Think von Ju_chan ================================================================================ Kapitel 2: Bei Schlamm und Regen -------------------------------- Eigentlich wollte ich das hier noch hinterherschicken, hab´s dann aber nicht gleich geschafft--- aber hier ist es jetzt! Viel Spaß dabei- --------------------------- Es war mal wieder ein anstrengender Job gewesen. Nach scheinbar nicht enden wollenden Recherchen hatten wir endlich herausgefunden, um wessen rachsüchtigen Geist es sich handelte und uns auf den Weg zum Friedhof gemacht, um ihn auszubuddeln. Nun standen wir, in Matsch und Regen in dem halb ausgehobenem Grab. Ich stand ganz bewusst mit dem Rücken zu Sam. Wie schaffte es der Junge nur, während jeder noch so unscheinbar wirkenden Angewohnheit oder Tätigkeit, das Verlangen in mir hervor zu rufen, ihn an mich zu ziehen und zu küssen? Ein leises `Klonk´ riss mich aus meinen Gedanken. Ich war auf den Sarg gestoßen. „Hey“, sagte ich und Sam drehte sich zu mir um. „Ich hab ihn.“ Er lehnte seine Schaufel an eine der Erdwände und packte seine Taschenlampe aus, um mir zu Leuchten. Ich hob meine Schaufel an und begann ein Loch in das Holz zu schlagen. Kurze Zeit später konnte wir im Schein der Lampe einen Skelettschädel erkennen. Von der Schläfe bis zum Nacken verlief eine feine Linie. „Das muss die Stelle sein, wo ihm seine Frau die Axt versenkt hat.“, vermutete ich. „Ich hol das Salz“, informierte mich Sam und kletterte aus dem Grab. „Okay.“ Ich malträtierte den Sarg noch etwas, bis das komplette Skelett vor mir lag. Erschöpft legte ich die Schaufel weg und richtete mich schnaufend auf. Ich schloss für einen Moment die Augen und atmete tief ein und aus. Als ich meinen Lider dann wieder öffnete stutzte ich. Hatte Sam seinen Schaufel mit genommen, als er hoch geklettert war? Nein, zum hoch Klettern benötigte er beide Hände und von oben kam er nicht mehr an das Werkzeug heran. Ein ungutes Gefühl überkam mich. „Sam?“, fragte ich vorsichtig. „Ja?“ „Sei vorsichtig!“ „Was ist los? Hier oben ist alles... argh!“ Ich hörte seinen Schrei und dann einen dumpfen Aufprall. „SAM!“ Hastig kletterte ich aus dem Grab. Oben angekommen tastete ich nach meine Waffe und sah mich um. Sam lag mit dem Gesicht nach unten im Schlamm. Über ihm ragte die durchscheinend Silhouette des Geistes hervor, Sams Schaufel in den Händen und musterte mich mit seinen toten Augen. „Ihr beiden...“, keuchte er vor Wut. „Ihr schändet mein Grab...“ „Keine Sorge, wir sind gleich wieder weg.“, sagte ich und feuerte eine Ladung Steinsalz auf ihn. Seine Gestalt verschwand und die Schaufel fiel scheppernd zu Boden. Mir war klar, dass ich nicht viel Zeit haben würde, bevor er wieder auftauchen würde. Ich schnappte mir das Salz, dass neben Sam lag. Viel lieber hätte ich nachgesehen, ob es ihm gut ging. Ich schlitterte zurück zum Grab und begann das Salz großzügig auf dem Skelett zu verteilen. Kurz darauf folgte das Benzin. Aber bevor ich ein brennendes Streichholz hinterwerfen konnte, wurde ich von hinten gepackt und herumgerissen. Kurz darauf schlug ich mit dem Kopf auf dem Boden auf und verlor meine Waffen . Über mir erkannte ich den Geist- der Kerl hatte wieder die Schaufel in der Hand. Mit einem diabolischen Grinsen sah er auf mich herab und ließ die Schaufel auf mich niederfahren. Plötzlich hielt er mitten in der Bewegung inne, ließ die Schaufel los und stieß einen markerschütternden Schrei los, bevor er in einer Flammenwolke verschwand. Heftig atmend ließ ich meine Arme sinken, die ich schützend vor mein Gesicht gehalten hatte. Ich drehte den Kopf und sah Sam neben mir sitzen und in das brennende Grab starren. „Das war ganz schön knapp.“, bemerkte ich und richtete mich auf. Der Brünette lächelte müde und sah mich an. Nun konnte ich den feinen Rinnsal Blut sehen, der ihm die Stirn herab lief. „Alles okay, Sammy?“, fragte ich und musterte ihn besorgt. Dieser verdammte Geist! „Jaja, alles in Ordnung...“, antwortete der Angesprochene und erhob sich schwankend. Schnell stand ich auf und hielt ihn fest, als er ins Straucheln kam. „Langsam, nicht, dass du mir noch umkippst“, grinste ich und legte mir seinen Arm um die Schulter. Dann zog ich ihn langsam mit mir in Richtung des Impala. Dort setzte ich den „Kleinen“ ab, bevor ich zum Grab zurückkehrte und es wieder zuschaufelte. Nach etwa einer Stunde waren wir wieder im Motel, wo ich Sam auf sein Bett verfrachtete. „Ich würde vorschlagen, du duscht erst mal, bevor ich mir deinen Kopf ansehe.“ Er nickte, stand vorsichtig auf und ging ins Bad. Ich blieb stehen und starrte auf die Tür, durch die er eben verschwunden war. Nach etwa einer Minute hörte ich, wie das Wasser angestellt wurde. Vor meinem inneren Auge sah ich, wie er sich unter den Wasserstrahl räkelte, sich einseifte... Energisch schüttelte ich den Kopf, als ich ein wohlbekanntes Prickeln in meine Lenden spürte und versuchte die Bilder aus meinem Kopf zu verbannen. Nach einer für mich zu langen Zeit hörte ich, wie das Wasser wieder abgestellt wurde, kurz danach wurde die Tür geöffnet und Sam trat heraus, mit nichts als einem Handtuch um die Hüften. Hastig wandte ich meinen Blick wieder ab, da ich spürte, wie sich im meiner Körpermitte wieder etwas regte. Hinter mir hörte ich, wie Sam in seiner Tasche kramte. Wahrscheinlich suchte er sich gerade was zum Anziehen... Bei dem Gedanken, dass er nackt hinter mir stand, wurde mir ganz heiß und so blickte ich stur auf die dunkle Mattscheibe des Fernsehers. Denk an was anderes... etwas asexuelles... Ruby als Footballspielerin...nein, das ist gruselig... Aber mir fiel einfach nichts besseres ein, um mich abzulenken. Da kam mir der Gedanke, ich könnte mich ja einfach kurz umdrehen. Nur ganz kurz, einen Blick auf ihn werfen und mich dann wieder umdrehen, mehr wollte ich doch gar nicht. Oder? Während ich noch meinen innerlichen Kampf austrug, hatte ich mich auch schon umgedreht. ---------------------------------------- Na, wie hat´s gefallen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)