Als der Wahnisinn in deinen Augen aufflackerte von Mitzy (Ein Rachestück in 16 Akten) ================================================================================ Prolog: -------- Prolog Schmerzen. Ziehende und wie feine Nadelnd stechende Schmerzen in meinem Kopf. Die Augen zu öffnen geht schwerer als sonst. So, wie wenn man nach einer durchzechten Nacht, um sechs Uhr früh aufstehen muss. Der Blick verschwommen. Das gesehene Bild scheint sich leicht zu drehen. Als ich mir an den Kopf fasse, und versuche mich daran zu erinnern, was ich letzte Nacht getrunken haben könne, werden die Schmerzen stärker. Aber sie machen mich auch wacher. Erst jetzt fällt mir die Umgebung auf: Ein Theatersaal? Ein Kino? Der Vorhang vor mir ist geschlossen, die Sitzreihen sind leer. Nur ich, die Stille und das matt gedämpfte Licht. Langsam erinnere ich mich. Ich war alleine zu Hause - hatte am PC gesessen, BadFics gesucht und an einem MSTing getippt. Eines von vielen, die unvollendet auf der Festplatte lagen und die ich nicht Hochladen habe. Da war eine Flasche Absinth an dem Abend. Aber ich hatte doch nur zwei kleine Gläschen davon getrunken. Und es war der hochwertige. Es muss noch etwas passiert sein. Entschlossen stehe ich auf. Doch genauso entschlossen zwingt mein Kreislauf mich auf den Sitz zurück. Ein Knacken aus Lautsprechern durchzieht den Raum, dann ertönt eine Stimme: „Ah! Du bist also endlich aufgewacht! Hast dir ganz schön Zeit gelassen mit dem Ausschlafen. Willkommen in der Hölle.“ In der Stimme klingt ein gewisser Sarkasmus durch. In einem Krimmie wäre jetzt wahrscheinlich von Entführung die Rede, aber ich bin momentan körperlich noch nicht in der Lage in Panik zu verfallen. „Das ist die Hölle?“, erwidere ich unweigerlich: „Dann hat sich das Leben als Heide ja gelohnt.“ Ich hatte immer gehofft, die Christen hätten unrecht gehabt. Es ist still. Quälende Sekunden lang. Schließlich frage ich: „Und was machen wir jetzt?“ Wieder ertönt das Knacken der Lautsprecher und anschließend die Stimme: „Jetzt wirst du leiden für alles was du getan hast!“ Ein wenig irritiert sehe ich mich gezwungen nun nachzuhaken. „Was soll ich denn gemacht haben? Also bis auf die paar Kinder die ich mal erschreckt haben könnte, oder so…“ „Nein.“, springt die Stimme sofort ein: „Ich rede von deinen MSTings, die du deinen Kommentatoren angetan hast, ohne ihnen den Ruhm zu gönnen, der Öffentlichkeit zu zeigen, dass sie es überstanden haben. Du lässt sie leiden um dich besser zu fühlen und das ohne Chance auf Befreiung! Deswegen sollst du am eigenen Leib erfahren, wie es ist eine BadFic überleben zu müssen!“ Die Unlogik dieser Argumentation ist zwar so schreiend, dass sie mir selbst in meinem momentanen Zustand auffallen, aber ich fühle mich zu ertappt, etwas in gewohnter Schlagfertigkeit entgegenzuhalten. So ergebe ich mich meinem Schicksal und frage nur kleinlaut: „Alleine?“ „Alleine.“, bestätigt die Stimme selbstzufrieden. „Vielleicht kriegst du bei einsetzendem Wahnsinn einen Partner dazu.“ Na das konnte ja heiter werden. Andererseits - so ermahnte mich eine Stimme im Kopf – hatte ich es doch schon so oft durchgespielt. Zwar hinter Figuren verborgen, aber am Ende doch ich. Es musste also machbar sein. Der Vorhang schwang auf und auf der Leimwand dahinter erschienen erste Worte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)