Die chaotische Wammy-WG von Sky- (... und Light) ================================================================================ Kapitel 4: Kein Schwein versteht Matt ------------------------------------- Oder: Was hast du über meine Mutter gesagt??? Heute war Sonntag und das bedeutete keine Arbeit, aber trotzdem genug Stress. Zumindest für WG-Mutti Light. Matt hatte auch allerhand zu tun, da schon wieder der Fernseher streikte. Es war immer wieder derselbe Scheiß. Warum zum Teufel kaufte niemand einen neuen? Sicher war der noch älter als L und heutzutage hatte doch keiner so ein Teil mehr, sondern man schaffte sich jetzt Flachbildfernseher mit besserer Bildqualität an. Dieser Fernseher war so alt, dass er alles nur in schwarzweiß zeigte. Da konnte er so viel reparieren und austauschen wie er wollte, lange würde das alte Schätzchen, das sie alle „Schrottie“ getauft hatten, würde eh nicht mehr lange durchhalten. Matt schraubte die Hinterwand ab und suchte nach der Ursache für den heutigen Defekt. Dabei entdeckte er die Seriennummer und die Herkunft des Fernsehers: „1950 made in DDR“. Was zum Teufel… der Fernseher war doch tatsächlich um die 60 Jahre alt. Sicherlich hatte er noch Watari als kleines Kind gehört, oder irgendjemand hatte ihn von der Müllkippe aufgegabelt. Oder jemand hatte das Teil aus dem Museum geklaut. Zumindest hatte die alte Schrottkiste Museumswert… Nun reichte es Matt endgültig. Er musste mal Tacheles mit Light reden und endlich mal einen neuen Fernseher anfordern. Und wenn es kein Plasma-Fernseher sein konnte, dann wenigstens einer, der Farbe hatte. Zumindest das würde ihm genügen. Nun war aber das Problem, dass Matt der normal menschlichen Sprache nicht mächtig war. Zumindest nicht mehr. Er konnte selbst nicht sagen woran das lag, denn verstehen konnte er die anderen ganz gut, doch er hatte sich angewöhnt, immer mehr die Geräusche und Sprache der Figuren aus seinem Videospiel und aus anderen Filmen zu übernehmen. So kam es, dass er in Wammys House sein Projekt über Gifte und ihre Wirkungen auf klingonisch vorgetragen hatte. Das Ergebnis war, dass kein Schwein ihn verstand und er dafür eine schlechte Note bekam. Die einzige Chance für eine erfolgreiche Konversation war sein Nerd-Wörterbuch und sein ziemlich unhandlicher, elektronischer Dolmetscher, der aber zurzeit kaputt war. Mello verstand ihn leider nur halbwegs und wenn er ihn am Tisch bat, ihm die Butter zu reichen, glaubte der doch tatsächlich, er würde seine Mutter beleidigen. Doch leider bahnte sich ein neues Problem an: Er fand sein Wörterbuch nicht und zum Schreiben hatte er auch nichts. Jetzt war es schier unmöglich, sich mit jemandem zu verständigen. Ach was, er musste es einfach versuchen und die beste Adresse war Mello. Dieser saß gerade auf seinem Bett und aß eine Tafel Schokolade, wobei er die Zeitschrift seiner Therapiegruppe „Aggressionsbewältigung für Dummies“ las. Matt klopfte der Höflichkeit halber an der Tür an, bevor er eintrat und gesellte sich zu Mello, der sofort die Zeitschrift weglegte. „Was ist? Hast du den Fernseher repariert?“ Matt schüttelte seufzend den Kopf. „@|²§$°!“ „Wie bitte? Wie alt?“ „%(=+*“ „Und was soll ich deiner Meinung nach tun?“ „|§+~@“ „Was hast du über meine Mutter gesagt?“ Matt schlug sich mit der Hand vor die Stirn und schüttelte den Kopf angesichts dieser Dummheit von Mello. Er hatte ihm doch gesagt, dass er mit Light über die Sache reden sollte, aber mal wieder hatte dieser alles falsch verstanden. So was Dummes aber auch. Vielleicht klappte es ja bei Near. Er war ja die Nummer 1 des MMN-Trios und wahrscheinlich war er ja clever genug, um ihn zu verstehen. So ging er zu Near ins Zimmer, wo er gleich über eine Kiste mit Legosteinen stolperte und feststellen musste, dass der ganze Boden mit Spielsachen gepflastert war und er kaum einen Schritt machen konnte, ohne zu stolpern, oder irgendetwas kaputt zu machen. So entschloss er sich lieber stehen zu bleiben und klopfte an, sodass sich der weißhaarige Zwerg zu ihm umdrehte. „Gibt es irgendein Problem?“ Matt nickte und versuchte mit Gestik zu erklären, dass der Fernseher das Problem war. Mit Zeichensprache hatte er es zwar nicht so, aber was anderes blieb ihm ja nicht erspart. Zunächst schien es ja ganz gut zu funktionieren. „Ach so“, antwortete Near mit einem leichten Nicken. „Der Fernseher also. Und wie alt war der jetzt noch mal?“ Mit seinen Händen formte Matt etwas unbeholfen die Buchstaben DDR und erstaunt sah Near ihn an. „Echt? So alt ist der schon? L hat behauptet, der sei erst 40 Jahre alt.“ So weit ganz gut, jetzt war er so weit wie bei Mello. Jetzt musste er nur erklären, dass er mit Light über einen neuen Fernseher sprechen musste, weil er das leider nicht konnte. Wieder entschied er sich für Zeichensprache und Near beobachtete ihn aufmerksam. Dann aber wurde sein Blick finster und er zog eine Schmollmiene. „Nur weil der Fernseher kaputt ist, brauchst du noch lange nicht meine Mutter zu beleidigen.“ Das war doch nicht zu fassen. Warum zum Teufel fassten alle seine Antwort als Beleidigung auf? Machten die das etwa mit Absicht, oder wollten die das immer falsch verstehen? Seine nächste Hoffnung war L. Dieser war ja der älteste Mitbewohner und hoffentlich hatte der genug Grips, um ihn zu verstehen. Dieser hatte die Küche in Besitz genommen und war dabei, sämtliche Süßigkeitenvorräte zu plündern. Manchmal fragte sich Matt, wie er das bloß machte, dass er sich mit Zucker voll pumpen konnte, ohne dass er fett wurde. Eigentlich müsste er doch längst Diabetes haben… Als Matt in die Küche kam und sich ein Bonbon nehmen wollte, sah L ihn bissig an und knurrte los. Schnell zuckte seine Hand weg und er wich sicherheitshalber einen Schritt zurück. „Finger weg von meinen Süßigkeiten. Kauf dir selbst welche!“ Als L sah, dass es ihm leid tat, setzte er ein siegreiches Lächeln auf und aß ein Stück Erdbeertorte. „Also, kann ich dir irgendwie helfen?“ Wieder versuchte er sich mit ihm zu verständigen und hampelte wie ein blöder vor L rum bis er schließlich merkte, dass er Matt gar nicht beachtete, sondern damit beschäftigt war, die Muffinpyramide abzuarbeiten. /Dieser blöde L. Immer wenn man ihn braucht, dann hört er einem nicht zu. Verdammt noch mal. Jetzt muss ich zu Light rüber und der ist genauso geistig zurückgeblieben. Wetten der glaubt auch ich will seine Mutter beleidigen? Nun gut, dann beleidige ich mal seine Mutter, mal sehen was er dann versteht!!!/ Entschlossen stapfte Matt schließlich zu Lights Zimmer. Dieser war gerade dabei, seine Sachen zu bügeln und als er Matt sah, bat er ihn, auf dem Stuhl am Schreibtisch Platz zu nehmen. „Hey Matt, ist der Fernseher repariert?“ „@<\#+~“ „Wie bitte? Ich versteh kein Wort was du sagst.“ So machte Matt es also wieder mit Zeichensprache und dieses Mal versuchte er es nicht mehr ihm zu erklären dass sie einen neuen Fernseher anschaffen mussten, sondern ließ eine dicke Beleidigung über seine Mutter fallen um zu gucken, ob er es wie die anderen als Beleidigung auffasste oder es wieder anders interpretierte. Lights Augen weiteten sich und ihm blieb der Mund offen stehen. „Wie bitte? Unser Fernseher ist über 60 und museumsreif? Nun, wenn das so ist, dann müssen wir wohl den Finanzgürtel etwas enger schnallen aber ich denke, da kann ich irgendetwas machen. Gut, dass du mir das gesagt hast. Ich kümmere mich gleich darum.“ Matt konnte es einfach nicht fassen. Er hatte soeben Lights Mutter eine stinkende und fette Nutte beschimpft und typische "Deine Mutter" Witze gerissen und der fasste als die Aussage auf, die Matt der ganzen WG die ganze Zeit zu erklären versuchte. Das war doch wohl ein schlechter Scherz. Naja, die Sache hatte auch sein gutes: Sie bekamen einen gebrauchten Farbbildfernseher anno 1990 und verkauften den alten „Schrottie“ doch tatsächlich an das Museum. Zwar bekamen sie nicht so viel Geld wie erhofft, doch das genügte, um den neuen Fernseher zu bezahlen. Und so läuft das jeden Tag bei Matt, den kein Schwein versteht… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)