kyoosha - learning by doing von ivy-company (AoixKanon) ================================================================================ Kapitel 53: Wie man es sich gemütlich macht ------------------------------------------- Guten Abend zusammen ^^ Nur ein kleines Vorwort. Das heutige Kapitel ist Blackyuuki gewidmet, die für diese ff ein fanvideo gemacht hat. Vielen vielen Dank nochmal dafür!! Es is wirklich unglaublich zu sehen, dass es Leute gibt, die sich hinsetzen und fanarts gerade zu unserer ff machen oder einfach nur diese ff lesen, obwohl es hunderte (tausende?) andere da draußen gibt. Das bewegt schon ziemlich .__." Vielen Dank für die Arbeit und an dieser Stelle auch nochmal ein großes Dankeschön, an alle Leser, die (fast) jede Woche diese ff mitverfolgen und mitfiebern! >___< Der Link zum Video: http://www.myvideo.de/watch/8208717/kyoosha_learning_by_doing_fanvideo Leider mal wieder ohne Tonspur >_> Aber das Lied ist Realize von Colbie Caillat ( http://www.youtube.com/watch?v=pNrWiOFOO28 ) Viel Spaß beim Angucken und beim Lesen des neuen Kapitels! _____________ Kapitel 53 Wie man es sich gemütlich macht Kanon konnte gar nicht mehr protestieren, als Aois Hand auf seiner eigenen lag. Die Berührung setzte seinen Verstand für einen Moment vollkommen außer Gefecht. Erst als der Ältere seine Hand wieder wegnahm und stattdessen die Klinke runterdrückte, begann es in Kanon wieder zu arbeiten. Durch den kleinen Stoß, den Aoi der Türe über seine Schulter hinweg gegeben hatte, hatte der Bassist reflexartig den Schlüssel wieder aus dem Schloss gezogen und sah jetzt dabei zu, wie die Tür langsam aufschwang und den Blick auf seine kleine Wohnung freigab. Als er die Schuhe ausgezogen und die ersten Schritte in den Raum gemacht hatte, fühlte er sich zum ersten Mal irgendwie unwohl in seiner Wohnung. Sie war so anders als Aois! Das wurde ihm jetzt, als er sich so umsah, so richtig bewusst. Neben dem Fernseher an der Fensterfront standen Regale, die mit Videospielen, Manga und allem möglichen überwiegend mit Anime verwandtem Zeug vollgestellt waren. Gegenüber dem Fernseher eine kleine blaue Couch, auf der zwei Personen Platz hatten. Daneben lag normalerweise der Futon, den er aber zum Glück vor seinem Einzug bei Aoi zusammengelegt hatte, sodass der Raum ein kleines bisschen größer und aufgeräumter aussah. Ein ziemlich kleiner Tisch zwischen Sofa und Fernseher und ein Kleiderschrank am anderen Ende des Raumes waren alles, was den Raum sonst noch füllten. „Es ist klein…“, murmelte Kanon schließlich vor sich hin. Es war nie zu klein für ihn gewesen, aber so schnell konnte sich dieser Gedanke ändern. „Darf ich trotzdem reinkommen? Oder reicht der Platz für uns beide nicht?“, hörte er Aoi in einem amüsierten Tonfall hinter sich. Der Jüngere drehte sich um und bemerkte verwundert, dass der andere immer noch an der Türschwelle stand. „Doch! Klar! Komm rein!“, antwortete er deshalb schnell und ärgerte sich selbst über seine Unhöflichkeit. Aber irgendwie fand er es auch niedlich, dass Aoi nicht wie selbstverständlich in seine Wohnung kam. Kanon machte ein paar Schritte auf den Älteren zu und nahm ihm seine Jacke ab, die er gerade zusammen mit seinen Schuhen auszog. Wenigstens ein bisschen gastfreundlich wollte er wirken. Es war nur so ungewohnt Aois Gastgeber zu sein. Kanon überlegte angestrengt, wo er jetzt die Jacke hinlegen sollte. Eigentlich hatte er dafür keinen festen Platz, doch er wollte Aoi nicht das Gefühl geben, dass er achtlos mit dessen Sachen umging. „Soll ich das Essen in die Küche bringen?“ „Gleich die Tür hier rechts“, antwortete der Bassist geistesabwesend und überlegte weiter. Erst als Aoi verschwunden war, wurden ihm seine Worte bewusst. Dabei hatte er dem Gitarristen doch eigentlich vorschlagen wollen, dass sie lieber bei ihm und Reita aßen als in Kanons Mini-Wohnung! Die Chance hatte er jetzt wohl verpasst. Seufzend hängte er Aois und seine Jacke in den Kleiderschrank, weil ihm sonst kein passender Ort dafür einfiel, und folgte dann dem Älteren. Allerdings blieb er im Türrahmen stehen und betrat nicht die Küche. Der Raum war schon eng, wenn man alleine darin stand. Kanon unterdrückte ein weiteres Seufzen. Er fühlte sich unwohl. Seine Wohnung wurde ihm immer peinlicher. „Ich hätte auch gern eine abgetrennte Küche. Unsere Kochnische ist doch manchmal echt unpraktisch.“ Aoi lächelte den Jüngeren kurz an und sah sich dann weiter um, als wär der kleine Raum der spannendste, den er je betreten hätte. „Dafür ist sie schrecklich klein. Auch nicht gerade praktisch“, nuschelte der Bassist betreten. „So klein ist sie doch auch nicht!“ „Da passen nicht einmal zwei Leute rein!“, antwortete Kanon barscher als gewollt. Konnte Aoi nicht einfach zugeben, dass er die Wohnung schrecklich fand und sie konnten gehen und seine Demütigung beenden? Stattdessen rollte der Gitarrist nur mit den Augen, bevor er dann lächelnd nach Kanons Hand griff und diesen zu sich in den kleinen Raum zog. „Siehst du, passt doch!“ „Eng“, murmelte Kanon bockig, doch er merkte genau wie seine schlechte Laune langsam nachließ. Er war Aoi gerne so nah. Und als ihn der Ältere mit einem „Ich find‘s gemütlich so“ sogar kurz an sich drückte, konnte Kanon ein leises Lachen nicht unterdrücken. Ab heute würde er seine Küche lieben! „Und was machen wir jetzt?“ Die Stimme des Älteren war so nah an seinem Ohr. Konnte er Aoi nicht einfach vorschlagen noch ein bisschen so stehen zu bleiben? „Wir könnten das Essen in die Mikrowelle schieben“, antwortete er stattdessen. Eigentlich hatte er noch keinen großen Hunger, aber die Aussicht hier auf so engem Raum noch ein bisschen neben Aoi zu stehen – und wenn es nur ein paar wenige Minuten waren – war zu verlockend. Leider gingen die Sekunden, die er auf dem Display der Mikrowelle betrachtete, viel zu schnell vorbei und schon saßen sie mit ihren aufgewärmten Fertignudeln auf dem Sofa. Dafür, dass er eben noch so schnell wie möglich hatte verschwinden wollen, war Kanon jetzt erstaunlich guter Laune. Mit der Zeit fühlte es sich sogar richtig gut an hier zu sein. Diesmal selbst der Gastgeber zu sein. Auch wenn das Sofa nur geradeso groß genug war, dass sie beide darauf Platz hatten, ohne sich gegenseitig beim Essen zu behindern, schien Aoi das nicht zu stören. Allgemein fand dieser immer mehr Gefallen an dem kleinen Apartment und wies Kanon auf Dinge hin, die er selbst noch gar nicht so bewusst wahrgenommen hatte. „Du musst sicher nicht deine Wohnung für Partys zur Verfügung stellen und hast danach die ganze Drecksarbeit mit dem Aufräumen“, seufzte der Ältere, was Kanon zum Lachen brachte. „Nein, ich glaub eine Party mit mehr als drei Leuten wird problematisch. Außer die Hälfte feiert auf dem Balkon.“ Ein erneutes Seufzen von Aoi folge. „Und einen Balkon hast du auch!“ „Auf den vielleicht drei Leute passen, wenn sie nichts dagegen haben, sich gegenseitig auf die Füße zu treten. Außerdem habt ihr das Dach!“ Kanon konnte nicht verhindern zu dem Tag abzuschweifen, an dem er mit Aoi auf dem Dach ihres Hauses gesessen hatte. Es kam ihm so vor als wäre das schon ewig her, dabei waren es gerade mal drei Wochen. Vor drei Wochen hatte es sich noch alles so unbeschwert angefühlt. Da hatte er noch nicht mal wirklich an einen Auszug gedacht! Stattdessen hatte er Aoi fast geküsst. Ein flaues Gefühl breitete sich in ihm aus. Es fiel ihm immer noch schwer die Taten und Gefühle des Älteren zu deuten. Das hatte sich nicht geändert. Erschrocken zuckte er plötzlich zusammen, als ihn etwas in die Seite piekte und stieß ein reflexartiges „Hey!“ aus. Aoi natürlich. Wer sonst? Dieser saß nämlich jetzt lachend neben ihm. „Kanns sein, dass du wieder mal abdriftest?“ Dafür schien der Ältere ihn immer noch lesen zu können, wie ein offenes Buch. „Jetzt bin ich wieder voll für dich da“, versicherte der Jüngere schmunzelnd, was Aoi mit einem grinsenden „Das hoff ich doch!“ kommentierte und dann weiter über die Vorteile einer kleinen Wohnung philosophierte. Kanon konnte die ganze Zeit nur Grinsen. Es war unglaublich, was für eigenartige Argumente Aoi einfielen. Ebenso wie die vielen Kleinigkeiten, die ihm anscheinend an der Wohnung des Jüngeren gefielen. Trotzdem fühlte Kanon sich komisch. Etwas störte ihn daran, dass Aoi ihm die ganze Zeit von seiner Wohnung vorschwärmte. Er wusste nur nicht genau, was. Irgendwann, als sie fertig gegessen hatten und auch Aois Redeschwall langsam verebbte, schaltete der Bassist den Fernseher an. Kanon genoss das gewohnte Gefühl zusammen mit Aoi auf der Couch zu sitzen, auch wenn es sich um eine andere als sonst handelte. Noch dazu sahen sie eine Sendung, die sie auch sonst oft zusammen schauten. Der Unterschied war nur, dass sie sich hier noch näher waren als gewöhnlich. Nachdem sie eine ganze Weile steif nebeneinander gesessen hatten, gab Kanon sich einen Ruck und schmiegte sich leicht an Aois Seite. Als hätte der Ältere nur auf diese Erlaubnis gewartet, legte er seinen Arm um den Jüngeren und zog ihn näher an sich. „Viel bequemer“, nuschelte Kanon an Aois Brust. Eigentlich hatte er es eher zu sich selbst gesagt, doch als er den Anderen liebevoll auflachen hörte und dieser ihm dann sogar noch leicht auf den Hinterkopf küsste, war er froh, es doch laut ausgesprochen zu haben. Mit kribbelndem Bauchgefühl tat Kanon weiter so, als ob er das Fernsehprogramm verfolgen würde. Er wusste nicht, was ihn gerade glücklicher machte. Der Kuss oder die Tatsache, dass Aois Herz deutlich schneller in dessen Brust schlug, als sich Kanon noch etwas enger an ihn schmiegte und dabei wohlig aufseufzte. _ Kanon öffnete langsam die Augen, als sich etwas unter ihm regte. Obwohl er gedöst hatte, wusste er noch, dass er halb auf Aoi lag. Nur die Tatsache, dass sie sich auf seiner und nicht auf der Couch des Älteren befanden, verwirrte ihn kurz. Müde erhob er sich wieder in eine sitzende Position und sah sich überrascht um, was den Älteren zum Lachen brachte. Mist! Kanon hatte doch gar nicht so ewig in seiner Wohnung bleiben wollen! Aber als Aoi nach einer Zeit auch noch angefangen hatte, seinen Kopf leicht zu kraulen, hatte Kanon das alles vergessen gehabt und sich in einen Halbschlaf abdriften lassen. Er hatte sich fallen lassen und es hatte ihm gut getan Aoi wieder so viel Vertrauen zu schenken, hatte er doch irgendwie Angst gehabt dazu nach dem Unglück mit dem Bass nicht mehr in der Lage zu sein. Allerdings schien es ganz so als würde ihm seine Beziehung zu Aoi genug wert zu sein, dass er dafür über dessen Missgeschick hinwegsehen konnte. Und Kanon beruhigte diese Tatsache. Müde rieb er sich die Augen und kam allmählich wieder zu sich. Aoi saß noch immer neben ihm auf der Couch. Er war anscheinend nicht weggedöst. Zumindest sah dieser nicht so verschlafen aus wie er sich selbst fühlte. „Wie lang hab ich geschlafen?“, nuschelte der Jüngere und suchte nach dem Handy in seinen Hosentaschen, als er bemerkte, dass der Fernseher ausgeschaltet war. „Hast du den ausgemacht?“ Aoi nickte, noch immer mit einem Lächeln auf den Lippen. „Du hast so schön geschlafen und ich wollte nicht, dass du davon aufwachst.“ Kanon fand sein Handy gerade rechtzeitig und konnte es herausziehen und somit unauffällig dem Blick des Älteren ausweichen. Er hatte ihn beim Schlafen beobachtet! Schon wieder!! So wie an dem einen Tag, an dem Gazette ihre Intensivprobe vor Europa hatten und Aoi seinen Wecker ausgeschaltet hatte. „Schon 1!“, entfuhr es ihm plötzlich, als er die Zahlen auf dem Display entzifferte. Sein Blick wanderte zum Fenster. Es war Nacht. Und November. Und sicher kalt. Er wollte jetzt nicht raus. Er wollte ja nicht mal von diesem Sofa aufstehen! Am besten wäre es gewesen, wenn er einfach vorgegeben hätte weiter zu schlafen. Bis morgen früh. Ja, in Aois Armen schlafen. Die ganze Nacht. Das wäre ein guter Plan gewesen, aber jetzt konnte er ihn ja wohl kaum noch in die Tat umsetzen. „Viel zu spät zum Heimfahren“, kommentierte plötzlich der Gitarrist mit einem überzeugten Nicken, aber Kanon konnte genau das Zucken in den Mundwinkeln erkennen. Ein warmes Gefühl überkam ihn, als er darüber nachdachte, dass Aoi anscheinend auch nichts dagegen hatte, die Nacht über in dieser Wohnung zu verbringen. Und wahrscheinlich hätte er auch gleich zugestimmt, wäre da nicht dieses kleine Problem. „Und wo schlafen wir?“ „Naja, du wirst normalerweise doch auch nicht im Stehen schlafen“, antwortete Aoi grinsend. Ihm schien es zu gefallen, dass Kanon immer noch ein bisschen planlos war. „Und du wirst wohl hoffentlich nicht auf dieser Couch schlafen!“ Kanon begann zu lachen. Es war schon komisch, dass Aoi die Tatsache, dass Kanon auf diesem Sofa schlafen könne, so abwegig und entrüstend fand, selbst aber seit über einem Monat auf einer Couch schlief. Und da Aoi größer war als er, konnte man auch nicht damit argumentieren, dass das Sofa, auf dem der Gitarrist schlief, länger war als Kanons. „Was ist denn?“, wollte Aoi verwirrt wissen, als sich der Bassist wieder beruhigt hatte. Dieser schüttelte aber nur den Kopf. Es hatte keinen Sinn das Thema der Bettenverteilung schon wieder durchzukauen. Auf jeden Fall nicht an diesem Abend. Stattdessen kam Kanon zurück zum eigentlichen Thema. „Ich hab nur einen Futon. Also wenn dir das nichts ausmacht…“ Der Jüngere beendete den Satz nicht, sondern starrte verunsichert auf den Boden. Er kam sich schon wieder so mies vor. Als wär alles, was er besaß und darzubieten hatte, nicht gut genug für den Gitarristen. Ein wirklich schreckliches Gefühl. „Wie cool! Ich hab schon ewig auf keinem Futon mehr geschlafen!“ Überrascht sah Kanon in das strahlende Gesicht des Gitarristen und es stahl sich auch ein kleines Lächeln auf seine Lippen. Der Ältere wusste wirklich, wie man mit seinen Launen umzugehen hatte. Wenig später war Kanon schon dabei den Futon vorzubereiten, während Aoi sich im Bad fertig machte. Wobei „vorbereiten“ wohl etwas übertreiben war. Viel gab es ja nicht zu tun. Also saß der Bassist schlussendlich auf der dünnen Matte und ließ sein Hand gedankenverloren über seine Decke streichen. Er liebte Aois Bett, doch gleichzeitig vermisste er auch seinen eigenen Schlafplatz. Sein eigenes Reich. Das war ihm bis jetzt noch gar nicht so bewusst gewesen, aber jetzt begann irgendetwas in ihm zu nagen. Bevor er seine Gedanken aber weiter verfolgen konnte, betrat Aoi wieder den Raum. Und alle Überlegungen waren mit einem Mal vergessen. Kanon schluckte schwer und versuchte den Gitarristen nicht anzustarren, während dieser schmunzelnd auf ihn zukam. Nur mit Boxershorts bekleidet. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)