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Drums of Hearts

Sanae & Tsubasa
von

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Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt

Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt

Der Regen prasselte unaufhörlich gegen das Fenster. Es war eigenartig. Er war wirklich noch nie in ihrem Zimmer gewesen, zumindest erinnerte er sich nicht daran. Neugierig blickte er sich um. Verwirrt blieb sein Blick schließlich auf ihr Bett hängen, auf das ganze Chaos und auf das zerrissene Foto, was ihm doch wage bekannt vorkam. Sie hatte es zerrissen? Irgendwie gefiel ihm das nicht. Ihm bedeutete dieses Bild sehr viel. Moment, sie hatte dasselbe Foto? Wer hatte dieses Foto eigentlich damals gemacht? Es schien eine Ewigkeit her zu sein. „Es ist glaube ich das erste Mal, das ich in deinem Zimmer bin“, sagte er schließlich leise und versuchte den aufkommenden Schmerz, weil sie scheinbar dieses Foto nicht mehr wollte zu ignorieren.
 

„Ja, ich war immer bei dir, oder du saßt unten in der Küche!“, murmelte Sanae beschämt. Sie hatte sehr wohl mitbekommen, wohin Tsubasa starrte. Ihr Herz klopfte laut und unbarmherzig gegen ihre Brust. Was mochte er nur jetzt von ihr halten? Sie war wirklich schrecklich nervös, seit sie sich im Wohnzimmer geküsst hatten und dann die Aussage, das Tsubasa bei ihr übernachten konnte. Ok, im Gästezimmer, aber er übernachtete hier. Alleine der Gedanke daran, machte sie ganz wuschelig. Erneut musste sie an das viele Eis denken, aber dafür, war es dann wohl doch noch zu früh. Sie wusste ja noch nicht einmal, ob sie beide nun zusammen waren? Tsubasa hatte sich nicht dazu geäußert, aber er war hier. Er stand wirklich hier in ihrem Zimmer. Sie musste sich unbedingt beruhigen, sonst würde sie noch hyperventilieren.
 

„Stimmt!“ Tsubasa lächelte zaghaft. „Das du dich noch daran erinnerst?“ Sanae musste wirklich sauer gewesen sein, das musste der Grund gewesen sein, das sie das Foto zerissen hatte. Erneut ließ er seinen Blick zum Bett hinwandern, sah auf die vielen Zeitungsberichte, und Magazine, Ausschnitte die alle ihn zeigten. Sie hatte alles aufgehoben? Sie hatte alle Bilder und Berichte von ihm gesammelt? Eine leichte Röte überzog seine Wangen, als er tatsächlich ein Poster von ihm an ihrer Wand hängen sah, das ihm im Trikot des FC Brancos zeigte, wo er das Victoryzeichen machte. Er erinnerte sich nur zu gut, es war das erste Spiel, wo er das Entscheidende Tor geschossen hatte. Der Tag, wo er bewiesen hatte, das er nach Brasilien gehörte, das er dass Zeug dazu hatte über sich hinaus zu kommen.
 

Sanae beobachtete Tsubasa. Es war ihr ziemlich peinlich, das er ihre Sammlung nun sah. Zum Glück nur ein kleiner Teil ihrer Sammlung, denn vieles lagerte sie noch Kistenweise in ihrem Schrank, wobei es ihn nicht verwundern dürfte, immerhin hatte sie noch nie einen Hehl daraus gemacht, das sie sein Fan Nummer eins war! Sie seufzte. Es musste sie wie ein Freak aussehen lassen, aber was sollte sie machen, wenn das Original nicht da war?, sich so selten meldete und scheinbar kein Interesse mehr aufwies? Sie hatte wirklich geglaubt, er hätte sie vergessen, oder sah in ihr nur eine alte Schulbekanntschafft. Dabei erinnerte sie sich an alles, was mit ihm zu tun hatte. Sie hatte ja auch kaum etwas anderes gehabt, als die Erinnerung an ihn. Er war in die weite Welt hinaus gezogen, um sich seinen Traum zu erfüllen und hatte nicht wirklich zurück geblickt und sie? Sie war hier in Nankatsu geblieben und hatte gebetet, das ihr Traum eines Tages zurück kommen würde, so unwahrscheinlich das auch war, und nun war er hier und stand dazu auch noch in ihrem Zimmer und wenn das nicht schon genug war, hatte er ihr vor einigen Minuten sogar gesagt, das er sie liebte und hatte sie geküsst. Es war ihr erster Kuss gewesen, seiner bestimmt nicht, auch wenn der Gedanke schmerzte, aber sie war einfach realistisch. Er wohnte in Brasilien, das Land der schönsten Frauen und Tsubasa stand immerhin in der Öffentlichkeit. Er war Erfolgreich, verdammt attraktiv, hatte Charme, war unheimlich naiv und war deswegen auch unheimlich süß. Er war einfach toll, alle mochten ihn. Es wäre eher dumm zu denken, das dies nicht auch anderen Frauen auffallen würden. Wenn sie an die ganzen Siegesfeiern dachte, die Tsubasa bestimmt zu Hauf mit seiner Anwesenheit beehrte, wurde ihr ganz übel. Sie konnte sich schon denken, was da alles so passieren konnte. Hatte sie schon aufgezählt, das Tsubasa naiv war? Sanae seufzte. Oh ja, das hatte sie. Er war gerade dazu prädestiniert, das er von Frauen manipuliert werden konnte und ihm würde es bestimmt nicht mal auffallen und dennoch war er jetzt hier, bei ihr und sagte, das er sie liebte. Sie wartete immer noch auf dem Moment, wo ihr Wecker klingelte und sie aus diesem wunderschönen Traum erwachen würde. Bisher war das nur noch nicht geschehen, aber glauben konnte sie es dennoch noch lange nicht. Irgendwo war ein Haken, musste ein Haken sein, ganz bestimmt sogar. Es konnte nicht sein, das ausgerechnet Tsubasa Ohzora sich in sie verliebt hatte? Da musste einfach etwas faul sein.“Ich erinnere mich an alles!“, wisperte sie peinlich berührt.
 

Stumm drehte sich Tsubasa in ihre Richtung und blickte, sie an, sah das wunderschöne Mädchen, das sein Herz schon vor längerer Zeit im Sturm erobert hatte, und lächelte schließlich. „Ich auch!“
 

Beide musterten ihr gegenüber und erröteten, ehe Tsubasa den Mut nahm und auf sie zuging und erst ganz dicht direkt vor ihr stehen blieb. „Es tut mir leid, das ich so ein Ekelpaket war! Ich wollte das nicht!, wirklich nicht!“
 

Sanae nickte. „Ich weiß, das heißt.... Jetzt weiß ich es!!“
 

„Wirklich?“
 

„Ja!“
 

Tsubasa seufzte. „Da bin ich verdammt froh!“ Kurz stockte er, ehe er zögerlich ihre Hand nahm. Vielleicht würde es ihm so leichter fallen, weiter zu sprechen. „Lass uns von vorne anfangen!“
 

„Lieber nicht!“ Sanae schüttelte hastig den Kopf. „Denn sonst wäre ich für dich nur irgendeine von vielen!“
 

Stumm sah er sie an. Als ob sie jemals für ihn nur eine von vielen gewesen war. „Das warst du nie und das wirst du auch nie für mich sein!“ Wie konnte sie nur so etwas glauben? Sie war schon immer etwas ganz besonderes für ihn gewesen, auch wenn er es nicht gleich erkannt hatte. Sie war die Eine für ihn, das spürte er einfach. Sie war das Mädchen mit dem er für den Rest seines Lebens zusammen sein wollte. Der Gedanke reichte aus, damit sein Herz purzelbäume schlug, aber genau so fühlte er eben.
 

Verwegen errötete Sanae und starrte auf ihre Füße. Es war alles so fürchterlich aufregend und doch hatte sie Angst. „Tsubasa?“, flüsterte sie schließlich zaghaft und sah ihn dann wieder an. Sie hatte Angst und hatte Herzklopfen, aber sie musste es wissen. „Der Kuss......., also ähm....Bedeutet das, das wir,...nun ja...“ Verdammt, es fiel ihr unheimlich schwer ihn das zu fragen. “Jetzt so richtig fest zusammen sind?“ So, nun war es heraus. Sie hatte es tatsächlich gesagt. Wieso sagte er denn nur nichts? Los, er sollte reden und sie nicht nur anstarren. Starren würde ihr nun wirklich nicht helfen.
 

Überrascht musste Tsubasa lächeln. Er hatte es schon immer gemocht sie zu beobachten, wenn sie angestrengt über etwas nachdachte. Entschlossen trat er auf sie zu. „Du musst aufhören zu denken, ich verstehe schon, was du mich fragen möchtest.“ Kurz hielt er inne, ehe er seine Hand an ihre Wange legte. „Denkst du, ich wäre jetzt hier, wenn ich das nicht möchte?, denkst du ich hätte endlich all meinen Mut zusammen genommen, es dir endlich zu sagen? Anego, ich hatte schreckliche Angst dich zu verlieren, wenn ich jetzt nicht endlich diesen Schritt wagen würde!“ Das seine Mutter auch einen beträchlichen Anteil an seiner Entscheidung beigetragen hatte, erwähnte er jetzt lieber nicht.
 

„Wie?“ , krächzte Sanae schließlich.
 

„Anego, ich liebe dich schon sehr lange und ich möchte mit dir zusammen sein, mit allem was dazu gehört!“
 

„Wie?“, piepste Sanae erneut. Zu etwas anderem war sie gerade einfach nicht in der Lage. Konnte er noch einmal zurückspulen, am besten zum Zeitpunkt, als er erwähnte, das er sie schon längere Zeit lieben würde? Was bedeutet das eigentlich genau? Wie lange? In Tsubasas Welt war eine Woche schon sehr lange. Wieso war ihr das eigentlich nie aufgefallen? Was meinte er nur mit Lange?
 

„Ich weiß, das ich nicht gerade die beste Partie bin!“, sprach er schließlich weiter.
 

Nicht die Beste? Also bescheiden war er, das musste man ihm wirklich lassen, dachte Sanae und konnte nichts weiter tun, als ihn anzustarren. Sie wollte etwas sagen, aber sie brachte einfach nichts vernünftiges zustande.
 

„Und dann ist da noch die Entfernung, ich bin in Brasilien und du in Japan! Und doch...Ich will mit dir zusammen sein, ich will es unbedingt!“
 

„Ts....Tsubasa!“ Ihre Ohren rauschten, ihr Herz galoppierte davon. Es war einfach wirklich Zuviel. Sie wollte es nicht und es tat ihr wirklich leid, als sie die Dunkelheit begrüßte und einfach umkippte. Das Letzte was sie noch vernahm, war seine tiefe und so angenehme Bariton Stimme, die sie immer wieder bei ihrem Spitznamen Anego rief, und sie glaubte sogar tatsächlich in seinen Armen zu liegen, ehe sie die Finsternis vollkommen umhüllte und sie ins Nichts eintauchen ließ.
 

♥═╬╬♥═╬╬♥═╬╬♥═╬╬♥

„Du brauchst gar nicht so zu lachen Ishizaki!“
 

„Doch!“
 

Genervt rollte Tsubasa mit seinen Augen, nahm Anlauf und legte seinen ganzen Frust in seinen gefürchteten Drillschuß hinein. Zufrieden sah er zu, wie der Ball ins Tor knallte.
 

„Hast du deinen Drill etwa noch verfeinert?“ Ishizaki kratzte sich erstaunt am Nacken. „Wow....Ich hatte keine Ahnung das dies noch möglich wäre? Ich hoffe wirklich, das noch niemand versucht hat, deinen Schuß mit dem Kopf abzuwehren?“
 

Tsubasa grinste. „Ich habe ihn noch nicht zum Einsatz gebracht, ich bin noch nicht ganz fertig mit dem Drill!“
 

„Das du spinnst, ist dir aber klar oder?, aber zurück zum Thema. Ich bin froh, das du es ihr endlich gesagt hast, dass wurde auch wirklich einmal Zeit!“
 

„Du hast es also gewusst?“
 

Ryo Ishizaki, war Tsubasa immer ein guter Freund gewesen und als Tsubasa ihn angerufen hatte, um zu erzählen das er zurück war, hatte er sich tierisch darüber gefreut und hatte sogar die Fahrt von Tokyo nach Nankatsu auf sich genommen, um bei seinem alten Freund sein zu können und jetzt redeten sie beide tatsächlich über Mädchen. Das war total seltsam. Tsubasa redete nicht über Mädchen, normalerweise hatte er sonst nur ein Thema und das hatte nie etwas mit Mädels zu tun gehabt, auch nicht wenn das ein oder andere Mädchen vorneweg zwei Fußbälle vor sich hertrug. Feixend grinste Ryo bei der Vorstellung, mit Tsubasa über solche Dinge oder eher Dinger zu diskutieren. Allerdings hatte Tsubasa nie auch nur eine Anmerkung fallen gelassen, das er an diese Art von Bällen Interesse haben könnte. Ein Fußball war in seiner Welt eben nur ein Fußball, ohne Hintergedanke. Naiv wie ein Kind, so war eben Tsubasa und doch, hatte man immer das Leuchten in dessen Augen gesehen, wenn eine gewisse Betreuerin aufgetaucht war. Das es nur an ihren Zuckerzitronen gelegen hatte, oder an das fantastische Essen, was Sanae stets nur Tsubasa mitgebracht hatte, glaubte er nicht wirklich, wobei.... Vermutlich war das Sanaes Geheimnis. Tsubasa konnte unmengen von Nahrung in sich aufnehmen und das hatte er fast so gerne getan, wie Fußball spielen. Wie hieß das Sprichwort? Liebe geht durch den Magen. Ryos Grinsen wurde immer breiter, ehe er wieder mehr in die Realität kam und zu seinem Freund sah, der sich wahrscheinlich fragte, was nun wieder mit ihm los war. Schließlich räusperte er sich. „Du solltest dir lieber die Frage stellen, wer es nicht gewusst hat?“, kicherte Ryo amüsiert. „Soll ich dir die Antwort mal sagen?“
 

Tsubasa hievte seinen Ball mit dem Fuß nach oben und kickte ihn zu Ryo hinüber, der ihn tatsächlich abpasste und ihn zurück schoss. „Wer?“
 

„Na du!“
 

Überrascht über diese Antwort verpasste Tsubasa den Pass von Ryo, der direkt an ihm vorbei schoss. Tsubasa kam es wie Zeitlupe vor, als er ihm hinterher sah. Das war ihm ja noch nie passiert? Erst Ryos Lachen riss ihn aus seiner Trance heraus. Abrupt drehte er sich zu seinem völlig durchgeknallten Freund herum.
 

„Das ich dass einmal erleben darf!“
 

Tsubasa besaß den Anstand zu erröten, grinste dann aber auch und zuckte absolut hilflos mit seinen Schultern. Was sollte er auch dazu noch sagen?
 

„Diesen Tag werde ich mir rot in meinen Kalender markieren!°“
 

„Nun übertreibst du aber!“ Tsubasa ließ sich nun ins Gras plumpsen und starrte in den blauen Himmel.
 

„Du sahst aber auch zu komisch aus, so als ob dich meine Antwort wirklich überrascht hätte!“
 

Verwegen streckte Tsubasa seinem Freund kindlich die Zunge heraus. „Du bist echt doof man, aber mal abgesehen davon, irrst du dich. Ich liebe sie schon sehr lange!“
 

„Ach und wann ist dir das klar geworden? Gestern? Vorgestern?, oder heute Morgen, als du dir einen runter geholt hast?“, amüsierte sich Ryo eindeutig auf Tsubasas Kosten.
 

Tsubasa sah Ryo böse an, bei der letzteen Äußerung und fragte sich nicht zum ersten Mal, was in seinem Kopf eigentlich vorging und was verdammt noch einmal nicht mit ihm stimmte? „Schließe nicht von dir auf andere!“
 

„Als ob du das noch nie getan hättest!“, lachte Ryo laut auf.
 

Genervt rollte Tsubasa mit seinen Augen. „Darauf gebe ich dir nicht mal ansatzweise eine Antwort!“
 

„Also ein Eingeständnis, ich wusste es!“
 

„Ist es nicht“, murrte Tsusbasa langsam und sichtlich genervt auf.
 

„Oh sicher!“, kicherte Ryo. Es war sehr interessant, das man Tsubasa auf einmal so hervorlocken konnte. Das machte ja richtig Spaß.
 

„Können wir vielleicht mal beim Thema bleiben?“
 

Ah, er wollte also ablenken? Na schön, aber er würde noch mehr aus ihm herauskitzeln, das schwor er sich feierlich. Natürlich nur für die Wissenschaft mit dem Projekt: Tsubasa Ohzora. Der große Hoffnungsträger Japans. „Also, wie lange liebst du unsere Managerin denn schon? Immerhin hast du sie Jahr für Jahr leiden lassen. Fußball schien dir immer wichtiger zu sein, als alles andere und du und ein Mädchen? Tut mir leid, aber du hast nie irgendetwas um dich herum mitbekommen, es sei denn es war rund. “
 

Wieso dachten eigentlich immer alle, das er nichts um sich herum mitbekam? Nachdenklich versuchte er sich zurück erinnern, wann ihm zum ersten Mal der Gedanke kam, das Sanae wirklich süß war. Da musste er gerade nach Nankatsu gezogen sein. Es hatte ihm imponiert, wie sie die Jungs der Chearleeder Ag im Griff hatte und er fand sie echt lustig. Sie hatte einfach eine Art an sich, die er von Anfang an gemocht hatte! Die Gerüchte, das sie häufiger Schwierigkeiten mit der Schulbehörde hatte und das sie häufig in Schlägereien verwickelt gewesen war, hatte er eh nicht wirklich ganz geglaubt und desweiteren, wäre es ihm wohl auch egal gewesen. Sie hatte ihn wieder aufgerichtet, damals als er absichtlich gegen Jun und dem FC Musashi verlieren wollte, damit der Junge mit dem schwachen Herzen zumindest die Chance hatte zu siegen. Sein Verhalten war damals falsch gewesen, er hätte nicht auf Yayoi hören sollen, als sie ihm um einen gefallen gebeten hatte, aber er war eben total verunsichert gewesen und verängstigt. Sanae hatte ihn dazu gebracht, das er wieder ehrlich spielte und mit ganzem Einsatz bei der Sache war. Nie wieder in seinem Leben hatte er versucht ein Spiel zu manipulieren und das verdankte er nur Sanae. Ohne sie, wäre er nicht derjenige, der er nun war. Es war der Tag, wo er beschlossen hatte, das besonders Sanae Nakazawa stolz auf ihn sein sollte. Für sie hatte er sich ab diesem Zeitpunkt immer besonders angestrengt der Beste zu sein. Sie war seither sein innerer Antrieb gewesen immer Ehrlich zu sein, immer Siegreich zu sein und immer der Beste sein zu wollen. Oh ja, er verdankte ihr so unendlich viel und sie wusste das nicht einmal. Eines Tages würde er es ihr verraten, das schwor er sich, aber das alles verriet noch nicht, wann er sich in sie verliebt hatte. Vielleicht war es wirklich Liebe auf den ersten Blick gewesen, oder eher auf den zweiten Blick, denn beim ersten Blick, hatte er doch etwas Angst vor ihr gehabt. Jedoch war er sich der Liebe nicht bewusst gewesen, wann also genau, wurde ihm das bewusst? Tsubasa runzelte nachdenklich die Stirn, als er sich an sehr viele Dinge erinnerte, bis es ihm plötzlich klar wurde, wann er es sich selber eingestanden hatte. Tsubasa fing an zu lächeln und sah Sanaes so sanftes Gesicht vor seinem inneren Augen. Sie war mit der Zeit zwar willensstark geblieben, aber weicher, feminimer geworden. Er hatte das sehr gemocht. „Ich glaube das war auf der Klassenreise in Shizuoka!“
 

„Hä?“ Ryo runzelte die Stirn, ehe er die Augen aufriss. „Du willst mir doch nicht etwa verklickern, das du dich mit dreizehn in sie verliebt hast?“
 

„Nein“, antwortete Tsubasa ehrlich. „Da wurde mir nur bewusst, das ich in sie verknallt war!“
 

„Ok, jetzt verstehe ich nur Bahnhof!“
 

„Tust du das nicht immer Ishizaki?“, feixte Tsubasa und rollte sich kurz zur Seite, ehe Ryo ihm einen Hieb in die Seite verpassen konnte. „Ehrlich, ich kann es dir gar nicht so genau sagen. Vielleicht war es Liebe auf den ersten, äh zweiten Blick, natürlich war mir das nicht wirklich bewusst gewesen..
 

„Wieso hast du ihr das denn nie gesagt? Himmel! Auf der Klassenreise also?“
 

„Ich weiß es nicht, ich habe mich nicht getraut, es war mir vor euch einfach peinlich und außerdem war ich zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt. Immerhin hatte ich schon damals ein Ziel vor Augen, da kam mir vieles einfach zweitrangig vor, obwohl ich es ihr gerne gesagt hätte!“
 

„Du hast es also verdrängt?“
 

„Manchmal! Ablenkung hatte ich schließlich genug.“
 

„Ok, aber wieso wurde dir das auf der Klassenreise bewusst?“
 

„Weil sie so zarte Hände hat!“
 

„Hääää?“
 

Ok, er hätte es ja verstanden, wenn Tsubasa gesagt hätte, weil sie dann Brüste bekommen hatte und langsam auch ruhiger wurde, aber zarte Hände?
 

„Ja, sie hat so wunderschöne Hände und immer wenn sie mich berührt hat,...wurde mir ganz warm im Bauch!“
 

„Ähm, noch einmal bitte... Sie hat dich berührt?“ Ryos Grinsen wurde immer breiter und breiter.“Ich will Details!“, kicherte er dann los.
 

„Ryo, kannst du nicht einmal ernst bleiben und immer gleich so pervers denken“, knurrte Tsubasa!
 

„Na wenn du dich so seltsam ausdrückst?, konnte ich mir diese hervorragende Vorlage nicht verkneifen, ausserdem bin ich ein Kerl und du übrigends auch und es ist wissenschaftlich bewiesen, das wir Männer täglich zwanzig Mal an Sex denken!“
 

Tsubasa hob nun doch amüsiert eine Braue hoch. „Ach tun wir das?“
 

„Nein, ich denke häufiger dran!“, lachte Ryo.
 

“Das überrascht mich jetzt nicht wirklich“, murmelte Tsubasa und konnte es nicht fassen, das sie wieder vom Thema abgekommen waren.
 

„Und du?“ Na auf die Antwort war er ja nun gespannt und da war er ja auch schon wieder, dieser böse Blick! Oh ja, das machte wirklich unheimlichen Spaß.
 

„Nicht so häufig wie du, ich hab nämlich ein erfülltes Leben und noch andere Gedanken!“
 

„Na lass das mal lieber nicht Sanae hören!“
 

„Was soll das denn nun wieder bedeuten?“ Langsam kam er nicht mehr mit.
 

„Nichts!“
 

Wie er das hasste, wenn man sich so kryptisch ausdrückte.
 

„Nun schau nicht so, ich denke nur Sanae hätte bestimmt nichts dagegen, wenn du daran denken würdest!“, zwinkerte Ryo und wich vorsichtshalber etwas vor Tsubasa zurück. Man wusste schließlich nie.
 

„Was für Probleme gehen eigentlich in deinem Kopf vor?“
 

„Hey....ich sag nur wie es ist.“
 

Ok, am besten ignorierte er das. „Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja...Wir hatten auf der Klassenreise, doch dieses Freundschaftsspiel, wo ich mir den Fuß verstaucht hatte und Anego mich dann mal wieder verarztet hat, da ist es mir einfach bewusst geworden.“
 

„Tsubasa altes Haus, ich krieg hier echt gleich Schnappatmungen!“ Lachend boxte er ihn gegen seine Schultern. „Du Haudegen und wir haben alle immer gedacht, das du völlig immun gegen die weiblichen Reize bist! Und nun hast du es ihr endlich gesagt, weil du Alarm in der Hose hast?“
 

Tsubasa blickte Ryo erneut böse an. „Witzig, hast du heute morgen einen Clown gefrühstückt?“
 

„Sogar zwei!“, lachte Ryo amüsiert. „Wir sind doch unter uns und Sanae hat sich doch gemacht, sie ist echt hübsch geworden oder?“
 

„Das ist doch nicht das wichtigste!“
 

„Du findest sie also nicht hübsch?“
 

„Das habe ich nicht behauptet!“
 

„Und ihr Vorbau..Halleluja, es ist ja ein wahres Wunder, das sie nun noch Single war!“, scherzte Ryo weiter und beobachtete Tsubasa ganz genau.
 

Dieser Satz ließ Tsubasa allerdings zusammen zucken, das war ihm mehr als nur bewusst. „Sag mal, hatte Sanae denn mal einen Freund?“
 

„Wie?“ Verwirrt wurde Ryo abrupt ernst und musterte seinen Freund, hatte er etwa Angst?, das sie einen gehabt haben könnte? „Du meinst es ernst oder?“
 

Tsubasa seufzte. Ob er je die Eifersucht, die er wegen ihr verspürte überwinden würde? „Naja, du hast sie bestimmt häufiger gesehen als ich!“ Wie tief würde er noch sinken? Jetzt fragte er ausgerechnet Ryo, der nie ernst bleiben konnte.
 

„Du meinst es also ernst? Hör mal Tsubasa. Sanae liebt dich und hat dich schon immer geliebt. Sie hat für sich beschlossen, nur du oder keinen, also nein. Sie hatte mit Sicherheit keinen Freund und wenn du nicht zurück gekommen wärst, da schwöre ich dir, würde sie für immer alleine bleiben, denn sie konnte dich in den letzten Jahren nicht überwinden und in der Zukunft hätte sie das wohl auch nicht geschafft!“
 

Tsubasa nickte und starrte vor sich her. Das beruhigte ihn irgendwie.
 

„Was ist denn mit dir?“, fragte Ryo abrupt.
 

„Mit mir?“
 

„Ja, mit dir. Immerhin lebst du in Brasilien, da muss es doch nur so wimmeln, vor schönen Frauen und heißen Partys. Da beneidet man dich wirklich!“
 

Tsubasa schmunzelte. „Kann schon sein“, meinte er leise.
 

„Du willst mir doch nicht erzählen, das du keine Angebote hattest?“
 

Tsubasa lachte. Äußerte sich aber nicht weiter dazu.
 

„So so, gab es nicht neulich irgendso ein Magazin, wo die begehrtesten Junggesellen drin standen? Ich glaube mich zu erinnern, das ich deinen Namen da irgendwo gelesen habe!“
 

Überrascht blinzelte Tsubasa.
 

„Jetzt sag nicht, das du das nicht wusstest?“
 

Tsubasa räusperte sich. „Sorry, aber ich lese solche Magazine nicht, nur Sportmagazine und die Tageszeitung!“, und auch dort, vor allem nur den Sportteil, das sagte er allerdings nicht sonderlich laut.
 

„Mhh also?“
 

„Ich habe in Brasilien nicht aufgehört Anego zu lieben“, sagte er ihm schließlich leise.
 

„Und?“
 

„Und?“ Was wollte er denn damit sagen? „Mich hat keine andere interessiert?“
 

„Ja, aber wir sind doch Männer und haben Bedürfnisse!“
 

Jetzt kam er wieder mit der Begründung, das sie Männer seien. Eherlich Ryo war doch echt nicht ganz normal. „Ähm....Tja, es ist ja echt Spät, ich sollte langsam mal nach Hause!“
 

„Versuchst du etwa schon wieder abzulenken?“
 

„Aber sicher doch“, gab Tsubasa ganz offen zu und sah auf seine Uhr.
 

„Man, wir sind doch unter uns!“
 

Tsubasa sprang auf und holte seinen Ball. „Sicher und daher ist deine Frage auch echt überflüssig. Ich sehe mich nicht um, wenn ich nur ein Mädchen je geliebt habe!“
 

„Ich fasse es einfach nicht!“
 

Was war denn nun wieder los?
 

„Du bist ja wie Sanae!“
 

„Bitte was?“ Langsam aber sicher kam er nicht mehr mit.
 

„Na treu, ob ihr zusammen seit oder nicht!“ Ryo schüttelte verwirrt seinen Kopf und lächelte dann aber. „Ich freue mich Tsubasa, Sanae hat mir immer schon leid getan, wobei jeder eigentlich wusste, das ihr doch schon längst ein Paar seit, es nur keiner von euch je laut ausgesprochen hat.“
 

Tsubasa errötet und lächelte dann aber. „Du bist unverbesserlich!“
 

Kann man sich denn nicht mal mit seinen Freunden mitfreuen?“ Breit grinste er. „Außerdem darf ich ja überrascht sein, selbst deine süße Freundin war wohl überrascht, sonst wäre sie ja nicht vor deinen Augen in Ohnmacht gefallen!“
 

Er hatte sich gestern wirklich erschrocken, als sie plötzlich in Ohnmacht gefallen war. Er hatte panisch ihre Eltern geholt, die dann festgestellt haben, das dass ganze vielleicht doch etwas zuviel für Sanae gewesen war. Er war die ganze Nacht nicht von ihrer Seite gewichen. Die erste Nacht mit ihr, hatte er sich zwar immer ganz anders vorgestellt, aber wie sagte man so schön? Erstens kam es anders und zweitens als man denkt! „Wehe du ziehst Sanae nun damit auf!“, warnte Tsubasa seinen Freund eindringlich, er kannte doch die Freundschaft von Ryo und Sanae. Sobald sie etwas gegen den anderen in der Hand hatten, setzten sie es auch gnadenlos ein.
 

„Also was denkst du denn bitte von mir?“
 

„So einiges!“
 

Ryo lachte. „Erwischt, aber hey....Ich würde das nicht ausnutzen. Ihr seit meine Freunde und ich bin viel zu froh, das ihr endlich zusammen gefunden habt.“
 

Tsubas strahlte plötzlich über beide Augen. „Ja, ich bin auch froh!“
 

Ryo freute sich wirklich, das sein Freund so glücklich war, dieses Strahlen kannte sie sonst nur von ihm, wenn er ein Spiel gewonnen hatte.“Und was hast du nun vor?“
 

„Was ich vorhabe?“
 

„Naja, ich meine du gehst ja irgendwann zurück nach Brasilien?“

„Ach so!“ Tsubasa lächelte. Natürlich hatte er schon einen Plan, aber zuerst mussten noch einige Schritte zuvor kommen, ehe er seinen Plan in die Tat umsetzen konnte. „Na, sie hofieren und die Zeit mit ihr nutzen. Ich meine, wir haben uns solange nicht mehr gesehen. Ich will sie nochmal kennenlernen und mit ihr ausgehen, mit ihr alles machen, was man so macht, wenn man zusammen ist!“
 

Ryo grinste über beide Ohren.
 

„So? Auch Sex?“
 

Tsubasa stockte und lief bis über die Ohren knallrot an, sein Herz raste plötzlich ungeniert und ganz unkontrolliert. Fing er schon wieder davon an? „Kein Kommentar“, knurrte er Ryo plötzlich an.
 

„Also das volle Programm“, fühlte sich Ryo sogleich bestätigt.
 

„Ryo?“
 

„Ja?“
 

„Halt die Klappe!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Hallostern2014
2019-02-10T20:24:44+00:00 10.02.2019 21:24
Huhu.

Erstmal Wünsche ich dir weiterhin eine gute Besserung. Und ich kann vollkommen verstehen, dass du erstmal einmal die Woche ein Kapitel hochlädst. So bleibt es aber auch wirklich Spannend. Und man freut sich sogar noch mehr darauf.

Zum Kapitel.

Oje, da musste der arme Tsubasa aber mit was ansehen. Aber er kann sie ja verstehen. Und ihr tat es auch leid. Bzw tut es immer noch. Auch, dass er dieses Chaos mit ansehen musste.

Denn wieder dieses Liebesgeständiss. Klar wurde ihr es halt zu viel. Aber zum Glück war er ja da und hat sie aufgefangen. Dass er sich den Abend anders vorgestellt hatte war klar. Aber ich glaube für Sanae ist es wieder ein Zeichen das er es ernst meint. Weil er bei ihr geblieben ist.

Ryo ist halt Typisch Ryo. Aber man merkt wie er eigentlich Tsubasa aufmuntern wollte. Auch wenn seine Fragen wirklich blöd waren. Dennoch lustig wie Tsubasa darauf reagiert hatte. Und er hat recht. Eigentlich waren beide schon längst ein Paar. Nur die beiden haben es nicht Kapiert.
Und das er das volle Programm einer Beziehung erleben will ist auch klar. Immerhin erlebt er es mit seiner großen Liebe. Und da gehört nun mal auch der Sex dazu. Aber ein gutes hat es ja. Beide würde es zum ersten mal gemeinsam erleben. Keiner muss sich da Gedanken machen, dass der andere vielleicht da mehr Erfahrung hat.

Ich freue mich sehr aufs nächste Kapitel. Noch mal gute Besserung und hoffe du hattest eine halbwegs schöne Woche.
Ganz liebe Grüße
Antwort von:  Dragonohzora
15.02.2019 22:46
Guten Abend udn danke für dein Verständnis, ich wrede nun versuchen, das immer Freitags das neue Update kommt, umso besser, das dir das um so mehr gefällt:)

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Vielen Dank für dein wunderbares Kommi:) Tsubasa hat damit wirklich nicht gerechnet, aber damit rechnet man ja auch nicht unbedingt *smile*

Sanae war es wohl letzlich einfach zuviel auf einmal. Jahre kommt eigentlich gar nichts von ihm und dann gleich so etwas, auch sie hat damit einfach nicht gerechnet^^

Ich mag Ryo, er bringt soviels immer auf den Punkt und ist trotzallem, ein liebenswertes Kerlichen, egal wie Idiotisch er sich benimmt. Er hat ein gutes Herz.

ICH freue mich, das dir dieses Kapitel gefallen hat udn da heute Freitag ist, kommt zwar Spät, aber das nächste Update kommt noch heute.

Ich wünsche dir ein schönes Wochenende:)

Glg

Dragonohzora

Von:  Songohangirl1990
2019-02-09T09:11:43+00:00 09.02.2019 10:11
Echt fand es spannend wie Ryo mit Tsubasa geredet hat und mache weiter so ich bin gespannt wie es weiter geht 🙂

LG Songohangirl1990 😄
Antwort von:  Dragonohzora
15.02.2019 22:52
Hallo:) Vielen Dank für dein Kommi, ich freue mich, das dir dass Kapitel gefallen hat. Ihc finde einfach das Ryo zu Tsubasa und Sanae irendwie gehört undes wird auch nicht sein letzter Auftritt gewesen sein:)

ich werde das nächste Kapitel jetzt hochladen udn hoffe, dases dir ebenso gefallen wird.

Ich wünsche dir ein schönes Wochenende

Glg
Dragonohzora


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