kyoosha - learning by doing von ivy-company (AoixKanon) ================================================================================ Kapitel 37: Wie man einfach nicht anders kann --------------------------------------------- Sorry, dass es mit zwei Tagen verspätung on kommt, aber diesmal können wirs wirklich beruhigt auf animexx schieben, die uns scheinbar nach dem Aprilscherz vergessn habn... Dafür jetz ganz ganz viel spaß beim Lesen! ____________ Kapitel 37 Wie man einfach nicht anders kann Erst am Nachmittag kam der Blonde wieder aus seinem Zimmer gekrochen. Den Flüchen und seinem panischen Gesichtsausdruck nach zu urteilen, war er tatsächlich nochmal eingeschlafen und hatte in der Zeit logischerweise nicht gepackt. Kanon und Aoi versuchten während den schon fast hysterischen Anfällen des Bassisten möglichst ernst zu wirken, doch begannen sie jedes Mal unkontrolliert zu lachen, sobald dieser das Wohnzimmer verlassen hatte. Anders als sein Kollege hatte Aoi den Tag genutzt, um mit Kanons Unterstützung seinen Koffer fertig zu packen. Dem Jüngeren war es zwar irgendwie schwer gefallen, Aoi dabei zuzusehen, doch war er auch jedes Mal furchtbar stolz gewesen, wenn ihm etwas eingefallen war, was der Gitarrist sonst vergessen hätte. So hatten sie ihren letzten gemeinsamen Tag mehr oder weniger ruhig verbracht und Kanon fand sich am Abend wie gewöhnlich mit seinen Gastgebern zusammen vorm Fernseher wieder. Bevor sie schlafen gingen, schaffte es Kanon noch aus Aoi die Uhrzeit rauszuquetschen, wann er und Reita am nächsten Morgen aufstehen mussten. Schließlich wollte Kanon den Älteren wenigstens nochmal sehen, bevor sie den ganzen Tag voneinander getrennt sein würden. Am nächsten Morgen erwachte Kanon allerdings nicht von den schrillen Tönen seines Weckers, sondern von den Sonnenstrahlen, die durch das Zimmerfenster schienen. Verwirrt sah er auf seinen Wecker, der ihm anzeigte, dass es bereits nach 9 Uhr war. Wieso war sein Alarm nicht angegangen? Frustriert stapfte Kanon ins Wohnzimmer. Wie erwartet war er alleine hier. Jetzt würde er den Älteren erst wieder am Abend zu sehen bekommen und das nur, weil er zu blöd war, um seinen Wecker zu stellen! Wütend auf sich selbst schlurfte er zur Kaffemaschine, um dann dort zu merken, dass die Maschine noch an war und sich sogar noch Flüssigkeit in der Kanne befand. Genau genug für eine Tasse. Neben der Maschine standen schon eine Tasse und die Milch für ihn bereit. Überrascht bemerkte der Schwarzhaarige jetzt auch den beschriebenen Zettel unter der Tasse. Mit einem Lächeln, las er die kleine Botschaft und all die Wut war kurz vergessen: „Hoffe, du hast mir bis heute Abend verziehen, aber ich konnte dich einfach nicht so schrecklich früh aufstehen lassen! Aoi“ Er hatte an ihn gedacht. Ihn nicht einfach vergessen und war dann zur Probe verschwunden. Kanon ließ sich auf einen der Küchenstühle fallen – es war der, auf dem Aoi gewöhnlich saß – und las die Worte noch einmal durch. Sie waren an ihn gerichtet. An ihn allein. Ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, als er daran dachte, was sich am Morgen abgespielt haben musste. Aoi hatte sich wahrscheinlich in sein Zimmer geschlichen, um den Wecker auszuschalten. Das Lächeln verblasste allerdings, als ihm dabei einfiel, dass der Ältere ihn dann ja beim Schlafen gesehen hatte. Was, wenn er im Schlaf irgendwas vor sich hingemurmelt hatte? Oder wenn er sogar gesabbert hatte!? Ein wenig verstimmt legte er den Zettel wieder auf den Tisch und ging dann zur Kanne, um seinen Kaffee zu trinken. Als Aoi und Reita am Abend nach Hause kamen, hatte Kanon das geschafft, was er ja eigentlich schon am vorigen Tag machen wollte: Die Lieder bearbeiten, die ihm Teruki geschickt hatte. In den knapp drei Wochen, in denen er jetzt schon nicht mehr in seiner eigenen Wohnung wohnte, hatte er die Arbeit ein wenig schleifen lassen, was wahrscheinlich daran lag, dass er die Zeit lieber mit Aoi verbracht hatte. Darum fühlte er sich heute auch beruhigt, endlich mal wieder längere Zeit gearbeitet zu haben. Der Abend war relativ kurz, weil Reita und Aoi ziemlich fertig zu sein schienen. Kai musste sie ganz schön beansprucht haben. Sie bestellten sich noch was zu essen und saßen ein bisschen vor dem Fernseher, bevor sich Reita ungewöhnlich früh in sein Zimmer verabschiedete. Kanon und Aoi saßen noch zusammen auf der Couch, als der Jüngere plötzlich bemerkte, dass Aois Atem ungewöhnlich ruhig ging. Verwundert drehte er den Kopf und kam nicht drumrum zu lächeln. Er war eingeschlafen. Sonst war es doch eher andersrum, aber diesmal war es Kanon, der seinen Nebensitzer jetzt beim Schlafen zusah. In diesem Moment wünschte er sich, dass das öfter passieren sollte. Es war ein schönes Gefühl, dieses so friedlich scheinende Gesicht zu betrachten. Erneut merkte er, wie ein warmes Kribbeln seinen Körper erfüllte. Er hoffte, dass er heute Morgen nur halb so toll ausgesehen hatte wie diese schlafende Schönheit neben ihm. Allerdings bezweifelte er es stark. So göttlich konnte doch kein Normalsterblicher aussehen. Bevor Kanon genau wusste, was er da tat, hatte er schon seine Hand ausgetreckt. Er musste Aoi einfach berühren. Er musste diese sanfte Haut unter seinen Fingern spüren, um sicher sein zu können, dass er sich diese wunderschöne Person nicht nur einbildete. Vorsichtig glitt sein Zeigefinger über die Wange des Schlafenden und obwohl er diesen kaum richtig berührte, flatterten dessen Augenlider auf. Kanon wusste, dass er in diesem Moment eigentlich sofort seine Hand wegziehen und schnell irgendeine lahme Antwort hervorstottern sollte, bevor er peinlich berührt ins Schlafzimmer verschwand. Aber er konnte nicht. Aois Anblick war jetzt nur noch unbeschreiblicher. Der Ältere blickte ihn nun verträumt an und ein kleines Lächeln zierte seine Lippen, welches Kanon am liebsten mit einem Kuss versehen hätte. So benebelt waren seine Gedanken allerdings dann doch nicht. Trotzdem ließ er es sich nicht nehmen dem Älteren eine seiner Haarsträhnen aus dem Gesicht zu streifen, während er leise flüsterte: „Vielleicht sollte ich mal ins Bett gehen und dich schlafen lassen.“ Bei den Worten verschwand das Lächeln auf den Lippen des Älteren und er zog seine Stirn auf eine Art kraus, die Kanon stark an ein kleines Kind erinnerte. „Du kannst auch noch hier bleiben und Fernsehn gucken. Is ja noch nich so spät“, nuschelte der Ältere verschlafen. Kanon wollte antworten, dass es ihm nichts ausmachte etwas früher ins Bett zu gehen, doch da hatte sich Aoi schon auf dem Sofa zusammengerollt und seinen Kopf auf Kanons Schoß gebettet. Der Jüngere erstarrte kurz. Damit hatte er jetzt wirklich nicht gerechnet. Aois Atmung wurde erneut langsamer und Kanon war sich ziemlich sicher, dass der Ältere einfach auf seinem Schoß eingeschlafen war. Einfach so, ohne dass dieser ihn danach gefragt hatte, warum er ihm so über die Wange gestrichen hatte. Nicht einmal einen fragenden Blick hatte Kanon erhalten! Nichts. Nur ein Lächeln. Ein umwerfendes Lächeln, das ihn hatte erstarren lassen. Ein Anflug dieses Lächelns lag immer noch auf den Lippen Aois. Und da bemerkte es Kanon erneut und mit einer Intensität, die ihn selbst überraschte. Er war Aoi so gut wie verfallen. Das war keine Frage mehr. Er hatte sich in dieses Lächeln verliebt. In die sanften Blicke. In die liebevollen Worte. Er liebte Aoi. Kanon konnte nicht anders als ihm vorsichtig durch die schwarzen Haare zu streichen. Sie fühlten sich perfekt unter seinen Fingern an. Und dann dieses Gesicht, das so aussah, als könnte kein einziges harsches Wort über seine Lippen kommen. Er wollte sie küssen. Diese Lippen, die gerade dazu einluden, sie zu berühren. Sein Herz schlug schneller. Seine Fingerspitzen suchten ihren Weg über die Wange des Älteren. Über die scheinbar so makellose Haut. Ganz leicht ließ er sie darüberstreichen. Doch dann hielt Kanon inne. Zögernd zog er die Hand zurück. Aber statt sich ganz aus der Situation zurückzuziehen, begann er wieder damit, durch die Haare zu streichen. Ganz davon zu schweigen, dass er Aoi aus dieser Position heraus sowieso nicht küssen konnte… Er konnte doch jetzt nicht solche Sachen machen! Wenn schon, dann musste er warten, bis Aoi wach war. Er konnte den Älteren jetzt nicht feige küssen, während dieser schlief. Nein, er musste den Mut schon unter realen Bedingungen aufbringen. Wenn er Aoi schon küsste, dann in vollem Bewusstsein. Wenn. Wie viel Zeit vergangen war, in der er Aoi einfach nur durch die Haare gestrichen und ihn angesehen hatte, wusste er nicht. Er hatte nicht auf die Uhrzeit geachtet. Sie war völlig egal gewesen. Es hatte Kanon genügt, einfach hier zu sitzen und Aoi beim Schlafen zuzusehen. Wer wusste schon, wie oft er diese Gelegenheit noch bekommen würde? Er hatte sie schließlich auch noch nie zuvor gehabt. Ja, ein paar Mal war er vor dem Älteren aufgewacht und hatte kurz über die Sofalehne gelinst, aber das war nicht zu vergleichen mit diesem Mal. Ein lauter Knall ließ Kanon zusammenschrecken und er hielt schon Reita für den Übeltäter, als ihm auffiel, dass das Geräusch vom Fernseher gekommen war. Er hatte sich so auf Aoi konzentriert, dass er seine restliche Umwelt ganz ausgeblendet hatte. Leider musste er direkt für seine Unachtsamkeit büßen, denn der Ältere begann sich nun zu strecken. Anscheinend hatte ihn Kanons schnelle Bewegung geweckt. Der Bassist hätte sich am liebsten selbst dafür geohrfeigt, dass er diesen wunderschönen Moment zerstört hatte, doch als Aoi dann verschlafen zu ihm aufblickte, war all seine Wut plötzlich wie weggeblasen. Das konnte auch nur Aoi in ihm auslösen. Er schenkte dem Gitarristen sein wärmstes Lächeln, was dieser auch sofort erwiderte. Sein Kopf war nach oben gedreht, sodass er Kanon anschauen konnte und ihm schien seine Position nicht im Geringsten unangenehm zu sein. Von Aois Verhalten ermutigt fuhr Kanon dem Älteren noch einmal durch die Haare und ließ seine Hand dann anschließend auf dessen Wange ruhen. Anstatt ihn skeptisch zu betrachten, schloss Aoi nur die Augen und schmiegte sich der Handfläche des Jüngeren noch weiter entgegen. Dabei stieß er ein genießerisches Seufzen aus, welches eine Gänsehaut auf Kanons Körper hinterließ. Er wollte solche Laute öfter von Aoi hören. Viel öfter. Dieser hatte seine Augen wieder geöffnet und fixierte nun die Person über sich. Kurz fragte Kanon sich, was Aoi wohl denken würde, doch eigentlich war das im Moment nicht weiter wichtig. Es war auch nicht wichtig, was er dachte, oder Reita. Oder dass sie noch kein einziges Wort gewechselt hatten und nichts weiter taten als sich tief in die Augen zu schauen. Aoi begann seine Position zu ändern. Langsam setzte er sich auf und stützte sich mit der einen Hand auf der Lehne neben Kanon ab, während seine andere noch auf dessen Oberschenkel weilte. Kanons Finger ruhten noch immer sanft auf Aois Wange. Er brachte es einfach nicht über sich die Hand wegzuziehen. Und der Ältere hätte sich bestimmt auch schon aus dieser Position befreit, wenn sie ihm unangenehm wäre. Aber er tat es nicht. Sie sahen sich nur an. So nah. Aoi war ihm so nah. Er war Aoi so nah. Es war ähnlich wie in dem Moment auf dem Dach, in dem Kanon das Gefühl gehabt hatte, dass nun nicht mehr viel für einen Kuss fehlte. Ein Kuss. Kanons Herz schlug bei diesem Wort ein paar Takte schneller. Er konnte den warmen Atem auf seinem Gesicht spüren, der durch Aois leicht geöffneten Mund kam. Sein Blick wanderte von den Augen vor sich zu den Lippen und wieder zurück. Kanon nahm alles plötzlich viel intensiver war. Die Hand auf seinem Oberschenkel. Den sanften Atem auf seinem Gesicht. Den Blick, der ihn wie magisch anzog. Und mit einem Mal stieg in ihm das unglaubliche Verlangen auf, Aoi zu küssen. Es war nicht so, dass er es einfach nur unbedingt wollte. Er hatte fast das Gefühl, als würde es ihn zerreißen, wenn er es jetzt nicht täte. Und er hatte auch das Gefühl, dass es dem anderen genauso ging. Kanons Augen fielen zu, als er Aois Lippen auf seinen eigenen spürte. Es war ein Gefühl, das er nicht beschreiben konnte. Es war genauso wie er es sich vorgestellt hatte und doch ganz anders. Aois Lippen waren weich. Warm. Und lösten dieses Gefühl in ihm aus. Unbeschreiblich. Ein Kribbeln entstand in seinem Bauch, wie er es noch nie zuvor gefühlt hatte. Seine Hände wurden feucht. Fühlten sich so kraftlos an. Nur am Rande nahm er wirklich wahr, dass er hier auf der Couch in der Wohnung zweier Gazette-Member saß und Aoi küsste. Ihn wirklich küsste. ___________________________ nur ein wort: endlich xD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)