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Drums of Hearts

Sanae & Tsubasa
von

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Das erste Date

Das erste Date

Liebevoll wiegte Natsuko Ohzora ihren jüngsten Sohn hin und her. Immer wieder strich sie ihm über sein strubbeliges Haar, was dem von Tsubasa so ähnlich war. Sie sollte wirklich aufhören, ihre beiden Söhne ständig miteinander zu vergleichen. Scherzhaft nannten Kudai und sie, Daichi ständig Tsubasas Klon, doch letztlich waren es beide eigenständige Individuen. Daichi verehrte seinen großen Bruder, seit Tsubasa ihn kurz nach dessen Geburt zum ersten Mal im Arm gehalten hatte. Sie hatte Daichi noch sie so aufgewühlt erlebt und das nur wegen seinem Bruder. Sie hatte wirklich vergessen, das Daichi sehr an Sanae hing und nun war Tsubasa ausgerechnet zu ihr unterwegs und zwar ohne seinen Bruder. Es war klar, das es ihn verletzte. Bekümmert küsste sie ihren Kleinen Schatz auf seinem Kopf. Sie liebte ihre beiden Söhne innig und sie war so glücklich, das sie Daichi hatte. Daichi hatte ihr so sehr über Tsubasas Weggang hinweg geholfen, ohne ihn wäre sie sehr einsam gewesen. Sie seufzte und hörte nicht auf ihrem Sohn beruhigende Worte ins Ohr zu flüstern. Nur woran ihr jüngster Sohn gerade dachte, ahnte sie nicht.
 

Daichi wollte nicht weinen, aber das war so gemein. Es tat weh, so unglaublich weh. Er hatte sich so sehr einen Bruder gewünscht. Tsubasa war zwar immer sein Bruder gewesen, aber das Gefühl, wie es war einen zu haben, kannte er einfach nicht und nun hatte er gedacht, das sein großer Bruder endlich nur für ihn da sein würde, um endlich auch sein Bruder zu sein, doch.... Er war es nicht. Schniefend drückte er sich an die Brust seiner Mutter und weinte. Er weinte um das, was er nicht einmal wirklich kannte. Viele Gefühle tobten in ihm, seit er erfahren hatte, das sein großer Bruder Sanae liebte und sie nun zur Freundin hatte und zum ersten mal in seinem kurzen Leben konnte er Sanae nicht leiden, denn sie nahm ihm seinen Bruder. Tsubasa war doch schließlich sein Bruder und er wollte nicht, das Tsubasa alleine Zeit mit ihr verbrachte! Er wollte Zeit mit seinem Bruder verbringen, am liebsten alleine. Er hatte solange darauf gewartet, das Tsubasa nach Japan kam und nun war er nicht einmal hier? Nein, er war ganz und gar nicht damit einverstanden, das sein Bruder nun eine Freundin hatte und überlegte schon seit heute morgen fieberhaft, wie er das wieder ändern konnte. Tsubasa sollte kein Mädchen lieben, sondern nur seinen Ball. Er hatte zwar immer gesagt, wenn er groß gewachsen wäre, dann würde er Sanae heiraten wollen, aber eigentlich waren Mädchen doch ziemlich doof, vor allem, wenn sie ihm kein Eis geben wollte und nun beanspruchte Sanae ihn auch noch für sich alleine? Er wollte es nicht, aber er hasste sie dafür. Er würde nie wieder mit der doofen Kuh auch nur ein Wort sprechen, es sei denn sie gab ihn ihm wieder zurück! Und das würde er ihr auch noch klar machen. Kurz blinzelte er, aber dann müsste er ja mit ihr reden? Angesäuert liefen noch mehr Tränen seine Wangen herab. Nein, nein, nein.....Die konnte ihm echt gestohlen bleiben. „Mami!“, schluchzte er schließlich und umschlang sie regelrecht. „Liebe ist so dämlich!“, schluchzte er nuschlig und leise und zitterte am ganzen Körper. Tsubasa dufte nicht verliebt sein, irgendetwas musste ihm da einfach einfallen......Sonst heiratete er die doofe Kuh wohl möglich noch und dann würde er seinen Traum vernachlässigen. Nicht mit ihm. Tsubasa sollte Fußball spielen und ihm dann alles beibringen, so etwas machten große Brüder doch schließlich? Brüder waren immer für einander da oder? Am besten sagte er seinem Bruder dass. Sein großer Bruder liebte ihn schließlich, das wusste er ganz genau, also sollte Tsubasa sich gefälligst für ihn entscheiden, so einfach war dass. Was sagte sein Papa immer? Blut war dicker als Wasser. Er hatte zwar keine Ahnung was das genau bedeutete, aber es klang cool und abenteuerlich.
 

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„Du magst also immer noch Schokolade am liebsten?“
 

Tsubasa lachte. „Das wusstest du?“
 

„Ja“, hauchte Sanae und beobachtete Tsubasa, wie er genüsslich seinen Löffel in den Mund schob. Schließlich kicherte sie, als sie sah, wie etwas Schokolade oberhalb seiner Lippen kleben blieb. „Warte mal!“ Lächelnd beugte sie sich über den Tisch hinüber und legte kurz und sanft ihre Lippen auf seine. „Mhh....Schokolade“, hauchte sie, als sie kurz ihre Zunge benutzt hatte. Verwegen löste sie sich schließlich von seinen Lippen und errötete. War es zu gewagt?, aber sie hatte beschlossen, das sie nicht voran kommen würde, wenn sie jetzt nicht alles auf eine Karte setzen würde und da sie nun offiziell zusammen waren, durfte sie ihn schließlich immer küssen, wenn ihr danach zumute war oder? Das sie sich zuvor erst einmal geküsst hatten, versuchte sie dabei gekonnt zu ignorieren.
 

Tsubasa hielt verdutzt in seiner Bewegung inne und wurde abrupt knallrot. Vollkommen überrascht riss er seine Augen auf, als er nicht nur Sanaes Mund plötzlich spürte, sondern auch ihre Zunge. Er konnte nicht atmen und konnte nicht reagieren, als sie sich auch schon wieder von ihm löste. Unruhig starrte er sie an. Was sollte er sagen? Musste er etwas sagen? Sein Bauch kribbelte angenehm, als sie ihm so nahe war, am liebsten hätte er sie gebeten, das noch einmal zu tun. Mochte er das? Oh ja, wollte er das sie dass noch einmal tat? Unbedingt. Traute er sich, sie darum zu bitten? Auf keinen Fall.
 

„Entschuldige!“, murmelte Sanae bedrückt. „Es war ein Impuls.....!“ Scheinbar fühlte er sich unwohl, so wie er sie anstarrte. Wieso nur hatte sie das getan? Sie hatte ihn überfordert. Verdammt, sie wusste doch, das er für alles ewig Zeit brauchte, aber sie war natürlich mal wieder viel zu impulsiv gewesen. Verlegen biss sie sich auf die Unterlippe und schaute schließlich auf ihr Eis. Sie mochte eher Vanille. Sie seufzte bekümmert. Hoffentlich hatte sie ihn nun nicht verschreckt?
 

Ihre Worte drangen kaum zu ihm hervor, doch an ihrer Haltung und an ihrer Mimik vernahm er, das sie wohl dachte, das es ihm wohl nun unangenehm war? Himmel, wie verhielt man sich denn bei so einer Situation? Woher sollte er das denn wissen? Machte man so etwas, wenn man zusammen war? Eigentlich hatte er sich noch nie Gedanken darüber gemacht, was man alles so tat, wenn man eine Freundin hatte. Er hatte zwar Ryo gesagt, das er nun alles tun wollte was man so tat, wenn man mit jemanden zusammen war, aber letztlich hatte er keinen blassen Schimmer, was er da eigentlich geredet hatte. Er hatte sich zwar immer vorgestellt, ihr seine Liebe zu gestehen. Das sie seine Liebe aber erwidern würde, damit hatte er ja schließlich nie gerechnet und das er mit ihr richtig fest zusammen kommen würde, damit hatte er erst recht nicht gerechnet. Da er aber auch spontan sein konnte, hatte er umgedacht und wollte sie nun Daten und viel Zeit mit ihr verbringen und da hörten seine Gedanken eigentlich auch schon wieder auf. Wie diese Dates ablaufen sollten, darüber hatte er sich absolut keinerlei Gedanken gemacht. Eigentlich hatte er vermutet, das es so ähnlich sein würde wie früher. Sie trafen sich, quatschten miteinander, ganz ungezwungen und hatten Spaß zusammen. Klar, er hatte sie gestern geküsst, was auch irgendwie eine spontane Sache gewesen war, oder Instinkt? Er wusste es nicht ganz so genau. Er wusste nicht einmal, ob ihr sein Kuss gefallen hatte. Es war sein erster Kuss gewesen und irgendwie glaubte er, das er kein sonderlich guter Küsser war. Wieso wusste er zwar nicht, aber er war schließlich ungeübt. Bisher hatte er keinen Drang verspürt irgendein Mädchen zu küssen. Natürlich war ihm auch klar, das man seine Freundin küsste, aber irgendwie war diese Information noch nicht ganz zu ihm wirklich durchgedrungen. Im Bezug zu ihr, hatte er sich so manchen Gedanken einfach verboten, eben weil sich so etwas doch nicht gehörte? Na schön, vielleicht hatte er sich ab und an doch mal ein paar Fantasien hingegeben, aber das waren alles nur Gedanken gewesen. Nie wäre er auch nur auf die Idee gekommen, diese Fantasien auch in die Tat umzusetzen. Sanae hatte ihm auch kein Zeichen gegeben, das sie gerne geküsst werden wollte und nun legte sie so plötzlich ihre Lippen auf seine, statt das sie ihm sagte, das er etwas an seiner Lippe hatte. Oh ja, er war vollkommen überfordert mit dieser Situation. Nervös legte er seinen Löffel in seinen Schokoladeneisbecher hinein und starrte Sanae einfach nur an. Nervös fuhr er sich durch sein Haar. „Wollen wir vielleicht gleich etwas im Park spazieren gehen?“, murmelte er schließlich leise und hoffte, das sie es hören würde. Irgendwie kam ihm diese ganze Eisessen Idee auf einmal ziemlich kindisch vor.
 

Überrascht, das Tsubasa die Sache scheinbar ignorieren wollte blinzelte Sanae. War sie jetzt enttäuscht? Ein bisschen vielleicht. War sie erleichtert? Ein wenig. Verstand sie Tsubasa? Auf keinen Fall, wobei...Wer verstand schon, was in Tsubasas Kopf wirklich vor sich ging? Sie ganz bestimmt nicht, wobei sie sehr viel über ihn wusste, aber die letzten kleinen Geheimnisse, die wussten wohl nicht einmal seine eigene Eltern, also warum sollte sie es denn wissen? Er wollte nun mit ihr in den Park? Musste sie das verstehen?, aber sie würde eh alles tun, was Tsubasa wollte. Das hatte sich in all den Jahren nicht verändert. Zaghaft nickte sie also schließlich. „Gerne, aber iss erst dein Eis auf ja?“ Sanae lächelte. „Nicht, das du noch Entzugserscheinungen bekommst!“
 

Tsubasa gluckste. „Zu Befehl Managerin!“, wenn es sie glücklich machte, dann würde er eben erst sein Eis aufessen. Dagegen hatte er sicherlich nichts einzuwenden. Beim nächsten Mal würde er Waffeleis kaufen, dann könnten sie gleich im Park, das Eis essen. Was dachte er eigentlich schon wieder? Eis essen im Park? , das konnten sie immer machen, aber immerhin sollte das hier ein richtiges Date werden. Tsubasa beeilte sich und wartete dann auch ab, bis Sanae fertig war, wobei er ihr am Ende dann doch geholfen hatte. Gutes Eis sollte man schließlich nicht verkommen lassen. Er konnte noch nie begreifen, wie man Eis nicht aufessen konnte. Das rutschte doch schon irgendwie alleine die Kehle hinunter.
 

Amüsiert beobachtete Sanae ihn. Ob Tsubasa wusste, das sie das Eis gerade so richtig beneidete? Er aß es irgendwie schon fast liebkosend. Innerlich seufzte sie. Sie hoffte so sehr, das Tsubasa sie heute noch einmal küssen würde. Am besten wie gestern. Sie wollte unbedingt wieder diese Hitze der Leidenschaft bei ihm spüren, eine Hitze, die ihre Knie weich werden ließen und sie vergessen lassen würde, wo sie sich gerade befanden. Sie wusste nicht, wieviel Erfahrungen er besaß, aber es musste eine ganze Menge sein, dass stand fest. Ein Teil von ihr gefiel das ganze nicht, aber der andere Teil von ihr begrüßte dass, immerhin kam sie so in den Genuss, das zumindest einer wusste, was er da tat, denn ihr wissen belief sich auf Liebesromane, die sie so gerne las, oder Filme. Das die Realität natürlich anders aussah, war ihr klar, aber eine gewisse Vorstellung blieb dennoch übrig.“Fertig?“, fragte sie ihn schließlich, ehe sie wirklich eifersüchtig wurde.
 

Tsubasa lächelte. „Fertig, warte bitte kurz!“
 

Verlegen sah Sanae wie er rein ging und kurz bezahlte. Oh, es war so aufregend. Er bezahlte für sie mit? Klar, war das ein Date, aber sie hatte nicht vermutet, das Tsubasa für sie mitbezahlen würde. Eine wohlige Wärme umhüllte ihr innerstes, als er schließlich zurückkam und er einfach so ihre Hand nahm, als wäre es das selbstverständlichste auf der Welt und sie auch nicht mehr loslassen wollte. Kurz dachte sie, das ihr wieder Schwarz vor Augen wurde und vielleicht war es auch der Fall, denn im Nachhinein konnte sie sich nicht mehr daran erinnern, wie sie in diesen Park gekommen waren. Immer wieder sah sie schüchtern zur Seite, beobachtete sein Seitenprofil und spürte seine Hand, die ihre umschlossen hielt. Es war als ob ein Traum wahr wurde. Er und sie Händchenhaltend im Park.
 

„Geht es wieder?“
 

„Wie?“, errötend sah Sanae zur Seite.
 

Tsubasa hielt vor einem kleinen Teich inne und zog sie ganz dich zu sich heran. „Ich dachte nur, da du nicht auf meine Frage geantwortet hast, das es dir nicht so gut geht? Ich kann dich auch nach Hause bringen?“
 

Ok, noch einmal von vorne. Welche Frage? Verdammt, war sie also doch weggetreten? Langsam aber sicher wurde das zur Gewohnheit. Plötzlich hörte sie Tsubasas tiefes Lachen.
 

„Du hast wirklich nichts mitbekommen“, lachte er und grinste dann. Sanft hob er mit seiner freien Hand ihr Kinn leicht an. „Ich habe dich gefragt, ob wir am Wochenende ins Kino gehen wollen?“
 

Überrascht starrte er sie an. „Ins Kino?“, stammelte sie erfreut.
 

„Ja!“
 

„Nur du und ich?“
 

„Natürlich, nur wieder beide!“, sagte er sanft und näherte sich mit seinem Gesicht ihrem Ohr. „Ich möchte ganz viel Zeit mit dir verbringen! Ist das so abwegig?“
 

Errötend wagte sie es nicht sich zu bewegen. Sie konnte seinen so unbeschreiblichen Duft wieder wahrnehmen, würde sie sich jemals daran gewöhnen können?
 

Tief atmete sie ein und aus. „Irgendwie schon, es ist alles immer noch so unwirklich für mich!“, gestand sie ihm leise und spürte einen herben Verlust, als Tsubasa Anstalten machte, sich wieder etwas von ihr zu entfernen. Aus einem Impuls schlang sie urplötzlich ihre Arme um seinen Hals, was Tsubasa ins straucheln geraten ließ und er hinterrücks mit ihr zusammen ins Gras fiel.
 

Perplex starrte Tsubasa in ihre Augen empor. Was war eben passiert? Verschmitzt grinste er aber schließlich. „Nicht so stürmisch Anego!“
 

„Tut mir leid“, flüstert sie verlegen. „Ich konnte aber nicht anders und ich fürchte wirklich, das du dich an so etwas gewöhnen musst!“
 

„Muss ich das?“ Tsubasa unterdrückte ein lachen. Sanae war wirklich ein Original.
 

„Und ob du das musst, ich hab so vieles immer unterdrücken müssen in deiner Nähe“, gestand sie ihm endlich. „Und nun hab ich jedes recht, genau das alles zu machen!“ Kurz hielt sie inne. „Es sei denn du hast es nicht ernst gemeint, das wir nun fest zusammen sind?“
 

Geschockt riss Tsubasa seine Augen auf und umfasste ihr Gesicht mit seinen Händen. „Niemals“, flüsterte er. „Ich habe alles ernst gemeint. Denk nicht einmal daran, das ich es nicht so gemeint haben könnte. „Auch wenn ich einen kräftigen Anschubs gebraucht habe, ich bereue es nicht. Ich will dich zu Freundin, ich will dich!“ Um seine Aussage zu unterstützen tat er wohl nun schon zum zweiten Mal etwas, was er sich sonst nie getraut hätte. Entschlossen zog er ihren Kopf dicht zu sich heran und legte bestimmt seine Lippen auf ihre und küsste sie. Er wusste nicht, ob es gut war, was er tat, aber die Wahrheit wahr schlicht und einfach. Er wollte es, er wollte sie küssen, sie schmecken und ihr zeigen, das er das was man ihm geschenkt hatte, auch behalten wollte. Man sagte ihm vieles nach, aber niemals, das er nicht um das kämpfte, was er haben wollte. Zum Glück musste er jetzt nicht kämpfen, denn sie schien mehr als nur bereitwillig seinen Kuss zu erwidern. Es war alles so neu. Gefiel ihr es? Überrascht blinzelte er, als er bemerkte, das sie sachte mit ihrer Zunge gegen seine Lippen stieß. Wollte sie etwa, in seinen Mund?, mit ihrer Zunge? Kurz zögerte er. Er hatte keine Ahnung von solchen Küssen. Ok, er hatte im Grunde von nichts eine Ahnung, doch ehe er eine Entscheidung treffen konnte, ob er so etwas wollte oder nicht, hatte sie auch schon seine Lippen geteilt. So war sie eben seine Anego. Sanft, aber auch Forsch und ziemlich ungeduldig und der Rest verschwamm in eine Art Rausch, denn wie sie ihn nun küsste, gefiel ihm, gefiel ihm sogar sehr. Es machte ihm ganz benommen, wie sie seine Zunge mit ihrer liebkoste. Seine Nasenflügel bebten, als er ihren betörenden Geruch tief in sich aufnahm und sie kostete. Sie schmeckte einfach wahnsinnig gut. Irgendetwas geschah mit ihm und mit seinem Körper, etwas was er nicht erfassen oder gar benennen konnte. Eine unglaubliche Wärme bereitete sich in ihm aus und zog von seinem Bauch heraus tief nach unten, verströmte sich zu seinen Lenden, um dort scheinbar zu verweilen. Keuchend schloss Tsubasa die Augen und genoss, diese neuartigen und recht seltsamen, aber wunderschönen Empfindungen, die durch ihn hindurchströmten.
 

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„Nun trink deinen Kakao Daichi!“
 

„Nö!“
 

Natsuko Ohzora seufzte. Dieser Sturkopf vorhin war er zur Tode betrübt und nun? Nun war er Dickköpfig. „Nun trink schon, Tsubasa kommt auch nicht eher nach Hause, wenn du die Tür hypnotisierst!“
 

„Ruf ihn an“, bat Daichi brummend seine Mutter.
 

„Daichi!“
 

„Es wird dunkel, schau doch mal Mama. Ich darf nicht solange, wegbleiben, wieso also er?“
 

War das jetzt sein ernst? “Weil Tsubasa nun mal keine fünf Jahre alt mehr ist!“
 

„Mir doch egal!“
 

Verblüfft sah Natsuko, wie ihr kleiner Sohn plötzlich aufsprang. „Moment, wo willst du hin?“ Gerade noch so erwischte sie Daichi an seinem Kragen. „Du bleibst schön hier!“
 

„Ich will Tsubasa nach Hause holen, er soll mir eine Geschichte vorlesen“, fing er nun an herum zu meckern.
 

„Das kann er genauso gut auch morgen machen“, widersprach Natsuko ihrem Sohn sofort.
 

„Das ist aber unfair!“
 

„Es ist sowieso Zeit für dich in die Heia zu gehen!“
 

„Ich will aber nicht!“
 

„Daichi treib es nicht zu weit!“
 

„Ich will, das mein Bruder mich ins Bett bringt!“
 

Genervt rieb sich Natsuko ihre Schläfen Langsam glaubte sie wirklich, das er das mit Absicht machte. Kurz überlegte sie wirklich ihren ältesten anzurufen, aber dann schüttelte sie ihren Kopf. Das würde sie ganz bestimmt nicht machen. Es freute sie sogar, das Tsubasa immer noch nicht zu Hause war, das bedeute zumindest, das seine Verabredung mit Sanae gut verlief. Es wäre doch gelacht,wenn sie es nicht mit einem fünfjährigen aufnehmen könnte. Sie hatte immerhin Tsubasa in diesem Alter überlebt und der war ein hüpfender Flummi gewesen, der ihr regelrecht ständig entwischt war. Daichi war zwar auch Flink, aber eine Idee langsamer als es Tsubasa in dem Alter gewesen war. Mit einem entschlossen Griff, packte sie ihren jüngsten und hievte ihn sich auf die Arme, ehe er ihr doch noch entwischte.
 

„Lass mich los!“
 

„Auf keinen Fall!“
 

„Ich will nicht ins Bett!“
 

„Du gehst trotzdem!“
 

„Aber Mama!!“ Schimpfend versuchte sich Daichi immer wieder zu wehren, doch er war einfach nicht so stark, wie seine Mama. Das war ja so etwas von doof und so ungerecht!
 

Natsuko fragte sich, wie lange sie ihn wohl noch so tragen konnte?
 

„Nein, nein, nein....!“
 

Was für eine Kraft der Junge doch hatte. Mit einem Ächzen machte sie die Badezimmertür auf und verschloss sie hinter sich dann wieder. Sicher war sicher.
 

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„Hast du es jemals bereut?“
 

„Mh?“ Er wusste schon gar nicht mehr wie lange sie hier schon im Gras lagen, doch mittlerweile hatten sie sich gelöst und beobachteten die Sterne am Abendhimmel. Sanaes Hand lag auf Tsubasa Bauch, während er diese immer wieder sanft streichelte und ein wenig mit ihren Fingern herumspielte. „Du meinst, das ich nach Brasilien gegangen bin?“
 

„Ja!“
 

„Nein, ich habe es nicht bereut!“
 

„Hattest du denn nie Heimweh?“
 

„Jeden einzelnen Tag!“
 

„Und trotzdem bereust du es nicht?“
 

Tsubasa überlegte kurz. „Das ist der Weg den ich eingeschlagen habe und ich kann mir kein anderes Leben mehr vorstellen, auch wenn ich manchmal einsam bin“, gestand er ihr leise.
 

Überrascht rückte Sanae etwas näher an ihn heran und legte ihren Kopf auf seine Brust, ehe sie zu ihm hoch sah. „Das ist kaum vorstellbar! Du und einsam?“
 

Er mochte es stellte er fest. Ihm gefiel es, wenn sie so nah war, diese ganze Situation hier. Es hatte sich nicht verändert, er konnte immer noch locker und entspannt über so vieles mit ihr reden. Ihre Nähe hatte ihm schon immer gut getan, doch nun? Es war unbeschreiblich, er fühlte sich einfach nur zufrieden, glücklich und entspannt. Das er sich bei einem Mädchen so unheimlich wohl fühlen könnte, hätte er niemals vermutet. „Nicht immer, aber manchmal....., auch ich habe nicht immer nur Fußball im Kopf und sehne mich nach mehr, nach meiner Familie, meinen Freunden!“ Sanft blickte er sie an. „Nach dir!“
 

„Tsubasa“, flüsterte Sanae gerührt und schmiegte sich noch enger an ihn, lauschte seinem kräftigen Herzschlag. Sie wollte diesen Moment für immer einfangen und nie wieder vergessen. Ihm so nah sein zu dürfen, war unheimlich schön. Sie fühlte sich einfach geborgen und endlich angekommen. Zaghaft hob sie ihre Hand und legte sie an seine Wange und strich zärtlich darüber. „Was ich dann aber nicht verstehe ist, wieso du dich so selten bei mir gemeldet hast? Alle halbe Jahre mal eine Postkarte, gibt einem nicht gerade das Gefühl wichtig für dich zu sein!“
 

Eine Gänsehaut durchfuhr ihn, als sie anfing seine Wange zu liebkosen. Dieses wunderbare Gefühl wurde dann aber getrübt von Sanaes Worten. Das schlechte Gewissen nagte an ihm. „Ich bereue nicht viel Anego, aber das bereue ich. Ich kann dir nicht einmal eine befriedigende Antwort geben, außer das ich einfach nicht wusste, was ich dir schreiben sollte. Mir viel einfach nichts ein.“
 

„Wie wäre es einfach mit, das du mich vermisst und einfach so erzählst, wie es dir so geht, oder du fragst einfach, wie es mir so geht?, oder wie dein Tag war, was du so erlebst? Es gibt so viele Dinge, über die ich schreiben würde!“
 

Tsubasa seufzte. „Bei dir klingt das alles so einfach!“
 

„Das ist es doch auch!“
 

„Du hast dich ja aber auch nicht mehr gemeldet!“
 

„Kannst du dir nicht denken, wieso nicht?“
 

„Natürlich und es tut mir wirklich leid. Ich bin einfach ziemlich wortkarg, das weiß ich und ich verdränge auch immer sehr viel und stürze mich lieber in die Arbeit!“
 

„Einsicht ist der beste Weg zur Besserung!“ Kurz überlegte Sanae, doch es musste einfach raus. Es war der perfekte Moment dafür. “Weißt du, das ich gedacht habe, das ich dich nicht interessiere? Ich dachte, das du uns hier einfach nur als nette Erinnerung behältst, aber du uns nicht mehr wirklich in dein Leben haben wolltest. Ich dachte, das du die wenigen Postkarten nur aus Höflichkeit geschrieben hast und nicht weil du weiter mit mir befreundet sein wolltest. Ich meine auf deinen Postkarten stand nichts, was man nicht auch aus den Medien erfahren könnte, nichts persönliches über dich und ich hatte nicht das Gefühl, das es dich interessiert, was bei uns hier so in Japan los ist oder in meinem Leben. “
 

Umso mehr sie redete, desto mieser fühlte sich Tsubasa. Er war wirklich ein Idiot, gerade fühlte er sich wieder, wie ein kleiner Junge, der direkt Schelte bekam. „Ich werde alles wieder gut machen, das verspreche ich dir Anego!“
 

„Versprich nichts, was du nicht halten kannst Tsubasa!“
 

Irgendwie taten diese Worte ihm weh. „Sanae, ich halte dieses Versprechen. Von nun an werde ich dir keine Postkarten mehr schreiben, sondern Briefe....Lange Briefe“, verbesserte er sich schnell!“
 

„Und wie oft?“ Verdammt, sie wusste doch, das er eben so war, wie er eben war und sie wollte ihn nicht verändern. Tsubasa liebte sie, das wusste sie ja nun und das gab ihr auch das Vertrauen in ihm zurück.
 

„Ich werde dir jede Woche Schreiben“, antwortete er ihr schließlich, „und ich werde dich oft anrufen, wenn ich wieder nach Brasilien muss!“
 

Sie mochte gar nicht daran denken, das er irgendwann zurück musste. Am liebsten würde sie ihn begleiten, aber würde er das wollen? Würden ihre Eltern das gestatten? Wieso dachte sie darüber überhaupt nach? Tsubasa würde das bestimmt nicht wollen.
 

„Nun sei nicht so traurig Anego. „ich werde mich bei dir melden...., ganz bestimmt.“ Und irgendwann würde er sie fragen, ob sie ganz bei ihm sein wollte, aber dafür war es jetzt noch zu früh. Er wusste ja nicht einmal selber, wohin es ihn verschlagen würde. Brasilien war nicht das Land, wo er nun für immer bleiben würde. Es stand bald ein Umbruch bevor, nur wohin, das wusste er noch nicht. Vielleicht nach Italien? Was Kojiro wohl dazu sagen würde? Sie waren gute Rivalen gewesen, aber eben auch ein ganz gutes Team. Doch irgendwie glaubte er nicht, das es gut sein würde, wenn er und Kojiro in einem Team spielen würden. Sie beiden brauchten den Antrieb, des gegenwärtigen anderen um sich weiter zu entwickeln, oder eher diesen ganz besonderen Ehrgeiz sich aufzustacheln, sich gegenseitig zu übertrumpfen. “Ich werde dich nicht wieder gehen lassen Anego und alles tun, damit das mit uns wirklich funktioniert!“
 

Mit schimmernden Augen sah sie zu ihm hoch und lächelte. „Ich liebe dich Tsubasa Ohzora“, hauchte sie voller Ehrfurcht. „Du bist so süß, weißt du das eigentlich?“
 

Errötend erwiderte Tsubasa ihren Blick und grinste dann. „Denk immer daran, wenn ich mal etwas blödes gemacht haben sollte!“
 

Sanae lachte laut auf. „Spinner!“, sagte sie zärtlich und quiekte denn auf. „Tsubasa schau mal, eine Sternschnuppe!“
 

Überrascht sah Tsubasa in die Richtung, wohin Sanae zeigte.
 

„Hast du dir etwas gewünscht?“
 

„Ja!“
 

„Und was?“
 

„Wenn ich es dir verrate, dann geht er nicht in Erfüllung Anego!“
 

„Och menno!“
 

Tsubasa grinste und beugte sich zu ihr dann rüber. „Hat dir denn schon einmal jemand gesagt, das du süß bist?“
 

„Klar!“
 

„Und wer?“
 

„Na du, eben gerade!, und nun küss mich endlich!“
 

Tsubasa Augen funkelten vergnügt. Das musste man ihr wirklich lassen. Dieses Mädchen fackelte nie lange und sagte genau das, was ihr im Kopf herum ging. Sein Herz klopfte wild, ob er sich jemals ans Küssen gewöhnen würde? Glücklich presste er seine Lippen auf ihre. Sie schmeckte so wunderbar und so verführerisch. Er mochte das. Ihre Lippen so weich und warm. Seufzend gab er sich ihren so süßlichen Mund hin.
 

„Das ist hier absolut nicht akzeptabel! Sofort auseinander.....!“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe, die Geschichte gefällt euch weiterhin. Was haltte ihr davon? Wollt ihr, das es weiter geht?

Ein schönes Wochenende wünsche ich euch.

Eure Dragonohzora
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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Curly86
2019-03-16T12:42:38+00:00 16.03.2019 13:42
Hallihallo!

Ich bin total geflasht - nie hätte ich gedacht, mal wieder etwas von den "alten" Autoren zu hören. Ich habe schon damals alle deine Captain Tsubasa FF gelesen, auch auf fanfiction. Natürlich war ich sehr traurig, dass einige nicht beendet waren. Und leider ist dieser tolle Anime irgendwie in Vergessenheit geraten. Er hatte meine Kindheit geprägt. Immer nach der Schule flog der Ranzen weg und ab vor den Fernseher - die tollen Fussballstars schauen. Ich freue mich total, dass du die alten FF überarbeitest und neu online stellst. Mein Herz geht auf <3<3<3 Dafür danke ich dir schon 1000mal.

Deine FF gefällt mir bis jetzt wirklich gut. Manchmal waren mir die Beschreibungen der Gefühle etwas lang und ich musste nochmal neu beginnen, damit ich alles erfassen konnte. Aber das würde ich jetzt nicht als negativ bewerten. Es ist eher sehr tiefgründig. Man kann sich in die Gefühlslage von Sanae und Tsubasa hinein versetzen. Ich hoffe sehr, dass du die FF bald fortsetzen wirst. Bin sehr gespannt. Mach weiter so.

Lg, Curly - und warte nicht wieder mehrere Jahre, eh du weiter schreibst ;-)
Antwort von:  Dragonohzora
07.02.2020 01:32
Hi, meine Antwort kommt jetzt leider etwas verspätet. Tut mir ganz doll leid. Vielen Dank für dein liebes Kommi, es freut mich, das sich jemand überhaupt noch für meine Captain Tsubasa Storys interssiert und daher kann ich dir auch versprechen das meine Geschichten nicht abgebrochen sind, auch wenn die Updates in letzter Zeit doch etwas eingeschlafen sind. Daher bi ich nun auch fleissig am Vorschreiben, so sa ich denke ich mir noch vor Ostern überall Updates hochladen kann.

Glg und tut mir leid, das ich immer so ausführlich die Gefühle der beiden Beschreibe, leider geht mit mir manchmal die Feder durch und dann wird es extrem schnulzig bei mir, aber es mahct mir einfach Spaß, vor allem auch aus Tsubasa Sicht, da man ja sonst so wenig von ihm erfährt. Ich hoffe du verzeihst mir da:)

Glg:)
Von:  Hallostern2014
2019-02-28T07:59:58+00:00 28.02.2019 08:59
Huhu😘😍

Ein wirklich schönes Kapitel. Und klar bin ich neugierig und will unbedingt, dass es weiter geht.

Erstmal zu Daichi. Oje, er denkt Sanae nimmt seinem Bruder weg. Aber so ist es ja nicht. Er sollte mal mit Tsubasa und Sanae zusammen reden. Seine Ängste sagen. Dann werden die beiden ihn schon beruhigen. Und Tsubasa nimmt sich bestimmt sehr viel Zeit alleine mit ihn. Und wenn alle 3 Eis essen gehen, denn wird seine Welt auch wieder in Ordnung sein. Aber er bleibt sein Kleiner Bruder. Da muss er keine Angst haben. Er muss jetzt halt nur sagen warum er so traurig ist.
Er ist aber schon sehr süß. Aber so sind nun mal die Jungs in den Alter. Merkt man auch bei meinem Kleinen.

Das Date ist doch bis jetzt super gelaufen. Man merkte die Liebe zwischen den beiden Förmlich. Und dann geht Sanae noch einen Schritt weiter und weitet den normalen Kuss einfach mal aus.
Die Situation am Teich fand ich so schön. Einfach Himmlisch. Und dann Küsst er sie. Ok weil Sanae es gesagt hatte, aber das kommt noch, dass er mal einen neuen Schritt sagt.

Nur wer ist der Blödmann der die beiden stört.

Bin schon sehr gespannt aufs nächste Kapitel. 😁

Wünsche dir schon mal ein schönes Wochenende und einen schöne rest Woche. Ganz liebe Grüße ❤😘🌷
Von: abgemeldet
2019-02-27T19:49:32+00:00 27.02.2019 20:49
Super Story super geschrieben , wann gehts weiter , wollen doch wissen wer sie da überrascht hat
Antwort von:  Dragonohzora
14.05.2020 13:41
Vielen Dank, auch wenn meine Antwort jetzt erst kommt. neues kapitel ist jetzt auch endlich da;)
Von:  Songohangirl1990
2019-02-24T10:17:35+00:00 24.02.2019 11:17
Voll super geschrieben mach weiter so,ich bin gespannt wie es weiter geht von Tsubasa und sanae😄👍 ❤
Antwort von:  Dragonohzora
14.05.2020 13:43
Vielen lieben Dank, nun kommt das nächste Kapitel später als ich gedacht hatte, geschrieben wares shcon lange, ich hab nur vergessen hochzuladen, tut mir soooo leid.
Antwort von:  Songohangirl1990
14.05.2020 21:59
Ist kein Problem aber Haupt Sache es kommt ein neues Kapitel 🙂


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