Abbild von Nala (Gefühle hinter der Maske; Haruka x Michiru) ================================================================================ Kapitel 2: Zwiespalt -------------------- ~* Kapitel 2: Zwiespalt *~ Schnell raffte sich Michiru ihre Sachen zusammen und zog sich so schnell es ging ihr Kleid wieder an. "Tut mir leid, Takumi", sagte sie noch ohne sich noch einmal zu ihm umzudrehen, dann rannte sie auch schon aus dem Zimmer. Pure Angst ergriff sie, kein Gedanke erreichte ihr Gehirn. Was hatte sie getan. Das konnte es doch jetzt unmöglich gewesen sein.. Warum war Haruka nur aufgetaucht..?? Einen Moment später sah sie Haruka vor sich gerade die Treppe zum Hauptsaal betreten. Wollte sie.. gehen..?? "Haruka!", rief sie, rannte das letzte Stück zu ihr hin und hielt sie an ihrem Handgelenk fest. Haruka drehte sich zu ihr um und Michiru erschrak. Sie hatte Haruka... noch nie so verletzt gesehen. "Was denn?", fragte sie dennoch in einem schroffen Tonfall und riss sich los, wandte sich wieder ab. "Haruka bitte, hör mir zu.." "Ich weiß, was los ist, okay!? Verschon mich mit Ausflüchten!", rief sie gereizt und sah sie wütend und traurig zugleich an. Michiru starrte sie fassungslos an. "Ha.. Haruka... lass uns bitte reden.." "Danke, mir ist nicht danach." "Lass mich doch erklären.." "Hat es dir wenigstens Spaß gemacht?", sagte sie spöttisch und sah ihr dabei schonungslos und unbarmherzig in die Augen. Die Worte bohrten sich erbittert in Michirus Herz. "War er gut?? Ich hoffe, ich hab euch nicht zu sehr gestört. Geh wieder zurück, er wartet sicher auf dich." Michiru konnte nicht fassen, was hier passierte, war wie betäubt. "Nein, das tut er nicht." "Ach, ist mir doch egal." "Haruka, jetzt lass mich doch wenigstens erklären!!" "Gut! Ich höre!", rief die andere wütend. Mitten auf der Treppe fingen sie an zu streiten. Wenn die Musik nicht gewesen wäre, hätte es vermutlich der ganze Saal mitgekriegt. Aber so bekamen es nur die Gäste mit, die am nächsten zur Treppe standen. Aber das waren ja auch schon genug. Zum ersten Mal kümmerte es Michiru nicht, was andere über sie dachten. Und Haruka war es sowieso egal. "Ich habe es nicht getan, weil ich ihn liebe. Wir haben uns unterhalten und ihm war eingefallen, dass er mir noch etwas schenken wolle." Michiru fiel ein, dass sie die Kette ganz vergessen hatte. Möglicherweise war das auch ganz gut so, Haruka hätte vielleicht noch einen Tobsuchtsanfall gekriegt, wenn sie es an Michiru gesehen hätte. Die blonde sah Michiru vernichtend an. Ihr Blick sagte 'Und weiter!?' Michiru gehorchte auch. "Wir sind zusammen in sein Zimmer gegangen. Und dann hat er mich plötzlich geküsst. Er hat gesagt, er.. er liebt mich..." Ihre Stimme erstarb. Es war seltsam, das so auszusprechen. "Wie schön für euch. Ihr seid glücklich zusammengekommen, hab ich Recht?", fragte die andere höhnisch. Michiru riss nun langsam der Geduldsfaden. "Jetzt hör auf damit!" "Aufhören? Wer hat denn angefangen?!" "Du benimmst dich wie ein kleines Kind!" Haruka traten tatsächlich Tränen in die Augen. Sie konnte es selbst kaum glauben. Die beiden sahen sich direkt an. Michiru konnte die erste Träne Harukas Gesicht herunter rinnen sehen. "UND WENN SCHON!! VERDAMMT, WIESO??" Dann holte die größere aus und schlug Michiru in einer Art Kurzschlussreaktion ihre Hand ins Gesicht. Von der Wucht und ihrer Stärke getroffen, warf es Michiru auf den Boden. Ungläubig sah sie zu Haruka hoch, zu keiner Reaktion fähig. Sie spürte den Schmerz, hob eine Hand an ihre Wange. Nun sammelten sich ihrerseits Tränen in Michirus Augen. Haruka war anscheinend selber darüber geschockt, aber nicht minder wütend. "Wieso... wieso, Michiru...", flüsterte Haruka leise. Michiru hätte es fast nicht verstanden. Einen Moment blieb Michiru nur so am Boden. Plötzlich fühlte sie sich irgendwie, als hätte sie das schon längst verdient. Sie wurde seltsam ruhig und erhob sich wieder. Dann sah sie Haruka an, Tränen rannen über ihr Gesicht und trotzdem war ihr Blick gefasst. "Schlag zu, Haruka. Wenn es dir dann besser geht, schlag noch mal zu." Und sie meinte es vollkommen ernst. Die Augen der blonden weiteten sich entgeistert. Diese Worte machten ihr klar, was hier gerade passiert war, wer ihr hier eigentlich gegenüberstand. Sie hatte... Michiru geschlagen. Beide standen sich gegenüber, die Musik auf einmal wie aus weiter Ferne, in den Hintergrund gerückt, alles schien langsamer zu verlaufen, wenn die Zeit nicht gänzlich stehen geblieben war. Doch der Moment hielt sich nicht lange. Dann kroch wieder Wut aus Haruka hervor. "Wie du das sagst klingt es, als müsste *ich* mich jetzt entschuldigen!", sagte sie nur zornig. Michirus Augen bekamen einen verzweifelten Ausdruck. "Haruka, bitte, sei mir nicht... ich wollte nicht...", wollte sie sagen, brach dann jedoch ab. Beides, was sie sagen wollte, stimmte nicht ganz. Haruka hatte allen Grund so wütend zu sein und wollen war bei Michiru in diesem Augenblick so eine Sache gewesen.... Haruka konnte den Zweifel ihrer Freundin im Gesicht ablesen und verzog schief lächelnd die Miene. "Das reicht. Bleib die Nacht meinetwegen hier. Aber ich gehe." Und mit diesen Worten verschwand sie so lautlos wie der Wind. Michiru stand an der Treppe und hatte das Gefühl, gleich zusammenzubrechen. ~*~ Perfekte Wesen, niemand wagte sich an sie heran. Jeder bewunderte sie von der Ferne. Zwei Seelenverwandte, die anscheinend immer darauf gewartet hatten, dass er den anderen treffen würde. Beide bedeuteten dem jeweils anderen mehr als das eigene Leben. ~*~ Weinend saß Haruka im Auto und wäre am liebsten gegen den nächsten Baum gefahren. Das war doch alles nie und nimmer passiert. Warum konnte es nicht ein Traum sein? Ein blöder Traum? Verzweifelt klammerte sie ihre Hände um das Lenkrad und weinte. Warum war sie auch nach ihr suchen gegangen? Hätte sie nicht einfach unten stehen bleiben können? Dann hätte sie das nicht sehen müssen. So ein Quatsch. War das nicht das Beste gewesen? So waren doch gleich alle Fronten geklärt. Sie wischte sich mit ihren Händen die Tränen vom Gesicht und stieg aus dem Auto. Haruka hatte keine Ahnung, wie sie es hier her geschafft hatte. Und eigentlich vergeudete sie auch gerade keinen Gedanken daran. Sie wollte sich nur noch verkriechen. Sie wollte einfach nur noch ihre Ruhe. Alleine sein und weinen. Einen Moment stockte sie in ihren Gedanken, als sie die Haustür öffnete. Nein, eigentlich war das sonst nicht ihre Art. Sie stellte sich lieber Herausforderungen, anstatt davonzulaufen. Aber bei Michiru war das wohl alles etwas anders... Sie betrat das Haus, alles um sie herum war dunkel und sie machte sich auch nicht die Mühe, das Licht anzuschalten. Sie ging sofort ins Bett, in ihres und Michirus Bett und erneut rannen Tränen über ihr Gesicht, als sie das Schlafzimmer betrat und Michirus Parfüm roch, das noch in der Luft hing. Vielleicht war das alles auch nur ein Traum. Sie legte sich ins Bett, ohne sich auszuziehen. Ja, vielleicht war das alles nur ein Traum und morgen würde sie aufwachen, neben Michiru, ganz einfach, als sei nichts gewesen.. Würde es jemals wieder so wie vorher werden? Michiru saß weinend irgendwo auf einer Treppe, weit weg von Musik und Tanz, weit weg von den alkoholischen Getränken und weit weg von ihm. Wieso war das nur passiert? Wie sollte sie Haruka nun jemals wieder unter die Augen treten? Das war doch alles nicht fair... "Nein, das ist nicht fair...", sagte sie leise und verbarg ihr Gesicht in den Händen. Sie hatte schon längst aufgegeben, den Tränenfluss zu unterdrücken oder aufzuhalten. Zwecklos. Haruka bedeutete ihr so viel. Wieso nur. Wieso hatte sie das getan. "Michiru..?", hörte sie plötzlich jemanden sagen und Michiru sah verheult auf. Sie musste gerade wohl schrecklich aussehen. Selbst in der dunkelsten Stunde ihres Sailor-Kriegerin-Daseins, geschwächt und verblutet, am Boden zerstört, musste sie noch besser ausgesehen haben. Takumi sah sie erschrocken und besorgt an. Michiru legte ihren Kopf wieder auf ihre Knie ab. "Lass mich.. sieh mich nicht an...", sagte sie leise, versuchte Fassung zu wahren. Takumi seinerseits fragte sich gerade, ob er es wagen konnte, zu fragen, was genau eigentlich passiert war. Aber er hatte so eine Ahnung, dass er es besser nicht tun sollte. Zögernd setzte er sich neben sie. "Ich habe Haruka wegfahren sehen.. und.. wenn du willst, kann ich dich nach Hause fahren lassen~" Für Michiru war es schwer, etwas zu begreifen. In ihrem Kopf war gerade kein Platz für Nachdenken. Sie riss sich zusammen. Zu Haruka. Sollte sie..? Sollte sie einfach so.. nach Hause gehen...? Sie biss sich auf die Unterlippe. Nein... zu früh... "Nein... lass mich einfach hier sitzen...", meinte sie leise. Ihr Gegenüber sagte einen Moment nichts. "Ich kann dir ein Gästezimmer vorbereiten.", schlug er dann vor. "Mach dir keine Umstände.. ich werd schon irgendwann gehen..", meinte sie leise und irgendwie erschöpft. Langsam hörte sie auf zu weinen. Doch immer noch war der Schmerz da. "Du bist mein Gast und ich lasse nicht zu, dass du die Nacht auf der Straße verbringst", meinte er bestimmt, denn er hatte natürlich erkannt, worauf Michiru hinauswollte. Sie wollte eigentlich nicht hier bleiben. Aber er konnte sie auch nicht einfach rausschicken. Michiru sah ihn einfach nur an. Schließlich sagte sie dann, "Ja gut.. danke..." Sie konnte es noch nicht wirklich begreifen. Die Nacht über hatte sie nicht eine einzige Sekunde die Augen zumachen können. Hoffnungslos. Sie würde nicht einschlafen können und sie wusste es. Michiru stand auf und lief an das Fenster des Gästezimmers. Draußen war die Nacht sternenklar, keine Wolke trübte den Himmel. Die Sterne funkelten hier noch mehr als zu Hause. Als würden sie sagen, "Komm schon, mach dir nichts draus." Oder aber vielleicht auch, als würden sie sagen, "Ach, du armes kleines Mädchen.." Michiru biss sich auf die Unterlippe und wandte ihren Blick ab. Was sollte sie denn nur tun.... Sie konnte es noch nicht wirklich begreifen. Die Nacht über hatte sie nicht eine einzige Sekunde die Augen zumachen können. Hoffnungslos. Sie würde nicht einschlafen können und sie wusste es. Haruka stand auf und lief an das Fenster des Schlafzimmers. Draußen war die Nacht sternenklar, keine Wolke trübte den Himmel. Die Sterne funkelten heute irgendwie schöner als sonst. Als würden sie sagen, "Komm schon, mach dir nichts draus." Oder aber vielleicht auch, als würden sie sagen, "Ach, du armes kleines Mädchen.." Haruka biss sich auf die Unterlippe und wandte ihren Blick ab. Was sollte sie denn nur tun.... Sie wusste nicht, was sie sich mehr wünschte. Abstand von Michiru oder, dass sie sofort wieder zurückkam und mit ihr sprach, sie in die Arme nahm. Haruka konnte so sensibel sein... diese Seite hatte sie nie vielen anvertraut... Und jetzt...? Jetzt, wo es nun im Streit auseinander gegangen war, was passierte nun~? Würde Haruka Michiru eigentlich irgendwann wieder sehen..? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)