Lauf, wenn du kannst! von Heartless_X (...und schau nicht zurück) ================================================================================ Kapitel 55: ------------ *seufz* oh mann oh mann....wenn ihr wüsstet, was bei mir alles so los war.... *headdesk* sorry, dass ich - wiedeinmal, wie ich fürchte - so lange nichts mehr von mir hören ließ v.v *schuldig verbeug* ich hab mich heute schon den ganzen Tag dazu zwingen müssen, dieses Kapitel auf den Computer zu übertragen. Fertig is es ja schon etwas länger...*hust* Vielleicht is es ja eine kleine Entschädigung, dass es diesesmal extra lang is (wenns nach mir ginge, hätt ich es bereits 4 mal gekürzt -.- *drop*) naja. manche Sätze mögen etwas hart klingen, doch ich hab mich schließlich in jedermanns Position sehen müssen und...tja, harte, ungerechte und schlechtbezahlte Realität^^" ach ja, damit ich das gleich am Beginn erklären kann für den einen oder anderen: Das, was Kursiv geschrieben ist, findet im Gerichtssaal statt und ist für den einen oder anderen Erkärungen auf manche fragen. Schließlich ist nun die Große Verhandlung und da soll ja jedes Rätsel aufgedeckt werden, nich?^^ Hatte ich ein paar Inspirations-Songs? Oo Hm..."Spielt das Horn nochmal" von Spirit - der wilde Mustang (besonders zum Schluss hier is das sehr traurig zu hören ;__;), die Band Stanfour und so ziemlich alle Songs....Sido "Mein Testament", "Herz".... aja, und nicht zu vergessen: Say Goodbye - Bonnie Tyler und We are one People - Asterix in Amerika :3 die songs sind einfach großartig, auch wenn sie von so manch alten, Kinderfilmen stammen. aber kennen tut sie so ziemlich jeder, das ist schon mal was gutes x3 so, genug geschwätzt. hier ist das langersehnte Kapitel! †~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~† Tag der Verhandlung. Alles wurde exakt geplant und arrangiert, dennoch ist es in der Wohnung von Roy Mustang alles andere als ruhig und geordnet. Aufgeregt huscht der Schwarzhaarige von einem Zimmer ins nächste, immer wieder werden Zwischenstops im Badezimmer eingelegt. „Alphonse! Envy! Beeilt euch, wir fahren gleich los!“, ruft er quer durch die Wohnung und kontrolliert zum x-ten Male den Sitz seiner Krawatte und seines Sakkos. Schließlich tritt er zur Schlafzimmertür seines Sorgenkindes, klopft leise und öffnet die Tür einen Spalt. „Bist du fertig, Edward?“ Schweigend steht der Blonde vor dem Bett, auf dem seine Kleidung verweilt. Unberührt. Er selbst hat nur seine graue Jogginghose und sein weißes Schlabbershirt an, welches er auch zum Schlafen benutzt. „Stimmt was nicht mit deinem Anzug, Ed?“, erkundigt sich Roy besorgt und tritt ins Zimmer ein. „Nein, alles in Ordnung“, antwortet der Junge monoton und macht sich ans umziehen. Die schwarze Anzugshose rührt er nicht an, seine herkömmliche Lederhose wird verwendet. Das weiße Hemd wird über sein schwarzes Top angezogen, das Sakko wird achtlos am Bett liegen gelassen, stattdessen zieht er sich seine eigene schwarze Jacke an, darüber sein geputzter roter Mantel. „Fahren wir.“ Die Verhandlung findet im geschlossenen Raum statt, deshalb wird das Gerichtsgebäude außerhalb von den neugierigen Journalisten belagert. Alle Beteiligten nehmen den Hintereingang, zum Schutz der eigenen Person, sowie seines Umfeldes, um ins Gebäude zu gelangen. Unter den zahlreichen Aussagenden wird bereits gemunkelt, dass es bis in den späten Nachmittag dauern wird. Edward´s Aussage wird bis zum Schluss aufgeschoben. Denn nur wenn er auspackt, wird es John Peider ebenfalls tun. Sogar bis ins kleinste Detail, habe der Angeklagte bei seiner Vernehmung auf dem Polizeirevier geschworen. Jeder weiß, dass Edward vermutlich nicht seinen Mund aufmachen wird. Zu belastend sind die Ereignisse und zu schwerwiegend ist der Druck von außen. Doch das tut nichts zur Sache. Selbst wenn der Junge nicht redet, Envy wird es schon tun. Sie könnten Peider alleine schon wegen Envys Aussage bis zum Ende seiner Tage in das Gefängnis bringen. Noch nie war ein Fall so unvorhersehbar… Vor dem Gerichtssaal, im Wartebereich, haben sich schon alle versammelt und gehen teilweise unruhig auf und ab, während andere zappelnd an den Seiten sitzen. Der einzige unter ihnen, der still hält, ist Edward. Er ist in seiner eigenen Welt eingesperrt, nimmt nicht richtig wahr, was um ihn rum passiert. Es ist wie eine Art unsichtbarer Schleier, der ihn von der Außenwelt abschneidet. Punkt zehn Uhr. Der Erste wird in den Gerichtssaal gerufen, kurz darauf wird auch schon der Zweite von der schweren Kirschholztür verschlungen. Im Wartebereich wird es ganz still. Die, die Stehen setzen sich auf einmal hin und die, die sitzen stehen auf und gehen herum. Nur Edward nicht. Er bleibt sitzen und lässt alles um sich herum einfach geschehen. „Wie mein Kamerad schon sagte: wir haben den üblichen Kontrollgang durch den Wald gemacht, als wir den Jungen fanden.“ „Wie war sein Zustand, als ihr ihn gefunden habt?“ „Er war…total verschreckt und halb erfroren. Er muss die ganze Nacht da herum geirrt sein. Keine Jacke, keine Schuhe. Zahlreiche Abschürfungen und Schnitte. Uns war sofort klar, dass da was nicht stimmte. Und nachdem er umgekippt ist, nachdem wir ihn ansprachen, haben wir ihn gleich ins Krankenhaus gebracht. Dort haben wir dann erfahren, WEN wir da gefunden haben.“ Immer mehr Personen verschwinden in den Gerichtssaal. Die wenigen schenken Edward aufbauende Worte, bevor sie gehen. Zu sehr sind sie mit sich und dem was kommen mag beschäftigt. Nur noch eine Handvoll Personen sind im Wartebereich. Niemand spricht auch nur ein Wort. „Warum haben Sie ausgerechnet die Herren Elric zu dieser Mission geschickt?“ „Nun, Edward und sein Bruder waren zuvor bei einem verzwickten Fall beteiligt und um ihnen etwas Abstand von allem zu gewähren, habe ich es schlussendlich so entschieden.“ „Gab es zwischen Ihnen und dem Opfer jemals Auseinandersetzungen?“ „Meinen Sie etwa, dass ich Edward jemals etwas Böses wollte? Dass ich ihn mit Absicht dorthin schickte?“ „Beantworten Sie die Frage, Oberst Mustang!“ „Es gab…meistens kleine…. Auseinandersetzungen, wenn Sie es so nennen wollen, zwischen uns. Nie was Ernstes. Ich hab ihn höchstens ein klein wenig aufgezogen .Ich bin schließlich verantwortlich für diese beiden Kinder.“ „Wo waren Sie, als sich Edward aufgrund der vielen Ereignisse und dem Druck von dem Angeklagten John Peider das Leben nehmen wollte? Hatte er je eine versteckte Ankündigung für solch eine Tat gemacht?“ „Nein, nie.“ Die Holztür vom Eingang geht quietschend auf, lässt alle zusammenzucken. Eine junge Frau betritt das Gebäude. Envy´s und Edward´s Augen weiten sich. Sie kennen sie. „Hallo, ihr beiden.“ Es ist Marlene. „Bestätigen Sie es, dass Oberst Roy Mustang nie in Versuchung geriet, den Brüdern etwas Böses tun zu wollen, Leutnant Riza Hawkeye?“ „Jawohl, Euer Ehren. Edward sah zwar immer einen Rivalen in unseren Vorgesetzten und kleine Späße auf seine Kosten waren immer die Tagesordnung, dennoch bin ich mir sicher, dass der Oberst unbewusst in die Vaterrolle geschlüpft ist.“ „Leutnant?!“ „Vielen Dank, Miss Hawkeye. Nehmen Sie doch bitte an der Seite von ihren Vorgesetzten Platz und sorgen Sie bitte, dass er für den Rest der Verhandlung die Ruhe bewahrt.“ Marlene schenkt Envy und Edward ein schwaches warmes Lächeln. Sprachlos starren die Jung ssie an. Mit ihr hatten sie hier nicht gerechnet. Will sie etwa auch aussagen? Klar, im Nachhinein ist ihr auftauchen logisch. Sie hat ihnen geholfen zu fliehen, nachdem sie merkte, wie Peider wirklich war. Oder weiß sie mehr, als den beiden lieb ist? „Sie kennen das Opfer schon seit Ihrer Kindheit, fast so gut wie der Bruder, ist das korrekt, Miss Rockbell?“ „Ja, Sir. Wir, Alphonse, Edward und ich sind zusammen aufgewachsen.“ „Beschreiben Sie das Opfer, bevor es entführt wurde.“ „Sehr aktiv und schlau, etwas großkotzig manchmal, aber ein wunderbarer Mensch und Bruder. Er hat immer auf Al aufgepasst und beschützt. Al ist immer an Erster Stelle von ihm gewesen. Manchmal sehr zu Leidtragen von mir.“ „Wie war er nach dem Ereignis?“ „Sehr in sich gekehrt, schweigsam. Also das komplette Gegenteil von vorher.“ „Hat er Ihnen von seinem Deal mit John Peider erzählt?“ „…Ja, das hat er. Und ich glaube, dass er es nachher sehr bereut hat, sonst hätte er mich nicht weggeschickt.“ „Warum haben Sie sich nicht an einen Erwachsenen gewandt um zu helfen?“ „Weil ich nicht wollte, dass Ed noch schlimmeres passiert.“ „Hegen Sie Gefühle für Edward Elric?“ „Ich…ähm…d-das tut hier nichts zur Sache, denke ich…“ „Vielen Dank, Miss Rockbell.“ „Schön euch so frisch wieder zu sehen. Wir…sind ja nicht gerade gut auseinander gegangen. Wie…wie geht es euch?“, nervös knüllt die junge Frau an ihren Mantelzipfel herum. Ihre Wangen sind leicht gerötet, ihr Atem geht schnell. Sie ist aufgeregt. „Gut“, antwortet Envy schlicht und kurz. Wahrheitsgemäß? Eher weniger, das vermutet auch Marlene. Die junge Frau nähert sich Edward, welcher immer noch wie eingefroren sie anstarrt. Zart legt sie ihre dürren Finger auf Ed´s Scheitel. Es ist sichtbar, dass das Geschehene sie ebenfalls sehr mitgenommen hat. „Also schön, Mister…?“ „Will. William Blackmore, eigentlich aber Sie können mich Will nennen. Machen alle.“ „Danke, aber ich lehne Ihr überaus freundliches Angebot ab, Mr. Blackmore.“ „Okay…“ „Wie haben Sie John Peider kennen gelernt?“ „Er…er stand eines Tages urplötzlich in meinem Geschäft und wollte ein paar Artikel kaufen. Das war für mich nichts ungewöhnliches, wissen Sie? Er wurde genauso wie all meine anderen Kunden zum Stammkunden.“ „Sie haben also Ihren Kontakt mit den…Kunden gepflegt?“ „Ja, hab ich. John hat auch immer von dem kleinen Edward erzählt und dann ist er ebenfalls mal mitbekommen, damit…ich ihn tätowieren soll.“ „Ahnten Sie, dass John Peider etwas im Schilde führte?“ „Nein, Sir. Ed und er...haben das perfekte Partner-Spiel durchgeführt.“ „Sie haben Edward Elric auch das Medikament gegeben, mit welchem er den Suizid begehen wollte?“ „Ja, das habe ich.“ „Keine weiteren Fragen.“ „Keine Sorge. Ich werde nichts verraten, was du nicht wollen würdest. Wir werden dieses Monster schon eine gerechtfertigte Strafe aufbrummen, selbst wenn du es nicht schaffst zu reden. Das verspreche ich dir, okay?“ Die schwere Kirschholztür schwingt auf, der Wachposten ruft Marlene auf, welche sich schnurstracks umwendet und ebenfalls verschwindet. Nun sind Edward und Envy die einzigen, die draußen noch warten. „Hey, Mann…“, brach nun Envy endlich das Schweigen. Seine Stimme ist rau und kratzig, fühlt sich ausgetrocknet an. „Wir…jetzt ist der Tag gekommen, von dem wir seit dem ganzen Scheiß geträumt haben, was? Der Scheißkerl vor Gericht…“, Envy kam sich ganz schön blöd vor, wenn er so alleine redete. Doch er redete und er ist sich sicher, dass Edward ihm zuhört, auch wenn es gerade nicht so aussieht. Edwards Kopf zuckte kurz in Envy´s Richtung. Eine Geste, die es dem Homunculus bestätigte. Also sprach er weiter: „Ich weiß ja nicht, wie du das siehst aber ich werden denen da drinnen alles und damit meine ich auch alles, sagen, was dieser Arsch mir und den anderen Kids angetan hat. Und…ich…was ich damit eigentlich sagen will…“, er kam ins stottern. Die richtigen Worte blieben ihm auf der Zunge kleben. Wieder kehrte das beklemmende Schweigen zurück. „Warum haben Sie für den Angeklagten gearbeitet?“ „Nun…ich habe das für meine beiden Söhne gemacht. Patrick und Samuel, meine lieben Zwillinge. Samuel hat…leider eine sehr schwere und unerforschte Krankheit seit er 1 Jahr alt ist und mir fehlte das Geld um ihn untersuchen und behandeln zu lassen. Vor…circa einem halben Jahr bin ich dann Master PEider begegnet und er meinte zu mir, er hätte Arbeit für mich und wenn alles gut geht, kann er ein Heilmittel für meinen Samuel produzieren und mich bezahlen. Seine einzige Bedingung war, ich musste ihm absoluten Gehorsam versprechen. Ich…ich musste dieses Angebot annehmen, verstehen Sie? Es ging um das Leben meines Sohnes! Ich…ich konnte damals doch nicht ahnen, welch ein Mensch er in Wirklichkeit ist und was er eigentlich vorhatte… Meine Söhne sind erst acht Jahre alt. Sie hatten noch kein richtiges Leben. Wenn Samuel gestorben wäre…ich weiß nicht, wie das Patrick verkraftet hätte. Er hängt sehr an seinen Bruder. Und die Medikament, die Master Peider entwickelt hat haben seinen Zustand deutlich verbessert.“ „Hatten Sie kein schlechtes Gefühl bei der Sache, als die ersten Kinder, die misshandelt und missbraucht wurden, verschwanden? Wie war es, als sie erfahren haben, dass sie tot sind?“ „Sehr, sehr schlimm. Ich kann es gar nicht beschreiben. Ich dachte nur noch, dass ich weg musste von diesem schrecklichen Mann aber ich hatte Angst, dass mir und meinen Kindern was passiert, wenn wir flüchten.“ „Hat er Ihnen gedroht?“ „Ja, Sir.“ „Warum haben Sie es sich bei Edward Elric dann doch noch anders überlegt?“ „Als ich erfuhr, was Master Peider getan hat, aus reiner Boshaftigkeit, Selbstsucht und Machtwahn den Jungen angetan hat, wusste ich, dass es mir früher oder später ebenso ergehen wird. Es hätte doch auch mein Sohn sein können! Wenn ich also schon flüchte, dann mit Edward und Envy. Sozusagen als kleine Entschädigung, doch ich weiß, dass ich das nie wieder gutmachen kann. Schließlich trage ich die Mitschuld.“ „Wie haben Sie den Jungen zur Flucht verholfen?“ „Ich habe mich ins Steuerungssystem eingeschlichen und die Sperrungen der Fallklappe und ihrer Halsbänder kurzschließen können. Dadurch hatten sie mehr Zeit den Ausgang zu finden. Kurz darauf bin ich ebenfalls geflohen. Dass Envy dabei geschnappt worden war, hatte ich erst später erfahren…Gott, der arme Junge tut mir so unendlich Leid. Wer weiß, was Master Peider mit ihm angestellt hat…“ „Sie bereuen also, jemals auf den Deal mit dem Angeklagten eingegangen zu sein?“ „Jawohl, Euer Ehren. Aus tiefsten Herzen tu ich das.“ Nach zahlreichen hin und her konnte Envy sich selbst überreden sich neben Edward zu setzten. Doch die Spannung zwischen ihnen ist immer noch deutlich zu spüren, hat sich demnach also nicht aufgehoben. „Also…“, begann Envy erneut und verfiel wieder schwer seufzend und kopfschüttelnd ins Schweigen. So sehr er es auch versucht, er findet einfach nicht die richtigen Worte. Er weiß, dass es da noch ein paar Dinge zu klären gibt und er weiß ebenso, dass das vor seiner Aussage da drinnen erledigt werden muss. Keine Ahnung warum dies so war. Er hat einfach dieses ungute Gefühl, welches ihn dazu drängt. „Es tut mir Leid, okay?!“, begann er dieses Mal anders. „Ich hab das Versprechen gebrochen und damit alles aufs Spiel gesetzt. Aber…aber versuch mich doch auch mal zu verstehen! Wenn ich es nicht getan hätte, wären wir jetzt nicht hier. Lebend und…zusammen, ja? Bitte, Ed, sprich wieder mit mir! Ich ertrag es nicht länger, wenn du nichts sagst! Ich hab das jetzt lange genug ausgehalten!“ „Der Nächste, Envy, bitte!“ Hoffnungsvoll blieb der Homunculus sitzen, den Blick stur auf den Blonden gerichtet. Vergebens. Kein Laut kommt von ihm. Der uniformierte Mann in der Tür ruft Envy erneut auf, wesentlich schärfer und drängender. Schwer seufzend erhebt er sich schwerfällig und – trotz dem grausamen zerreißenden Schmerz in seiner Brust – folgt er dem Mann in den Gerichtssaal. Nichts ahnend, dass Edward ihn mit tränenden Augen nachsah… †~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~†~† Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)