Drums of Hearts von Dragonohzora (Sanae & Tsubasa) ================================================================================ Kapitel 2: Man sieht nur mit dem Herzen gut ------------------------------------------- Man sieht nur mit dem Herzen gut „Mund zu sonst kommen fliegen rein“, erwiderte Natsuko lachend. Ja, sie war sich ziemlich sicher, das sie sich geirrt hatte. Völlig überrascht und mit offenem Mund starrte Tsubasa seinen kleinen Bruder an. Tief atmete er ein und wieder aus. Er musste sich sammeln, sich zusammenreißen. Nervös schluckte er den tiefen Kloß herunter, der sich in seinem Hals gebildet hatte. Er musste etwas sagen, irgendetwas. „Sa...Sanae? Reden wir hier etwa von meiner Sanae?“, stammelte er plötzlich hervor. Das konnte nicht sein, oder etwa doch? Nein, nein, nein! „Hey“, widersprach Daichi ihm. „Sanae gehört mir!“ Wehe sein Bruder würde sie ihm streitig machen, wer würde ihm dann sonst sein Eis spendieren? Tsubasas Augenlider zuckten auf. „Wie?“, völlig verwirrt sah er zu seiner Mutter. Die nur lächelnd nicken konnte. Was zum Henker? Der Knirps war erst fünf Jahre alt. Der hatte doch....Verwirrt schüttelte er sich im inneren und versuchte sich erneut zusammen zu reißen. Unbewusst ballte Tsubasa seine rechte Hand, nur um sie kurz darauf hin wieder zu öffnen, und sie dann erneut ballte. „Los lasst uns endlich fahren“, sagte er schließlich emotionslos. „Ich habe Hunger“, erwiderte Tsubasa daraufhin nur und ging nicht weiter auf dieses Thema ein. Es brachte nichts, sich Gedanken darüber zu machen. Was ginge es ihn an?, selbst wenn es seine Sanae war, über die sein Bruder gesprochen hatte. Es war doch nett von ihr, etwas Zeit seinem Bruder zu opfern, Doch tief in ihm, bekam er einfach nicht den Gedanken los, das Sanae ihn schließlich zuerst angefeuert hatte und das es ganz alleine sein Privileg war. Er fühlte sich wirklich schlecht und ziemlich mies bei diesem Gedanken. Verblüfft sah Natsuko ihren Sohn an, nickte dann aber. Das schien ihm näher zu gehen, als sie dachte? Ihr Sohn war doch nicht etwa eifersüchtig? Nein, das konnte sie sich nun wirklich nicht vorstellen. Nicht ihr kleiner fröhlicher Junge, auch wenn er gar nicht mehr so klein war. „Komm Daichi, Tsubasa hat Hunger!“ „Sanae gehört aber mir“, wiederholte sich Daichi noch einmal! Nur damit alle das wirklich gehört hatten. Vor allem heute war es ihm wichtig. „Ja, Daichi“, erwiderte seine Mutter. „Keine Angst, Tsubasa wird dir Sanae schon nicht wegschnappen, solange sie nicht wie ein Fußball aussieht“, versuchte Natsuko ihren jüngsten Sohn zu beruhigen. „Er hatte seine Chance, nun bist du dran Schatz!“ Dabei linste sie neugierig zu ihrem ältesten Sohn und versuchte immer noch zu erfassen, was wirklich in ihm vorging. Es konnte zumindest nicht schaden ihren großen Fußballstar mal einen kleinen Fußtritt in die richtige Richtung zu verpassen, vielleicht wurden ja ihre Gebete mal erhört? Sanae hatte ihr wirklich schon immer sehr leid getan. Das Sanae ihren Ältesten abgöttisch liebte, war absolut kein Geheimnis. Schon als sie die Kleine kennen gelernt hatte, war es ihr klar gewesen. Das war auch wirklich nicht von sich zu weisen, so wie sie ihren Sohn immer angefeuert hatte. Die anderen Mannschaftsmitglieder waren dem Mädchen damals völlig egal gewesen, also galten Sanaes Anfeuerungsrufe nur ihrem Sprössling. Sie hatte sich wirklich köstlich darüber amüsiert. Später war sie eine wirklich treue Seele geworden und kümmerte sich aufopferungsvoll um ihren Sohn und war einfach immer für ihn da, wie verletzt er auch gewesen war. Dieses Mädchen war wirklich nie von seiner Seite gewichen. Was sie selber anging gehörte Sanae längst zur Familie, nun musste es auch langsam mal ihr Sohn verstehen. Tsubasa war wirklich kein leichter Zeitgenosse in Liebesdingen. Natürlich würde sie ihren Sohn zu nichts zwingen. Liebe konnte man schließlich nicht erzwingen, doch ihr Gefühl sagte ihr eben schon immer, das sie hier nichts erzwingen musste. Ihr Sohn musste endlich nur einmal die Augen aufmachen und wirklich hinsehen, wie es in ihm drinnen doch schon längst aussah. Daraufhin blieb Tsubasa stehen und sah eindringlich zu seiner Mutter, ehe er seinen Blick abwendete und seine Tasche im Kofferraum verstaute. Sanae und sein Bruder? Kurz knirschte er mit seinen Zähnen. Natürlich war es vollkommen dämlich von ihm da nun Eifersucht zu empfinden. Mehr als nur dämlich. Immerhin war Daichi noch ein kleines Kind und Sanae...Was war Sanae? Was war sie eigentlich für ihn? Seine gute Seele, seine alte Schulfreundin, seine alte Betreuerin oder war da doch noch mehr? Resignierend schüttelte Tsubasa nur seinen Kopf. Was waren das nur für seltsame Gedanken? Die Sonne musste sein Hirn vernebelt haben, er hatte ganz klar einen Sonnenstich. Er sollte nicht so denken, nein wirklich nicht. Das war alles so absurd und doch, spürte er eine ihm sehr bekannte Sehnsucht brennen, wenn er an sie dachte. Er wollte sie wiedersehen, er wollte wieder Zeit mit ihr verbringen, er wollte endlich ihre Stimme wieder hören, sie anschauen, herausfinden was sich alles an ihr verändert hatte, ihr Lachen hören. Er seufzte wohlig bei diesen Gedanken, ehe die Stimme seines Bruders ihn aus seinen Tagträumen brutal heraus riss, direkt in die Wirklichkeit zurück. „Duhuuuuuuuuuuuuuuuu!“ „Ja Daichi?“, murmelte Tsubasa während seine Mutter langsam los fuhr abweisend. „Darf ich Golden Goal behalten?“ „Golden Goal?“ „Ja den hat mir meine Sanae gegeben und Mama behauptete, der gehöre eigentlich dir? Wieso hat Sanae denn den überhaupt gehabt?“ „Golden Goal ist dein alter Fußball Schatz“, warf Natsuko lachend ein. Es war wie ein Schlag ins Gesicht. Sein Fußball?, etwa der, den er Sanae zum Abschied geschenkt hatte? Sie hatte ihm seinen Bruder gegeben? Geliehen oder geschenkt? Sicher, es war vielleicht nicht das Idealste Geschenk, das er jemanden gemacht hatte, nicht das Einfallsreichste, aber der Ball hatte ihm immer sehr viel bedeutet. Wieder fühlte er in sich diesen schmerzenden Stich an seiner Brust. Verdammt, es sollte ihm nicht so viel ausmachen. Sein Bruder schien seinen Ball schließlich innig zu lieben, also war es doch völlig ok? Nachdenklich schaute Natsuko immer wieder von der Vorderseite über ihre Schulter zu ihrem ältesten Sohn hinüber. War er wegen Sanae nun so geschockt, oder wegen etwas ganz anderem? Vermutlich war er auch nur müde. Der Flug war lang und die Zeitverschiebung nicht zu verachten. Am besten würde sie ihm gleich ein ordentliches Frühstück zubereiten und ihn dann ins Bett stecken, ob er wollte oder nicht. Eine Mütze voll Schlaf hatte ihm noch nie geschadet. „Was ist denn nun...darf ich...darf ich?“ „Wie?“, aus seinen Gedanken gerissen starrte Tsubasa seinen Bruder an. Hatte Daichi etwas gesagt?, und wenn ja, was hatte er gesagt, oder eher gefragt? „Darf ich ihn nun behalten? Menno, du hast mir ja gar nicht zuhört“, schimpfte Daichi beleidigt. „Ähm...ja...sicher...behalte ihn.“ Sanae wollte ihn anscheinend nicht mehr haben, gut...war ihm doch egal, sollte sein Bruder ihn haben und auf ihn aufpassen. Bei seinem Bruder war er eh in besseren Händen, zumindest versuchte er sich das nun einreden. Zähneknirschend verschränkte er seine Arme ineinander und sah aus dem Fenster, ohne wirklich zu sehen, wohin sie fuhren. ♥═╬╬♥═╬╬♥═╬╬♥═╬╬♥ Sie war ja so aufgeregt, immer wieder schaute sie auf ihre Uhr. Seit sie erfahren hatte, das er im Frühling Nankatsu besuchen würde, konnte sie kaum noch Schlafen und heute war es endlich soweit. Vermutlich war sein Flugzeug längst in Tokyo gelandet. Sie hatte also noch etwas Zeit und diese Zeit hatte sie vor dem Spiegel verbracht. Was sollte sie nur anziehen? Sie musste unbedingt hübsch aussehen. Er sollte sie endlich einmal bemerken. Ihr Herz klopfte wild, als sie erneut auf die Uhr sah. Nicht mehr lange und sie würde ihn endlich wiedersehen, endlich wieder seine sanfte fröhliche Stimme hören. Innerlich kicherte sie. Diesmal würde sie einen Schritt weiter kommen. Vielleicht würde sie ihn einfach küssen? Wie er wohl reagieren würde, wenn sie dass tun würde?, würde er ihren Kuss erwidern oder gar keine Regung zeigen und sie nur verwirrt ansehen und ihr sagen, das es ihm leid täte, aber er sie zwar mochte, aber nur als Freundin? Der Gedanke alleine war schrecklich. Was wenn er ihr sagen würde, das es schon eine andere in seinem Leben gab? Eine heiße Brasilianerin zum Beispiel? Ihr Herz rutschte in die Hose. Gegen eine Brasilianerin konnte sie ja gar nicht gewinnen. Nervös kaute sie an ihren Fingernägeln und dachte intensiv darüber nach, ob sie schon einmal ein Mädchen an seiner Seite gesehen hatte?, doch soviel sie auch nachdachte. Sie hatte noch nie ein Mädchen in den ganzen Zeitschriften an seiner Seite gesehen? Natürlich konnte es auch sein, das Tsubasa seine Freundin aus dem ganzen Medienrummel heraushielt? Geschockt keuchte sie auf. Was aber, wenn er noch nie Interesse gezeigt hatte, weil er schwul war?, wenn sie genauer darüber nachdachte, war er immer von irgendwelchen anderen Fußballern umgeben. Nein, nein, nein, das konnte doch nicht wahr sein? Tief atmete Sanae ein und wieder aus. Sie musste sich beruhigen. Das war doch alles Quatsch. Tsubasa war doch nicht schwul, nur Fußballbesessen und vermutlich hatte er noch nie einen Gedanken daran verschwendet, weil er nur Fußball im Kopf hatte, was bedeuten würde, das er noch vollkommen unberührt war. Oh je. Sanae lief Krebsrot an. Was dachte sie denn da nun schon wieder? Mit einen Ploppen gab sie sich selber eine Kopfnuss und stöhnte, während sie sich schmerzlich ihren Kopf rieb. Um sie herum drehte sich alles. Das alles geschah innerhalb weniger Sekunden und ohne, das sie den Blick von der Uhr genommen hatte. Sie wusste eines mit Sicherheit! Ihr Tsubasa war Single. „Ich weiß nicht was gerade wieder in deinen hübschen Kopf herumgeistert, aber wenn du die Uhr hypnotisieren willst, wird er auch nicht schneller hier sein!“ Als, ob sie das schon öfters bei ihrer Tochter mit ansehen musste, reichte Frau Nakazawa ihrr Tochter ohne weitere Fragen zu stellen ein Kühlkissen und widmete sich wieder den Socken zu, die sie auf dem Küchentisch sortierte. „Wie?“ Errötend ließ sich Sanae auf ihren Stuhl fallen und schnappte sich die Saftpackung während sie mit der anderen Hand ihre Stirn kühlte. Das Letzte was sie jetzt gebrauchen konnte war eine hässliche Beule, was würde dann nur Tsubasa denken? Er sollte schließlich endlich bemerken, das sie eine Frau war und das sie durchaus hübsch geworden war. „Unsinn...ich erwarte doch niemanden“, nuschelte sie ihrer Mutter zu. „Und ich bin der Kaiser von Japan“, lachte Sanaes Mutter. „Nun Komm, Frühstücke erst einmal vernünftig. Du weißt ja...“ … „Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit am Tage“, führte Sanae den morgendlichen Lieblingssatz ihrer Mutter zu Ende. „Aber ich habe gar kein so großen Hunger!“ „Du wirst etwas essen, du bist mir eh ein wenig zu dünn geworden in den letzten Jahren!“ „Ich bin nicht zu dünn!“ „Nimm dir doch an deinem Tsubasa mal ein Beispiel! Natsuko hat mir gerade neulich wieder erzählt, das Tsubasas Appetit auch in den letzten Jahren nicht geschmälert wurde, also iss und umso schneller kannst du dich dann auf den Weg zu den Ohzoras machen und ihm deine selbstgebackenen Plätzchen aufdrücken!“ „Mama...die...die sind nicht für ihn!“ „Soo? Für wen denn dann? Sind doppelte Schokoladenmandelsplitterplätzchen nicht seine Lieblingsplätzchen? Und was ist mit dem Eis, das du gestern unbedingt besorgen wolltest?“ Verlegen starrte Sanae auf ihren Frühstücksteller. Wie sie es hasste, wenn ihre Mutter sie anschaute und genau wusste was los war. „Ähm, die sind natürlich für...für Daichi. „Er liebt Eis!“ Das Daichi eher Erdbeereis, als Schokoladeneis bevorzugte, erwähnte sie dann lieber mal nicht. „Tut das Tsubasa nicht auch? Schokoladeneis vor allem,wenn ich mich richtig erinnere!“ „Zufall“, grummelte Sanae und wagte es nicht ihre Mutter direkt ins Gesicht zu schauen. Wie schaffte ihre Mutter das nur, sie immer zu durchschauen? Das war echt unheimlich. Etwas besorgt musterte Sanaes Mutter ihre Tochter. Sie war nun schon zwanzig Jahre alt und aus ihrem Mädchen war eine richtig hübsche Junge Frau geworden und noch immer hing ihr Herz an dem Jungen Ohzora. Dem Jungen der ihr alle zwei Monate nur eine Karte schrieb und vielleicht zu Weihnachten mal anrief, so oder so war der Kontakt ziemlich rar. Sanae hatte schon längst aufgegeben ihm Briefe zu schreiben, denn es kam eh nichts gescheites von ihm zurück. Anfangs hatte Sanae ständig geweint, ehe sie eines Tages auf die Schnapsidee kam, das sie ihm nicht mehr schreiben würde und ihn so zwingen konnte etwas mehr Interesse an ihrer Person zu zeigen. Das ihr Plan nicht aufgehen würde, hatte keiner von ihnen wirklich überrascht. Tsubasa war immer so ein lieber Junge, aber wenn es um andere Themen außer Fußball ging, hatte er keinen besonders tiefen Scharfsinn. Sie wünschte ihrer Tochter, das sie das Herz dieses Jungen eroberte, aber viel Hoffnung hatte sie da nicht. Tsubasa wurde geboren um Fußall zu spielen und alles andere passte nicht in sein Leben hinein, oder war nicht wirklich wichtig für ihn und spielte eine untergeordnete Rolle. Schon seit längeren fragte sie sich, wie lange das noch so weiter gehen sollte? Sanae konnte doch nicht ihr ganzes Leben lang einem Jungen hinterher trauern, der mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mal von ihren Gefühlen wusste, oder es zumindest ahnte? Diese mehr als seltsame Beziehung der beiden war doch von Anfang an zum scheitern verurteilt. Tsubasa lebte sein Leben in der großen weiten Welt, ihre Tochter war hier in Japan. Tsubasas Leben spielte sich in der Öffentlichkeit ab, früher oder später würde Tsubasa sich vielleicht doch noch in seiner eigenen Welt ein Mädchen suchen und keinen Gedanken mehr an irgendwelche Mädchen verschwenden, die er in Japan zurück gelassen hatte. ♥═╬╬♥═╬╬♥═╬╬♥═╬╬♥ Der Morgen und der Nachmittag verging wirklich viel zu schnell. Eigentlich war er müde von dem langem Flug gewesen, aber er konnte und konnte einfach nicht einschlafen und er hatte es wirklich versucht. Vermutlich war er einfach zu überdreht. Also stand er schließlich auf und nun stand er hier versteckt in einer Ecke und sah seinem kleinen Bruder mit Sanae herum turteln und versuchte seinen Herzschlag, der verdächtig schnell pulsierte zu ignorieren. Noch hatte Sanae ihn nicht entdeckt, aber er konnte ja nicht ewig sich hier verstecken und sich immer neue Ausreden einfallen lassen, wieso er nicht schon längst mit auf dem Fußballplatz war, was war nur mit ihm los? Vor Sanae hatte er doch sonst auch nie Angst gehabt? Er wollte zu ihr, in ihrer Nähe sein, ihre Nähe genießen und dann auch wiederum nicht. Vielleicht sollte er wieder ins Bett gehen und sich einfach die Decke über seinen Kopf ziehen und von ihr Träumen. In seinen Träumen konnte er machen was er wollte, ohne sich zu blamieren oder sich mal wieder dämlich anzustellen, wenn es um dieses Mädchen ging, das ihn mehr verwirrte, als er je zugegeben hätte. Seufzend kratzte sich Tsubasa an seinen Hinterkopf. Er sollte sich zeigen, desto eher hatte er es hinter sich und konnte wieder von ihnen weg. Er schaffte es einfach nicht, seinen Bruder mit ihr gemeinsam zu sehen. Nervös brummte Tsubasa vor sich hin und schob seine Hände in seine Hosentasche, als er mit ansehen musste wie Sanae seinen kleinen Bruder immer wieder durch knuddelte und ihn kitzelte. Bei diesem Anblick wurde ihm wirklich übel. Sein Bruder war noch viel zu Jung für solche Aktivitäten, was dachte sich Sanae eigentlich dabei? Genau, das war doch unmöglich von ihr? Verärgert trat er aus seinem Versteck hervor und räusperte sich, damit sie auf ihn aufmerksam wurde. Überrascht ließ Sanae Daichi los und schaut auf, sah wie Daichi auf seinen Bruder zusprang und es sich auf seinen Armen gemütlich machte. Lächelnd stand sie vom Boden auf und klopfte sich etwas Dreck von ihrem Schoß. Da war er, der Moment auf den sie gewartet hatte. Ihr Herz raste. Er war da, er war endlich da. Am liebsten würde sie jetzt auch in seine Arme hinein springen. Kurz grummelte sie und würde Daichi am liebsten von ihm weg zerren. Seine Arme waren schließlich ihr Platz. Seine großen starken Arme, die sie umfangen halten würden. Oh nein, was dachte sie denn da schon wieder? Ihre Wangen zierten eine leichte röte. Ihr Atem beschleunigte sich. Ob sie Tsubasa zum Eis essen einladen könnte. Dazu müsste sie ihn zu sich nach hause einladen. Er und sie.... Daichi musste sie wohl auch einladen, aber das war ja kein Problem, auch wenn sie sehr gerne mit Tsubasa alleine gewesen wäre. Sanae seufzte träumerisch, als ein Bild auftauchte, wie Tsubasa etwas Eis am Mundwinkel kleben blieb und sie es mit ihrem Mund weg küsste. Mhh, ihr würde so einiges einfallen, was sie mit Eis und mit Tsubasa in Verbindung bringen konnte. Ihre Knie schlotterten bei diesem Gedanken. Ok Nakazawa, spach sie still zu sich selber. Sie musste ihre feuchten Träume, feuchte Träume bleiben lassen, zumindest vorerst. Stufe Eins: Tsubasa zeigen, das sie nun eine Frau war. Stufe Zwei: Ihm zu beweisen, das sie die Richtige für ihn war...Was Stufe Drei war konnte sie sich noch nicht ganz genau entscheiden, aber dazu hatte sie ja noch Zeit, aber irgendwo zwischen Stufe Fünf und Stufe Sechs würde sie mit ihm alle Eissorten ausprobieren, die er so liebte. Da wären sie dann bei Schokolade, weiße Schokolade, Schokolade mit Stückchen, Schokolade mit Cookie, Zartbitterschokolade, Pistazien und Pfefferminze. Sanae kicherte albern, ehe sie ihren ganzen Mut zusammen nahm und auf Tsubasa und ganz bestimmt auch auf ihr Schicksal zuging. „Du bist viel zu Spät“, beschwerte sich Daichi. „Das sag ich Mama, dann kriegst du kein Abendessen“, kicherte er vergnügt. „Hallo Anego“, erwiderte Tsubasa seinen Bruder vollkommen ignorierend. Er ahnte nicht, was gerade in Sanaes Kopf vorgegangen war. Er musste sich sehr zusammenreißen, sonst würden diese seltsamen Gefühle, die ihn erneut bestürmten, als er sie sah ihn überwältigen. Gott, sie war wirklich hübsch geworden. Wobei sie ja für ihn schon immer hübsch gewesen war. Verdammt, er musste sich echt zusammen reißen. Er musste wütend sein, ja genau. Wut war gut. Missmutig versuchte Tsubasa seine Gedanken auszublenden.Verärgerung blitzte in seinen Augen. Sie verwirrte ihn, aber wenn er versuchte sich auf das wesentliche zu konzentrieren, dann konnte er damit umgehen, musste damit umgehen. Er musste sich nur immer wieder dieses Bild vor Augen führen. Sanae und Daichi...Sanae und sein Bruder....Zusammen. Er hasste dieses gemeinsame Bild von ihnen. Es gefiel ihm ganz und gar nicht und vor allem nicht, die Gefühle, die deswegen in ihm tobten und brodelten und das war alles ganz alleine nur ihre Schuld! „Ihr kennt euch ja wirklich“, rief Daichi ganz begeistert auf und machte Tsubasa ein Zeichen, das er ihn absetzen sollte. Vergnügt sprang er nun in die Arme von Sanae hinein.. „Komm, du musst ihm auch hallo sagen!“ „Nicht so schnell Daichi“, lachte Sanae und fing ihn gerade so auf, fast wäre sie nach hinten gefallen. Der kleine Knirps war wirklich einzigartig und immer so fröhlich, genau wie Tsubasa eben. Lächelnd ließ sei Daichi auf den Boden und nahm ihn an die Hand. Verlegen blieb sie denn vor Tsubasa stehen. „Hi..“, flüsterte sie ganz benommen. Sie war ja so nervös. Es war so lange her und er war so groß geworden und muskulös. Himmel, er sah zum anbeißen aus. Röte um verfärbte ihr Gesicht. Ihr war auf einmal so unglaublich heiß und sie war so unglaublich nervös. Was war Stufe Eins noch einmal gewesen und Zwei? Ihr Gehirn schien sich alleine bei seinem Anblick gerade verflüchtigen zu wollen. Hilfe, wie sollte sie ihren Stufenplan zur Eroberung seines Herzens nur durchführen, wenn sie keinen Ton von sich geben konnte?   „Schau nicht so sauer Brüderchen, sei nett ja?“   Sauer? Er? Missmutig musterte Tsubasa Sanae. „Lange nicht gesehen“, bekam er dann über seine Lippen. Wieso war sie nur so schön?, verdammt...Wie sollte er seine Wut aufrecht erhalten,wenn sie ihn mit diesen wunderbaren Augen ansah, Augen in denen er versinken konnte und wollte. Shit, er musste sich zusammen reißen. Er würde sich nicht die Blöße geben, auf keinen Fall! Sie flirtete mit seinem fünfjährigen Bruder? Ok, aber es war doch klar, das er das nicht zulassen konnte. Er musste eben seinen kleinen Bruder beschützen. Genau! Das war schließlich seine Aufgabe als Daichis Bruder. Lange nicht gesehen? Vollkommen verblüfft verschlug ihr diese Begrüßung die Sprache. Sie war doch wohl mehr als ein Lange nicht gesehen wert oder? „In der Tat“, erwidert sie nun etwas schnippisch. „Nicht angiften“, grummelte Daichi. Ihr sollt doch Freunde sein?“ Verdammt. Er wollte Eis essen gehen, aber das ging doch nur, wenn Sanae guter Laune war, wegen ihrem Bruder. Sein Bruder war ja echt komisch. Mochte sein Bruder Sanae etwa gar nicht? Das war ja seltsam? Jeder mochte Sanae? Seufzend sah Tsubasa zu seinem Bruder hinab. Er musste einatmen und wieder ausatmen und wieder einatmen. Er wollte jetzt keinen Streit vor den Augen seines Bruders anzetteln. Er verstand sich echt nicht mehr, das passte zu ihm gar nicht und er mochte das auch an sich nicht. Er musste freundlich sein, unbedingt! Trotz allem war er schließlich der Meinung, das Sanae und er befreundet waren. Er sollte wirklich netter sein. Daichi bedeutete es viel, dennoch musste ihm ja nicht alles gefallen, was er gesehen hatte. Zögerlich nickte er und lächelte zaghaft. „Schön dich wiederzusehen und wie ich sehe hast du dich nicht verändert!“ Das war mit Abstand die Untertreibung des Jahrhunderts. Sie war zwar irgendwie noch dieselbe, aber sie hatte etwas feminines an sich, was vorher nur andeutungsweise vorhanden gewesen war. Sein Blick wanderte über ihren Körper. Ihre Beine waren länger geworden und ihr Becken etwas breiter. Sie hatte wirklich Kurven bekommen und ihre Brust war deutlich voller geworden und gewachsen. Nicht das er früher ständig auf ihre Brüste gestarrt hätte, aber ab und an hatte er durchaus mal einen Blick riskiert. Schließlich war er damals auch nur ein ganz normaler Teenie gewesen, der mit seinen Hormonen einen täglichen Kampf ausfechten musste. Das Training hatte ihm natürlich immens dabei geholfen, seine überschüssigen Energien los zu werden. Wobei er hauptsächlich Sanae heimlich angesehen hatte, denn die anderen Mädchen hatten ihn nie interessiert. Seltsamerweise war er nur neugierig bei Sanae gewesen. Er vermutete, das lag daran, das er Sanae seit seinen Umzug nach Nankatsu gekannt hatte und sie war anfangs wirklich wie ein Junge gewesen, in jeder Hinsicht. Er fand es wohl einfach faszinierend, das sie weiblicher wurde und dann irgendwann auch angefangen hatte die Schuluniform der Mädchen zu tragen, zumindest redete er sich das ein, ob das nur eine Ausrede gewesen war, unverhohlen auf ihren Busen zu starren wusste er nicht. Allerdings musste er zugeben, das es ihm gefallen hatte, wie auch jetzt. Sie sah wirklich hinreißend aus und hübsch und süß und attraktiv. Für ihn war sie das schönste Mädchen, das er je gesehen hatte, sie war einfach perfekt, in jeder Hinsicht. Es gefiel ihm sie anzusehen und er wünschte sich, sie zu sich heranziehen zu können, um sie wirklich richtig begrüßen zu können. Die Sehnsucht packte ihn und kurz überlegte er, wie sie wohl reagieren würde,wenn er diesem Impuls nachgab und es einfach tun würde? Wie ihre Lippen wohl schmeckten? Ob ihr Haar genauso weich sich anfühlen mochte wie früher? Welches Shampoo sie wohl benutzte? Roch sie immer noch so gut? Früher war er immer regelrecht berauscht von ihrem Duft gewesen. Er fragte sich bis heute, ob es ihr Parfum gewesen war oder ihr eigener Duft, den er so gerne an ihr gemocht hatte. „Na ich hoffe doch“, erwiderte Sanae schon wieder etwas besänftigter und lächelte traurig. Das Wiedersehen mit Tsubasa hatte sie sich in ihren Träumen eigentlich immer ganz anders ausgemalt? Wo war der warmherzige Tsubasa denn nur hin? „Wie...wie geht es dir denn?“ Verwirrt, kam Tsubasa ins Hier und Jetzt zurück. Wie sollte es ihm schon gehen? Himmel, er musste wieder einen klaren Gedanken bekommen und das bedeutete, er musste sich von ihr fern halten, sonst würde daraus bestimmt nichts werden. In ihrer Gegenwart wurde seine Hirnmasse zu Wackelpudding. „Du siehst müde aus? Wie geht es denn Roberto?“ Quasseln konnte sie aber immer noch. Er wollte darüber lächeln, aber er schaffte es einfach nicht. Er wollte so vieles in ihrer Nähe, aber er konnte es einfach nicht. „Ich habe noch nicht viel schlafen können...der Jetlag eben...Roberto lässt grüßen, ihm geht es wirklich ganz gut.“ Sein Herz schlug wild in seiner Brust, doch er konnte kein Wort mehr aus sich heraus quetschen. Es tat ihm leid, aber er hatte Angst dann etwas zu sagen, was ihm hinterher leid tun könnte. Er wollte ihr zeigen, wie sehr er sich freute, sie wieder zu sehen, aber Daichi hatte es ihm gründlich vermasselt. Das konnte doch echt nicht wahr sein, verdammt...Daichi war erst fünf und er hatte Bilder im Kopf, so als ob Sanae eines Tages seine Schwägerin sein könnte und das war ein erschreckender Gedanke, ein Gedanke der ihm ganz und gar nicht zusagte. Stumm sahen sie einander an. Was war nur mit ihm los? Sonst hatte es ihm nie an Gesprächsstoff mit ihr gemangelt, auch wenn das hieß, das sie redete und er zuhören musste. Er fühlte sich ziemlich unwohl. Das kannte er nicht von sich. Früher hatte er sich in ihrer Nähe immer pudelwohl gefühlt und nun wollte er nur noch von ihr weg, wollte sich nicht ausmalen, wie gern sie Daichi hatte, während sie ihm nicht einmal mehr einen Brief geschrieben hatte. Er wusste, das er ihr da keinen Vorwurf machen durfte, denn er hatte höchstens mal eine Postkarte geschrieben, aber dennoch tat er das. Sie hatte sich gar nicht mehr gemeldet und nun tat sie hier auf heile Welt und verbrachte sehr viel Zeit mit seinem Bruder. Die Welt war wirklich ungerecht. Ein paar Zeilen von ihr, hätten ihr doch nicht weh getan oder? Er musste ja zu dem Schluss kommen, das sie ihn nicht viel als Freund bedeutet hatte und nun sah er so innige Bilder mit ihr und Daichi. Sie hatte ihn ausgetauscht, so einfach war das. Der bittere Geschmack in seinem Mund ließ sich nicht mehr ändern. Er wollte nur noch weg von hier und vor allem von ihr. Na schön, vielleicht war er auch ganz kleines bisschen Eifersüchtig und das störte ihn gewaltig. Damit konnte er nicht umgehen, er war noch nie eifersüchtig gewesen.Er war schlicht und einfach damit überfordert. „Na denn“, murmelte sie. „Vielleicht solltest du dich denn schlafen legen?“,und sie würde heulen gehen. Sie sah all ihre Pläne den Bach runtergehen. Sie war scheinbar eine Fremde für ihn geworden. Was sollte sie nur tun? Sie konnte das doch nicht einfach zulassen? Er war doch ihr Tsubasa. Sie hatte auf einmal solche Angst. Sie liebte ihn vom ganzem Herzen. Sie hatte ihn nie gehabt, aber sie wollte ihn auch nicht verlieren, das würde sie nicht überleben. All die Jahre hatte sie auf ihn gewartet und gehofft, das er sie nicht vergessen würde und das er irgendwann sich in sie verlieben würde, doch nun schienen ihre Träume zu zerbrechen und sich aufzulösen. „Ja sollte ich wohl...“ Sie würde jetzt nicht heulen, nein! Niemals...Niemals...Niemals. Aus der Traum....Er konnte nicht mal mehr etwas mit ihr anfangen. Die letzten Jahre hatte ihr Herz von einem Jungen geträumt, den es anscheinend gar nicht mehr wirklich gab. Er hatte sich verändert, nicht nur Körperlich auch Charakterlich, wahrscheinlich hatte er längst eine Freundin. Vielleicht war das ja auch das ganze Problem? Es gab da bereits jemanden. „Nicht schlafen, du wolltest, mit mir doch kicken“, maulte Daichi dazwischen. „Später“, murmelte Tsuabasa. Jetzt musste er einfach von hier weg. „Später? Aber...das ist doch doof...ich will jetzt mit dir kicken! Später gibt es schon wieder Abendbrot und danach muss ich ins Bett. Du bist schon groß und kannst nach dem essen noch raus, aber ich nicht“ „Später habe ich gesagt“, ungeduldig herrschte Tsubasa seinen Bruder etwas lauter an. „Ich habe zudem noch Kopfweh, ok? Jetzt also nicht“, außerdem bin ich müde, verdammt Daichi. Ich habe einen langen Flug hinter mir und habe bisher keine Sekunde geschlafen! Ich gehöre jetzt nicht auf einen Fußballplatz, sondern ich gehöre ins Bett“, entfuhr es Tsubasa erhitzt und nicht gerade leise. „Wir sehen uns Nakazawa!“, raunte er dann plötzlich und drehte sich ohne ein weiteres Wort herum. Müde rieb er sich die Schläfen. Vielleicht war es wirklich das klügste ins Bett zu gehen. Wenn er doch etwas schlaf finden konnte, dann würde er vielleicht etwas klarer denken können. Wir sehen und Nakazawa? Keuchend schnappte sie nach Luft. Was war das denn bitte gerade? Panik überkam sie und auch Wut. Sie konnte ihn doch nicht so gehen lassen? Besorgt sah sie auf Daichi, der den Tränen nahe war. Sie hatte Tsubasa solange sie ihn kannte, noch nie so erlebt. „Hey Daichi, dann werde ich eben gleich mit dir etwas kicken, geh doch schon mal vor und überlege dir eine gute Strategie ja?“ „Aber du bist doch die Cheerleaderin“, schniefte Daichi laut. “Das geht doch nicht!“ Sein Bruder war ja so gemein und Oberfies. „Dann bin ich eben heute mal beides, ich kenne da auch so meine Tricks Krümel!“ Unsicher betrachtete Daichi sie und nickte denn schließlich. „Also schön!“ Beleidigt streckte Daichi Tsubasa seine Zunge raus, ehe er gekränkt zum Tor abdampfte. Sein Bruder konnte ihm mal den Buckel runterrutschen. Er würde ihn nie wieder etwas fragen. Seine Mama sollte ihn am besten wieder nach Brasilien schicken. Jetzt bekam er seinetwegen nicht nur kein Eis, sondern auch keine Gelegenheit von seinem Bruder etwas zu lernen. „Mach dir nichts daraus Tsubasa“, lächelte Sanae. Er ist öfters mal so frech der Süße!“ Wobei sie eigentlich nun mit Tsubasa schimpfen sollte, aber er sah wirklich fertig aus, also versuchte sie sich wirklich wieder zu beruhigen. Vielleicht hatte seine Laune also gar nichts mit ihr zu tun, sondern lag nur an seinem Jetlag. Wie lange flog man eigentlich genau von Brasilien nach Japan? Sie hatte sich noch nie wirklich damit beschäftigen müssen. Sofort wenn sie zu Hause war, würde sie das mal nachschauen. Langsam hatte sie wieder neuen Mut gefasst. Auch Tsubasa war nur ein Mensch und Schlafmangel konnte einem schon reizbar machen. Ja, das musste einfach der Grund sein. „Hmmpf“, schnaubte Tsubasa und riss Sanae vollkommen aus ihren frohlockenden Gedanken, trotzdem musste sie einfach Sicher sein. „Tsubasa warte doch noch ein bisschen...Bevor du gehst...Ich habe irgendwie das Gefühl das du sauer auf mich bist?“ „Sauer?“ „Na schön...oder mit anderen Worten, was zur Hölle ist mit dir los? Wenn du so bist wie jetzt, bist du echt ein Ekelpaket! Ich habe mich so sehr gefreut dich wieder zu sehen und nun wünschte ich du würdest wieder gehen.“ Das war zwar gelogen, so etwas würde sie sich niemals wünschen, aber schließlich wollte sie ein paar Highlights erfahren. Lag es also wirklich nur am Jetlag, oder steckte doch etwas anderes dahinter? „Den gefallen tue ich dir sofort!“ Er musste wirklich hier weg oder seine Laune würde wirklich auf den absoluten Tiefpunkt landen. Er konnte auf keinen Fall hier bleiben und Smalltalk halten, nicht mit ihr, das ging einfach nicht. Nein, das ging ganz und gar nicht. „Nichts da, hiergeblieben Tsubasa Ohzora!“ Mit einem Ruck packte Sanae ihn am Ärmel und hinderte ihn somit daran einfach abzuhauen, wenn er ihr nichts sagen wollte, musste sie wohl mal wieder die alte Anego aus sich herausholen. „Sanae!“, entfuhr es Tsubasa harsch, ehe ein Schmerzhafter Aufschrei aus der Ferne ihn seine Erwiderung vergessen ließ. „Oh mein Gott Daichi!“ Panik durchfuhr ihn. Mit einem Ruck löste er Sanaes Griff von sich und lief zu seinem Bruder hinüber. Blass beugte er sich über ihn. „Daichi? Daichi? Hörst du mich?“Verdammt, das war alles ganz alleine seine Schuld. „Daichi bitte, sag etwas, irgendetwas, egal was!“ Sanae war gehetzt hinter Tsubasa hinterher gelaufen. Sie zitterte. Daichi sah so blass aus und Blut lief seine Schläfen hinab. Sie hätten auf ihn aufpassen sollen, er war doch erst fünf Jahre alt. „Los!“, herrschte sie Tsubasa an, während er Daichi auf seine Arme hoch hob. „Mach schon, ruf einen Rettungswagen!“ Sanae bekam sich gerade ziemlich unbedarft vor, ehe sie stöhnte. „Ja, natürlich!“ Hastig zog sie ihr Handy hervor und wählte die Eins Eins Neun. * Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)