Always the same von Jefferson ================================================================================ Kapitel 1: Fehler ----------------- Vorwort: Dieser One Shot baut ein klein wenig auf 'Kapitel 0' auf - auf der Vorgeschichte vom neuen Kinofilm 'Strong World'. Allerdings habe ich mich mehr an der Anime-Fassung denn an der Manga-Fassung orientiert. Eigentlich sollte das Ganze in eine andere Richtung gehen, doch die hier gefällt mir auch ganz gut. ^__~ Viel Spaß dabei. Und: Meinungen dazu? Gut? Schlecht? Kritik? Lob? Ich wäre zu größtem Dank verpflichtet. Desweiteren gehört mir natürlich hierran gar nichts. Was wirklich zu schade ist - aber außer Eiichiro Oda könnte sich wohl kaum jemand zwei so geniale Charaktere ausdenken. ^__~ - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Es war wohl der Schlimmste Tag in seinem Leben. Na gut, vielleicht nicht das – aber es war der Schlimmste Arbeitstag, den er je erlebt hatte. Es war schon eine Sache für sich gewesen, als vor einer Weile der Alarm losgegangen war. So etwas hatte es in der Geschichte noch nicht gegeben: Ein Gefangener, der sich nicht mehr in seiner Zelle befand. Natürlich war klar gewesen, was zu tun war. Sie mussten ihn wieder einfangen, so schnell wie möglich. Welcher Teufel hatte ihn geritten, dass er allein los gezogen war...? Warum war er nicht bei der Gruppe geblieben?! Gut, einfache Frage, einfache Antwort: Fand er den Gefangenen allein, dann gehörte ihm auch der Ruhm ganz allein. Was sollte ihm schon passieren...? Nun aber stand er hier, ungläubig und zitternd. Stetig tropfte das Blut von der Decke herunter, auf den Boden, hinterließ dort eine große Pfütze. Oder... nun, das Blut tropfte nicht von der Decke. Sondern von den Überresten zweier Beine. Dort, wo sich einmal Füße befunden hatten. Dieser verrückte Pirat hatte sie sich tatsächlich abgeschnitten...! Hannyabal konnte sich kaum rühren, wusste zur gleichen Zeit aber doch, dass er etwas tun musste. Der Pirat saß dort oben, ganz ruhig, unterhielt sich scheinbar mit ihm und dachte, er würde einfach entkommen! Hier, aus dem Impel Down! Es hatte noch nie einen geglückten Ausbruch gegeben! Und auch dieses Mal würde es keinen geben! „Es tut mir Leid für dich, aber ich muss jetzt gehen.“ Die Worte hallten in seinem Kopf nach, die Augen des Wächters wurden größer. Die nächsten Worte verstand er schon nicht mehr – er achtete gar nicht mehr darauf. In seinem Kopf herrschte nur noch ein Gedanke: Wo war Vize-Leiter Magellan?! Er war der Einzige, der Shiki aufhalten konnte! Er war der Einzige, der diesen Piraten wieder hinter Gitter bringen konnte! Er war der Einzige, der ihn noch retten konnte! Die Worte stolperten geradezu aus seinem Mund, schneller noch, als er die Zunge um diese Wörter schlingen konnte. Er würde sterben, hier und jetzt – gegen diesen Kerl kam er allein nicht an....! Alles was Hannyabal noch mitbekam war, dass der Pirat auf ihn zukam... - - - - - - - - - - - - - - - Als er wieder zu sich kam, brummte dem Wärter der Schädel. Als er diesen vorsichtig mit den Fingern betastete, stellte er fest, dass sein Kopf bandagiert war. So wie es sich anfühlte, hatte er sich den Kopf schwer gestoßen – das mochte auch erklären, warum er sich an nichts mehr erinnern konnte. Was was geschehen...? „Wie ich sehe, bist du wach.“ Hannyabal schreckte auf – er hatte gar nicht mitbekommen, dass jemand den Raum betreten hatte! Oder war derjenige schon hier gewesen...? Hecktisch blickte er sich um, nur um festzustellen, dass es Vize-Leiter Magellan war. Da die Türe gerade hinter ihm ins Schloss fiel, hieß das wohl, dass er gerade erst das Zimmer betreten hatte. „Eh...“ Der verletzte Wächter kratzte sich am Hinterkopf, zuckte daraufhin aber gleich zusammen – sein Hinterkopf schmerzte höllisch. Warum genau, wollte er wohl gar nicht wissen. Vermutlich klaffte dort eine blutige Wunde... „Fühlst du dich in der Lage zu einem Gespräch? Es ist ernst.“ Inzwischen hatte Hannyabal sich gänzlich aufgesetzt, um seinen Vorgesetzten zumindest einigermaßen ansehen zu können. Er wirkte nämlich noch sehr viel riesiger als für gewöhnlich, wie er da neben dem Bett stand... „Ich.... denke schon“, gab er schließlich zögerlich zur Antwort. Ein ernstes Gespräch...? Hannyabal versuchte ruhig zu bleiben. Er hatte ganz schön versagt... das wusste er doch! Er hatte sich unerlaubterweise von der Gruppe entfernt und den ausgebrochenen Shiki ganz allein gesucht. Außerdem hatte er ihn dann noch nicht einmal aufhalten können – wegen ihm war er entkommen. Nun würde er niemals befördert werden! Sein Traum, irgendwann einmal Leiter zu werden, war ausgeträumt, er würde- „Bei Shikis Ausbruch wurde der Leiter getötet. Ich war nicht rechtzeitig da, um ihm zu helfen.“ Magellan schwieg, wandte den Blick aber keine Sekunde von Hannyabal ab. „Nicht... rechtzeitig... da?!“ Die Augen des Angesprochenen wurden groß. Magellan war normalerweise immer dort, wo er gebraucht wurde – als erster. Wo war er gewesen....? Sicherlich hatte der Leiter ihn sofort rufen lassen, immerhin war Shiki ein berüchtigter Pirat! Was hatte es so wichtiges zu tun gegeben, dass Magellan nicht hatte rechtzeitig da sein können, um zu helfen? Er hatte mit diesem Versagen wohl einen noch schwereren Fehler begangen als Hannyabal selbst! Magellan würde verantwortlich gemacht werden für den Tod des Leiters! Was Hannyabal nicht wusste war, dass Magellan sehr wohl nach Befehl gehandelt hatte. Vielleicht nicht nach den Befehlen des Augenblicks, aber nach denen der Vergangenheit. Vielleicht erinnerte sich der Andere nicht daran – Magellan aber sehr wohl. An Hannyabals erstem Arbeitstag hatte er den Auftrag bekommen, auf diesen aufzupassen. Bis zum heutigen Tag hatte er diese Aufgabe sehr erst genommen. Er mochte es diesem nie gezeigt haben und er würde es in seiner Gegenwart auch nicht aussprechen: der Gift-Mensch war nicht rechtzeitig gekommen, weil er in die Richtung geeilt war, aus der er Hannyabal hatte seinen Namen rufen hören. Es hatte gedauert bis er dort gewesen war und Shiki war bereits fort gewesen. Dafür hatte er Hannyabal vorgefunden, mit Verletzungen die hatten behandelt werden müssen. Dieser Kerl hatte wirklich vom ersten Tag an nichts als Ärger gemacht. Und gleichzeitig sah Magellan in diesem aufgeblasenen, arroganten, rechthaberischen und doch ehrgeizigem Mann Potential. Sehr viel Potential – mehr als das aller Wärter hier zusammen. In einem Augenblick wie diesem war soetwas unerlässlich. „Wie... geh es jetzt weiter...?“ Hannyabal hatte die Stille unterbrochen und nachgehakt. Kein Wunder – wenn der Leiter tot war hieß das, dass der Vize-Leiter nach oben rückte. „Auf Drängen der Regierung, der Marine und der anderen Angestellten die Leitung Impel Downs übernommen.“ Man konnte über Magellan so viel schlechtes sagen, wie man wollte. Aber er war doch ein eher bescheidener Mann – der aber um seine Stärken und Schwächen wusste. „Nun ist die Stelle des Vize-Leiters unbesetzt. Ich benötige schnellstmöglich den bestmöglichen Ersatz dafür.“ Noch immer haftete Magellans Blick auf seinem Untergebenen – dieser sah aus, als hätte man ihm ein großes Fragezeichen ins Gesicht gemalt. Was genau war das hier für ein Gespräch? Was wollte Magellan überhaupt von ihm?! „S-Shochou...“ Es war ungewohnt, ihn so anzusprechen. Aber wohl von nun an korrekt. „Was hat das... mit mir...?“ Magellan brachte ihn zum Schweigen, mit nur einer Geste seiner Hand – und einem sehr ernsten Blick. Für gewöhnlich ließ sich Hannyabal durch soetwas nicht den Mund verbieten. Aber heute schien irgendetwas anders zu sein... „Fühlst du dich der Aufgabe gewachsen, mein Stellvertreter zu werden?“ Lange Zeit schwieg Hannyabal – wohl nicht, weil er darüber nachdachte, das wusste er selbst, und das wusste auch Magellan. Nein. Hannyabal schien schlichtweg eine ganze Zeit lang zu brauchen, bis die Informationen in seinem Kopf ankamen. Dann: „S-Stellvertreter?! Ich soll Vize-Leiter werden?!“ Er war aufgesprungen, ignorierte das schwindelnde Gefühl und das Pochen seines Hinterkopfes. Das hatte er sich vor ein paar Minuten noch nicht einmal gewagt, zu erträumen! Dabei hatte er bereits gedacht, man würde ihn feuern, raus werfen! Nun, das wäre das Schlimmste gewesen, was ihm hätte passieren können. Und nun...? Wieder winkte Magellan ab. „Wenn du dich nicht in der Lage dazu fühlst, werde ich einen Anderen finden.“ Er wandte sich ab, war im Begriff zu gehen. „Nein! Ich meine – ich... natürlich nehme ich an!“ Hannyabal fühlte sich, als würden seine Beine zittern. Obwohl...? Sie zitterten wirklich...! Genau wie seine Hände. Er würde Vize-Leiter werden! Nein – er war Vize-Leiter! Und das, obwohl er auf eigene Faust gehandelt hatte, obwohl er sich Dinge heraus genommen hatte, die er niemals hätte so tun dürfen. Was Hannyabal nicht sehen konnte war, dass Magellan grinste, als er sich endgültig herum wandte, zur Tür schritt und dann ging. Er wusste genau, wie er Hannyabal bekam. Traute man ihm nicht genug zu, dann entwickelte erst recht eine gesunde Portion Ehrgeiz. Mal sehen, wie viel er aus diesem Mann noch heraus kitzeln konnte. Denn nun mochte Magellan Leiter des Impel Down sein. Aber eines Tages würde er selbst einen Nachfolger benötigen... und in seinen Augen war nur Hannyabal dazu fähig. Als die Tür ins Schloss fiel, stand Hannyabal noch lange alleine da. Am Ende aber grinste er und rieb sich die Hände. Es war nun nur noch ein Katzensprung bis zu dem Tag, an dem er selbst Leiter werden würde....! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)