Zum Inhalt der Seite

Ruheturm


Erstellt:
Letzte Änderung: 24.02.2012
abgeschlossen
Deutsch
82 Wörter, 1 Kapitel
überarbeitete Version, Meinungen erwünscht

Inspiriert von HalfJacks Fanart - Leuchtturm
http://animexx.onlinewelten.com/fanart/zeichner/110358/1702265/

Fanfic lesen
Kapitel Datum Andere Formate Daten
Kapitel 1 Kapitel 1 E: 09.05.2010
U: 24.02.2012
Kommentare (4)
82 Wörter
abgeschlossen
KindleKindle
ePub Diese Fanfic im ePUB-Format für eBook-Reader
  • Charakter
    Der schwarze Hund der Depression

    Eigenschaften: Immer da wenn du dich umdrehst, kaut auf jeden frohen Moment herum, bis alles nur noch fade schmeckt.
    Herkunft: Selbstzucht
Kommentare zu dieser Fanfic (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  DrMohnfuchs
2012-08-11T17:45:34+00:00 11.08.2012 19:45
Ich finde, dass beim Lesen sehr schnell, bereits nach dem zweiten Vers, irgendwie...Stille eintritt. Mir ging es zumindest so. Wenn man dabei noch alleine in einem Keller sitzt, scheint es noch greifbarer zu sein.
Die Ruhe und dieses Stumme, Stille, passive der Depression kommt dadurch verdammt gut herüber. Es beruhigt...auf diese melancholische Weise. Diese Art Ruhe, wenn man im Auge des Sturms ist und sich die Hände wie Wattebäusche um die Ohren legen. Alles etwas leiser, alles etwas stiller, alles etwas weiter weg...aber eigentlich ist da diese bewegte Masse aus Grau, die um einen tobt. So passiv und wild zugleich.

Ich glaube, ich stehe damit alleine da, doch obwohl du - bisher von mir zumindest so gelesen - ein klares Versmaß hast, muss ich alles mehrmals lesen. So leicht und klar die Worte scheinen, man weiß einfach, dass noch mehr dahinter steckt. Langsam und deutlich, mit jedem neuen Wort das Bild, dass ich aufzubauen versuche, ein wenig mehr ausschmücken und vervollständigen. Ich mag das, das erweckt für mich den Eindruck, dass etwas kurzem so viel stecken kann.

Zurück zum Gesamtgebilde und weg vom Allgemeinen [ich bin heute etwas sprunghaft in meinen Gedanken].

Leben lichter...in Anbetracht dessen, dass der Leuchtturm eine Metapherrolle inne hat, könnte ich - und erlaube ich mir den Spaß - es so aufzufassen, als habe das Leben gestern noch das Licht gehabt. Ja, natürlich weiß ich, was lichter bedeutet, aber es ist hier so schön. Zum Einem Licht drin steckend, bzw. um genauer zu sein, der Plural.
Wobei darin vll auch der Witz liegt, das weiß ich natürlich nicht...dass "lichter" eben einmal für heller oder für schlichter stehen könnte. Vielleicht sogar beides? Was im Licht liegt, ist meistens ..nun, ja. Schlichter. Alles, was im Verborgenen liegt kann von uns geschmückt und interpretiert, werden, doch sobald es ins Helle gerückt wird, muss man wohl oft erkennen, dass es so kompliziert dann doch nicht gewesen ist.

Die Furcht war schlichter...ja, meiner Meinung nach - ja. Furcht fasste ich immer als begründete Angst vor dem Verlust des Lebens oder einer ernsthaften Verletzung, die wiederum das Leben immens gefährdet. Furcht ist somit etwas, das für das Überleben notwendig ist. Das ist meistens recht simpel und wenn man alle Schalen abgewetzt hat, die überwiegend aus Angst entstanden sind, bleibt der Kern der Furcht und die, nun...die trägt zumindest in meiner Vorstellung kein prunkes Gewand. Angst ist ein Wesen mit viel Kladderadatsch, Unnötigkeiten und einigen Beinfesseln. Die Furcht hält wachsam, soll eigentlich der Lebenserhaltung dienen. Sie bleibt bei dem Wesentlichen - daher passt für mich das "schlichter" sehr gut.

Bis zum weiß betäubten Strand Das gefällt mir. In meiner idealisierten Vorstellung eines Strandes ist der Sand immer sehr hell, fast weiß, elfenbeinmäßig. Ich rede nicht von diesen grässlichen Südländerstränden, sondern jenen, an denen der Himmel voller grauer Wolken ist, das Gras matt grün und das Meer unruhig.
Weiß betäubt erinnert mich aber auch an Salz. Salz führt mich zu Tränen. Nach Tränen fühlt man sich oft betäubt und etwas einsam. Strände haben etwas von Einsamkeit und melancholischer Stille. Zumindest für mich. Am Strand steht man am Meer und das Meer ist eine Begrenzung für uns Menschen. Natürlich, wir können darin schwimmen, wir können diese riesigen Dinger bauen, die wir Schiffe nennen...aber ein einziger Mensch am Meer ist ein trauriges Bild. Da steht das Wesen, sich seiner in der Gesellschaft hoch erhobenes Ding vor unzähligen Litern Blau und was kann er tun? Nicht viel. Letztendlich würde der darin ersaufen.

Weil die Hülle Hölle heißt da kann ich mich halfJacks Meinungsäußerung nur anschließen.

Ich mag das Gedicht wirklich sehr gern. Ich weiß nicht, ob ich bei ein paar Äußerungen voll daneben gegriffen habe, aber ich hatte gerade Lust, etwas dazu zu schreiben.
Von:  Ryu_no_Sekai
2012-02-24T17:28:56+00:00 24.02.2012 18:28
ein wirklich wunderschönes gedicht *.*
besonders gut gefallen mir die gegensätze,
die du verwendest. :)
Von:  Izaya-kun
2010-05-16T02:09:02+00:00 16.05.2010 04:09
Wun...der...schön

Für eine total konstruktive Kritik bin ich zu müde, tut mir leid, es ist vier Uhr nachts xD
Aber es ist wirklich toll, besonders die letzte Strophe...
Kompliment.
Von:  halfJack
2010-05-15T14:33:23+00:00 15.05.2010 16:33
Lassen wir den Fall der Überinterpretation mal außen vor, dann schreibe ich nun einfach die Gedanken auf, die mir kamen. Der Titel "Ruheturm" ist am Anfang ein wenig gewöhnungsbedürftig, ruft bei mir allerdings die Assoziation mit der Ruhe vor dem Sturm hervor. Teilweise denke ich dabei auch an einen Uhrenturm wegen des ähnlichen Klanges. Wenn man bedenkt, dass ein Leuchtturm an den Klippen zum Meer steht, und die Menschen leiten soll, um in Ruhe nach Haus zu kehren, passt die Umschreibung. Dabei ist gerade die Heimat von Felsen umgeben und kann schnell zum Grab des Schiffes und damit zur ewigen Ruhe werden, sodass der Turm nicht nur leitet, sondern auch warnt.
Das Bild der "sich windenden Luft" ist zwar direkt vom Bild übernommen, aber beim bloßen Lesen denke ich dabei nicht an Kälte und Sturm, sondern eher an Hitze, wie bei der flirrenden Luft über einem Feuer, oder bei dem schwülen Druck, kurz bevor der Sturm losbricht. Darum lese ich den "pervertierten Sturm" auch eher in der Ursprungsbedeutung des Wortes "pervers", im Sinne von "andersartig". Nach dem Sturm setzt oft Klarheit ein, wenn alles fortgespült und reingewaschen ist. Dann kann man auch die "Wahrheit des letzten Turmes" erkennen.
Im Atlantik soll es damals auf einigen wenigen Inseln, die als letzte vor dem großen Ozean lagen, einige Leuchttürme gegeben haben, auf die Alexander der Große schreiben ließ: "Hinter mir gibt es keinen Weg." Damals dachte man, die Welt würde irgendwo enden, das Wasser würde kochen und die Hölle beginnen. Daran musste ich denken, auch im metaphorischen Sinne dieser letzten Wahrheit.
Mir gefällt die Umdeutung der beiden sehr klangähnlichen Sätze: "Von allem und mir selbst verlassen" und "Vor allem von mir selbst verlassen", genauso wie die Widersprüchlichkeit von "einsam, Hand in Hand". Natürlich auch die Alliteration: "Weil die Hülle Hölle heißt." Man ist verlassen und verlässt sich selbst, verblasst wie die Liebe, zum Schluss bleibt nur Melancholie und Müdigkeit vom Leben und die eigene Hülle, die einen im Leben hält und damit zur größten Qual wird. In diesem Sinne interpretiere ich auch den Schluss so, dass nur unser Gefühl oder unsere Taubheit uns nicht verlässt, weil wir nur schwer vergessen können, noch zu leben, selbst wenn wir uns schon wie tot fühlen.