Die Fürsten von ShirayukiOuji ================================================================================ Kapitel 1: Der Anfang vom Ende Russlands letzter Herrscher. ----------------------------------------------------------- "Ist das dein Ernst?" Er fuhr einige wenige Zentimeter den Oberarm des eleganten, jungen Mannes hinab, dessen Wange an seiner Schulter lag. "Habe ich dich je belogen? Es ist mein Ernst." "Sie werden dich hinrichten." Der junge Fürst lachte auf. "Und dich, wenn du mir beistehst", erwiderte er, noch das Lachen in der sanften Stimme, mit der er so oft zu sprechen pflegte. Er richtete sich auf und sah seinen Gegenüber an, während seine rechte Hand sich erhob und die langen, schlanken Finger unmerklich zitternd seitlich über des Anderen Hals fuhren. Unter der zärtlichen Berührung schloss der Jüngere die Augen und schien für einen Moment alles zu vergessen, worüber sie zuvor gesprochen hatten. Doch dann öffnete er ruckartig die Augen wieder und sagte mit energischer Stimme: "Ich stehe dir bei." Er zögerte, blinzelte, wich den Blicken des Älteren einen Moment lang aus, fixierte dann aber doch wieder seine schönen, von langen Wimpern gesäumten Augen und fügte hinzu: "Aber ich glaube trotzdem, dass du verrückt bist, diesen Mann töten zu wollen." "Der ganze Hof steht hinter uns. Wenn auch nicht hinter unseren Gefühlen füreinander, so doch wenigstens hinter unserer Tat -" "Du vergisst unseren Onkel, den Zaren, und alle ihm Verbündeten", fiel der Jüngere ihm ins Wort. Wieder lächelte der junge Fürst, doch schien es, als wolle der damit nur seine Angst verbergen, die ihn innerlich zerfraß, allein beim Gedanken an das grausame Vorhaben und die Last, die er durch dessen Ausführung zu tragen hatte. "Was sind schon eine Handvoll Adelige gegen ein ganzes Land? Vertrau mir. Das Attentat wird gelingen." Langsam zog der Ältere seine Hand zurück. Sein Geliebter ergriff sie. "Ich vertraue dir." Seine Stimme zitterte. Der 29-Jährige, als er dessen gewahr wurde, zog ihn an sich und griff mit der freien Hand nach seinem Kinn. Nur langsam verringerte sich der Abstand zwischen seinen und des Anderen Lippen, gegen die er, nun selbst am ganzen Körper zitternd, hauchte: "Ich danke dir, Dimitri." "Das Schicksal teilt uns Rollen zu. Böse und gute Rollen. Wir müssen sie spielen. Was können wir tun?" - Felix Felixowitsch Jussupoff Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)