Always the same von Jefferson ================================================================================ Kapitel 1: Fehler ----------------- Vorwort: Dieser One Shot baut ein klein wenig auf 'Kapitel 0' auf - auf der Vorgeschichte vom neuen Kinofilm 'Strong World'. Allerdings habe ich mich mehr an der Anime-Fassung denn an der Manga-Fassung orientiert. Eigentlich sollte das Ganze in eine andere Richtung gehen, doch die hier gefällt mir auch ganz gut. ^__~ Viel Spaß dabei. Und: Meinungen dazu? Gut? Schlecht? Kritik? Lob? Ich wäre zu größtem Dank verpflichtet. Desweiteren gehört mir natürlich hierran gar nichts. Was wirklich zu schade ist - aber außer Eiichiro Oda könnte sich wohl kaum jemand zwei so geniale Charaktere ausdenken. ^__~ - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Es war wohl der Schlimmste Tag in seinem Leben. Na gut, vielleicht nicht das – aber es war der Schlimmste Arbeitstag, den er je erlebt hatte. Es war schon eine Sache für sich gewesen, als vor einer Weile der Alarm losgegangen war. So etwas hatte es in der Geschichte noch nicht gegeben: Ein Gefangener, der sich nicht mehr in seiner Zelle befand. Natürlich war klar gewesen, was zu tun war. Sie mussten ihn wieder einfangen, so schnell wie möglich. Welcher Teufel hatte ihn geritten, dass er allein los gezogen war...? Warum war er nicht bei der Gruppe geblieben?! Gut, einfache Frage, einfache Antwort: Fand er den Gefangenen allein, dann gehörte ihm auch der Ruhm ganz allein. Was sollte ihm schon passieren...? Nun aber stand er hier, ungläubig und zitternd. Stetig tropfte das Blut von der Decke herunter, auf den Boden, hinterließ dort eine große Pfütze. Oder... nun, das Blut tropfte nicht von der Decke. Sondern von den Überresten zweier Beine. Dort, wo sich einmal Füße befunden hatten. Dieser verrückte Pirat hatte sie sich tatsächlich abgeschnitten...! Hannyabal konnte sich kaum rühren, wusste zur gleichen Zeit aber doch, dass er etwas tun musste. Der Pirat saß dort oben, ganz ruhig, unterhielt sich scheinbar mit ihm und dachte, er würde einfach entkommen! Hier, aus dem Impel Down! Es hatte noch nie einen geglückten Ausbruch gegeben! Und auch dieses Mal würde es keinen geben! „Es tut mir Leid für dich, aber ich muss jetzt gehen.“ Die Worte hallten in seinem Kopf nach, die Augen des Wächters wurden größer. Die nächsten Worte verstand er schon nicht mehr – er achtete gar nicht mehr darauf. In seinem Kopf herrschte nur noch ein Gedanke: Wo war Vize-Leiter Magellan?! Er war der Einzige, der Shiki aufhalten konnte! Er war der Einzige, der diesen Piraten wieder hinter Gitter bringen konnte! Er war der Einzige, der ihn noch retten konnte! Die Worte stolperten geradezu aus seinem Mund, schneller noch, als er die Zunge um diese Wörter schlingen konnte. Er würde sterben, hier und jetzt – gegen diesen Kerl kam er allein nicht an....! Alles was Hannyabal noch mitbekam war, dass der Pirat auf ihn zukam... - - - - - - - - - - - - - - - Als er wieder zu sich kam, brummte dem Wärter der Schädel. Als er diesen vorsichtig mit den Fingern betastete, stellte er fest, dass sein Kopf bandagiert war. So wie es sich anfühlte, hatte er sich den Kopf schwer gestoßen – das mochte auch erklären, warum er sich an nichts mehr erinnern konnte. Was was geschehen...? „Wie ich sehe, bist du wach.“ Hannyabal schreckte auf – er hatte gar nicht mitbekommen, dass jemand den Raum betreten hatte! Oder war derjenige schon hier gewesen...? Hecktisch blickte er sich um, nur um festzustellen, dass es Vize-Leiter Magellan war. Da die Türe gerade hinter ihm ins Schloss fiel, hieß das wohl, dass er gerade erst das Zimmer betreten hatte. „Eh...“ Der verletzte Wächter kratzte sich am Hinterkopf, zuckte daraufhin aber gleich zusammen – sein Hinterkopf schmerzte höllisch. Warum genau, wollte er wohl gar nicht wissen. Vermutlich klaffte dort eine blutige Wunde... „Fühlst du dich in der Lage zu einem Gespräch? Es ist ernst.“ Inzwischen hatte Hannyabal sich gänzlich aufgesetzt, um seinen Vorgesetzten zumindest einigermaßen ansehen zu können. Er wirkte nämlich noch sehr viel riesiger als für gewöhnlich, wie er da neben dem Bett stand... „Ich.... denke schon“, gab er schließlich zögerlich zur Antwort. Ein ernstes Gespräch...? Hannyabal versuchte ruhig zu bleiben. Er hatte ganz schön versagt... das wusste er doch! Er hatte sich unerlaubterweise von der Gruppe entfernt und den ausgebrochenen Shiki ganz allein gesucht. Außerdem hatte er ihn dann noch nicht einmal aufhalten können – wegen ihm war er entkommen. Nun würde er niemals befördert werden! Sein Traum, irgendwann einmal Leiter zu werden, war ausgeträumt, er würde- „Bei Shikis Ausbruch wurde der Leiter getötet. Ich war nicht rechtzeitig da, um ihm zu helfen.“ Magellan schwieg, wandte den Blick aber keine Sekunde von Hannyabal ab. „Nicht... rechtzeitig... da?!“ Die Augen des Angesprochenen wurden groß. Magellan war normalerweise immer dort, wo er gebraucht wurde – als erster. Wo war er gewesen....? Sicherlich hatte der Leiter ihn sofort rufen lassen, immerhin war Shiki ein berüchtigter Pirat! Was hatte es so wichtiges zu tun gegeben, dass Magellan nicht hatte rechtzeitig da sein können, um zu helfen? Er hatte mit diesem Versagen wohl einen noch schwereren Fehler begangen als Hannyabal selbst! Magellan würde verantwortlich gemacht werden für den Tod des Leiters! Was Hannyabal nicht wusste war, dass Magellan sehr wohl nach Befehl gehandelt hatte. Vielleicht nicht nach den Befehlen des Augenblicks, aber nach denen der Vergangenheit. Vielleicht erinnerte sich der Andere nicht daran – Magellan aber sehr wohl. An Hannyabals erstem Arbeitstag hatte er den Auftrag bekommen, auf diesen aufzupassen. Bis zum heutigen Tag hatte er diese Aufgabe sehr erst genommen. Er mochte es diesem nie gezeigt haben und er würde es in seiner Gegenwart auch nicht aussprechen: der Gift-Mensch war nicht rechtzeitig gekommen, weil er in die Richtung geeilt war, aus der er Hannyabal hatte seinen Namen rufen hören. Es hatte gedauert bis er dort gewesen war und Shiki war bereits fort gewesen. Dafür hatte er Hannyabal vorgefunden, mit Verletzungen die hatten behandelt werden müssen. Dieser Kerl hatte wirklich vom ersten Tag an nichts als Ärger gemacht. Und gleichzeitig sah Magellan in diesem aufgeblasenen, arroganten, rechthaberischen und doch ehrgeizigem Mann Potential. Sehr viel Potential – mehr als das aller Wärter hier zusammen. In einem Augenblick wie diesem war soetwas unerlässlich. „Wie... geh es jetzt weiter...?“ Hannyabal hatte die Stille unterbrochen und nachgehakt. Kein Wunder – wenn der Leiter tot war hieß das, dass der Vize-Leiter nach oben rückte. „Auf Drängen der Regierung, der Marine und der anderen Angestellten die Leitung Impel Downs übernommen.“ Man konnte über Magellan so viel schlechtes sagen, wie man wollte. Aber er war doch ein eher bescheidener Mann – der aber um seine Stärken und Schwächen wusste. „Nun ist die Stelle des Vize-Leiters unbesetzt. Ich benötige schnellstmöglich den bestmöglichen Ersatz dafür.“ Noch immer haftete Magellans Blick auf seinem Untergebenen – dieser sah aus, als hätte man ihm ein großes Fragezeichen ins Gesicht gemalt. Was genau war das hier für ein Gespräch? Was wollte Magellan überhaupt von ihm?! „S-Shochou...“ Es war ungewohnt, ihn so anzusprechen. Aber wohl von nun an korrekt. „Was hat das... mit mir...?“ Magellan brachte ihn zum Schweigen, mit nur einer Geste seiner Hand – und einem sehr ernsten Blick. Für gewöhnlich ließ sich Hannyabal durch soetwas nicht den Mund verbieten. Aber heute schien irgendetwas anders zu sein... „Fühlst du dich der Aufgabe gewachsen, mein Stellvertreter zu werden?“ Lange Zeit schwieg Hannyabal – wohl nicht, weil er darüber nachdachte, das wusste er selbst, und das wusste auch Magellan. Nein. Hannyabal schien schlichtweg eine ganze Zeit lang zu brauchen, bis die Informationen in seinem Kopf ankamen. Dann: „S-Stellvertreter?! Ich soll Vize-Leiter werden?!“ Er war aufgesprungen, ignorierte das schwindelnde Gefühl und das Pochen seines Hinterkopfes. Das hatte er sich vor ein paar Minuten noch nicht einmal gewagt, zu erträumen! Dabei hatte er bereits gedacht, man würde ihn feuern, raus werfen! Nun, das wäre das Schlimmste gewesen, was ihm hätte passieren können. Und nun...? Wieder winkte Magellan ab. „Wenn du dich nicht in der Lage dazu fühlst, werde ich einen Anderen finden.“ Er wandte sich ab, war im Begriff zu gehen. „Nein! Ich meine – ich... natürlich nehme ich an!“ Hannyabal fühlte sich, als würden seine Beine zittern. Obwohl...? Sie zitterten wirklich...! Genau wie seine Hände. Er würde Vize-Leiter werden! Nein – er war Vize-Leiter! Und das, obwohl er auf eigene Faust gehandelt hatte, obwohl er sich Dinge heraus genommen hatte, die er niemals hätte so tun dürfen. Was Hannyabal nicht sehen konnte war, dass Magellan grinste, als er sich endgültig herum wandte, zur Tür schritt und dann ging. Er wusste genau, wie er Hannyabal bekam. Traute man ihm nicht genug zu, dann entwickelte erst recht eine gesunde Portion Ehrgeiz. Mal sehen, wie viel er aus diesem Mann noch heraus kitzeln konnte. Denn nun mochte Magellan Leiter des Impel Down sein. Aber eines Tages würde er selbst einen Nachfolger benötigen... und in seinen Augen war nur Hannyabal dazu fähig. Als die Tür ins Schloss fiel, stand Hannyabal noch lange alleine da. Am Ende aber grinste er und rieb sich die Hände. Es war nun nur noch ein Katzensprung bis zu dem Tag, an dem er selbst Leiter werden würde....! Kapitel 2: Aufmerksamkeit ------------------------- Vorwort: Episode 425. Lange her, aber wohl eine der genialsten Impel Down Szenen überhaupt, meiner Meinung nach. Nur dieses Mal neu interpretiert. ^___~ Viel Spaß damit. - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Während der Fahrstuhl sich seinen Weg nach unten suchte – vorbei an den Schreien der zahllosen Gefangenen des Impel Down – warf der Vize-Leiter des Gefängnisses immer wieder einen Blick zu seinen Gästen. Nun, nicht unbedingt zu allen. Der Vizeadmiral interessierte ihn nicht im Geringsten. Dafür umso mehr seine weibliche Begleitung: eine der Sieben Samurai der Meere. Die Piratenkaiserin Boa Hancock! Man konnte sagen, dass Hannyabal allgemein ein Problem mit schönen Frauen hatte. Das mochte daran liegen, dass er sehr wohl ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein besaß. Andererseits hatte er von Frauen niemals großartig Aufmerksamkeit bekommen. Warum auch? Unter die Kategorie 'hübsch' war er nie gefallen. Kein Wunder also, dass er niemals eine abbekommen hatte. Und dann war Hancock ja nicht irgendeine Frau, nein! Sie galt als die Schönste Frau der Welt! Ein Grund mehr, ihr immer wieder einen Blick zu zu werfen. Wann bekam man soetwas schon zu sehen?! Alles was sonst so hier herum lief, waren Sady-chan und Domino. An die beiden wollte Hannyabal lieber nicht denken. Sicher war sicher. Noch während er in Gedanken schwelgte, war es besagte Person, die das Wort als Erste wieder ergriff. „Wir sind da.“ Zwei große Türflügel öffneten sich, so groß, dass selbst Hannyabal bequem darunter hindurch passte. Kein Wunder – das Zimmer musste sogar für Magellan einfach zu betreten sein. Und der Leiter des Hochsicherheitsgefängnisses war immerhin noch einmal ein ganzes Stück größer als sein Stellvertreter. Die Wände des Büros waren aus Stein, so wie alles hier im Gefängnis. Außerdem waren sie von Fackeln erleuchtet, was dem ganzen eine nicht ganz so helle Atmosphäre gab. Immerhin war das hier auch das Büro des Leiters – und Magellan hasste kaum etwas mehr, als helle Räume. „Wo ist der Leiter?“ Es war der Vizeadmiral, der das Wort ergriff. Doch Hannyabal war mit etwas ganz anderem beschäftigt. Er zwang sich dazu, den Kopf nach vorn gerichtet zu halten, den weiblichen Gast nicht anzusehen. Gott... das war ganz schön schwierig! Schwieriger, als er gedacht hatte! Was Domino sagte, bekam er ohnehin nur halb mit. Es gab selten Gäste hier, aber wenn es so war, erklärte sie ja doch ein jedes Mal das selbe. Hannyabal schreckte erst auf, als er die schweren Schritte hörte, die nur einer Person gehören konnten. Und die dazu gehörige Stimme, die er so wenig leiden konnte... „Ihr müsst Gäste sein. Ich bin der Leiter, Magellan.“ Sein Stellvertreter unterdessen wandte den Blick nicht ab, im Gegenteil. Misstrauisch beäugte er seinen Vorgesetzten. Das konnte noch nicht alles gewesen sein. Denn Magellan würde keine Gelegenheit auslassen, um zu zeigen, dass es im Impel Down nicht immer so ernst zuging, wie so mancher meinte... Tatsächlich ließ er den Gästen keine Möglichkeit, selbst etwas zu sagen. Anstelle dessen öffnete erneut er den Mund. „Ah....! Ah, es ist so hell! Zu hell! Warum ist es so hell hier?! Ich wäre viel lieber in einem dunklen, abgeschiedenen Raum!“ Hannyabal verdrehte die Augen, ließ sich aber ansonsten nichts anmerken. Typisch. Irgendwann würde der Kerl ihn um den letzten Nerv bringen – und soetwas durfte Leiter im Impel Down sein! Nur kurz schielte er zu Domino. Diese und auch die anderen hochrangigen Angestellten verloren darüber schon lange kein Wort mehr. Einzig Hannyabal wurde niemals müde deswegen immer wieder einen Streit auszugraben. „Hören Sie schon auf, sich so lächerlich zu benehmen, Shochou! Vizeadmiral Momonga und Boa Hancock sind hier.“ Zumindest er konnte zeigen, dass es auch ernst ging. Und er hatte – in seinen Augen – gezeigt, dass er viel würdiger war der Leiter dieses Gefängnisses zu sein als Magellan! Noch immer war Hannyabals Blick auf Magellan gerichtet. Dieser Kerl... jetzt diskutierte er tatsächlich mit dem Vizeadmiral...! Darüber, warum er so spät dran war. Denn dieser Momonga hatte es scheinbar eilig. Etwas, dass es hier in Impel Down weniger gab. Eile kannten sie die meiste Zeit über nicht. Wofür auch? Die meisten Gefangenen hatten viel Zeit, ihre Strafe hier abzusitzen. Meist bis ans Ende ihrer Tage. Doch als Magellan tatsächlich damit anfing dass er scheinbar die Gift-Suppe nicht vertragen hatte, konnte sich Hannyabal den Kommentar nicht verkneifen. „Was haben Sie erwartet? Es war Gift.“ Im selben Moment hätte er sich auf die Zunge beißen können. Es war ihm einfach so heraus gerutscht...! Damit würde er sicherlich wieder eine Diskussion provozieren. Tatsächlich ließ der Konter nicht lange auf sich warten. Eine Weile lang ging es hin und her zwischen den beiden Männern. Kein Wunder, dass der Vizeadmiral und die Shichibukai längst schon genervt wirkten. Hannyabal konnte es ihnen noch nicht einmal verdenken. Immerhin waren sie her gekommen, um den Mann zu sehen, der dafür verantwortlich war, dass Krieg ausbrach: Portgas D. Ace. Noch während sich Hannyabal und Magellan sprichwörtlich (und in Magellans Fall wörtlich) Gift entgegen spien, schien Hancock der Kragen zu platzen. Sie verzog das Gesicht, holte aus – und brachte das fertig, was sonst kaum jemandem gelang: sie beförderte den Leiter zu Boden. Ungläubig lag dieser da, den Kopf leicht angehoben um die durchaus arrogante Frau über sich genau im Blick zu haben. Das Problem wäre nur halb so schlimm gewesen. Wenn Magellan nicht so bezaubert gewesen wäre von ihr... Denn Hannyabal spürte ein stechendes Gefühl in sich aufkommen dabei. Bei allen Folterinstrumenten die es gab – der Leiter hatte sich noch nie etwas aus Frauen gemacht! Umso erstaunlicher, dass er es jetzt tat. Nicht nur erstaunlich. Mehr als das. Es... es bestürzte Hannyabal irgendwie. Es weckte etwas in ihm, worüber er sich vorher nie hatte Gedanken gemacht: Eifersucht. Magellan schenkte dieser Frau zu viel Aufmerksamkeit. Aufmerksamkeit, die ihm zustand...! Grummelnd und mehr als schlecht gelaunt ließ er sich also auf dem riesigen Stuhl hinter jenem Schreibtisch nieder, der dem Leiter gehörte. Damit würde er unter Garantie dessen Aufmerksamkeit bekommen, diese war ihm sicher! Leider lag er damit falsch. Nur Dominos Stirnrunzeln brachte es ihm ein, ihren Tadel. „Vize-Leiter, das ist der Stuhl des Leiters.“ Mehr hatte sie dazu nicht zu sagen. Diese Spielchen kannte sie immerhin zur Genüge. Die Konversation wurde erneut unterbrochen – und Hannyabal war sich sicher, dass Momonga bald der Kragen platzen würde. Er hatte bereits ein weiteres Mal angemerkt, dass sie in Eile waren. Nun, dieses Mal war es die Teleschnecke, die störte. Beharrlich, so wie es ihre Aufgabe war, versuchte sie die Aufmerksamkeit im Raum auf sich zu lenken. Kein Problem, für die kleine Schnecke, die sogar eine kleine Gasmaske trug. Alles andere war im Leiterbüro ja auch lebensgefährlich, wenn man sich dort auf Dauer aufhielt und eine Teleschnecke war. Lange brauchte das kleine Ding jedenfalls nicht auf sich aufmerksam machen. Denn schon nach dem dritten Mal hatte Hannyabal danach gegriffen. Damit würde er Magellans Aufmerksamkeit wieder auf sich ziehen! Ganz, ganz sicher! „Hier ist das Leiter-Büro....!“ Tatsächlich. Das brachte ihm die Beachtung des Giftmannes zurück. „Was glaubst du, was du da tust...?! Was fällt dir ein, an meine Teleschnecke zu gehen?!“ Dumm nur, dass Magellan alles andere als begeistert wirkte. Er sah eher so aus, als würde er seinem Stellvertreter gleich an die Kehle springen. Aber jeder im Raum wusste, dass das gar nicht notwendig war. Stattdessen hauchte er diesen an – eine ganze Ladung Giftgas verteilte sich im Raum. Alle – außer Hannyabal besaßen zum Glück noch immer die von Domino verteilten Masken. Nur Hannyabal nicht. Aber dieser war soetwas ja bereits gewohnt. Und warum sollte sich Magellan zurück halten, solange er wusste, dass es Gegengifte gab? Sich verkrampfend rutschte Hannyabal in der Zwischenzeit endlich vom Stuhl, auf dem er bisher gethront hatte. Währenddessen – den Vergifteten nicht weiter beachtend, da sich schon jemand darum kümmerte – nahm Magellan nun endlich das Gespräch entgegen, das für ihn bestimmt war. Es schien ernst zu sein, denn er sah fast schon geschockt aus. Tatsächlich ging es darum, dass jemand ins Impel Down eingebrochen war! Von außen, wie es aussah! Das zog Dominos Interesse an. Noch während sie den am Boden liegendem Hannyabal das Gegengift spritzte, blickte sie ihren Vorgesetzten verwirrt an. Und gleichzeitig besorgt. „Unmöglich!“ Noch niemals war jemand hier eingebrochen, nicht in der gesamten Geschichte dieses Gefängnisses! Und es wunderte keinen, dass Hannyabal selbst in seinem Zustand noch einen Kommentar von sich gab. „Das ist alles Ihre Schuld, Leiter!“ Irgendetwas musste er sagen, nicht wahr? Er ertrug es einfach nicht zu lange, dass der Leiter ihm keine Aufmerksamkeit schenkte. Tat er nur leider weiterhin nicht – weder Domino noch Hannyabal. Stattdessen wies er die Wärter an, ihm ein Video zu schicken von der Überwachung. Er wollte sich selbst davon überzeugen, dass jemand hier eingedrungen war. Und war es war. Aber noch sehr viel geschockter schien nur eine zu sein: Hancock. In den Wirren dieses Raumes fiel es aber kaum auf, dass sie nun auf ihre Art und Weise versuchte, die Aufmerksamkeit auf ihre Person zu lenken. Das war etwas, dass sie meisterlich verstand. "Shochou!“ Sogar Hannyabal konnte hören, dass sie all ihren Charme in ihre Stimme legte. „Kann ich den Gefangenen jetzt sehen...?“ Es war, als würde der Raum für einige Sekunden die Luft anhalten. Alle schienen bezaubert von der Niedlichkeit dieser Frau, die so unschuldig wirkte, als könne sie kein Wässerchen trüben. Doch wehe dem, der ihren Zorn auf sich zog...! Alle im Raum schienen von ihr verzaubert. Alle. Außer Hannyabal. Und das war etwas ziemlich seltenes. Denn für gewöhnlich war er es, der als erster einer Frau verfiel. Dieses Mal war es Magellan. „In Ordnung, gehen wir!“ Hannyabal schnappte nach Luft. Wie war das möglich?! Ohne in Wenn und Aber! Das war nicht sein Leiter, das war doch nicht der Magellan, den er kannte! Es wurde Zeit, ihn zurück auf den Boden der Tatsachen zu bringen! „Shochou! Verstehen Sie nicht, wie ernst die Lage ist?!“ Fast hilflos und verzweifelt versuchte Hannyabal Aufmerksamkeit zu erlangen, die seines Vorgesetzten. Während in den Überwachungsräumen alle Alarmglocken schrillten. Doch daran schien sich im Augenblick niemand zu stören – beziehungsweise gerade der Leiter nicht, der alles bereinigen sollte. Der schien nur Augen und Ohren für Hancock zu haben. Etwas, dass Hannyabal gehörig auf die Nerven ging. Bereits auf dem Weg nach unten zu Portgas D. Ace überlegte er an neuen Methoden, wie er Aufmerksamkeit erlangen konnte. Und dabei bemerkte er nicht einmal, wie ihm Domino einen kurzen Blick zuwarf. Nicht sonderlich verwunderlich. Denn genau genommen war es eine unausgesprochene Tatsache, etwas, um das jeder in Impel Down Bescheid wusste: Vize-Leiter Hannyabal wollte nichts mehr, als die Aufmerksamkeit Magellans für sich allein zu beanspruchen. Nur dumm, dass es genau zwei Personen in Impel Down gab, die das noch nicht begriffen hatten: Magellan und Hannyabal. Kapitel 3: Aufgabe ------------------ Vorwort: Uh. Ich sollte nichts schreiben, wenn ich mich schlecht fühle. Die Stimmung überträgt sich auf das, was ich schreibe. Na.... wer errät, wie ich mich fühle, und was ich davon auf Hannyabal übertragen habe...? Ich denke, das passt. Und sonderlich schwierig ist es nicht zu erraten. Einfach etwas einfaches diesmal, um Frust abzubauen. - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Er wusste ganz genau, wie es sich anfühlte, wenn man nicht erwünscht war. Die Welt war nun einmal hart und grausam – schon früh hatte Hannyabal das erfahren müssen. Immerzu hatte er sich durchbeißen müssen. Denn dem Ideal hatte er niemals entsprochen. Als Kind war er immer sehr viel dicker gewesen als alle anderen, so sehr er auch versucht hatte die vielen Pfunde loszuwerden, es hatte einfach nicht geklappt. Mehr als nur einmal hatte man daher auf ihm herum gehackt. Aber das war schließlich nicht sein einziger Makel. Immerzu war er sehr viel größer als alle anderen gewesen – etwas, das niemanden davon abgehalten hatte, ihn zu hänseln und ihn fertig zu machen. Sein Selbstbewusstsein hatte das nicht gerade gestärkt. Ganz im Gegenteil. Die Welt hatte ihn stets spüren lassen, dass er nicht Teil von ihnen war und dass er am Besten irgendwo blieb, wo ihn niemand sah und er niemandem zur Last fallen konnte. Aber nicht nur sein Übergewicht war stets Ziel der Angriffe gewesen. Darüber hinaus war er nie ein hübscher Junge gewesen – und die Fledermaus-ähnlichen Flügel auf seinem Rücken hatten es ihm nur immer noch schwerer gemacht. Einmal hatte Hannyabal sogar versucht, sie los zu werden. Daran wollte er heute gar nicht mehr denken, bei dem Gedanken daran wurde ihm jetzt noch ganz schlecht. Denn damals hatte er tatsächlich mit einem Messer herum hantiert, versucht sie ab zu bekommen. Es war zwecklos gewesen – alles was es gebracht hatte, waren Schmerzen, die ihn fast um den Verstand gebracht hatten und eine Menge Ärger. Denn während andere Kinder in seinem Alter zu ihren Eltern hatten gehen können, wenn sie etwas bedrückte, hatte Hannyabal das nie gekonnt. Er wusste nicht, wer seine Eltern waren und er wusste nicht einmal, ob sie noch lebten. Im Waisenhaus war er aufgewachsen – zumindest bis er zwölf gewesen war. Anschließend hatte er nämlich eine ganze Weile auf der Straße gelebt. Piraten hatten die Stadt überfallen, viele Gebäude nieder gebrannt und auch das Waisenhaus in dem er gelebt hatte. Hannyabal hatte es nicht als sonderlich schlimm empfunden, nicht mehr dort zu leben. Er hatte ohnehin keine schönen Erinnerungen daran. Freunde hatte er keine gehabt und selbst die Erzieher hatten wenig Zeit für ihn gehabt. Verübeln konnte er es ihnen ja noch nicht einmal! Hannyabal war stets ein Junge gewesen ohne besondere Begabungen, ohne großes Wissen oder große Intelligenz. Er war … ja, er war nicht einmal Durchschnitt gewesen, darunter sogar noch. Immer war er allein gewesen, hatte sich vollkommen überflüssig gefühlt. Niemand hatte ihn haben wollen, niemand hatte mit ihm zu tun haben wollen. Vielleicht lag das auch daran, dass er stets genau das sagte, was er dachte – ob es der Situation angebracht war oder nicht, war völlig egal. Hinterher hätte er sich viele Male auf die Zunge beißen mögen. Denn die hatte ihm schon viele, viele Male eine ordentliche Tracht Prügel beschert. Zumindest daraus hatte er gelernt. Mit der Zeit war er stärker geworden. Körperlich und seelisch. Aber seelische Wunden heilten längst nicht so schnell wie körperliche. Alles was Hannyabal gewollt hatte, war gebraucht zu werden. Einen Platz zu finden, eine Berufung, eine Bestimmung für sich. Irgendwo, wo er wichtig war. Irgendwo, wo man ihm zumindest mit ein klein wenig Respekt entgegen trat... Erst sehr, sehr viel später hatte man ihm eine Stelle bei der Weltregierung angeboten. Genauer gesagt im Tiefsee-Gefängnis Impel Down. Mehr als unsicher hatte er die Stelle angetreten. Obwohl er sich sicher war, dass das genau das richtige sein könnte für ihn. Immerhin... war er dort abgeschieden von der Welt, nicht wahr? Er hatte eine Aufgabe und er konnte die Menschen in gewissem Maße beschützen. Denn so sehr sie ihn auch stets verletzt und gedemütigt hatten – die Außenwelt lag Hannyabal sehr wohl am Herzen, auch wenn er das stets überspielte und kaum jemals zugeben würde. An seinem ersten Tag dann wurde ihm der Mann zugeteilt, der auf ihn aufpassen sollte: Vize-Leiter Magellan. Und es war, als hätte er jemanden gefunden, der ihn verstehen könnte. Denn Magellan war noch sehr viel größer als er selbst. Und schnell fand Hannyabal heraus, dass auch Magellan gemieden worden war, ehe er hier angefangen hatte. Kein Wunder aufgrund der Gift-Frucht, von der er gegessen hatte... Von Magellan lernte er viel – das Wichtigste aber war, dass er lernte, dass es Menschen gab, die ihn nicht auf die andere Seite der Welt wünschten. Menschen, die Vertrauen in ihn setzten und ihm Verantwortung und eine Aufgabe gaben. Impel Down – und vor allem Magellan hatten ihm eine neue Aufgabe in seinem ehemals erbärmlichen Leben gegeben. Kapitel 4: Fernsehabend ----------------------- Vorwort: JA! Es IST Alternativ-Universum. Das ich eigentlich gar nicht so sehr mag, bei One Piece kann man auch so genug machen, finde ich. Aber... mh. Nach einem so tollen RPG ist die Idee einfach da gewesen. Mal wieder in geistiger Umnachtung spät Abends geschrieben... aber irgendwie... mag ich die Idee und die Vorstellung. X3 Ist für , weil sie es sich gewünscht hat. ^__~ - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Schweigend saßen die beiden Männer in der kleinen Wohnung. Und versuchten beide, sich von einem anstrengenden Arbeitstag zu erholen. Leicht war es jedenfalls nicht. Das war es nie und das hatten sie schon damals gewusst, als sie gemeinsam die Ausbildung absolviert hatten. Denn beide arbeiteten für die Polizei. Zumindest hatten sie dort angefangen. Vor vielen Jahren... Damals war Magellan der Jahrgangsbeste gewesen. Alle der Ruhm und alle Ehre war ihm quasi zugeflogen – während alle ihn respektiert hatten. Nur einer, der hatte immer wenig Aufmerksamkeit bekommen. Obwohl...? Das war sicher eine Lüge. Denn Aufmerksamkeit hatte er ja bekommen, nur leider in einer nicht ganz so berauschenden Form. Es war schließlich Hannyabal gewesen, der das Lieblings-Mobbing-Opfer aller gewesen war. Ständig hatte er allen beweisen wollen, dass er etwas konnte. Sein ganzes Leben lang hatte Hannyabal das immerzu versucht. Aber alles hatte ständig in einer Katastrophe geendet. Irgendwie hatte Magellan immer das Gefühl gehabt, Hannyabal war froh, wenn er sich wieder einmal den Arm oder das Bein gebrochen hatte – so musste dieser zumindest nicht beim sportlichen Teil der Ausbildung mitmachen. Ohnehin hatte nur einer immer zu ihm gestanden: Magellan. Dumm nur, dass Hannyabal das nie so richtig gesehen hatte. Dafür schien er schon immer zu blind gewesen zu sein. Oder aber er war einfach nur zu oft von den Menschen verraten worden, als dass er noch großartiges Vertrauen in jemanden setzen konnte. Magellan hatte das respektiert – und trotzdem zu dem Jüngeren gestanden. So hatte er es wohl trotz allem irgendwie geschafft, den Anderen mit sich zu ziehen, ihn durch die Prüfungen zu bekommen. Und am Ende waren Magellan und Hannyabal Partner geworden. Vermutlich war das auch gut so. Denn außer Magellan hätte den Kleinen wohl niemand ertragen. Er redete ständig und immer, war tollpatschig und gleichzeitig aber auch sehr, sehr ehrgeizig. Eine explosive Mischung, die sich einfach nicht gut vertrug. Und abgesehen davon hatte Hannyabal so gut wie nie ein nettes Wort für seine Mitmenschen übrig. Aber er sah auch nie, dass es jemand gut mit ihm meinte – wobei mit 'jemand' eigentlich fast immer Magellan gemeint war. Stillschweigend sah dieser zum Fernseher. Die beiden Männer befanden sich in Magellans Wohnung. Eine kleine Zwei-Zimmer-Wohnung. Mehr brauchte er auch gar nicht, da er so gut wie nie hier war. Höchstens zum schlafen eigentlich. Und im Augenblick fragte er sich wie sie eigentlich hier her gekommen war, während er sich halbherzig einen schlechten Krimi im Fernsehen ansah. Bei den Ermittlern in der Sendung schien alles immer so gut zu laufen... und natürlich verstanden die Partner sich immer ausgezeichnet. Sein Blick glitt zu Hannyabal hinunter, der fast schon friedlich an seiner Schulter eingeschlafen war. Magellan ließ ihn, ließ zu, dass dessen Kopf an seiner Schulter verweilte. Denn für gewöhnlich war Hannyabal nicht so leicht zu ertragen – ja, für gewöhnlich verstanden sie sich nicht einmal. Zumindest offiziell! Denn sie hatten eigentlich nichts zu tun, als sich ständig und immer anzumeckern und der eine fand immer etwas am anderen zu kritisieren. Im Augenblick war es aber mehr als friedlich – und Magellan müsste lügen, wenn er sagte, dass ihm die Situation nicht gefiel. Er lehnte sich etwas zurück, sah wieder zum Fernseher, ohne wirklich etwas vom Film mit zu bekommen. Im Grunde genommen waren sie sich doch ähnlich. Beide hingen bis weit über den Hals in der Arbeit, beide besaßen keine Familie und auch keine Freunde – genau genommen gar kein Privatleben. Sah man genau hin, stellte man fest, dass sie eigentlich nur einander hatten. Ganz schön traurig irgendwie... Während er die Augen kurz schloss, sprang maunzend eine Katze auf das Sofa, nun zu seiner rechten. Denn links lag schon Hannyabal. Schweigend strich Magellan ihr über das gescheckte Fell. Vielleicht hatte er doch soziale Bindungen. Wenn man eine Katze als soziale Bindung verstehen durfte. Wieder glitt sein Blick zu Hannyabal, der einen leisen, murrenden Laut von sich gab. Er sah irgendwie erschöpft aus und so, als würde er den Schlaf wirklich benötigen. Er arbeitete immerhin auch stetig bis zur Erschöpfung. Magellan wusste, dass er das nur tat, weil er sich zuhause wohl selbst nicht ertragen konnte. Hannyabal war ein Mann, der Stille um sich herum nicht ertrug. Er redete nun einmal gern. Und er stritt gern. Noch während dieser Gedanken rutsche eben dieser von Magellans Schulter, sein Kopf sank in dessen Schoß, während er sich ein wenig drehte, um bequemer zu liegen. Glücklicherweise war das Sofa groß genug für sie alle drei. Und die Katze wollte immerhin eingerechnet werden. Wieder blickte Magellan auf, sah zu dem friedlich schlafenden Hannyabal hinunter, der nun mit dem Kopf in seinem Schoß schlief. Seufzend – aber doch ein klein wenig lächelnd – griff Magellan nach einer Decke rechts von sich, während die Katze protestierend miaute. Zwecklos, die Decke hatte Magellan schon an sich genommen. Mit ein paar geschickten Handgriffen breitete er sie aus ohne aufstehen zu müssen und warf sie dann über Hannyabal. Dieser seufzte fast zufrieden auf. Und dann griff Magellan nach der Fernbedienung, schaltete den Fernseher ab, lehnte sich zurück und schloss die Augen. Vielleicht... sollte er den Feierabend doch öfter so verbringen? So konnte er ihn fast genießen. Mit den einzigen beiden Lebewesen um sich herum die er mochte: Seine Katze und Hannyabal. Ja, an solche Abende konnte er sich fast gewöhnen. Kapitel 5: Folgen ----------------- Vorwort: PUH. Ich glaub, ich habe mich noch nie mit einem Text SO schwer getan. Ich habe echt zugesehen, dass es kein Adult-Text wird. Und hoffe, dass es mir gelungen ist. Das hier war wirklich, wirklich schwierig. Obwohl ich Übung in Lemon habe. Inzwischen. Jetzt ists doch nur Lime geworden. Und eigentlich gehts mir doch nur um das Ende. ^__~ - - - - - - - - - - - - - - So genau wusste Hannyabal gar nicht, wie er hier gelandet war. Irgendwo zwischen einem erneuten Streit und einem Wutausbruch, sowie einer Moralpredigt musste es passiert sein. Nur kurz glitt sein Blick zur Seite. Verteilt auf dem Boden, von der Tür, bis hier her zum Bett lagen Kleidungsstücke. Seine Hose, seine Shorts. Ein weiteres Paar Shirts, eine andere Hose. Ein Hemd, sowie seine Stiefel und ein anderes Paar. Die Hälfte der Klamotten war zudem bedeckt von einem großen, schwarzen Mantel. Und oben drauf lagen zwei Kopfbedeckungen. Lange konnte er seine Aufmerksamkeit aber nicht dort auf dem Chaos halten. Er spürte eine Hand an seinem Kinn, spürte, wie diese seinen Kopf wieder zurück drehte. Und dann spürte Hannyabal wieder ein fremdes Paar Lippen auf den Seinen. Wie schon vorhin einmal.... Protestierend versuchte er den Kopf zur Seite zu drehen, doch kräftemäßig hatte er keine Chance. Nicht die Geringste. Er spürte, wie ihm heiß wurde - und schwindlig. Sein ganzer Körper kribbelte. Und das kam sicherlich nicht nur daher, weil die Situation so ungewohnt war. Schließlich war er sich nicht sicher, wie zum Teufel es so weit gekommen war, dass er mit seinem Vorgesetzten das Bett teilte...! Um ehrlich zu sein war das eine nicht ganz ungefährliche Sache.... So, wie in diesem Augenblick. Ein wenig konnte er spüren, wie sein Körper taub wurde und protestierend biss er seinem Gegenüber auf die Unterlippe. So, dass dieser endlich von ihm abließ. „S-shochou...!“ Verflucht aber auch, dieser sollte sein Gift gefälligst bei sich behalten...! Nur ablassen von Hannyabal, das schien dieser nicht zu können. Ein kurzes Knurren kam über die Lippen des Schwarzhaarigen, dann spürte Hannyabal das Knie zwischen seinen Beinen. Keuchend stieß der den Atem aus. Sie konnten sich doch eigentlich nicht leiden....! Seine Gedanken wurden fast gewaltsam in die Gegenwart zurück gerissen als er spürte, wie Magellan die Arme über seinem Kopf fest hielt, sich an seinem Hals zu schaffen machte. „N-nicht...!“ Protestierend zappelte der Kleinere, aber er hatte keine Chance. Er konnte spüren, wie der Andere die Zähne in seinem Hals versenkte. Und Hannyabal konnte nicht anders – ein Stöhnen entwich seinen Lippen, während er sich leicht aufbäumte. Die Schmerzen ließen sein Blut nur noch mehr in Wallung geraten... „So schweigsam heute...?“ Er hörte das Blut in seinen Ohren rauschen, spürte den Atem des Anderen an seinem Ohrläppchen, dessen Worte, dessen tiefe, raue Stimme. „Ah...“ Er brachte kaum einen Ton über die Lippen – und das, obwohl Hannyabal doch normalerweise ein Mensch war, der den Mund gar nicht zu bekam...! Nun aber spürte er, wie sein gesamter Körper erzitterte, unter den Berührungen des anderen Mannes. Er war verschwitzt, sein Atem ging unregelmäßig und schnell. Einen Moment später spürte er wie sein gesamter Körper sich verspannte vor Schmerz. Tränen schossen Hannyabal in die Augen, während er zappelte, die Arme versuchte los zu reißen. Aber Magellan hielt ihn fest. Wohl weißlich. „Nicht... ah... verdammt...“ Hannyabal gab unzusammenhängende Wörter von sich, jammerte leise. Lange hatte er dazu aber keine Zeit, denn schon bald wurde sein Gejammer wieder in einem Kuss erstickt. Und er war sich nicht sicher, ob er das hier genießen sollte oder nicht... ~ ~ ~ ~ ~ Er hatte es tatsächlich genossen. Nach Atem ringend lag Hannyabal da. Aber nicht nur aufgrund dessen. Er fühlte sich schlapp. „Sho... chou.... ich glaube...“ Der Braunhaarige wollte sich aufrichten, doch ihm verschwamm die Sicht vor Augen. Als er sich mit der Hand auf dem Bett abstützen wollte, rutschte er seitlich weg, rutschte vom Bett, knallte zu Boden. Dort blieb er liegen, jammerte leise vor sich hin. Das veranlasste Magellan schließlich doch, sich ebenfalls aufzusetzen. Nachdenklich runzelte er die Stirn, musterte seinen Stellvertreter. „Alles... in Ordnung...?“ Vielleicht war es doch nicht schlecht, nachzuhaken. Doch Hannyabal gab keine Antwort. Etwas, was den Leiter nun doch zu geringer Sorge veranlasste. „Hannyabal...?“ Er ließ sich vom Bett herunter sinken, in die Hocke, befühlte die Stirn des Kleineren. Er war warm. Nein... heiß. Unnatürlich heiß. Selbst in diesem Zustand dürfte sein Körper keine solche Hitze ausstrahlen! Magellan fluchte auf, verdrehte die Augen. Zum Teufel! Dass ihm das vielleicht nicht peinlich wäre, schön und Recht. Aber Magellan hatte doch etwas gegen diese Situation. Ganz klasse. Als würde es nicht schon reichen, wenn jemand heraus fand, dass sie beide miteinander im Bett gelandet waren...! ~ ~ ~ ~ ~ Nach diesem Ereignis lag der stellvertretende Leiter Impel Downs eine ganze Woche lang mit einer Vergiftung im Bett. Trotz entsprechender Behandlung. Und es war Domino die nach hakte – denn Hannyabal musste diesmal eine Menge abbekommen haben. Oder aber über eine längere Zeit hinweg. Daraufhin hatte der Leiter nichts geantwortet. Stattdessen hatte dieser über plötzliche Magenbeschwerden geklagt und hatte zugesehen, dass er sich auf und davon machte – eine verwirrte Domino zurück lassend. Die dann schließlich die Stirn runzelte. Denn die blauen Flecken die sie an Hannyabals Hals entdeckt hatten, stammten definitiv nicht von Magellans Gift... Kapitel 6: Respekt ------------------ Vorwort: Die Idee entstand nach einem Gespräch im Gästebuch. Ich konnte davon einfach nicht ablassen. Ich hatte diese Idee ja schon das erste Mal im Kopf, als ich es im Anime gesehen habe - als Bon-chan doch sehr geschockt wirkte. Da hat man den guten Hannyabal wohl eindeutig unterschätzt. Oder? ^___~ - - - - - - - - - - - - - Es war eine verflucht gute Frage, warum er das hier tat. Warum er das hier überhaupt angefangen hatte....! Im ersten Augenblick hielten die Wärter ihn für einen Spinner. (Als hätten sie ihn nicht schon zuvor für einen gehalten...) Aber er konnte es ihnen noch nicht einmal verübeln. Das was er tat, war fast schon Selbstmord. Womit es begonnen hatte...? Nun, vermutlich war das einfach nur eine spontane Idee gewesen. Damals hatten sie einen Gefangenen herunter gebracht – er war dazu verurteilt worden auf Level fünf zu erfrieren. Dummerweise schien diesen das so gar nicht zu interessieren. Nicht einmal, dass man ihm den Mantel abnahm, den er bis hier herunter hatte tragen dürfen. Die Wärter des Impel Down wussten schon, wie sie einen Gefangenen quälen konnten. Die Kälte kam einem nämlich gleich noch einmal beißender vor, wenn man zuvor einen Mantel tragen durfte, bis zur Türe – nur, um ihn dann in der wirklichen Kälte ablegen zu müssen. „Los. Leg den Mantel ab.“ Die Wärter waren nicht zimperlich mit dem Gefangenen. Vermutlich wären sie noch brutaler vorgegangen, wenn dieser nicht bereits von sich aus das Kleidungsstück abgelegt hätte. Hannyabal sagte dazu nichts – aber er konnte den Seitenblick des Gefangenen spüren. Stechend und fast schon... ja, fast schon spottend. Weil dieser einen ziemlich dicken Mantel trug, so wie eine ganze Menge Waffen auf dem Rücken. Denn da wären ja noch die Wölfe, die auf diesem Level herum liefen – und alles und jeden zerfleischten, was sich ihnen in den Weg stellte. Kein Wunder also, dass in der 'Hölle der eisigen Kälte' kaum Wärter herum liefen. Diese wurden schlichtweg nicht benötigt. Wieder der stechende Blick. Vermutlich war dies nun auch endlich einem der Wärter aufgefallen. Dieser gab einen missbilligenden Laut von sich, dann gab er dem Gefangenen einen Tritt in Richtung Tür, wollte diese gerade öffnen. „Glotz nicht so, Gefangener!“ In diesem Moment schritt Hannyabal ein. „Halt!“ Verwundert sah der Wärter auf. „Fuku Shochou?“ Scheinbar war er sich unsicher, auf was das 'halt' bezogen war. Hannyabal dagegen hatte das Gesicht verzogen – und im nächsten Moment machten die Wärter große Augen. Alle beide, die hier neben ihm standen. Denn der Vizeleiter hatte damit begonnen, alle Waffen die er trug, auf den Boden fallen zu lassen – und am Ende warf er noch den dicken Wintermantel darüber, den er bis eben getragen hatte. Für einen Moment zog sich eine Gänsehaut über seine Arme, aber das ignorierte er eisern. Vage deutete er auf den Boden, zu seinen Sachen, warf den beiden Wärtern einen kurzen Blick zu. Dann: „Passt auf die Sachen auf, bis ich zurück bin.“ Und dann öffnete er die Tür, schleifte den Gefangenen einfach mit sich. Unter den doch sehr geschockten Blicken der beiden Wächter, die scheinbar nicht glauben konnten, dass der Vizeleiter tatsächlich nur mit Stiefeln und Hose bekleidet, so wie ohne Waffen auf Level fünf herum spazierte! Eisern zog Hannyabal diese Sache durch. Von nun an jedes Mal. Immer, wenn er runter musste zu Level fünf, da übergab er einem Wärter seine Sachen zur Aufbewahrung. Und man musste sagen, dass es auf Level fünf wirklich eisig kalt war – vermutlich hatte es um die zwanzig Grad im Minusbereich! Nicht gerade angenehm... Aber das hinderte Hannyabal an nichts. Als er nach dem 'Warum' gefragt wurde, antwortete er, dass er den schwächlichen Gefangenen zeigen würde, wie man die Dinge in die Hand nahm. Und das erste Mal in seinem Leben sah er, spürte er, dass die anderen Wärter vor ihm einen ordentlichen Respekt an den Tag legten. Das war etwas, was Hannyabal in seinem Tun nur noch mehr bestärkte. Allerdings nur eine geraume Woche lang. Länger hielt Hannyabal das Ganze nicht durch – denn anschließend musste er eine ganze Woche lang mit einer ordentlichen Erkältung und Fieber das Bett hüten. Das einzige was er daran wirklich bedauerte war, dass weder Domino noch Sady-chan die Zeit fanden, ab und zu vorbei zu sehen. Zu schade, wirklich zu schade. Aber selbst diese Erkältung hielt Hannyabal nicht davon ab, weiter in Level fünf so herum zu spazieren. Obwohl er doch nach dieser Sache – nur für alle Fälle – einen Ersatzmantel auf Level fünf versteckt hatte. Man konnte schließlich nie wissen, nicht wahr...? Kapitel 7: Katastrophe ---------------------- Vorwort: Inspiriert durch einen Songtext. Es kam einfach so... und dann musste ich es niederschreiben. X3 - - - - - - - - - - - - - - - - - - - „Nein....!“ Ihm war klar, dass er die fliehenden Gefangenen nicht mehr erreichen konnte. Und dennoch, in einem Anflug von letzter Hoffnung streckte er den Arm des Giftdämonen soweit aus, wie er nur konnte. Völlig umsonst. Magellan hatte versagt. An diesem Tag waren ihm 241 Gefangene durch die Lappen gegangen. Einfach entkommen...! Ohne, dass er etwas hatte tun können.... Er hatte versagt. Nachdem er 20 Jahre lang verhindern hatte können, dass irgendjemand in dieses Gefängnis ein- oder ausbrach. Und nun hatte eine einzige, kleine, Ratte dafür gesorgt, dass alles einfach in sich zusammen gebrochen war. Alles hatte doch nur damit begonnen, dass der Strohhut hier eingebrochen war! Nach wie vor war ihm nicht klar, wie dieser das geschafft hatte, wie er das Sicherheitssystem umgangen hatte. All die Vorkehrungen die getroffen worden waren vor so langer Zeit schon! Alles, wirklich alles hatte zusammen getroffen...! Innerhalb so weniger Stunden... Zuerst hatte die Piratenkaiserin ihnen einen Besuch abgestattet. Auch, wenn er es vor Hannyabal natürlich nicht – oder äußerst ungern – zugegeben hatte: diese bildhübsche Frau hatte dafür gesorgt, dass er den frechen Eindringling für eine Weile einfach vergessen hatte. Und als er endlich Boa Hancock wieder verabschiedet hatte, hatte das Chaos schon seinen Lauf genommen. Er persönlich hatte sich darum kümmern müssen! Aber erst, nachdem bereits Buggy der Clown, Gal Dino und Bentham aus ihren Zellen ausgebrochen waren...! Es war ein – für seine Verhältnisse – harter Kampf gewesen. Etwas, was er länger nicht mehr gehabt hatte. Ein Notstand. Fast. Den er aber schnell behoben hatte. Immerhin waren sie sich sicher gewesen, dass der Strohhut sterben würde. Sie hatten ihn nach Level fünf gebracht, dass er dort sterben konnte. Wider Erwarten aber hatte er diese hohe Giftdosis überlebt...! Und dann war er zurück gekehrt. Die wenigen Minuten in denen Magellan den gefangenen Ace hinauf gebracht hatte um ihn der Marine zu übergeben hatten ausgereicht, um das Impel Down in das reinste Chaos zu verwandeln. Zwei Samurai der Meere, Emporio Ivankov, Inazuma von der Rebellenarmee, der Strohhut und hunderte von Gefangenen liefen Amok im ehemals sichersten Gefängnis der Welt. Als wäre das nicht schon genug gewesen, befanden sich Gal Dino und Buggy der Clown weiter oben ebenfalls mit einigen Gefangenen in Aufbruchstimmung...! Und um das Übel perfekt zu machen, da hatte sich tatsächlich noch ein Samurai in das Geschehen eingemischt: Blackbeard. Der ebenfalls scheinbar gekommen war, um Unheil zu stiften. In seiner Ratlosigkeit hatte Magellan tatsächlich Shiryuus Angebot angenommen, dass dieser ihnen helfen könne. Oh, hätte er das doch nicht getan...! Nun war Shiryuu ein Mitglied der Blackbeardbande und zudem hatte er einige Wärter auf dem Gewissen. Er, Magellan, hätte wissen müssen was passieren würde, wenn er diesem Mann ein weiteres Mal die Freiheit schenkte! Als hätten so viele Jahre hinter Gitter ihn eines Besseren belehrt... manche Menschen waren einfach unverbesserlich! Das Schlimmste daran war aber, dass es seine Schuld war. Um die Situation zu verbessern, hatte er sich gleich daran gemacht, auf Level zwei die wild gewordenen Gefangenen mit Gift ruhig zu stellen. Währenddessen hatte Hannyabal Level vier übernommen und wollte den Strohhut aufhalten. Magellan hatte dazu nichts gesagt. Doch er hatte gewusst, wie es enden würde... Denn es kam nicht im Geringsten darauf an, wie sehr man sich anstrengte. Wie sehr Hannyabal sich anstrengen würde. Wie groß sein Wille war, das Gefängnis zu schützen. Ja, wie stark seine Motivation war die unschuldigen Menschen außerhalb der Gefängnismauern zu beschützen...! Am Ende... war der Strohhut mit seiner Allianz stärker gewesen. Am Ende hatte all das nichts gebracht... all die Kraft die sie aufgewandt hatten um das Gefängnis zu schützen... All die Zeit, die sie hier zusammen gearbeitet hatten. Es schien Magellan so, als ob jetzt alles vorbei wäre. Wie zerbrechlich Dinge doch zu sein schienen. Direkt vor ihm, da war seine ganze Welt in Einzelteile zerbrochen. Was hatte er denn gehabt, außer das Impel Down...? Das hier, das war sine Welt! Sein Job war doch alles, was er hatte! Seine Arbeitskollegen die einzigen sozialen Kontakte um ihn herum! Und nun...? Der Mythos des Impel Down - in nur wenigen Stunden zerschlagen. Hannyabal, der wirklich stark war - dem Tode nahe. Das Impel Down – ein einziges Trümmerfeld. All die Zellen der Gefangenen – leer. Eine Katastrophe. Die er zu verantworten hatte. Alles was er sich jetzt noch wünschte war, dass alles wieder so wäre wie früher. Als Hannyabal ihn ständig verspottet hatte, ständig hinter seinem Rücken gemurmelt hatte, er würde selbst Leiter werden wollen. Obwohl er doch wissen musste, dass Magellan ihn hören würde! Aber das hatte Hannyabal nie von etwas abgehalten. Und der Vizeleiter hatte auch kaum jemals etwas ernst genommen. Dennoch wusste Magellan, dass er sich im Ernstfall auf diesen hatte verlassen können. All sein Vertrauen hatte er in ihn gesetzt. Sein einziger Nachfolger war Hannyabal. Der einzige, der das Impel Down übernehmen könnte, wenn er... nicht mehr war. Und nun....? Sicherlich würde Hannyabal ihn noch nicht einmal wieder erkennen, wie er hier auf dem Bett lag, sich kaum rühren konnte. Und obwohl er schwer verletzt war, ja, lebensgefährlich verletzt war, da machte sich Magellan schwere Vorwürfe. Alles was im Impel Down geschehen war, war sein Fehler gewesen...! Hätte er doch nur etwas tun können... Er würde nun die volle Verantwortung für alles übernehmen. Auch, wenn das hieß, dass er zurücktreten musste. Nein... selbst, wenn das hieß, dass er sich das Leben nehmen musste. Denn all sein Vertrauen ruhte nun in Hannyabal. Dass dieser all das besser konnte als er... Denn Magellan konnte mit dieser Schande nicht weiterleben. Am Ende... blieb ihm nichts mehr. Nur noch sein Leben – aber was sollte er mit diesem noch anfangen...? Nein, Magellan würde nicht in Schande weiterleben bei all dem Mist, den er gebaut hatte... Kapitel 8: Durchgreifen ----------------------- Vorwort: Für - weil ich weiß, dass der letzte dir nicht gereicht hatte. ^__~ Uff. Das hier war schwer. Wirklich schwer. Und ich hoffe, dass ichs nich gänzlich versaut habe. Drum gleich die Warnung: wers nicht lesen will, solls nicht lesen. Lemon-Gefahr. Bei den beiden Charakteren sollte ich das wohl wirklich als Warnung setzen... ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ "Wo ist mein Stellvertreter...?" Es war das fünfte Mal, dass Magellan Domino diese Frage stellte. Im Impel Down hatte noch immer nicht alles wieder seinen Normalzustand erreicht, seitdem der Gummipirat hier eingedrungen war und alles auf den Kopf gestellt hatte. Zumindest aber war der Leiter nun wieder auf den Beinen. Wenn auch noch etwas angeschlagen, mit sichtbaren Verbänden hier und da. Aber es gab allen neue Hoffnungen, dass er wieder da war. Wie ein Fels in der Brandung war er für die Mitarbeiter des Impel Down! Nur Hannyabal - der war nun nicht mehr auffindbar. Etwas, woran Magellan schwer zu knabbern hatte, wenn er ehrlich war. "Ich..." Domino mied seinen Blick. Das konnte Magellan sagen, obwohl es ihre Sonnenbrille ihm schwer machte, ihr in die Augen zu sehen. Doch ihre Mauern die sie errichtet hatte, die bröckelten. Und dann - dann fielen sie in sich zusammen. Die junge Frau schloss die Augen, zog sich die Mütze vom Kopf und strich sich dann durchs Haar. "Ich dürfte Ihnen gar nicht sagen, wo er ist, Shochou." Kurz biss sie sich auf die Unterlippe, dachte an die Zeit, in der sowohl Magellan, als auch Hannyabal ausgefallen waren. Die Weltregierung hatte beschlossen, noch strikter durchzugreifen. Jedes Versagen musste bestraft werden, hatten sie gesagt. Jedes. Besonders jenes, wenn es um den Gummibengel ging...! Und so hatten sie auch Hannyabals Versagen bestraft... "Er ist unten, auf Level 2", rückte Domino schließlich mit der Sprache heraus, seufzte leise. "Ich... werde Sie hinbringen, Shochou." Sie wusste, dass da mehr war zwischen Hannyabal und Magellan. Mehr, als nur ein kollegiales Verhältnis. Schweigend befanden sich die beiden auf dem Weg nach unten. Domino wusste, dass es für sie beide Folgen haben würde. Gleichzeitig hatte sie etwas in Magellans Blick nicht mehr ertragen. Es hatte sich herumgesprochen, dass Magellan scheinbar seinen Stellvertreter gerächt hatte, nachdem dieser so in den Boden gestampft worden war. Ihn nun so zu sehen.... während er nicht wusste wo Hannyabal war... das konnte sie nicht noch länger ertragen, obwohl die junge Frau wirklich abegehärtet war. Nach einer Weile blieb sie stehen, deutete auf eine verschlossene Tür. Dahinter war nichts zu hören. "Hier ist es." Wieder mied sie Magellans Blick. "Sie... sollten sich beeilen, Shochou." Und mit diesen Worten verschwand die blonde Frau, ließ Magellan allein zurück. Er angelte nach einem Schlüssel an seinem Hosenbund. Alles musste seine Ordnung haben, er wusste, welcher Schlüssel wo passte. Nicht umsonst war er Leiter dieses Gefängnisses. Schnell war die Tür geöffnet und er trat ein, verschloss die Tür hinter sich. Der Raum wurde beleuchtet von Fackeln - und eröffnete Magellan einen Blick, der ihm so gar nicht gefiel. Die Arme des stellvertretenden Leiters waren an der Wand festgekettet, gerade so, dass seine Beine mit Mühe noch den Boden erreichen konnten. Sein Gesicht war noch immer blutverschmiert, eben so wie sein nackter Oberkörper. Immer noch... oder schon wieder...? Magellan trat schweigend auf den Anderen zu, legte die Hand an dessen Gesicht, zwang ihn, aufzusehen. "Hannyabal." Erst der Klang seines Namens sorgte dafür, dass dieser aufsah. Sein Blick war nicht ganz klar - er wirkte, als wäre er schon eine Weile hier. "Was haben sie dir angetan?" Hannyabal knirschte höbar mit den Zähnen, verzog das Gesicht und schloss die Augen wieder. "Mein... ich habe versagt. Ich bin kein guter Vize-Leiter. Die Weltregierung hat mich bestraft..." Ein Knurren war von Magellan zu hören - ehe er selbst das Gesicht verzog. "So ein Unsinn! Du bist ein guter Stellvertreter!" Und weil er wusste, dass Hannyabal widersprechen würde, verschloss Magellan die Lippen des anderen Mannes einfach mit seinen eigenen. Ja, Domino hatte richtig geahnt. Da war mehr zwischen ihnen - auch, wenn es stets unausgesprochen blieb und keiner von beiden jemals in seinem Leben zugeben würde! Tatsächlich weiteten Hannyabals Augen sich für einen Augenblick, er spannte den Körper an - und dann erst entspannte er sich wieder etwas, versuchte halbherzig dem Griff seines Vorgesetzten zu entkommen. Sinnlos. Und das wusste er auch. Noch während er sich auf das Aufeinandertreffen ihrer Lippen konzentrierte, spürte er die behandschuhten Finger des Anderen an seinen Beinen. Hätte er einen Ton von sich geben können, wäre ihm sicher ein überraschter Laut entkommen. Wieder versuchte er zu protestieren, er zappelte - dann spürte Hannyabal dass die Überreste seiner Hose den Weg zu Boden fanden. Dieses Mal protestierte er energischer. Kein Wunder - es war ihm jedes Mal wieder etwas peinlich, nr mit Shorts bekleidet vor seinem Vorgesetzten zu stehen. Und das, obwohl seine Schmerzgrenze was Peinlichkeiten anging relativ hoch gesteckt war. Aber Magellan ließ keinen Protest und keinen Aufstand zu. Da war er genauso gründlich wie bei der Arbeit. Er ließ Hannyabal nicht einmal die Zeit, durchzuschnaufen. Stattdessen schnappte dieser atemlos nach Luft, als Magellan den Kuss brach - und gleichzeitig sein Knie zwischen die Beine des Anderen schob. Dem Braunhaarigen entwich ein Stöhnen und er drehte den Kopf beiseite während er spürte, wie er an der Wand nach oben geschoben wurde, wie seine Handgelenke geschont wurden. "Entspann dich", war alles was er zu hören bekam. So, wie immer. Magellan war kein großer Redner. Und das hier ... das war wohl auch genau die Atmosphäre, die er genoss. Das wusste Hannyabal. Magellan mochte es so dunkel wie möglich. Und er hatte es am liebsten so, dass sein Stellvertreter sich nicht wehren konnte... Einen Moment später fanden auch seine Shorts und somit das letzte Kleidungsstück den Weg zu Boden - und gaben so den Blick auf eine inzwischen doch sichtbare Errektion frei. Hannyabal biss sich auf die Unterlippe, schloss die Augen. Zum Teufel aber auch...! Er würde lügen, wenn er sagen würde, dass er nicht ein klein wenig masochistisch veranlagt war. Traf sich wohl gut, dass Magellan ein wenig sadistisch veranlagt war... Trotz allem musste Hannyabal deutlich schlucken. Das hier, das was ihn erwartete, das war doch stets ein Spiel mit dem Feuer. Feuer...? Nein, wohl eher Gift. Für ihn war das gefährlich. Und doch genoss er es... irgendwie. Er spürte wie sein Körper angehoben wurde, wie er fast wie von selbst die Beine um die Hüfte des Schwarzhaarigen schlang. Zumindest so gut das ging. Das hier... das lief stets ohne Worte ab zwischen ihnen. Es war einfach etewas, worüber sie nicht viele Worte verloren. Das war ein Bestandteil ihres Lebens, gesprochen wurde darüber nicht. Hannyabal hatte auch nie gefragt, warum Magellan niemals diese Handschuhe auszog. Er trug sie einfach immer. Kein Wunder also, dass er nun auch wieder die gewohnten Handschuhe spürte, als er einen nicht unbekannten Druck an seiner Erregung spürte. Wieder stöhnte er leise auf, schloss die Augen, während Magellan ihn spürbar reizte. Und nicht nur auf diese Art und Weise. Gleich darauf fühlte er, wie sein Körper sich anspannte - und er spürte erst einen, dann einen zweiten Finger in seinem Körper. Atemlos schnappte der Vizeleiter nach Luft, versuchte seinen Körper zu entspannen. Gar nicht so einfach... "S-shochou.... bitte..." Er bekam die Worte nicht über die Lippen, warf dem Anderen aber zumindest einen fast schon bettelnden Blick zu. Er mochte vielleicht selbst endlich Leiter werden wollen, Magellan schon eine Million Mal zum Teufel gewünscht haben - aber in diesen Momenten, da war er doch stets unterwürfig... Genauso wie er wusste, dass Magellan ihn noch zappeln ließ. Zumindest für gewöhnlich. Nicht aber dieses Mal. Hannyabal spürte wie sich die beiden Finger zurück zogen - und durch etwas spürbar größeres ersetzt wurden. Ein Wimmern kam über seine Lippen, während seine Finger sich in das Eisen verkrallten, dass seine Arme über seinem Kopf hielt. Stets war er derjenige, der die Schmerzen hatte. Der sie zu ertragen hatte. Und der es ausbaden musste, wenn Magellan sein Gift nicht richtig unter Kontrolle hatte... Wieder trafen ihre Lippen zusammen - dieses Mal aber erwiderte Hannyabal die Geste. Nur aber, um sich abzulenken. Zumindest redete er sich das ein. Sein Körper war verschwitzt, gleichzeitig spürte er, wie er keine Zeit bekam, um sich zu entspannen. Fast grob stieß der Andere in seinen Körper, sorgte dafür, dass Hannyabals Körper erzitterte und sich mehr als einmal aufbäumte. Es tat weh, verdammt noch mal, ja! Aber er ertrug es. Wie immer. Genauso wie er es ertrug, dass Magellan ihm stets überall Male am Körper bescherte. Und, dass er auch ihn auf seine Kosten kommen ließ. Tatsächlich dauerte das Ganze nicht lange. Hannyabal konnte spüren, wie Magellan einen Punkt in ihm traf, der ihn Sterne sehen ließ. Und, der dafür sorgte, dass er sich ziemlich bald in die Hand des anderen Mannes ergoss. Sein gesamter Körper spannte sich dabei an - und einen Augenblick später spürte er wie auch sein Vorgesetzter sich nicht länger zusammen reißen konnte. Hannyabals Anspannung hatte ihm wohl ebenfalls den Rest gegeben... ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Verschwitzt und atemlos und nun erst recht am Ende hing Hannyabal da, nicht im Stande, etwas zu tun. Und er war dankbar dafür, dass Magellan ihn nicht so hängen ließ. Er wusste, dass er ihn vorerst hier lassen musste. Aber zumindest brachte Magellan alles wieder in Ordnung. So, wie es vorher gewesen war... Hannyabal spürte die Hand des Leiters an seiner Wange. "Ich werde dich hier rausholen, Hannyabal. Halte noch ein wenig aus." Und mit diesen Worten wandte er sich herum, verließ das Zimmer und ließ Hannyabal allein zurück. Mit einem schwachen Hoffnungsschimmer, dass er bald hier herauskommen würde... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)