Der Weg in die Zukunft von Feuerblut ================================================================================ Prolog: Die Folgen des Kampfes ------------------------------ Prolog: Die Folgen des Kampfes Mamoru stand vor mir. Ich lächelte ihn verliebt an, als er die Worte zu mir sagte, die ich schon immer von ihm hören wollte: „So sehr, dass ich dich nie mehr verlassen werde.“ Ich schloss die Augen, um die Berührung mit seinen weichen Lippen genießen zu können. Auf einmal spürte ich, wie sich seine Arme um mich schlangen und ich schwerelos wurde. Ich hörte leise Stimmen um mich herum. „Lass sie schlafen, sie hat wahrlich genug durchgemacht in den letzten Tagen.“ War das Reys Stimme? Ich hörte, wie man sich voneinander verabschiedete, dann, wie mein Körper sich in Bewegung setzte. Wie seltsam, ich bewegte meine Beine doch gar nicht? Langsam schlug ich die Augen wieder auf und erkannte, zuerst nur verschwommen, den blauen Himmel über mir. „Mamoru?“, flüsterte ich schwach. „Keine Angst Bunny, ich bin da. Es ist alles gut. Schlaf einfach weiter.“ Ich realisierte, dass ich in seinen Armen lag und er mich die Treppen zu seiner Wohnung hoch trug. Ich wollte ihm sagen, dass ich selbst laufen wollte, doch ich konnte es einfach nicht. Mein zerschundener Körper hatte sich nun gegen Abend endgültig bemerkbar gemacht. Mir tat alles weh und ich hatte viele Wunden. Doch ich war irgendwie glücklich. Und nur das zählte. Ich war noch so schlaftrunken, dass ich noch nicht einmal hörte, wie Mamoru die Haustür aufschloss. Ich wurde sanft auf sein Sofa verfrachtet und liebevoll betrachtet. „Schlaf noch etwas, Bunny. Ich mach uns etwas zu essen, ja?“ Ich nickte kurz, dann fielen mir erneut die Augen zu. Es war einfach zu viel gewesen. Ich schlief tief und fest. Ich hatte jedoch nicht das Gefühl, dass mir der Schlaf gut tat. Meine Seele hatte sehr viele Strapazen durch Galaxia erlitten und der Gedanke, alle meine Freunde verloren zu haben, trieb mir immer wieder die Tränen in die Augen. Plötzlich spürte ich Wärme um mich herum, eine Wärme, die mich beruhigte. Ebenso warme Lippen berührten die meinen, während ich langsam aufwachte und bemerkte, dass ich erneut in Mamorus Armen lag. „Kannst du aufstehen?“, fragte er mich, ich flüsterte ein „Ja, ich denke schon“ und versuchte, mich mit einem schmerzvollen Stöhnen langsam aufzurichten. „Bleib so sitzen, ich habe das Essen hierher gebracht“, sagte Mamoru und reichte mir einen Teller. „Vielen Dank“, sagte ich und lächelte ihn sanft an. Mamoru lächelte zurück und setzte sich mir gegenüber und nahm seinen Teller in die Hand. Er hatte Sushi gemacht. Eines meiner Lieblingsgerichte. Ich begann zu essen. Mir fiel auf, dass seine Wohnung wie durch ein Wunder nicht von Galaxia zerstört worden war. Wie es wohl meinen Eltern und Shingo ging? Sie würden sich bestimmt schreckliche Sorgen um sie machen, doch ich brauchte sowieso eine gute Erklärung, von daher konnte ich einfach sagen, dass ich bei ein paar Freunden untergetaucht war für einige Tage, bis sich die Situation entschärft hatte und man damit begann, Tokio wieder neu aufzubauen. Mamoru sah mich die ganze Zeit über sehr besorgt an. „Geht es dir besser? Du siehst furchtbar aus!“, fragte er in Sorge, ich lächelte leicht. „Ja, danke für das Kompliment. Ich bin einfach nur müde. Das war alles so anstrengend für mich“, beschwichtigte ich ihn mit meiner entwaffnenden Ironie. „Ich habe vorhin den Stapel von Briefen gefunden, die du mir geschrieben hast. Sie haben sie mir hierher geschickt, da ich doch Kontakte bei der Post habe und die wussten, dass ich eigentlich in Tokio wohne, das werden sie wohl berücksichtigt haben, als die Briefe zurück in die Stadt kamen und anstatt sie an dich weiterzuleiten, haben sie sie an meine alte Adresse geliefert. Ich werde sie alle lesen, versprochen“, sagte er und ich lächelte erneut. All die Briefe... Ich wusste nicht, wie viele ich geschrieben hatte. Bestimmt über hundert. Schließlich war er über drei Monate weggewesen und ich hatte ihm täglich geschrieben. „Du musst sie der Reihenfolge nach lesen“, riet ich ihm, denn zusammen ergaben sie wohl am meisten Sinn und erzählten meine lange Geschichte in seiner Abwesenheit. „Das sehe ich ja dann am Abstempelungsdatum“, merkte Mamoru an. Ich stellte meinen Teller auf dem Couchtisch ab. „Mamoru... Könnte ich bei dir duschen? Ich muss diesen Dreck von mir herunterbekommen, damit ich mich besser fühlen kann. Ich... kann nur so mit der ganzen Sache abschließen“, fragte ich ihn und sah ihn durchdringend an. Etwas verschleierte meinen Blick ein wenig, das Leuchten aus meinen Augen war verschwunden, was Mamoru bestimmt nicht entgangen war. „Ja, natürlich. Ich habe sogar einen Schlafanzug für dich, den wollte ich dir eigentlich erst zum Geburtstag schenken...“ Mamoru stand auf und kramte in einem Schrank herum, doch ich nahm es kaum wahr. Ich liebte ihn über alles, doch ich brauchte gerade ein wenig Zeit, allein zu sein und über alles nachzudenken. „Hier.“ Mamoru kam zurück und hielt ein langes Gewand in den Händen. Der Schlafanzug war wie ein Kleid, es war weiß mit roten Rosen darauf. „Oh wie wunderschön. Der ist für mich?“, fragte ich zerstreut, der Schlafanzug lenkte mich ab. „Ja. Für meine Prinzessin“, erwiderte Mamoru und gab mir einen sanften Kuss und half mir, aufzustehen. „Es geht schon, danke“, sagte ich, nahm den Schlafanzug mit ins Bad und schloss die Tür ab. Ich löste meine Odangos und die blonden Haare fielen mir in dreckigen Strähnen über die Schultern. Ich schaute mich im Spiegel an und erkannte mich kaum wieder. Ich musste diesen Dreck loswerden, unbedingt. Also stieg ich in die Badewanne, welche bei Mamoru in die Dusche integriert war. Ich ließ das warme Wasser über meinen verletzten Körper strömen und stöhnte leise vor Schmerzen auf. Ich besah meinen nackten Körper und bemerkte, dass die Erinnerungen des Kampfes sich in meine Haut eingebrannt hatten: Galaxias Schwert hatte mich am linken Bein erwischt, als sie an mir vorbeigesaust war mit ihren langen, schwarzen Flügeln. Eine lange Wunde klaffte an meinem linken Unterschenkel. Von etlichen Stürzen und Aufschlägen waren meine Knie und meine Ellenbogen aufgeschürft. Meine Arme waren blutbefleckt und ich fühlte mich fürchterlich. Mir kamen Bilder in den Sinn von den Starlights, von Chibi-Chibi und meinen Freunden, wie sie sich alle vor mir auflösten. Schluchzend drehte ich die Dusche weiter auf, sodass Mamoru mein Weinen nicht hören konnte. Ich sank in die Hocke und verharrte so einige Minuten, bis ich mich besann und wieder aufstand und mir meine Haare wusch. Danach reinigte ich meinen Körper von allen Blutresten und versuchte, damit auch meine Erinnerungen wegzuwaschen, wenigstens einen kleinen Teil davon. Der andere, größere Teil würde sich leider nicht so einfach wegwaschen lassen... Ich machte den Stöpsel in der Badewanne rein und ließ das warme Wasser hineinlaufen. Dann machte ich den Duschvorhang zur Seite und ließ mich langsam in das warme Wasser gleiten. Es war so angenehm warm, so wunderbar beruhigend... Ich schlief nahezu sofort ein, die Erschöpfung hatte mich wieder eingeholt. Ich träumte von einer lachenden Galaxia, die die Starlights auslachte, während sie gerade dabei war, sie umzubringen. Plötzlich riss mich ein Klopfen aus dem Schlaf. „Bunny? Bunny bist du noch da drin? Ist alles okay? Bunny? Sag doch was!“ „Es ist alles okay! Ich habe nur ein Bad genommen und bin eingeschlafen!“, sagte ich und versuchte, aufzustehen, um aus der Wanne zu steigen. Als ich stand, wurde mir plötzlich schummrig zumute. Ich konnte mich nirgends festhalten und sah auf einmal, wie sich alles um mich herum drehte, schließlich ganz verschwand und dann schwarz wurde. Danach fiel ich ins Nichts. Ich fiel zurück in die Wanne, schlug mit dem Kopf auf und ging komplett unter. * Mamoru hörte den Schlag. Er war sofort alarmiert und versuchte, die Badezimmertür aufzubekommen, nachdem er vergeblich nach seiner Freundin gerufen hatte und keine Antwort bekam. Doch Bunny hatte die Tür verschlossen, weswegen er keine Chance hatte, ihr zu Hilfe zu eilen. Mamoru bekam Panik und suchte hektisch nach dem Ersatzschlüssel für das Bad. Als er ihn fand, versuchte er, die Tür aufzubekommen. Doch die Tür ging nicht auf. Usagi hatte von innen den Schlüssel stecken lassen. Da half nur noch eins. Mamoru bekam in seiner Angst gewaltige Kräfte und versuchte, die Tür einzubrechen. Er stemmte sein komplettes Gewicht dagegen, wodurch die Tür nach dem zweiten Mal aufsprang. Er musste nicht lange suchen, die blonde Haarsträhne, die teilweise noch über dem Rand der Badewanne hing, sagte ihm alles. Mamoru zog Usagi aus dem Wasser, doch sie fing nicht an zu husten. „Bunny, Bunny, sag was, bitte! Hörst du mich? Bitte wach auf! Bitte!“ Er legte seine nasse Freundin auf den weichen Badteppich und fühlte ihren schwachen Puls. Als sie immer noch nicht atmete, beatmete er sie und versuchte, Bunny ins Leben zurückzuholen. Nachdem er ihr teilweise das Wasser aus der Lunge gepresst hatte, atmete sie wieder von selbst und hustete das restliche Wasser aus. Erschöpft sank die Blondine zurück auf den Teppich, öffnete jedoch nicht die Augen. Autorennotiz: Dieses Kapitel ist korrigiert!! Kapitel 1: Der Besuch --------------------- Kapitel 1: Der Besuch Als ich das nächste Mal die Augen öffnete, war es um mich herum wunderbar warm. Ich fühlte mich irgendwie geborgen, doch ich wusste nicht wieso. Ich spürte auf meiner Stirn etwas Kaltes. Auf einmal vernahm ich eine Stimme: „Ist wieder alles in Ordnung mit dir?“ Schwarzblaue, kurze Haare tanzten vor meinem Gesicht herum. Wie seltsam. Diese Stimme kannte ich doch... bis ich sie endlich erkannte, diese blauen Augen, die in die meinen schauten. „Amy? Wo bin ich?“, fragte ich verwirrt und wollte mich aufsetzen. „Langsam Bunny! Ganz langsam!“, warnte mich meine Freundin vor und half mir. Ich lag in einem Bett, plötzlich errötete ich leicht, als ich merkte, dass es das von Mamoru war. Auf einmal rutschte mir etwas von der Stirn, Amy fing es geschickt auf. „Du hast Fieber. Du musst liegen bleiben“, sagte sie und tauchte den Lappen in kaltes Wasser. „Was ist passiert?“, fragte ich verwirrt. „Du bist bewusstlos geworden und Mamoru hat dich gerettet, sonst wärst du ertrunken. Und da ich doch schon ein bisschen Erfahrung mit Medizin habe, hat er mich angerufen, als du immer noch bewusstlos warst. Weißt du die ganzen Krankenhäuser sind total überlastet, es sind viele Menschen durch Galaxia zu Schaden gekommen, deswegen hat auch meine Mutter überhaupt gar keine Zeit. Da bin ich gekommen und habe dich versorgt“, sagte Amy und lächelte. Neben ihr lag ein Buch über Krankheiten. Typisch Amy. Ich sah, dass sie einen Verband um mein verletztes Bein gewickelt hatte und dass ich den Schlafanzug trug, den Mamoru mir erst vorhin geschenkt hatte. „Hast du mich angezogen und versorgt?“ „Ja. Ich war gerade dabei, dir die Haare zu trocknen, damit du dich nicht erkältest. Du solltest dich wirklich ausruhen Bunny. Dir geht es gar nicht gut. Du musst die Ereignisse erst einmal verarbeiten können und brauchst viel Schlaf. Ruh dich aus, Bunny. Bitte tu mir den Gefallen“, bat mich Amy und sah mich ernst an. Ich lächelte. „Ja du hast Recht, das werde ich machen. Das wird wohl das Beste sein!“, versprach ich ihr. „Du hast sehr unruhig geschlafen und dich fest in die Decke gekrallt, als ob du Halt suchen würdest. Ich glaube, die Ereignisse der letzten Tage haben dir sehr zugesetzt. Versuche, diesen Halt zu finden, vielleicht bei Mamoru, obwohl du mit ihm wohl auch noch Einiges zu besprechen hast.“ Ich nickte und schluckte einen dicken Kloß herunter. Sie hatte so Recht... Meine blonden Haare fielen mir schwer von den Schultern. Plötzlich hörte ich eine Stimme aus der Küche: „Ist sie wieder aufgewacht, Amy?“ Mamoru kam in sein Schlafzimmer, nachdem Amy noch zu mir gesagt hatte: „Er ist die ganze Zeit nicht von deiner Seite gewichen.“ Durch diese Aussage schluckte ich meine Worte herunter, die mir verlockend auf der Zunge lagen, um mich über die Tatsache zu beschweren, dass Amy und Mamoru alleine gewesen waren. Doch ich merkte meiner Freundin an, dass sie sich beide schreckliche Sorgen um mich gemacht hatten. „Ja, sie ist wieder aufgewacht“, sagte Amy glücklich und drehte sich zu Mamoru herum, dessen Gesichtsausdruck sich entspannte, als er mich aufrecht in seinem Bett sitzen sah. Amy nahm ein Handtuch und rieb mir damit über meine blonden Haare. „Schaffst du es, mit mir ins Bad zu gehen, damit ich dir deine Haare trocknen kann?“, fragte sie, ich nickte und stand vorsichtig auf. Auf einmal spürte ich die grauenhaften Kopfschmerzen. Irritiert wanderte meine Hand an den Hinterkopf, wo ich eine große Beule ausmachte, an meinen Fingern klebte Blut. „Keine Angst, das ist nur eine kleine Beule, sie hat schon aufgehört zu bluten, ich habe mich darum gekümmert“, sagte Amy und hielt mich an den Schultern fest. „Hier.“ Mamoru hielt mir ein Glas Wasser hin. Ich dankte ihm und trank es in einem Zug leer, bevor ich ins Badezimmer wankte. „So ist es gut Bunny, du musst viel trinken, damit dein Kreislauf wieder auf die Beine kommt“, meinte Amy, dann setzte ich mich auf den Badewannenrand, meine Freundin zückte den Fön und blies mir meine Haare trocken. Ich betrachtete mich währenddessen im Spiegel. Ich sah müde und erschöpft aus, einige Schrammen zierten immer noch meinen Körper, doch Amy hatte sie alle mit einer Wundsalbe eingecremt. Sie war wirklich ein Schatz. Ich realisierte, dass ich einfach wunderbare Freunde hatte. „Amy?“, fragte ich nachdenklich. „Ja, Usagi?“, fragte sie zurück. „Versprichst du mir, den anderen nichts von diesem Abend zu erzählen?“, fragte ich sie. Ich wollte nicht, dass sie sich unnötig Sorgen machten, zumal sie sich bestimmt schon genügend Probleme und Sorgen um ihre Familien machten. „Ja, ist okay“, sagte Amy. „Wie geht es deiner Mutter und deinem Vater?“, fragte ich weiter. „Gut, sie haben alles heil überstanden. Vater hat mich vorhin angerufen und Mutter ist in die Klinik gerast, als ich nach Hause kam“, erzählte Amy. „So, jetzt sind deine Haare trocken. Ich denke, so kann ich dich an Mamoru übergeben!“ Sie zwinkerte mir zu, ich umarmte sie, dann verabschiedeten wir uns. Mamoru dankte Amy ebenfalls und sie verließ mit einer kleinen Verbeugung die Wohnung. Ich stand vor ihm und wir blickten uns in die Augen. „Jage mir niemals mehr so einen Schrecken ein, ja? Vorhin dachte ich, ich hätte dich verloren“, sagte Mamoru. „Dann kannst du dir vielleicht annährend vorstellen, was ich in den letzten Tagen durchgemacht habe, als ich dachte, ich hätte euch alle verloren“, antwortete ich, ich wollte ihn damit nicht verletzen, aber es war eine Feststellung. Mamoru sah mich bestürzt an, in meinen Augen standen Tränen. Er zog mich nah an sich heran und wir lagen uns eine ganze Weile in den Armen, bevor wir uns küssten. Als wir uns wieder voneinander gelöst hatten, seufzte ich niedergeschlagen. „Ich wüsste so gerne, wie es Mama, Papa und Shingo geht. Ich hoffe, sie sind noch am Leben“, sagte ich und schaute aus dem Fenster. „Wie wär’s du setzt dich schon mal ins Bett und wenn ich zu dir komme rufen wir sie an?“, fragte mich Mamoru und ich nickte zustimmend, das war wirklich eine gute Idee. Also ging ich ins Schlafzimmer und sah zum Fenster hinaus und betrachtete meinen Planeten: Den Mond. Ich hatte die Beine angewinkelt und die Arme darum gelegt. Die Haare hatte ich offen gelassen, es war so angenehmer, außerdem wärmten sie mich noch ein bisschen. Der Mond funkelte mir hell entgegen, Vollmond. Ich dachte nach. Wie könnte ich auch anders? Ein Geräusch an der Tür riss mich aus meinen Gedanken. Mamoru kam nur mit langen Boxershorts bekleidet ins Zimmer. Etwas schüchtern und mit leicht geröteten Wangen sah ich weg, wieder aus dem Fenster. Mamoru, dem dieser schüchterne Blick nicht entgangen war, hielt mir das Telefon entgegen. Ich sah auf die Uhr. „Glaubst du, ich kann noch anrufen? Es ist schon halb zwölf.“ „Aber ja doch. Schließlich sind sie deine Eltern und machen sich auch Sorgen um dich, da ist es egal, ob es halb zwölf oder drei Uhr morgens ist“, sagte Mamoru und übergab mir das Telefon. Ich hatte mir gar keine Gedanken gemacht, was ich meinen Eltern eigentlich sagen sollte. Dann entschied ich mich schlussendlich für die Wahrheit. Es war so viel passiert in den letzten Tagen, dass ein Schock mehr oder weniger daran auch nicht mehr viel änderte. „Tsukino?“ Ich war erleichtert, die Stimme meiner Mutter zu hören. „Mama? Ich bin’s, Bunny!“, sagte ich, erfreut ihre Stimme zu hören. Für einen langen Augenblick war Stille am anderen Ende. Dann brach ein wahrer Wirbelsturm los, ich konnte meine Mutter schon förmlich mit dem Kochlöffel am Telefon rotieren sehen. „BUNNY! WO WARST DU? WARUM HAST DU DICH NICHT GEMELDET?!“ „Mama, der Strom ist ausgefallen, ich bin bei meinem Freund“, sagte ich. „Bei deinem - ?“ Meine Mutter verlor ihre Sprache, ein seltenes Ereignis. „Ja, bei Mamoru, du weißt doch, der gutaussehende Junge, auf den Papa mal eifersüchtig war? Ich konnte mich gerade noch zu ihm retten, als das Erdbeben kam und alles zerstört wurde. Ich war quasi in seiner Straße“, log ich schnell daher. „Ich werde in den nächsten Tagen bei euch vorbeikommen“, versprach ich. „Wie geht es Papa und Shingo? Ist Luna auch bei euch?“, fragte ich weiter. „Ja, es ist alles okay, alle sind wohlauf, Luna scheint dich zu vermissen, Bunny.“ „Sag ihr, dass es mir gut geht und ich bei Mamoru bin“ Ich merkte zu spät, dass ich mich verplappert hatte. „Aber Luna wird mich doch nicht verstehen, warum sollte ich einer Katze so etwas sagen?“ „Ach, ich denke schon, dass sie dich versteht, Tiere verstehen manchmal mehr, als man glaubt“, sagte ich, schließlich entsprach es in Lunas Fall ja auch der Wahrheit. „Also gut, aber bitte komme die nächsten Tage vorbei! Ich bin froh, dass du in Sicherheit bist! Und sage deinem Freund schöne Grüße!“ „Mach ich! Mach’s gut!! Tschüss!“ Ich legte auf, Mamoru brachte das Telefon wieder auf die Station und kam dann ins Schlafzimmer und setzte sich neben mich. „Bist du auch sicher, dass es dir gut geht?“, fragte er mich liebevoll und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Es geht mir nicht wirklich gut, aber besser. Vielleicht muss ich einfach ein bisschen schlafen?“, spekulierte ich, ich war wirklich sehr müde und erschöpft. Mamoru lächelte zurück, zog mich fest an sich und küsste mich. Ich bekam gar nicht mit, wie wir in die Kissen sanken und aneinandergekuschelt dalagen. Mamoru atmete so wunderbar ruhig, dass es mich ganz in seinen Bann zog. Ich spürte ihn neben mir liegen, seine Wärme ging auf mich über, sein Geruch beruhigte mich und sein regelmäßiger Atem schläferte mich ein. Autorennotiz: Dieses Kapitel ist korrigiert! Kapitel 2: Serenity ------------------- Kapitel 2: Serenity Ich träumte von der Weltzerstörung. Galaxia sprengte alles in die Luft, was sich ihr in den Weg stellte: Gebäude, Menschen und Kinder. Und sie brachte meine Freunde um – alle. Unruhig wälzte ich mich im Bett herum, meine Augen folgten dem Geschehen hinter den geschlossenen Lidern. Ich hatte Angst, ich konnte mich nicht mehr in Sailor Moon verwandeln, Galaxia hatte meine Brosche zerstört, ich war nackt, ich war allein. Meine einzige Chance, die Chance mich in Eternal Sailor Moon zu verwandeln, war dahingeschmolzen, sie war einfach weg. Chibi-Chibi war verschwunden, das Licht der Hoffnung konnte mir auch nicht mehr helfen. Auf einmal hörte ich eine warme Stimme, die nach mir rief: „Prinzessin! Prinzessin des weißen Mondes! Höre meine Stimme!“ Ich spürte, wie ich fiel, endlos tief einfach nur fiel, ich fühlte mich schwerelos. „Prinzessin! Erwache!“ Dann fühlte ich, wie eine wohltuende Wärme in mir aufstieg und ich mich plötzlich in Serenity verwandelte. Auf einmal sah ich eine mir bekannte Gestalt: Pegasus. Er kam so plötzlich wie ich mich verwandelt hatte und mit einer Kopfbewegung und einem kurzen Aufleuchten seines Horns verschwand mein Albtraum und ich stand in einem Universum voller Sterne. „Was ist passiert? Bin ich tot?“, fragte ich verwundert. „Nein. Eure Seele hat großen Schaden genommen Hoheit und deswegen muss sie jemand heilen und es gibt da jemanden, der Sie sehen wollte…“ Pegasus verbeugte sich und flog davon. Auf einmal veränderte sich die Landschaft: Ich stand im alten Silvermillennium. „Was ist passiert?“, fragte ich mich laut und drehte mich um. Und da sah ich sie. * Mamoru wachte in dieser Nacht oft auf, da Usagi neben ihm sehr unruhig war. Sie wälzte sich ständig hin und her und atmete teilweise sehr schnell. Mamoru versuchte sie zu beruhigen, indem er sie oft in seine Arme nahm, doch sie schien dies nicht zu bemerken und befreite sich ständig aus seinem schützenden Griff. Doch plötzlich fing Bunny an zu schreien. Mamoru schreckte hoch: Es war halb drei nachts. Er wollte sie gerade aus ihrem schrecklichen Albtraum erlösen, als er plötzlich eine bekannte Stimme vernahm: „Prinzessin! Prinzessin des weißen Mondes! Höre meine Stimme!“ Mamoru starrte wie gebannt auf Bunny, die aufgehört hatte zu schreien. „Prinzessin! Erwache!“, sagte die fremde Stimme laut und deutlich. Auf einmal war sie von einem hellen Licht umgeben und verwandelte sich vor seinen Augen in Prinzessin Serenity. Bunny hatte die Arme ruhend über ihrem Bauch verschränkt und hielt in der linken Hand das Mondzepter. Ihre Augen waren geschlossen, das Kleid betonte ihre schlanken Hüften, ihre Haare waren wieder in die Odangos verwandelt worden, so, wie er sie schon immer kannte. Sie erinnerte Mamoru an Königin Serenity aus der Zukunft, die leblos in ihrem durchsichtigen Sarg eingeschlossen war und durch die Sailor Krieger in diesen Kristall eingeschlossen wurde. Bunny war doch nicht etwa…? Mamoru ging langsam auf das Licht zu, das Bunny immer noch umhüllte. Er musste sie wecken, bevor noch etwas passierte… „Nicht!“, sagte die Stimme und mit einem hellen Lichtstrahl erschien Helios in Mamorus Schlafzimmer. Dieses Mal hatte er die Gestalt des Priesters von Elysion angenommen und verneigte sich vor Mamoru, der sich in seinem Schlafanzug äußerst bescheuert vorkam. „Helios“, sagte Mamoru feststellend. „Ihr dürft die Prinzessin des Mondes jetzt nicht aufwecken, Euer Hoheit“, sagte Helios und blickte zu Bunny hinüber, die von den Geschehnissen um sie herum nichts mitzubekommen schien. „Wieso nicht?“, fragte Mamoru besorgt. „Sie braucht Hilfe, Euer Hoheit“, sagte Helios und betrachtete die Prinzessin. „Und die kann sie nur von einem Menschen bekommen…“ * „Meine Prinzessin Serenity!“ Die Frau mit den langen, weißen Zöpfen hatte sich überhaupt nicht verändert. „Königin Serenity?“, fragte ich verdutzt. „Meine Bunny…“, sagte Serenity und öffnete ihre Arme, um mich herzlich zu umarmen. „Du musst wissen, dass ich sehr stolz auf dich bin, Serenity. Du hast in den letzten Tagen Großes vollbracht und bewiesen, wie erwachsen du geworden bist. Meinen Glückwunsch! Du hast Galaxia besiegt und das Gute siegen lassen! Du hast kühlen Kopf bewahrt im Angesicht der völligen Zerstörung! Und du hast niemals aufgegeben, obwohl alle deine Freunde bereits die Hoffnung verloren hatten und gestorben waren! Und genau diese Entschlossenheit hat dir zum Sieg verholfen!“ „Ja, ja ich habe gewonnen…“, sagte ich nachdenklich. Schon wieder musste ich mich damit auseinandersetzen und es interessierte nicht wirklich jemanden, ob ich überhaupt darüber reden wollte. „Doch du wurdest verwundet. Auch, wenn du das jetzt erst gemerkt hast, nach dem Kampf.“ Ich schaute meine Mutter der Vergangenheit an. Sie hatte Recht. Doch vor allen anderen hätte ich das niemals zugegeben. Sie kennen schließlich nur eine fröhliche, überdrehte Bunny und keine, die verletzt ist und anders ist als sonst. „Schließe die Augen, Prinzessin“, forderte mich meine Mutter auf. Ich tat wie mir geheißen. Ich spürte ein warmes Licht um mich herum. Als ich meine Augen wieder öffnete, hielt mir meine Mutter einen Spiegel vor meinen Körper. Trotz des weißen, langen Kleides sah ich, dass meine Wunden verheilt waren. Ich hob den Saum des Kleides an und betrachtete mein unteres Bein. Die lange Wunde von Galaxias Schwert war verschwunden, nur noch ein blasser Strich war zu sehen. „Vielen Dank, Königin.“ Ich verneigte mich leicht, Serenity lächelte. „Das waren erst die oberflächlichen Wunden. Wir müssen tief in dein Innerstes gehen, um dich zu heilen und dich deine Leiden und Albträume vergessen zu lassen. Sieh hier hinein…“ Die Königin hob das Mondzepter mit dem Silberkristall darin empor, es fing an hell zu leuchten, was zur Folge hatte, dass das Zeichen auf meiner Stirn ebenfalls erstrahlte. * Mamoru starrte Bunny weiterhin an, plötzlich fing ihr Mondzepter an zu leuchten. „Was hat das zu bedeuten?“, fragte sich Mamoru. „Die Prinzessin muss mit dem Geschehenen abschließen. Sonst wird ihr ein großes Unglück widerfahren. Und die Kleine Lady wird niemals geboren“, erklärte Helios, errötete kurz und senkte schnell den Kopf, damit Mamoru es nicht sah. „Wie? Chibiusa wird nicht geboren?“, fragte Mamoru und in seinem Blick lag Angst. Angst um das kleine, aufgeweckte Mädchen, mit dem sie alle schon viele Abenteuer erlebt hatten. „Die Prinzessin des Weißen Mondes wäre nicht mehr dieselbe. Sie hätte die ewige Einsamkeit vorgezogen, um ihre Freunde zu schützen und sich selbst mit ihren Erinnerungen wegzusperren. Da sich die Zukunft verändert hat, versucht Königin Serenity nun, die Prinzessin zu retten. Wir können nur hoffen, dass sie Erfolg hat. Ansonsten...“ Helios stockte. „Was ansonsten?“, hakte Mamoru ängstlich nach, aber eigentlich wollte er die Antwort gar nicht wissen. „Ansonsten wird ihr Körper in ihren Silberkristall eingeschlossen werden. Und niemand wird mehr die Macht haben, sie daraus zu befreien. Ihre gute Seele wird für immer schlafen und ihr Herz wird immer noch die Menschen erwärmen, die sie in ihrem Kristallgefängnis betrachten werden“, sagte Helios und sah aus den Augenwinkeln, wie Mamorus Augenlider vor Angst zuckten und er Bunny mit einem Blick tiefer Liebe betrachtete, sein Blick blieb vor allem an dem leuchtenden Sichelmond hängen, den sie auf ihrer Stirn trug. Das Zeichen, das sie als Prinzessin Serenity erkenntlich machte. Mamoru schweifte kurz in Gedanken zurück, wann er sie das erste Mal in seinem Leben so gesehen hatte: Er lag durch Zoisites Kristall getroffen im Sterben, als er in ihren Armen lag und sie als die Prinzessin erkannte, in die er sich vor langer Zeit im Silberjahrtausend verliebt hatte und die er bis heute noch liebte. Ihr langer, zierlicher Körper glich in dem Kleid eher einer eleganten, erwachsenen Frau und nicht einem frechen Schulmädchen, das immer verschlief und die Hausaufgaben vergaß. Mamoru wurde sich dem Ernst der Lage bewusst. Wenn er sie verlieren würde, würde er auch seinen Sinn im Leben verlieren, ohne sie und Chibiusa wollte er keine Zukunft. „Helios...“, begann Mamoru langsam. Der Priester verbeugte sich leicht. „Hoheit?“, sagte er ehrfürchtig. „Ist es möglich, dass ich in ihren Traum gelangen kann? Ich möchte ihr helfen, unbedingt. Ist es möglich, durch ihren Schutzschild zu dringen?“, fragte Mamoru ernst. Helios überlegte kurz. „Ja, es müsste machbar sein. Eure Liebe wird Euch zu ihr führen“, sagte Helios und verwandelte sich wieder in die Traumgestalt Pegasus, doch nun war er keine Illusion mehr, die nur noch in einem wunderschönen Traum eines Menschen überleben konnte, sondern er war real, man konnte ihn berühren. Und das tat Mamoru. Er strich sanft mit einem Finger über eine Feder in Pegasus’ Flügeln. „Führe mich zu ihr“, befahl er dem Fabelwesen, welches sich wiehernd aufbäumte. Mamoru verwandelte sich in diesem Moment durch das Aufleuchten von Pegasus’ Horn in Endymion. „Folgt mir“, sagte Helios und wandte sich nun Bunny zu, die bewegungslos in ihrem schützenden Licht lag. Mamoru sprang Helios hinterher, der sich direkt auf das Licht stürzte. Im ersten Moment spürte Mamoru, wie er durch das Licht drang und innerhalb des Lichtes vernahm er eine starke Kraft. Dann schwebte er einen kurzen Moment über Prinzessin Serenity, er schloss gerade die Augen, um sie sanft zu küssen, als er plötzlich an ihre Seite schwebte. Er hatte die Arme um sie gelegt und ebenfalls die Augen geschlossen, da Helios ihn in die Traumwelt zog, zu seiner geliebten Usagi. Und auf einmal war er da. Überall wurde die Welt zerstört. Rote Blitze schlugen in Hochhäusern ein, Erdbeben vernichteten Gebäude und Menschen. „Wo bin ich? Bunny?! BUNNY?!“, rief Mamoru, er schwebte über dem ganzen Szenario. Auf einmal tauchte Pegasus neben ihm auf. „Sie ist nicht mehr hier. Ich habe sie aus diesem Traum befreit. Aber Ihr solltet Euch ansehen, was sie durchgemacht hat“, sagte Helios und blickte nach unten, wo Eternal Sailor Moon zusammen mit Chibi-Chibi und den Starlights Galaxia gegenüber standen. Mamoru verfolgte die Szene, in der die Starlights von Galaxia gefoltert wurden, wie Galaxia Sailor Moons Mondstab zerstörte, ihre Brosche, mit deren Hilfe sie sich verwandelte und schließlich wie sie ihren Sternenkristall in den Händen zerdrückte, als sei er ein kleines, wehrloses Insekt. Mamoru sah wie ihr helles Licht erlosch, wie Chibi-Chibi als das Licht der Hoffnung auferstand und ihren Sternenkristall wieder zusammenfügte. Sie übergab ihn ihr schließlich, wodurch Bunny wieder zu leben begann. Mamoru sah den Kampf zwischen Bunny und dem Chaos mit an. Auf einmal blitzte eine weitere Erinnerung auf, die Szene veränderte sich: Alle Sailor Kriegerinnen wurden hingerichtet, dann der Plan von Sailor Uranus und Sailor Neptun, der schiefgegangen war, dann wie Sailor Pluto und Sailor Saturn getötet wurden... All diese Erinnerungen Bunnys schlugen auf ihn ein. Er hatte sich das, was Bunny miterleben musste schlimm vorgestellt, doch es war noch schrecklicher. Dann folgte schließlich ihre schlimmste Erinnerung: Galaxia hatte Bunny gezeigt, wie er gestorben war... Mamoru schüttelte den Kopf, er hatte Tränen in den Augen. Das war alles so fürchterlich. „Das waren ihre Erlebnisse im Schnelldurchlauf“, sagte Helios und mit einem Flügelschlag war er neben Endymion angekommen. „Das ist grausam. Wahrlich grausam. Kein Wunder, dass sie sich nicht von diesen Geschehnissen befreien kann. Sie muss ein wahres Trauma erlitten haben“, sagte Endymion und sah Pegasus an, dieser nickte. „Wir müssen sie retten. Folgt mir, Euer Hoheit.“ Mit diesen Worten flog Helios davon und Mamoru folgte ihm. * Auch ich verfolgte meine schrecklichen Erinnerungen noch einmal mit, doch ich war ganz allein, noch nicht einmal meine Mutter konnte ich sehen. „Löse dich von den Erinnerungen, Serenity, oder es wird dich zerstören“, sagte die Königin, sie war also doch noch da. Eigentlich schwebte ich im Raum, und doch konnte ich schluchzend auf die Knie fallen. Die Erinnerung zwang mich einfach in die Knie, ich konnte nicht anders. „Ich konnte meine Freunde nicht beschützen. Ich war nicht fähig dazu“, sagte ich, diese Tatsache fraß sich unaufhaltsam in mich hinein. „Nein! Du darfst nicht daran denken! Das Chaos war die stärkste Bedrohung für das Sonnensystem, aber du hast es trotzdem besiegt! Und nur das zählt!“, sagte die Königin. „Nein!“ Das Gesicht mit Tränen überströmt, sah ich auf. „Das war Zufall. Seit diesen Erlebnissen habe ich Angst – Angst, meine Freunde auch in der uns vorgeschriebenen Zukunft nicht beschützen zu können! Einfach schwach und tatenlos zusehen zu müssen, wie sie mir alle weggenommen werden, alle! Das halte ich nicht aus! Damit kann ich nicht leben! Und damit will ich nicht leben!“ „Serenity! NICHT!“, rief die Königin, ich wusste nicht, was sie mit diesem panischen Ausruf meinte. Was sollte ich nicht? Ich stand auf, das Bild um mich herum zerbrach. Ich stand auf einer Wiese. Überall, wohin ich auch blickte, war Leere. Auf einmal fing der Silberkristall an zu leuchten. Ich holte ihn hervor und betrachtete ihn. Das warme Licht sollte mich immer umhüllen und dafür sorgen, dass ich diese Wärme in meinem Herzen niemals verlieren würde. Der Silberkristall begann, mich in Kristall einzuschließen, langsam kroch das durchsichtige Material meine Beine hoch, noch war es zähflüssig und warm. Auf einmal hörte ich ein hohes Pferdewiehern. Es war Pegasus. Und er hatte jemanden bei sich... Autorennotiz: Dieses Kapitel ist korrigiert! Kapitel 3: Eingeschlossen in Kristall ------------------------------------- Kapitel 3: Eingeschlossen in Kristall (http://www.youtube.com/watch?v=jV3DgWKrQ4g) „Mamoru.“ Ich flüsterte die Worte. Endymion kam zu mir gerannt und wollte mir den Silberkristall aus der Hand reißen, doch es war bereits zu spät. Er warf seine rote Rose, doch auch sie brachte nichts. Ich spürte in diesem Moment, wie meine Füße warm wurden und ich sie plötzlich nicht mehr bewegen konnte. Ich sah zu ihnen hinab und bemerkte, dass sie vom Silberkristall zu einem großen, durchsichtigen Kristall eingeschlossen wurden, doch es störte mich seltsamerweise nicht. „Nein!“, rief Helios und sein Horn leuchtete auf, doch es brachte nichts. Ich tat nichts mit dem Silberkristall, er verwandelte mich seltsamerweise von ganz allein. Plötzlich tauchte Königin Serenity auf. „Es ist deine Einstellung, Prinzessin! Du musst deine Einstellung ändern bevor es zu spät ist! Du wirst völlig in den Kristall eingeschlossen werden und für immer gefangen sein! Bitte, lass es nicht so weit kommen!“, rief Königin Serenity und begann zu weinen, als der Kristall auch Bunnys Beine komplett in sich einschloss. Pegasus verschwand. „Bitte Bunny. Bleib bei mir!“, flehte Mamoru. „Jetzt haben wir uns endlich wieder und du willst mich verlassen? Warum?!“, fragte er mich, ich lächelte ihn an. „Weil ich nicht damit leben kann, dass ich keinen von euch beschützen konnte. Es ist besser, wenn ich gehe, glaube mir“, versicherte ich ihm, woraufhin auch meine Taille gefror. In Mamorus Augen standen nun auch Tränen. „Bitte, bitte nicht! Du hast uns doch alle beschützt! Wir leben doch alle!“, rief er mir zu. „Es war nur Zufall. Ich werde euch nicht noch einmal beschützen können. Und noch einmal mit ansehen zu müssen, wie ihr alle sterbt, das kann ich einfach nicht. Lieber möchte ich für immer schlafen“, sagte ich und lächelte bei diesem Gedanken. Mit einem hellen Leuchten tauchte Helios wieder auf: Er hatte sämtliche Sailor Krieger mitgebracht: Sailor Merkur, Sailor Mars, Sailor Jupiter, Sailor Venus, Sailor Pluto, Sailor Saturn, Sailor Neptun und Sailor Uranus. Kaum sahen sie, was mit Bunny geschah, setzten alle ihre Kräfte ein, um den Kristall um Bunny herum zu zerstören. „Neptun – sieg!“ „Uranus – sieg!“ „Mars! Macht des Feuers, sieg!“ „Venus! Macht der Herzen siegt!“ „Jupiter! Macht der Donner siegt!“ „Merkur! Macht des Wassers sieg!“ „Macht des Saturn schütze sie!“ „Pluto! Sieg!“ Sämtliche Attacken prallten am Kristall ab, ich lächelte alle an. „Schön, dass ihr alle hier seid. Aber ich fürchte, so geht das nicht“, merkte ich an, ich spürte, wie meine Arme einfroren und ich Mamorus Finger nicht mehr an den meinen spürte. „Warum tust du das? Denke doch an Chibiusa...! Sie wird ohne dich niemals existieren! Bunny! Bitte, besinne dich!“, bettelte Mamoru. Auf einmal sah ich die Dinge anders. „Chibiusa...“ Ich erinnerte mich an das kleine freche Mädchen, die mir immer meinen Kuchen weggegessen hatte und die mich immer ärgerte. Und doch, ich liebte sie. Meine Tochter. Auf einmal wollte ich nicht mehr schlafen. „Silberkristall – hör auf!“, rief ich, ich wollte den Kristall zerstören, doch es war zu spät: Anstatt dass ich mich daraus befreite, wurde mein Brustkorb eingeschlossen. Panisch sah ich auf den wachsenden Kristall hinab. „Es tut mir leid. Ich kann es… nicht mehr aufhalten“, gestand ich, alle sahen entsetzt, was mit mir geschah. Mamoru schlang die Arme um den Kristall und küsste mich leidenschaftlich, als wollte er mich damit zurückholen. Ich schloss die Augen und genoss das Gefühl der Liebe, die mich durchströmte, als ich spürte, dass ich meine Augen nicht mehr öffnen konnte und mein Mund noch die einzige Partie meines Körpers war, die noch nicht eingesperrt war. Mamoru löste sich von mir. „Mamoru, ich, ich liebe...“ Doch weiter kam ich nicht. Ich konnte nicht mehr atmen, mein Mund verschloss sich, als er mit Kristall überzogen wurde. Alles um mich herum verschwand und ich wurde schwerelos. * (http://www.youtube.com/watch?v=PXzNiX3Z0hE) „Prinzessin!“ Der Ruf schallte von allen Sailor Kriegern durch den endlos weiten Raum. Bunny war gänzlich vom Silberkristall eingeschlossen, ihre Arme waren auf ihrem Bauch verschränkt, das Mondzepter hörte auf zu leuchten und ihre Augen waren geschlossen. Sie sah aus, als ob sie schlief. Mamoru erinnerte sich kurz an den gläsernen Sarg, in dem die zukünftige Königin Serenity gefangen war, er glich diesem doch sehr, nur mit dem Unterschied, dass dieser Kristall nicht vernichtet werden konnte. „Wann wird ihre Seele in den ewigen Schlaf fallen?“, fragte Mamoru Helios und blieb dabei relativ sachlich. „In spätestens zehn Minuten, Euer Hoheit“, sagte Pegasus und wieherte panisch. „Hat der goldene Kristall nicht die Macht, das Universum zu zerstören? Dann hat er bestimmt auch die Macht, Prinzessin Serenity aus dem Kristall zu befreien, oder?“, fragte Sailor Mars. „Aber nur Chibi Moon kann den Kristall aktivieren. Können wir sie nicht aus der Zukunft herholen?“, fragte Sailor Merkur. „Das ist nicht möglich“, antwortete Sailor Pluto und senkte traurig den Kopf. „Ich komme gerade aus der Zukunft. Es... wird in ihr keine kleine Lady mehr geben, die wir herholen könnten. Sie existiert nicht mehr. Neo Tokio ist völlig zerstört. Noch viel schlimmer, als es unter dem Einfluss der Black Moon Familie gelitten hat. Die Kleine Lady ist verschwunden. Wir können nicht mit ihrer Hilfe rechnen“, sagte Pluto und ihr Blick war traurig, Sailor Saturn sah sie verzweifelt an, schließlich war Chibi Moon ihre beste Freundin gewesen. „Das heißt, wir haben noch zehn Minuten Zeit, sie zu retten. Sehe ich das richtig, dass Bunny nur sich selbst retten kann, allein durch ihre Einstellung? Bedeutet das, wenn sie wirklich will, kann sie sich befreien?“, hakte Mamoru nach. Die Königin senkte kurz nachdenklich den Kopf, dann nickte sie. „Ja, sie könnte sich selbst befreien“, sagte sie. „Aber dafür müsstest du tiefer in ihren Geist eindringen und könntest Gefahr laufen, selbst in einem Kristall gefangen zu werden, falls du scheitern solltest. Dann gibt es kein Zurück mehr für dich“, gab Serenity zu bedenken. Endymion schaute Bunny an, die sich nicht verändert hatte. „Das nehme ich in Kauf“, sagte er mutig. „Mit der Hilfe von Pegasus könnt Ihr weiter in ihren Geist vordringen, Prinz. Er kann nun, da er in seinem wirklichen Körper Pegasus darstellt, in gewisser Weise den Kristall nutzen“, sagte Königin Serenity. „Schließt die Augen, Prinz. Und seid Euch dessen bewusst – Ihr habt zehn Minuten. Dann wird auch Euer Geist in den ewigen Schlaf gezogen und Ihr seid ebenso wie die Prinzessin verloren“, sagte Helios ernst. Endymion schloss die Augen und spürte zuerst, wie sein Körper fiel, dann, wie sein Geist schwebte und mit einem hellen Leuchten durch den Kristall drang, der Bunny umschloss. * Ich war auf einmal allein. Alleine in einem weißen Raum, der keinen Boden, keine Decke und keine Wände hatte. Ich schwebte inmitten dieses Raumes und spürte, wie mich eine Müdigkeit überfiel. Ich wollte die Augen schließen und sie nie wieder öffnen, ich wollte diese Ruhe genießen und nie wieder daraus erwachen... „Bunny.“ Ich öffnete ruckartig die Augen. Vor mir schwebte Prinz Endymion. „Mamoru! Was tust du hier? Wo sind wir? Ist das ein Traum?“, fragte ich ihn. „Ich weiß es nicht. Aber wir sind zusammen, und nur das zählt“, sagte er und küsste mich sanft. „Ich wollte den Silberkristall stoppen, aber es ging nicht“, sagte ich ein wenig geknickt. „Ich fürchte, ich bin tot“, gestand ich ihm. Ich hatte meinen eigenen Geist weggesperrt – wie konnte da mein Körper noch leben, ganz ohne Seele? „Denk nicht daran. Denk an etwas Fröhliches, so wie du es früher auch immer getan hast. Darf ich bitten?“ Mamoru streckte mir seine Hand hin, ich nahm sie ein wenig verwirrt an, ich bemerkte, wie auf einmal Tanzmusik gespielt wurde und wir beide als das königliche Paar durch den Raum schwebten. Ich fühlte mich schwerelos in Endymions Armen, er konnte wirklich gut führen. Ich bewegte mich mit der Musik, elegant und einer Prinzessin entsprechend würdig. Mamoru hielt meinen Oberkörper fest und strich mir mit seiner freien Hand sanft über den Rücken. Ich genoss die Berührung, auf einmal hielt Mamoru inne und zog mich an sich heran, dabei hatte ich gerade die Augen geschlossen und elegant meinen rechten Arm zur Seite gestreckt, um mich zu drehen! Ich spürte, wie er mich ansah. Ich öffnete langsam meine blauen Augen und schaute in die seinen. Ich spürte, wie ich die Kontrolle über mich verlor. Ich verlor mich selbst in seinen Augen. Als er mich küsste, bäumte sich ein ungeheures Verlangen nach ihm auf, ich wollte ihn für immer spüren, diesen Moment einfrieren, hier und jetzt sofort. Ich spürte, dass ich ihn betörte, dass er ebenfalls mehr von mir wollte, doch er löste sich plötzlich von mir. „Was ist los?“, fragte ich ihn, er schaute mich liebevoll an. „Wir haben keine Zeit mehr. Bitte folge mir zurück ins Leben, meine kleine Prinzessin Serenity. Bitte Usagi, nein Bunny, Sailor Moon ich flehe dich an. Ich will mit dir an meiner Seite über Tokio und die Welt regieren und mich auf die Kleine Lady freuen können. Denk daran, wie viel sie dir bedeutet hat, auch wenn ihr euch nur in den Haaren gelegen habt. Du hast sie geliebt, und sie hat dich geliebt. Ihr seid Mutter und Tochter. Willst du Chibiusa wirklich verlieren?“ „Nein, ich will sie nicht verlieren, aber ich habe Angst, dass ich euch als meine Freunde verlieren werde!“, gab ich zu bedenken, doch Mamoru schüttelte den Kopf. „Ich weiß, was du durchgemacht hast, Bunny. Ich habe es gesehen, Helios hat es mir gezeigt. Ich habe dich alleine gelassen, es war der größte Fehler meines Lebens, dich allein zu lassen und so egoistisch zu handeln, einfach nach Amerika zu fliegen, bloß wegen einer blöden Studienarbeit. Ich habe begriffen, dass es wichtigere Dinge gibt im Leben, Liebe und vor allen Dingen dich. Du bist wie ein Engel, der mein Leben erhellt. Ich werde dich nie wieder verlassen, versprochen“, sagte Mamoru und drückte mich fest an sich. „Versprichst du mir, dass wir uns gegenseitig beschützen?“, fragte ich ihn, er erwiderte meinen Blick und nickte, ich sah die Wahrheit in seinen Augen. „Ja, ich verspreche es dir. Ich beschütze dich und unsere kleine Chibiusa. Doch jetzt müssen wir hier weg, sonst sind wir beide verloren!“, sagte Mamoru und griff meine Hand. Ich begann zu weinen. Ich hatte verstanden, wie sehr sich alle Sorgen um mich gemacht hatten und wie egoistisch es von mir gewesen war, mich einfach alleine verstecken zu wollen, anstatt mit den anderen glücklich weiterzuleben und mit Mamoru zusammen zu sein. Ich sah, wie Mamoru auf einmal schwebte und mir seine Hand hinhielt. „Lass uns zurückkehren, komm schon. Versprich mir, dass du mir folgen wirst, ja?“, forderte er mich auf und verschwand. Ich schrie ihm weinend hinterher: „Mamoru! MAMORU!“ Meine Stimme hallte laut wider. Doch er war verschwunden. * Die Sailor Krieger hatten sich in einem Kreis herum um den Silberkristall aufgestellt. Auch Helios und Serenity waren unter ihnen. Alle vereinigten ihre Kräfte, ein gewaltiger Lichtstrahl schoss auf den Kristall zu – ohne Erfolg. „Das gibt es doch nicht! Bunny! Bunny!“ Sailor Mars war völlig fertig mit den Nerven und war auf die Knie gefallen vor Verzweiflung. Sie begann zu weinen. „Wir können sie nicht retten!“, sagte Sailor Venus traurig, ihr langes, blondes Haar wehte leicht im Wind und umspielte ihre weichen Gesichtszüge, welche von Trauer überzogen waren. Amy tippte mit Tränen in den Augen auf ihren Computer ein, als hoffte sie, doch irgendwo eine Lücke zu finden, um Bunny zu retten. Das Gerät kontrollierte den Kristall komplett ab, von oben bis unten, von hinten bis vorne, von innen bis außen. Keinerlei Erfolg. Der Computer suchte und suchte, fand aber kein Mauseloch, welches man dazu hätte benutzen können, die Prinzessin zu befreien. Mamoru lag vor Bunny auf dem Boden, da sein Geist weiter in den ihren gegangen war. Uranus, Neptun und Pluto versuchten mithilfe ihrer Talismane Prinzessin Serenity zu befreien, doch keine Chance. Das Schwert prallte ab, ohne im Kristall auch nur einen einzigen Kratzer zu hinterlassen. Neptuns und Plutos Attacke zeigte in etwa die gleiche Wirkung. Die Sailor Krieger waren am Ende mit ihren Kräften. „Wir sind einfach nicht stark genug für den Silberkristall“, sagte Königin Serenity und schloss kurz die Augen, um das Unheil nicht weiter mit ansehen zu müssen. „Wir können nur hoffen, dass Endymion Erfolg hat“, fügte sie noch hinzu, sie hatte sich nun zu den Sailor Kriegern gewandt. Sailor Saturn schrie plötzlich auf: „DA!“, rief sie aufgeregt und deutete auf den Kristall, alle wirbelten zu Bunny herum. „Die Prinzessin…“, fing Sailor Jupiter fassungslos an. „Sie...“, führte Venus fort. „Sie weint“, endete Sailor Pluto erstaunt. Trotz dass der Silberkristall sie vollständig umhüllte, tropften aus ihren Augenwinkel Tränen. Die Tränen schienen eine außergewöhnliche Wirkung auf den Silberkristall zu haben. Sie leuchteten hell, sobald sie Bunnys Wange berührten. Das Licht war so hell, dass sich jeder die Augen zuhalten musste. Dann wurde das Licht von einem seltsamen Geräusch abgelöst – Es klang wie ein Knirschen. Ein kleiner Riss leuchtete im Kristall, erst war der Riss klein, dann wurde er immer größer und zog sich schließlich bis unten zu Bunnys Füßen. Alle starrten erstaunt ihre Prinzessin an. Hatte Mamoru etwa Erfolg gehabt? Es knirschte und knackte immer unheilvoller, als es plötzlich eine Explosion gab und das Kristallgefängnis mit einem Schlag auseinander sprang. Die Sailor Krieger stürzten bei dieser Explosion zu Boden. Als sie sich wieder aufrichteten, sahen sie ihre Prinzessin auf der Wiese stehen, als wäre nichts geschehen. Sie hatte den Silberkristall in ihrer Hand, er leuchtete noch einmal kurz auf, bevor er schließlich erlosch. Autorennotiz: Dieses Kapitel ist korrigiert! Kapitel 4: Befreit ------------------ Kapitel 4: Befreit Ich ging sofort in die Knie und hielt Endymion in meinen Armen, er war noch nicht aufgewacht. „Bitte kehre zurück, Mamoru“, murmelte ich und hielt seinen Kopf in meinen Händen. Ein glückliches Lächeln huschte über mein Gesicht, als ich sah, wie sich seine Lider bewegten. „Mamoru, hörst du mich?“, fragte ich ein wenig besorgt, als er in meinen Armen erwachte und mich ansah. „Du bist… du bist frei“, sagte er mit schwerer Zunge. Mir kullerten immer noch die Tränen über die roten Wangen. „Ja, ich bin zurück“, flüsterte ich und war auf einmal einfach nur noch glücklich, den Mann, den ich über alles liebte, in meinen Armen zu halten. Ich wollte ihn nie wieder loslassen, bis ich merkte, dass ich von hinten stürmisch umarmt wurde. „Bunny!“ „Bunny!“ Die Stimmen meiner treuen Krieger vermischten sich untereinander, alle kamen aufgeregt hergelaufen, um mich zu empfangen. Glücklich schloss ich jede einzelne Kriegerin in den Arm. „Es ist alles gut. Ich werde euch beschützen, ich verspreche, dass ich nicht noch einmal scheitern werde“, sagte ich und war mir so sicher wie nie zuvor. Ich hatte mich mit der Wahrheit auseinandergesetzt und sie endlich verkraftet. Ich war darüber hinweggekommen. Ich war frei. Ich spürte meine Tränen kaum mehr auf der Wange, ich lächelte alle an. „Bunny, wir sind so froh, dass es dir wieder gut geht!“, sagte Merkur und hatte ebenfalls wie viele andere Tränen in den Augen. „Prinzessin des weißen Mondes...“ Ich drehte mich um und sah Helios, er kniete sich vor mir und Mamoru nieder. „Euer wahrer Körper in der Realität ist noch eingefroren, Ihr müsst sofort ins Leben zurückkehren, sonst hat das Folgen. Wenn man zu lange träumt, dann verliert man sich in seinem eigenen Traum.“ Dann stand er auf und lächelte. „Und wir wollen doch, dass das Happy End bleibt“, fügte er noch hinzu und sah mir in die Augen, ich schaute ihn liebevoll an. Er hatte mir so sehr geholfen. Ich verneigte mich vor ihm, Helios bekam große Augen, als er sich dessen bewusst wurde. „Ich möchte mich bei dir bedanken, Priester von Elysion. Ohne dich wäre ich jetzt immer noch im Kristall gefangen und wäre nie wieder aufgewacht. Ohne deine wertvolle Hilfe hätte ich es nie geschafft. Ich danke dir von ganzem Herzen“, sagte ich und als ich ihn anblickte, sah ich, wie er rot angelaufen war. „Es war meine Pflicht, Euer Hoheit“, sagte er. Dann wandte ich mich meiner Mutter zu, die auf mich zulief und mich als Letzte in den Arm nahm. Sie drückte mich fest an sich. „Meine Serenity. Du bist nun erwachsen. Mache etwas aus deinem Leben und bleibe für immer glücklich. Das ist mein Wunsch; dass du endlich in Frieden leben kannst“, sagte sie und ich bedankte mich auch bei ihr von ganzem Herzen. „Doch Prinzessin, tue mir einen Gefallen.“ Ich wollte gerade wieder zu den Anderen gehen, als ich mich aufgrund ihrer Worte erneut herumdrehte. „Welchen, Mutter?“, fragte ich, ich würde alles für sie tun. „Hilf den Menschen, Tokio wieder aufzubauen. Gib dich als Prinzessin zu erkennen und auch als zukünftige Herrscherin über Tokio. Doch halte dein wahres Ich vorerst verdeckt. Ich will nur, dass die Menschen die Person kennen lernen, die sie alle gerettet hat“, sagte Serenity stolz. Ich nickte. „Ich verspreche es“, sagte ich, auch wenn ich genau wusste, dass es mir schwer fallen würde. Helios trat zwischen uns. „Es wird Zeit“, sagte er und verwandelte sich in Pegasus. „Mach es gut, meine Prinzessin“, sagte Königin Serenity und lächelte mich an, doch der Priester unterbrach diesen Moment. „Alle werden aus Eurem Traum herauskatapultiert, wenn sobald Ihr aufwacht, Prinzessin. Dann kehren alle wieder in ihre Körper zurück. Ich habe sie nur in ihrem Traum hierher geholt“, erklärte Pegasus. „Okay“, sagte ich nickend, während ich Mamorus Hand ergriff. „Ihr werdet außerdem keine Albträume mehr haben“, fügte Helios noch hinzu, meine Miene hellte sich auf. „Das ist schön“, sagte ich erleichtert und freute mich nun richtig, wieder in Mamorus Bett aufzuwachen... „Bereit?“, fragte Helios, alle antworteten mit richtig lauter, motivierter Stimme, die ich oft von Kämpfen her kannte: „JA!“ Es klang wie ein wunderschöner, entschlossener Chor. Das liebte ich an meinen Sailorkriegern so. „Gut. Dann leite ich nun die Aufwachphase ein...“ Pegasus wieherte laut und bäumte sich auf. Sein Horn fing an zu leuchten und ich spürte, wie ich erneut schwerelos wurde und Mamorus Hand umso fester drückte. Doch wir wurden auseinandergerissen. Um mich herum lösten sich die Sailor Krieger auf, alle lächelten, als hätten sie einen schönen Traum gehabt. Ich wollte gerade die Augen schließen, um mich in der Schwerelosigkeit fallen zu lassen, da sah ich das wunderbar warme Licht von Pegasus vor mir, er flog vor uns und wies uns an, ihm zu folgen. Ich lenkte meinen Willen in das Licht und folgte ihm, während sich mein Herz öffnete und alle Liebe darin ebenfalls zu leuchten anfing, mein Silberkristall erstrahlte hell. Das Licht von Pegasus breitete sich aus und ich sah nichts mehr außer einem hellen, hellen Licht, welches meine Augen blendete... * Die beiden Gestalten, die auf Mamorus Bett lagen, waren immer noch von Licht umhüllt. Der Körper von Prinzessin Serenity war in einem durchsichtigen Glaskristall eingesperrt, Mamorus Hand lag auf dem Kristall. Beide bewegten sich nicht, bis plötzlich zwei wabernde rauchartige Gestalten in die Körper eindrangen, beide gleichzeitig. Das Licht leuchtete für einen kurzen Moment heller auf, dann umhüllte es die beiden Personen wieder, die sich immer noch friedlich in den Armen hielten, bis auf den Unterschied, dass die Verbindung durch den Kristall gestört war. Der Mann zuckte leicht mit den Lidern, bevor er die Augen aufschlug. Mamoru orientierte sich kurz und wollte Bunnys Hand drücken, als er entsetzt feststellte, dass seine Hand auf dem Kristall ruhte und er Bunny nicht berühren konnte. Schlagartig war Mamoru ganz wach und setzte sich auf. Prinzessin Serenity rührte sich nicht. Plötzlich sah Mamoru, wie der Sichelmond auf ihrer Stirn leuchtete, danach der Silberkristall, der ihr durch die verschränkten Arme genau auf der Brust lag, genauer gesagt direkt auf dem Herzen. Ein helles, weißes Licht ging davon aus, das Licht der Mondprinzessin, wo schon Galaxia angemerkt hatte, dass es kein Licht in der Galaxie gab, das heller leuchtete. Mamoru spürte, wie es um seine Hände ganz warm wurde und als er auf den Kristall sah, konnte er beobachten, wie langsam kleine, glitzernde Sternchen nach oben stiegen und er sich langsam auflöste. Als der Kristall verschwunden war, betrachtete Mamoru seine Freundin und wartete, bis sie aufwachte. Der Silberkristall erlosch, doch Bunny war immer noch von dem warmen Licht umgeben. * Ich fühlte, dass ich auf etwas weichem lag. Mir war bequem zumute und ich spürte eine warme Hand auf meinem Bauch. Ich realisierte, dass ich bei Mamoru sein musste, wieder zurück, ich hatte alles überlebt. Ich stöhnte und öffnete langsam meine blauen Augen, die Umgebung wechselte von verschwommen zu scharf. Ich erkannte Mamorus Gesicht über dem meinen, er war von einem wunderbar warmen, gelben Licht umgeben. Langsam setzte ich mich mit seiner Hilfe auf. „Du bist wieder wach! Meine Bunny!“ Er umarmte mich stürmisch, sodass ich verwundert lächeln musste. So kannte ich Mamoru gar nicht, er zeigte seine Gefühle normalerweise kaum. Ich erwiderte die Umarmung und drückte ihn fest an mich. Als wir uns lösten schauten wir uns tief in die Augen und küssten uns leidenschaftlich. „Mamoru?“, fragte ich, nachdem wir uns voneinander gelöst hatten. „Ja?“ Er sah mich an. „Jetzt brauche ich keine Angst mehr vor der Vergangenheit oder der Zukunft zu haben. Ich habe alles verarbeitet und ich bekomme keine Albträume mehr. Das freut mich so unendlich!“, sagte ich glücklich. Mamoru lächelte liebevoll. „Ja, und mich macht glücklich, dass es dir wieder gut geht. Ich verspreche dir hiermit erneut, dich ab jetzt für immer zu beschützen“, sagte er und wir küssten uns erneut. „Oh Mamoru“, seufzte ich und es dauerte nicht lange, bis ich in seinen Armen eingeschlafen war, doch dieses Mal träumte ich etwas Schönes und Unschuldiges. Autorennotiz: Dieses Kapitel ist korrigiert! Kapitel 5: Briefe über Briefe Teil 1 ------------------------------------ Anmerkung zu diesem Kapitel: Wer aufmerksam die deutschen Folgenvorschauen zu den Folgen 183 - 195 beachtet, wird merken, dass die folgenden Briefanfänge genau der Vorschau entsprechen und ich danach die Handlung der jeweiligen Folge in einem Brief an Mamoru weiterverfasst habe! Jetzt aber viel Spaß beim Lesen! Liebe Grüße, Lisa-Marie91 Kapitel 5: Briefe über Briefe Teil 1 Mamoru erwachte von einem hellen Sonnenstrahl, der ihm angenehm das Gesicht wärmte und schließlich seine Augen wachkitzelte. Er drehte sich von der Sonne weg und spürte neben sich jemanden liegen, der ruhig atmete. Mamoru erinnerte sich daran, dass Bunny bei ihm in den Armen lag und immer noch in ihren Träumen versunken war. Er öffnete die Augen, um die Schläfrigkeit loszuwerden. Mamoru bemerkte, dass er direkt auf Bunnys Schulter lag und ihr perfekt in den Ausschnitt schauen konnte, doch er lief rot an und so wie es sich für einen Prinzen gehörte, spannte er nicht weiter, sondern schwor sich, sich diesen wunderschönen Ausblick für später aufzuheben. Vorsichtig zog er seinen rechten Arm unter Bunnys Kopf weg, diese ihn nur kurz bewegte, aber nicht aufwachte. Mamoru löste den Griff an ihrer Hand, war über sie gebeugt und schaute sie einfach nur an. Prinzessin Serenity wurde von der Sonne bestrahlt, was ihre blonden Haare leuchten ließ und ihr Kleid noch stärker hervorhob. Der Silberkristall blitzte Mamoru unter der Sonneneinstrahlung immer wieder kurz entgegen. Bunny hatte doch tatsächlich die ganze Nacht mit dem Mondzepter in der Hand geschlafen. Vorsichtig griff Mamoru den Sichelmond und zog ihn mitsamt Stiel aus Bunnys rechter Hand. Er hatte ein wenig Angst, dass der Silberkristall sich nicht von ihm anfassen lassen würde, doch die wertvolle Energiequelle schien zu wissen, dass von ihm keine Gefahr ausging. Während Mamoru den noch warmen Stiel des Zepters in der Hand hielt, spürte er etwas in seinen Körper strömen. Diese Macht überschüttete ihn schon beinahe mit einer wunderbaren Wärme, Bunnys Energie. Mamoru legte das Zepter neben die Prinzessin auf den Nachttisch und betrachtete sie weiter. Je mehr er sie anschaute, umso schöner fand er sie. Sie konnte einen wirklich bezaubern. Mamoru überkam ein Schauder, seine Gefühle fuhren Achterbahn. Er wollte Bunny wachküssen, sie generell küssen, sie an seinem Körper spüren und ihr über die makellose Haut streicheln, doch er riss sich zusammen. „Sie muss schlafen, Chiba. Sie hatte eine anstrengende Zeit hinter sich. Lass sie noch ein bisschen“, murmelte er leise zu sich selbst, blickte noch einmal das Mondzeichen auf ihrer Stirn an, dann ihre geschlossenen Augen, bevor er sich vorsichtig von ihr entfernte und aufstand. Mamoru bemerkte nun, dass es nicht ratsam war, mit der Rüstung von Prinz Endymion einzuschlafen, seine Schultern fühlten sich an wie Stein. Er streckte sich genüsslich vor dem Fenster, in der Hoffnung, er könnte seine Schultern etwas lockern, zog sich vor der schlafenden Prinzessin um und ging zur Schlafzimmertür. Dort blieb er noch mindestens zwei Minuten stehen, um Bunny erneut zu betrachten, bevor er die Tür anlehnte und in die Küche ging, um sich einen Kaffee zu machen. Mamoru saß auf dem Sofa und sortierte Bunnys Briefe nach Datum, während er in der Küche den Kaffee durchlaufen ließ. Endlich hatte er all die Briefe sortiert. Mamoru holte sich zum Frühstück ein frisch gebackenes Croissant aus dem Ofen und dazu seine morgendliche Tasse Koffein. Mit beidem setzte er sich auf die Terrasse und genoss die ersten Sonnenstrahlen. Die Vögel zwitscherten, doch sie wurden immer wieder von Baulärm unterbrochen, da die Stadt Tokio wieder neu aufgebaut wurde. Mamoru trank seinen Kaffee und aß sein Croissant, dann brachte er das Geschirr in die Küche zurück und füllte seine Tasse erneut, bevor er sich auf die Couch setzte und den ersten Brief zur Hand nahm. Vorsichtig riss er den Umschlag auf und nahm das gefaltete Papier heraus. Er roch nach Bunny, wunderbar nach Rosenblüten. Mein geliebter Mamoru, endlich ist es wieder soweit: Es sind Sommerferien! Stell dir vor, wir werden an einem See zelten gehen ist das nicht toll? Aber etwas beunruhigt uns: Es heißt, dass dort jemand sein Unwesen treibt, die Zelte zerstört und die Menschen erschreckt! Und ich mag doch keine Horrorgeschichten! Ich habe zum ersten Mal zu spüren bekommen, wie es sein muss, eine wirkliche Mutter zu sein. Chibi-Chibi, das kleine Mädchen, das seit Neustem zu unserer Familie gehört, ist durch den halben Zug gerannt, und ich hinterher. Natürlich ging es schief und ich bin geradewegs in einen Kaffeewagen gerannt. Als wir da waren, haben wir die Threelights getroffen, die gerade an dem See einen Kinofilm gedreht haben! Rey kannte dort einen berühmten Töpfer, doch später hat sich herausgestellt, dass ihm sein Sternenkristall gestohlen worden war und er sich in ein Monster verwandelt hatte. ER war es, der die ganzen Zelte zerstört hatte! Aber zum Glück konnten wir ihn retten! Ich wünschte, du wärst bei uns gewesen im Urlaub! Trotz dieser Hindernisse war es so lustig! In Liebe, deine Bunny Mamoru lächelte, als er den Brief zur Seite legte. „Na dann hast du ja schon etwas Übung darin, eine richtige Mutter zu sein“, grinste er in sich hinein und musste lachen, als er sich vorstellte, wie Bunny Chibi-Chibi hinterher durch den Wagon gerannt war. Er hatte das kleine Mädchen selbst auf dem Arm gehabt, nachdem es ihn zu Bunny geführt hatte, sie war wirklich süß. Mamoru erinnerte sich daran, dass Bunny noch schlief und schwor sich, das nächste Mal leiser zu lachen, als er auch schon den nächsten Brief zur Hand nahm: Mein geliebter Mamoru, Bitte vergib mir! Ich sollte keinen anderen Mann als dich in mein Zimmer lassen, aber ich habe es doch getan! Noch schlimmer: Mama und Papa sind nicht zuhause! Das ist eine gefährliche Situation, wir sind ganz allein im Zimmer! Aber ich versprech dir, ich bleibe hart! Weil eben meine Eltern nicht daheim waren, hatte ich ziemliche Angst vor Einbrechern. Seiya hat sich daraufhin bereit erklärt, mich zu beschützen. Wir haben zusammen Kaffee getrunken und Chibi-Chibi hat Seiya eine Sahnetorte ins Gesicht geworfen, das war vielleicht peinlich. Seiya ist daraufhin duschen gegangen und Rey, Minako, Amy und Makoto sind gerade zu Besuch gekommen, als Seiya nur mit einem Handtuch bekleidet aus der Dusche kam. Doch Chibi-Chibi hat dem Ganzen noch den i-Tupfer gegeben: Sie hat versucht, Seiya das Handtuch runterzureißen! Seiya ist daraufhin ins Bad geflüchtet. Wie peinlich! Ich wäre am liebsten im Erdboden versunken! Ich dachte wirklich, der Tag kann nicht noch schlimmer kommen, weil meine Freunde auch noch dachten, ich hätte mit Seiya zusammen geduscht (was natürlich NICHT der Fall war!)! Ich habe mich natürlich getäuscht: Taiki und Yaten kamen noch zu Besuch und schließlich noch Haruka und Michiru. Ich hatte nun eine ganze Leibgarde gegen Verbrecher. Doch dann kam auch noch ein Fernsehteam und wollte uns beim Abendessen filmen! Sie durften die Threelights nicht entdecken und deswegen versteckten wir uns alle im Haus. Doch dann tauchten die Bösen auf und ich konnte mich nirgendwo verwandeln, weil immer einer der Threelights dabei war! So ein Mist! Ich habe es schlussendlich doch geschafft, doch beim Kampf haben die Sailorkrieger und die Bösen fast das ganze Haus in Schutt und Asche gelegt. Und dreimal darfst du raten, wer aufräumen durfte... Ich wäre froh, wenn du dich endlich melden würdest, Mamoru! In Liebe, deine Bunny Mamoru zog eine Augenbraue hoch. Sie hatte einen fremden Mann in ihr Zimmer gelassen? Leise fing er an zu kichern. „Ich vertraue dir Bunny, das weißt du doch.“ Schon am Schreibstil erkannte er, dass die Briefe eindeutig von Usagi stammten, so lustig, wie sie ihre Erlebnisse beschrieb konnte es nur ihr so ergangen sein! Von den Rechtschreibfehlern mal ganz abgesehen… Wieder hatte sie etwas Lustiges erlebt. Schade, dass er nicht dabei gewesen war! Der nächste Brief war etwas kürzer: Mein geliebter Mamoru, Amy hat eine kleine Freundin, sie heißt Misa und sie ist ein großer Fan von Threelights, aber sie ist leider schwer krank. Ich habe Taiki überredet, sie im Krankenhaus zu besuchen und festgestellt, dass er auch Probleme hat. Und einen bösen Arzt gab es dort auch! Er war wieder ein verwandelter Dämon und ich habe mir alle Mühe gegeben, ihn zurückzuverwandeln, da er die kleine Misa operieren musste und zwar schnell! Die Kleine hat die OP zum Glück überstanden und es ging ihr danach auch wieder besser! Ich freue mich, dass es ihr wieder gut geht! Das siehst du doch auch so, oder, Mamoru? In Liebe, deine Bunny Mamoru lächelte. Das liebte er so an Bunny, dass sie sich um andere mehr sorgte als um sich selbst und dass sie sich so für andere freuen konnte. Beim nächsten Brief musste Mamoru sich sehr zusammenreißen, um nicht schallend loszulachen: Mein geliebter Mamoru, ich weiß das klingt dumm, aber warst du jemals im Schlaraffenland der Süßigkeiten? Was? Du meinst, das gibt es gar nicht? Du irrst dich gewaltig! Das gibt es tatsächlich! Aber irgendetwas Merkwürdiges geht da vor! Chibi-Chibi kam immer mit Süßigkeiten und teuren Geschenken nach Hause, da habe ich angefangen, mich zu fragen, woher sie das alles hat! Meine Freunde halfen mir dabei, unterwegs wurden wir von einem unglaublich bissigen Hund verfolgt, der zu Chibi-Chibi handzahm war und uns ganz offensichtlich nicht leiden konnte, da er uns bis auf eine Straßenlaterne gehetzt hat! Erst als wir wie die Kletten an der Lampe hingen, ist er ruckartig stehen geblieben und hat sich sein eigenes Haus über den Kopf gezogen. Wir trafen auf die Threelights, die uns begleitet haben. Chibi-Chibi ist bei dem reichsten Mann von Japan zu Besuch gewesen und hat gleich mal alles zerdeppert, was ihr in die kleinen Hände kam! Dabei hätte mich das ein Vermögen an Taschengeld kosten können! Aber der Mann war so freundlich und ich musste es nicht bezahlen. Dann wurde er von unseren Feinden angegriffen, aber wir hatten die Situation im Griff. Ich vermisse dich, Mamoru! In Liebe, deine Bunny Mamoru schüttelte den Kopf. Was ihr doch alles passiert war! Den nächsten Brief fand er sehr interessant: Mein geliebter Mamoru, es ist Herbst! Zeit für die Sportfeste an unserer Schule! Auch für das übliche Ballsportturnier! Ich wollte erst nicht mitmachen, aber dann hat Seiya von Threelights mich trainiert. Ich gebe ja zu, dass ich nicht sehr sportlich bin und viele Fehler gemacht habe! Aber am Ende hat es mir doch riesigen Spaß gemacht! Wir mussten mit dem Threelightsfanclub eine Vereinbarung treffen: Falls Seiyas Mannschaft, und damit auch meine, das Spiel gewinnen würden, durfte ich weiter mit Seiya zu tun haben. Sollten wir verlieren, dann sollten wir uns nie wieder sehen. Ich dachte wirklich, wir verlieren, aber wir haben tatsächlich gewonnen! Doch es ist noch etwas Ungewöhnliches passiert: Als Chibi-Chibi meinen Mondstab berührte, verwandelte sie sich in eine Sailorkriegerin! Ist sie etwa eine von uns? In Liebe, deine Bunny Chibi-Chibi war nicht verwandelt, als sie ihn zu Bunny geführt hatte. Sie war ein ganz normales Mädchen. Doch Mamoru hatte sie in Bunnys Erinnerungen als Sailor Kriegerin gesehen, sie war einfach nur süß. Mamoru zog den nächsten Brief in seine Hände. Und als er ihn durchlas, verengten sich seine Augen und sein Blick verwandelte sich in Besorgnis. Die Situation spitzte sich zu und langsam spürte er, wie die Briefe von Bunny ernster wurden... Autorennotiz: Dieses Kapitel ist korrigiert! Kapitel 6: Briefe über Briefe Teil 2 ------------------------------------ Kapitel 6: Briefe über Briefe Teil 2: Mein geliebter Mamoru, es sieht so aus, als hätte Sirene herausgefunden, wer ich bin. Dieser Flug, ist das vielleicht eine Falle, um mich auszutricksen? Bringe ich nicht alle Passagiere in Gefahr, wenn ich in das Flugzeug steige? Oh nein, ich bin wirklich in einer üblen Zwickmühle! Die Ereignisse fangen an sich zu überschlagen! Sirene weiß nun, dass ich Sailor Moon bin! Doch es kommt schlimmer! Wir mussten uns vor den Threelights verwandeln und haben herausgefunden, dass SIE die allseits bekannten Starlights sind! Eigentlich wollte ich mit ihnen reden, aber sie wollten einfach nicht mit sich reden lassen! Ich bin so verzweifelt! Heißt das etwa, nur weil die Geheimnisse gelüftet worden sind, dass wir keine Freunde mehr sein können? Was soll ich tun, Mamoru? In Liebe, deine Bunny „Oh Bunny...“, sagte Mamoru. „Ich hätte bei dir sein sollen, ich hätte dich vor Sirene beschützt... Du musstest ganz allein die Verantwortung der Passagiere auf dich nehmen und ein Unheil verhindern... Du Arme.“ Mamoru spürte, wie sehr ihn die Briefe mitnahmen. Er merkte immer mehr, wie schwerwiegend seine Entscheidung war, nach Amerika zu fliegen und vor allem wie schwerwiegend sein „Tod“ war. Beim nächsten Brief hätte Mamoru fast einen Überschlag gemacht: Mein geliebter Mamoru, ich möchte, dass du das weißt: Rey versucht sich als Wahrsagerin und will das Geheimnis von Seiya und mir herausbekommen. Und dann sind da immer noch diese Fremden. Und wir haben keine Ahnung, was sie eigentlich wollen. Ich möchte bloß wissen, wie das alles noch weitergeht... Seiya hat mich gebeten, in einen Radiosender zu kommen, wo sie ein Interview halten würden. Dort gab es so etwas wie eine geistige Aussprache zwischen uns beiden. Unsere Feinde griffen nach dem Interview den DJ an und wir kämpften gerade gegen das Monster, als plötzlich eine der Drahtzieherinnen auftauchte und mich töten wollte. Ich hatte nicht schnell genug reagiert, ich sah in Zeitraffer, wie der Tod auf mich zuflog. Doch plötzlich stürzte sich Seiya zwischen mich und den tödlichen Schuss, und wurde schwer verletzt. Ich habe mir solche Sorgen um ihn gemacht, aber Taiki und Yaten brachten ihn einfach weg und schrien mich an, ich solle sie in Ruhe lassen! Dabei kann ich doch auch nichts dafür, dass Tinianko Seiya angegriffen hat! Oh Mamoru, warum kannst du nicht bei mir sein? Mit deiner Unterstützung wäre ich bestimmt viel stärker und sicherer... Bitte, melde dich doch! In Liebe, deine Bunny Bunny wäre fast getötet worden? „Oh Gott!“, rief Mamoru aus. Und er war nicht da gewesen! Er stellte sich bildlich vor, wie der Lichtstrahl auf ihren Nacken zuschoss und sie einfach nur panisch zugesehen hatte, unfähig, sich zu bewegen... In diesem Moment war Seiya vor sie gesprungen. Mamoru hatte eine kleine gewisse Abneigung gegen Seiya gehegt, da er der Mann war, der die ganze Zeit an Bunnys Seite war, als er von Galaxia vernichtet worden war, aber nun spürte er so etwas wie Dankbarkeit für ihn, da er ihr Leben gerettet hatte und somit die Welt gerettet werden konnte. Mein geliebter Mamoru, Haruka, Taiki und Yaten wollen nicht, dass ich Seiya wiedersehe und ich weiß eigentlich gar nicht so recht, warum. Ich fühle mich ziemlich mies. Ich glaube nämlich, dass wir uns sehr gut verstehen könnten, wenn wir nur miteinander reden würden. Du denkst doch genauso, oder? Ich vertraue Seiya jedenfalls... Er hat mich gebeten, zu dem Konzert der Starlights in einen Vergnügungspark zu kommen. Leider war es ausverkauft, aber ich habe mich einfach in das große Riesenrad gesetzt und mithilfe meiner Brosche hat Seiya gesehen, dass ich da war und hat mir eine wichtige Botschaft bezüglich Galaxia mitgeteilt: Galaxia versucht, jeden Planeten zu zerstören, die gesamte Energie der Sternenkristalle und somit der Galaxie selbst an sich zu reißen! Das ist so schrecklich! Ich glaube, wir müssen uns für einen schweren Kampf rüsten, Mamoru, der schwerste überhaupt! In Liebe, deine Bunny Sie wusste nun also, was Galaxia eigentlich wollte. Sie ahnte bereits, dass dies ihr schwerster Kampf werden würde. „Hoffen wir, dass es wirklich ihr schwerster Kampf war und dass auch in Zukunft so bleiben wird. Ich wünsche ihr nicht noch mehr Leid. Sie hat wahrlich genug durchgemacht“, murmelte er und öffnete den nächsten Brief: Mein geliebter Mamoru, Es gibt ein Computerspieleturnier! Eigentlich großartig, oder? Du kannst so viel spielen wie du willst und musst nichts bezahlen... Aber da taucht wieder so ein Monster auf und Taiki ist als Stargast dort... Ich habe eigentlich gar keine Lust, hinzugehen. Kannst du mich nicht aufheitern, Mamoru? Meine Freunde versuchen, das Turnier zu gewinnen, um mit Taiki reden zu können, da die Starlights jeglichen Kontakt zu uns verweigern. Dabei muss man doch reden, um Probleme lösen zu können, oder nicht? Amy gewann doch tatsächlich das Turnier und konnte Taiki überreden, sich gemeinsam zu treffen und mit uns zu reden. Seiya geht es zum Glück wieder besser! Ich hoffe, dass ich bald eine Antwort von dir bekomme, In Liebe, deine Bunny Mamoru spürte, dass der Brief eine gewisse Aura ausstrahlte. Eine Aura von Unglück. Er konnte vor seinem geistigen Auge sehen, wie Bunny ganz allein und weinend auf ihrem Bett saß und verzweifelt über die letzten Ereignisse nachgrübelte. Bunnys nächstes Erlebnis schien ihre Stimmung wieder etwas aufzulockern. Mein geliebter Mamoru, Minako nimmt an einem Wettbewerb für Teenageridole teil und hat es bis zur Endausscheidung geschafft! Wenn sie gewinnt, wird sie bestimmt mal sehr berühmt. Aber Threelights und diese Fremden lassen ihr einfach keine Ruhe, deswegen kann sie nicht zeigen, was sie wirklich draufhat. Du findest doch auch, dass wir ihr helfen müssen, oder, Mamoru? Unsere Hilfe hat sich gelohnt: Sie hat es geschafft! Minako hält sich nun die Option offen ein Idol zu werden, weil sie erkannt hat, dass es viel wichtiger ist, für seine Freunde da zu sein! Ist das nicht schön Mamoru? Ich freue mich so unglaublich für sie! In Liebe, deine Bunny Mamoru lächelte. Minako und ein Superstar, das war typisch. Er spürte immer mehr, wie viel er verpasst hatte. Das Leben der Mädchen war mit Sicherheit viel interessanter als ein blödes Studium in Amerika, zu dem er dank Galaxia sowieso nicht gekommen war. Mein geliebter Mamoru, wir bereiten ein großes Schulfest vor! Meine Klasse verkauft Kaffee und Kuchen und den backt Makoto natürlich selbst! Wahrscheinlich essen sie genauso gern Kuchen wie ich, denn Seiya und die anderen kommen auch vorbei, trotzdem, irgendetwas stimmt nicht mit ihnen! Oh, ich fürchte, da kommt großes Unheil auf uns zu! Die Starlights wollen das Kännchen von Chibi-Chibi haben und es gibt einen Riesenstreit, er geht soweit, dass wir uns verwandeln müssen. Und dann kam auf einmal Redclaw und wollte meinen Sternenkristall haben! Sie hat mich erpresst, sie wollte die ganze Schule in ein schwarzes Loch stürzen! Ich konnte einfach nicht zulassen, dass Unschuldige da mitreingezogen wurden! Redclaw raubte mir meinen Sternenkristall, die anderen haben mir erzählt, dass Redclaw gesagt hat, dass sie noch nie so einen hellen Sternenkristall gesehen hat! Die böse Sailorkriegerin wurde von dem Schwarzen Loch vernichtet, nachdem Tinianko sie angegriffen hat, um den Ruhm selbst für sich zu ernten. Doch plötzlich hat mich die Prinzessin von den Threelights gerettet und mir meinen Sternenkristall zurückgegeben! Ich dachte schon, ich sei für immer verloren! In Liebe, deine Bunny Mamoru schnappte nach Luft. Wieder war seine Freundin knapp dem Tod entronnen. Aber dass Bunny sich lieber ihren eigenen Sternenkristall stehlen ließ, als ihre Mitschüler in Gefahr zu bringen, sah ihr sehr ähnlich. Lieber opferte sie sich selbst, als andere zu gefährden. Mein geliebter Mamoru, Starlights haben endlich ihre Prinzessin gefunden! Sie ist wunderschön und hat eine sagenhafte Kraft! Ich würde mir wünschen, dass wir uns gegenseitig helfen können, aber Haruka und Michiru sagen, das sei unmöglich. Ach Mamoru, wärst du doch nur bei mir, ich vermisse dich! Ich habe dich so oft angerufen, aber immer nur deinen Anrufbeantworter bekommen! Ich musste einfach deine Stimme hören, immer und immer wieder! Meine Freunde beschützen mich seit dem Vorfall mit meinem Sternenkristall auf Schritt und Tritt! Das nervt vielleicht! Rey gab mir sogar eine Pfeife, sie raste durch halb Tokio, um zu mir zu kommen! Und ich dachte, ein Tornado sei im Anmarsch! Irgendwann wurde mir alles zu viel und ich habe mich auf das Schuldach zurückgezogen. Aber Sailor Tinianko hat mich dort gefunden und angegriffen, um meinen Sternenkristall zu holen! Ich hatte solche Angst, aber was hatte ich schon zu verlieren? Und dann Mamoru, flog die Rose. Der Schutzwall, den ich um mich aufgezogen hatte, zerbrach in tausend Trümmer. Ich spürte, wie sehr ich eigentlich auf dich angewiesen war und wie sehr ich dich wirklich brauchte. Ich hatte solche Hoffnung, dass DU es bist, aber es war Seiya, der die Rose geworfen hatte. Das bedeutete den Zusammenbruch für mich. Das war der Moment, an dem meine Gefühle aus mir herausbrachen. Ich kann ohne dich nicht leben, Mamoru! Bitte melde dich! Bitte ich flehe dich an! In Liebe, deine Bunny Mamoru war so von den Briefen mitgerissen, dass er nach diesem anfing zu weinen. Er merkte, wie sehr sie sich Sorgen um ihn gemacht hatte und sogar tausendmal seine Stimme auf dem Anrufbeantworter hatte hören müssen, um die Leere in ihr zu füllen. Vor Entsetzen schüttelte es ihn am ganzen Körper. Aber Mamoru überlegte schließlich, was besser gewesen wäre: Wenn Bunny erfahren hätte, dass er tot war, wäre ihr Leben zerstört gewesen und sie wäre nicht in der Lage gewesen, es mit Galaxia aufzunehmen. Oder aber war es besser, wie es im Endeffekt war, dass sie einfach drei Monate nichts von ihm gehört hatte und die schreckliche Wahrheit erst am Ende erfahren hatte. Mamoru griff nachdenklich nach dem letzten Brief. Mein geliebter Mamoru, aus heiterem Himmel haben Threelights angekündigt, dass sie aufhören wollen. Sie geben noch ein letztes Abschiedskonzert. Bedeutet das, dass Galaxia schon bald auf die Erde kommen wird? Ja, ich hatte Recht. Galaxia erscheint in der Konzerthalle... Bitte Mamoru, komm und hilf uns! Bitte! Galaxia hat der Prinzessin der Threelights ihren Sternenkristall geraubt und sie ist verschwunden! Ich habe versucht, sie zu heilen, aber sie hat meine Attacke einfach abgeblockt! Es war so schrecklich! Galaxia hat gedroht, uns unsere Sternenkristalle auch wegzunehmen, falls wir uns ihr nicht unterwerfen, dann ist sie verschwunden! Ich habe so Angst um meine Freunde, Mamoru! Was kann ich nur tun, um euch und diese Welt zu retten? In Liebe, deine Bunny Mamoru las den letzten Satz sehr oft. Es war Bunnys letzter Brief. Danach hatte Galaxia sie aus ihrem Leben gerissen und ihren größten Albtraum wahr gemacht: Sie hatte alle ihre Freunde verloren, alle, bis auf die Starlights. Und sie hatte endlich erfahren, was mit ihm geschehen war. Mamoru war froh, dass er nun Informationen darüber hatte, wie es den Mädchen bei seiner Abwesenheit ergangen war. Er musste sich unbedingt bei seinem Bekannten bei der Post bedanken, dass die Briefe im Endeffekt doch noch ihren Weg zu ihm gefunden hatten. Er schaute auf dir Uhr. Es war bereits elf. Er sollte Bunny nun wecken, sonst verschlief sie noch den ganzen Tag. Dabei sollte sie doch den Menschen helfen, die Stadt wiederaufzubauen! Autorennotiz: Dieses Kapitel ist korrigiert! Kapitel 7: Die Waffen einer Frau -------------------------------- Kapitel 7: Die Waffen einer Frau Ich schwebte in meinem Traum. Chibiusa fiel mir in die Arme und lachte ihr bezauberndes Lachen. Sie schaute mich mit meinem eigenen Lächeln und großen Augen an. Ich strich ihr liebevoll über ihr pinkfarbenes Haar. „Mama?“ Ungewohnt, so angesprochen zu werden, er griff ich ihre kleine Hand. „Ja?“, erkundigte ich mich, meine Stimme klang weich und sanft. „Wirst du mich jemals verlassen?“, fragte Chibiusa und klammerte sich mit ihren kleinen Fingerchen an meinem Kleid fest. „Nein“, versprach ich ihr mit einem liebevollen Blick und spürte ihren kleinen warmen Körper an dem meinen. „Niemals, Chibiusa.“ Sie drückte kurz ihren Kopf an meine Brust, bevor sie mich losließ und lachend davonlief. Ich lächelte ihr hinterher und plötzlich spürte ich an meinen Augen Helligkeit. Ich schlug vorsichtig die Augen auf und schaute an die weiße Decke. Ich realisierte, dass ich als Prinzessin Serenity in Mamorus Bett lag und in dieser Nacht viel durchgemacht hatte. Ich seufzte leise und betastete meinen Bauch. Wo war das Mondzepter? Panisch blickte ich mich suchend um. Neben mir lag es auf dem Nachttisch. Ich legte eine Hand auf meine Brust, da, wo vor kurzem noch Chibiusa war. Ich vermisste die Kleine so. Aber ich musste mich gedulden, bald würde sie bei mir sein. Soweit ich mich erinnerte, hatte Königin Serenity irgendwann einmal zu mir gesagt, ich würde mit neunzehn Jahren den Thron besteigen und dann auch von Mamoru schwanger werden und Chibiusa bekommen. Langsam setzte ich mich auf und stellte meine Füße auf den Fußboden. Ich ertappte mich dabei, mir mit meiner rechten Hand über den Bauch zu fahren und mir vorzustellen, wie es wohl war, schwanger zu sein. Doch ich verscheuchte den Gedanken, es gab nun Wichtigeres. Den Menschen musste geholfen werden! Ich schloss kurz die Augen, um mich zu sammeln. Ich hörte nicht, wie die Tür aufging. „Bunny.“ Ich öffnete meine Augen und sah auf. Mamoru stand neben dem Bett und schaute mich liebevoll an. „Wie geht es dir?“, fragte er und setzte sich neben mich. „Besser, danke“, antwortete ich und griff mir an die Stirn. Irgendwie hatte ich leichte Kopfschmerzen. „Wirklich?“ Er legte seine Hände auf die meinen, die nun in meinem Schoß ruhten. „Ja, nur ein bisschen Kopfweh, aber das war von dieser seltsamen Nacht. Sie hat mich, glaube ich, viel Kraft gekostet“, sagte ich und erinnerte mich an mein gläsernes Gefängnis. Ich schüttelte leicht den Kopf, um die Erinnerung zu verscheuchen. „Nicht nur das. Auch die Erlebnisse vorher haben dich viel Kraft gekostet. Ich habe alle deine Briefe gelesen, Bunny“, sage Mamoru, ich sah ihm in die Augen. „Wirklich?“, fragte ich, er nickte. „Alle. Ich habe sie mir gleich nach dem Frühstück zu Gemüte geführt und es hat mich emotional so sehr mitgenommen, was du alles durchgemacht hast. Und du hättest oft genug Schützenhilfe gebrauchen können, und ich war nicht da. Es tut mir so leid“, entschuldigte sich Mamoru, doch er kam nicht weiter, ich legte ihm meinen Zeigefinger auf die Lippen. „Pst. Du kannst nichts dafür. Es ist alles gut. Ich will nicht mehr darüber nachdenken“, sagte ich und lächelte geheimnisvoll. „Was ist los? Warum schaust du so?“, fragte Mamoru, nachdem er meinem Finger einen Kuss verpasst hatte. „Ich hatte einen Traum“, sagte ich und als ich kurz meine Augen schloss, fühlte ich wieder Chibiusa, wie sie sich an mich klammerte, viel kleiner, als ich sie in Erinnerung hatte. „Deinem Gesicht nach zu urteilen war es ein schöner Traum“, lächelte Mamoru, ich nickte verträumt. „Er handelte von Chibiusa. Sie hat mich fest umklammert und „Mama“ genannt. Und sie hat mich gefragt, ob ich sie jemals verlassen werde“, erzählte ich. „Wie süß. Und? Was hast du ihr geantwortet?“, fragte Mamoru, das Lächeln auf seinem Gesicht blieb. Ich lief ein wenig rot an. „Ich habe zu ihr gesagt: „Nein, niemals Chibiusa.“ Danach ist sie lachend davongelaufen. Ich vermisse sie so sehr“, gab ich zu. „Dann müssen wir uns eben beeilen“, sagte Mamoru, das Lächeln hing ihm immer noch im Gesicht. Ich schaute ihn leicht irritiert an. „Was meinst du?“, fragte ich ihn verwirrt. „Wir müssen uns beeilen, den Thron zu besteigen, damit Chibiusa geboren wird“, sagte er. „Du weißt doch, dass wir erst in drei Jahren den Thron besteigen“, erwiderte ich und sah ihn an, er betrachtete mich immer noch so geheimnisvoll… „Und dass ich vorher schwanger werde geht schließlich nicht“, fügte ich noch schnell hinzu und lief rot an. Mamorus Grinsen verschwand augenblicklich. „Warum denn? Du könntest auch jetzt schwanger werden. Hier und jetzt sofort.“ Ich sah ihn ein wenig verstört an. Sollte das etwa gerade eine Masche sein, mich zu verführen? „Das würdest du nicht tun“, stellte ich kühl fest. „Wieso? Traust du mir etwa nicht zu, dass ich dich schwängern kann?“, fragte er wieder grinsend, ich schüttelte nach kurzem Auflachen meinen roten Tomatenkopf. „Das nicht. Aber du würdest nicht wollen, dass ich schwanger werde, bevor meine Zukunft nicht abgesichert ist“, sagte ich und erschrak selbst darüber, dass ich mir Gedanken über meine Zukunft machte. Serenity hatte Recht, ich klang wirklich erwachsen. „Unsere Zukunft ist vorbestimmt“, erwiderte Mamoru. „Was nichts daran ändert, dass wir Chibiusa erst später bekommen.“ Ich blieb hartnäckig. Warum, wusste ich selbst nicht genau. „Aber wenn wir miteinander schlafen heißt das ja noch lange nicht, dass du schwanger werden musst“, sagte Mamoru und betrachtete jeden Zentimeter von Bunny, die ihn mysteriös anlächelte. „Nein, das habe ich nie behauptet und darum ging es ja auch gerade nicht. Idiot.“ Ich schnappte mir mein Kissen und warf es Mamoru direkt ins Gesicht. „Na warte. Das wirst du noch bereuen!“, warnte er, ich lachte laut. „Komm, das bist du von mir gewöhnt. So haben wir uns schließlich kennen gelernt!“, lachte ich, als Mamoru nach dem nächsten Kissen griff. „Oh ja! Ich kann mich noch gut erinnern! Du fandest es offensichtlich sehr lustig, mir allerlei Dinge an den Kopf zu werfen! Das erste war ein schlechter Mathetest, das weiß ich noch! Und das zweite was du mir an den Kopf geschmissen hast war...“ Er schien kurz zu überlegen und ich setzte den Satz für ihn fort: „Ein Schuh! Ich wollte eigentlich nur austesten, ob ich zu dem neuen Wahrsager soll oder den alten soll. Ich wollte damals herauszufinden, wer mein zukünftiger Freund wird. Das habe ich vom Schuh abhängig gemacht, ob er auf der Sohle landet oder nicht“ Mamoru seufzte, er hatte immer noch das Kissen in der Hand. „Ja, der Schuh. Aber er hat dir die Wahrsagernummer immerhin erspart. Er ist schließlich gleich auf den Kopf deines zukünftigen Freundes gefallen. Das war Zeichen genug. Aber die Beule habe ich heute noch!“, sagte er mitleidserregend, ich lachte noch lauter und schnappte mir das nächste Kissen. „Stell dich nicht so an du Waschlappen! Du musst auch was vertragen können!“, rief ich und schleuderte das weiche Kissen von mir. „Wie hast du mich genannt? Wie hast du mich genannt? Na warte, Serenity!“ Mamoru schnappte sich meine Unterarme und hielt sie fest. „Was hast du vor?“, rief ich laut, Mamoru jedoch lächelte mich geheimnisvoll an, ich begann, Schlimmes zu ahnen. „Nein, bitte nicht!“, flehte ich, als ich registrierte, was er vorhatte. Zu spät. Mamoru fing bereits an mich durchzukitzeln. Ich schrie und krümmte mich, aber es nützte nichts. Seine starke Hand umfasste meine beiden Arme so fest, dass ich mich nicht losreißen konnte. „Was muss ich tun, damit du aufhörst?“, brüllte ich, in solchen Situationen muss man bereit sein, auf eventuelle Kompromisse einzugehen. Mamoru hörte schlagartig auf mich zu kitzeln und legte sich auf mich drauf, sodass ich mich nicht bewegen konnte. Sein Gesicht war nahe an meinem, ich hatte immer noch ein paar Lachtränen in meinen Augen. „Schenke mir eine Nacht mit dir“, hauchte er in mein Ohr, ich fing an zu lachen. „Aber die hattest du doch schon, ich habe heute Nacht bei dir geschlafen!“, sagte ich, das Lachen fiel mir schwer, da Mamoru mir nicht viel Platz zum Atmen ließ. „Ich meine eine richtige Nacht. Weißt du, die Zukunft kann uns vorschreiben, wann wir Chibiusa zu bekommen haben oder wann wir König und Königin werden, aber sie haben uns nicht vorzuschreiben, wann wir unser erstes Mal haben sollen. Was sagst du?“ Er schaute in meine Augen, ich schloss sie schnell schüchtern und er konnte innerhalb von zehn Sekunden sehen, wie ich erneut rot anlief. Als ich das nächste Mal meine Augen aufschlug, sah ich ihn liebevoll an. „Wenn du nicht innerhalb von fünf Sekunden „Ja!“ sagst, dann werde ich dich bis heute Abend weiterkitzeln“, drohte Mamoru angespannt, ich versuchte, zu fliehen, aber keine Chance, ich konnte mich keinen Zentimeter rühren. Mamoru setzte schon wieder zum Kitzeln an, als ich ihm mit einem verzweifelten Rufen antwortete: „Ja, ist okay, ja Mamoru, ich mach’s bitte hör jetzt auf! Bitte, bitte!“ Ich schaffte es, mich aufzusetzen, während er mich immer noch festhielt. Ich brachte es sogar fertig, den Spieß herumzudrehen, meine Arme zu befreien, mich auf seinen Schoß zu setzen und ihm meine Arme um den Hals zu schlingen. „Das war unfair!“, sagte Mamoru, ihm blieb nichts anderes übrig, als die Arme um meinen schlanken Körper zu schließen und mich an sich zu ziehen, während ich seine Beschwerde in einem langen, leidenschaftlichen Kuss untergehen ließ. „Ich kann nicht mehr. Ich kann einfach nicht mehr.“ Mit diesen Worten gab Mamoru auf. „Du hast zu viele tolle Anreize, die mich eindeutig besiegt haben. Du hast gewonnen, Usagi“, gab er resigniert auf, ich lächelte und entfernte mich sofort von ihm, ich wollte ihn zappeln lassen. „Das bedeutet jetzt aber nicht, dass du weggehen musst. Bleib bei mir, bitte!“, flehte er, um ihn herum lagen die den ganzen durcheinandergeworfenen Kissen. „Nein“, bestimmte ich lächelnd. „Warum?“, fragte Mamoru leidend. „Ich möchte unsere erste Nacht nicht vorziehen“, sagte ich und setzte mein romantischstes Lächeln auf. Mamoru seufzte verzweifelt. „Du hast ja Recht. Vorfreude muss sein“, sagte er, ich nickte, streckte ihm meine Hand entgegen und half ihm auf. „Hilfst du mir?“, fragte ich ihn, er schaute mich überrascht an. „Also soweit ich das sehe, hilfst du gerade mir, und zwar beim Aufstehen“, sagte er sachlich. „Aber nein, ich meine, ob du mir beistehst, die Stadt wiederaufzubauen und den Menschen zu helfen“, formulierte ich meinen Wunsch, Mamoru lächelte wieder. „Oh ja. Gerne doch. Dann musst du jetzt aber aus dem Zimmer, damit ich meine Rüstung anlegen kann, ohne, dass wir unsere gemeinsame Nacht vorziehen müssen.“ Er zwinkerte mir zu, ich kicherte. „Das ist okay. Dann habe ich die Möglichkeit, mich ein wenig frisch zu machen und mir die Haare neu zu machen. Durch die Kissenschlacht ist die Frisur nun komplett zerzaust“, sagte ich, nahm das Mondzepter an mich und ging ins Bad. Noch im Hinausgehen bemerkte ich, wie Mamoru mir lächelnd nachblickte, bevor er zu seiner Rüstung hinüberschielte, die er nun wieder anziehen würde. Autorennotiz: Dieses Kapitel ist korrigiert! Kapitel 8: Der Wiederaufbau --------------------------- Kapitel 8: Der Wiederaufbau Ich fühlte mich wieder gut, nachdem ich mich frisch gemacht hatte und eine Kopfschmerztablette geschluckt hatte. Mamoru war ebenfalls fertig, er trat aus dem Schlafzimmer, als ich gerade einen Schluck Kaffee trank, damit meine Lebensgeister wieder erwachten. Obwohl… das wäre nach der Kissenschlacht mit Sicherheit nicht mehr nötig gewesen. Endymion kam in die Küche und ich lief ihm gleich in die Arme. „Bereit, Prinzessin?“, fragte er liebevoll und drückte mir einen Kuss auf den Kopf. „Ja. Du auch mein Prinz?“, fragte ich lächelnd. „Aber klar. Also, wollen wir?“, erkundigte er sich und ich nickte. Gemeinsam gingen wir aus der Wohnung, ich atmete ein paar Mal tief durch. Es wurde Zeit, dass die Menschheit erfuhr, wer Prinzessin Serenity war und was sie getan hatte. Es war ungewohnt, mit dieser Kleidung an die Öffentlichkeit zu treten. Nur, weil Mamoru neben mir lief, fühlte ich mich nicht ganz bescheuert, schließlich liefen wir beide so „ungewöhnlich“ herum. Mamoru und ich gingen in einen Park und suchten eine große Wiese aus. „Lässt du mich kurz allein?“, fragte ich Mamoru und hielt das Mondzepter fest. Er nickte und entfernte sich etwas. Ich kniete mich auf die Wiese und hielt die Hände in Gebetshaltung, das Mondzepter hielt ich dabei noch fest. Der Silberkristall leuchtete auf, die Menschen um mich herum starrten, doch es war mir egal. Meine Nachricht ging sowieso an alle, man würde sich mit ein wenig Magie in seinem Leben abfinden müssen. Doch Galaxia hatte schließlich auch zur ganzen Menschheit gesprochen, von daher waren sie schon mit Magie in Kontakt gekommen, obwohl meine Sailor Krieger und ich dies so lange Jahre zu verhindern versucht hatten. Der Himmel verdunkelte sich, alle Menschen schrien panisch, das letzte Mal, wo alles um sie herum schwarz war, wurde von Galaxia die Erde zerstört. Doch bei meinem Licht blieb es nicht dunkel. Der Mond wurde immer heller und größer, ich konzentrierte mich stärker, bevor ich anfing zu sprechen: „Liebe Menschen dieser wunderschönen Erde. Habt keine Angst! Die Macht von Galaxia wurde gebrochen, das sogenannte „Chaos“, das in ihr herrschte, wurde besiegt. Ich, Prinzessin Serenity, die Mondprinzessin dieses Sonnensystems, habe sie besiegt und somit unsere Welt gerettet. Ich wünsche mir, dass ihr alle Hoffnung in euren Herzen bewahrt und entschuldige mich dafür, dass einige von uns so furchtbar leiden mussten. Ich werde meine wahre Identität noch nicht preisgeben, doch ich hoffe, dass ich trotzdem euer Vertrauen habe, da ich genau das brauche – das Vertrauen jedes einzelnen Menschen auf dieser Erde. Ich möchte euch helfen, unsere Welt wieder aufzubauen. Seid nicht länger verzweifelt, ich werde diese Welt vor allem Bösen beschützen, das verspreche ich euch. Und nun geht wieder eurem Alltag nach und lasst die Vergangenheit hinter euch. Ich wünsche mir, dass wir alle eine glückliche Zukunft haben werden, in der Frieden und Glück herrschen soll. Ich danke euch, dass ihr mich erhört habt.“ Jeder Mensch auf dieser Erde hatte mich gehört und mein Abbild im übergroßen Mond gesehen. Ich stand auf und hielt den Silberkristall in die Höhe. „Bitte hilf mir, Silberkristall“, flehte ich das mächtige Utensil an, es leuchtete noch heller und verlieh mir auf einmal Flügel. Ich drehte mich um und hielt Endymion meine Hand hin, der sie lächelnd annahm und ebenfalls Flügel bekam. Wir beide hielten uns an den Händen und flogen mit dem Silberkristall los. Alle Menschen, die in unserer Umgebung standen, sahen zu uns auf. Helle Lichtstrahlen schossen aus dem Silberkristall und ließen einen Sternenregen auf den Boden fallen, der alles wieder in seinen alten Zustand versetzte, bevor Galaxia die Erde zerstört hatte. Gebäude richteten sich langsam wieder auf, die Wolken am Himmel verschwanden. Die Sonne kehrte zurück und beschien die makellose Stadt. Mamoru und ich flogen in schnellem Tempo über die ganze Welt und ich konzentrierte mich darauf, keinen Fleck der Erde zu vergessen. Der Planet gewann sein blaues Leuchten zurück, die Lichter funkelten Mamoru und mir entgegen. Nachdem die ganze Welt vom Silberkristall wiederhergestellt war, flogen Mamoru und ich über Tokio und hielten uns in den Armen. „Gut gemacht“, lobte mich Mamoru, ich umarmte ihn. „Danke dir für die Energie, die du mir gegeben hast, Endymion“, bedankte ich mich. „Immer wieder gerne“, sagte er und wir schwebten hinunter auf die Wiese, von der aus wir gestartet waren. Das Licht des Silberkristalls verblasste und erlosch schließlich. Ich spürte, wie es mir die Kraft entzogen hatte und schwankte, doch Mamoru hielt mich fest. „Alles okay?“, fragte er besorgt, ich nickte. „Ja, es war bloß anstrengend. Ist schon okay. Hauptsache, die Welt ist wieder wir früher“, sagte ich. Plötzlich waren um mich herum lauter Menschen, die mir dankten, dass ich die Erde gerettet hatte. Ich war gerührt. Soviel Dank war doch gar nicht nötig! Ich hatte nur das getan, was ich immer tat: Mich für Liebe und Gerechtigkeit einsetzen! Die Menschen knieten vor mir nieder und versuchten, meine Hand zu berühren. „Es ist alles gut! Ihr müsst keine Angst mehr haben!“, rief ich, da einige Menschen weinten. Es rührte mich so sehr, dass mir selbst Tränen in die Augen stiegen. „Prinzessin!“, rief es von allen Seiten, ich fühlte mich auf einmal so in den Mittelpunkt gezogen. „Serenity!“ Ich wirbelte herum. Die Sailor Krieger standen hinter mir und lächelten. Mars hatte mich gerufen. „Das war wirklich schön, was du da gesagt hast, Prinzessin“, sagte Venus und in ihren Augen war ein gewisses Leuchten zu finden. „Danke“, rief ich und ging näher an sie heran. Die Menschen waren immer noch da. So ein Mist, ich konnte mich doch nicht vor ihnen zurückverwandeln! „Ich bedanke mich für eure Anerkennung!“, rief ich der Menge zu und senkte leicht den Kopf. „Aber jetzt geht heim und genießt den wunderschönen Tag! Wir werden uns bestimmt bald wiedersehen!“, sagte ich und alle riefen mir noch etwas zu, bevor sich die Menge langsam zerstreute. Ich schaute mich um. „Mamoru...“, fing ich an, er sah mir in die Augen. „Ja?“ „Was hältst du von der Idee, wenn wir zu meinen Eltern gehen?“, fragte ich direkt. „Wie? Jetzt? So?“, fragte er verwirrt, ich lächelte und strich ihm liebevoll eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Die Rose braucht am Längsten, bis sie anfängt zu blühen, da sie zuerst schüchtern ist und doch die schönste aller Blumen ist. Doch irgendwann wird sie blühen und die Wahrheit wird ans Licht kommen. Das ist mit allen Dingen so, nicht nur mit der Rose. Ich denke, es wird nach all den Jahren endlich Zeit, meinen Eltern die Wahrheit über uns zu zeigen. Wer ich bin und wer du bist. Ich denke, sie sollten es endlich erfahren. Und natürlich möchte ich ihnen endlich meinen Freund vorstellen!“, sagte ich und zwinkerte. „Das hast du schön gesagt, mit der Rose. Du bist auch wie eine Rose. Doch deine Blüte vergeht nicht. Im Gegenteil, du wirst von Tag zu Tag noch schöner, du verzauberst mich jede Sekunde“, sagte Endymion und hielt meine Taille fest. „Ich finde es auch gut, dass du ihnen die Wahrheit sagen willst, Bunny“, sagte Sailor Neptun und hatte ihr Kinn auf einen Zeigefinger gestützt und die Arme an den Körper herangezogen, so, wie sie es öfter tat. „Das finde ich auch. Die Wahrheit ist immer die bessere Lösung“, sagte Makoto und Mars nickte. „Das finde ich auch“, bestätigte sie. „Viel Glück!“, wünschte Pluto. „Und überrumple sie nicht, Prinzessin!“, gab Uranus noch mit auf den Weg, ich lächelte. „Ich werde mir Mühe geben“, sagte ich und hakte mich bei Mamoru ein. „Bereit?“, fragte ich ihn, er nickte. „Bereit“, sagte er. „Bunny?“ Venus kam einen Schritt näher. „Ja, was ist?“, wollte ich wissen, Minako lächelte. „Was hältst du davon, wenn wir uns in zwei Stunden im Crown treffen? Mal wieder so richtig schön ein Eis essen gehen? So alle zusammen als Freunde?“, fragte sie, ich fing an zu strahlen. „Oh ja, das ist eine schöne Idee! Wir kommen auf jeden Fall, oder, Mamoru?“ „Ja, das machen wir“, sagte er. „Dann bis später!“, sagte Venus und drehte sich zum Gehen um. „Bis später!“, rief ich ihr fröhlich nach, dann breiteten Mamoru und ich die Flügel aus und genossen den Blick über Tokio. In meiner Straße angekommen, landeten wir und zogen den Weg zu Fuß vor, um durch das Gartentor zu kommen. Autorennotiz: Dieses Kapitel ist korrigiert!! Kapitel 9: Die Geheimnisse werden gelüftet ------------------------------------------ Kapitel 9: Die Geheimnisse werden gelüftet Mein Herz begann zu rasen, als ich das Tor hinter uns schloss. „Ganz ruhig“, beruhigte mich Mamoru und zog mich kurz an sich. Ich ließ den Silberkristall aufleuchten, woraufhin unsere Flügel verschwanden. „Sie werden auch so schon geschockt genug sein, da müssen diese Flügel nicht auch noch sein“, sagte ich und Mamoru nickte. „Ich überlasse dir das Reden“, sagte er und ließ mir den Vortritt. „Das ist wohl auch besser so, schließlich sind es meine Eltern“, merkte ich an, bevor ich an der Haustür klingelte. „Hast du keinen Schlüssel?“, fragte Mamoru. „Doch. Aber weißt du, was meine Eltern davon halten, wenn auf einmal Prinzessin Serenity in ihrem Haus steht? Wir wollten das mit der Wahrheit doch langsam angehen lassen“, sagte ich und hörte plötzlich Schritte, die mich verstummen ließen. Die Tür wurde von meiner Mutter geöffnet. Als sie mich sah, ging sie schnell auf die Knie. „Euer Hoheit. Ich habe natürlich Eure Botschaft gehört. Vielen Dank, dass Sie uns alle gerettet haben! Darf ich fragen, was mir die Ehre verschafft, Sie in meinem Haus begrüßen zu dürfen?“ Ich kicherte innerlich. Wie vornehm Mutter doch zu mir war! Daran könnte ich mich glatt gewöhnen! „Vielleicht könnten wir reinkommen, das ist keine Sache, die es zwischen Tür und Angel zu besprechen ist!“, sagte ich, meine Mutter nickte und gab die Tür frei, sodass Mamoru und ich eintreten konnten. Der Flur sah aus wie immer, die Jacken hingen ordentlich an der Garderobe und es roch nach Kuchen. Ich war nahe dran, meine Schuhe auszuziehen, doch dann registrierte ich augenblicklich, dass ich doch jetzt eine Prinzessin war und nicht die Bunny, die hier daheim war. Wir gingen ins Wohnzimmer und setzten uns. Es war ungewohnt für mich. Ich saß in dem Wohnzimmer, das ich sonst immer kannte, doch es war mir auf einmal so fremd. Hier hatte früher eine andere Bunny gelebt. Shingo sah mich an, als sei ich eine Außerirdische, mein Vater wagte es ebenfalls kaum, mich anzublicken. Meine Mutter kam mit einem Tablett voller Teetassen in den Raum und stellte es auf dem Wohnzimmertisch ab. Wie immer hatte sie ihre Schürze an. Dann setzte sie sich auf den letzten freien Sessel und musterte mich. „Also irgendwie kommen Sie mir bekannt vor, Prinzessin, ach, ich habe bestimmt Halluzinationen… Was kann ich für Sie beide denn tun?“, fragte sie uns und sah auf, nachdem sie kurz ungläubig über sich selbst den Kopf geschüttelt hatte. Ich starrte auf das leicht zerrissene Sofa und überlegte, was ich sagen sollte. Ich wollte es unbedingt auf dem richtigen Wege sagen! Auf einmal hörte ich kleine, tapsige Schritte auf dem Flur. Luna bog um die Ecke und schaute ins Wohnzimmer, ihre Miene hellte sich schlagartig auf, als sie mich sah. „Luna!“, sagte ich überrascht, als mir das Kätzchen aufgeregt miauend in die Arme sprang. Meine Familie schaute sich gegenseitig verwirrt an. Ich seufzte. „Es wird Zeit, dass ihr erfahrt, wer ich wirklich bin“, sagte ich und stand auf und trat von der Sitzecke weg, sodass ich mitten im Raum stand. Luna war auf Mamorus Schoß gesprungen und sah mich mit einer Mischung aus Entsetzen und Angespanntheit an. Ich begann, mich im Kreis zu drehen. Ich fühlte mich wie bei meiner ersten Verwandlung in Serenity. Da hatte ich mich auch im Kreis gedreht... Ich spürte Magie in mir aufsteigen. „Bitte, verwandle mich in Bunny Tsukino zurück. In das Mädchen, das ich einmal für diese Welt gewesen bin...“, dachte ich und spürte, wie die schicken Ohrringe verschwanden, und mein Abzeichen auf der Stirn verblasste. Als ich das nächste Mal die Augen aufschlug, hörte ich mehrere entsetzte Aufschreie: „Bunny!“ - „DU?!“ - „Das ist ein Scherz!“ Ich sah zu meiner Familie hinüber, die mich verstört anstarrte. „Doch, ich“, sagte ich und lächelte ein wenig gequält. „Ich weiß, ich hätte es euch schon viel früher sagen sollen, aber ich durfte es nicht“, sagte ich. „In der Tat! Und mich würde brennend interessieren, wer dir die Erlaubnis gegeben hat, es jetzt zu tun!“, sagte Luna laut, was für ein paar weitere Aufschreie sorgte. „Die Katze kann ja sprechen!“ - „Ist das ein Traum?“ - „Wir werden verrückt!“ „Nein, nein“, versuchte ich alle zu beschwichtigen. „Ihr werdet nicht verrückt. Ich bin eure Tochter, Bunny Tsukino. Aber ich bin auch Prinzessin Serenity. Es hat alles damit angefangen, als Luna hier aufgetaucht ist. Sie hat mir diese Brosche hier gegeben.“ Ich nahm das Utensil auf meiner Brust kurz in die Hand. „Mit dieser Brosche konnte ich mich in Sailor Moon verwandeln“, erklärte ich. „SAILOR MOON?“, brüllte Shingo los. „DU sollst SAILOR MOON sein? Niemals! Sailor Moon ist nicht so ein tollpatschiges, nichtsnutziges Mädchen wie du! Du wünscht dir wohl, du wärst Sailor Moon!”, rief er, ich war überrascht von meiner eigenen Reaktion. Anstatt ihm irgendetwas an den Kopf zu werfen (wozu ich gerade seeeeehr große Lust verspürte), blieb ich ganz ruhig und lächelte ihn an. Irgendwo hatte ich mit so einer Reaktion gerechnet. „Ja, das hättest du niemals von mir erwartet und ich hätte euch alle in Gefahr gebracht, wenn ich es euch gesagt hätte. Ich musste gegen viele Bösewichte kämpfen und es war nicht immer einfach für mich, euch zu erzählen, wo ich mich immer herumtrieb und wieso ich immer so spät nach Hause kam“, erklärte ich. „DU LÜGST!“, brüllte Shingo. „Das musst du uns zuerst beweisen, dass du Sailor Moon bist!“, rief er laut. Meinen Eltern schien es die Sprache komplett verschlagen zu haben. „Sailor Moon...“, flüsterte meine Mutter nur kurz und schüttelte ungläubig den Kopf. „Ich beweise es euch!“, sagte ich herausfordernd, nahm meine Brosche ab und hielt sie in die Höhe. (http://www.youtube.com/watch?v=PR89mnWhjdY) „Macht des Mondlichts, mach auf!“, rief ich entschlossen. Meine Brosche öffnete sich und gab die gewohnten Laute von sich, um meine Verwandlung einzuleiten. Ich spürte, wie meine eigene Macht mich umgab, das Zeichen der Mondprinzessin auf meiner Stirn formte und es hell erstrahlen ließ. Danach glühte an meinem Herz meine Brosche auf und ich streckte die weiten Flügel aus, die sich gebildet hatten. Kleine Federn umspielten meine Unterarme und legten mir die weißen Handschuhe mit dem Sichelmond am Handgelenk an. Ich vollführte eine halbe Drehung und hatte schon mein Kostüm an, es fehlten jedoch noch der Rock, mein Schmuck und meine Stiefel. Anschließend wurde ich für einen kurzen Moment komplett von Federn eingehüllt, die meinem Outfit den letzten Schliff verpassten. Ich wirbelte elegant herum, wodurch ich meine Verwandlung vervollständigte und die Flügel etwas Kleiner machte. Ich hatte mich in Eternal Sailor Moon verwandelt. Autorennotiz: Dieses Kapitel ist korrigiert! Kapitel 10: Gescheitert ----------------------- Hallo an alle!! Erstmal danke für eure Kommis! Ich weiß, meine Kapitel sind teils etwas kurz, aber hier musste einfach ein Schnitt gemacht werden, weil der Titel dieses Kapitels vieeeel besser zu der weiteren Handlung passt! Das nächste Kapitel wird viel länger sein (versprochen!)! Außerdem stelle ich doch jeden Tag ein neues rein, von daher ist das doch okay, wenn die Kapitel etwas kürzer sind, oder?? Nun viel Spaß beim Lesen!! Ganz liebe Grüße, Lisa-Marie91 Kapitel 10: Gescheitert „Du hast versagt, Zoisite. Die Prinzessin des weißen Mondes lebt noch“, sagte eine tiefe, rauchige Stimme. Der junge hübsche Mann mit den grünen Augen und dem langen, hellbraun gelockten Haar wirkte ein wenig angesäuert. „Es war nicht mein Fehler“, verteidigte er sich. „Hattest du nicht damit geprahlt, dass du die Wirkungsweise des Silberkristalls so umpolen kannst, dass er nicht mehr der Prinzessin gehorcht? Sollte sie nicht in den Silberkristall eingeschlossen werden?“, fragte die rauchige Stimme weiter. Es war dunkel, man konnte nicht sehen, mit wem Zoisite gerade eine Unterhaltung führte. „Das habe ich auch Herrin und es hat auch funktioniert. Aber die Prinzessin konnte sich selbst wieder befreien, mir ist unerklärlich, wie sie das geschafft hat“, antwortete Zoisite verbissen. „Und dann haben selbst unsere geschickten Albträume sie nicht vernichtet?“, fragte die Stimme weiter. „Nein. Selbst dagegen wurde sie mit der Zeit immun. Wir müssen uns einen anderen Plan einfallen lassen“, meinte Zoisite und schaute sich um, da er Schritte gehört hatte. Kunzite tauchte auf. „Wir müssen unsere Strategie ändern, Metallia“, sagte er und trat neben Zoisite, der sich offensichtlich freute, seinen Partner zu sehen. „Was können wir denn noch tun, um die zukünftige Königin zu vernichten?“, fragte eine dritte Stimme aus der Dunkelheit. Mit einigen wenigen Schritten trat Neflite aus dem Schatten hervor. „Ja, Metallia, sagen Sie uns, was wir tun können!“ Jedyte stellte sich als Letzter zu den vier Generälen auf. Alle vier warteten auf den Befehl. „Durch Galaxia hat der Pharao die Macht gehabt, uns alle wiederzuerwecken. Nun müssen wir ihm die Ehre erweisen und ihn selbst auch aus seinem Gefängnis zu befreien, dies schaffen wir aber nur, wenn wir ihn aus den Trümmern der Mugen-Schule bergen können“, sagte Metallia. „Wir müssen uns beeilen. Der König und die Königin werden in drei Jahren den Thron besteigen, bis dahin muss der Kristall-Palast fertig sein, der auf den Trümmern gebaut werden soll. Die Bauarbeiten werden bald beginnen. Holt mir das Gefäß, indem der Pharao eingeschlossen ist! Sofort!“ Die vier Generäle verbeugten sich und Kunzite sagte kurz danach zu Zoisite: „Nur keine Angst, wir werden es gar nicht erst soweit kommen lassen, dass Sailor Moon den Thron besteigt. Wir werden sie vorher vernichten, du wirst sehen.“ Zoisite neigte leicht den Kopf und schielte aus dieser Position heraus Kunzite mit seinen grünen Augen an. Ein Lächeln umspielte seine gekräuselten Lippen. „Das werden wir tun. Dann regieren wir im Kristall-Palast! Und wir stürzen Neo Tokio ins Chaos!“, zischte er und dann fing er an zu lachen, während alle vier Generäle auf einmal verschwanden. * „Du bist Sailor Moon?!“, rief Shingo immer noch verwirrt. Plötzlich brach wieder Bunny Tsukino mit mir durch: „Ja Shingo, da hast du deinen Beweis! Jetzt hör auf hier rumzubrüllen, setz dich und halt endlich den Mund, damit ich weitererzählen kann!“ Ich war selbst überrascht, als er mit leerem Blick den Mund schloss und mir tatsächlich gehorchte. Seit wann hörte mein Bruder einmal auf seine Schwester? Endymion legte mir eine Hand auf die Schulter. „Ganz ruhig. Es ist für sie eine große Neuigkeit, Bunny, vergiss das nicht!“, sagte er, ich sah in seine Augen, wir tauschten einen liebevollen Blick und ich nickte zustimmend. Ich aktivierte meinen Mondstab. Das Wohnzimmer war nun mit einem hellen Licht erleuchtet. „Hier könnt ihr sehen, was in meinem Leben alles geschehen ist, nachdem ich zu Sailor Moon geworden bin“, sagte ich und konzentrierte mich auf meine Erinnerungen. Vor meinem geschlossenen Auge sah ich Luna, wie sie zum ersten Mal auf meinem Bett saß, nachdem ich sie vor den gewalttätigen Jungen gerettet hatte. Wie sehr ich mich erschrocken hatte, als sie anfing zu sprechen. Wie ich mich das erste Mal verwandelte, dann wie ich meinem ersten Kampf entgegentrat, total ängstlich und verwirrt – ich und kämpfen? Dann wie Tuxedo Mask erschien, wie aus dem Nichts. Ich erinnerte mich so gut daran, es war, als ob das alles erst gestern geschehen war, obwohl ich genau wusste, dass es bereits drei Jahre zurück lag. Ich begegnete Amy, Luna und ich fanden heraus, dass sie Sailor Merkur war. Wir stellten uns weiteren Kämpfen, schließlich entdeckten wir Rey als die dritte Kriegerin, Jupiter als die vierte. Meine Freunde. Dann waren da die vier Generäle des Bösen, die immer wieder auftauchten, ohne, dass wir wussten, was sie eigentlich vorhaben. Wir wussten nur, dass sie ganz wild darauf waren, den Menschen die Energie abzusaugen. Wir vier stellten uns immer wieder ihren Monstern, schließlich nahm die Geschichte eine Wendung, die Jagd auf die Regenbogenkristalle begann. Doch dann wurden wir von Kunzite in eine tödliche Falle gelockt, aus der wir uns nicht befreien konnten. Tuxedo Mask wurde währenddessen von Zoisite ebenfalls in einen Hinterhalt gelockt, indem er sich als Sailor Moon verkleidete und ihn schwer verletzte. Wir wurden unterdessen von unserem fünften Teammitglied gerettet: Sailor Venus. Endlich waren wir komplett. Ich erinnerte mich, wie ich Mamoru aus Versehen auf die verletzte Schulter geschlagen hatte und ihn verfolgte, da er so schwer verletzt war und offensichtlich etwas im Schilde führte. Er wies mich immer wieder hart ab, doch ich blieb mindestens genauso hartnäckig wie er. Wenn nicht noch ein bisschen mehr. Wir wurden in den Tokio Tower gebeamt, dann setzte meine Erinnerung kurz aus, da ich vermutlich bewusstlos wurde, doch ich sah noch, wie Zoisite ihn auslachte und den Boden zum Sprengen brachte und wir gemeinsam in den Fahrstuhl flüchteten. Auf der Fahrt nach oben offenbarte ich erstmals ein bisschen meine Gefühle ihm gegenüber, da ich ihn nur noch „den zweitgrößten Widerling“ nannte. Zoisite wollte uns töten, indem er einen Feuerregen in den Aufzug schickte. Ich hatte keine Wahl, ich musste mich verwandeln, um das Unglück zu verhindern. Ich sah das entsetzte Gesicht Mamorus vor mir, dann setzte ich meinen Mondstein ein, um das Feuer zu bändigen. Wir beide kamen heil oben an und Mamoru offenbarte sich ebenfalls, er war Tuxedo Mask. Gerade waren wir dabei, unsere Gefühle zueinander einzugestehen, als Zoisite zum letzten finalen Schlag ausholte und Mamoru mit einem Kristallsplitter töten wollte. Ich konnte nichts mehr tun, ich sah ihn zu spät. Vor meinen Augen sank Mamoru zu Boden. Ich rannte zu ihm und nahm ihn in meine Arme. In diesem Moment tauchten die Sailorkrieger hinter mir auf, doch es war zu spät. Mamoru sagte noch zu mir, ich sollte gehen, sonst würde ich anfangen zu weinen und das stünde mir schließlich nicht. Doch ich wich nicht von seiner Seite (wie konnte ich ihn in diesem Moment allein lassen) und ich weinte schrecklich um ihn. In diesem Moment geschah das Unglaubliche: Ich verwandelte mich zum ersten Mal in Prinzessin Serenity. Erstaunte Geräusche klangen an meinem Ohr. Ich öffnete kurz die Augen und sah mich selbst im Lichtkegel meines Mondstabes im Zimmer drehen, mit geschlossenen Augen und dem Mondzeichen auf der Stirn. Ich trug ebenfalls das wunderschöne weiße Kleid, welches mich als Prinzessin zu erkennen gab. Meine Familie kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. „Und so verwandelte ich mich das erste Mal in eine Prinzessin“, erklärte ich. Meine Erinnerungen gingen weiter. Silvermillennium, wir wurden über unsere Vergangenheit eingeweiht, doch auch die Gegenwart war nicht leicht: Mamoru wurde entführt und kehrte als böses Abbild zurück. Dann der finale Kampf am Nordpol. Die Schreie der Sailorkrieger. Alle opferten sich. Wieder Schreie. Schmerzensschreie. Angstschreie. Todesschreie. Stille. Totenstille. Gescheitert. Autorennotiz: Dieses Kapitel ist korrigiert! Kapitel 11: Erinnerungen ------------------------ Hallo an alle, ich bin's wieder mit einem neuen Kapitel!! Ihr habt mich mit dem Lesen zwar nun langsam eingeholt (liege nur noch ein halbes Kapitel voraus), aber ich hoffe, dass ich über die 4 langen Tage nun etwas aufholen kann! Hier für euch ein wieder etwas längeres Kapitel mit einer kleinen Wiederholung, für alle die, die in den Folgen ein bisschen gepennt haben :- ) Viel Spaß beim Lesen! Lisa-Marie91 Kapitel 11: Erinnerungen Ich atmete schwer, als die ganzen Gefühle erneut hochkamen. Meine Erinnerungen verloschen, es wurde wieder hell im Zimmer. „Wir wurden alle vernichtet am Ende. Endymion ist zwar wieder gut geworden, aber Königin Perilia wollte mich mit einem Kristall töten, doch Mamoru sprang dazwischen und wurde von ihm getroffen. Er war beinahe sofort tot. Ich war dazu gezwungen, mich dem Kampf alleine zu stellen und verbannte das Böse, doch ich wurde dabei getötet. Mein letzter Wunsch war es, als ganz normales Mädchen weiterleben zu dürfen. Schlecht in der Schule zu sein, jeden Tag zu spät zu kommen, einfach wieder normal sein, wieder in die Realität zurückkehren, in die ich gehöre. Ich wollte keine Superheldin mehr sein. Und der Silberkristall hat meinen Wunsch erfüllt. Ich wurde wie die anderen als ganz normales Mädchen wiedergeboren, wir hatten alle sämtliche Erinnerungen verloren. Doch schon bald tauchte wieder das Böse auf und Luna musste...“ Ich stockte, Luna sah mit Tränen in den Augen zu mir auf und flüsterte: „...ich musste dich gegen deinen Willen wieder zu einer Sailorkriegerin machen. Oh Bunny, es tut mir bis jetzt noch so leid“, schluchzte sie, Endymion streichelte ihr sanft über den Rücken. „Luna, das ist okay gewesen. Du weißt doch selbst, dass es das Richtige war“, sagte ich zu ihr, sie schaute mich an. „Wirklich?“, fragte sie mit großen Augen. Ich beugte mich zu ihr hinunter und hob ihr Kinn mit meinen Fingern an. „Wirklich“, sagte ich und schaute ihr in die Augen. „Aber jetzt wirst du kein normales Mädchen mehr sein, jetzt wirst du berühmt werden, jeder wird deinen Namen kennen und bald wirst du Königin sein, Bunny! Was habe ich da nur ins Rollen gebracht?“, fragte sich Luna. Ich lächelte ein bisschen gequält. Sie hatte schon Recht. Es war quasi ein bisschen mein wunder Punkt: Ich hatte immer noch den großen Wunsch, so normal wie möglich zu bleiben, doch das war nicht einfach, wenn man mal so nebenbei das Staatsoberhaupt von Japan in der Zukunft sein würde. „Luna ich... werde das schon stemmen. Wie alles, was ich bisher gestemmt habe“, sagte ich zu ihr. Meine Eltern und Shingo hatte es spätestens jetzt komplett die Sprache verschlagen. Ich schaute wieder zu ihnen, sie starrten mich von oben bis unten an. „Ich bin noch nicht fertig mit meiner Geschichte“, sagte ich und hob meinen Mondstab erneut. Ich sah das Monster vor Naru. Meine beste Freundin Naru, wie sie bewusstlos auf dem Bett lag, die Mutter schrie neben mir und fiel vor lauter Schock in eine Ohnmacht. Artemis sprang aus dem Fenster, das Monster hinterher. „Es tut mir leid, Bunny“, sagte Luna zu mir, ich wusste es noch genau. Sie sah mir in die Augen und ihr Sichelmond fing an zu leuchten und ließ mich wieder erinnern. Erinnern, wer ich wirklich war und was mein Schicksal war: Ich musste diese Erde beschützen. Dann erinnerte ich mich an die vielen Versuche, Mamoru auf mich aufmerksam zu machen und meine alten Freunde wiederzusehen, die jedoch keine Erinnerung mehr an mich hatten. Irgendwann war Luna aufgrund der neuen Feinde gezwungen, auch die restlichen Sailor Krieger wiederzuerwecken, nur Mamoru wurde außen vor gelassen. Unsere neuen Gegner machten uns wahrlich zu schaffen, immer wieder versuchten sie, den Menschen die Energie abzusaugen. Dann bekam ich schließlich neue Kräfte verliehen, doch vorher musste ich meine Einstellung ändern, ich musste wieder Sailor Moon werden wollen, ansonsten hätte ich meine Freunde nicht mehr retten können. Meine Brosche wurde erneuert, da ich einen neuen Silberkristall von Königin Serenity bekam. Und ich verwandelte mich wieder in Sailor Moon. Mamoru und ich kamen uns näher, als wir ein kleines Baby versorgen mussten und Eltern spielen durften. Doch dann tauchten wieder diese seltsamen Neuen auf: Anne und ihr Bruder. Dann erinnerte ich mich an den Baum des Bösen, wie ich ihn entdeckte und von ihm gequält wurde. Mamoru versuchte mich zu retten, doch wir hatten einfach keine Chance, ich konnte mich nicht verwandeln, er hatte keine Erinnerung. Zum Glück kamen meine Freunde und ich hatte wenigstens die Zeit, mich zu verwandeln. Anne und Ail waren harte Brocken für meine damaligen Verhältnisse, auch, wenn sie nichts gegen Königin Perilia waren. Der Baum des Bösen war ein intelligentes Wesen und griff am Ende auch Anne und Ail an, bis ich ihn mit der Kraft meiner Liebe durchströmte und er heilte. Der Ritter des Mondlichts offenbarte mir endlich, wer er war: Ein Abbild Mamorus, der immer das Mädchen beschützen sollte, das er immer geliebt hat: Bunny Tsukino. Der Teil von ihm hatte sich selbständig gemacht, nur um mich zu schützen. Ich weinte vor Rührung. Vor meinen Augen verschmolzen beide wieder ineinander, um für immer bei mir zu bleiben. Mamoru hatte seine Erinnerung wieder! Ich war so glücklich, wir küssten uns zum ersten Mal seit langem. Währenddessen folgten auch Anne und Ail ihrem Glück und flogen in eine andere Galaxie, um einen neuen Platz zum Leben zu suchen. Ich öffnete erneut meine Augen, mein Vater schüttelte verständnislos den Kopf. „Was du alles erlebt hast, Bunny. Darüber könnte man ein ganzes Buch schreiben!“, sagte Kenji und schien das alles kaum glauben zu können. „Jetzt ist es Zeit, euch meinen Freund vorzustellen: Mamoru Chiba. Hier sitzt er. Er ist Prinz Endymion“, sagte ich und legte Mamoru liebevoll meine Hände auf die Schultern. Der junge Mann stand auf. „Ich möchte mich Ihnen gerne in meiner alltäglichen Gestalt vorstellen!“ Mit diesen Worten drehte er sich einmal um die eigene Achse und hatte sich in Mamoru Chiba verwandelt. „Sie? Sie kennen wir doch?“, fragte Ikuko verwirrt, auch Kenji nickte. „Ja, wir haben sie schon oft mal ab und zu gesehen, wenn auch immer nur kurz“, bestätigte er. „Ja, das habt ihr“, bestätigte ich. Für einen Moment herrschte Stille. „Seit diesem besagten Tag waren wir offiziell zusammen. Doch es folgte eine weitere Überraschung!“ Ich lächelte, auch Mamoru wusste, was nun kam. Der Tag, an dem Chibiusa vom Himmel fiel. Meine Eltern würden endlich erfahren, wer sie wirklich war, wenn sie sich überhaupt noch an sie erinnern konnten. Ich wusste noch genau, wie es den Schlag ließ, der mich von Mamoru wegschleuderte und da plötzlich dieses Mädchen war, das sich auch als Bunny ausgab. „Aber das ist doch Chibiusa! Sie ist vom Himmel gefallen?“, fragte Ikuko verwirrt. „Es ist Zeit, euch die Wahrheit zu sagen, wer sie wirklich ist. Sie ist nicht meine Schwester, Mama“, sagte ich und wusste auf einmal nicht, wie ich es meinen Eltern beibringen sollte. „Ich, also… nun ja... Chibiusa kam ursprünglich aus der Zukunft“, fing ich lahm an. „Aus der Zukunft?“, fragte Kenji noch verwirrter. „Ja. Die Vergangenheit spielte keine Rolle mehr für uns alle spielte, jetzt drängte sich die Zukunft in den Mittelpunkt unseres Geschehens: Chibiusa kam aus dem zukünftigen Tokio. Mamoru und ich erfuhren später, dass sie... na ja...“ Ich atmete noch mal tief durch. „Mama, Papa, sie ist unsere zukünftige Tochter.“ Endlich war es raus. „Wie bitte?“ Meine Mutter reagierte im Gegensatz zu meinem Vater noch ganz gelassen. Kenji sprang auf, sein Gesicht lief in etwa so rot an wie meines, als ich damals erfuhr, dass Chibiusa meine Tochter war. „WIE BITTE?“, brüllte er aufgebracht. Dann fing er an loszuwettern: „Was hast du mit meiner Tochter gemacht? Was hast du mit meiner Tochter gemacht?“ Ich hatte es geahnt und schloss kurz die Augen, um das Unglück nicht weiter mit ansehen zu müssen. „Papa, das alles wird doch erst passieren!“, versuchte ich mich zu verteidigen. „Das ist mir egal, wann es passiert! Er beschmutzt die Ehre unserer Familie! Ich werde dafür sorgen, dass er dich niemals schwängert!! Das werde ich zu verhindern wissen!“ Ich betrachtete Mamoru mit einem vielsagenden Seitenblick, den er erwiderte. Ich sah, dass in seinen Augen eine gewisse Angst lag. „Kenji beruhige dich doch! Bunny, wann wirst du Chibiusa bekommen? Du bist aber noch nicht schwanger, oder? Das hättest du uns doch gesagt?“, fragte mich Mama, ich lief rot an, da ich wieder an meinen Traum denken musste und an eine gewisse bevorstehende Nacht. „Nein, natürlich nicht. Ich werde erst mit 19 schwanger, dann wenn ich mit Mamoru den Thron bestiegen habe“, erklärte ich, Papa hatte sich inzwischen wieder hingesetzt und das Rot verblasste langsam aus seinem Gesicht. „Wir mussten Chibiusa beschützen. Sie kam aus der Zukunft, da sie versuchte, ihre Mutter zu retten, da etwas Schreckliches passiert war: Das zukünftige Tokio wurde angegriffen und die Königin konnte die Stadt nicht beschützen, da ihr Silberkristall verschwunden war. Die zukünftigen Sailor Krieger sperrten sie in einen Kristall ein, in dem sie lange schlief, solange, bis es jemandem gelang, die Bösen der Zukunft zu besiegen“, erklärte ich und merkte, dass meine Familie Schwierigkeiten hatte, mir zu folgen. „Die Königin der Zukunft? Chibiusas Mutter? Also du, oder? Die Bunny in der Zukunft?“, hakte Shingo nach, der anscheinend genau die Frage stellte, die meinen Eltern buchstäblich ins Gesicht geschrieben stand. Ich nickte. „Ja. Also reisten wir in die Zukunft und bekämpften die Black Moon Familie, wodurch die Zukunft gerettet wurde und Chibiusa zurückkehren konnte, um dort in Frieden weiterzuleben. Doch wir hatten keine Ruhe. Die nächsten Feinde waren bereits im Anmarsch.“ Und ich erzählte von den fünf Hexen, von Dr. Tomoe und Hotaru und den neuen Sailorkriegerinnen Neptun und Uranus. Dann wie wir den Menschen halfen, deren Herzkristalle gestohlen wurden und wie wir die fünf Hexen besiegten. Dann kehrte Chibiusa in Form von Sailor Chibi Moon zurück und sie freundete sich mit Hotaru an. Wir entdeckten die drei Talismane und ich kam in den Besitz des Heiligen Grals, mit dessen Hilfe ich mich in Super Sailor Moon verwandeln konnte. Am Ende stellte sich heraus, dass Hotaru Tomoe der Messias der Stille war und mithilfe von Chibiusas Herzkristall als Misstress 9 erweckt wurde. Sie brachte mit dem Heiligen Gral den Pharao auf die Erde, der die Weltzerstörung bedeutete. Doch Hotaru konnte ihr zweites böses Ich besiegen und als Sailor Saturn erwachen. Gemeinsam kämpften wir gegen den Pharao an und schafften es schließlich, ihn einzuschließen. Hotaru wurde als Baby wiedergeboren und ich wurde nach einer Prüfung von Uranus und Neptun ihre rechtmäßige Anführerin. Ich schwieg kurz und nippte an meinem Tee. Es war doch eine sehr lange Geschichte, die ich zu erzählen hatte. „Kein Wunder, dass du in der Schule immer so schlecht bist, Bunny“, stellte meine Mutter kühl fest, doch ich glaube nicht, dass es böse gemeint war. „Du hast ja immer anderes zu tun“, fügte sie noch hinzu, bevor auch sie einen Schluck Tee zu sich nahm. „Hätte ich es nicht getan, würden wir hier nicht mehr sitzen“, stellte ich klar. „Chibiusa ist deine Tochter...“ Kenji schüttelte immer noch den Kopf. „Sie ist eure Enkelin“, sagte ich und wünschte mir augenblicklich Chibiusa her. „Unser nächstes Abenteuer hat mehr mit Chibiusa zu tun als mit mir“, erzählte ich weiter. „Könnt ihr euch an die Sonnenfinsternis erinnern, die es vor ungefähr eineinhalb Jahren gab? Im Schatten des Neumondes sind unsere neuen Feinde aufgetaucht: Der Dead-Moon-Circus. Das sogenannte Amazonentrio versuchte immer wieder, die Träume der Menschen auf irgendetwas zu durchsuchen“ Alle konnten wieder die Bilder im Schein meines Mondstabes bewundern, der meine Erinnerungen Wirklichkeit werden ließ. „Wir wussten nicht, um was es dabei ging, aber die Dämonen, die sie immer heraufbeschworen haben waren unglaublich stark und wir waren einfach zu schwach für sie. Aber Chibiusa war unsere Rettung: Sie konnte Pegasus rufen, ein wunderschönes Fabelwesen mit erheblicher Macht. Durch ihn konnten Chibi Moon und ich uns in Super Sailor Krieger verwandeln und die Dämonen zerstören. Chibiusa hat nicht viel über Pegasus erzählt, wir ahnten nur, dass sie irgendwie eine Verbindung zu ihm hatte, da er unsere Broschen erneuerte und Chibi Moon eine Glocke gab. Damit konnte sie ihn rufen, wenn wir in Gefahr steckten, da ich ihn brauchte, damit er meinen Stab aktivieren konnte, da er vorher nicht funktionierte. Doch dann trafen wir auf einen Dämon, den Pegasus nicht allein besiegen konnte und Chibiusa und ich waren ganz alleine Fischauge und ihrem Monster ausgeliefert und selbst die Sailorkrieger konnten nicht durch den Schutzschild zu uns vordringen. Fischauge hob die Messer hoch und zielte auf uns. Wir hatten versucht, uns zu verteidigen, doch wir waren einfach zu schwach...“ Autorennotiz: Dieses Kapitel ist korrigiert! Kapitel 12: Die Bergung des Pharaos ----------------------------------- Hallöle, hier pünktlich und wie versprochen zu den Feier/ Brücken/ Wochenendtagen ein neues Kapitel, das ist bisher das längste und hat mich vieeeeel Zeit zum Schreiben gekostet!! Also genießt es!! ;- ) Vielen Dank auch an Sandy und Monito2010 für eure lieben Kommis! Also das nächste Kapitel wird ein bisschen auf sich warten lassen mit dem Reinstellen, weil ich erst weiterschreiben muss (ich bin gar nicht mehr voraus, aber ich wollte euch net länger warten lassen!) und ich schreibe nächste Woche zwei Klausuren und halte ein Referat...*ganz begeistert guck* Also jetzt genießt schön das Kapitel, viel Spaß beim Lesen und bis bald, Lisa-Marie91 Kapitel 12: Die Bergung des Pharaos „Pegasus ließ seine Macht in die Verwandlungsstäbe der Krieger fließen, die sich mit dessen Hilfe in Super Sailor Krieger verwandelten, die vorerst letzte Stufe der Verwandlung. Ich erinnere mich noch zu gut, wie erstaunt Chibiusa und ich ihnen zugesehen hatten, wie sie sich der warmen Magie von Pegasus hingegeben hatten und sich verwandelten. Sie waren viel gefährlicher geworden und konnten gemeinsam den Schutzschild zerschlagen, der Chibiusa und mich in die tödliche Falle sperrte. Pegasus konnte meinen Stab aktivieren und wir schickten den Dämon ins Jenseits. Auch du wurdest vom Amazonentrio bereits angegriffen, erinnerst du dich Mama, die Sache mit dem Zitronenkuchen? Der junge Mann, der dir angeblich helfen wollte beim Aufsammeln der Zitronen? Das war das Amazonentrio!“, sagte ich, meine Mutter schaute mich verdutzt an. „Ja, ich erinnere mich...“, gab sie zu. „Bald schon wurde dem Trio klar, dass sie auf der falschen Seite standen und sie wünschten sich, Menschen zu sein. Pegasus erfüllte ihnen ihren Wunsch und ließ sie in seinem Traumwald leben. Doch das Amazonentrio wurde vom Amazonenquartett abgelöst, vier freche Mädchen namens Besu-Besu, Para-Para, Seele-Seele und Jun-Jun. Wir fanden am Ende heraus, dass die Dead Mooners den sogenannten goldenen Traumspiegel suchten, das Utensil, in dem sich Pegasus versteckt hielt. Sie waren hinter ihm her, da sein Horn in Wirklichkeit ein sagenhafter, wertvoller Kristall war, der goldene Kristall. Man konnte mit ihm über die Erde herrschen und sogar das Universum zerstören.“ In meiner Vision bäumte sich Pegasus gerade wiehernd auf und ließ sein goldenes Horn erstrahlen, als mein Mondstab kurz erlosch, damit ich einen weiteren Schluck Tee nehmen konnte. „Chibiusa besaß diesen speziellen Traumspiegel. In ihrem Traum hatte sich das Fabelwesen versteckt. Doch Pegasus war nur seine Traumgestalt, eigentlich heißt er Helios und ist der Wächter der Träume und außerdem der Wächter des goldenen Kristalls. Er lebt an einem versteckten Ort auf der Erde, der sich Elysion nennt. Die Anführerin des Dead Moon Circus, Nehelenia, wollte nicht nur den goldenen Kristall haben, sondern auch Helios besitzen. Sie hat seinen Körper vor langer Zeit gefangengenommen, als er sich geweigert hatte, ihr den Kristall auszuhändigen. Doch Chibiusas helles Traumlicht hat ihm geholfen, seinen Geist in Pegasus zu verwandeln, aus seinem Körper zu fliehen und sich in ihrem Traum zu verstecken. Als Nehelenia damit anfing, die Welt mit ihren Spinnennetzen zu überziehen, da mussten wir einfach handeln und stellten uns der Gefahr. Leider haben sie uns Chibiusa weggenommen, nachdem unsere Feinde herausgefunden hatten, dass sie den goldenen Traumspiegel besaß. Wir konnten sie nicht beschützen. Doch wir haben uns auf die Suche nach ihr gemacht und mussten viele Fallen bezwingen, die Nehelenia für uns bereitgestellt hatte. Dann sahen wir Chibiusa durch einen Spiegel, wie sie Pegasus rettete, der in einem Kreis aus Flammen stand. Ich hatte so Angst um sie, aber sie ist einfach durch das Feuer gerannt und hat ihn von diesem Zaumzeug befreit, das ihm das Amazonenquartett angelegt hatte. Sie hatte sich in ihn verliebt. Ich habe es gespürt, allein wie sie ihn angesehen hat. Doch dann wurde sie erneut von Nehelenia gequält, sie hat Pegasus aus ihrem Traum geholt. Er musste wieder in seinen wahren Körper zurückkehren, weil Nehelenia damit gedroht hat, Chibiusas Traumspiegel zu zerstören. Helios gehorchte ihr und kehrte in seinen Körper zurück. Die Königin des Neumondes nahm ihm den goldenen Kristall von der Stirn und brach damit das Siegel, in welches die Mondkönigin sie vor langer Zeit eingesperrt hatte. Sie hüllte die ganze Welt in Dunkelheit und hätte uns alle fast getötet. Chibiusa wurde von Nehelenia in einen ewigen Schlaf geschickt, aus dem Helios sie jedoch mit einem Kuss befreien konnte. Dann eilte uns unerwartete Hilfe herbei: Das Amazonenquartett sollte geopfert werden, damit Dead Moon ihre ganze Energie für ihre dunklen Pläne nutzen konnte, aber dank der Hilfe des Sailorteams konnten wir sie retten. Sie revanchierten sich bei uns und halfen dabei, Nehelenia zu besiegen. Sie stahlen ihr den goldenen Kristall und warfen ihn mir zu, damit ich sie besiegen konnte. Aber ich konnte ihn nicht aktivieren. Chibiusa sprach mit den Bewohnern dieser Erde und mit der Hilfe dieser Träume konnten wir Nehelenia wieder in Neumond einsperren und das Siegel erneut schließen. Der Neumond zog alles in sich hinein und Nehelenia hatte Chibiusa entführt, weil sie der Überzeugung war, sich mit ihrer Hilfe erneut aus dem Siegel befreien zu können. Es hat mir fast das Herz zerrissen, als ich sie in ihren Armen sah, wie sie die Kleine einfach mit sich mitnahm. Ich rannte ihr hinterher und Nehelenia versuchte, mich umzubringen. Doch ich hatte Mitleid mit ihr und das brach ihren Plan. Doch ich sollte dafür büßen, was ich ihr angetan hatte. Wir waren schon fast im Weltraum angekommen, da nahm sie die bewusstlose Chibiusa und warf sie einfach über die sichere Insel. Ich rannte zu Nehelenia, doch ich hatte keine Chance, ich kam zu spät. Ich dachte, mein Herz würde aufhören zu schlagen, als ich sie da hinunterstürzen sah. Ich sagte zu der Königin, dass ich ihr das niemals verzeihen würde und sprang hinterher. Ich wollte Chibiusa erreichen, doch sie flog so schnell. Ich verwandelte mich in Serenity, gerade in dem Moment, als die Sonne herauskam. Ich holte Chibiusa auch tatsächlich ein, aber ich musste sie aufwecken, Tokio war unter uns schon erkennbar und wir wären tödlich auf dem Boden aufgeprallt. In letzter Sekunde wachte sie auf, aktivierte den goldenen Kristall und Pegasus kam uns zur Hilfe. Er verlieh uns beiden Flügel, damit wir weich landen konnten. Helios verabschiedete sich von uns und verschwand. Chibiusa wollte in die Zukunft zurückkehren, doch es ging nicht, da der Tunnel zu Raum und Zeit von einer seltsamen Macht so verzerrt wurde, dass er verschwand. Nehelenia kehrte aus unbegreiflichen Gründen zurück und wollte Rache, was wir jedoch nicht wussten. Mamoru hatte sich sehr verändert in der letzten Zeit, er hatte immer etwas im Auge. Dieser Glassplitter hatte eine dunkle Macht in sich und Mamoru wurde immer mehr böse, sodass Nehelenia ihn schließlich entführen konnte. Chibiusa wurde für kurze Zeit immer durchsichtiger und dann wieder greifbarer, da sich die Zukunft durch Mamorus Entführung geändert hatte. Ich merkte, dass er in ernster Gefahr schwebte. Und nicht nur er, sondern auch meine Chibiusa. Ich verwandelte mich in Eternal Sailor Moon und meine Macht führte mich zu Nehelenia, die mich vielen Prüfungen unterzog. Meine Krieger folgten mir, um mich zu beschützen, aber sie wurden alle von Nehelenia gefangen genommen und in Spiegel eingeschlossen. Als ich endlich im Schloss von Nehelenia angekommen war, nachdem ich mich barfuß durch Schnee und Eis gekämpft habe, eine Gehirnwäsche durch Blumen erlitten und mich durch unendlich dichte Dornen gekämpft hatte, war ich sehr geschwächt. Ich sah nur noch Chibiusa im Thronsaal, wie sie sich immer mehr auflöste. Ich hielt sie in meinen Armen und rief immer wieder ihren Namen. Das Letzte, das sie zu mir sagte, war: „Ich fühle mich so wohl in deinem Arm.“ Es hat mir das Herz gebrochen, als sie danach nicht mehr da war und starb.“ Ich schüttelte meinen Kopf, als wollte ich diese Erinnerungen verscheuchen, doch als ich meine Augen öffnete und mich im Schein des Stabes am Boden zusammengekauert dasitzen sah, wurde ich wieder traurig und erinnerte mich an diesen Albtraum. Mamoru trat neben mich und legte mir tröstend eine Hand auf die Schulter, während meine Eltern immer noch erstaunt drein sahen. * Tokio lag ruhig da. Die Sonne schien auf den kahlen Fleck Erde. Nichts rührte sich, außer, dass das Leben um dieses Trümmerfeld herum weiterging: Autos fuhren hupend die verkehrsdichten Straßen hinauf und die Vögel zwitscherten. Mehrere Raben flogen krächzend auf, als wie aus dem Nichts vier Menschen erschienen. „Ich spüre die Energie des Pharaos hier ganz in der Nähe“, sagte Kunzite und lief zielsicher los, die anderen drei Generäle folgten ihm mit wehenden Umhängen. Kunzite blieb kurz stehen, seine Augen verengten sich, sein weißes Haar wiegte leicht im Wind. Er schloss für einen kurzen Moment die Augen und schien zu lauschen oder zu riechen. Er schien irgendetwas in sich aufnehmen zu wollen, was die anderen nicht bemerken konnten. Alle starrten gebannt zu Kunzite, der mit der rechten Hand eine schnelle Bewegung vollführte und eine Flöte aus dem Nichts erschien. „Willst du uns jetzt etwa ein Liedchen vorspielen oder was? Spar dir das für deine Freizeit auf, Kunzite! Ich gebe zu, du hast zwar nicht viel freie Zeit, aber trotzdem“, stichelte Zoisite und lächelte kurz. Kunzite würdigte ihn keines Blickes, sondern setzte die Flöte an seine Lippen. (http://www.youtube.com/watch?v=DLAvUdo5yTE) Zögernd kamen die ersten Töne aus dem hölzernen Instrument. Die Generäle waren vom ersten Ton an gebannt von der Wirkung der Musik. Die Töne wurden immer deutlicher, immer verworrener, immer mitreißender. Die Melodie hatte eine Botschaft, die mit ihr klang. Die Töne wurden immer fordernder, immer verlangender, immer intensiver. Jedyte, Neflite und Zoisite wurden die Knie weich. Sie wussten nicht, ob sie noch lange stehen konnten, da die Musik schwer auf ihnen lastete und sie in die Knie zu zwingen schien. Kunzite spielte unbeirrt weiter und schien nie Luft zu holen. Auf einmal spürten die Generäle unter sich eine Regung im Boden. Die Musik klang weiter und immer mehr bebte die Erde unter dem ehemaligen Trümmerfeld. Zitternd richtete Neflite seinen Blick auf die Erde, aus der sich langsam die unteren Schichten herausschälten. Alle außer Kunzite traten zurück. Ihnen war es nicht geheuer, was hier geschah. Immer mehr Erde kam aus dem Boden, bis schließlich ein kleines Artefakt aus dem Boden auftauchte. Der heilige Gral strahlte immer heller, je mehr er ins Sonnenlicht getaucht wurde. Kunzite setzte die Flöte ab. Sobald die Musik aufhörte, schwankten die drei Generäle heftigst, da sich der Bann der Musik mit einem Schlag verzogen hatte. Kunzite fing an zu lachen. Er lachte so laut, dass ihn die drei anderen musterten, als sei er verrückt geworden. Immer noch lachend streckte er die Arme aus, um den Heiligen Gral zu empfangen, der ihm mitten in die Hände flog. „Da ist der Pharao drin?“, fragte Neflite etwas zweifelnd, während er wieder vom Boden aufstand. „Aber ich dachte, der Heilige Gral sei zerstört worden?“, fragte Jedyte unsicher. Kunzite lächelte. „Er ist zersprungen, als der Pharao auf die Erde kam. Doch er hat sich mithilfe des galaktischen Chaos wieder zusammensetzt. Und der Pharao hat ihn als Schlupfwinkel benutzt und dadurch die Macht bekommen, uns zu erwecken. Der heilige Gral hat die Fähigkeit, die Welt zu zerstören. Wir sollten sehr vorsichtig mit ihm umgehen“, sagte Kunzite und hielt ihn vorsichtig an den kleinen Flügelchen fest. Zoisite hatte sich neben ihm ebenfalls aufgerafft und stand mit verschränkten Armen da. „Gut gemacht Kunzite. Ich denke, wir sollten diesen wertvollen Schatz sofort zu Metallia bringen“, sagte er und alle vier starrten den Gral an, der immer noch hell leuchtete und eine gigantische Magie ausstrahlte. * Ich schluckte, bevor ich weitererzählte. „Ich bat Nehelenia an, ihre ganze Rache an mir zu üben, solange sie nur meine Freunde gehen lassen würde. Sie konnten doch nichts dazu. Ich ertrug ihre ganze Wut auf mich. Und dann sah ich, wie meine Freunde um mich weinten. Das befreite sie aus ihren Spiegeln und Mamoru schaffte es durch seine Tränen, den Splitter aus seinem Auge herauszubekommen. Als er wieder normal war, erschien Chibiusa bei ihm, ich war so froh, sie beide gesund neben mir zu sehen. Nehelenia, von allen umzingelt, bekam es mit der Angst zu tun. Wir setzten unsere Macht ein, um ihr zu helfen, doch sie wehrte sich, da sich noch nie jemand wirklich um sie gekümmert hatte und sie ganz einfach ihrer Angst ausgesetzt war. Doch wir halfen ihr, dass sie nicht mehr alleine war, indem wir ihr mit unserer Macht den größten Traum ihrer Kindheit erfüllten: Sie wünschte sich schon immer eine Freundin. Nehelenia verschwand in ihrer Vergangenheit und wurde glücklich. Doch es war für uns alle immer noch ein Rätsel, wer sie aus dem Siegel befreit hatte. Chibiusa reiste zurück in die Zukunft, ich habe sie seitdem nicht mehr gesehen. Ich schaffte die Aufnahmeprüfung und war nun auch in der Oberstufe. Mamoru entschied sich zeitgleich für ein Studium in Amerika, das hieß Abschied nehmen. Ich ließ es mir zwar nicht anmerken, aber ich steckte in einer ziemlichen Krise, da ich erst Chibiusa und dann Mamoru verloren hatte und sie schrecklich vermisste. Doch ich wurde abgelenkt, da wir immer noch keine Ruhe vor den Bösen hatten. Immer wieder tauchten irgendwelche mysteriösen Sailor Krieger auf, die unschuldigen Menschen ihren Sternenkristall rauben wollten. Doch da sie immer die falschen Menschen aussuchten, hatten wir es immer mit Monstern zu tun, die ich mit meiner Macht glücklicherweise wieder zurückverwandeln konnte. Wir bekamen auch tatkräftige Unterstützung von den Sailor Starlights, die uns für eine lange Zeit ein Rätsel waren, da wie ihre Identität nicht kannten. Wer hätte auch gedacht, dass sie die berühmte Gruppe Threelights waren, die unser Land in musikalischen Aufruhr brachte? Seiya, Taiki und Yaten halfen uns meistens, gegen die Sailor Krieger anzukämpfen, ohne sie wären wir oft schon verloren gewesen. Wir fanden heraus, dass die größte Sailorkriegerin aller Zeiten hinter diesen Attacken steckte: Sailor Galaxia. Man konnte sie nur besiegen, wenn man das Licht der Hoffnung fand, doch wir hatten es bis zum Schluss noch nicht gefunden. Was dann passiert ist, wisst ihr ja, die Erde wurde in Dunkelheit getaucht. Die Prinzessin der Starlights wurde getötet, was uns allen den Anlass gab, endlich gegen den Feind vorzugehen. Die Starlights trennten sich von uns und wollten Galaxia alleine zur Strecke bringen, doch wir folgten ihnen schlussendlich. Sailor Merkur hatte festgestellt, dass die Basis von Galaxia sich im Fernsehsender „Ginga“ befand. Wir eilten dorthin, doch wir kamen nicht hinein, da der Sender von einem gewaltigen Schutzschild umgeben war, der alles Leben auslöschte, sobald es in die Nähe kam. Doch mit Chibi-Chibis Hilfe wurden wir hinein gebeamt und eilten den Starlights zu Hilfe. Als wir vor Galaxia standen, hat sie angefangen zu lachen. Sie hat uns alle ausgelacht und gemeint, dass wir keine Chance gegen sie hätten. Dann hat sie vier Bälle losgeschossen und sie hat, sie hat...“ Ich sank auf die Knie, ich sah das Bild genau vor mir: Die vier Bälle trafen ihr Ziel siegessicher, die Körper von Amy, Rey, Makoto und Minako wurden von ihnen durchstoßen, ihre Sternenkristalle wurden gewaltsam aus ihnen herausgerissen und flogen zu Galaxia, als hätte sie das Recht, einfach vier Menschenleben zu beenden. Mamoru umarmte mich von hinten, meine Eltern schauten mich erwartungsvoll an. Ich riss mich zusammen und sprach weiter. „Sie hat sie alle vier auf einmal umgebracht. Meine treuen Freunde. Das Schlimme war, dass dies erst den Anfang darstellte. Galaxia zeigte mir daraufhin ihre Sammlung der Sternenkristalle. Sie waren alle überwältigend schön. Doch ein einziger Sternenkristall schien nur mir zuzuleuchten: Er war wunderschön golden und glitzerte mehr als alle anderen. Er blitzte mir zu und ich begriff auf einmal.“ Mamoru umklammerte mich fester und zog mich beruhigend nah an sich. „Es war der Sternenkristall von Mamoru. Und Galaxia zeigte mir daraufhin, wie sie ihn getötet hat. Ich wollte wirklich sterben in diesem Moment. Galaxia wollte mir meinen Wunsch liebend fernerfüllen, doch die Starlights warfen sich vor mich. In diesem Moment hat Chibi-Chibi uns von dem Ort weggeholt, nachdem ich meine vier treuen Krieger, Mamoru, und meinen Lebenssinn verloren hatte. Wir befanden uns in einem Zimmer des Fernsehsenders Ginga, als ich wieder zu Bewusstsein kam. Sailor Uranus, Sailor Neptun, Sailor Pluto und Sailor Saturn waren um die Starlights und mich herum versammelt, als wir wieder zu uns kamen. Sie versprachen uns, Galaxia zu besiegen und verschwanden, bevor wir sie aufhalten konnten. Als wir durch Chibi-Chibis Hilfe wieder zu ihnen stießen, lagen Pluto und Saturn im Sterben, da Uranus und Neptun die Seiten gewechselt hatten. Ich war entsetzt, als ich die beiden mit den Sternenkristallen ihrer Freunde in den Händen dastehen sah, die Lippen zu einem Lächeln verformt. Ich konnte das nicht glauben, ich vertraute den beiden immer noch, obwohl ich Galaxias Armreife um ihre Handgelenke sah. Doch sie zeigten uns die Realität. Sie griffen uns an und schickten uns zurück in das abgelegene Zimmer, weg von Galaxias Thron. Als ich so dalag, träumte ich. Ich träumte, dass alle Sailorkrieger um mich herum versammelt waren. Sie lachten und sagten zu mir, sie hätten sich nur einen Trick erlaubt, um Galaxia zu besiegen. Ich sollte mir keine Sorgen machen und es tat ihnen leid, dass sie mich anlügen mussten. Ich war ihnen noch nie so sehr dankbar, dass sie mich angelogen hatten. Dann tauchte auch noch Mamoru auf, und Chibiusa kam zurück, da sie sich Sorgen um mich gemacht hatten. Ich hielt es für Realität, was ich da sah, schließlich hatte ich Chibi-Chibi in den Armen, so wie vorher auch. Doch als ich für eine kurze Zeit meine Augen schloss, um den glücklichen Moment in mir festzuhalten, verschwanden sie auf einmal und ich war wieder allein, als ich die Augen erneut aufschlug. Ich erwachte und Uranus wollte mich erneut angreifen, als ich ihr von meinem Traum erzählte und von meinem festen Glauben, dass sie noch auf meiner Seite standen. Doch ihre Augen sprachen das Gegenteil. Ich begann an meinem Traum zu zweifeln und glaubte, die beiden für immer an die gegnerische Seite verloren zu haben. Die Starlights und ich kämpften eine ganze Weile gegen Uranus und Neptun, bis Galaxia schließlich unseren Streit beendete. Sie befahl ihnen, meinen Sternenkristall zu holen. In diesem Moment griffen die beiden Galaxia an. Sie konnten ihr nichts tun, da Galaxia keinen Sternenkristall mehr besaß sie hatte ihn damals als das Licht der Hoffnung losgeschickt. Uranus und Neptun wurden ebenfalls getötet, indem Galaxia ihnen die Armbänder abnahm und sie sich daraufhin auflösten. Ich war alleine, ich hatte alle verloren, die mich beschützen wollten, nur die Starlights standen noch hinter mir. Doch Galaxia hat es schlussendlich geschafft, mir meinen Sternenkristall zu rauben und ihn erfolgreich zu zerstören. In diesem Moment entpuppte sich Chibi-Chibi als das Licht der Hoffnung, setzte meinen Sternenkristall wieder zusammen und erweckte mich dadurch wieder zum Leben. Mit ihrer Hilfe sollte ich Galaxia besiegen, doch durch meine Selbstzweifel verlor ich die Chance, Galaxia im Kampf zu besiegen. Ich schaffte es im Endeffekt mit meiner stärksten Waffe: Der Liebe und Gerechtigkeit. Sie bedarf keiner Mordwerkzeuge oder Magie, sondern nur Vertrauen, Freundschaft und Liebe. Die Sternenkristalle zogen in die Freiheit und es wurde wieder alles gut. Starlights kehrten mit ihrer Prinzessin auf ihren Heimatplaneten zurück und meine Freunde erschienen um mich herum, auch meinen Mamoru hatte ich wieder. Und ab da wisst ihr ja, was passiert ist mit der Welt. Ich habe geholfen, sie wieder aufzubauen.“ Ich setzte mich auf den Sessel und nahm bereits meine zweite Tasse Tee zu sich, man musste wahrlich viel trinken, wenn man so viel zu erzählen hatte. „Ich bin so stolz auf dich, Bunny. Früher dachte ich, du seiest einfach nicht zu ändern, du warst tollpatschig und faul, aber du hast dich gemacht. Es ist mir eine Ehre, dass ich dich kennen lernen durfte. So jemandem mit einem so reinem Herzen bin ich wirklich noch nicht begegnet“, sagte Luna und hatte Tränen in den Augen, ich nahm sie liebevoll in den Arm und sie schmiegte ihren weichen Kopf an meine Schulter. „Das war also deine Geschichte“, sagte meine Mutter und ich sah meiner Familie an den Gesichtern an, dass sie viel überlegten. „Bunny.“ Es war das erste Mal seit langem, dass mein Vater sprach. Ich schluckte. Bekam ich jetzt etwa eine Standpauke? „Ich glaube, das Beste ist, wenn du uns da eine Nacht drüber schlafen lässt. Geh zu deinem Freund, oder geh zu einem deiner Freunde, aber lass uns das alles erst einmal verdauen“, sagte Kenji und schaute mich ernst an. Ich erwiderte seinen Blick und nickte verständnisvoll. „Das ist in Ordnung. Dann lass ich euch alle mal alleine. Ich komme morgen wieder. So gegen Nachmittag. Ich hole mir oben noch schnell ein paar Sachen.“ Ich stellte meine Teetasse zurück auf die Untertasse, stand auf und zog Mamoru mit mir, ich hatte seine Hand genommen. Wir gingen aus dem Wohnzimmer, wo meine Eltern immer noch erstaunt saßen. Noch als wir durch die Tür gingen, spürte ich, wie ich mich zurückverwandelte. Es war toll, den Silberkristall alleine durch Gedanken steuern zu können. Ich rannte hoch und kramte eine Umhängetasche aus dem Schrank und fing an, Sachen hinein zu werfen, das ich eventuell brauchen könnte: Bürste, Kleidung, Unterwäsche. Die Tatsache, dass mein Freund mir dabei zusah, war mir in diesem Moment egal. Als er jedoch seufzte, richtete ich mich auf. Er stand vor dem Bild von Chibiusa, ihm selbst und mir. Das Bild, das ich solange angestarrt hatte in der langen Zeit, wo er weggewesen war. „Was ist?“, fragte ich und trat neben ihn. „Du hast das alles so toll erzählt gerade eben. Ich bin auch stolz auf dich. Du warst unglaublich tapfer in der letzten Zeit. Man kann wirklich sagen, dass du erwachsen geworden bist. Ein großes Mädchen ist sie nun“, lächelte er und drehte sich zu mir um. „Na ja, dafür dass ich groß bin, bin ich aber immer noch kleiner als du!“, lachte ich und wir küssten uns. Luna kam zur Tür hinein. „Bunny, das war eben wirklich toll! Endlich wissen deine Eltern, was du durchmachen musstest!“, lobte sie mich. „Danke dir, meine Liebe! Hättest du Lust, jetzt mit Mamoru und mir zum Crown zu kommen? Wir haben uns dort mit den anderen verabredet!“, fragte ich sie, sie nickte lächelnd. „Sehr gerne. Um wie viel Uhr denn?“, fragte sie mich zurück. „Um drei! “, antwortete ich ihr und sah zufällig auf die Uhr und meine Augen wurden groß. Es war bereits zwanzig nach drei. „OH NEIN! Wir kommen zu spät! Oh schnell Mamoru, schnell!“ Ich schnappte ihn am Handgelenk, krallte mir die Umhängetasche und stürmte wie ein Blitz aus dem Zimmer. Luna seufzte. „Habe ich je behauptet, sie habe sich geändert?“, fragte sie laut, bevor sie uns beiden mit schnellen Sprüngen folgte. * Der Gral leuchtete in der Dunkelheit so hell wie ein Licht der Hoffnung, und das war er in gewisser Weise auch: Ein Hoffnungsschimmer für die dunkle Seite... Metallia erschien. „Ihr habt es tatsächlich geschafft?“, fragte sie ungläubig und trat aus den Schatten. Sie hatte die Gestalt von Königin Perilia angenommen. Die Generäle verbeugten sich unterwürfig. „Kunzite hat es geschafft, Metallia“, sagte Zoisite und warf seinem Partner einen ehrfürchtigen Seitenblick zu. Metallia trat näher und nahm den Heiligen Gral entgegen, während sich Kunzite untertänig verbeugte. Der Gral wurde mit einem hellen Ton noch strahlender, als er die Magie in Metallias Händen spürte. „Oh, sehr gut“, sagte diese und schloss genüsslich die Augen. „Der Gral hat eine immense Macht. Er wird das Ende für diese Welt bedeuten. Wenn es soweit ist. Doch es bedarf Vorbereitungen dafür, um den Pharao aus dem Gral zu holen.“ Metallia stellte den Gral neben ihren Thron auf einen kleinen, rundlichen Tisch, der extra dafür angefertigt schien. Das magische Gefäß strahlte nicht mehr so hell, dennoch ließ es die umstehenden seine Magie spüren. „Habt ihr einen weiteren Plan verfasst, wie wir Sailor Moon aus dem Weg schaffen? Nicht, dass sie uns unser Vorhaben erneut durchkreuzen kann!“, sagte Metallia und Zoisite lächelte. Bevor irgendjemand antworten konnte, meldete er sich zu Wort: „Metallia, ich habe mir da etwas einfallen lassen, gegen das selbst Sailor Moon nicht ankommen wird. Sie wird verloren sein“, lachte er und verschwand sofort, um seinen Plan auszuführen. Autorennotiz: Dieses Kapitel ist korrigiert! Kapitel 13: Vanilleeisshake, Kirschkuchen und Schokoladeneis mit Sahne! ----------------------------------------------------------------------- Hallo an alle! Pünktlich zum Start in die Woche gibt's ein neues Kapitel, ich hoffe es gefällt euch! Danke an mondhase22 und Sandy für die Beiträge :-) Ich will nur noch kurz sagen, dass es mir unglaublichen Spaß gemacht hat, das Kapitel zu schreiben, weil ich mir alles so toll vorstellen konnte, es war einfach der Wahnsinn! Ich hätte nie gedacht, dass ich so eine Szene wie im Crown hinkriegen würde! So, nun aber genug geplaudert, vieeeeel Spaß beim Lesen, ich freu mich schon wieder auf eure Kritik, Gaaaaaanz liebe Grüße und bis bald, Lisa-Marie91 Kapitel 13: Vanilleeisshake, Kirschkuchen und ein Schokoladeneis mit Sahne! „Komm schon Mamoru, komm schon!!“ Ich rannte, so schnell ich nur konnte. Meine Freunde würden mich umbringen!! „Ohhhhhh sie werden mich zweiteilen!“, rief ich im Rennen. Mamoru versuchte, mit mir Schritt zu halten, er hatte keine andere Wahl, schließlich hielt ich immer noch sein Handgelenk fest. Wir schlitterten um eine Ecke, ich schrie panisch auf und versuchte zu bremsen. Ich kam gerade noch so zum Stehen, doch Mamoru hatte nicht so eine schnelle Reaktion und rannte in mich hinein, weswegen ich trotz aller Vorsicht mit einem lauten Rumms in einen Pfosten hineinkrachte. Es wurde mir kurz schwarz vor Augen, bis ich Mamorus aufgeregte Stimme hörte: „Bunny, Bunny ist alles okay? Entschuldige, das war keine Absicht!“ „Sehr lustig!“, zeterte ich gleich los und sprang wieder auf die Beine. „Keine Zeit zum Diskutieren!“ Ich rannte einfach weiter, Mamoru und Luna hinterher. Bis zum Café Crown waren es fünf Minuten von mir zuhause aus, doch es kamen mir wie fünfzehn vor. Endlich stürmte ich die Treppe hoch und riss die Tür auf, Mamoru und Luna hatten mich erfolgreich eingeholt. „Also... eines... muss man... ihr lassen!“, keuchte Mamoru. Auch Luna schnaufte wie eine Asthmaerkrankte. „Sie ist... wirklich schnell... dafür, dass sie immer... so viel isst!“ Mamoru hielt sich an der Wand fest und versuchte, wieder Luft zu kriegen, während Luna mit Schweißperlen auf der Stirn nickte. Ich war währenddessen zu unserem Stammtisch gelaufen und musste mal wieder eine Schimpftirade von Rey über mich ergehen lassen: „Wie immer zu spät! Typisch du! Und ich hatte schon die Hoffnung, dass du dich geändert hast. Wie konnte ich nur auf so einen Gedanken kommen?“, rief Rey erzürnt, ich tippte währenddessen meine beiden Zeigefinger gegeneinander, peinlich gerührt. „Es war dieses Mal wirklich nicht meine Schuld, Rey, das Gespräch hat eben sehr lange gedauert!! Wirklich! Frag Mamoru, er war dabei!!“ Ich klammerte mich an den rechten Arm meines Freundes, da er gerade neben mich getreten war. „Das stimmt“, bestätigte er. „Dieses Mal kann sie ausnahmsweise nichts dafür.“ „Siehst du?? Siehst du??“, stichelte ich Rey und wir streckten uns wieder gegenseitig die Zungen raus, sodass alle um uns herum uns erst einmal blöd ansahen. Mamoru wurde rot. „Bunny, Rey, hört auf damit, das ist peinlich! Ihr seid doch keine kleinen Kinder mehr!“ Makoto seufzte. „Ihr werdet euch auch nie ändern!“, sagte sie und schüttelte den Kopf voller Unverständnis. Rey hörte vor mir auf. „Ich habe doch noch irgendwo Hoffnung“, sagte sie und schielte zu mir hinüber, ich hatte währenddessen beleidigt die Arme verschränkt. Ich wurde vom Zuklappen eines Buches aus meinen Gedanken gerissen, die ich mir gerade über Reys letzten Satz gemacht hatte. Es war eben immer wieder eindrucksvoll, wenn Amy ihr Buch zuklappte, um sich einem angeblich wichtigeren Thema zu widmen. Wenn das auch noch einen selbst betraf, fühlte man sich absolut geehrt, vor ihren Büchern das Privileg zu haben, einen Gedanken Amys würdig zu sein. „Erzähl uns besser mal, wie dein Gespräch gelaufen ist, Bunny!“, sagte Amy aufmunternd und nahm ihre Lesebrille ab. „Ja genau, erzähl, was haben deine Eltern gesagt?“, fragte Minako neugierig und stellte ihr Glas Orangensaft zur Seite. Ich lächelte und legte den Kopf schief, als ich mich hinsetzte. Mamoru setzte sich neben mich. Ja, das würden sie gerne erfahren, das war mir klar. Unazuki kam zu unserem Tisch und fragte nach unserer Bestellung, da Mamoru und ich ja neu dazu gekommen waren. Ich überlegte nicht lange: „Mmh, einen großen Schokoeisbecher mit viel Sahne, ein Stück Kirschkuchen und einen Vanilleeisshake!!“, bestellte ich, ich merkte währenddessen, wie Mamoru panisch sein Geld in der Tasche nachzählte und musste lächeln, als ich registrierte, wer meine ganzen Verköstigungen heute bezahlen würde... „Ähm... für mich einfach nur einen Kaffee, Unazuki“, sagte Mamoru, die Rothaarige verbeugte sich kurz vor uns und ging wieder an die Theke. „Oh es war sehr aufschlussreich“, erzählte ich, alle Augenpaare waren auf mich gerichtet. „Ich habe sie noch nie so geschockt gesehen“, erinnerte ich mich und strahlte. „Egal, irgendwann ist immer das erste Mal!!“ Da kam Unazuki ja schon mit meinem Vanilleeisshake!! Wie schnell sie doch immer war, ich bewunderte sie! Dankend nahm ich ihr den kalten Becher ab und schlürfte gleich drauflos. Ich merkte nur am Rande, dass alle fünf Augenpaare leicht die Augen verdrehten. „Was hast du da eigentlich für eine Beule, Bunny?“, fragte Amy und ich fasste mir kurz an die Stirn. „Das kannst du gerne den Herrn hier neben mir fragen!“, gab ich leicht gereizt zurück, ich spürte, wie Mamoru neben mir rot anlief. „Wegen mir ist sie einen Pfosten reingerannt“, sagte er geknickt. „Das ist ja nichts Neues“, erwiderte Rey mit einem Seitenblick auf mich. „Was soll denn das heißen?“, fragte ich noch gereizter zurück. „Es soll genau das heißen, was ich schon sagte: Das ist nichts Neues!“, gab Rey mindestens genauso gereizt zurück und nahm noch einen Schluck von ihrem Früchtetee. „Du bist so gemein, Rey! “, gab ich zurück und mir stiegen bereits die Tränen in die blauen Augen. „Oh nein, bitte nicht Bunny! Du bist doch keine Heulsuse mehr!“, rief Rey aus, ich schluckte die aufkommenden Sturzbäche nur mühsam hinunter. Unazuki kam mit dem Rest der Bestellung, was meine Stimmung wieder eindeutig hob. „Jetzt erzähl weiter: Was haben deine Eltern gesagt?“, fragte Makoto und alle schauten mich wieder gespannt an. Ich löffelte währenddessen das Schokoladeneis in mich hinein. „Na ja, sie wollten mir am Anfang nischt glauben“, erzählte ich mit vollem Mund. „Aber dann habe ich misch vor ihren Augen verwandelt und dann gab es erscht mal Entsetzen.“ „Na ja, das kann man ihnen aber nicht verübeln, ich meine, das ist eine Neuigkeit, die man nicht alle Tage bekommt“, meinte Minako. „Ich habe ihnen eben die Geschichte von Anfang an erzählt. Wie ich Luna getroffen habe und euch kennen gelernt habe und so. Und von den ganzen Bösen, gegen die wir gekämpft haben. Eben wirklich alles von Anfang bis Schluss. Da brauchte ich halt eine Weile.“ Ich trank einen Schluck von dem Vanilleshake dazwischen. „Sie hat ihnen alles gezeigt, mit ihrem Mondstab“, erklärte Mamoru dazwischen, ich nickte zustimmend. „Sie haben alles wie im Kino gesehen. Leider ließ es sich da nicht vermeiden, eure Identitäten ebenfalls preiszugeben, tut mir leid, ging nicht anders!“, sagte ich, mein Schokoeis war schon halb verputzt. „Das ist okay. Also ich habe damit kein Problem!“, sagte Makoto und nahm einen Schluck von ihrem Kaffee. „Ich auch nicht“, sagte Amy und kraulte Artemis mit einem Lächeln hinter den Ohren. „Ich auch nicht. Ich bin froh, dass du es ihnen endlich gesagt hast, Bunny“, sagte Minako und lächelte mich an. Sie trug die Haare offen und hatte eine rote Schleife hinten an ihre Haare gesteckt. So mochte ich sie am Liebsten. Diese Frisur gefiel mir an ihr einfach am besten. Amy trug ihre Haare wie immer, Rey trug ihre ebenfalls offen und Makoto hatte ihre Mähne wie immer in einem hohen Pferdeschwanz gezähmt. „Mir macht es auch nichts aus. Solange deine Eltern dann keine Angst vor meinem Feuerpfeil bekommen“, zwinkerte Rey mir zu und lächelte mich an, als sie mir in die Seite schubste und ich mich fast an meinem Kirschkuchen verschluckte. „Sie waren mit der Situation etwas überfordert“, erzählte ich weiter, nachdem ich es geschafft hatte, nach Luft zu schnappen, ohne mir den Kirschkuchen in die Lunge zu atmen. „... dass Chibiusa meine Tochter ist und so. Hat sie umgehauen“, erklärte ich. „Und dass Mamoru dein Freund ist? Was haben sie dazu gesagt?“, fragte Rey. „Sie haben’s mit Fassung genommen. Dennoch, die ganze lange Geschichte war etwas viel für sie und deshalb haben sie mich für heute Nacht rausgeworfen“, endete ich und der letzte Satz klang eher nebensächlich als herausragend, doch ich spürte auf einmal, wie die Augen meiner Freundinnen größer wurden und sich in mich hineinzubohren schienen. Ich schluckte das letzte Stück meines Kirschkuchens, doch es fühlte sich an, als müsste ich Sand runterschlucken. Es schien Minuten zu dauern, bis das Stück endlich unten war. Meine Freundinnen kamen mir immer näher. Amy lief rot an, die anderen starrten mich an. „Heißt das...“, fing Makoto an. „... du wirst...“, sprach Amy weiter. „...bei Mamoru...“, setzte Minako fort. „ÜBERNACHTEN?“ Rey brüllte das letzte Wort so hinaus, dass sich alle im Café zu uns herumdrehten. Mamoru und mir schoss augenblicklich die Röte ins Gesicht, wir dachten wohl beide gerade daran, was wir in der Nacht vorhatten. Ich war die Erste, die sich fing. „Ähm... also ich... nun ja... JA! WAS DAGEGEN?“, brüllte ich zurück. „Und schrei es doch noch lauter, dass es ja jeder hört, Rey! “, rief ich ihr noch entgegen. „Also ihr werdet aber aufpassen, oder?“, fragte Minako. Mamoru verzog leicht das Gesicht, seine linke Augenbraue schien an einem Dauerzucken zu leiden. „Aufpassen wobei?“, fragte ich verständnislos. „Aber natürlich werden sie das! Chibiusa kommt doch erst in drei Jahren!“, sagte Rey, ich schaute immer noch fragend. „Chibiusa? Was hat denn die jetzt damit zu tun?“, fragte ich verpeilt. „Du willst mir doch jetzt nicht weismachen, dass du nicht weißt, worüber wir es gerade haben, oder?“, fragte Rey, ich sah ihr förmlich an, wie ihr Element, das Feuer, Gefahr lief, in ihr hochzubrodeln. „Ähm also ich...“ Mein Hirn arbeitete auf Hochtouren. ‚Aufpassen, wobei? Chibiusa... Schwangerschaft? Ahhhhh die redeten doch nicht von...? Das ging sie doch gar nichts an!’ Meine Gedanken waren richtig, ich sah es an den Gesichtern meiner Freundinnen. Jetzt galt es, das Gespräch geschickt abzulenken, um eventuelle Peinlichkeiten zu vermeiden. Amy hatte ihren hochroten Kopf hinter einem Buch versteckt, denn auch sie fand das ganze Gespräch peinlich. „Ich habe außerdem schon auf heute bei ihm übernachtet. Also ist das gar nichts Neues“, sagte ich und verschränkte die Arme, meine Haarzöpfe bewegten sich leicht bei dieser Geste. „Ja, aber heute Nacht hattest du ein anderes Problem“, sagte Makoto wissend. „Ja, in der Tat. Da hatte ich gewisse andere Probleme, als mir darüber Sorgen zu machen, bei wem ich schlafe“, sagte ich kühl. Auf einmal hörte ich einen Gesprächsfetzen vom Nachbartisch. „... Serenity. Sie ist wunderschön, nicht wahr?“, sagte ein Teenager zu seinem Gegenüber. Ich horchte auf und konzentrierte mich auf ihr Gespräch. „Ja, und sie hat uns alle gerettet“, kam es von einem anderen Mädchen. „Hört ihr das?“, fragte ich leise. „Die sprechen über mich!“, grinste ich breit. „Ja, die ganze Welt scheint heute über nichts Anderes reden zu können“, sagte Rey nickend. „Deine Rede war aber auch sehr schön. Da hast du dir wirklich mal Gedanken gemacht, Bunny“, sagte Makoto und Minako nickte. „Ja, das finde ich auch. Aber Rey hat Recht. Ich habe alle hier im Crown auch darüber reden hören, bevor du kamst. Warum hast du deine Identität eigentlich nicht gleich preisgegeben?“, fragte sie mich, doch bevor ich antworten konnte, schaute Amy mit ihrer Lesebrille über ihrem Buch hervor. Wie immer hatte sie so getan, als ob sie lesen würde und dabei jedes einzelne Wort unseres Gesprächs mitverfolgt. Oder tat sie etwa beides gleichzeitig? Ach herrje, ich wusste es nicht. „Ist doch ganz klar, weil sie ihre Schulausbildung beenden möchte, natürlich! Nicht wahr, Bunny?“, fragte sie beinahe schon so fordernd, dass jeder Widerstand zwecklos erschien. Alle verdrehten leicht die Augen, Amy hatte aber auch wirklich immer nur die Schule im Kopf, sie hatte sich nicht geändert. „Wie immer hast du Recht. Das war mitunter einer der Hauptgründe. Außerdem wollte ich meinen Eltern zuerst sagen, wer ich bin, bevor es die ganze Welt erfährt. Das wäre nicht fair gewesen, wenn sie es mit allen anderen Menschen zusammen erfahren hätten. Außerdem soll man nicht zu viel austeilen an einem Tag. Ich kann die Menschen nicht gleich überrumpeln, man muss an das Ganze langsam rangehen“, erklärte ich. Alle sahen mich erstaunt an. „Und die Worte von Bunny“, sagte Rey ungläubig und fühlte mir die Stirn. „Nein, sie hat kein Fieber“, stellte sie enttäuscht fest. „Ich bin erwachsen geworden, Rey“, sagte ich und trank den letzten Schluck meines Vanilleshakes. „Zum größten Teil. Manchmal bricht noch die alte Bunny aus dir heraus, aber ja, zum größten Teil. Immerhin ein Fortschritt!“, sagte Rey und nickte. Unazuki kam und Mamoru wurde endlich sein Geld los. Nun stellte sein Geldbeutel eine gähnende Leere dar und Mamoru seufzte ergeben. Ich hakte mich ganz verliebt bei ihm ein, während wir alle noch etwas im Park spazieren gingen und uns noch unterhielten. Die Sonne strahlte und es war einfach schön, die Vögel zwitscherten angenehm und es war ein herrlicher Tag, ohne zu viel Wärme, die Temperatur war genau richtig. Bald trennten wir uns und alle zwinkerten mir zu, als ob sie wieder an das Thema mit der ersten Nacht dachten. Minako bestätigte mir das noch, in dem sie sagte: „Viel Spaß!“ Für diesen Satz erntete sie Seitenschubse von drei Seiten. „Minako! Das war überflüssig!“, sagte Makoto. „Kannst du dich nicht einmal benehmen?“, fragte Amy, während Minako immer noch kicherte. „So wird uns Bunny nie erzählen, wie es war!“, stellte Rey fest, während sie alle davonliefen. Ich seufzte. Sie waren meine Freunde, aber manchmal waren sie genauso anstrengend wie ich es manchmal sein konnte. „Und was machen wir jetzt noch?“, fragte mich Mamoru, ich schaute zu ihm empor. „Ich weiß nicht, schlag du etwas vor!“, forderte ich ihn auf, ich freute mich, dass er vom Thema ablenkte. „Mmh, dann lass uns doch erst mal zu mir nach Hause gehen, dein Zeug abstellen und uns frisch machen. Dann entführe ich dich zu einem romantischen Abendessen zu zweit beim Italiener, ist das eine Idee? Und dann lassen wir den Abend ganz einfach ausklingen“, schlug Mamoru vor. „Oh ja!“ Meine blauen Augen leuchteten auf und ich strahlte so eine Zufriedenheit aus, dass ich alle um mich herum ansteckte, auch Mamoru bekam meine Euphorie zu spüren. Wir gingen langsam Arm in Arm zu der Hochhaussiedlung, in der Mamoru wohnte. „Wie weit ist der Italiener von dir weg?“, fragte ich meinen Freund, er überlegte kurz. „Ungefähr zehn Minuten zu laufen. Nicht weit. Hast du vielleicht zufällig ein Kleid mitgenommen?“, fragte er mich direkt. Ich sah ihn schockiert an: Wollte er etwa mit mir tanzen gehen? „Ähm... ich glaube ja, wieso?“, fragte ich zurück. „Na ja, der Italiener ist etwas vornehmer, da wäre es schon gut, wenn wir in Abendgarderobe erscheinen würden“, sagte Mamoru und wir liefen die Treppen nach oben, meine Haarzöpfe flogen spielerisch hinter mir her, als ich hoch lief. Ich sagte ja, ich war euphorisch. Ich freute mich tierisch auf den Abend, mit Mamoru essen zu gehen, mit ihm zusammen zu sein, das war etwas, das mir in letzter Zeit lange verweigert wurde und das ich so schrecklich vermisst hatte. Mamoru schloss die Wohnungstür auf und ich schwebte in den Flur hinein. „Oh ich sehne mich nach einer Dusche!“, sagte ich und legte meine Umhängetasche auf dem Sofa ab. Mamoru lächelte. „Das trifft sich gut, ich muss nämlich noch mal kurz weg, was besorgen“, sagte er und zwinkerte mir zu. „Was denn besorgen?“, fragte ich ihn überhaupt nicht neugierig. „Ich werde mich um die Verhütung kümmern, was sonst? Wie schon gesagt, Chibiusa soll erst später kommen.“ Er zwinkerte mir erneut zu, während ich wieder absolut rot anlief. Ich brachte ein halb glaubwürdiges: „Okay.“ aus meinem total trockenen Mund heraus, bevor ich mir meine Tasche schnappte und schnell ins Badezimmer verschwand. Ich hörte nebenher, wie die Tür ins Schloss fiel. Mamoru war wirklich süß. Ich löste meine Haarknoten. Meine Haare fielen wie Seide über meine Schultern. Vielleicht sollte ich sie heute einmal offen tragen? Na ja, das konnte ich ja noch nach dem Duschen entscheiden. Ich stellte mich unter den warmen Wasserstrahl. Es tat so gut, das nasse Wasser an meiner Haut zu spüren, es war wie eine Massage. Genießend schloss ich meine Augen. Ich verstand Merkur und Neptun nur zu gut, warum sie das Wasser und das Meer liebten. Es war einfach ein tolles Element. Und es hatte uns schon das eine ums andere Mal aus der Klemme gerettet. Ich wusch meine Haare und wickelte sie mir in ein Handtuch, als ich wieder aus der Wanne stieg, in der die Dusche integriert war. Nein, dieses Mal würde mein Kreislauf nicht schlapp machen. Ich trocknete mich ab und cremte meinen Körper mit Körperlotion ein. Dann fing ich an, mich zu schminken. Nur ein bisschen, da Mamoru und ich doch später noch in ein schickes Restaurant gehen würden. Alle sagten mir immer wieder, dass ich Schminke nicht nötig hätte und, ich lächelte bei der Erinnerung, sie nannten mich immer einen Engel mit zwei Zöpfen. Doch heute machte ich mich besonders schick, da gehörte Schminke einfach dazu, auch wenn ich für gewöhnlich darauf verzichtete. Nach dem Schminken war die Lotion eingezogen und zog ich mir Unterwäsche an. Ich drehte mich zu dem Kleid um. Ich hatte in der Eile doch tatsächlich mein bestes Kleid eingepackt: Es war knöchellang und hatte einen wunderschönen, weiten Rock, der kunstvoll verarbeitet war. Das Kleid war trägerlos und musste hinten geknotet werden. Mist. Ich brauchte Mamoru dazu. Schnell schlüpfte ich in das Kleid und rief nach meinem Prinzen. * Mamoru hatte drei Sträuße Rosen vor sich. Wie schade, dass er jeder einzelnen die Blütenblätter herausreißen musste, um seinen Plan in die Tat umsetzen zu können. Aber für seine Bunny tat er einfach alles. Als er wieder in die Wohnung kam, hörte er noch das Plätschern der Dusche. Leise schlich er sich ins Schlafzimmer und legte die Blumensträuße und die Verhütungsmittel ab. Was könnte er noch machen? Kerzen? Eine gute Idee. Er ging in die Küche und sah im Schrank nach, wie es mit seinem Vorrat an Kerzen aussah. Wie schön, weiße und rote Kerzen. Passte doch. Eilig nahm Mamoru die Wachsgebilde mit sich und verschwand wieder im Schlafzimmer, als er auf einmal eine Tür aufgehen hörte. „Mamoru? Wo bist du? Ich brauche dich mal!“ Vor Schreck fielen ihm beinahe die Kerzen aus der Hand, so schnell wollte er aus dem Zimmer raus. „Ich bin hier, ich komme gleich!“, rief er nervös zurück, ließ die Kerzen auf das Bett fallen und trat aus dem Schlafzimmer. Bunny stand vor ihm, die Haare zu einem Handtuchturm hochgesteckt und hatte das hinreißendste Kleid an, das er je gesehen hatte. „Ich bin schon hier, ich...“ Ihm gingen die Worte verloren, sie verschwanden einfach so schnell, wie gerade sein Gehirn ausgesetzt hatte bei diesem Anblick. Bunny schaute ihn besorgt an. „Ist etwas?“, fragte sie, er schüttelte schnell den Kopf. „Kannst du mir vielleicht das Kleid hinten zuknoten?“, fragte sie ihn und drehte sich um. Schauer liefen Mamoru über den Rücken, als er ihren schlanken Körper erblickte. Sanft nahm er die Stoffenden des Kleides in die Hand und ordnete sie kreuzförmig übereinandergelegt an, bis er sie oben festband. „Vielen Dank!“, sagte Bunny fröhlich und verschwand schnell wieder im Bad. Mamoru starrte ihr hinterher. Sie war einfach nur unglaublich schön. Vor lauter Schwärmerei hätte er fast seinen Plan vergessen. Schnell huschte er wieder ins Schlafzimmer, bevor Bunny ihn entdecken konnte. Überraschung hieß nicht für umsonst „Überraschung“. * Summend öffnete ich meine Haare und bürstete sie durch. Ich kramte in meiner Tasche nach einem Föhn und fand außer diesem noch einen Lockenstab. Den könnte ich natürlich auch benutzen… Lächelnd föhnte ich mir meine Haare an, bevor ich den Lockenwickler einsetzte. Dann noch eine Kette angelegt und fertig. Na ja ich gebe es ja zu, ich habe mehr als eine Stunde gebraucht, aber Schönheit brauchte schließlich seine Zeit! Und dass Frauen immer länger im Bad brauchten als Männer war auch nichts Neues. Ich war froh, als ich aus dem Bad trat. Die Luft darin war stickig, da ich so heiß geduscht hatte und mir war in der Wohnung nicht mehr so warm, so angenehm. Ich betrachtete mich im langen Spiegel im Flur. Ich sah so verändert aus mit den offenen Haaren. Doch meine blauen Augen strahlten wie immer. Ich überlegte, ob ich nicht ein bisschen zu vornehm gekleidet war für ein Abendessen beim Italiener. Mamoru schien mich gehört zu haben, er kam schnell aus dem Schlafzimmer, er hatte seinen schwarz-roten Umhang und sein Jackett in der Hand. Als er mich sah, blieb er ruckartig stehen. Ich drehte mich vom Spiegel weg in seine Richtung, er hatte die Augen weit aufgerissen. „Was ist denn? Sehe ich so schrecklich aus?“, fragte ich ihn schon beinahe etwas enttäuscht, doch er schüttelte nur perplex den Kopf. „Nein, du bist zu schön, um an meiner Seite mit mir auszugehen. Dessen bin ich nicht würdig“, sagte er, ich kicherte leise. „So ein Quatsch“, sagte ich und kam näher. „Du siehst immer umwerfend aus in deinem Jackett und dem Umhang. Oh, was hast du da in der Hand?“, fragte ich neugierig und Mamoru zückte eine rote Rose. Ich wurde rot. „Die ist für dich, passend zum Kleid“, sagte er und steckte sie mir in meine blonden Haare. „Vielen Dank. Das ist lieb von dir“, sagte ich ein wenig schüchtern und senkte meinen Blick, doch Mamoru hob mein Kinn an und wir sahen uns in die Augen. „Also so wie du aussiehst, muss ich darauf achten, dass dich niemand klaut, wenn wir nachher weggehen. Ich werde nicht von deiner Seite weichen“, sagte er und ich lächelte. Wir küssten uns kurz aber bestimmt und er ging an mir vorbei ins Bad, wo er sich ebenfalls frisch machte. Mit leicht geröteten Wangen besah ich die rote Rose in meinem Haar. Wo er die nun so schnell aufgetrieben hatte? Gedankenverloren wandte ich meinen Blick vom Spiegel. Ich nahm meine Tasche und wollte sie ins Schlafzimmer bringen, um sie dort abzulegen. Ich drückte die Klinke herunter. Autorennotiz: Dieses Kapitel ist korrigiert! Kapitel 14: Von Rosen verführt ------------------------------ Hallo an alle!! Hier das langersehnte Kapitel!! Die erste Nacht zwischen Bunny und Mamoru... :-) Vielen Dank für die tollen Kommis von Sandy, Monito2010, DerJoker und von mondhase22!*euch drück* Ich hoffe, das Kapitel gefällt euch und ihr lest es alle schön fleißig! So, jetzt will ich euch aber nicht länger auf die Folter spannen!! Viel Spaß beim Lesen!! Drück euch alle, Lisa-Marie91 Kapitel 14: Von Rosen verführt Abgeschlossen. Warum schloss Mamoru das Schlafzimmer ab? Wie seltsam. Also stellte ich die Tasche im Wohnzimmer ab und sah mir den Sonnenuntergang von der Terrasse aus an, während ich auf meinen Prinzen wartete. Ich hätte das vor fast drei Jahren noch nicht gedacht. Ich hatte Mamoru als Ekel kennen gelernt, jemand, der Spaß daran hatte, mich runterzumachen, indem er mich „Weichbirne“ nannte und mir immer wieder vorhielt, wie schlecht ich doch in der Schule war. Wie konnte sich zwischen uns Liebe entwickeln? War es, weil wir füreinander bestimmt waren? Oder waren seine ständigen Beleidigungen bloß Ausdruck seiner umständlichen Art, mir zu zeigen, dass er mich mochte? Ich musste ihn das bei Gelegenheit unbedingt mal fragen. Ich sah zum Mond. Mein Element. Lächelnd stellte ich fest, dass heute Vollmond war. War das ein Zeichen? Der große, silberne Ball schien mir besonders zuzuleuchten. Das wollte ich auch hoffen, schließlich war ich die Mondprinzessin. Ich fühlte mich so unglaublich angezogen von dem Licht des Mondes. Plötzlich spürte ich um mich herum eine herrliche Wärme. Als ich die Augen erneut aufschlug, sah ich das helle Licht um mich herum. Verwundert betrachtete ich meine Hände, sie sahen so strahlend aus, umhüllt vom silbrigen Licht des Mondes. „Was passiert mit mir?“, fragte ich mich selbst, als ich plötzlich eine Stimme hörte: „Werde erwachsen, Bunny. Und genieße den Abend. Doch sei auf der Hut.“ * Mamoru kam aus dem Bad. Er sah fast so aus wie Tuxedo Mask, nur der Zylinder und die Brille fehlten. Er wollte gut aussehen, um mit Bunny mithalten zu können. Er war fertig und suchte seine Freundin. Wo war sie denn nur? Er konnte sie in der Wohnung nirgends finden? Mamoru schloss die Augen und spürte plötzlich Bunnys Energie, ganz in der Nähe. Es war eine wunderbare Wärme, genau diese Art Wärme, die sie immer ausstrahlte, wenn man mit ihr zusammen war. Mamoru öffnete wieder seine Augen, sein Herz schlug schneller, als er in die Richtung sah, aus der er Bunnys Energie ausgemacht hatte. Die Terrassentür war leicht angelehnt, also richtig geraten. Lächelnd ging Mamoru darauf zu und öffnete die Tür, sodass er ins Freie sehen konnte. Der Anblick verschlug ihm den Atem: Nicht, dass Bunny in dem Abendkleid unglaublich sexy aussah, jetzt schwebte sie einige Zentimeter über dem Boden und war von einem hellen Licht umgeben, was sie nur noch schöner erstrahlen ließ. Sie drehte sich langsam mit geschlossenen Augen um sich selbst und hatte beide Hände an ihr Herz gelegt, als wollte sie die Wärme immer in sich tragen. Plötzlich landete sie sanft auf dem Boden und schlug die Augen auf. * „Oh Mamoru!“, sagte ich erfreut, ich leuchtete immer noch ein bisschen. „Was machst du da?“, fragte er leicht perplex. „Ich weiß nicht. Ich habe nur zum Vollmond gesehen und da habe ich auf einmal diese Macht in mir gespürt. Aber es war schön. Königin Serenity hat zu mir gesprochen. Sie hat gesagt, ich soll einen schönen Abend haben“, sagte ich und schaute Mamoru liebevoll an. „Na dann machen wir ihn uns auch schön“, grinste Mamoru, legte einen starken Arm um meine Schulter und gemeinsam gingen wir aus der Wohnung. Die Nacht kroch langsam über die Stadt. Mit dem Mond kamen auch einige Wolken herbeigezogen, die mir jedoch keine Sorgen bereiteten, schließlich gingen wir nicht weit weg und waren im Restaurant im Trockenen. Mamoru hielt mir die Tür auf, ich trat vor ihm ein. Das Ambiente war gehoben, keine Frage. Das Restaurant war wirklich sehr vornehm. „Guten Abend. Ich hatte einen Tisch reserviert. Auf Chiba“, sagte Mamoru, ich hielt mich dezent im Hintergrund, während ich die ganze Einrichtung bewunderte. „Setz dich“, forderte mich Mamoru auf und schob mir sogar den Stuhl zurück. Ich parkte mich mit meinem großen Rock unter den Tisch. Oh Gott, hoffentlich ruinierte ich mir das Kleid nicht, meine Mutter würde mich umbringen. Wir bekamen die Karten auf den Tisch gelegt. „Entschuldigen Sie bitte die eventuelle Unannehmlichkeit, aber über uns findet ein Galaball statt, es könnte sein, dass man die Musik bis hier unten hört“, meinte der Ober, Mamoru winkte lächelnd ab. „Das stört uns nicht. Aber danke für die Information“, meinte er nebensächlich und studierte die Karte, während ich angestrengt versuchte, etwas von der Musik ein Stockwerk höher mitzubekommen. „Was glaubst du ist das für ein Galaball?“, fragte ich interessiert, Mamoru zuckte die Schultern. „Ich weiß nicht“, meinte er nebenbei, während er immer noch sein Gericht aussuchte. Seufzend nahm ich mir nun auch die Karte. Irgendetwas musste ich ja auch essen, schließlich knurrte mein Magen! „Also ich nehme eine Thunfischpizza. Eine große“, sagte ich nach einer Minute und klappte die Karte wieder zu. Mamoru seufzte und kippte die Karte nach vorne, um mir gut in die Augen sehen zu können. „Meinst du nicht, eine mittlere reicht auch? Du darfst nicht vergessen, dass du ein wenig auf deine Figur achten sollst und auf meinen Geldbeutel“, meinte er ernst und ich nickte zustimmend. „Okay“, sagte ich, Mamoru starrte mich an. Er hatte mit Widerstand meinerseits gerechnet, wie mir plötzlich klar wurde. Aber ich wurde erwachsen. Das hatte ich schließlich allen versprochen. Und Erwachsene diskutieren nicht über solche Kleinigkeiten. „Oh Gott, ich werde wirklich erwachsen“, platzte es laut aus mir heraus, Mamoru lächelte mich verführerisch an. „Ja, das wirst du“, sagte er mit einem gewissen Unterton, den ich nicht wirklich zu deuten vermochte. „Ich nehme das Risotto. Ganz traditionell“, sagte er und bald kam der Ober, um die Bestellung aufzunehmen. Zwischen unseren Tellern brannten zwei Kerzen, wir sprachen das ganze Essen über nicht sehr viel, das Restaurant war nicht gerade der perfekte Ort, um über alles Mögliche stundenlange Gespräche zu führen. Ich fühlte mich nach dem Essen satt, es hatte wirklich sehr gut geschmeckt. Ich tupfte mir gerade den Mund mit einer Servierte ab, als ich mir bekannte Stimmen hörte: „Machen Sie sich keine Umstände, wir finden schon alleine hoch.“ „Ja, wir sind hier schließlich nicht zum ersten Mal. Den Backstagebereich finden wir schon, danke.“ War das Harukas Stimme gewesen? Und hatte da vorher nicht Michiru gesprochen? Ich horchte auf und sah zum Türrahmen, der in den kurzen Flur zum Eingang führte. Tatsächlich! Da waren Haruka und Michiru! Mamoru bezahlte gerade unser Essen und bekam diese kurze Konversation nicht mit. Erst, als ich mich erhob, um zu meinen beiden Freunden zu laufen, stand er ebenfalls auf und folgte mir. Der Ober versuchte, Haruka und Michiru in die Veranstaltungshalle zu begleiten, doch diese schienen davon wenig begeistert. „Haruka! Michiru! Welch eine Freude, euch zu sehen!“, sagte ich fröhlich, ich stand bereits im Türrahmen. Als Michiru mich sah, weiteten sich ihre Augen. „Bunny! Was für eine Überraschung! Du siehst gut aus!“, sagte sie und umarmte mich zur Begrüßung. Ich bemerkte, dass sie einen Geigenkasten in der Hand hielt. „Wow Mondgesicht, du siehst ja richtig toll aus heute Abend!“ Haruka umarmte mich ebenfalls, Mamoru schüttelte den beiden zum Gruß die Hand. „Wo geht ihr denn hin?“, fragte ich die beiden, der Ober hatte sich in der Zwischenzeit wieder seiner Arbeit gewidmet. „Wir haben oben einen Auftritt, auf dem Galaball! Geht ihr auch hin weil ihr beide so schick ausseht? Da wollt ihr doch bestimmt tanzen?“, fragte Michiru, Mamoru legte eine Hand um meine Taille. „Braucht man dafür eine Einladung?“, fragte er, Haruka überlegte. „Ja, vermutlich schon. Aber wir können gerne mal mit dem Veranstalter reden, ich kenne ihn nämlich sehr gut. Er hat bestimmt nichts dagegen, wenn ihr mit dabei seid. Wir sagen, dass ihr unsere Freunde seid und euch unseren Auftritt ansehen wollt“, meinte Haruka augenzwinkernd und begann, die Treppe hochzugehen, die zu der Veranstaltungshalle führte. „Ich denke auch nicht, dass das ein Problem sein wird. Folgt uns einfach, wir regeln das schon!“, meinte Michiru und lief Haruka hinterher. Mamoru und ich sahen uns kurz an, nickten uns zu und ich stieg langsam die Treppe herauf, wohl darauf bedacht, nicht auf meinen Kleidersaum zu treten. Mamoru folgte mir. Ich wiederum folgte Michiru, die mich lächelnd darum bat, zu warten, bis sie wiederkäme. Also blieb ich stehen. Auf einmal spürte ich, wie Mamoru von hinten an mich herantrat und mit seinen Händen meine Taille umschlang. Ich schaute nach hinten und sah, wie er mir in die Augen blickte. Ich erwiderte seinen Blick und gedankenverloren ließ ich den Saum meines Kleides los, als wir uns küssten. Ein leises Räuspern riss uns aus unserem Kuss. Michiru stand vor uns, sie hatte die Jacke ausgezogen und trug ein dreiviertellanges, hellblaues Cocktailkleid. „Ihr dürft eintreten. Kommt am besten hier über den Backstagebereich rein“, schlug sie vor und machte uns Platz, damit wir an ihr vorbeigehen konnten. Ich fand es immer wieder faszinierend, wie Backstagebereiche aussahen: Überall lag Schminke herum, Spiegel hingen an den Wänden und Requisiten lagen verstreut im Raum herum. Michiru hatte sich am Spiegel ganz links niedergelassen, ihre Jacke und ihre Tasche lagen dort, Haruka saß auf einem Stuhl daneben und kämmte sich gerade die Haare. „Wir kommen etwa in einer halben Stunde nach“, erklärte Michiru und hielt uns eine Tür auf, die zu einem kalten Büffet führte. Meine Augen wurden größer, als ich das leckere Essen sah. Doch als Mamoru neben mich trat, wurde ich mir wieder bewusst, dass ich erwachsen sein wollte. „Viel Glück euch beiden nachher bei eurem Auftritt!“, meinte ich und Michiru bedankte sich mit einer Verbeugung und schloss die Tür hinter uns. „Oh das ist so toll!“, staunte ich, besah die Kronleuchter über uns und zog Mamoru in den Tanzsaal. Hier fiel ich mit meinem Kleid nicht mehr auf, alle Frauen trugen vornehme Abendkleider. Ich ließ Mamorus Hand los und bewegte mich elegant zu der Musik. Meine Wangen waren leicht gerötet und ich hatte die Augen halb geschlossen, da ich mich von der Musik mitreißen ließ. Auf einmal fühlte ich starke Hände um meine Taille. Ich öffnete die Augen und blickte auf ein weißes Jackett. Mamoru hielt mich in seinen Armen. „Darf ich bitten?“ Ich sah zu ihm empor, er lächelte mich verführerisch an. „Ja...“, hauchte ich verträumt und wir tanzten und tanzten, ich wusste gar nicht, wie mir geschah, war das etwa ein Traum? Ja, das musste ein Traum sein... Das konnte nicht real, nicht Wirklichkeit sein... Oder doch? Der Prinz und die Prinzessin eroberten die Tanzfläche… Die Mondkönigin und der Erdenkönig tanzten in ihrem Schloss, die Wände aus klarem Kristall... Ich versank in einen Traum. Mamoru führte mich so gut, dass ich mit geschlossenen Augen meinen Kopf an seiner Brust angelehnt hatte und mir erträumte, dass wir im großen Ballsaal des Kristallpalastes tanzten... Glücklich und vereint, so wie jetzt. „Da, sieh nur!“ Mamoru riss mich aus meinem Traum und ich blickte auf. Haruka und Michiru standen auf der Bühne, alle Leute klatschten verhalten, um die beiden zu begrüßen. Oh Gott, es war schon eine halbe Stunde um? Wie schnell die Zeit doch verging! Mamoru und ich stellten uns ganz nach vorne und ich klatschte wie wild und feuerte meine Freundinnen insgeheim an. Dann zügelte ich meine Klatschaktivität etwas, man sollte zumindest etwas vornehm wirken, wenn man in so einem Kleid wie ich steckte. Ruhe kehrte ein. Michiru nahm ihre Geige und legte sie an ihrer linken Schulter an, die ersten Töne erklangen, leicht, wie eine Feder. Michiru spielte wie immer, mit geschlossenen Augen und so gut, dass alle gebannt ihrer Musik lauschten. Haruka saß am Klavier und hatte ebenfalls die Augen geschlossen. Man spürte die Musik, man hörte sie. Man musste nichts sehen, obwohl die beiden auf der Bühne natürlich hinreißend aussahen. Haruka setzte mit dem Klavier ein und beide ergänzten sich perfekt. Ich schloss meine Augen und wiegte leicht in Mamorus Armen hin und her, passend zur Musik. Wir waren nicht die Einzigen. Als ich die Augen nach einer halben Ewigkeit wieder öffnete, sah ich viele leicht zur Musik schunkeln. Ich sah zu Mamoru empor, er hatte ebenfalls die Augen zu. Ich lächelte. Er sah wirklich süß aus. Ich bewegte mich immer noch ein bisschen, sodass er nicht merkte, dass ich ihn anstarrte. Dann berührten sich unsere Lippen leicht und ich küsste ihn. Zuerst sah ich, wie seine Augenlider überrascht zuckten, dann aber geschlossen blieben. Ich löste mich von ihm und sah zu Haruka und Michiru, die immer noch ihre Instrumente spielten, es war einfach klasse. Michiru bewegte ihren Oberkörper leicht, der Bogen floss wie Wasser über die Saiten ihrer Geige, ihre Finger bewegten sich schnell, um die Länge der Saiten und somit den Ton zu verändern. Haruka wippte leicht mit dem Kopf, ihre Finger sprangen förmlich über die Klaviertasten. Nach einer halben Ewigkeit endete das Stück. Alle wachten aus ihrer Trance auf und fingen wild an zu klatschen. Haruka stellte sich neben Michiru und verbeugte sich mit ihr zusammen. Danach gingen sie von der Bühne, während ich Mamoru zum kalten Büffet zog. Jetzt musste erst einmal etwas gegessen werden! „Hat dir die Pizza wohl doch nicht gereicht, was?“, fragte Mamoru lachend, während wieder Tanzmusik gespielt wurde und ich nach ein paar Chips griff. „Also wisst ihr, ihr seid wirklich ein tolles Paar“, sagte Michiru und trat von hinten an uns heran, Haruka stand neben ihr. Mamoru und ich drehten uns zu ihnen herum. „Oh ja. Prinzessin.“ Haruka neigte leicht den Kopf, ich lief ein wenig rot an. „Ihr seid auch ein gutes Paar. Vor allem auf der Bühne. So etwas Schönes habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Obwohl, doch, vorgestern habe ich etwas Schöneres gesehen: Ich war ganz alleine und ihr seid um mich herum wieder aufgetaucht, obwohl ich euch für tot gehalten habe. Das war noch viel schöner als das jetzt“, lächelte ich und Haruka legte mir eine Hand auf meine nackte Schulter. „Wir haben unsere Pflicht erfüllt, Prinzessin. Also wie schaut es aus, Bunny? Darf ich dich auffordern? Oder ist es unhöflich, die zukünftige Königin zum Tanz aufzufordern, wenn dabei ihr Gemahl außer Acht gelassen wird?“, fragte Haruka frech. „Was heißt hier außer Acht gelassen?“, fragte Michiru und schüttelte ein wenig den Kopf, bevor sie die Hand von Mamoru nahm. „Wir lassen den zukünftigen König doch nicht alleine in der Ecke stehen“, fügte sie noch hinzu und stellte sich in Tanzposition auf. „Psst, nicht so laut!“, flehte ich und sah mich um. Doch die lachenden und schwatzenden Menschen schienen nichts mitbekommen zu haben. „Deine Rede war wirklich schön“, lobte mich Haruka, ich lächelte. „Danke. Aber meine Identität soll vorerst noch geheim bleiben“, sagte ich und wir bewegten uns perfekt zum Takt dazu. Nach diesem Tanz verabschiedeten Mamoru und ich uns von den beiden. „Soll ich euch nach Hause fahren? Es scheint ein Gewitter aufgezogen zu sein!“, bat Haruka an, doch wir lehnten ab, da wir wussten, dass sie gleich noch einen Auftritt haben würden. „Das geht schon, danke“, sagte ich und verbeugte mich leicht. „Danke, dass ihr uns hier hereingeschleust habt. Es war ein schöner Abend“, meinte Mamoru und legte einen Arm um meine Schulter. „Dann wünschen wir euch, dass er auch noch schön bleibt“, meinte Haruka und nahm Michiru bei der Hand, während wir uns verabschiedeten und die Veranstaltung verließen. Warum hatte ich nur das Gefühl, dass jeder informiert darüber war, was Mamoru und ich heute vorhatten? Es war schlimm. Doch ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Mamoru und ich aus der Tür traten und erst einmal ein mächtiger Donner Tokio erzittern ließ, und damit auch mich. Mein ängstliches Gesicht wurde in Licht getaucht, als der helle Blitz daraufhin folgte. Regen goss in Strömen herab, ich war absolut begeistert. Ich mochte doch keine Gewitter! Und ausgerechnet jetzt gab es eins! Das war wieder so typisch! Mamoru drückte mich an sich, er wusste, dass ich wie Chibiusa Angst vor Gewittern hatte. „Ganz ruhig. Lass uns einfach rennen, dann werden wir ganz schnell wieder im Trockenen sein!“, schlug er vor, ich schaute ihn an. Rennen? Mit einem bodenlangen Kleid? Super Idee. Wirklich. Konnte ja nur schief gehen. Also hob ich meinen Saum an und wir liefen los, hinein in den strömenden Regen. Ich hasste das Gefühl, wenn einem das Wasser in den Schuhen stand. Schlimmer war, dass sich mein ganzes Kleid voll Wasser sog und es dadurch immer schwerer wurde. Ich schleppte mich dahin, Mamoru rannte voraus. Typisch, er hatte ja kein wassergetränktes Kleid an und war mit seinem Umhang viel schneller als ich. Ich zuckte zusammen, als ein weiterer Donnerschlag über die Stadt rollte. Mamoru blieb stehen, bis ich ihn eingeholt hatte. Dann legte er beruhigend einen Arm um mich und wir rannten beide gemeinsam in das rettende Ziel. „Ich hasse Gewitter!“, rief ich ärgerlich aus, als ich die durchnässten Schuhe von meinen Füßen zog. „Es donnert aber schon nicht mehr so oft, du wirst sehen, bald ist es fortgezogen und es wird wieder klar“, meinte Mamoru und befreite auch sich selbst von seinen Schuhen, dann hob er mich hoch. Verdutzt sah ich ihn an. „Dann wärmen wir uns doch einfach wieder auf!“, lächelte er mich an und trug mich ins Wohnzimmer, wo wir beide erst einmal auf sein Sofa fielen. „Also mit nassen, offenen Haaren siehst du noch süßer aus als sonst“, meinte Mamoru und ich lächelte glücklich. Unsere Herzen rasten von der Hetzjagd durch die Stadt. Meine Fußknöchel taten mir weh, ich war es nicht gewohnt, in Stöckelschuhen zu rennen. Seufzend schloss ich meine Augen. Ich war satt, ich war glücklich und ich war müde. Wie viel man doch alles auf einmal fühlen konnte. Ich war gerade dabei, in den Schlaf zu driften, als Mamoru mich weckte: „Siehst du, jetzt ist das Gewitter weggezogen“, meinte er und ich schaute zum Fenster hinaus. Tatsächlich. Es war aufgeklart und der Mond war wieder zum Vorschein gekommen. Wie lange hatte ich wohl auf seiner Brust gelegen? Unsere Herzen hatten sich wieder beruhigt, gleichmäßig schlugen sie im selben Takt. „Bunny du darfst nicht schlafen. Du musst aus diesen nassen Sachen raus. Sonst wirst du noch krank“, meinte Mamoru fürsorglich, ich nickte und setzte mich auf. „Du auch“, stellte ich fest, sein Jackett war wirklich sehr nass. „Warte hier“, meinte Mamoru und verschwand kurz im Schlafzimmer, nachdem er mit einem Schlüssel die Tür aufgeschlossen hatte. Ich schaute ihm verdutzt nach. Was er wohl vorhatte? Ich nahm die Rose aus meinem Haar, hielt die Blüte mit beiden Händen fest und betrachtete sie. Mamoru kam aus dem Zimmer hinaus und hob mich wieder in seine Arme. „Was hast du vor?“, fragte ich ihn mit leicht geröteten Wangen. „Dich aus den nassen Sachen rauszubekommen.“ Mit diesen Worten öffnete er die Zimmertür und mir blieb fast das galoppierende Herz stehen: Überall leuchteten Kerzen und das ganze Zimmer war mit Rosenblütenblättern überschüttet worden. „Oh mein Gott...“ Mir fehlten die Worte. Mamoru hatte mich wieder abgesetzt und sich sanft an meinem Kleid hinten zu schaffen gemacht, wie mir soeben bewusst wurde, als ich seine sanften Hände auf meinem Rücken spürte. Ehe ich mich versah lagen wir auf seinem Bett und hielten uns in den Armen. „Schau nur, der Mond!“ Mamoru hatte die Vorhänge nicht ganz zugezogen und wir konnten das strahlende Licht beobachten. „Dein Licht ist wunderschön“, hauchte Mamoru in mein Ohr, ich lächelte. Ja, der Mond war mein Element und somit war er auch mein Licht. Ich küsste ihn leidenschaftlich und zog ihn näher an mich heran. Er machte mich rasend, er machte mich verrückt. Er schien dasselbe zu empfinden, auch er konnte einfach irgendwann nicht mehr anders. Ich war soweit, und er auch, er wusste es. Küssend und stöhnend vereinten sich unsere beiden Körper und waren in den Schein des Vollmondes getaucht, der unsere Silhouetten silbern aufleuchten ließ. * Zoisite erschien lautlos in dem Schlafzimmer. Es wurde inzwischen nicht mehr vom Mond beschienen, eine Wolke schob sich gerade vor den silbernen Ball, als Zoisite das schlafende Gesicht der zukünftigen Königin musterte. Er hielt Ausschau nach dem Silberkristall. Für Mamoru hatte er nur einen kurzen Blick übrig. Mehr schockten ihn die ganzen Kerzen, die fast heruntergebrannt waren und diese ganzen kitschigen Rosenblätter, die überall im Zimmer verteilt waren. Der Silberkristall lag auf dem Nachttisch. Zoisite trat näher, vielleicht konnte er auch einfach den Silberkristall an sich nehmen und somit die Macht des Grals noch mehr verstärken... Doch als er gerade die Brosche berühren wollte, schob sich der Kristall von ihm weg, als er danach greifen wollte. Zoisite knirschte lautlos mit den Zähnen und versuchte es erneut. Doch der Kristall rückte wieder weg. So kam er jedenfalls nicht an das magische Utensil heran. Schade, es hätte so einfach werden können. Doch der Raub des Silberkristalls war sowieso nicht Zoisites Plan gewesen. So ganz unkreativ war er schließlich nicht. Zoisite wollte sich nur vergewissern, dass die Prinzessin ihn nicht bei sich trug, da sonst sein eigentlicher Plan nicht funktioniert hätte. Er verschränkte die Arme vor der Brust und besah sich das Liebespaar, Mamoru hatte sich schützend über Bunnys Brustkorb ausgebreitet, doch das würde ihr auch nicht helfen. Sie waren beide bis zur Hüfte zugedeckt, doch Bunnys Bauch lag frei. Sehr gut. Zoisite lächelte sein hinterlistigstes Lächeln und hob die Hände. Immer noch lautlos erschien eine schwarze, kleine Kugel vor ihm. Grünliches Licht umfing sie und Zoisite ließ sie in der Luft schweben. „Vernichte sie!“, zischte er und die Kugel schwebte zu Bunny und ging einfach durch ihre Haut hindurch in ihren Bauch. Die Prinzessin zuckte nur kurz mit den Augenlidern, doch sie wachte nicht auf. „Sehr gut...“, murmelte Zoisite und mit einem leisen Lachen verschwand er in der Nacht. Die Wolken am Firmament waren nicht verschwunden, sie verdunkelten immer noch den Mond, und zwar die ganze Nacht lang bis zur Morgendämmerung. Autorennotiz: Dieses Kapitel ist korrigiert! Kapitel 15: Unwohlsein ---------------------- Hallo an alle!! Erstmal sorry, dass ich erst heute wieder ein Kapitel hochlade, aber ich habe mich in den letzten Tagen damit beschäftigt, "Jeanne, die Kamikaze Diebin" durchzuschauen und es hat mich so fasziniert, dass mich das ein bisschen vom Schreiben abgelenkt hat *beschämt guck* Ich glaube, über "Jeanne" wird meine nächste Fanficition gehen, wenn ich mit der hier irgendwann in drei Jahren mal fertig werde *lach* Vielen Dank auch wieder an mondhase22, Sugarpia, Monito2010, Sandy, YUN-CHAN, DerJoker und krassesgirly für eure lieben Kommentare :- ) Da ihr so liebe Worte geschrieben habt, widme ich euch sieben das Kapitel!! Jetzt aber genug geplaudert, viel Spaß beim Weiterlesen, eure Lisa-Marie91 Kapitel 15: Unwohlsein Ein wärmender Sonnenstrahl auf meinem Gesicht weckte mich. Blinzelnd schlug ich meine blauen Augen auf und schaute zum Fenster hinaus. Ich spürte, wie mich Mamoru von hinten festhielt. Er atmete ruhig, ich musste lächeln. Vorsichtig arbeitete ich mich aus seinem schützenden Griff heraus und hob den seidenen Bademantel vom Boden auf. Ich lief barfuß, meine nackten Zehen spürten die kühlenden Rosenblätter, die immer noch über den Boden verstreut waren. Leise tappte ich zum Schreibtisch und setzte mich. Ich seufzte und schlug mein Tagebuch auf, welches bereits auf dem Tisch lag. „Mein liebes Tagebuch“, schrieb ich, der Bleistift kratzte leicht auf dem Papier. „Das erste Mal war wirklich nicht gerade das Wahre. Und doch war es so schön, Mamoru bei mir zu spüren und mich einfach fallen lassen zu können. Ich nahm diese Gefühle wahr, dieses tiefgehende Verständnis zueinander, ohne Worte Dinge auszudrücken, die fest im Herzen verankert sind.“ Ich hielt inne und knabberte ein bisschen an dem Bleistift herum, als ich auf einmal einen stechenden Schmerz im Bauch spürte. Verwirrt fasste ich mir an den Bauch, doch es waren vermutlich nur die Nachwirkungen von der Nacht. Lächelnd widmete ich mich wieder meinem Tagebuch. Die Sonne tauchte mich in ein gelbliches Licht. Ich hatte den Kopf über mein Tagebuch gebeugt und schrieb, bis ich auf einmal aufhorchte. „Bunny...“ War das Mamoru? Ich schaute mich zu ihm um, er schien tatsächlich aufzuwachen und das Erste, was er sagte, war mein Name. Ich lächelte. Er suchte zuerst nach mir. Wie süß. Ich lief zum Bett und nahm seine Hand in die meine. Er schlug die Augen auf und schaute zu mir empor. „Guten Morgen!“, begrüßte ich ihn und er sah mich noch etwas verschlafen an. „Guten Morgen meine Prinzessin!“, grüßte er mich zurück und blinzelte leicht. „Hast du gut geschlafen?“, fragte ich ihn immer noch lächelnd. „Ja. Ich hatte zwar mitten in der Nacht eine unruhige Phase, aber ansonsten habe ich gut geschlafen. Du auch?“ Ich überlegte kurz. „Ja, ich hatte auch so eine kurze unruhige Zeit. Seltsam. Da sind wir selbst was Schlafphasen anbelangt auf einer Wellenlänge. Aber ja, ansonsten habe ich auch gut geschlafen. Hast du Hunger? Soll ich uns Frühstück machen?“, fragte ich ihn, er schüttelte den Kopf. „Nein, nein du, lass mal. Ich mache das Frühstück besser selbst“, erwiderte er und stand auf. Ich zog einen leichten Schmollmund. „Warum?“, fragte ich ihn direkt. Mamoru angelte sich seine Boxershorts zwischen den ganzen Rosenblüten heraus. „Ach weißt du, ich will dich eben bedienen. Du bist bei mir zu Gast und so sollst du dich auch fühlen“, meinte er und gab mir einen zärtlichen Kuss. Er stand auf und ging in Richtung Küche, um den Kaffee aufzusetzen. Ich schaute ihm nach, bis ich schließlich vom Bett aufstand und mich ein erneuter Schmerz durchzuckte. Ich krümmte mich kurz keuchend zusammen und hielt mich am Nachttisch fest. Vermutlich war ich einfach zu schnell aufgestanden. Summend ging ich ins Bad, um mich fertig zu machen. * Zoisite ging sehr gut gelaunt in seinem Gemach auf und ab und räumte auf. Jetzt würde er bald schon von Perilia für seine Tat gelobt werden sie würde ihn befördern, das war sicher... Das gesamte Zimmer war schwarz, bis auf das Bett, dieses war schneeweiß. Zoisite liebte diesen Farbkontrast, da ihn dieses Weiß an Kunzites Haare erinnerte. Zoisite wickelte eine seiner Locken um den Zeigefinger. Sein Plan war genial, einfach nicht zu verhindern. Die Prinzessin würde untergehen, das war sicher. Zoisite wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Kunzite erschien. „Kannst du nicht vorher anklopfen?“, fragte er, doch Kunzite hatte nur ein Lächeln für ihn übrig. „Na, na, wer wird denn gleich so zickig werden? Das steht dir nicht, Zoisite“, meinte Kunzite und verschränkte die Arme, während sein Partner kurz auflachte. „Jetzt sag schon, was hast du mit der Prinzessin des weißen Mondes angestellt?“, fragte Kunzite und schlang seine Arme von hinten um Zoisite, der immer noch lächelte und kurz die Augen schloss. „Ich habe das Böse in sie eingepflanzt. Es wird sie schon bald vernichten“, sagte er mit ruhiger Stimme. „Und wie genau wird das vonstattengehen?“, fragte Kunzite neugierig. Zoisite lachte. „Das verrate ich dir nicht“, meinte er und warf den Kopf leicht zurück. „Was muss ich tun, damit du es mir verrätst?“, erkundigte sich Kunzite und Zoisite wandte sich zu ihm um. „Das willst du wirklich wissen?“, fragte er und sie sahen sich tief in die Augen und Kunzite verstand ihn, wie ihn niemand anderes ihn verstehen konnte und er musste süffisant lächeln. * Oh Mann hatte ich einen Hunger! Doch ich musste mich zurücknehmen, ich wollte ja erwachsen sein. Und so aß ich langsam und gemütlich, während Mamoru die Zeitung durchblätterte. „Und? Steht was Interessantes drin?“, fragte ich neugierig, doch mein Freund schüttelte den Kopf. „Nein. Nur langweiliges Zeug. Oh doch, hier steht etwas über den Galaball, auf dem Haruka und Michiru gespielt haben. Sogar ein Bild von den beiden ist drin. Siehst du?“ Mamoru drehte die Zeitung um und hob mir den Artikel vor die Nase. Mein Brötchen kauend, schaute ich mir das Bild an. „Mmh, hübsches Bild“, sagte ich mit halbvollem Mund. „Mamoru, darf ich irgendwann mal zu dir ziehen?“ Ich wusste selbst nicht, warum ich jetzt so ungehobelt das Thema wechselte, auch Mamoru schien leicht verwirrt zu sein. „Ähm, jederzeit. Wenn du nicht alleine für diesen Vorschlag von deinem Vater gelyncht wirst“, meinte er kühl und biss in sein Croissant. Ich seufzte, mein Kopf sank auf meine Brust. „Du hast ja so Recht“, sagte ich wehmütig. „Dabei fände ich das so toll, wenn ich bei dir wohnen dürfte!“, schmollte ich, Mamoru lachte. „Ich auch, aber da müssen wir wohl noch etwas warten. Wir hoffen nun eher mal auf das Privileg, öfter beieinander übernachten zu dürfen“, sagte Mamoru, meine Wangen nahmen ein leichtes Rosa an, als ich an die letzte Nacht dachte. „Ich muss mal langsam packen, es ist schließlich schon elf“, sagte ich und stand auf. Auf einmal stand die Welt Kopf. Ich ruderte mit den Armen, um mich irgendwo festzuhalten, alles drehte sich. Mamoru stand panisch auf und hielt mich fest. „Alles okay?“, fragte er besorgt, doch ich winkte ab. „Ja klar, ich bin einfach zu eilig aufgestanden, Schwindel kann jedem mal passieren“, sagte ich und stand schon wieder auf eigenen Beinen, alles hörte endlich auf, sich zu drehen und nahm wieder normale Konturen an. Ich atmete tief durch, bevor ich ins Schlafzimmer ging, um mein Zeug zu packen. Schweren Herzens suchte ich in der ganzen Wohnung nach meinen Sachen. Jetzt war ich doch tatsächlich dazu gezwungen, meinen Mamoru zu verlassen. Na ja. War wohl Schicksal. Als ich fertig war mit Packen räumte ich die Tasche in den Flur, Mamoru hatte versprochen, mich später nach Hause zu fahren. Ich setzte mich auf das Sofa. Pochend meldete sich mein Kopf zu Wort. „Ich glaube, wir haben gestern zu lange durchgemacht“, merkte ich an. „Warum?“ Mit diesen Worten setzte sich Mamoru neben mich und legte mir einen Arm um die Schulter. „Ich habe Kopfschmerzen“, klagte ich, sanft drückte mir Mamoru einen Kuss auf meine Frisur. „Damit geht es bestimmt wieder weg“, versicherte er mir, ich nickte verträumt und wir küssten uns nach einem tiefen, innigen Blick. „Es wird Zeit“, sagte Mamoru und wir erhoben uns. Schweren Herzens nahm ich meine Tasche und blickte mich noch ein letztes Mal um. „Hey... Du tust ja gerade so, als ob du nie wieder einen Fuß in meine Wohnung setzen würdest!“, meinte Mamoru und lächelte. „Du bist hier immer willkommen, das weißt du doch. Vergiss nie das Versprechen, was ich dir gegeben habe!“ Zart berührte er den Ring an meinem linken Ringfinger. Ich umklammerte den Ring fest mit meiner rechten Hand und spürte, wie die Wärme in mir aufstieg. Ich nickte, fing an zu lachen und wir verließen die Wohnung. Zuhause angekommen, verabschiedeten wir uns bereits vor dem Haus, wir waren nicht sehr erpicht auf die Reaktion meiner Eltern. Wer weiß, wie sie die Gesamtsituation nun nach zwei Tagen sahen. Ich winkte Mamoru hinterher, während er mit seinem roten Auto davonfuhr. Ich drehte mich zum Haus um und ging hinein. Luna empfing mich bereits im Flur. „Hallo Bunny!“, begrüßte sie mich. „Hallo Luna!“, rief ich erfreut und beugte mich herunter, um sie zu streicheln. Ich keuchte, wieder fuhr mir dieser stechende Schmerz in den Bauch. „Ist etwas?“, fragte Luna, da meine Hand auf dem Weg zu ihren Kopf in der Luft stehen geblieben war. „Ach nichts. Nur eine Magenverstimmung. Vermutlich habe ich wieder mal zu viel gegessen“, lächelte gequält. Lunas Miene hellte sich auf. „Das bist typisch du, Bunny. Du wirst dich nie ändern.“ Ich grinste sie an und richtete mich wieder auf. „Wo sind meine Eltern?“, fragte ich verwirrt. „Deine Mutter ist einkaufen, dein Vater bei der Arbeit und Shingo ist beim Fußballtraining. Wir sind ganz alleine“, erklärte Luna und ich nickte. Jetzt hatte ich immerhin Zeit, mich wieder hier einzugewöhnen. Ich trug meine Tasche in mein Zimmer und räumte sie aus. Luna war mir gefolgt. „Wie war es denn bei Mamoru?“, fragte sie neutral und sah mich mit leicht bewegendem Schwanz an. „Ganz schön. Wir waren auf einem Galaball und sind Haruka und Michiru begegnet“, erzählte ich, Luna lächelte. „Das ist aber schön“, stimmte sie mir zu, sprang auf mein Bett und schnüffelte an meinem neuen Schlafanzug. „Den kenne ich ja noch gar nicht. Woher hast du den? Der ist hübsch“, erkundigte sich Luna und ich lächelte. „Den hat Mamoru mir geschenkt!“, sagte ich mit guter Laune, doch ein plötzlicher Stich in meinen Magen verdarb mir diese Stimmung wieder. Ich setzte mich erschöpft auf mein Bett. „Was ist denn?“, fragte Luna. „Ich habe eindeutig heute Morgen zu viel gegessen. Mir ist total schlecht“, erklärte ich. „Dann solltest du vielleicht ein Glas Wasser trinken“, meinte Luna und ich nickte. „Du hast Recht“, sagte ich und stand auf, um hinunter in die Küche zu laufen. Irgendwie fühlte ich mich seltsam... Doch an was könnte das liegen? Ich konnte es mir einfach nicht erklären! Mit blassem Gesicht ließ ich mir ein Glas voll Leitungswasser laufen und trank es mit einem Zug leer. „Ich glaube, ich lege mich kurz hin“, meinte ich zu Luna, doch die schüttelte den Kopf. „Ab morgen ist kein Wochenende mehr, da fängt die Schule wieder an! Du willst doch noch etwas lernen, oder?“, fragte sie mich vorwurfsvoll. „Heißt du Amy?“, fragte ich sie zurück. „Mir geht es nicht gut. Da werde ich sicherlich nicht lernen. Zumal kein Lehrer nach der Weltuntergangsvision morgen Unterricht machen wird. Sie werden mit uns bestimmt analysieren, wer Prinzessin Serenity ist“, spekulierte ich und hatte mich inzwischen auf meinem Bett ausgebreitet. Luna schüttelte lachend den Kopf. „Das würde dir gefallen, das ist klar.“ „Na klar. Ich werde berühmt. Eindeutig“, prophezeite ich voraus und gähnte. Meine Kopfschmerzen waren schlimmer geworden. Ich schloss meine Augen und ließ meinen Gedanken freien Lauf. Ich war wieder in der Wirklichkeit zurück, auch, wenn ich das noch nicht so ganz glauben konnte. Ich driftete in den Schlaf. Das Klingeln des Telefons riss mich aus meinem tiefen Schlummer. Schlaftrunken stand ich auf und ging dran. „Bunny Tsukino?“ „Hallo Bunny! Wie geht es dir?“, fragte die bekannte Stimme von Rey am anderen Ende. „Oh hallo Rey. Na ja, gerade nicht so gut, ich habe riesige Kopfschmerzen“, sagte ich ehrlich, Rey verstand auf einmal. „Ich habe dich geweckt, habe ich Recht? Du klingst so schlaftrunken! Oder hast du mit Mamoru etwa die ganze Nacht durchgemacht?“, fragte sie neckend, ich verengte die Augen. „Nein, haben wir nicht und selbst wenn würde es dich nichts angehen, Rey! “, giftete ich zurück und wartete auf die Explosion am anderen Ende. „Na dann leg dich wieder hin, du kannst mir ja ein anderes Mal erzählen, wie es euch beiden heute Nacht erging. Mach’s gut! Wir treffen uns morgen bei mir im Tempel, oder?“ Ich war überrascht. Rey war nicht streitsüchtig? „Ja, ich komme morgen mit den anderen zu dir. Das passt schon. Und danke, mach du es auch gut! Bis morgen! Tschüss!“ Seufzend hängte ich das Telefon ein und hielt mir mit der anderen Hand meine schmerzhaft pochende Stirn. Meine Eltern schienen sich über meine Anwesenheit zu freuen, sie behandelten mich ausgesprochen normal. Meine Mutter stellte mir noch eine einzige Frage zu der Geschichte, die ich ihnen erzählt hatte: „Bunny, du musst dich jetzt aber nicht mehr in Sailor Moon verwandeln, oder? Du hast gesagt, das Böse sei besiegt. Dann hast du ja schließlich keinen Grund mehr zu kämpfen, wenn es doch nichts zu bekämpfen gibt?!“ „Das stimmt“, antwortete ich. „Keine Sorge. Ich muss nie wieder kämpfen. Die Bösen sind endgültig besiegt. Es ist alles gut“, beruhigte ich meine Familie. Mein Bauch zog schon wieder so unheilvoll. Ich legte meine linke Hand darauf und hoffte, dass durch die Wärme meiner Hand die Schmerzen weggehen würden, doch sie blieben umso hartnäckiger, weshalb ich meine Hand wieder herunternahm und weiteraß. Wirklich Appetit hatte ich jedoch keinen, weswegen das Essen für mich schnell beendet war. Ich machte mich gleich nach dem Abendessen fertig, um schlafen zu gehen. „Ist auch wirklich alles okay mit dir, Bunny? Du bist so blass!“, fragte Luna noch einmal nach, ich nickte und winkte ab. „Ja. Ich vertrage es wohl einfach nicht, mir die Nächte um die Ohren zu schlagen. Das wird schon wieder. Ich schlafe jetzt einfach, und dann ist es gut.“ Ich legte mich hin und machte das Licht aus. Erschöpft sank ich in einen tiefen Schlaf. * Ein Lachen. Ein bekanntes Lachen? Das Gesicht von Zoisite erschien vor ihren geschlossenen Augen. Ein Traum? Oder ein Trugbild? Rey Hino setzte sich schlagartig im Bett auf. Ihre Haare waren zerzaust. Verwirrt sah sie auf die Uhr, es war zehn nach zwei. Draußen schrien ein paar Raben. Rey fasste sich an die Stirn. Was hatte sie da nur gesehen? Entschlossen stand sie auf, zog sich die Hausschuhe an und ging in ihren Meditierraum, um herauszufinden, was es mit ihrem seltsamen Traum auf sich hatte. Als Rey aus dem Tempel trat, um in das Meditierzimmer zu gelangen, spürte sie bereits, wie sich der morgendliche Tau ausgebreitet hatte. Rey gähnte noch einmal und ging in den Raum, wo sie nächtelang über seltsame Vorkommnisse brütete. Als Rey die Tür öffnete, sah sie auf einmal noch ein Bild: Goldblondes Haar, das im Wind wehte... Rey schüttelte verwirrt den Kopf und zündete das Feuer an. Mehr oder weniger entspannt ließ sie sich vor den knisternden Flammen nieder. Das Geräusch beruhigte sie unglaublich. Rey schloss die Augen und versuchte, ihren Traum wieder einzufangen. Sie legte die Hände aneinander und verharrte in ihrer Gebetshaltung. Die Flammen ließen ihren Schatten auf dem Holzboden bedrohlich wirken. Rey flüsterte ihre Beschwörung: „I, Ni, Sa, Schi, Go, Ro, Hi, Ha, Ku, Yu! Zeige dich!” Sie öffnete schlagartig die Augen und blickte in die Flammen. Wieder war da das Bild von Zoisite, der Raum verdunkelte sich schlagartig, nur noch die Flammen waren hell. „Zoisite? Jetzt verstehe ich gar nichts mehr... Er ist doch tot?“ Rey schaute angsterfüllt in das lachende Angesicht des dunklen Generals. Und dann war da diese Aura, die sie spürte... Die Aura des Bösen. „Das kann nicht sein... Das kann einfach nicht sein!“ Rey sagte die Worte immer wieder vor sich her, als ob sie so das Gesehene rückgängig machen könnte. Auf einmal veränderten sich die Flammen. Goldblondes Haar erschien im Feuer. Ein für Rey so bekanntes Gesicht tauchte in den Flammen auf: Bunny Tsukino. Eine Welle von Schock überkam die Schwarzhaarige. Warum strahlte Bunny auch so eine böse Aura wie der dunkle General aus? Warum war sie von Dunkelheit umgeben? Und was hatte Bunny mit Zoisite zu tun? Es war einfach rätselhaft. Rey zückte einen ihrer Zettel. „I, Ni, Sa, Schi, Go, Ro, Hi, Ha, Ku, Yu! Weiche, böser Geist!” Der Zettel verschwand zischend in den Flammen. Das Feuer erlosch. Rey starrte nachdenklich und besorgt zugleich in die noch glimmenden Späne des abgebrannten Holzes. „Bunny... Was geschieht da nur?“, fragte sie sich kopfschüttelnd und ging wieder in ihr Bett. Aber einschlafen konnte sie einfach nicht. Sie wälzte sich die ganze Zeit unruhig hin und her. In ihrem Kopf formte sich das Bild mit einem lachenden Zoisite, dessen Lachen schrill und grauenhaft in ihrem Kopf widerhallte, immer und immer wieder. Autorennotiz: Dieses Kapitel ist korrigiert! Kapitel 16: Misstrauen ---------------------- Hallo an alle!! Ich möchte mich ganz herzlich für eure lieben Kommentare bedanken und ich bedanke mich auch bei den Freunden von YUN-CHAN und generell bei allen, die da draußen mitlesen, auch, wenn sie nicht bei animexx angemeldet sind! Ich kann es aber nur jedem empfehlen hier rein zu kommen, es ist sehr lustig und die Leute sind sehr nett!! :- ) Dieses Kapitel widme ich meiner besten Freundin Jana, die hier auf der Internetseite seit gestern als "Troja13" die Gegend unsicher macht... Ich freue mich ganz arg, dass sie jetzt mit dabei ist!! *dich drück* An alle anderen: Ich hoffe, ihr lyncht mich nicht nach diesem Kapitel...*unsicher guck* Trotzdem viel Spaß beim Lesen, Lisa-Marie91 Kapitel 16: Misstrauen Ich schlug die Augen auf. Ich hatte die Hände auf meinem Bauch abgelegt. Huch? War mein Bauch irgendwie – größer geworden? Oh je, ich hatte wohl in den letzten Tagen wieder eindeutig zu viel gegessen, ich musste zugenommen haben! Stöhnend drehte ich mich zur Seite und sah auf meinen Wecker. VIERTEL NACH ACHT! Nein, es durfte nicht wahr sein! Ich sprang aus dem Bett wie eine Eins, ich kam schon wieder zu spät oh nein, oh nein, OH NEIN! Ich nahm die Schmerzen, die ich im Bauch hatte nur nebenbei wahr, als ich eilig aus dem Bett sprang. Ich schlüpfte hastig in meine Schuluniform, flog die Treppe hinunter (nein, nicht auf die Nase, sondern ich nahm einfach so viele Stufen auf einmal wie nur möglich), rannte in die Küche, schnappte mein Essen, meine Schultasche und knallte die Haustür hinter mir zu. Gähnend versuchte ich, wach zu werden. Unlogisch, ich weiß. Trotzdem. Ich war schon immer der festen Überzeugung, man muss Feuer mit Feuer bekämpfen und glaubte deshalb, dass man Müdigkeit mit Gähnen auch fortscheuchen konnte. Als ich den ganzen Schulweg entlanghetzte, merkte ich, wie sehr ich das vermisst hatte: Morgens aus dem Bett zu fallen und sich dessen bewusst werden, dass man, wie in alten Zeiten, zu spät zur Schule kam. Ich legte noch an Geschwindigkeit zu. Makoto, Amy und Minako waren bestimmt schon im Unterricht! Das würde Ärger geben, wenn ich zu spät kam... Ich kam vor der Klassentür schlitternd zum Stehen. Mit einem bekannten, mulmigen Gefühl öffnete ich langsam die Klassentür um drei Zentimeter und lugte vorsichtig hinein. Unsere Lehrerin war tatsächlich schon da! Sie sah mich an – oh nein – ich machte mich schon auf die Standpauke gefasst, die auf mich warten würde, doch auf einmal leuchteten ihre Augen auf: „Oh Bunny! Wie schön, dass es auch dir gut geht! Komm rein, setz dich, setz dich!“ Ich hatte keine Ahnung, wie ich nun reagieren sollte. „Ähm... also ich... ähm... Entschuldigung, dass ich zu spät... ähm...“ „Aber Bunny, das macht doch nichts, das macht doch nichts! Heute verzeihe ich euch alles! Hauptsache, es geht euch allen gut!“ Ich schluckte und ging zu meinem Platz. Meine Freunde saßen bereits auf ihren Stühlen. Der Platz hinter mir war leer. Seiya. Mein Blick blieb kurz an dem leeren Tisch haften, bevor ich mich setzte und den vereinsamten Platz im Rücken hatte. Meine Freunde zwinkerten mir zu und winkten mir unauffällig. „Mal wieder zu spät, Bunny?“, fragte Minako neckend. „Ja, und du heute mal pünktlich, wie kommt das?“, fragte ich zurück. „Weißt du, Bunny… wenn ich etwas wirklich wissen will, könnte ich Stunden früher aufstehen“, meinte sie verträumt und lehnte sich zurück. „Was meinst du damit?“, fragte ich sie. Sie schaute mich von der Seite her an, ihre Augen verengt und sie trug das Grinsen eines Honigkuchenpferdes auf dem Gesicht. „Du weißt ganz genau, was wir wissen wollen!“, sagte sie und verschränkte nun auch noch die Arme hinter dem Kopf. „Ähm... also ich... Nein, ich weiß es nicht! Was wollt ihr wissen?!“, fragte ich sie. Mit einem Schlag setzte sie sich wieder normal hin und hatte den Zeigefinger auf mich gerichtet, ich zuckte von der raschen Bewegung zusammen. „Also Bunny! Die erste Nacht mit einem Mann! Das musst du mir erzählen!“, flüsterte sie. „Natürlich nicht jetzt, nachher, wenn wir bei Rey sind. Die will schließlich auch alles aus erster Hand erfahren!! Trotzdem, das hat mich heute früh aus dem Bett getrieben!“, sagte sie und ihre Augen wurden glasig. Ich versteckte mein Gesicht in den Händen, während ich den Kloß in meinem Hals runterschluckte. Diese Haltung war sehr von Vorteil, da konnte man die Röte meiner Wangen nicht sehen, die mir bei Minakos Worten ins Gesicht geschossen war. „Das ist nicht euer Ernst...“, wimmerte ich in meine Hände. „Ihr wollt mich nicht ausquetschen... Neiiiiiiiiiin...“, stöhnte ich leidend. „Bunny! Minako! Seid bitte leise!“, rief die Lehrerin von vorne. Ich lugte zwischen meinen Fingern nach vorne an die Tafel. Bloß nicht mehr Minako ansehen, bloß nicht hinsehen... Der Schultag ging leider nicht nur um Prinzessin Serenity. Sie wurde zwar erwähnt und bei diesem Thema tauschte ich mit meinen Freunden des Öfteren wissende Blicke aus. Das erste Mal in meinem Leben graute es mir vor dem Schulschluss. Das bedeutete, ich musste zu Rey gehen. Und dann würden sie mich ausquetschen wie eine Orange. Schlimm. Ich packte meine Schulsachen absichtlich langsam zusammen, als ich spürte, wie meine Freunde mir immer näher auf die Pelle rückten. Ich drehte mich um. „Ihr braucht gar nicht erst zu fragen! Ich sag euch sowieso nichts!“, sagte ich gleich von vorneherein. Makoto lächelte mich an. „Schon gut, wenn du eben nicht willst. Du Spielverderber.“ „Ich möchte das sowieso nicht wissen!“, meinte Amy diskret, doch sie erntete dafür einen Seitenhieb von Minako. „Jetzt sei doch nicht so, Amy! Natürlich willst du es wissen!“, meinte sie. Wir liefen gemeinsam vom Schulgelände auf die Straße. „Bunny!“, rief Amy auf einmal, und ich blieb stehen. „Was ist denn?“, fragte ich sie, die Schultasche hatte ich mir um die Schulter gehängt und sah sie verständnislos an. Amy kam näher und betrachtete mich. „Sag mal, Bunny... Hast du in der letzten Zeit etwa zu viele Süßigkeiten gegessen?“, fragte sie mich, ich schaute sie mit großen Augen an. „Ähm... Ich weiß nicht... Kann sein... Warum?“ „Irgendwie hast du zugenommen!“, meinte Amy und ich lief rot an. „So ein Quatsch! Ich habe überhaupt nicht zugenommen!“, verteidigte ich mich und lief weiter, meine Freunde folgten mir. „Tja Bunny so ist das! Alles was du isst setzt du als Bauchspeck an!“, rief Minako fröhlich und tanzte um mich herum. „Minako...“, knurrte ich böse, doch Makoto beruhigte die Gemüter wieder. Wir stiegen die Treppen zum Hikawa Tempel empor. Mir war noch nie aufgefallen, dass es so viele Treppen waren. Erschöpft blieb ich nach der Hälfte stehen. „Alles okay, Bunny?“, fragte mich Makoto. „Ich bin irgendwie total erschöpft. Aber es geht schon. Lasst mich einfach kurz hier, ich komme nach“, sagte ich, alle sahen mich besorgt an. „Hast du nicht gut geschlafen?“, fragte Amy, ich schüttelte den Kopf. „Bunny!“, rief Minako aus, als ich die Wand neben der Treppe hinuntertuschte und mich auf die Treppen setzen musste. „Doch ich habe gut geschlafen, aber ich fühle mich irgendwie nicht gut. Das ist bestimmt das Wetter“, winkte ich ab und stand wieder auf. Ich setzte ein Lächeln auf. „Kommt schon, lasst uns zu Rey gehen sonst wird sie wieder böse, wenn wir sie zu lange warten lassen!“ Und mit diesen Worten sprang ich voraus und schaffte die Treppen mit einem leisen Seufzer, den nur ich hören konnte. „Hallo Rey! “ Winkend rannte ich auf sie zu und nahm sie in den Arm. „Hallo Bunny!“, begrüßte sie mich erfreut und erwiderte meine Umarmung herzhaft. Auf einmal ließ sie mich schlagartig los. „Ist etwas?“, fragte ich sie verwirrt. Ich sah ihr an, dass etwas war, in ihrem Blick lag Entsetzen, doch sie versuchte, es zu überspielen. „Nein, es ist alles in Ordnung! Kommt rein! Opa hat uns Tee gemacht!“, sagte Rey und wir setzten uns wie für gewöhnlich um den kleinen eckigen Tisch. „Jetzt erzähl schon, Bunny!! Wie war er?“, fragte Minako und ich konnte schon fast in ihrem Blick sehen, wie sehr sie nach der Antwort gierte. Rey schlug ihr auf den Kopf. „Du bist ungehobelt!“, rief sie und holte noch ein Tablett mit Keksen. Ich sah die leckeren Kekse vor mir stehen, doch sie waren mir irgendwie egal. Ich ignorierte Minakos letzte Worte, warum auch immer. „Ich will nichts sagen“, sagte ich und nippte an meinem Tee. „Aber es ist doch alles okay mit dir, oder? Er hat doch... nichts getan, was du nicht auch wolltest?!“, fragte Rey besorgt. Ich lächelte und schüttelte den Kopf. „Nein, nein, keine Sorge. Wir hatten einen wunderschönen Abend“, erzählte ich kurz und knapp. „Mehr müsst ihr nicht wissen“, sagte ich abweisend und zog ein Knie an, um meinen Bauch zu vertuschen. Hatte ich wirklich zugenommen? Nachdenklich trank ich noch einen Schluck Tee und nebenher bekam ich mit, wie Makoto gerade von ihrem neusten Kuchenrezept erzählte, aber irgendwie hörte ich nicht wirklich zu. „Ist mit dir auch wirklich alles okay?“, fragte Rey. „Du bist so still“, merkte sie noch an, ich knallte die Teetasse auf die Untertasse und stand auf. Verwirrt sahen mich meine Freunde an. „Ihr nervt, wisst ihr das? Mir geht es ausgezeichnet und mir reicht es ehrlich gesagt gerade mit euch. Nicht nur, dass ihr so unverschämt neugierig seid, nein, ihr geht mir auch gleich mit eurer dummen Fragerei auf die Nerven! Ich gehe jetzt! Tschüss!“ Mit diesen Worten rauschte ich aus dem Tempel hinaus. Das sollten meine Freunde sein? Wütend lief ich die Treppen hinunter. Echt tolle Freunde hatte ich da. Ich ging nach Hause und versuchte, Hausaufgaben zu machen. Doch ich hatte einfach keinen Kopf dafür. Wütend warf ich den Bleistift gegen die Wand. Mir fuhr wieder so ein stechender Schmerz durch den Bauch. Ich fluchte. Das Telefon klingelte mehrmals am restlichen Tag. Ich ignorierte die Anrufe von Rey, Makoto, Amy und Minako. Sie konnten mir doch glatt gestohlen bleiben. Auch Mamoru versuchte, mich zu erreichen, doch selbst ihn ignorierte ich. Ich ging früh schlafen und hakte diesen Tag als Pechtag ab. In den nächsten Tagen fühlte ich mich nicht wirklich besser. Ich litt immer mehr unter Übelkeit und Schwächeanfällen, so kannte ich mich gar nicht. Doch ich versuchte, meine Umwelt da nicht mit reinzuziehen und verhielt mich allen gegenüber normal. Meine Freunde entschuldigten sich am nächsten Tag für ihr Verhalten und ich verzieh ihnen natürlich. Ich wurde von Tag zu Tag blasser und fühlte mich auch dementsprechend. Mein Bauch schien immer dicker zu werden, dabei aß ich kaum etwas. „Vielleicht solltest du mal zum Arzt gehen?!“, schlug Amy nach zehn Tagen vor, als mein Zustand unverändert war. „Ja, du hast Recht. Das sollte ich wirklich mal tun“, meinte ich und ging gleich am nächsten Tag zum Arzt. Das Behandlungszimmer war schneeweiß gestrichen und es roch nach Desinfektionsmittel. Ich mochte den Geruch nicht und mir wurde wieder schlecht. Ich kannte den Arzt gut, und er mich auch. „Worum geht es denn, Fräulein Tsukino?“, fragte er mich sachlich und ich begann zu erzählen. „Mir geht es seit einigen Tagen nicht so gut, ich habe Schwächeanfälle, Übelkeit und Kopfschmerzen. Außerdem habe ich so gut wie keinen Appetit“, berichtete ich und wartete auf die Reaktion. Der Arzt zog die Augenbrauen hoch und musterte mich. Sein Blick blieb an meinem Bauch haften. „Könnte es sein, dass Sie schwanger sind?“, fragte er mich direkt. Geschockt sah ich in sein Gesicht und überlegte. Nein, die Verhütung war reibungslos abgelaufen. Es konnte nichts passiert sein! „Nein, eigentlich kann das nicht sein!“, beharrte ich und der Arzt musterte mich. „Lassen Sie uns doch einfach einen Test machen“, schlug er vor und holte einen Bluttest aus dem Schrank. Ich schien wohl nicht sehr überzeugend geklungen zu haben. Bis das Ergebnis feststand, mussten wir zehn Minuten warten. Ich wurde solange ins Wartezimmer geschickt, wo ich mit meinen Gedanken alleine gelassen wurde. Konnte es sein? Konnte es wirklich sein? Als ich zum zweiten Mal in das Behandlungszimmer eintrat, sah ich den Arzt hinter einer Akte sitzen. Sein Blick war ernst. „Sie sind 16, nicht wahr?“, fragte er mich, ich nickte beklommen. „Ja, ich werde bald 17“, erklärte ich ihm. Der Arzt schwieg, mir wurde unangenehm zumute. Das konnte doch nichts Gutes heißen! Unruhig rutschte ich auf dem Platz herum, bis der Arzt endlich die Akte vor dem Gesicht herunternahm und mich ernst betrachtete. Ich schluckte noch ein letztes Mal, bevor ich endlich die Wahrheit erfuhr. * Die Sonne schien hell, als ich aus dem Gebäude trat. Doch in mir war einfach nur eine Kälte, das Wissen der Wahrheit. Wie konnte ich mich jemals wieder bei meinen Freunden blicken lassen? Wie sollte ich das meinen Eltern erklären? Gedankenverloren strich ich über meinen Bauch. Das Ergebnis als Beweismittel fühlte sich in meiner Hosentasche wie ein schwerer Stein an. Wem sollte ich mich zuerst anvertrauen? Wie würde es Mamoru auffassen? Ich ging in den Juban-Park und setzte mich erschöpft auf eine Bank. Konnte ich bereits jetzt Chibiusa im Bauch tragen? Aber sie wurde doch erst später geboren? Das war die Idee! Ich musste Chibiusa herholen, um sie noch einmal genau zu fragen, wann sie geboren wurde! Doch was war, wenn Mamoru und ich durch unser Handeln die Zukunft verändert hatten und es gar keine Chibiusa mehr gab, die ich fragen konnte? Ich starrte gedankenverloren zum See hinüber. Auf einmal tauchte eine Person mit langen, dunkelgrünen Haaren auf. „Setsuna!“, rief ich überrascht aus, die Frau trat näher. „Hallo Bunny! Ist alles in Ordnung mit dir? Du bist so blass?!“, fragte sie und setzte sich neben mich. „Setsuna, du weißt nicht zufällig, mit wie viel Jahren ich Chibiusa bekommen werde?“, fragte ich sie direkt. Sie kicherte ein wenig. „Ich fürchte, da wirst du dich noch etwas gedulden müssen. Du bekommst Chibiusa erst mit 21. Du hast also noch etwas Zeit!“, meinte sie, ich erstarrte. Hatte sich die Zukunft etwa geändert? „Vielen Dank!“ Ich stand auf, verbeugte mich leicht vor ihr und ging mit eiligen Schritten aus dem Park. In Gedanken versunken sah ich nicht, wohin ich lief und rannte schnurstracks in jemanden hinein. „Kannst du nicht aufpassen?“ „Oh, Entschuldigung, ich habe nicht aufgepasst!“, sagte ich und schaute auf. Geschockt blickte ich Mamoru ins Gesicht. „Ach du bist es, hallo Bunny!“ Liebevoll drückte er mich an sich. „Hallo Mamoru“, sagte ich abwesend. Sollte ich es ihm sagen? Jetzt? Was würde er tun? Würde er mich hassen? „Du siehst so blass aus!“, bemerkte Mamoru und hob vorsichtig mein Kinn an. „Mamoru ich...“ Oh Gott war das schwer! Ich wusste gar nicht, wie ich ihm das sagen sollte! „Ja?“, fragte er nach. „Mamoru ich... war gerade beim Arzt“, sagte ich und senkte den Kopf. „Weil du dich nicht gut fühlst? Was hat er denn gesagt? Ist es etwas Schlimmes? Nun sag schon!“, er packte mich an den Armen. „Mamoru ich bin schwanger.“ Es war raus. Mamoru starrte mich an. Er ließ sofort meine Arme los. „Das kann nicht sein“, sagte er tonlos. „Chibiusa wird doch erst später geboren...“, stellte er fest und starrte mich an. „Ich kann es mir auch nicht erklären“, sagte ich zu ihm. Mamorus Blick wurde hart. „Du hast mich betrogen“, behauptete er, ich sah ihn entrüstet an. „Das stimmt nicht! Was hältst du nur von mir?“, schrie ich ihn an. Mamoru zeigte auf meinen dicken Bauch. „Dieses Kind in deinem Bauch ist nie im Leben 10 Tage alt! Du bist doch schon mindestens im 4. Monat!“, schrie er zurück, ich schaute in seine wunderbar blauen Augen, die mich eisig anblickten. „Das ist jetzt nicht dein Ernst“, flüsterte ich mit Tränen in den Augen. „Wer ist der Vater?“, fragte Mamoru herausfordernd. „DU!“, schrie ich ihn an. „Niemals. Es ist nichts schiefgegangen bei der Verhütung, und das weißt selbst du!“, rief er, ich schüttelte verständnislos den Kopf. „Das ist nicht der passende Ort, um solche Dinge zu klären“, stellte ich kühl fest. Die Leute um uns herum starrten auffällig. „Für mich gibt es nichts mehr zu klären. Du hast mich hintergangen und wolltest mir vermutlich auch noch das Kind unterschieben. Das hätte ich nie von dir gedacht! Ich will dich nie wieder sehen! Nie wieder!“ Er drehte sich um und lief einfach los. „Mamoru! MAMORU!“ Schluchzend streckte ich meine Hand nach ihm aus, doch er hielt nicht an. Weinend vergrub ich das Gesicht in meinen Händen. Ich war allein – mutterseelenallein. Und das unter lauter Menschen um mich herum. Autorennotiz: Dieses Kapitel ist korrigiert! Kapitel 17: Nicht mehr die Alte ------------------------------- Hallo liebe Leute, herzlichen Dank an: YUN-CHAN, Sandy, mondhase22, Troja13, Sanju, Sugarpia und DerJoker für die netten Kommentare! :-) Ich dachte schon, ihr lyncht mich, weil ich das Traumpaar auseinandergerissen habe... Aber es ist eben nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen! Das nächste Drama nimmt langsam seinen Lauf... Viel Spaß beim Lesen! :-) Ganz liebe Grüße, Lisa-Marie91 Kapitel 17: Nicht mehr die Alte Ich wischte mir die Tränen mit meinem Ärmel ab. Wie konnte Mamoru nur so etwas von mir denken? Er hatte doch meine Blutungen gesehen, er wusste doch somit, dass ich noch Jungfrau gewesen war, als wir unsere erste gemeinsame Nacht miteinander verbrachten?! Wo sollte ich nur hin? Verzweifelt sah ich mich um. Rey. Ich musste zu Rey! Es war später Nachmittag und langsam fing es an, kühler zu werden. Fröstelnd zog ich meine Jacke enger an mich und lief los. Durften Schwangere rennen? Es war mir egal. Jetzt, wo Mamoru mich verlassen hatte, war mir alles egal. Erschöpft und schwer atmend kam ich bei Rey an. Sie stand gerade vor dem Tempel und fegte den Vorhof. Als sie mich sah, kam sie sofort entgegen. „Bunny! Was machst du denn hier? Ist alles in Ordnung mit dir? Du bist ja völlig aus der Puste!“ Ich sank auf schluchzend auf die Knie. Rey ließ augenblicklich den Besen fallen, der mit einem lauten Klonk auf dem Boden landete. „Bunny! Oh Gott, komm erst mal rein, na los, auf die Beine mit dir!“ Mit zitternden Knien stand ich auf und hielt mich an meiner besten Freundin fest. „Komm mit, komm mit!“ Rey führte mich in den Raum, indem wir uns immer mit unseren Freunden trafen. Sie legte einige Kissen auf den Boden und half mir, mich darauf zu setzen. „So, du beruhigst dich jetzt erst mal fünf Minuten, ich mach uns in der Zwischenzeit einen Tee!“, sagte Rey und verließ unruhig den Raum. Stille. Ich hörte nur mein heftiges Atmen und sah den ganzen Raum durch einen Tränenschleier hindurch. Gelegentlich schluchzte ich noch kurz auf, außerdem war mir unglaublich warm vom vielen Rennen. Rey kam mit einem Tablett herein, auf dem zwei Tassen standen. Sie stellte den dampfenden Tee auf dem kleinen Tisch ab und setzte sich mir gegenüber. Sie trug ihren rot-weißen Kimono und sah mich besorgt an. „Jetzt erzähl, was ist passiert?“, fragte sie und musterte mich. Ich schluckte. „Mamoru hat mich verlassen“, weinte ich los, Rey schloss mich in die Arme. „Ach was... Das glaube ich nicht. Er hat doch gar keinen Grund dazu! Das hat er bestimmt nur so gesagt!“, meinte Rey und ich löste mich wieder aus der Umarmung. „Nein“, sagte ich bitter und schniefte. „Er hat gesagt, dass er mich nie wieder sehen will. Sagt man das etwa einfach so?“, fügte ich hinzu, die Worte kamen mir nur schwer über die Lippen. „Aber wieso? Er muss doch einen Grund gehabt haben?“, hakte Rey nach, ich atmete tief durch. Ich musste es ihr sagen, ich musste es einfach, es hatte keinen Sinn, meiner besten Freundin so ein wichtiges Detail vorzuenthalten. „Rey. .. Ich war vorhin beim Arzt. Ich bin schwanger“, flüsterte ich und beobachtete, wie Reys Augen einen Tick größer wurden. „Was?“, fragte sie ungläubig. „Von Mamoru?“, fragte sie mich direkt. „Natürlich von ihm!“, sagte ich. „Aber warum ist der Bauch dann schon so groß? Ich dachte, ihr hättet erst vor ungefähr 10 Tagen das erste Mal miteinander geschlafen?“, fragte mich Rey und sah mich besorgt an und musterte ebenfalls meinen Bauch. „Ich weiß es nicht. Aber eins ist sicher: Chibiusa ist es nicht. Sie wird erst geboren, wenn ich 21 bin“, sagte ich und schloss kurz die Augen. „Mmh. Vielleicht liegt die Größe des Bauches einfach daran, dass du ein magisches Kind in dir trägst. Wer weiß, vielleicht entwickelt sich das schneller als ein gewöhnliches Baby, kann doch sein. Jetzt mach dir doch keine Sorgen. Selbst wenn es noch nicht Chibiusa ist, ist es doch Mamorus Kind. Und er wird Verantwortung übernehmen, da bin ich mir sicher“, beruhigte mich Rey, doch ich schüttelte den Kopf. „Er hat mich ja wegen des Kindes verlassen. Er war sich dessen sicher, dass ich ihn betrogen habe und ihm das Kind nur unterschieben will“, schluchzte ich erneut. Rey hielt mich fest. „Psssst, du darfst dich nicht aufregen, bitte! Denk doch an das Kind!“ Sie strich mir sanft über meinen Kopf. „Rey. .. Ich weiß nicht, wo ich hin soll. Ich kann doch nicht mit diesem Bauch meinen Eltern in die Quere kommen, die bringen mich um! Ich gehe doch noch zur Schule... Da kann ich auch nicht mehr hin. Und zu Mamoru kann ich auch nicht mehr... Ich bin völlig allein!“ Ich verkrampfte die Hände und schloss sie bebend zu einer Faust. „Ich rede noch mal mit Mamoru, okay? Ich... werde das schon irgendwie wieder hinbiegen. Und du schläfst heute Nacht bei mir, das ist ja ganz klar. Ich werde deinen Eltern Bescheid geben, bitte mach dir keine Sorgen. Und morgen bleibst du einfach von der Schule daheim und wir werden uns darüber Gedanken machen, wie wir weiter vorgehen“, schlug Rey vor, ich sah sie an. „Willst du dann morgen auch daheim bleiben?“, fragte ich sie ungläubig. Würde sie das wirklich für mich tun? „Klar. Du bist doch meine beste Freundin. Doch jetzt tu mir den Gefallen und ruhe dich etwas aus. Denk an das Baby. Wir wollen doch nichts riskieren. Ich bin in einer halben Stunde wieder da. Ich regle nur kurz einige Sachen.“ Sie zwinkerte mir zu und verließ den Raum. Erschöpft sank ich auf die Kissen und schloss meine verweinten Augen. ‚Denke an nichts, Bunny... Denke an nichts...’ Mein Atem wurde ruhiger und meine lockere Hand fiel zu Boden, als ich völlig fertig in den Schlaf sank. * „Ja hallo, hier spricht Rey Hino. Ich wollte nur Bescheid geben, dass Bunny heute Nacht bei mir bleibt, wenn das in Ordnung ist. Mir... geht es nicht so gut und ich brauche meine beste Freundin an meiner Seite! Ich hoffe das ist okay für Sie? Ja... Mmh... Ich bedanke mich vielmals!“ Rey legte auf und seufzte. Sie war Priesterin. Eigentlich sollte sie nicht lügen. Doch in Anbetracht der Situation war das eine Notlüge. Und Notlügen waren erlaubt. Manchmal zumindest. Seufzend griff Rey erneut zum Telefonhörer und atmete tief durch. Dann wählte sie die Nummer von Mamoru. „Hallo Mamoru, hier ist Rey. Ich will mit dir reden. Bunny ist gerade bei mir. Sie ist total aufgelöst hier angekommen und hat mir erzählt, dass ihr euch gestritten habt. Ich würde sehr gerne vermitteln. Könnten wir uns vielleicht treffen? Heute Abend bei mir im Tempel? Nein, ich werde Bunny ins Bett verfrachten, bis du kommst. Ja, nur wir beide alleine. Okay. Danke dir! Bis später dann“ Rey legte den Hörer auf die Gabel und seufzte. Als sie wieder zu Bunny ging, sah sie ihre Freundin schlafen. Nachdenklich stand die Schwarzhaarige in der Tür. Was hatte das Bild zu bedeuten? Zoisite und Bunny? Rey schüttelte den Kopf und ging in die Tempelküche, um Abendessen zu machen. Sie würde Bunny zum Essen wecken und mit ihr gemeinsam baden gehen. Da konnte man noch in aller Ruhe reden. Danach würde Rey sie ins Bett verfrachten, wo sie ihrer Meinung nach am besten hingehörte. Die Schwarzhaarige backte eine selbstkreierte Pizza und weckte ihre Freundin, um mit dem Essen anfangen zu können. „Und das geht auch wirklich in Ordnung, dass ich hier schlafe?“, fragte Bunny unsicher, nachdem sie ein wenig von der Pizza gegessen hatte und allmählich wieder müde wurde. „Aber natürlich. Mit deinen Eltern ist schon alles abgeklärt! Komm, wir beide nehmen jetzt gemeinsam ein Bad und dann legst du dich schlafen, ja?“, schlug Rey vor, ich nickte und stand wankend auf. Das Bad tat wirklich gut. Rey redete mir noch ein, dass ich mich auf keinen Fall aufregen dürfte, wegen dem Baby und dass ich viel schlafen soll und am besten nicht am Mamoru denken sollte, sie würde das schon regeln. Ich durfte in dem Zimmer schlafen, indem wir uns immer mit den anderen trafen. Seufzend kämmte ich mir noch einmal die langen, noch etwas feuchten Haare durch, bis ich mich schließlich in das Gästebett legte und mich zudeckte. Rey lief zu mir und nahm mich noch einmal in den Arm. Sie gab mir einen Kuss auf die Wange und strich mir eine Haarsträhne aus dem besorgten Gesicht. „Schlaf gut, Bunny! Ruh dich erst mal aus! Wenn irgendetwas sein sollte, komm einfach zu mir ins Zimmer, das ist schon okay. Ich bin immer für dich da, wenn es nötig ist, auch nachts! Bis morgen! Gute Nacht!“ Rey ging aus dem Zimmer und schob die Tür vor. Dunkelheit umfing mich, ich fing wieder an zu weinen, als mir Mamorus Worte wieder in den Sinn kamen: „Ich will dich nie wieder sehen! Nie wieder!“ Traurig schloss ich die Arme um meinen Bauch. Es war seltsam, etwas im Bauch zu tragen, zumal es mir irgendwie fremd vorkam, warum auch immer. Außerdem verursachte es mir Schmerzen. Und doch liebte ich es, was auch immer das war, was gerade in mir heranwuchs. Gerade, als sich das Gefühl der Liebe in mir ausbreiten wollte, schmerzte mein Bauch umso heftiger. Ich keuchte auf. Warum hatte ich Schmerzen, wenn ich Liebe empfand? Wollte das Baby etwa, dass ich es hasste? Ich ließ mich fallen und dachte an gar nichts mehr. Die Tränen versiegten irgendwann und ich fiel in einen unruhigen Schlaf. * Rey stand mit einem knielangen Kleid vor dem Tempel. Ein leichter Wind wehte, der ihren Rock in Bewegung brachte. Sie schaute in die Dunkelheit, bis Mamoru endlich aus ihr hervortrat. Rey musterte ihn: Er war blass und sah nicht gerade gut aus. „Hallo Rey“, sagte er und schaute sie nicht einmal an, der Boden schien viel interessanter zu sein. „Hallo Mamoru. Danke, dass du gekommen bist!“, sagte Rey und setzte sich neben ihn auf die Treppe, die zur Straße hinunterführte. Rey überlegte. Wie sollte man das Gespräch am besten anfangen? „Glaubst du nicht, dass du etwas zu voreilig reagiert hast?“, fragte Rey, Mamorus Gesichtszüge verhärteten sich. „Nein, das glaube ich nicht. Sie kann unmöglich von mir schwanger sein, Rey. Es ist nicht möglich. Vor allem hat niemand nach zehn Tagen schon so einen Bauch“, erwiderte er und starrte auf einen Vogel, der nach etwas Essbarem auf dem Boden suchte. „Hey... Du darfst nicht vergessen, dass Bunny ein magisches Kind in sich trägt. Das wächst vielleicht schneller als ein gewöhnlicher Embryo. Kann doch sein? Vor allem, warum sollte sie dich anlügen und behaupten, dass das Kind von dir ist? Nenne mir einen Grund!“, forderte Rey ihn mit einem Seitenblick auf. „Vielleicht weil sie einen Vater für das Kind braucht? Vielleicht ist der wirkliche Vater ja gar nicht mehr hier...“ „Wer ist denn deiner Meinung nach der Vater?“, hakte Rey nach. Mamoru knirschte mit den Zähnen. „Jemand, der in letzter Zeit bei ihr war, als ich es nicht vermochte“, sagte er ausweichend, und Rey verstand. „Du glaubst, Seiya wäre der Vater? Mamoru, die beiden waren nur gut befreundet. Traust du das Bunny wirklich zu? Glaubst du wirklich, sie würde dir ein Kind unterschieben wollen? Ich dachte, du hättest in den letzten Jahren gemerkt, von welch reiner Seele unsere Bunny ist. Seiya war in sie verliebt, ja. Aber Bunny hat immer zu dir gestanden, obwohl du weg warst und dich seit Monaten nicht bei ihr gemeldet hast! Sie hat nie an eurer Liebe gezweifelt und Seiya von vorneherein gesagt, dass er keine Chance bei ihr hat, weil sie vergeben ist! Sie würde dich niemals betrügen, glaube mir! Außerdem, wenn sie heute so aussieht, als sei sie bereits im vierten Monat, meinst du nicht, du hättest es in eurer ersten Nacht schon bemerkt, dass sie schwanger ist? Also muss es doch selbst dir klar sein, dass ihr plötzlicher, momentaner Bauchumfang etwas Außergewöhnliches ist, oder nicht? Warum zweifelst du an ihr?“ Mamoru sah auf. „Ich... ich... meinst du wirklich?“, fragte er sie und sah Rey zum ersten Mal an. Die Schwarzhaarige nahm seinen Kopf in ihre Hände, damit er dazu gezwungen war, ihr bei den folgenden Worten in die Augen zu sehen. „Sie liebt Chibiusa und sie liebt dich. Sie hat gar keinen Grund, euch beide zu hintergehen. Ja, ich meine es wirklich! Und du solltest dich schämen, an ihr gezweifelt zu haben! Komm mal mit!“, sagte Rey, ließ Mamoru los, stand auf und ging voraus. Mamoru zögerte kurz, folgte ihr dann aber. Rey machte einen kleinen Spalt die Schiebetür zu Bunnys Zimmer auf. „Sieh sie dir an. Glaubst du immer noch, sie würde dich nicht lieben?“, flüsterte sie, Mamoru schaute in das Zimmer. Bunny lag mit offenen Haaren und bis oben zugedeckt in dem Gästebett. Trotz der Decke konnte man schon gut ihren Bauch sehen, um den sie die Arme geschlungen hatte. Ihr Kopf war in Richtung der Tür geneigt, ihre Gesichtszüge waren ruhig. „Sie liebt dich und euer Baby. Und du hast ihr vorhin verdammt wehgetan, mit dem, was du gesagt hast“, flüsterte Rey weiter, Mamoru lehnte sich stöhnend gegen die Tür. „Oh Bunny...“, flüsterte er leise und betrachtete sie immer noch. „Na siehst du!“, hauchte Rey ein wenig triumphierend über die Einsicht und schloss wieder vorsichtig die Tür. „Sie war völlig aufgelöst vorhin. Ich habe mir richtig Sorgen um sie und das Kind gemacht. Du darfst sie doch nicht so aufregen, wenn du erfahren hast, dass sie schwanger ist! Also ich hätte von dir wirklich mehr Einfühlsamkeit erwartet!“, meinte Rey enttäuscht, ging wieder zu der Treppe und lehnte sich daneben gegen die hohe Mauer. „Ich... Ich war einfach durcheinander. Das war ein Schock für mich. Du hast Recht, vielleicht habe ich überreagiert“, lenkte Mamoru ein und vergrub das Gesicht in den Händen. „In der Tat, das hast du“, stellte Rey klar. „Ich glaube, dafür ist eine Entschuldigung fällig“, meinte er, Rey nickte. „Das sehe ich auch so. Da ist auf alle Fälle eine Entschuldigung nötig, mein Lieber. Und jetzt solltest du besser nach Hause gehen, du siehst schrecklich aus! Ich glaube, du kannst auch etwas Schlaf gebrauchen, ebenso wie unsere Bunny“, meinte Rey und Mamoru stand auf. Rey hatte sich wieder Richtung Tempel gewandt, als Mamoru ihren Namen rief. Die Priesterin drehte sich noch einmal um. „Ja? Kann ich noch etwas für dich tun?“, erkundigte sie sich. „Wo finde ich Bunny morgen? Sie wird doch nicht in ihrem Zustand in die Schule gehen, oder?“, hakte er nach, Rey schüttelte den Kopf. „Ich habe vor, mit ihr morgen einen Strandspaziergang zu machen, in der Bucht. Ich hatte vor, mit ihr zirka um zwölf da zu sein“, verriet Rey, das war der Wink mit dem Zaunpfahl. „Rey? “ Sie drehte sich erneut um. „Danke dir, für alles! Es hat wirklich gut getan, mit dir zu reden“, meinte Mamoru lächelnd. „Kein Problem! Bis dann!“, verabschiedete sie sich und ging wieder in den Tempel, um sich bettfertig zu machen. Mamoru stand noch für einen kurzen Moment auf der Treppe, bevor auch er nach Hause ging. Rey setzte sich mit Schlafanzug in ihr Bett und nahm das Bild auf ihrem Nachttisch in die Hand. Bunny und sie selbst strahlten ihr entgegen. Rey musste lächeln, sie konnte sich noch genau erinnern, wann sie das Bild gemacht hatten: Es war in einem Freizeitpark und es war das schönste Bild der beiden besten Freundinnen. „Schlaf gut, Bunny!“, sagte sie zu dem Bild, stellte es erneut auf den Nachttisch zurück und schaltete das Licht aus. Mit einem Seufzen deckte sie sich zu und war sofort eingeschlafen. * Ich spürte, wie mein Herz ruhig schlug. Es war still um mich herum, nur draußen hörte ich ein paar Vögel zwitschern. Ich seufzte lange und bewegte mich leicht unter der Decke. Mein Bauch war schon wieder größer geworden, das gab es doch einfach nicht! Warum wuchs dieses verdammte Ding so schnell? Ich legte eine Hand darauf ab, gespannt, ob ich eine Bewegung spüren konnte. Auf einmal waren meine Gedanken leer, ich war willenlos. Ich stand auf, ohne, dass ich meine Beine spürte. Ich sprach Worte, von denen ich mir sicher war, sie niemals in meinem Kopf geformt zu haben. „Bald schon ist es soweit: Das Böse wird siegen!“ Ich fing an zu lachen, es war ein Lachen, hoch und schrill, es war ein böses und gefährliches Lachen. Auf einmal wurde der Raum von Licht durchflutet, Rey stand in der Tür. „Bunny... Ich habe dich gehört und... Bunny?“ Geschockt stand meine Freundin in der Tür. Ich bekam meine Gedanken wieder zu fassen. Huch, warum stand ich auf meinen Beinen? War ich nicht eben noch im Bett gelegen? Und warum war Rey auf einmal hier? Die Tür war doch gerade eben noch zu gewesen? „Guten Morgen!“, begrüßte ich sie, sie starrte mich immer noch mit verengten Augen an, doch ihre Miene entspannte sich wieder. Nach dem Frühstück machten wir uns in die Bucht von Tokio auf, um gemeinsam einen Strandspaziergang zu machen, wie mir beim Frühstück mitgeteilt wurde. „Dein Bauch ist schon wieder größer geworden über Nacht“, stellte Rey fest, ich seufzte neben ihr. Ich hatte mir zwar extra ein weites Oberteil angezogen, um den Bauch wenigstens einigermaßen vertuschen zu können, doch nach Reys Bemerkung hatte ich das Gefühl, dass es nicht sehr viel gebracht hatte. Die Bucht war wunderschön. Leichte Wellen verwischten die Fußspuren im Sand, der bemerkenswert sauber war für Tokios Verhältnisse. Die Sonne stand schon relativ hoch am Himmel und ein leichter Wind fuhr mir durch das blonde Haar. Ich zog, wie Rey auch, die Schuhe aus und lief mit ihr durch das Wasser. „Willst du es deinen Eltern sagen?“, fragte mich meine beste Freundin, ich lachte kurz ironisch auf. „Mir wird wohl nichts anderes übrigbleiben. Der Bauch ist leider nicht mehr zu übersehen“, sagte ich sarkastisch. Rey blieb stehen und hob eine Muschel auf. „Ich kann es ihnen sagen, wenn du möchtest. Oder dabei sein. Nur wenn du das willst, natürlich“, bot sie mir an und hob mir lächelnd die Muschel entgegen, die sie gerade aufgehoben hatte. Ich lächelte und nahm sie dankend an. Wir setzten uns in den Sand. „Überlege es dir, ob du mich dabei haben möchtest.“ Rey sah auf die Uhr. „Möchtest du ein Eis, Bunny?“ „Nein, danke.“ „Okay. Aber ich hole mir eins. Ich bin dann gleich wieder da, ja?“ Ich nickte und starrte weiter ins Meer hinaus. Rey ging weg, doch ich nahm es nur nebenbei wahr. * Rey sah kurz zu Bunny zurück, bevor sie sich der Gestalt zuwandte, die gerade am Strand angekommen war. „Viel Glück, Mamoru“, sagte Rey und mit einem aufmunternden Blick verschwand sie in Richtung Strandkiosk. Mamoru überquerte den Strand. Bunny hatte sich auf ihre Arme abgestützt und hatte die schlanken Beine angewinkelt. Ihre Füße spielten im Sand, während ihre Odangos nach hinten wegflatterten und die Haarenden im Sand lagen. Diese Position brachte ihren Bauch noch deutlicher hervor. Mamoru seufzte. „Bunny...“, murmelte er und trat näher an sie heran. Sie war so wunderschön – wie ein Engel saß sie da am Strand. Wie hatte er nur je an ihr zweifeln können? Er legte ihr eine Hand auf die linke Schulter, sie wirbelte herum. „Was tust du hier?“, fragte sie verwirrt, Mamoru setzte sich neben sie und merkte, dass es ihr unangenehm war. „Ich möchte mich entschuldigen“, sagte Mamoru und schaute ebenfalls zum Meer hinaus. „Ach, so plötzlich?“, fragte Bunny, erstaunt über den Sinneswandel * Ich spürte erneut, wie ich die Kontrolle über mich verlor. Ich konnte es nicht verhindern, irgendetwas Seltsames geschah mit mir, ebenso wie heute Morgen! „Ich hätte nie an dir zweifeln dürfen“, sagte Mamoru und legte mir eine Hand auf den Oberschenkel. Meine linke Hand schoss darauf zu und schlug ihn von mir weg. „Verschwinde“, zischte ich böse, Mamoru stutzte. „Höre mich doch erst einmal an!“, bat er mich, doch ich schüttelte den Kopf. „Du hast mich auch nicht erhört! Und ich will dich ebenfalls nie wiedersehen! Also verschwinde!“ Nein, nein ich wollte das doch gar nicht sagen! Es war schrecklich, ich konnte nur als Zuhörer dabei sein und konnte meinen Körper nicht mehr lenken! Aber wer lenkte ihn dann eigentlich? „Aber Bunny, ich...“ „VERSCHWINDE!“ Meine Hand fuhr erneut nach ihm aus und schlug ihm mitten ins Gesicht. Autorennotiz: Dieses Kapitel ist korrigiert! Kapitel 18: Hilfe für Bunny --------------------------- Hallo an alle, vielen lieben Dank für eure lieben Kommentare!! Habe mich wie immer riesig gefreut! Ich hoffe, ihr seid gespannt, wie es weiter geht und werdet wieder eure Meinung dazu schreiben!! :-) Sooooo, jetzt aber genug von mir, nun viel Spaß beim Lesen, Ganz liebe Grüße, Lisa-Marie91 Kapitel 18: Hilfe für Bunny Oh Gott, ich hatte ihn geschlagen! Gut, eine Backpfeife hatte er schon irgendwie verdient, bei den Dingen, die er mir unterstellt hat, aber warum tat ich das eigentlich? Ich wollte wieder die Kontrolle über meinen Körper... Ich kämpfte. Ich musste die Kontrolle wieder bekommen, ich musste einfach! Plötzlich schaffte ich es, doch die Schmerzen in meinem Bauch waren umso stärker geworden, sodass ich zusammenbrach. Ich keuchte und hielt mir den Bauch. Was war das nur für ein Kind, was da in mir heranwuchs? Ich schnappte keuchend nach Luft. „Bunny! Bunny! Ist alles in Ordnung?“ Ich sah, wie Mamoru sich die rote Wange hielt und doch besorgt zu mir hinabblickte. Ich richtete mich schnell auf. „Mir geht es einfach heute nicht so gut... Entschuldigung...“, sagte ich und rannte davon. Ich lief nach Hause. Als ich vor der Tür stand, verlor ich erneut die Kontrolle und stürmte einfach hinein. Meine Mutter starrte mich entsetzt an und fragte mich, ob alles in Ordnung sei, ich brüllte ihr entgegen, dass ich schwanger war, verschwand in meinem Zimmer, knallte die Tür zu und schloss ab. Ich musste mich hier verbarrikadieren, unbedingt! Dann war ich wieder ich selbst. Ich erinnerte mich daran, was ich eigentlich tun wollte: Ich wollte Chibiusa aus der Zukunft herholen, um sie zu fragen, ob sich die Zukunft geändert hatte oder nicht. Ich sah den Silberkristall auf meinem Nachttisch liegen. Luna hatte ihn dorthin geräumt, als wir gemeinsam meine Tasche ausgepackt hatten. Ich lief auf das wertvolle Artefakt zu und griff danach. Plötzlich leuchtete der Silberkristall auf und rückte von mir weg. Ich stutzte. Warum konnte ich meine Verwandlungsbrosche nicht mehr berühren? Ich machte einen weiteren Schritt auf den Kristall zu und versuchte, ihn erneut in die Hand zu nehmen. Wieder leuchtete der Kristall auf und rückte von mir weg. Das konnte nicht sein! Was sollte das? Wie konnte ich nun Chibiusa herholen? Ohne die Kraft des Silberkristalls war das unmöglich! Ich setzte mich auf mein Bett und fing an zu schluchzen. Ich hörte nebenbei, wie meine Mutter an meine Tür hämmerte, doch es war mir egal. * „Das lief wohl nicht so gut, Mamoru, was?“, fragte Rey, sie hatte ihr Eis kaum angerührt, so schnell war das Gespräch auch schon wieder vorbeigewesen. „Nein“, sagte Mamoru niedergeschlagen und hielt sich immer noch die Wange. „Oh. Das sieht aber übel aus“, meinte Rey und besah sich die rote Stelle, nachdem Mamoru die Hand hatte sinken lassen. „Ich habe ihr Verhalten nicht verstanden“, meinte Mamoru nachdenklich, Rey leckte an ihrem Eis. „Also dass sie dir eine gescheuert hat, verstehe ich schon, obwohl ich es ihr ehrlich gesagt nicht zugetraut hätte, dass sie jemals so gewalttätig dir gegenüber wird, wo sie dich doch so liebt“, sagte Rey nachdenklich. „Genau das hat mich auch stutzig gemacht. Sie hat mich noch nicht einmal ausreden lassen! Das macht sie sonst nie! Sie war irgendwie so... böse“, warf Mamoru ein. Rey ließ vor lauter Schreck über dieses Wort ihr Eis fallen. „Mist!“, fluchte sie, als es auf dem Boden landete. „Böse? Was meinst du mit Böse?“, hakte sie genauer nach. „Ich weiß es selbst nicht so genau. Wo sie wohl jetzt hingelaufen ist?“, fragte sich Mamoru nachdenklich. „Vielleicht nach Hause?“, vermutete Rey. „Ich denke, ich laufe ihr mal nach“, entschied Mamoru und verabschiedete sich. Rey starrte weiterhin auf das Meer. Ihr Eis war schon lange vergessen. Sie sah auf einmal wieder das Bild von dem lachenden Zoisite vor sich. Ihre Augen verengten sich. Heute Morgen war eindeutig ein Schatten in Bunnys Augen gewesen, als sie die Tür geöffnet und sie da hatte stehen sehen. Was war Wirklichkeit und was war Traum? Trug Bunny wirklich das Baby von Mamoru in sich? Oder war da etwas Anderes... Böses? Reys Haare wiegten leicht im Wind, als sich ihr nachdenklicher Blick endlich vom Meer löste. * Es waren einige Tage vergangen. Ich hatte mich bisher nicht aus dem Zimmer gerührt, im Gegenteil, ich entwickelte die Vorliebe, mich in Dunkelheit zu hüllen und zu verharren. Ich ließ niemanden an mich heran. Ich magerte stark ab, nur der Bauch schien unaufhörlich zu wachsen. Meine Wangenknochen traten dicht hervor und meine Augen waren glasig. Die meiste Zeit des Tages wusste ich nicht, was ich tat. Dann, wenn ich wieder zu mir kam, fand ich mich selbst irgendwo im Zimmer wieder, wo ich hätte schwören können, vorher noch nicht gewesen zu sein. Böse Gedanken erfüllten mein Tun. Manchmal hörte ich meine Eltern auf die Tür einhämmern, doch ich reagierte nicht. Sie sollten mich doch einfach in Ruhe lassen. Einmal kam Luna über das Fenster vorbei, doch ich scheuchte sie brüllend weg. Ich stand auf. Mir war mulmig zumute. Ich fühlte mich beinahe schlaftrunken, durch die vielen Kämpfe, die ich mit mir selbst führte, um wieder Kontrolle über mich selbst zu bekommen. Ich sah den Silberkristall. Wenn mich noch einer retten konnte, dann er. Wankend ging ich auf die Brosche zu und streckte meine Hand danach aus. Der Kristall leuchtete auf und verpasste mir einen Stromschlag. „AU!“, schrie ich auf und stolperte rückwärts. Jetzt griff mich schon meine eigene Macht an! Das konnte einfach nicht wahr sein! Träumte ich etwa? Schluchzend ging ich in die Knie. Wieder wurde auf meine Tür eingehämmert. Ich öffnete nach vier Tagen. Meine Mutter betrachtete mich mit absolutem Entsetzen: „Bunny! Was ist nur aus dir geworden? Komm mit, du musst etwas essen!“ Mein Instinkt sagte mir, dass sie Recht hatte und ich ging mit ihr mit. Solange ich die Kontrolle über mich hatte, war alles im grünen Bereich. „Bunny, du hast so stark abgenommen! Geht es dir auch wirklich gut?“, fragte mein Vater, das Schwangerschaftsthema schien wohl vorerst in den Hintergrund gerückt worden zu sein, obwohl mein Bauch nicht zu übersehen war. „Ja, mir geht es ausgezeichnet. Sieht man doch“, gab ich mürrisch zurück und nahm etwas zu Essbares zu mir. „Deine Freunde haben sich oft gemeldet in den letzten Tagen. Sie scheinen sich Sorgen zu machen, genauso wie wir“, sagte Kenji und ich ignorierte seine Worte. Früher hätte ich meine Freunde zurückgerufen, mich mit ihnen getroffen. Aber jetzt nicht mehr. Ich hatte mich verändert und das sollten sie gefälligst akzeptieren. „Dein Freund hat hier oft geklingelt, aber wir haben ihn nicht reingelassen, nicht nach der Nummer, die er uns eingebrockt hat. Es ist doch sein Kind, oder?“, fragte meine Mutter, ich spürte auf einmal, wie mir wieder die Kontrolle entglitt. „JA ES IST SEINS! UND WEITER?“, schrie ich los, meine Familie sah mich geschockt an. „Was ist bloß los mit dir?“, fragte mich Shingo entsetzt, ich starrte ihn hasserfüllt an. „Das geht dich nichts an!“, rief ich, sprang auf, warf den Teller voller Wut zu Boden, verzog mich wieder in mein Zimmer und schloss ab. „Ich werde stärker...“, sagte ich mit einer tiefen Stimme. „Bald wirst du sterben, dann kannst du dich nicht mehr wehren!“, sagte die Stimme in meinem Kopf, ich ging schluchzend in die Knie. * „Wir müssen etwas unternehmen!“, sagte Ikuko traurig. „Ich erkenne unsere Bunny nicht wieder!“, fügte sie noch verzweifelt hinzu, Luna schüttelte traurig den Kopf. „Ich auch nicht!“, fügte die Katze an. In den letzten Tagen hatte sich die Familie Tsukino daran gewöhnt, eine sprechende Katze in der Familie zu haben. „Du hast sie also auch noch nie so erlebt, Luna?“, hakte Kenji nach, Luna sah ihn mit großen Augen an. „Nein, niemals. Ich habe das Gefühl, dass da etwas oberfaul ist. Wir müssen ihr unbedingt helfen! Anscheinend kann sie sich nicht mehr selbst helfen!“, rief Luna und sprang vom Stuhl hinunter. „Wir brauchen das Sailor Team!“, sagte Luna und Ikuko nickte. „Hast du die Nummer von Rey Hino, Luna?“, fragte Kenji und Luna nickte. „Ich kann sie auswendig!“, sagte Luna und Ikuko begab sich gleich ans Telefon, um mit Rey zu sprechen. * Rey legte gerade den Besen zur Seite und wollte sich zum Abendessen begeben, als sie den Anruf von Bunnys Mutter bekam. „Hallo Rey, hier Tsukino, entschuldige, dass ich so spät noch störe, aber ich fürchte, wir brauchen deine Hilfe!“ „Oh hallo Frau Tsukino! Wie kann ich Ihnen denn helfen?“, fragte Rey und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. „Es ist so... Bunny verhält sich in den letzten Tagen so seltsam. Ich weiß, immer, als ihre Freunde angerufen haben, haben Kenji und ich gesagt, sie sei nicht daheim... Die Wahrheit ist, dass sie sich seit Tagen in ihrem Zimmer einsperrt und wir keine Ahnung haben, wieso. Luna macht sich auch Sorgen. Sie hat außerdem stark an Gewicht verloren, aber ihr Bauch scheint größer zu werden, wir haben alle keine Ahnung, was das zu bedeuten hat! Wir brauchen die Hilfe des Sailor Teams! Luna und wir denken, dass da vielleicht etwas Böses im Spiel ist! Könnt ihr uns helfen? Bitte!“, flehte Ikuko. Rey war geschockt, aber nicht überrascht. „Ja, natürlich helfen wir Bunny! Ich komme gleich und hole sie ab! Das, was wir eventuell tun müssen, sollten wir vielleicht nicht gerade in ihrem Zimmer machen! Ich bin in einer halben Stunde da!“, sagte Rey hastig und legte auf. Sie rannte zu ihrem Zimmer und holte die kleine Armbanduhr, mit deren Hilfe die Sailor Krieger immer in Kontakt blieben. Rey öffnete die Klappe und sprach los: „An alle! Das ist ein Notfall! Bitte melden! Bunny ist von etwas Bösem angegriffen worden und es liegt nun an uns, sie zu retten! Alle Sailor Krieger bitte kommen!“ Amy sah von ihrem Buch auf, Minako unterbrach ihre Tanzübungen, Makoto stellte den Kochtopf vom Herd, um sofort antworten zu können: „Rey! Hier Minako, ich habe dich gehört!“ „Hier Amy, ich habe dich auch gehört!“ „Und ich, Makoto, ebenfalls! Wo treffen wir uns?“ „Wir treffen uns auf der Wiese, unter der Brücke, ihr wisst wo?“, fragte Rey nach. „Ja klar!“, sagte Minakos Stimme. „Ja, verstehe!“, sagte Amy. „Alles klar, angekommen!“, sagte Makoto. „In einer Stunde?“, fragte Rey nach. „Ist in Ordnung!“, schallte es unisono aus den Armbändern. „Halt! Geht noch nicht! Kann bitte jemand Uranus, Neptun, Saturn, Pluto und Mamoru Bescheid sagen? Ich muss jetzt los, Bunny holen!“, sagte Rey. „Ich sage Mamoru Bescheid!“, sagte Makoto. „Ich sage Uranus und Neptun Bescheid!“, meinte Amy. „Dann sage ich Saturn und Pluto Bescheid!“, fügte Minako an. „In Ordnung! Dann bis in einer Stunde!“, sagte Rey gehetzt, rannte in die Küche, schaufelte sich hastig eine Happen von ihrem Reis in den Mund, um wenigstens etwas im Magen zu haben, bevor sie ihrem Opa vorgaukelte, mit ihren Freunden ins Kino zu gehen und sich schließlich auf den Weg zu ihrer besten Freundin machte. ‚Ich muss mich beeilen!’, dachte sich Rey und rannte noch etwas schneller. Bei den Tsukinos angekommen, wurde die Schwarzhaarige sogar in Bunnys Zimmer gelassen. „Komm mit Bunny, wir machen einen kleinen Ausflug!“, sagte Rey fröhlich, obwohl sie innerlich absolut entsetzt war, als sie ihre Freundin sah. Das Haar völlig verknotet und zerzaust, die Wangenknochen standen heraus, ihr sonst so fröhliches Gesicht war sämtliche Farbe gewichen, der Bauch war noch größer geworden und sie war nur noch Haut und Knochen. „Überraschung! Ich habe etwas geplant für uns zwei heute Abend! Komm! Sag mal, wo ist eigentlich dein Silberkristall? Trägst du ihn nicht immer bei dir?“, fragte Rey perplex. Bunny starrte in die Ecke, wo die Brosche lag. „Ah, wir nehmen ihn mal mit!“, sagte Rey, schnappte sich zuerst den Silberkristall, dann Bunny und zerrte sie hinter sich her, ohne Rücksicht auf etwaige Verluste. Auf dem Weg zur Wiese flüsterte Bunny immer wieder Sachen vor sich her, bis Rey einmal anhielt, um sie überhaupt verstehen zu können. „Silberkristall... Ich kann ihn... nicht mehr einsetzen... Nicht mehr berühren! Silberkristall...“, flüsterte sie immer wieder, doch Rey zog sie weiter. „Das kriegen wir schon alles wieder hin, komm! Komm!“ Schnaufend kamen sie auf der Wiese an. Der Halbmond war herausgekommen und beschien die Fläche mit silbrigem Licht. Doch das Licht war noch lange nicht so hell wie vor 15 Tagen. Es war schwächer geworden. * Ich sah die Sailor Krieger auf dieser Wiese stehen. Sie waren alle da, ohne Ausnahme: Sailor Merkur, Sailor Jupiter, Sailor Venus, Sailor Uranus, Sailor Neptun, Sailor Pluto, Sailor Saturn und sogar Tuxedo Mask. Rey verwandelte sich gerade neben mir mit dem wohlbekannten Ruf: „Macht der Marsnebel, macht auf!“ Sie bildeten einen Kreis um mich. Was sollte das? Was tat ich hier überhaupt? Ich musste hier weg, ich wollte nach Hause. Ein kleiner Gedanken in mir erinnerte mich daran, dass meine Freunde vor mir standen. Da, wieder diese höllischen Schmerzen. Sailor Mars wurde von Flammen eingehüllt. Ich spürte die Macht neben mir, was mir noch mehr Schmerzen verursachte. Ich spürte, wie sich in meinem Bauch etwas bewegte. Das Kind schien die Macht nicht zu gefallen, die von allen Kriegern um mich herum ausging. „Ich spüre eine böse Energie, die von ihr ausgeht!“, sagte Sailor Neptun und hatte ihren Spiegel erhoben. Ich musste von hier weg! Ich rannte auf Makoto und Minako zu, um aus dem Kreis auszubrechen. Sie jedoch hielten mich fest und schubsten mich wieder in die Mitte. „Bunny! Lass dir doch helfen!“, rief Tuxedo Mask verzweifelt, doch ich schlug um mich. Mir entglitt die Kontrolle. „VERSCHWINDET! LASST MICH IN RUHE! GEHT WEG! LASST MICH!“, schrie ich wie am Spieß. * Zoisite erschien auf der Brücke. Er sah alles, was sich auf der Wiese am Flussufer abspielte. „So, mein lieber Dämon, es ist Zeit! Töte den Wirt, indem du bist und nutze den toten Körper selbst!“ Zoisite lachte und schnipste mit einem Finger. „Stirb, Sailor Moon!“ Kunzite neben ihm starrte ebenfalls gebannt auf das Geschehen. * Ich spürte, wie dieses Etwas in meinem Bauch sich ausbreitete. Panisch versuchte ich, mich dagegen zu wehren, doch ich war machtlos. Ich griff meine Freunde an. Ich sah, wie sie versuchten, den Silberkristall einzusetzen, doch er gehorchte ihnen nicht. „Was sollen wir tun? Wir können sie doch nicht einfach angreifen!“, schrie Jupiter in Panik, als ich plötzlich eine Hand spürte, die mir das Herz zudrückte und mir die Lunge versperrte. Ich schrie auf, bekam keine Luft mehr, und ging in die Knie. Ich hatte die Hände auf mein Herz gepresst, doch ich konnte nichts tun. Meine Augen waren vor Überraschung weit geöffnet und pure Angst stand in ihnen. „Was ist passiert?“, rief Saturn ängstlich. Ich schrie, es war das Einzige, zu was ich noch fähig war. Nach einer kleinen Weile wurde ich ruhig, die Hand hatte immer noch mein Herz umfasst. Ich kippte zur Seite und blieb am Boden liegen. Alle wirbelten herum, als das Lachen von Zoisite die Luft erfüllte. Ein schreckliches, hohes Lachen. „Es hält mein Herz fest, mein Herz... Ich kann... nicht mehr atmen... Ich... sterbe...“, brachte ich halb flüsternd, halb keuchend noch zustande. Autorennotiz: Dieses Kapitel ist korrigiert! Kapitel 19: Unerwartete Schützenhilfe ------------------------------------- Hallo ihr Lieben!! Tut mir wirklich leid, dass ich das nächste Kapitel nun etwas später online stelle, aber ich habe die Zeit außerhalb der Schreibpause dazu genutzt, wieder einen Vorsprung zu bekommen. :-) Also ich kann euch sagen, dieses Kapitel ist wirklich sehr, sehr spannend! Ich glaube, da habe ich mich mal verausgabt :-D Ich saß gebannt vor dem PC, die Sailor Moon Musik im Ohr und habe getippt und getippt und ich selbst fand es so spannend, dass ich einfach nicht mehr aufhören konnte zu schreiben! Verrückt, oder? ;-) Also ich glaube, das ist bisher das spannendste Kapitel der Story und ich hoffe, es wird euch genauso in seinen Bann ziehen wie mich! Ich bedanke mich wie immer für eure lieben Kommentare!! Jetzt will ich euch aber nicht auf die Folter spannen, jetzt dürft ihr lesen :-) Ganz liebe Grüße, Lisa-Marie91 Kapitel 19: Unerwartete Schützenhilfe „Was sollen wir nur tun?“, schrie Pluto panisch heraus. „Sollen wir einfach zusehen, wie sie stirbt?“, brüllte Mars dazwischen, sie hatte Tränen in den Augen. „Böser Geist, WEICHE!“, schrie Rey und warf ihren Zettel mit einer ungeheuren Wucht gegen Bunnys Bauch, wo er auf der Stelle verbrannte. „Neptun! Flieg und sieg!“, rief Michiru und warf ihren Planeten in Richtung Bunny, doch Mamoru warf sich davor und wurde durch Neptuns mächtige Kräfte durch die Luft geschleudert. Stöhnend stürzte er zu Boden. „Nein! Das dürft ihr nicht tun!“, schrie Minako. „Ihr verletzt doch Bunny!“, rief Makoto panisch aus. „Was sollen wir sonst tun?“, schrie Uranus zurück. „Ich spüre, wie sie in den Tod gleitet...“, sagte Saturn traurig und ließ ihre Sense sinken. „Bunny, bitte nicht! BUNNY!“, schrie Rey und weinte erneut los. „Du darfst nicht sterben! BITTE!“, rief Amy aus und sank neben ihr zu Boden. * Neo Queen Serenity stand auf dem Balkon und sah sich die wunderschönen Blumen vor dem Schloss an. Es war Frühling, die Luft roch süßlich und betörte damit all die Menschen, die sie in sich einsogen. Sanft legte Serenity ihre Hände auf der steinernen Balkonumrandung ab. Sie schloss die Augen und atmete tief die Luft ein. Ihr ging es seit einigen Tagen nicht mehr so gut, warum, wusste sie allerdings nicht. Ihre Leibärztin Amy vermutete, dass es wohl einfach eine nahende Erkältung sei und sie sich keine Sorgen machen müsste. Die Königin sah auf Neo Tokio herab. Es war ein langer Weg bis hierher gewesen, doch schlussendlich hatte sie es geschafft: Sie war nun Königin über ganz Japan! Sie hatte eine wunderschöne Tochter mit dem Mann, den sie am meisten liebte, sie hatte alles, was sich ein Mensch nur wünschen konnte. Ein plötzliches Ziehen in ihrem Bauch warnte Serenity vor den Ereignissen, die sich danach überschlugen: Sie spürte, wie sich plötzlich etwas Böses in ihr ausbreitete. Stöhnend und mit einem Schrei sank die Königin zu Boden. Ihre Krone mit dem Silberkristall fiel klirrend auf die Fliesen. Keuchend lag Neo Queen Serenity auf dem Boden und kämpfte gegen dieses Etwas an, das ihren Körper angriff und die Macht über sie zu erlangen versuchte. „Mama... Bist du hier? Ich wollte dir etwas zeigen, ich... MAMA!“ Ein kleines Mädchen mit pinkfarbenen Haaren hatte eine wunderschöne Spieluhr in der Hand und hatte gerade die Tür geöffnet, als die Spieluhr mit einem Schlag auf dem steinernen Boden zerbrach. „Hol Hilfe... Bitte...“, stöhnte die Königin, Chibiusa drehte auf dem Absatz herum und rannte mit Tränen in den Augen in den Palast hinein. „Hilfe! Hilfe! Papa! Setsuna! Amy! Rey! Minako! Makoto! Haruka! Michiru! Hotaru!! Helft mir doch! HILFE!“ Schluchzend stand Chibiusa in der Empfangshalle, als auch schon die ersten Senshi angestürmt kamen. Sie waren alle verwandelt. Im neuen Reich Neo Tokio waren sie immer verwandelt, es war quasi zu ihrer Alltagskleidung geworden. „Was ist passiert Kleine Lady?“, fragte Pluto besorgt, sie hatte ihren Stab erhoben. Die Augen von Chibiusa waren auf einmal ganz groß, als sie die Worte flüsterte: „Mama... Sie stirbt!“ Tränen quollen aus den braun-rötlichen Augen und sie drehte prompt herum, um alle zur Terrasse zu führen. Sie trafen Endymion auf dem Weg, der vor lauter Schock seinen Regentenstab fallen ließ und sich der rennenden Schar anschloss. Chibiusa blieb etwas ängstlich in der Tür stehen, während alle zu ihrer Mutter strömten. „Serenity!“, rief Haruka entsetzt aus, die Königin lag noch immer am Boden. „Bunny!“, rief Endymion ängstlich und nahm seine Frau in die Arme. „Der Silberkristall! Hier Majestät!“ Pluto nahm die Krone vorsichtig, fast ehrfürchtig in die Hände und setzte sie der Königin auf. Chibiusas kleine Hände verkrampften sich an der Tür und sie sank schreiend zu Boden. „Kleine Lady!“, rief Pluto panisch aus und rannte nun zu ihr, wo ihr die kleine Prinzessin auch gleich bewusstlos in die Arme fiel. „Was passiert hier nur? Warum sind Bunny und Chibiusa bewusstlos geworden?“, fragte Rey verwirrt, Mamoru hielt die Königin im Arm und Pluto die Prinzessin. „Vielleicht hat sich die Vergangenheit geändert?“, rätselte Pluto panisch. „Es muss auf jeden Fall etwas mit Bunny sein, wenn es auch Chibiusa betrifft...“, überlegte Minako laut. Merkur tippte wie wild auf ihren kleinen Computer ein. „Ich sehe etwas in Bunny drin, nur ich kann es nicht identifizieren. Aber wir müssen uns beeilen. Der Silberkristall scheint Bunny etwas zu schützen, doch das wird nicht lange heben. Wir müssen in die Vergangenheit, um zu sehen, was passiert ist und um den Fehler zu beheben!“, sagte Amy und blickte auf. „Ich gehe alleine... mit Chibiusa...“, sagte auf einmal eine leise, warme Stimme. Alle wirbelten zur Königin herum. „Das ist nicht Euer Ernst, Majestät! Ihr seid zu schwach! Wir müssen mitkommen!“, sagte Neptun und sah ihre Herrscherin entsetzt an. Die Königin stemmte sich etwas in Mamorus Armen hoch. „Was auch immer in der Vergangenheit passiert ist, nur ich kann es besiegen, da es mich betrifft. Sonst hättet ihr mich doch schon in der Vergangenheit gerettet, oder etwa nicht? Ihr könnt nichts ausrichten. Chibiusa kann mir mit ihrer Kraft helfen. Wir gehen alleine, ohne Widerrede. Setsuna, kannst du uns durch Raum und Zeit führen und uns sicher an das Ziel bringen?“, fragte die Königin sanftmütig, Pluto zog eine Augenbraue hoch. „Natürlich... Aber in Eurem Zustand könnt ihr nicht passieren, ihr seid ja beide nicht mal imstande, zu stehen!“, sagte Pluto und schüttelte den Kopf. „So bekomme ich euch beide niemals vom Fleck! Ihr müsst laufen, rennen und am besten auch fliegen können!“, fügte sie nachdenklich an. „Das war das Stichwort...“, flüsterte eine leise Stimme aus ihrem Arm. „Helios, wir brauchen dich!“, flüsterte Chibiusa verzweifelt, ein goldenes Licht erschien auf der Terrasse. „Du hast mich gerufen, Chibiusa?“, fragte der Priester von Elysion und beugte sich besorgt über das kleine Mädchen, das nun schwach lächelnd in seinen Armen lag. „Das wäre eine Idee... Würdest du mir helfen, die Königin und die Prinzessin mithilfe der Gestalt von Pegasus durch Raum und Zeit zu tragen und mit in die Vergangenheit zu reisen, um das Elend zu beheben?“, fragte Pluto Helios, welcher sich leicht verbeugte. „Natürlich. Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um die Herrscherin und die Thronerbin zu retten!“ Helios ließ den goldenen Kristall leuchten und verwandelte sich wiehernd in Pegasus. „Hilf mir bitte kurz auf, Mamoru“, bat die Königin und unter einem Stöhnen stand sie wankend in den Armen ihres Mannes. „Bist du sicher, dass ich nicht mitkommen soll?“, fragte Endymion und sah seine Frau besorgt an. Königin Serenity zwang sich zu einem kleinen Lächeln. „Ganz sicher. Komm, Chibiusa.“ Mamoru setzte Bunny vorsichtig auf den Rücken des Fabelwesens, Chibiusa wurde von Pluto vor sie gesetzt. „Auf geht’s!“, sagte Bunny ermutigend, doch sie wurde erneut von Krämpfen überwältigt, während Pluto die geheimen Worte sagte und dabei ihren Stab in die Höhe hielt: „Wächter der Zeit! Öffne das Tor zu Raum und Zeit für uns! Wir rufen dich in deinem Namen! Allmächtiger Gott des Raumes! Vater der Zeit! Kronos! Schütze uns und führe uns auf dem Weg des Lichtes!“ Ein mächtiger Wind ließ alle Anwesenden kurz frösteln, dann tat sich das Raum-Zeit-Portal auf, rosa leuchtend lag es vor ihnen. Pluto, Pegasus, Bunny und Chibiusa wurden von seiner Macht hineingezogen. „Bis bald“, verabschiedete sich die Königin und schenkte ihren treuen Kriegern ein Lächeln, das allen das Herz erwärmte. „Bitte kommt zurück...“, flüsterte Mamoru und eine versteckte Träne fand seinen Weg über seine Wange. „Helios, bleib dich bei mir!“, sagte Pluto und Helios nutzte seine Magie, um ein Halfter und einen Strick zu erschaffen. „Auch, wenn es mir sehr missfällt“, sagte Helios und Pluto nahm den Strick. „Es ist sicherer“, sagte sie, während sie mit ihrem Stab das Zeitportal der Zukunft öffnete. Chibiusa sah verschleiert die einzelnen Mondphasen, die in der Tür eingeritzt waren. Mit einem lauten Knarzen öffnete sich das Tor zu Raum und Zeit, Pluto und Pegasus traten hindurch und wurden in das Labyrinth des Raumes befördert. „Ich kenne dieses Labyrinth wie kein anderer“, sagte Pluto und rannte eilig los. Mit einem Aufleuchten des goldenen Hornes wuchsen ihr Flügel. „Das geht schneller!“, erwiderte Pegasus kurz und erhob sich im selben Moment wie Pluto in die Lüfte. Königin Serenity bekam den Flug kaum mit. Sie hatte große Schwierigkeiten, bei Bewusstsein zu bleiben. Krampfhaft versuchte sie, sich an die schönen Dinge ihres Lebens zu erinnern, in der Hoffnung, das würde ihr neuen Lebensmut verschaffen und ihr die Kraft verleihen, bis zu ihrer Ankunft in die Vergangenheit durchzuhalten. Sailor Pluto flog zielsicher durch das Labyrinth, flog einmal nach rechts, dann wieder nach links, dann geradeaus, dann wieder ein kurzes Stück zurück. Niemals ließ sie den Strick mit Pegasus, der Königin und der Prinzessin los, da sie genau wusste, wo sie gleich landen würden. Chibiusa, die ebenfalls Schwierigkeiten damit hatte, wach zu bleiben, versuchte, den Weg, den sie zurücklegten, nachzuvollziehen, doch irgendwann musste sie einfach loslassen. Den besorgten Ausruf ihrer Mutter bekam sie schon gar nicht mehr mit. „Chibiusa! Du musst wach bleiben! Bitte! Chibiusa! Ich brauche deine Hilfe noch! Kleine Lady! Bitte!“ Bunny schüttelte den kleinen Körper in ihren Armen vorsichtig, doch Chibiusa wachte nicht auf. „Achtung, alles festhalten!“, warnte Pluto, nicht umsonst: Sie kamen in einen großen dunklen Raum mit glatten Fliesen und Säulen um sie herum. Pluto und Pegasus landeten, da sie hier fliegend nicht weiterkommen würden, dies hatte einen bestimmten Grund: Es gab hier einen enormen Gegenwind. Königin Serenity erinnerte sich verschwommen daran, wie sie damals mit ihren Freunden und Chibiusa in die Zukunft gereist war, um Neo Tokio vor dem Untergang zu retten. Sie hatte damals schon Schwierigkeiten gehabt, sich in diesem Raum überhaupt auf den Beinen halten zu können. Pegasus schien es ähnlich zu ergehen. Seine glatten Hufe rutschten auf dem Boden immer wieder weg, sodass er größte Schwierigkeiten hatte, mit Pluto Schritt zu halten, die ihn hinter sich her zerrte. „Wir sind gleich hindurch!“, schrie sie durch den Wind nach hinten, ich atmete erleichtert auf, als ich auch schon wieder von Krämpfen geschüttelt wurde. „Da vorne! Seht ihr es? Das ist das Portal in die Vergangenheit!“, rief Pluto, ich sah den fernen Schatten am Horizont, der einer Tür ähnelte. Pegasus spürte, dass die beiden Menschen auf seinem Rücken an Kraft verloren und immer schwächer wurden. Wiehernd und die Zähne gebleckt stellte er sich gegen den Wind, breitete die volle Spannweite seiner Flügel aus, ließ sein Horn aufleuchten und erhob sich in die Lüfte, Pluto folgte ihm erstaunt. „Wir müssen uns beeilen!“, sagte Helios, es waren die ersten Worte, die er seit langer Zeit sprach. Pluto schaute besorgt auf die Königin und die Prinzessin und schloss dann die Augen, um die Tür in die Vergangenheit zu öffnen. Das Tor glich haargenau dem Durchgang in die Zukunft. Die Mondphasen leuchteten kurz auf, bevor die Tür sich öffnete. Serenity schüttelte ihre Tochter erneut. „Wir sind fast da, Chibiusa! Wach auf!“ „Mama?“ Chibiusa öffnete die Augen und schaute ihre Mutter schwach an. „Hör mir zu, du musst dir den Silberkristall von Bunny nehmen, wenn wir jetzt ankommen, hast du gehört? Wir müssen ihn gemeinsam einsetzen! Sonst sind wir alle drei verloren: Die Bunny aus der Vergangenheit, ich und infolgedessen auch du. Verstanden?“, fragte Serenity eindringlich, Chibiusa nickte tapfer. „Ja!“, rief sie entschlossen aus und sah sich um. Das Tor hatte sich hinter ihnen geschlossen und sie standen wie auf Wolken. „Hier entlang!“, rief Pluto und Pegasus folgte ihr durch die Wolkendecke hindurch. * „Bunny! Wach doch auf! Bitte!“ Rey war schluchzend in die Knie gegangen. Sie hatte schon etliche Stromschläge bekommen, als sie versucht hatte, Bunny in irgendeiner Art und Weise zu berühren. „Bunny...“, schluchzte Mamoru auf, auch er war am Weinen, zumal er keinerlei Gelegenheit mehr gehabt hatte, sich von seiner großen Liebe zu verabschieden, stattdessen war er in Zweifel, Wut, Trauer und Streit mit ihr auseinandergegangen. „DA! SEHT DOCH!“ Schreiend deutete Pluto hinter sich. Da sahen die Senshis das Licht in den Wolken. Ein zuerst kleines, rosafarbenes Licht leuchtete auf sie herab, welches jedoch immer größer und größer wurde und einen heftigen Wind mit sich brachte. Und da schien es allen, als ob zwei Engel vom Himmel hinunterkommen, doch bei näherem Hinsehen konnte man es eindeutig als Sailor Pluto und Pegasus identifizieren. Das Fabelwesen trug zwei weitere Personen auf dem Rücken. Sailor Plutos Flügel klappten wie diese von Pegasus leicht ein, als sie landeten. „Der Silberkristall von Bunny! Gebt ihn mir, SCHNELL!“, rief Pluto sofort aus, nachdem sie gelandet war und rannte auf die verdutzte Minako zu, die den Silberkristall in der Hand hielt, nachdem sie alle erfolglos versucht hatten, ihn einzusetzen. Währenddessen waren die Königin und die Kleine Lady abgestiegen. (http://www.youtube.com/watch?v=tKLs5OGpoVE) Königin Serenity hob ihre beiden Hände kurz an ihre Krone, was den herzförmigen Silberkristall aus seiner Fassung löste und ihn hell leuchtend zwischen den Händen der Königin erstrahlen ließ. „Hier, Kleine Lady!“ Pluto drückte Chibiusa die Brosche von Eternal Sailor Moon in die Hand. Bei der Berührung verwandelte sich Chibiusa in Prinzessin Serenity. „Mama...“, flüsterte sie entsetzt, als sie Bunny auf dem Boden liegen sah, von einem schwarzen Licht umhüllt, sie bewegte sich nicht mehr und hatte die Augen geschlossen. Rey und Mamoru waren währenddessen verängstigt zurückgewichen. Neo Queen Serenity und Chibiusa hatten sich um Bunny herum aufgestellt und standen sich gegenüber. Da krümmte sich die Königin vor Schmerz zusammen und lag beinahe am Boden. „MAMA! DU DARFST NICHT AUFGEBEN! ICH STERBE DOCH AUCH! MAMA!“, schrie Chibiusa und bekam ebenfalls die schrecklichen Schmerzen zu spüren, die auch ihre Mutter erschütterten. „Du... hast... Recht! Wir können uns nur noch selbst retten!“, sagte die Königin, biss die Zähne zusammen und raffte sich erneut auf. „Macht des Silberkristalls!“, rief sie mit all ihrer verbliebenen Macht. Chibiusa spürte, wie die Wärme durch ihre Haut strömte, die von dem Silberkristall ausging, den sie in der Hand hielt. Beide Kristalle leuchteten bei den Worten der Königin hell. „Beschützt eure Trägerin und verbannt das Böse von ihr!“, schrie Königin Serenity, die beiden Silberkristalle verbanden sich miteinander, eine große Kuppel entstand zwischen der Königin selbst, der leblos daliegenden Bunny und der kleinen Prinzessin. Helles Licht sprühte von der Mitte zu Boden und schloss die drei Personen schließlich in sich ein. Das Sailor Team, erhellt vom Licht der Silberkristalle, starrte gebannt auf das Geschehen. Das Entsetzten, die Tränen und die Hilflosigkeit standen ihnen noch ins Gesicht geschrieben. „Lasst uns ihnen helfen!“, schrie Rey entschlossen und alle bildeten einen zusätzlichen Kreis um die Kuppel und fassten sich an den Händen. „Macht des Mars!“, schrie Rey als Erste. „Macht des Jupiter!“, brüllte Makoto entschlossen. „Macht des Merkur!“, rief Amy. „Macht der Venus!“, fügte Minako ebenfalls hinzu. „Macht des Neptuns!“, rief Michiru entschlossen. „Macht des Uranus!“, schrie Haruka. „Macht des Pluto!“, schallte es doppelt von den beiden Anwesenden, die eine aus der Zukunft, die andere aus der Gegenwart. „Macht des Saturn!“, rief Hotaru entschlossen aus. „Macht der Erde!“, schrie Mamoru am Lautesten. „Macht des goldenen Kristalls!“, vollendete Helios den Kreis, alle Energieströme schossen in die Höhe, die Diademe der Sailorkrieger waren verschwunden und ihre Zeichen erstrahlten in der richtigen Farbe auf der Stirn. „Vereinigt euch und helft Königin Serenity!“, schrien alle im Chor, die Energieströme vereinigten sich und flossen in einem bogenförmigen Weg in die Mitte der Kuppel. Chibiusa war von Licht geblendet. Sie spürte die unendliche Macht, die den Silberkristallen noch zusätzlich hinzugefügt wurde. Die kleine Lady betrachtete Bunny am Boden. Sie lag immer noch unverändert da. Ihr Bauch war jedoch schon geschrumpft. Sie musste noch länger durchhalten! Unbedingt! Auf einmal sah Chibiusa eine Regung von ihr: Ihre rechte Hand zuckte leicht auf dem Boden. „Ja Mama! Weiter! Bald haben wir es geschafft!“, schrie Chibiusa gegen die Macht an, die sie umschloss. Der Dämon schien sich in Bunnys Bauch zu wehren, doch er hatte keine Chance, es war unmöglich, dass er die Macht von zwei Silberkristallen und den Sailorkriegern lange überleben würde... Chibiusa sah, wie sich Bunnys Bauch noch einmal kurz aufzubäumen schien, dann ließ es einen gewaltigen Schlag, der sie rücklings von den Füßen riss. Das Licht war erloschen, die Kuppel zerbrochen, ebenso waren die Energieströme der anderen Sailorkrieger erloschen. Chibiusa rappelte sich wieder auf und sah ihre Mutter als Einzige noch stehen, die gewaltige Energiefreisetzung hatte alle zu Boden geschleudert. Die Königin beugte sich hinunter und hob Bunny vom Boden auf, ihr Bauch war verschwunden, das Leben war wieder in sie zurückgekehrt, ihre Wangen hatten einen leichten Rosaschimmer und sie schien zu schlafen. Und doch hatte sie ein Lächeln auf den Lippen, als wüsste sie, dass wieder alles gut war. Mamoru stand nach Chibiusa als Erster auf und fiel vor der Königin auf die Knie. Er weinte ohne Ende und überschüttete Serenity mit Danksagungen. „Steh auf, Mamoru Chiba“, sagte Königin Serenity. Mamoru gehorchte ihr, er hatte den Kopf immer noch ehrfürchtig gesenkt. „Versprich mir, dass du niemals mehr an mir zweifeln wirst!“, sagte Serenity. Über Mamorus Wange glitten wieder Tränen. „Nein, ich werde niemals mehr an dir zweifeln!“, sagte er und wurde geschüttelt von Erleichterung und Verzweiflung. „Versprich mir, dass du von nun an auf mich aufpassen wirst und mir niemals mehr von der Seite weichen wirst!“, forderte die Königin und Mamoru nickte. „Ich verspreche es!“, sagte er und sah ihr zum ersten Mal fest in die Augen, die blauen Augen, die ihn voller Güte ansahen. „Dann nimm sie! Und achte gut auf sie in der Zukunft!“, sagte die Königin und überreichte Bunny an Mamoru, die von alledem nichts mitzubekommen schien und in Mamorus Armen weiterschlief. „Ihr müsst der Wahrheit ins Auge sehen“, sagte Königin Serenity und wandte sich nun an alle Sailorkrieger, die den Schwur gebannt beobachtet hatten. „Es sind neue Feinde aufgetaucht, die es zu bekämpfen gilt. Verschließt nicht eure Augen, in der Hoffnung, ihr müsstet euch nicht mehr einmischen, denn es wird nötig sein. Mamoru, ich werde die Erinnerungen der Familie Tsukino umändern. Sie werden sich an die letzten Tage nicht mehr erinnern können und werden außerdem glauben, dass Bunny seit ein paar Monaten bei dir wohnt. Für eure Liebe ist es notwendig, dass ihr so viel Zeit wie möglich miteinander verbringt, da das Band zwischen euch nur so stark genug werden kann, um dem Bösen zu trotzen. Sonst könnte es gefährlich werden. Doch seid auf der Hut, und haltet immer zusammen. Das ist das Wichtigste. Und nun... Die Erinnerungen...“ Königin Serenity hob den Silberkristall und konzentrierte sich. Ein kurzes Aufleuchten genügte, um die Erinnerungen von Bunnys Familie abzuändern. „Es tut mir so leid...“, schniefte Mamoru und sah Bunny an, die immer noch in seinen Armen schlief, ruhig und friedlich, mit einem normal großen Bauch. Königin Serenity trat an ihn heran und hob mit dem schlanken Zeigefinger sein Kinn an und küsste ihn kurz. „Sag es ihr, wenn sie wieder wach ist. Und vergesse dein Versprechen niemals, du hast versprochen, mich niemals zu verlassen“, sagte Serenity und strich der Kleinen Lady sanft über den Kopf, die sich neben sie gestellt hatte und glücklich zu ihr emporblickte. „Chibiusa... gib Bunny doch ihre Brosche wieder. Sie hat ihren Zweck absolut erfüllt“, meinte die Königin, Chibiusa nickte leicht und legte die Brosche auf Bunnys Brust, wo sie kurz aufleuchtete und sich an ihre Schleife fügte, dort, wo sie schon immer hingehörte. „Wir sehen uns in der Zukunft wieder!“, sagte die Königin und schritt aufrecht und elegant zu Pegasus und Sailor Pluto, die wie alle anderen auch, glücklich über den Ausgang der Geschichte waren. „Bis bald!“, verabschiedete sich Serenity und hob Chibiusa auf Pegasus hoch. „Bis bald! Macht’s gut!“, sagte Chibiusa und lachte fröhlich. Mit den heiligen Worten beschwor Sailor Pluto wieder das Licht von Raum und Zeit herbei und alle vier lösten sich vor den Augen aller auf und waren schlussendlich verschwunden. Als sie schließlich nicht mehr zu sehen waren, erinnerte nur noch ein leichter Windhauch daran, dass sie vor wenigen Sekunden noch hier gewesen waren, auf der Lichtung, die von einem hellstrahlenden Halbmond beleuchtet wurde und die Umrisse der glücklichen Sailorkrieger ummalte. Autorennotiz: Dieses Kapitel ist korrigiert! Kapitel 20: Neue Mitbewohner ---------------------------- Hallo ihr Lieben!! Ich muss zuerst einmal sagen, dass es mir furchtbar leid tut, dass ihr erst heute das nächste Kapitel zu lesen bekommt, nach geschlagenen zwei Wochen... *bedrückt in die Ecke stell* Doch dies hat verschiedene Gründe: Einerseits mache ich gerade zwei Comicvergrößerungen von „Jeanne, der Kamikaze Diebin“ und von „Sailor Moon“ und das hat mich zirka 15 Stunden in den Bann gezogen... Andererseits hatte ich dann dazu noch eine Schreibblockade, die erst einmal überwunden werden musste! Aber nun ist es geschafft und ich hoffe, jetzt unter der Schulzeit, ungefähr pro Woche ein neues Kapitel online stellen zu können. Jetzt wünsche ich euch aber viel Spaß mit dem neuen Kapitel, welches von Troja13 schon korrigiert wurde (auch an dich ein Special Thanks *dich knuddel*). Und natürlich an alle ein großes Dankeschön, die mir zum letzten Kapitel einen lieben Kommi dagelassen haben!! *Kekse verteil* Ihr seid alle total lieb :- ) Macht weiter so!! Nun aber ran ans Lesen! Ganz liebe Grüße und bis zum nächsten Mal, Lisa-Marie91 Kapitel 20: Neue Mitbewohner „Es darf nicht wahr sein, es darf einfach nicht wahr sein!“ Wütend schritt Zoisite auf und ab. Er schäumte vor Wut. Wie konnte es nur sein? Wie schaffte sie es immer wieder, sich seinen Attacken zu entziehen? Warum eilte immer Hilfe herbei? Warum war er nicht in der Lage, Serenity endlich aus dem Weg zu schaffen? Zoisite blieb ruckartig stehen und bebte vor Zorn. Er nahm ein Buch von seinem Nachtisch und pfefferte es mit aller Gewalt gegen die Wand. Es blieb mit gebrochenem Rücken auf dem Boden liegen. Zoisites Augen verengten sich, er ging zu dem Buch und trampelte mit voller Kraft darauf herum, sodass es am Ende mehr fraglich als sicher war, um was für einen Gegenstand es sich vor der Zerstörung gehandelt hatte. Dann nahm er eine große, schwarze Vase in die Hand, sie war prächtig und schön. Er holte weit aus und wollte sie gegen die Wand schleudern, als zufällig Kunzite in der Flugbahn erschien und sich millisekundenschnell einen Schritt zur Seite teleportierte, um nicht getroffen zu werden. „Ich hätte auch einen Schutzschild erschaffen können, aber ich wollte dir nicht die Freude nehmen zu sehen, wie sie an der Wand zerschellt“, sagte Kunzite, nachdem die Vase splitternd gegen die Wand gekracht war und die scharfen Scherben zu Boden regneten. Zoisite erinnerte sich an das helle Licht, als Neo Queen Serenity mit ihrem Balg von Tochter erschienen war und seinen Dämon einfach ausgeschaltet hatte. Dabei hätte er doch fast gesiegt! Und das Unverschämteste folgte daraufhin noch! Zoisite musste wie ein gejagtes Tier dem Feuerpfeil von Sailor Mars ausweichen, der zu allem Überfluss auch noch auf ihn zugeschossen kam! Um sich das Elend nicht länger mitansehen zu müssen, war er einfach verschwunden. „Wie konnten sie es wagen? Ich wäre beinahe am Ziel gewesen!“, knurrte Zoisite und ballte die Hände zu Fäusten. Bebend versuchte er, seiner Wut Einhalt zu gebieten. „Du hast doch nicht wirklich geglaubt, Sailor Moon so leicht besiegen zu können?“, fragte Kunzite zweifelnd, Zoisite warf ihm einen bösen Blick zu, grün traf grau. „Es hätte aber funktionieren können!“, meinte er und schluckte. „Es steht dir, wenn du wütend bist!“, sagte Kunzite lächelnd. „Nicht jetzt – Lass das gefälligst!“, schrie Zoisite und Kunzite schmollte. „Leider bin ich nicht einfach so hier aufgetaucht, ich soll dir eine Nachricht überbringen“, sagte Kunzite und schaute interessiert die Fingernägel seiner rechten Hand an. „Was für eine Nachricht?“, fragte Zoisite und der Schock stand ihm ins Gesicht geschrieben, als ob er beinahe ahnen würde, von wem die Nachricht stammte... „Von Metallia. Sie möchte dich im Thronsaal sprechen, und zwar alleine und jetzt sofort“, sagte Kunzite nebenbei und Zoisite knurrte erneut. „Das darf alles nicht wahr sein! DAS DARF EINFACH NICHT WAHR SEIN!“, schrie er und schmiss eine Amphore nach Kunzite, der mit einem kleinen Lachen verschwand und das Glas gegen die Wand krachen ließ, wo es schlussendlich zerbrach. Wütend verdrehte Zoisite die Augen, als er verschwand, um sich dem Problem Metallia zu stellen. „Ihr habt mich rufen lassen, Metallia?“ Zoisite hatte den Kopf gesenkt, dennoch konnte er die Hitze in seinem Nacken spüren. „Dein Plan, Serenity endlich zu vernichten ist dir also misslungen, Zoisite?“, fragte Metallia, Zoisite biss ein letztes Mal knirschend die Zähne zusammen, bevor er sich so elegant wie möglich aufrichtete. „Es tut mir wirklich leid, aber sie hat unerwartete Hilfe bekommen, meine Königin“, sagte Zoisite und klang äußerst bedauernd. „Du hättest damit rechnen müssen, dass sie eventuell Hilfe aus der Zukunft kommt!“, sagte Metallia und spielte mit dem Heiligen Gral herum, der in ihrem Schoß ruhte, während Zoisite, von der Königin unbemerkt, leicht genervt die Augen verdrehte. „Kunzite, Neflite und Jedyte erscheint!“, rief sie majestätisch aus, und geräuschlos erschienen die restlichen drei Generäle neben Zoisite, der inzwischen vor Wut einen roten Kopf bekommen hatte. „Hört zu ihr vier! Ich gebe euch Zeit. Genügend Zeit, damit ihr Pläne entwickeln könnt, um die zukünftige Königin zu vernichten! Jeder von euch wird die Gelegenheit bekommen, sein Können zu erproben! Ihr habt viel Zeit, über euer Vorhaben nachzudenken und handelt klug! Demjenigen, dem der Auftrag gelingen wird, der bekommt eine Belohnung! Falls es euch erneut misslingen sollte, werdet ihr mit dem Tod bestraft, und zwar endgültig!“, sagte Metallia und die vier Generäle verbeugten sich tief, bevor sie verschwanden. * Ich schwebte irgendwo zwischen dem Nichts und dem Licht. Sterne funkelten mir entgegen, das Licht kam von ihnen! Sie strahlten ein so angenehmes Licht aus! Ich erinnerte mich flüchtig daran, dass ich mich bis vor wenigen Stunden im Nichts verloren hatte, doch nun war ich von all meinem Leiden und all meinen Schmerzen erlöst worden. Es war ein befreiendes Gefühl, endlich eine freie Brust zu haben, wieder frei atmen zu können und sich leicht zu fühlen, wie eine Feder. Eine Feder, die schwebte. Ich fühlte mich daheim. Überall die Sterne um mich herum, die mir ermutigend zublinkten. Da waren Mars, Jupiter, Venus, Merkur, Saturn, Pluto, Uranus, Neptun und die Erde! Die Planeten waren so wunderschön, allesamt. Die blaue Erde jedoch stach aus ihnen heraus, warm und hell leuchtete sie mir aufmunternd entgegen. Mamoru... Auf einmal war überall Wärme um mich herum. Ich fühlte mich so wunderbar geborgen. Und doch, irgendwie bekam mich die Schwerkraft wieder, die mich daran erinnerte, dass ich auf etwas lag – etwas Festes war unter mir. Mein Körper fühlte sich auf einmal so schwer an. Meine Arme lagen auf einem weichen Untergrund, der aber zugleich fest war. Wie war das möglich? Egal. Logik zählte nicht. Nicht in diesem Augenblick. Ich schlug die Augen auf. Leicht verschwommen nahm die Welt um mich herum Konturen an und Mamorus Stimme drang zuerst verwaschen, dann jedoch klar an mein Ohr: „Bunny! Du bist endlich aufgewacht! Wie geht es dir?“ Mamoru. Blaue Augen wurden vor den meinen scharf, ich sah ihm direkt in das besorgte Gesicht. „Mamoru...“, murmelte ich, mir kamen die Worte nur schwer über die Zunge. „Was ist passiert?“, fragte ich verwirrt. „Es ist wieder alles gut“, sagte Mamoru und doch sah ich mit leichtem Entsetzen, wie ihm eine Träne über die Wange rollte. „Ich hätte niemals an dir zweifeln dürfen. Es tut mir so leid. Ich hätte wissen müssen, dass du mich niemals betrogen hast. Wie könntest du auch? Jemand, der so eine reine Seele hat wie du, der könnte das doch gar nicht!“, sagte Mamoru geknickt. „Ich habe immer nur dich geliebt“, sagte ich leise und lächelte leicht. „Ich bin ein Trottel, das habe ich erst jetzt kapiert. Verzeihst du mir?“, fragte der Schwarzhaarige und hatte immer noch feuchte Augen, als er sich traute, mir erneut in die Augen zu sehen. „Ja“, hauchte ich. „Ich verzeihe dir. Aber versprich mir, dass du niemals mehr an mir zweifeln wirst!“, forderte ich ihn auf, er sah mich überrascht an. Seine Augen wurden immer größer. „Was ist denn?“, fragte ich ihn etwas besorgt, er sah mich an, als sei ich jemand anderes... „Königin... Ich sehe die Königin in dir. Wahnsinn“, schwärmte Mamoru und sah mich immer noch so seltsam an. „Die Königin?“, fragte ich überrascht. „Sie hat dich gerettet. Sie hat euch beide gerettet. Sie kam aus der Zukunft. Mit Chibiusa“, erklärte Mamoru, ich weitete ein wenig die Augen. „Königin Serenity kam aus der Zukunft? Mit... Chibiusa?“ Ich erinnerte mich an meinen Traum, in dem Chibiusa mir in die Arme lief. Und nun war sie zurückgekehrt und ich war nicht imstande, sie in meine Arme zu schließen und mit ihr ein wenig zu reden? Das durfte doch nicht wahr sein! Mist! „Sie war sehr schwach. Doch sie hat euch gerettet. Zum Glück. Und ich musste ihr versprechen, in Zukunft auf dich aufzupassen. Und sie hat mir dieselbe Forderung gestellt, wie du gerade. Wortwörtlich. Deswegen, das war wie ein Déjà Vu für mich. Ich... werde das Versprechen niemals vergessen und werde mich daran halten. Für immer“, schwor mir mein Freund und nahm mich in den Arm. Ich drückte ihn fest an mich. „Ich habe eine Überraschung für dich, Bunny“, sagte Mamoru. Ich öffnete schlagartig meine Augen und löste mich aus der Umarmung, um ihn ansehen zu können. „Welche denn?“, fragte ich neugierig, meine Augen blitzten leicht vor Anspannung. „Du wohnst ab heute hier“, sagte Mamoru und lächelte. „Was? Warum das denn? Wie hast du das geschafft, meine Eltern zu überzeugen?“, fragte ich leicht ungläubig. „Das war ich nicht. Da musst du dich bei deinem zukünftigen Ich bedanken“, sagte Mamoru und grinste. „Bei Königin Serenity?“, fragte ich verblüfft. Hey... Diese Königin war echt schlau! Natürlich wusste sie, was die vergangene Bunny wollte, schließlich war sie ihr vergangenes Ich! Klang das logisch? „Sie hat das Gedächtnis deiner Familie verändert, sodass sie nun glaubt, dass du bei mir wohnst! Serenity dachte, dass es für uns besser wäre, wenn wir zusammen leben, das würde unserer Liebe gut tun und uns nicht mehr allzu schwach werden lassen, wodurch wir resistenter gegen Angreifer sind“, erklärte Mamoru weiter. „Das ist toll!“ Ich sprang auf und hüpfte in Mamorus Wohnung herum. „Na dir scheint es ja wieder blendend zu gehen!“, bemerkte Mamoru spitz und ich strahlte ihn an. „Jetzt ja“, sagte ich und drückte ihm einen Kuss auf den Mund. „Da müssen wir aber noch ein paar Sachen bei mir holen, kommst du?“ „Ja, sofort“, sagte Mamoru und stand auf. „Außerdem hat mich die ganze Aufregung hungrig gemacht!! Gehen wir danach ein Eis essen?“, fragte ich und redete wie ein Wasserfall, sodass Mamoru die Augen verdrehte. „Habe ich jemals behauptet, ich hätte die Königin in ihr gesehen? Ich muss blind gewesen sein...“, murmelte er vor sich hin, während ich ihn kichernd hinter mir her zog. „Aber Mamoru...“ Ich blieb schlagartig stehen. „Was hatte ich da eigentlich in meinem Bauch?“, fragte ich ernst und sah ihn mit großen Augen an. „Ich weiß es nicht. Aber es schien etwas sehr Böses zu sein. Serenity hat auch gesagt, dass wir alle auf uns Acht geben müssen, weil wieder neue Feinde da sind. Das war ein Angriff auf dich Bunny, um dich auszulöschen. Deswegen, wir müssen aufeinander Acht geben und uns gegenseitig beschützen. Dann werden wir alle Feinde besiegen. Und es wird nicht soweit kommen, dass sie dich noch mal angreifen. Bestimmt“, sagte Mamoru sicher und zog mich in seine Arme. „Jetzt komm, ich möchte so schnell wie möglich bei dir wohnen!“, rief ich aus und nahm ihn bei der Hand. „Tust du das nicht eigentlich schon?“, fragte Mamoru unsicher, bevor er hinterhergezogen wurde. Als wir einige Minuten später in meinem Zimmer standen und ich mein Zeug packte, sah ich auf einmal Luna vor mir. „Was ist Bunny?“, fragte Mamoru besorgt, da mein Blick ganz glasig geworden war. „Mamoru...“, fing ich langsam an. „Ja??“, fragte er perplex und zugleich ängstlich zurück, er kannte diesen Blick: Er hatte nichts Gutes zu bedeuten. Ich drehte mich zu ihm um und strahlte ihn an. „Darf man in deiner Wohnung zufällig eine Katze halten?“, fragte ich ihn mit meinem bezauberndsten Lächeln. Autorennotiz: Dieses Kapitel ist korrigiert! Kapitel 21: Bunnys 18. Geburtstag --------------------------------- Hallo ihr Lieben!! Juhuuu! Das neue Kapitel ist fertig! Ihr dürft euch auch bei YUN-CHAN und bei Troja13 bedanken, ohne die zwei wäre das Kapitel vermutlich nicht zustande gekommen!! Vielen, vielen Dank wie immer für eure lieben Kommentare! Mal sehen, vielleicht schafft ihr es ja heute über die 100 Kommis? Da würde ich platzen vor Stolz :-D Also ich wünsche euch wie immer viel Spaß beim Lesen! Und nebenbei wird Deutschland gleich England fertig machen *Fahne schwenk* Also dann ihr lieben bis hoffentlich nächstes Wochenende!! Ganz liebe Grüße, Lisa-Marie91 Kapitel 21: Bunnys 18. Geburtstag Ein Jahr später: „Mamoru??“ „Ja, Bunny?“ „Weißt du waaaaas??“ (Ergebenes Seufzen mit einer gewissen Vorahnung...) „Nein, was denn?“ „ICH HABE IN DREI WOCHEN GEBURTSTAG!“, rief ich erfreut aus und strahlte. „Ich werde 18! Das ist der Hammer, endlich kann ich machen, was ich will!!“ Ich zupfte die ganze Zeit an Mamorus Arm. „Aber in Japan ist man genau genommen erst mit 21 erwachsen“, sagte Mamoru und seufzte erneut. „Außerdem... Wie könnte ich das nur vergessen? Du erinnerst mich jetzt schon seit zwei Wochen stündlich daran!“, sagte er, doch es entging mir ganz zufällig. „Darf ich mir von dir etwas Spezielles wünschen? Darf ich? Darf ich?“ „Was wünscht du dir denn?“, fragte Mamoru unschuldig. „Den Kristallpalast!!“, sagte ich und schloss verträumt die Augen. Mamoru verschluckte sich geräuschvoll an seinem Kaffee und prustete einen Teil davon aus. „Den Kristallpalast? Ja klar, ich bin ja schon Multimillionär und kann mir das selbstverständlich leisten... Bunny du weißt doch, dass schon daran gebaut wird und dass er von der Stadt, beziehungsweise vom Land finanziert wird. Da kann ich dir nichts von schenken! Aber ich lasse mir etwas einfallen, in Ordnung?“, versprach Mamoru, ich nickte. „Okay“, sagte ich zufrieden und lächelte. Ich war gespannt, was er sich einfallen lassen würde... Er war im Gegensatz zu mir äußerst kreativ. „Bunny, du bist unmöglich. Es ist zwar nun ein Jahr vergangen und doch weiß ich bis heute noch nicht, ob ich es bereue oder nicht, dass ich zu euch gezogen bin. Ich meine, die Nächte waren wirklich verhältnismäßig leise, ich dachte schon, ich müsste mir einen anderen Schlafplatz suchen...“, sagte Luna und Mamoru und ich erröteten leicht, da wir immer auf den Putz schlugen, wenn Luna bei Artemis übernachtete... „Sei du mal besser froh, Luna. Denn ohne mich würdest du noch bei meinen Eltern wohnen!“, erwiderte ich. „Dann hättest du aber keine Beraterin mehr gehabt!“, sagte Luna, ihr Schwanz bewegte sich leicht unruhig, immer ein Zeichen, dass sie böse wurde, wie ich seit langem schon wusste. „Aber eine Beraterin hätte ich gar nicht mehr gebraucht, bis jetzt ist doch gar nichts mehr passiert! Ich bin froh, dass ich so glücklich leben kann!“, sagte ich und strahlte Mamoru erneut an, der mein Lächeln dieses Mal erwiderte. „Ja, man merkt, dass du glücklich bist. Sogar in der Schule bist du besser geworden!“, meinte er und Luna nickte. „Das stimmt!“, lenkte sie ein und ich nickte ebenfalls. „Jaja, Daran sieht man, dass nur die Bösewichte Schuld waren, dass ich in der Schule so schlecht war!“, beteuerte ich und schnappte mir ein Biologie Buch, um für meine Abschlussprüfungen zu lernen, die bald anstanden. „Das stimmt nicht, Bunny. An dem Tag, als ich dich kennen gelernt habe, da hattest du mal wieder einen schlechten Mathe-Test, da hatte dich deine Mutter sogar vor die Tür gesetzt! Du warst früher einfach zu faul, um etwas für die Schule zu tun! Und es kamen dir immer wieder Sachen dazwischen“, korrigierte Luna. „Ja! Die Bösewichte kamen mir dazwischen! Und Liebeskummer...“, erinnerte ich mich, Mamoru sah mich an. „Wegen mir?“, fragte er vorsichtig, ich sah ihn direkt an. „Jaaaa! Wegen dir! Ich konnte nächtelang nicht schlafen!“, redete ich los, doch Luna zischte: „Glaub ihr kein Wort... Sie hat weiterhin nachts gesägt, mit dem Unterschied, dass sie immer wieder deinen Namen im Schlaf gerufen hat!“, berichtigte Luna leise, sodass nur Mamoru sie hörte, doch ich hatte sie ebenfalls gehört. „Jaaaaa, das kann gut sein“, erklärte ich und zuckte mit den Schultern, blätterte in meinem Biologiebuch herum und ging ins Schlafzimmer. Dort setzte ich mich an den Schreibtisch, um besser zu lernen zu können. * „Kaum zu glauben, dass sie schon im Abschlussjahr ist“, sagte Mamoru. „Ja, vor allem, dass sie sich im Endeffekt doch noch gefangen hat und die Wichtigkeit der Schule zu schätzen gelernt hat! Ich glaube, du bist da nicht ganz unschuldig, Mamoru!“, sagte Luna und lächelte den jungen Mann an. „Das ist doch gut, wenn ich einen positiven Einfluss auf sie habe... Außerdem ist sie erwachsen geworden. Das dürfte mitunter auch ein Grund für ihre Wandlung sein“, sagte er und fuhr sich durch die kurzen Haare. „Nur raube ihr nachts nicht zu viel Schlaf!“, riet Luna mit einem Augenzwinkern, bevor sie mit einem Sprung elegant auf dem Boden landete. „Nein, nein... Ich versuche es zumindest“, sagte Mamoru und lief ein wenig rot an. * Die vier Generäle hatten sich getroffen, um sich ihrer Lage bewusst zu werden und nach einer Lösung zu suchen. „Wir teilen alle dasselbe Schicksal, wenn wir scheitern sollten“, sagte Jedyte und sah besorgt aus. „Wir müssen irgendetwas unternehmen, um diesem Schicksal zu entgehen...“, sagte Neflite und schritt unruhig auf und ab. Sie befanden sich alle in einem Besprechungsraum, wo sie von Metallia ungestört waren. „Wir müssen uns zusammenschließen!“, sagte Kunzite, Zoisite sah ihn verstört an. „Das ist nicht dein Ernst!“, meinte Zoisite und machte eine undefinierbare Geste. „Doch. Nur so schaffen wir es, sie aus dem Weg zu räumen!“, meinte Kunzite und erschuf ein Bild von Prinzessin Serenity, sie war wirklich bildschön. „Aber sollen wir gleich einen Frontalangriff starten? Das ist vielleicht keine gute Idee, schließlich ist der letzte Frontalangriff auch gescheitert...“, meinte Neflite und sah Zoisite mit einem vielsagenden Blick an, Zoisite warf ihm einen Todesblick zu. „Hast du etwa eine bessere Idee?“, fragte er Neflite und sah ihn schließlich zweifelnd an. „Was ist ihre größte Stärke?“, fragte Jedyte dazwischen. „Uns zu ärgern?“, fragte Neflite, es entsprach schließlich der Wahrheit. „Nein“, sagte Kunzite entschlossen und fing auf einmal an zu lächeln. „Ihre größte Stärke ist das, wofür sie kämpft“, fügte er an, Neflite äffte Sailor Moon nach: „Für Liebe und Gerechtigkeit! Ich bin Sailor Moon und im Namen des Mondes werde ich euch bestrafen!“ Zoisite konnte es nicht lassen, dazu einen Kommentar abzugeben: „Das klang sehr echt. Du kannst dich ihr ja anschließen. Dann habe ich endlich mal einen Grund, dich aus dem Weg zu räumen, ohne, dass mir Metallia den Kopf dafür abreißen würde. Wobei... Wenn du versagst dann darf ich dich ja umbringen, Metallia hätte es dann schließlich auch getan!“, überlegte Zoisite, der Gedanke gefiel ihm. Neflite schien diese Idee so gar nicht zu behagen: „Das lässt du mal schön! Ich lasse mich doch nicht ein zweites Mal von dir umbringen!“, sagte er und versuchte, Zoisites Gesichtsausdruck zu deuten. „Du meinst also, wir sollen sie mit ihrer Stärke schlagen, der Liebe? Aber wie sollen wir das anstellen?“, fragte Jedyte, er hatte die kleine Auseinandersetzung zwischen Neflite und Zoisite einfach ignoriert. „Ist doch ganz einfach. An wem hängt Sailor Moon am meisten?“, fragte Kunzite. „An Tuxedo Mask!“, antwortete Zoisite sofort. „Richtig. Es würde ihr kleines dummes Herz brechen, wenn wir ihn entführen würden“, sagte Kunzite. „Und was sollten wir dann mit ihm machen?“, fragte Neflite, er schien eindeutig nicht begeistert. „Königin Metallia braucht doch noch einen Menschen, um die Seele des Pharaos in ihm auferstehen zu lassen. Und dann wird er nie wieder so werden wie früher, egal, wie viel Hilfe aus der Zukunft kommt“, meinte Kunzite überzeugt und sah in die Runde. „Dann müssen wir das aber machen, wenn keiner dieser Sailor Krieger in der Nähe ist!“, meinte Zoisite, er sah immer noch den Feuerpfeil von Mars auf sich zufliegen. „Das ist einfach!“, meinte Kunzite. „Ich habe Chiba letztens beobachtet, wie er in einem Reisebüro eine Reise gebucht hat. Für zwei nach Paris“, meinte er vergnügt. „Du meinst, er will mit Sailor Moon nach Paris fahren?“, fragte Jedyte. „Na klar, in die Stadt der Liebe. Und genau da werden wir zuschlagen“, sagte Kunzite und fing an zu lachen, während die Generäle vor Vorfreude zu lächeln anfingen. 3 Wochen später: Mamoru schlich in das Schlafzimmer hinein, um Bunnys Koffer zu holen. Sie würde es nie erraten, niemals... „Mamoru jetzt sag mir doch endlich die Überraschung!“, rief das Geburtstagskind ungeduldig und lugte hinter dem großen Rosenstrauß hervor. Sie hatte rote Backen und ihre blonden Haare leuchteten heute wohl noch heller als sonst. Mamoru kam mit dem Koffer aus dem Schlafzimmer. Bunny wurde blass. „Willst du etwa, dass ich ausziehe?“, fragte sie perplex und ließ ein wenig den Rosenstrauß sinken. „Aber nein! Aber nein! Das ist die Überraschung! Komm mit!“, rief Mamoru und nahm sie bei der Hand. Bunny war verwirrt. Ihre Freundinnen hatten sie heute Morgen schon mit einem riesigen Frühstück überrascht und jetzt kam Mamoru mit einem Koffer... „Verreisen wir?“, fragte Bunny anschließend, Mamoru lächelte. „Heiß...“, murmelte er, Bunny sah ihn verwirrt an. „Heiß? Wer ist heiß? Ich etwa?“, fragte sie ihn und wurde rot, als Mamoru anfing zu lachen. Manchmal war Bunny doch noch ein bisschen begriffsstutzig, obwohl sie sich im letzten Jahr wirklich gemacht hatte. Sie hatte eine sehr gute Abschlussprüfung geschrieben, die sogar Amy bestaunend in den Händen gehalten hatte. „Ja klar, du bist natürlich auch sehr heiß, das dürfte ich dir in der letzten Nacht allerdings bewiesen haben. Aber das war gerade eigentlich auf das Verreisen bezogen...“, sagte Mamoru lachend. „Warum? Verreisen wir etwa an einen warmen Ort?“, fragte Bunny, Mamoru schüttelte strahlend den Kopf. „Nein! Aber deine Vermutung ist heiß, dass wir verreisen! Das heißt, dass du Recht behältst. Wir verreisen für eine Woche. Du hast ja jetzt sowieso noch Zeit, bis dein Praktikum beginnt!“, sagte Mamoru. Bunny hatte sich für ein Praktikum bei einem Kindergarten beworben, um wirkliche Verantwortung zu lernen, bevor sie zur Königin gekrönt werden würde. Sie hielt dies für eine Erfahrung, welche sich positiv auf ihre Regentschaft auswirken könnte. Mamoru sagte immer noch nicht, wohin die Reise eigentlich ging. Als die beiden jedoch am Flughafen Haneda angekommen waren, konnte Mamoru es seiner Verlobten nicht mehr verschweigen, wo sie hinfliegen würden, da Bunny trotz ihrer Schusseligkeit fähig war, eine Anzeigetafel mit der Schalternummer zu vergleichen. „WIR FLIEGEN NACH PARIS? WOOOOOOOW! Mamoru?? Du bist der Beste!“, rief sie quietschvergnügt und hakte sich an seinem Ellenbogen ein. „Das ist die groß angekündigte Überraschung“, sagte Mamoru lächelnd, als sie gerade ihr Gepäck loswurden. Der Flug von Tokio nach Paris dauerte 10 Stunden. Die Stadt war schön, zumal es Juni war und überall Blumen blühten und Fahrradfahrer umherfuhren. Von allen Seiten erstreckten sich hohe Gebäude und verliehen der Stadt einen majestätischen Glanz. Die ersten Tage blieben romantisch, was auch teilweise am Wetter lag, das ausgezeichnet war. Am vierten Tag ihrer Reise wollten sie den Eiffelturm hinauf, um von dort aus den perfekten Blick über die Stadt zu haben. Als sie oben auf der Plattform standen, ging bereits langsam die Sonne unter. „Ist das nicht wunderschön?“, fragte Bunny verträumt und Mamoru nickte ihr zu, sie standen sich gegenüber. „Ich wollte mich noch einmal bei dir bedanken, das war das schönste Geburtstagsgeschenk, was du mir jemals machen konntest!“, sagte Bunny verträumt und wollte Mamoru gerade küssen, als vier Schatten wie aus dem Nichts auf der Plattform auftauchten. Mamoru warf Bunny zur Seite, die mit einem überraschten Aufschrei am Geländer auf den Boden aufschlug. „Machen wir es kurz“, sagte Zoisite und schleuderte einen Energieball auf Mamoru zu, der erschrocken aufschrie. * Was sollte ich nur tun? Ich musste mich verwandeln! Die Brosche pochte leicht und warm in meiner Hand. Sie wollte benutzt werden, ich musste es tun! Entschlossen stand ich auf und hatte bereits die Augen geschlossen und den Mund geöffnet, als eine klare Stimme die Luft durchschnitt. „Halt Bunny! Tu es noch nicht!“ „Königin Serenity!“, rief ich überrascht und entsetzt aus, als die ehemalige Königin des Silbermillenniums vor mir stand. „Du brauchst deine neue Kraft!“, sagte sie und hielt einen runden, hellen Lichtball in ihrer Hand. „Eine neue Kraft?!“, fragte ich sie verständnislos und sah sie überrascht an. „Es wird weniger als ein Jahr vergehen, bis du zur Neo Königin wirst, deswegen musst du dich allmählich auch an ihre Kraft gewöhnen! Du musst dich in Royal Sailor Moon verwandeln! Nimm dazu diese Macht und sag: „Macht der Mondprinzessin, mach auf!“!“ Die Lichtkugel kam auf meine Brosche zu und verschmolz mit ihr. Ich spürte das leichte Glühen an meiner Brust. Mamoru schrie neben mir auf, die Generäle bedrängten ihn sehr, er konnte sich bald nicht mehr wehren. „Los! Bitte! Du musst dich in Royal Sailor Moon verwandeln!“, drängte Königin Serenity. Ich holte tief Luft und hob meine erneuerte Brosche hoch, die Flügel an der Seite waren verschwunden und das Herz hatte oben eine kleine Krone bekommen. „Macht der Mondprinzessin, mach auf!“, schrie ich entschlossen. Ich war von silbrigem Licht umhüllt. Es war so wunderbar warm. Ich gab mich ganz dieser neuen, ungewohnten Macht hin. Elegant drehte ich mich im Kreis und wurde von weißen Tüchern umhüllt, die sich zu meinem neuen Kostüm zusammenfügten. Ich hatte meine Knie leicht angezogen, während ich in meiner eigenen Energie schwebte. Die weißen Stiefel fügten sich an meine schlanken Unterbeine. Zum Schluss fügten sich noch weiße Handschuhe an meine Unterarme und rundeten mein neues Outfit ab. Ich spürte, wie die Verwandlungsenergie abebbte. Ich stand da und starrte mich selbst an. Die langen, weißen Stiefel waren wunderbar glatt und mit lauter silbernen Sichelmonden verziert, die sich in einem schönen Muster kreuz und quer über die Stiefel verteilten. Ich hatte einen schneeweißen, kurzen Minirock, der perfekt in das Oberteil überging, welches stark an Prinzessin Serenity erinnerte, da an der Brust dieselben goldenen Ringe eingenäht waren und ich die weiche, goldene Kordel um die Taille trug. Die Flügel und mein Diadem waren verschwunden, stattdessen leuchtete der goldene Sichelmond auf meiner Stirn heller denn je. Meine Handschuhe waren weiß und gingen bis zum Ellenbogen, wo sie mit einem einzigen goldenen Sichelmond verziert waren. Generell hatten sie dasselbe Muster wie meine Stiefel, silberne Sichelmonde. Ich war so in mein neues Aussehen vertieft, dass ich zuerst gar nicht mitbekam, wir mir Königin Serenity das neue Mondzepter überreichen wollte. Das Mondzepter sah auf den ersten Blick gleich aus, doch als ich es genau betrachtete, stellte ich fest, dass noch zusätzlich eine Krone auf dem Mond eingearbeitet worden war. „Du kämpfst ab jetzt mit der Macht der zukünftigen Königin. Sag also: Macht der Mondprinzessin... und nenne dann den gewünschten Befehl“, erklärte Serenity. „Viel Glück, Serenity. Auch deine Kriegerinnen werden von mir neue Kräfte bekommen und bald zu dir stoßen!“, fügte sie noch an, bevor sie verschwand. Ich drehte mich zu Mamoru und den Generälen um. Ich musste ihm helfen! Mit entschlossenem Blick trat ich näher an das Geschehen heran und stellte mich vor: „Ich werde es niemals zulassen, dass ihr meinem Verlobten zu nahe kommt! Ich bin Royal Sailor Moon! Und im Namen der Mondprinzessin werde ich euch bestrafen!“, schrie ich entschlossen und hob mein neues Mondzepter in die Höhe. Autorennotiz: Dieses Kapitel ist korrigiert!! Kapitel 22: Neue Kräfte ----------------------- Hallo ihr Lieben!! Soooo, da bin ich wieder mit einem neuen Kapitel (Aber ich liege in der Zeit! Ein Kapitel pro Woche, ich halt mich dran!!). Ich möchte mich an dieser Stelle GANZ HERZLICH FÜR DIE ÜBER 100 Kommentare bedanken!! *wahnsinnig freu* Das ist der Hammer!! Danke an euch alle!! *euch mit Keksen überhäuf'* Ich hoffe, ihr habt euch bereits alle das Bild von Royal Sailor Moon von [[xXYosukeFumaXx]] angesehen und ihr einen lieben Kommentar hinterlassen?! Hier in diesem Kapitel nun geht es verstärkt um die Sailor Krieger, die nun auch eine neue Verwandlung bekommen! Falls bei euch die Sailor Moon Zeit schon etwas länger her ist und ihr keine Ahnung mehr habt, wie die aktuellste Verwandlung der Krieger aussah, könnt ihr euch sie hier nochmal ansehen, bevor ihr lest!! Sailor Mars (eigentlich reicht diese Verwandlung vorerst die für dieses Kapitel): http://www.youtube.com/watch?v=Elh0aWgkYsA&feature=related Sailor Merkur: http://www.youtube.com/watch?v=O8o8HY2nVWA&feature=related Sailor Jupiter: http://www.youtube.com/watch?v=V5MI9VFz4ZI&feature=related Sailor Venus: http://www.youtube.com/watch?v=jhQU6zBbVVA&feature=related Sailor Uranus: http://www.youtube.com/watch?v=gjNmvOInTUs&feature=related Sailor Neptun: http://www.youtube.com/watch?v=IyqcPhT_7lY&feature=related Sailor Pluto: http://www.youtube.com/watch?v=d75BPqe4Dm0&feature=related Sailor Saturn: gibt es leider keine! (ich werde mir bestimmt mal eine für sie ausdenken!!) Ahhhhh ich persönlich krieg ja immer Gänsehaut bei den Verwandlungen ^^ Soooo, jetzt aber genug geredet, jetzt wird gelesen!! Ganz liebe Grüße, Lisa-Marie91 Kapitel 22: Neue Kräfte „Ohhhh Mann ist mir so langweilig. Was könnten wir denn Interessantes machen?“, fragte Minako und gähnte. „Keine Ahnung...“, antwortete Rey wahrheitsgemäß und rührte mit mäßigem Eifer ihren Tee herum, sie hörte gar nicht mehr auf, sie rührte immer weiter und weiter, da sie sonst vor Langeweile dahingeschmolzen wäre. Amy saß wie immer hinter einem Buch, welches sie aufmerksam studierte. Ihr schien wohl nie langweilig zu werden. „Schade, dass wir den ganzen Kuchen schon aufgegessen haben“, meinte Makoto traurig und starrte auf die restlichen Krümel, die auf der Kuchenplatte zurückgelassen worden waren. „Er war aber auch lecker, dein Kuchen“, meinte Minako. „Wie immer!“, seufzte Rey. „Also ihr könnt sagen was ihr wollt, aber ohne Bunny ist es eindeutig langweilig!“, fügte Makoto hinzu. „Ja, du hast Recht.“ Ergeben richtete sich Minako etwas auf. „Ach, genießt doch etwas die Ruhe!“, meinte Luna. „Oder schaut euch den schönen Sonnenuntergang an!“, schlug Artemis vor. Die Katzen schienen Bunnys aufgedrehte Art so gar nicht zu vermissen. „Früher war eben doch alles anders. Als sie noch nicht bei Mamoru gewohnt hat“, sagte Makoto. „Und als sie noch nicht 18 war“, fügte Minako an. „Und als sie noch unsere kleine, durchgedrehte Bunny war“, sagte Rey. Die Stimmung war sehr getrübt, doch plötzlich durchfuhr sie alle eine merkwürdige Energie. „Spürt ihr das?“, fragte Rey alarmiert. „Ja“, kam es unisono zurück. Selbst Amy legte ihr Buch weg. „Was das wohl zu bedeuten hat? Ob Bunny in Gefahr ist?“, fragte die Begabte besorgt. „Selbst wenn, wir könnten sie noch nicht einmal rechtzeitig erreichen! Ihr wisst doch, der Sailor Teletransport funktioniert ohne Bunny nicht! Und mal schnell nach Paris fliegen können wir schließlich auch nicht, denn nach 10 Stunden ist es zu spät“, meinte Makoto, alle seufzten verzweifelt. Minako ging aus dem Tempel und betrachtete den Sonnenuntergang. ‚Ob ihr etwas passiert ist?‘, fragte sie sich in Gedanken, ihr blondes langes Haar wiegte sanft im Wind. Und da kamen sie. Vier Gestalten liefen die Treppen des Tempels hinauf. Drei Erwachsene und ein Kind. Es waren Setsuna, Haruka, Michiru und Hotaru. Minako musste sich die Hand über die Augen legen, um sie überhaupt erkennen zu können, da sie vor der Sonne liefen und man nur die Schemen ihrer Körper erkennen konnte. „Haruka! Michiru! Setsuna! Hotaru! Was macht ihr denn hier?“, fragte Minako erstaunt, Rey, Makoto und Amy traten ebenfalls aus dem Tempel, um die Freunde zu begrüßen. „Hallo. Wir haben uns Sorgen gemacht“, sagte Michiru, sie hatte ein kurzes, hellblaues Kleid an und eine hellblaue Jacke darüber gezogen. Sie sah besorgt aus. „Habt ihr auch diese Energie gespürt?“, fragte Haruka sie direkt. Alle vier Freunde nickten. „Das ist äußerst seltsam. Wir wissen nicht, was wir davon halten sollen. Wo ist Bunny?“, fragte Setsuna, ihre grünlichen Haare wiegten ebenfalls leicht im Wind. „Sie ist in Paris. Auf einer Reise mit Mamoru“, antwortete Amy, die vier Ankömmlinge schauten leicht entsetzt. „Sie ist also gar nicht hier? Das könnte ein Problem sein... Wir müssen die Prinzessin beschützen!“, sagte Hotaru, sie schaute sehr ernst. „Wir können keinen Teleport anwenden ohne Bunny. Wir haben keinerlei Chance, irgendwie festzustellen ob etwas passiert ist und falls ja, wie wir helfen können!“, sagte Makoto geknickt. „So ein Mist!“ Haruka trat wütend einen kleinen Stein weg, der einige Zentimeter über den Boden flog. „Das darf doch nicht wahr sein...“, sagte Michiru und schaute zu Boden. „Das heißt wir können sie nicht einmal beschützen, falls unsere neuen Feinde wieder aufgetaucht sind“, stellte Hotaru fest. „Warum sind wir eigentlich in letzter Zeit nicht mehr in der Lage, Bunny zu helfen? Wir sind ihr Sailorteam! Es ist eine Schande, weil eigentlich müssten wir fähig sein, sie zu beschützen, schließlich ist sie unsere Prinzessin!“, sagte Rey verzweifelt, ihr standen Tränen in den Augen. „Ich komme mir wie eine richtige Versagerin vor!“, fügte sie noch an und schniefte. Alle sahen betreten zu Boden, alle schienen wohl etwas Ähnliches zu denken. „Ihr seid keine Versager. Alles, was ihr braucht, sind neue Kräfte“, sagte eine Stimme, die allen bekannt vorkam und sie zusammenzucken ließ. Königin Serenity stand vor ihnen und sah in die Runde. „Die Macht, die ihr alle vernommen habt, stammt von der zukünftigen Königin“, erklärte sie. „Also doch von Bunny!“, sagte Amy. „Ihr habt ihre neue Energie gespürt. Und es wird auch für euch Zeit für eure nächste und letzte Verwandlung. Ihr werdet nun alle Teil eines Ganzen, und zwar endgültig. Ihr werdet Teil der zukünftigen Königin. Empfangt eure neue Energie, und zwar die Energie der königlichen Garde!“, sagte Königin Serenity und alle hoben ihre Verwandlungsutensilien in die Höhe, in jede einzelne ging eine weiße Energiekugel. Der Verwandlungsstab von Mars veränderte sich kaum, die Flügel blieben, der Stiel änderte die Farbe von Rosa zu Gold, der runde Aufsatz mit dem Element blieb erhalten, nur der Sichelmond mit dem Stern darauf verwandelte sich in eine Krone, in der ein Sichelmond eingefügt war. Dasselbe geschah mit allen anderen Verwandlungsstäben. Auch die Stäbe von Uranus, Neptun, Pluto und Saturn sahen nun denen der anderen Sailor Krieger bis in die kleinste Kleinigkeit ähnlich, nur dass eben die Kugeln mit den Elementen verschieden waren. „Es ist die Zeit gekommen, in der es keinerlei Rangunterschiede mehr zwischen den Sailor Kriegern geben wird. Auch wenn die Krieger der äußeren Planeten sonst stärker waren als die der inneren, so werden nun alle gleich stark sein und mit neuen Kräften ausgestattet sein. Ihr seid außerdem in der Lage, den Sailor Teletransport auch ohne die zukünftige Königin auszuführen. Schließlich müsst ihr fähig sein, wie beispielweise jetzt, die Prinzessin aus einer Gefahr zu retten, die nicht vor Ort ist“, erklärte Königin Serenity. „Bunny ist in Gefahr?“, fragte Minako ein bisschen ängstlich. „Ja. Sie und der zukünftige König sind in Gefahr. Also verwandelt euch und wendet den Sailor Teletransport an, um sie zu retten!“, forderte die Königin sie alle auf und verschwand. Rey spürte die neue Energie in ihrem Verwandlungsstab pulsieren. Entschlossen richtete sie ihren Stab gegen die Sonne. „Macht der Marsnebel, mach auf!“, schrie sie und sah gebannt zu, was mit ihr geschah: Die Kugel drehte sich wie wild um die eigene Achse, bis die Krone auf ihr golden aufglühte. Das Nächste, was geschah, war, dass die kleinen Flügelchen am Verwandlungsstab ein wenig größer wurden und sich um den kompletten Stab schlossen, bis Reys Hand in einer weißen glühenden Energiekugel verschwunden war. Im selben Moment, wo die Flügel aus ihrem Rücken wuchsen, zersprang die weiße Energiekugel und setzte die üblichen Feuerströme frei, die Reys Körper umwirbelten und sie in ihrem Element aufgehen ließen. Die Schwarzhaarige wurde für kurze Zeit in die Luft gehoben, nachdem sie ihr Kostüm und ihre Schuhe trug. Die Engelsflügel zerfielen augenblicklich in ihre einzelnen Federn, die sie mit dem restlichen Feuer noch ein wenig umwirbelten, bevor sie sich mit einem konzentrierten Strahl auf ihre Brust zu einer silbernen Schleife banden und ihr ebenfalls hinten am Steißbein eine silberne Schleife banden, bevor sie wieder sanft auf den Boden glitt und die Verwandlungsenergie um sie herum spürbar abebbte. Sailor Mars betrachtet sich selbst erstaunt. Auch die anderen Sailor Krieger hatten sich neben ihr verwandelt und starrten ebenso überrascht wie sie auf ihre neuen Outfits. „Ihr seid jetzt die Sailor Guardians, die Schutzgarde der zukünftigen Königin. Ihr seid alle mit neuen, stärkeren Kräften ausgestattet worden, die viele neue Möglichkeiten für euch bereithält. Dies ist die letzte Verwandlungsstufe für euch. Nutzt eure neue Kraft, um die Menschen und vor allem das zukünftige Neo Tokio und deren Herrscherin zu schützen. Fühlt in euch hinein, um eure Königin zu finden“, sagte die Stimme von Königin Serenity, alle Sailor Krieger lauschten gebannt ihren Worten. Die Sailor Senshis schauten sich an, alle hatten silberne Schleifen bekommen und sahen entschlossen aus. Sie nahmen sich an den Händen und schlossen die Augen, während sich jede einzelne konzentrierte. „Mamoru...“, hörten sie auf einmal Bunnys ängstliche Gedanken und alle öffneten angespannt die Augen. „Macht des Neptun!“ „Macht des Uranus!“ „Macht des Pluto!“ „Macht des Saturn!“ „Macht des Mars!“ „Macht des Jupiter!“ „Macht des Merkur!“ „Macht der Venus!“ Selbst die kleinsten Wolken am Horizont hatten sich bei diesem mächtigen Spannungsfeld verflüchtigt, das sich langsam aber sicher aufgebaut hatte und sich wie ein schweres Netz über die gesamte Stadt legte, um den Weg für den Transport freizumachen. Die Sailor Krieger waren voll und ganz in ihrem eigenen Element und riefen gemeinsam die letzten magischen Worte, um den Ortswechsel einzuleiten: „SAILOR GUARDIAN TELEPORT!!!!!“ Mächtige Wellen von Energie wurden freigesetzt und hoben die neu verwandelten Sailor Krieger in einem bunten Regenbogen aus ihren Elementen in die Luft und sie rasten durch einen zielsicheren Tunnel voller positiver Energie. Sie rotierten schnell in ihrem großen Kreis und ließen sich von der Energie tragen, die sie zu Bunny bringen würde, da waren sich alle sicher. Sie überquerten Kontinente und schier unendliche Weiten von Ozeanen, welche sich groß und dunkelblau über den Globus zogen. * Ich stand da und sah die dunklen Generäle an. Also sie waren die neuen Feinde! Dass ich Mamoru helfen würde, war klar. Doch gerade als ich zum finalen Schlag ansetzen wollte, sah ich die vielen verschiedenen Lichter auf uns alle zurasen, sie ließen mich vor Erstaunen innehalten. „Was ist das?“, fragte Neflite verdutzt. „Die Sailor Krieger...“, stellte Kunzite fest, meine Augen weiteten sich. Seit wann konnten sie ohne meine Hilfe teleportieren? Befähigten sie ihre neuen Kräfte dazu? Die acht Sailor Guardians landeten genau im Kreis auf der ganzen Plattform und als sie wieder ihre Augen öffneten, schaute Bunny verdutzt in jedes einzelne Gesicht. Zwar hatte Königin Serenity erwähnt, dass sie jedem neue Kräfte verleihen würde, doch von einem neuen Outfit war nicht die Rede gewesen... „Prinzessin!“, schallte es aus acht Mündern gleichzeitig. Ich sah ihnen allen kurz in die Augen. Ich spürte, wie sie mich anstarrten. Klar, mein neues Kostüm war gewöhnungsbedürftig, doch ihre ganzen silbernen Schleifen waren es mindestens ebenso. „Ihr habt eine neue Verwandlung gekriegt?“, fragte ich erstaunt, alle nickten. „Also ihr seid für all das Leid verantwortlich, das unserer Prinzessin widerfahren ist?“, fragte Uranus gereizt und hatte sich an die Generäle gewandt, die sich plötzlich von einer leicht überlegenen Überzahl bedrängt fühlten. „Jetzt habt ihr es auch mit uns zu tun! Wir sind die Sailor Guardians, Beschützer der zukünftigen Königin und im Namen des neuen Silberjahrtausends, Neo Tokio, werden wir euch bestrafen!“, Sailor Venus ergriff das Wort und sprach mit einer so entschlossenen Stimme, dass den vier Generälen das Herz in die Hose rutschte, wenn sie überhaupt eines besaßen. „Ich würde fast sagen, jetzt machen wir es kurz!“, schrie ich entschlossen und nahm damit das Zitat von Zoisite in den Mund. Ich stellte mich zu meinen Beschützern, damit wir zusammen angreifen konnten. Autorennotiz: Dieses Kapitel ist korrigiert!! Kapitel 23: Einen muss es treffen... ------------------------------------ Hallo ihr Lieben! Oh mein Gott, die Hitze kann einen wirklich sowas von unkreativ machen, das ist wirklich schlimm ^^ Ich musste mich total überwinden, in meinem Dachgeschoss, bei einer momentanen Hitze von über 30°C das nächste Kapitel zu schreiben... Aber hier ist es nun!! *stolz sei* Trotz Hitze und glühender Tastatur ist es nun fertig :-) Ich hoffe, es wird euch gefallen!! Und extra für eine besonders ausführliche Stelle zum Schluss mit unserem "bösen Dreamteam"... Hiermit eine kleine Aufmunterung für dich, weil es dir ja momentan nicht sooooo dolle geht!! *dich feste drück* An alle fleißigen Kommentarschreiber ein ganz großes Dankeschön wie immer sind eure Kommis erste Sahne, dafür lohnt es sich doch wirklich zu schreiben!! Da sich die Geschichte nun schon länger hinzieht als erwartet, werden nun die Ereignisse etwas schneller aufeinanderfolgen, wie ihr in der Kapitelvorschau schon sehen könnt. Also ab dem nächsten Kapitel gibt's Tachales :-D Nun aber genug geplaudert, vieeeeel Spaß beim Lesen, Gaaaaanz liebe Grüße und ich drück euch alle, Eure Lisa-Marie91 Kapitel 23: Einen muss es treffen... Sailor Jupiter machte entschlossen einen Schritt nach vorne und probierte als Erste ihre neue Kraft aus: „Blitz des Jupiter, flieg und sieg!“ Ein gewaltiges Donnern war eine kleine Vorwarnung für die Generäle, was nun passieren würde. Ein gewaltiger Blitz entlud sich und sauste auf die vier Shitennou zu, die sich gerade noch in Deckung bringen konnten. Der Blitzeinschlag hinterließ ein schönes Loch im Boden der Eifelturmplattform. Zoisite beschwor seinen Feuerstrahl hervor und schleuderte ihn auf die Krieger, doch er prallte nutzlos ab. „Du willst Feuer, Zoisite? Hier kriegst du Feuer!“ Rey hatte die Arme ausgebreitet und drehte sich langsam um die eigene Achse, während sie ihre neue Attacke einsetzte: „Feuersturm des Mars, flieg und sieg!“, schrie sie entschlossen, eine Feuerwand hatte sich um sie herum gebildet und sauste auf Zoisite zu, der jedoch nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnte und mit voller Wucht die heißen Flammen abbekam. „Meine Frisur!“, schrie er aufgebracht, nachdem er von dem Flammensturm zu Boden gerissen und angesengt worden war. „Du hast meine Haare abgefackelt!“ Er bekam sich gar nicht mehr ein, doch Neflite holte ihn in die Wirklichkeit zurück: „Wir haben gerade eindeutig andere Probleme als deine Haarpracht!“, erwiderte er schnippisch. Kunzite stellte sich entschlossen vor alle drei Generäle. „Macht, dass ihr verschwindet, ich halte sie auf“, sagte er knapp und breitete die Arme aus. „Aber... Kunzite!“, rief Zoisite ungläubig. Dass er sich für ihn aufopfern wollte konnte er ja noch halbwegs verstehen... Aber auch für Jedyte und Neflite? „Geht“, sagte Kunzite energisch und versuchte, den nächsten Angriff abzuwehren, doch er hatte Schwierigkeiten, obwohl er als der Stärkste der vier Generäle galt. Neflite und Jedyte verschwanden augenblicklich, ohne ihrem eigentlichen Opfer, Mamoru, überhaupt noch eines Blickes zu würdigen. Zoisite warf den Kriegern einen wütenden und Kunzite einen besorgten Blick zu, bevor er widerstrebend verschwand. Kunzite war alleine. Er versuchte, dunkle Energie zu beschwören. „Vergiss es! Stirb! Speer des Uranus, flieg und sieg!“, schrie Uranus, ein heller Stab formte sich in ihren Händen und zischte mit unheilvollem Laut auf Kunzite zu, zerschnitt ihm den dunklen Energieball und traf ihn an der rechten Schulter. Mit einem schmerzverheißenden Schrei fiel Kunzite verletzt zu Boden. „Wasserfall des Merkur, flieg und sieg!“, schrie Merkur, eine Wand aus Wasser hatte sich über ihr gebildet und flog mit ungeheurer Kraft auf Kunzite zu und ließ ihn für einige Zeit keine Luft mehr bekommen. Außerdem hatte das viele Wasser einen so riesigen Druck aufgebaut, dass er auch noch gegen das Geländer des Eifelturms krachte und sich noch zusätzlich eine Rückenverletzung zuzog. „Na wartet...“, keuchte er, so leicht ließ er sich schließlich nicht besiegen. Er hatte vor, noch eine große Energiekugel zu erschaffen, doch er kam nicht mehr dazu. „Sense des Saturn, flieg und sieg!“, rief Hotaru und setzte zum ersten Mal in ihrem Leben zu einer Angriffsgeste an. Die Sense löste sich vom restlichen Stab, sauste auf Kunzite zu und schlitzte ihm die Unterschenkel auf. Quälend vor Schmerzen verlor Kunzite seine Energiekugel erneut und merkte, dass er verloren war. Die Sense sauste zurück und fügte sich unter einem kurzen Aufleuchten wieder an den Stab von Saturn an. „Einen muss es treffen, machen wir dem ein Ende!“, sagte Neptun und setzte zu ihrer Attacke an, um Kunzite ein für alle Mal aus dem Weg zu schaffen. „Dreizack des Neptun, flieg und...“ * „NEIN!“, schrie ich verzweifelt und stellte mich vor Sailor Neptun. „Bunny?!“, fragte Venus verwirrt, auch die andere Krieger sahen verdutzt drein. Neptun jedoch hielt sofort in ihrer Attacke inne und ließ die Arme sinken, der Dreizack, der sich bereits gebildet hatte, löste sich langsam in Nichts auf. „Hört sofort auf!“ Mir standen die Tränen in den Augen. „Warum?“, fragte Pluto. „Ich will nicht, dass ihr ihn tötet! Ihr habt ihn doch schon so sehr gequält! Lasst mich doch einfach versuchen, ihn auf die gute Seite zu bringen!“, rief ich verzweifelt, alle sahen mich mitleidig an. „Er ist auch nur ein Mensch mit Gefühlen! Vielleicht... reichen die Kräfte von Royal Sailor Moon aus, um ihm zu einem guten Leben zu verhelfen! Bitte lasst es mich versuchen!“, sprach ich energisch. „Schön. Dann versuche es. Falls du scheitern solltest, töten wir ihn!“, sagte Haruka kompromissbereit. Ich war überrascht. Von ihr hatte ich am wenigsten eine Zustimmung erwartet. Ich wandte mich Kunzite zu, der mich schwer atmend betrachtete. „Das... werde ich..... niemals... zulassen...!“, flüsterte er, doch ich ließ mich davon nicht beirren und hob mein neues Mondzepter, schloss die Augen und konzentrierte mich. „Macht der Mondprinzessin, verbanne das Böse von ihm!“, rief ich entschlossen, die goldene Mondkrone auf dem Zepter leuchtete kurz auf und ich spürte, wie meine neue Macht zu wirken begann und ein konstanter Magiestrom auf Kunzite überging. Der jedoch schüttelte vor lauter Qualen den Kopf und schaffte es irgendwie, zu verschwinden. Meine Kraft ebbte ab, auf einmal hatte ich nur noch einen Blick für Mamoru übrig. „Mamo-chan! Ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte ich und wiegte seinen Kopf in meinen Händen. „Ein... Ein Engel...“, murmelte Mamoru, als er an mir hochsah. „Nein, ich bin’s, deine Bunny! Ich habe mich weiterverwandelt! Oh Mamoru... Geht es dir gut?“, fragte ich besorgt und er deutete ein leichtes Nicken an. „Ich glaube schon. Was? Eine neue Verwandlung?“, fragte er verwirrt, doch ich legte ihm einen Finger auf die Lippen. „Nicht jetzt. Pst. Ruh dich aus, es wird alles gut“, beruhigte ich ihn, meine Sailor Krieger halfen mir, Mamoru in das Hotelzimmer zu bringen, wo er sich erst einmal ausruhte. „Also jetzt wissen wir, wer unsere neuen Feinde sind!“, meinte Makoto und rührte ihren Kaffee herum, wir hatten uns alle wenig später in einem Café in der Nähe niedergelassen, um noch einmal alles besprechen zu können. Natürlich hatten wir uns alle wieder zurückverwandelt. Ich trug einen langen, weißen Rock, ein passendes Oberteil dazu und eine hellgrüne, lange Strickjacke darüber. „Die vier Generäle?“, fragte Minako dazwischen. „Du hast doch gesehen, dass es die Generäle waren!“, fügte Rey ein wenig genervt hinzu. „Schon, aber glaubt ihr wirklich, dass sie unsere einzigen Feinde sind?“, fragte Minako und schlürfte an ihrem Bananenmilchshake. „Du meinst, es gibt noch mehr Feinde außer ihnen?“, fragte Michiru und gab nachdenklich noch etwas Zucker in ihren Tee. „Sie werden vermutlich unter irgendjemandem stehen, so wie damals unter Perilia“, sagte Amy weise und rückte ihre Kaffeetasse zurecht, die sich ein wenig neben der exakten Einprägung der Untertasse befunden hatte. „Hoffentlich ist es kein so schlimmer Feind wie Galaxia. Wir können nicht noch einmal auf ein Licht der Hoffnung warten, dass es uns rettet“, stellte Haruka klar und hielt währenddessen ihren Löffel fest, der immer noch in der Tasse steckte. Dann sah sie auf. „Sonst hätten wir ein ernstzunehmendes Problem“, fügte sie noch an, wir alle nickten. Ich hatte mich bisher noch gar nicht dazu geäußert. Ich war in Gedanken versunken, hatte jedoch jede einzelne Regung und jedes einzelne Wort sehr genau mitverfolgt. Kunzite hatte sich schon einmal geweigert, gut zu werden. Doch warum? Was war so schlimm daran, die Seite zu wechseln? Er wäre glücklich geworden, da war ich mir sicher. Ich hoffte, es würde mir irgendwann einmal gelingen, ihn von der guten Seite begeistern zu können. * „KUNZITE!“, schrie Zoisite entsetzt auf, als der schwerverletzte General mit letzter Kraft in das Königreich des Bösen teleportierte. „Warum haben sie dich nicht gleich umgebracht?“, trauerte Metallia ein bisschen der Gesamtsituation nach und erntete dafür einen entsetzten Blick von Zoisite. „Was denn? Es ist doch wahr! Jetzt müssen wir ihn auch noch versorgen!“, ärgerte sich die Böse und ging mit einem ergebenen Seufzen aus dem Raum. „Komm, wir bringen dich wieder auf die Beine!“, sagte Zoisite sicher, hob Kunzite hoch und brachte ihn in sein Bett. „Sie haben dich ja ganz schön in die Mangel genommen! Diese verdammten Sailor Guardians!“, stellte Zoisite fest, als er die ganzen Wunden sah. Doch so wie es sich für einen Liebhaber gehörte, versorgte er Kunzite mehr als ausreichend und blieb noch bei ihm, um sich mit ihm zu unterhalten. „Sie wollten mich gut machen...!“, murmelte Kunzite und Zoisites Augen wurden eine Spur größer. „Sailor Moon?“, fragte der Angesprochene nach, Kunzite nickte. „Das sieht ihr ähnlich. Sie ist immer noch so naiv wie früher... Sie versteht doch gar nichts!“, regte Zoisite sich weiter auf und ging im Zimmer auf und ab. „Wir müssen siegen oder sterben! So ist das nun mal und da kann sie uns auch nicht helfen!“ „Meinst du das wirklich?“, fragte Kunzite. Zoisite wirbelte herum. „Was redest du da? Ein Teil ihres Zaubers muss dich wohl doch erwischt haben, was?“, fragte Zoisite spöttisch und ein liebevolles Lächeln umspielte seine Lippen. „Du solltest schlafen und dich ausruhen. Morgen sprichst du dann wieder normal“, meinte er zärtlich und strich Kunzite über die Wange. „Das meinte ich ernst. Hast du Metallia vorhin nicht gehört? Ihr ist es doch im Grunde genommen egal, ob wir alle draufgehen oder leben. Da können wir doch als Gute weiterleben... Die Handlung von Royal Sailor Moon hat mich zum Nachdenken gebracht. Natürlich habe ich mich zuerst dagegen gewehrt, quasi eine Abwehrhaltung, doch wenn ich nun konkreter darüber nachdenke...“ „So ein Quatsch! Metallia würde uns im Nachhinein doch alle dafür umbringen, alleine schon dafür, dass wir solche Gedanken hegen! Vergiss es, Kunzite! Sailor Moon ist unsere Feindin und sie wird immer eine bleiben! Schade ist nur, dass unser Plan mit Mamoru misslungen ist! Na ja... Ich konnte Endymion eh noch nie leiden. Immer stand er einem im Weg herum, wenn man einen Auftrag auszuführen hatte... Außerdem wurdest du extrem stark verletzt. Mir scheint, als hätten wir momentan eine ziemliche Pechsträhne...“ Zoisite betrachtete seufzend seine angesengten Haare im Spiegel. „Egal, jetzt solltest du schlafen!“, meinte Zoisite und wischte den besorgten Ausdruck auf seinem Gesicht beiseite. „Okay, aber nur, wenn du mir etwas versprichst!“, forderte Kunzite, Zoisite tat überrascht. „Und was soll ich dir versprechen?“, fragte er ein wenig herausfordernd. „Dass du Royal Sailor Moon nicht angreifen wirst, bis ich wieder gesund bin“, meinte Kunzite ruhig, Zoisite reagierte etwas nervös auf diese Forderung. „Und wieso?“, fragte er etwas bissig. „Sie hätte es verdient, nachdem, was sie dir angetan hat!“, meinte er. „Sie hat mir nichts angetan. Im Gegenteil: Sie hat sogar verhindert, dass mich ihre Krieger umgebracht hätten. Es sind die Guardians, die eine Lektion verdienen, nicht sie“, sagte Kunzite schwach. „Aber wir müssen verhindern, dass sie den Thron besteigt. Das geht leider nur, indem wir Royal Sailor Moon eliminieren, auch, wenn du in letzter Zeit wohl einen Narren an ihr gefressen zu haben scheinst“, erwiderte Zoisite kühl. „Trotzdem, während ich krank bin möchte ich in Ruhe schlafen können, ohne mir Sorgen um dich und deine Gesundheit machen zu müssen“, sagte Kunzite. Zoisite wollte noch etwas erwidern, doch da war sein Gesprächspartner bereits weggenickt. „Was du von mir verlangst, ist viel. Aber ich werde es tun. Vorerst bist du vor mir gefeit, Royal Sailor Moon. Wie schon gesagt: Vorerst.“ Mit einem vielsagenden Lächeln verließ Zoisite den Raum, um sich einen weiteren Plan auszudenken und seinen Liebsten schlafen zu lassen. Vorerst hieß schließlich nicht für immer. Es war auf eine Zeitspanne beschränkt, so lange oder kurz sie auch sein mochte... vorerst. Autorennotiz: Dieses Kapitel ist korrigiert!! Kapitel 24: Die Tugenden einer zukünftigen Königin -------------------------------------------------- Hallo ihr Lieben!! Tut mir waaaaaahnsinnig leid, dass ich das Kapitel erst jetzt online stelle, aber ich wurde letzte Woche aus persönlichen Gründen etwas aus der Bahn geworfen, verzeiht mir bitte! Hier das nächste Kapitel, was euch hoffentlich wieder mal gefallen wird!! Ich habe auch eine kleine Überraschung eingebaut, aber dafür müsst ihr das Kapitel jetzt vor allem zuende lesen :-) Außerdem gibt es ein unerwartetes Wiedersehen... Ich mach's mal wieder spannend, gell? ^^ Vielen Dank an unsere zwei neuen Kommentarschreiber sailormars und El-CK für eure Kommis! Aber natürlich auch ein fettes Danke an alle anderen, die hier wieder ihre Meinung dagelassen haben! Also, genug geplaudert, jetzt aber viel Spaß beim Lesen, ich drück euch alle, Lisa-Marie91 PS: Bin noch selbst völlig fertig vom Ende dieses Kapitels... Ach Gottele sie machen bald ganz was sie wollen, diese Figuren!! ^^ Kapitel 24: Die Tugenden einer zukünftigen Königin Ich öffnete meine Augen. Sonnenstrahlen fielen mir ins Gesicht. Ich blinzelte immer noch verschlafen. Drei Wochen waren seit unserer Paris Reise vergangen, Mamoru hatte sich wieder erholt und der Alltag war wieder in unser Leben eingekehrt. Mamoru räkelte sich neben mir. Auf einmal traf es mich wie ein Schlag: ICH KAM ZU SPÄT! Ich fiel beinahe aus dem Bett, so schnell wollte ich aufstehen. „Mmh... Bunny... Was ist denn?“, fragte mein Freund verschlafen, er saß etwas verwirrt und schlaftrunken im Bett, und beobachtete mich dabei, meine Unterwäsche ausfindig zu machen und sie mir mit gewisser akrobatischer Leistung auch noch gleichzeitig anzuziehen. Mamoru sah auf die Uhr. „Bunny... Was machst du für eine Hektik? Du bist doch gar nicht zu spät!“, murmelte er und ich hielt mitten in meiner Bewegung inne, das linke Knie angewinkelt und durch meine Beine hinter mich schauend. „Was meinst du damit?“, fragte ich sofort. Mamoru fing an zu grinsen. „Es ist erst 7 Uhr. Du hättest erst in einer Stunde aufstehen müssen!“, sagte er halb lachend, während ich seufzend in mir zusammensank und darauf Acht geben musste, dass ich mir nicht die Beine verknotete. „Jetzt im Ernst?“, fragte ich leidend, er nickte. „Die Schule scheint dich sehr geprägt zu haben, meine Liebe“, sagte Mamoru und zog sich die Decke über den Körper. „Ja, das glaube ich allmählich auch. Aber ich kann jetzt nicht mehr schlafen. Ich bin viel zu aufgeregt“, sagte ich und Mamoru seufzte ergeben. „Schon gut, schon gut, ich stehe ja schon auf“, sagte er und hob gähnend die Füße aus dem Bett. „Danke dir“, sagte ich lächelnd und zog mir etwas an, bevor Mamoru auf die Idee kommen könnte, mich nur in Unterwäsche zu überfallen. Während dem Frühstück war ich ungewohnt leise. „Du bist wirklich aufgeregt, wenn du keinen Ton sagst“, stellte Mamoru fest und trank einen Schluck von seinem Kaffee. „Was ist, wenn die Kinder mich nicht mögen?“, fragte ich besorgt. „Ach was, du hast doch einen guten Draht zu Kindern“, widersprach mir Mamoru, doch er hatte mich noch nicht so ganz davon überzeugen können. „Chibiusa konnte mich auch nicht leiden“, sagte ich und nippte an meinem Kaffee. „Anfangs hattet ihr Schwierigkeiten, aber am Ende habt ihr euch doch verstanden. Ihr wart na ja, eben Mutter und Tochter. Da gibt es manchmal Reibereien. Ich dachte, du freust dich auf das Praktikum im Kindergarten? Warum zögerst du dann jetzt?“, fragte er. „Unsicherheit“, antwortete ich ehrlich. „Die Tugenden einer Königin. Du musst sie lernen, damit du bereit bist, über ein ganzes Land zu herrschen“, sagte Mamoru. „Das klingt total verrückt. Ich soll über ein Land herrschen? Ich fühle mich noch gar nicht bereit dazu!“, erwiderte ich. „Du bist erwachsen geworden, weißt du das? Ich denke schon, dass du dazu bereit bist. Du wirst eine gute Königin sein“, sagte Mamoru und ich lachte. „Na dann werde ich mich mal unter Beweis stellen!“, lächelte ich und schnappte mir meine Handtasche. „Viel Glück“, wünschte mir Mamoru, ich zwinkerte ihm zu, während ich zur Tür hinausging. „Sie packt das schon“, hörte ich Luna noch zu Mamoru sagen, bevor ich die Tür hinter mir schloss. Ich ging auf die Straße, die Sonne schien lachend vom Himmel, ich fing gleich an zu strahlen. Auch wenn der Mond mein Element war, die Sonne liebte ich doch fast genauso viel. Und so machte ich mich noch ein bisschen verträumt auf den Weg zum Kindergarten. Ich erinnerte mich noch sehr gut, wie ich Chibiusa damals immer an den Kindergarten gebracht hatte, bevor sie in die Grundschule kam. Und so schlenderte ich die Straße entlang und so bemerkte ich die Frau vor mir erst viel zu spät. Sie hatte eine große Einkaufstüte in den Armen und es ließ einen Schlag. Ich hätte mich vielleicht aufregen können! Und ich will Königin werden! „Oh, Verzeihung, es tut mir leid, ich hätte besser aufpassen müssen...“, entschuldigte ich mich sofort, beugte mich hinunter und fing an, die Lebensmittel vom Gehsteig aufzusammeln. „Mir tut es auch leid, ich habe nicht aufgepasst, das war ganz allein meine Schuld...“, sagte mein Gegenüber und ich erstarrte. Die Stimme kannte ich doch woher... Ich blickte auf und sah der Dame ins Gesicht. „FISCHAUGE?“ Ich ließ sämtliches Obst, das ich noch in der Hand hielt, auf einen Schlag fallen. „Sailor Moon?“, fragte Fischauge in diesem Moment ebenso verdutzt. „Das glaube ich nicht... Ihr lebt auf der Erde? Das ist so schön! Ich meine, dich wiederzusehen!“, sagte ich und stand strahlend auf, Fischauge hatte mir ihre Hand hingehoben und zog mich auf die Füße. „Ja, dank Pegasus lebe ich nun schon seit fast drei Jahren auf der Erde. Nachdem Nehelenia besiegt wurde, hat er unsere Traumspiegel zur Erde geschickt, bevor er nach Elysion zurückgekehrt ist. Seitdem leben wir als Menschen auf dieser Welt. Und wir haben auch Träume, sogar ganz viele schöne Träume!“, schwärmte Fischauge. „Was habt ihr denn so für Träume?“, hakte ich interessiert nach, während ich das erneut zu Boden gefallene Obst aufsammelte und in die große Papiertüte zurücklegte. Fischauge half mir. „Na ja... also ich würde total gerne am Meer wohnen. Dem Wasser zusehen, wie es am Horizont glitzert. Jeden Abend würde ich auf der Terrasse sitzen und mich daran satt sehen. Das ist mein größter Traum“, erzählte Fischauge und ihre Augen fingen zu leuchten an. „Das ist wirklich ein sehr schöner Traum“, sagte ich und schaute sie liebevoll an. „Und wie geht es Tigerauge und Falkenauge?“, erkundigte ich mich. „Wir sind gemeinsam auf die Erde gekommen und wohnen in einer WG. Es gibt zwar ab und zu Streitigkeiten, aber wir verstehen uns immer noch so gut wie früher. Außerdem tragen wir denselben Nachnamen. Falkenauge ist Lektor bei einem Verlag und Tigerauge ist Masseur geworden.“ „Masseur?“, Ich prustete leicht los. Ich konnte es mir schwer vorstellen, dass Tigerauge Masseur geworden war, wo er doch mit seiner Peitschte besser umgehen konnte als mit seinen Händen. „Ja, kaum vorstellbar, oder? Und ich bin Bademeisterin geworden, im Freibad“, erzählte Fischauge und ich räumte die letzte Packung Lebensmittel in die Tüte. Sie legte eine Hand an ihre Wange und flüsterte mir zu: „Man nennt mich übrigens nicht mehr Fischauge. Den Namen habe ich abgelegt, zu auffällig, du verstehst?“ Ich nickte langsam, während ich ihr gebannt zuhörte. „Ich heiße nun Shizuka Sa. Auch Falkenauge und Tigerauge heißen anders. Falkenauge heißt Akira Sa und Tigerauge Jiro Sa.“ „Gut zu wissen!“, nickte ich und sah zufällig auf meine Uhr. „Ach du Schreck! Ich komm zu spät! Fischauge... äh ich meine Shizuka können wir uns heute Nachmittag im Crown treffen? Ich glaube, es gibt viel zu erzählen! Bring doch auch Akira und Jiro mit!“, sagte ich hektisch, Fischauge konnte gerade noch nicken, bevor ich verschwunden war. ‚Also eine Tugend muss ich auch noch lernen: Nicht zu spät kommen!‘, grummelte ich in Gedanken und hastete nun den kompletten restlichen Weg entlang, bis ich am Kindergarten ankam. „Es tut mir so leid, aber ich wurde aufgehalten!“, schnaufte ich und die Erzieherin lächelte mich an. „Das ist doch nicht schlimm. Ich bin an meinem ersten Tag auch zu spät gekommen! Hier! Die kleine Unazuki sucht jemanden, der mit ihr Verstecken spielt! Das kannst du gleich mal übernehmen!“, sagte die rothaarige Frau und führte mich zu einem kleinen Mädchen mit braunen Haaren, dass mich begeistert musterte. Im Hinblick auf die nächsten weiteren Tage konnte man jetzt schon sagen, dass die Tugenden einer Königin nicht leicht zu erlernen waren. Einige Kinder trieben mich bis an meine Grenzen, doch ich lernte, damit umzugehen und wirkliche Verantwortung zu übernehmen. Mit dem Amazonentrio blieb ich nach unserem ersten Treffen auch in Kontakt, schließlich waren unsere Schicksale für einige Zeit miteinander verflochten gewesen. Mamoru kam einmal mit in den Kindergarten und bewunderte meine Ausstrahlung. Aber nach 5 Monaten sollte man ja schließlich auch allmählich eine Steigerung feststellen können. Mein Praktikum war im Februar zu Ende. Es war eine kalte Winternacht, als Mamoru mir strahlend den Plan des Kristallpalastes vor die Nase legte. „Hier, wir müssen uns bald entscheiden, wo wir was hinstellen wollen!“, erklärte er und ich setzte mich seufzend neben ihn, die Entscheidung war wirklich schwer, wo sollte was stehen? Gemeinsam brüteten wir den ganzen Abend über den Plan und richteten uns unser kleines großes Traumschloss ein. Eine Woche später kam ich nach einem gemütlichen Teenachmittag bei Rey wieder nach Hause zurück, als mich Luna schon im Flur empfing. „Hallo Luna!“, begrüßte ich meine treue Freundin, während ich mir die wärmende Jacke auszog, hier in der Wohnung war es schön warm. „Hallo Bunny!“ Ihre Stimme klang wie in alten Zeiten. Liebevoll kraulte ich sie hinter ihrem Ohr. „Bist du das Empfangskomitee? Wo ist denn Mamoru?“, fragte ich verwirrt, auf einmal sah ich die Rosenblätter auf dem Boden. „Was ist denn hier passiert?“, fragte ich mich, doch ein Lächeln hatte sich auf meine Lippen geschlichen. Ich hatte doch erst in ein paar Monaten Geburtstag?? „Finde es heraus!“, gluckste Luna und sprang voraus. Ich richtete mich langsam auf und folgte der Spur aus Rosenblättern, die mich in das Schlafzimmer führte, welches noch prächtiger geschmückt war als bei unserer ersten Nacht. (http://www.youtube.com/watch?v=uS__ovTY2AI) Mitten in den roten Rosen, den Blumensträußen und den Kerzen wartete mein Freund auf mich. „Mamoru...“, hauchte ich verwirrt. „Was ist hier denn passiert?“, fragte ich, meine Wangen waren rosig und meine Augen leicht feucht. „Liebste Bunny. Als ich dich kennen gelernt habe, warst du für mich ein seltsames Mädchen, das mich doch mit einer mir unbeschreiblichen Art und Weise in den Bann gezogen hat. Ich habe lange nicht gesehen, was für ein gutmütiger und liebenswerter Mensch in dir steckt und dafür könnte ich mich immer noch ohrfeigen, dass ich so verdammt lange gebraucht habe, um das zu begreifen. Ich bitte dich inständig, mir das nachzusehen. Seit sich jedoch unsere Identitäten gelüftet hatten, wollte ich dich immer beschützen, weil du für mich das Wichtigste warst, was es nur in meinem Leben gab. Ich konnte dich leider nicht vor Perilia und Metallia beschützen, was mir sehr leid tut. Und doch habe ich immer mein Bestes gegeben, um mein Mondgesicht zu beschützen...“ „Mamoru...“, flüsterte ich und hatte dabei Tränen in den Augen. Seine Worte waren so wunderschön ehrlich, aufrichtig und so lieb. „Wir sind seit Anbeginn der Zeit füreinander bestimmt. Unsere Liebe überdauerte Jahrhunderte und das soll uns immer allgegenwärtig bleiben. Leider kam ich in unserem früheren Leben nicht dazu, um deine Hand anzuhalten, Prinzessin des weißen Mondes, doch heute werde ich mir diese Chance nicht nehmen lassen. Bunny Tsukino, Royal Sailor Moon, zukünftige Neo Queen Serenity über Crystal Tokio möchtest du mich, Mamoru Chiba, heiraten?“ Ich war sprachlos, so sehr berührten mich die Worte. Neben mir schluchzte Luna, doch es war nebensächlich, ich nahm es kaum wahr. Die Gefühle rauschten in mir, Wogen durchfuhren mich wie eine Achterbahn, mal warm, mal kalt. Mir standen die Tränen in den Augen. Mamoru kniete vor mir nieder und seine Augen waren geschlossen, als er auf meine Antwort wartete. Die Flammen der Kerzen und die Farbe der Blumen verschwammen in einem wilden Farbenteppich, als ich meine Augen für einen kurzen Moment schloss und die Worte auf mich wirken ließ. Ich war so glücklich, einfach nur glücklich. Autorennotiz: Dieses Kapitel ist korrigiert!! Kapitel 25: Hochzeitsvorbereitungen ----------------------------------- Hallo ihr Lieben!! Vielen Dank an: YUN-CHAN, saspi, EL-CK, Sugarpia, Monito 2010, DerJoker, Troja13 und Sandy für eure liebe Kommentare :-) Dieses Kapitel ist wieder eines der lustigeren und ich hoffe, ihr lacht dabei genauso viel wie ich beim Schreiben gelacht habe... Das Kapitel ist zwar eines der etwas kürzeren, doch dafür sind die nächsten zwei Kapitel bombig lang, quasi der erste richtige Höhepunkt in dieser Story. Ich hoffe, das Kapitel gefällt euch und wir sehen uns auch wieder beim nächsten Kapitel, Ganz liebe Grüße und bis zur Trauung ;-) Lisa-Marie91 Kapitel 26: Hochzeitsvorbereitungen Ich öffnete meine Augen erneut, Mamoru blickte mich inzwischen an. Luna zog die Nase hoch und sah mich mit tränennassen Augen an, um gespannt meine Antwort abzuwarten. Mein liebevoller Gesichtsausdruck wandelte sich in ein Strahlen. „Natürlich will ich!“, lächelte ich und meine Augen leuchteten, als mich Mamoru mit Tränen in den Augen in seine Arme schloss. „Ich hatte so sehr Angst, dass du ‚Nein‘ sagst...“, gestand er mit einem schiefen Lächeln, ich musste grinsen. „Hätte ich etwa unsere ganze Zukunft über den Haufen werfen sollen? Natürlich nicht! Es obliegt einer Königin auch, ernst zu antworten...“, sagte ich altklug, doch Mamoru schnitt mir das Wort mit einem Kuss ab. „Das ist ja sooooo romantisch! Ich freue mich so für euch!“, schluchzte die schwarze Katze neben uns, sie war wirklich nah am Wasser gebaut. Doch auch Mamoru und ich hatten noch Tränen in den Augen. Eine Verlobung machte man schließlich nicht mal nebenbei und bleibt dabei auch noch emotionslos! Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass der Abend erst noch schön werden würde... Nachdem ich feierlich den Verlobungsring angestreift bekam, versanken Mamoru und ich in unsere glückliche Gefühlswelt, während uns Luna endlich allein ließ. Am nächsten Morgen wurde ich durch das Klingeln des Telefons geweckt. Noch halb in meinen Träumen gefesselt, blinzelte ich, um erst einmal wach zu werden. War es etwa schon so spät?? Mamoru hatte mich im Arm, weshalb ich mich erst einmal befreien musste, bevor ich zum Telefon gehen konnte und schlussendlich abhob, nachdem es vermutlich auch schon unsere Nachbarn geweckt hatte... „Tsukino?“, fragte ich verschlafen und gähnte herzhaft. „BUUUUUUUUUUUUUNNNNNNNNNYYYYYY!“, schrie es aus dem Hörer, ich bekam so einen Schock, dass ich ihn beinahe fallen ließ. Die Stimme war unverkennbar. Ich würde Reys Stimme selbst dann erkennen, wenn es einen Feuersturm gab – wobei – da war es doch relativ offensichtlich, dass es Rey sein musste... „Rey. .. erschreck mich doch nicht so!“, fluchte ich, nun durch das Gebrüll endlich halb wach. Ich trug einen rosafarbenen Schlafanzug mit kleinen Häschen drauf und musste mich am Telefontischchen festhalten, um nicht vor Schock umzufallen. „WIE KANNST DU ES WAGEN?“, schrie nun die Stimme von Makoto in den Hörer. „Jetzt nehmt sie doch nicht so ins Verhör...“, sagte die zögerliche Stimme von Amy im Hintergrund. „Sei still Amy!“, schallte es unisono von den anderen. „Was ist denn los?“, fragte ich perplex, nur um einmal vorsichtig anzumerken, dass ich auch noch da war... „Das fragst du noch?“, brüllte Minako in den Hörer. „Bunny wie konntest du nur...“, sagte Makoto vorwurfsvoll. „WAS IST DENN PASSIERT?“, rief ich nun laut, Mamoru hatte sich inzwischen ebenfalls verschlafen im Bett aufgesetzt und sah noch etwas ratlos drein. „Warum haben wir nicht SOFORT erfahren, dass du VERLOBT bist?“, schrie Rey, mir fiel nun endgültig der Hörer aus der Hand, doch ich fing ihn mit der linken Hand geschickt auf. „Woher wisst ihr das?“, fragte ich nun halb wütend, halb neugierig. Ich hatte es ihnen selber sagen wollen... doch zu spät. Auf einmal fiel es mir wie Schuppen von den Augen... „Luna...“, seufzte ich. Warum konnte sie nicht einmal die Klappe halten? Wieso? Was hatte ich falsch gemacht? Wobei, wenn ich es mir recht überlegte wohl eine ganze Menge... „Ich wollte es euch selber sagen...“, sagte ich geknickt, doch am Ende war noch lange keine Stille. „Ist das alles, was du dazu zu sagen hast?“, seufzte Rey ergeben. „Wann hättest du es uns denn gesagt?“, fragte Makoto. „Ja, das ist eine wahrlich gute Frage!“, kommentierte Minako. „Ich hätte es euch dann gesagt, wenn ich aufgestanden wäre!“, zischte ich, meine Freunde verstanden auf einmal. „Oh, haben wir dich geweckt?“, fragte Amy. „Ja, so könnte man es umschreiben! Ihr habt mich regelrecht aus dem Bett geklingelt!“, merkte ich leidend an. „Ist doch klar, dass unsere Bunny um diese Uhrzeit noch im Bett liegt!“, stellte Rey kühl fest. „Gar nicht! Mamoru liegt auch noch im Bett...“, sagte ich wahrheitsgemäß und hörte vom Schlafzimmer her ein Stöhnen, offenbar hatte ich zu viel ausgeplaudert und tatsächlich, einen Moment später bereute ich meinen Ausrutscher. „Ach so... Haben wir euch gestört?“, feixte Minako und schien für diese Worte von irgendwem einen Hieb in die Seite eingefahren zu haben, da sie kurz darauf vor Schmerz aufschrie. „Ist doch klar, dass sie eine lange Nacht hatten, nach einer Verlobung...“, flüsterte Makoto, aber ich hörte sie trotzdem und verdrehte die Augen. Warum verstanden meine Freunde das klitzekleine Wörtchen „Privatsphäre“ denn nicht? „Aber Bunny, dir ist schon bewusst, dass wir jetzt schon mit den Planungen anfangen, oder?“, stellte Minako klar, ich seufzte ergeben. Irgendwoher hatte ich gewusst, dass sie die Nachricht so auffassen würden... „Ich backe den Kuchen!“, meldete sich Makoto gleich zu Wort. „Und ich singe etwas!“, sagte Rey begeistert. „Ich aber auch!“, sagte Minako etwas beleidigt. „Ich hab es aber zuerst gesagt!“, rief Rey zornig, beide fingen an zu knurren, ich ließ bereits den Kopf hängen und schüttelte verständnislos den Kopf. „Äh Leute... Ähm hallo...“, sagte ich vorsichtig, doch ich schien Luft zu sein. „Ich werde aber singen, weil ich es besser kann!“, schrie Rey währenddessen. „Ich kann aber dafür besser tanzen!“, schrie Minako ihr entgegen. Ich holte tief Luft. „LEUTE!“, brüllte ich, am anderen Ende herrschte plötzlich Stille. „Hört zu! Ich komm in zwei Stunden vorbei...“, sagte ich und legte auf, ohne ihnen einmal tschüss gesagt zu haben. Also so schön es auch war, Freunde zu haben, manchmal konnten sie ganz schön anstrengend sein... „Warum schreist du bitte so?“, fragte Mamoru, der mittlerweile ebenfalls wach war. „Weil meine Freunde erfahren haben, dass ich verlobt bin...“, seufzte ich und schaute ihn gequält an. „Du kannst dir vielleicht annähernd vorstellen, was das für Reaktionen ausgelöst hat. Sie wollen sämtliche Planungen übernehmen“, sagte ich geknickt, Mamoru lachte. „Typisch. Aber bist du dir sicher, dass wir ihnen die Planung anvertrauen sollten? Hinterher finden wir uns nicht bei unserer Hochzeit wieder, sondern bei einer Pyjamaparty...“ Ich lachte. Zuzutrauen wäre es ihnen ja schon, da hatte er gewiss Recht... „Ich habe gesagt, dass ich in zwei Stunden zu Rey gehe, dann werde ich mal ein paar grundlegende Dinge mit ihnen klarstellen“, sagte ich und machte uns beiden Kaffee. Das Treffen mit den Mädchen fiel mir doch leichter als gedacht. Sie ließen mich in Ruhe ausreden, dennoch verlangten sie zuerst einmal meinen Verlobungsring zu Gesicht zu bekommen. Wir trafen uns mehrmals, meist war auch Mamoru mit dabei, schließlich betraf ihn die Hochzeit genauso wie mich. Makoto würde das Buffet und die Torte ausrichten, Rey und Minako würden zusammen für die Unterhaltung sorgen und Amy half dabei, die Dekoration zu machen und die Papierdinge zu erledigen, sowie Hallen zu buchen. Wir besprachen, wen wir alles einluden, wann die Hochzeit konkret stattfinden würde, wo wir uns trauen lassen wollten und wo im Anschluss die Krönung stattfinden sollte. „Euch ist schon klar, dass ihr euch alle enttarnen müsst, wenn ich gekrönt werde? Schließlich werdet ihr dann bei mir im Palast wohnen!“, sagte ich, meine Freunde nickten. „Das ist klar, dass das unvermeidlich bleibt. Und was ist mit dir? Willst du die Welt vorher informieren, dass du heiratest oder sollen sie einfach nur die Krönung mitbekommen?“, fragte Amy. „Wir heiraten am Morgen und die Krönung findet dann nachmittags statt. Japan soll erst zur Körnung kommen. Die Hochzeit sollte noch im Familienkreise stattfinden. So zumindest hatten wir es geplant...“ Ich schaute Mamoru an, der mich zustimmend anlächelte. „Das ist gut“, sagte Makoto. „Das passt, das wird ein rundherum gelungener Tag“, meinte Rey zufrieden und nickte. „Ich beneide euch ja so!!“, schwärmte Minako und sah Mamoru und mich herzergreifend an. „Das wird die Traumhochzeit! Ich möchte auch einmal so heiraten wie ihr!“, seufzte sie, ich lächelte und wollte etwas sagen, doch Rey kam mir zuvor: „Dann such dir mal einen. Wenn du da genauso erfolgreich bist wie bei Tigerauge und Falkenauge, hast du ja glatt Chancen.“ Ich fing schallend an zu lachen, da Rey ziemlich genau meine Gedanken ausgesprochen hatte, schließlich lag die Geschichte mit dem Amazonentrio noch nicht so lange zurück. Auch Amy und Makoto fingen an zu lachen, doch Minako hatte den Angelhaken geschluckt und regte sich unglaublich darüber auf. Manchmal fand ich es doch faszinierend, wie leicht meine Freunde in die Luft gehen konnten... Bei ihnen war wahrlich sehr viel Zündstoff vorhanden! Die Wochen vergingen schnell, alle Einladungen waren verschickt worden, mein neunzehnter Geburtstag war vorbei und es rückte das Datum unserer Hochzeit immer näher und näher, als wäre die ganze Welt allein auf dieses Datum gepolt worden... Alles strebte nur dorthin... Autorennotiz: Dieses Kapitel ist korrigiert!! Kapitel 26: Die Trauung ----------------------- Hallo an alle!! Ich hoffe, ihr habt die Woche voller Bangen auf die Hochzeit gut überstanden! Ich bin stolz, euch mitteilen zu können, dass das hier das längste Kapitel bisher ist und ich mehr als 3 Stunden dransaß um es zu schreiben... Ich habe all eure Kommentare aufmerksam gelesen und muss sagen: Ihr seid ein bisschen ungeduldig!! Die Enttarnung kommt noch, wartet's einfach ab!! ^^ Alles zu seiner Zeit, und zwar zur richtigen ;-) Ich hoffe, dass ihr ganz viele Kommis zu diesem Kapitel schreibt, ist ja quasi der erste große Höhepunkt in der Geschichte... Ihr könnt auf jeden Fall gespannt sein!! Ich wünsche euch nun aber viel Spaß beim Lesen! Ich hoffe, ich habe euch wirklich "nicht enttäuscht"! Vielen Dank auch für euer entgegengebrachtes Vertrauen! Das finde ich total goldig von euch! Ich werde mir auf jeden Fall auch weiterhin Mühe geben! So, nun aber! Die Hochzeit!! Ganz liebe Grüße und VIEL SPAß!! Lisa-Marie91 Kapitel 26: Die Trauung Heute war der Tag. Wohlgemerkt DER Tag, der mein Leben verändern sollte. Nach unserer amtlichen Trauung gestern bin ich als Prinzessin Serenity den Menschen erschienen und hatte meine Krönung am nächsten Tag um 15 Uhr angekündigt. Meine Eltern hatte die Nachricht unserer Hochzeit nicht im Geringsten überrascht, schließlich hatte ich bei meiner Enttarnung ihnen gegenüber erwähnt, dass ich mit 19 zur Königin gekrönt werde und eine vorige Hochzeit mit Mamoru konnte man schließlich schon aus dieser Neuigkeit schlussfolgern. Ich hatte heute Morgen alles vergessen. Ich hatte keine Ahnung mehr, wie viele Leute wir eigentlich eingeladen hatten, ich war total durcheinander und verwirrt. Manchmal ertappte ich mich bei dem Gedanken, was wohl passieren würde, wenn Mamoru „Nein“ sagen würde? Wobei, viel konnte nicht mehr passieren, schließlich waren wir vor dem Gesetz schon Mann und Frau. Normalerweise war es in Japan üblich, in einem Kimono zu heiraten, doch Mamoru und ich wollten eine richtige Märchenhochzeit, schließlich war unsere Bindung schon fast wie in einem Märchen, es spielten dabei sogar ein richtiger Prinz und eine richtige Prinzessin mit! Unruhig rutschte ich auf dem Stuhl hin und her, während sich hinter mir meine vier Freunde darum stritten, wie meine Frisur auszusehen hatte. Doch irgendwie hörte ich ihnen gar nicht zu, ich war in meinen Gedanken bei Mamoru. Das Zimmer in Reys Tempel sah katastrophal aus: Überall lagen Haarspangen herum, Dosen voller Haarspray stapelten sich auf dem Tisch und überall lagen Bürsten und Haargummis herum. Das Tablett mit den Keksen und dem Tee stand etwas abseits und wirkte schon fast skurril in diesem Durcheinander... Der Gedanke von Ordnung passte gerade nicht zu mir, dazu war ich innerlich viel zu aufgewühlt. Wenn ich diesen Tag bloß hinter mich bekam...! Plötzlich klingelte mein Handy. Dies schien meine munter streitenden Freundinnen auf einmal still werden zu lassen. Typisch. Es war ja auch so viel interessanter, ein Telefongespräch zu belauschen, das einem so gar nichts anzugehen hatte, als sich zu streiten. Ich hätte es wissen müssen. „Bunny, ist alles klar bei dir?“ „Mamoru!“, rief ich erfreut und sprang auf, doch das war keine gute Idee. „BUNNY!“, schrie Rey auf, ich hatte soeben meine bisherige Frisur ruiniert. „Das hört sich aber nicht gut an...“, fügte Mamoru an und lachte. „Das sind die Nerven! Ach, die sind alle aufgeregt!“, spielte ich die Situation herunter. „Und du etwa nicht, Bunny?“, fragte Minako spitz und ich wurde rot, zum Glück konnte das Mamoru durch den Telefonhörer nicht sehen... „Gib mal her!“, konterte Rey und riss mir das Handy aus der Hand, meinen protestierenden Aufschrei so gar nicht beachtend. „Hallo Mamoru, hier ist Rey! Hör mal zu, wenn du deine Braut in zwei Stunden vor dem Altar sehen möchtest, dann würde ich uns hier jetzt in Ruhe lassen! Und du weißt Mamoru, wenn du nicht kommst, hauen wir dir den Hintern voll! Ist das klar?“ Rey wurde bei ihrer einseitigen Unterhaltung immer lauter, was meine restlichen Freunde zum Kichern und mich in Besorgnis um Mamorus Ohren brachte. „Ja, ist gut. Tschüss!“, sagte Rey abschließend, schaltete das Handy aus und steckte es in die Hosentasche. „So, Ruhe mit den Anrufen. Wir müssen uns jetzt etwas aufteilen. Minako, sieh du bitte, ob Haruka und Michiru schon in der Kirche sind und hilf ihnen beim Aufbauen. Und Amy checkt ab, ob wir irgendetwas auf der Liste vergessen haben. Wenn sie damit fertig ist, holt sie das Brautkleid.“ „Und was ist mit mir?“, fragte Makoto. „Du schminkst Bunny. Sonst werden wir hier gar nicht mehr fertig...“, seufzte Rey und machte sich daran, die zerstörte Frisur verschwinden zu lassen und meine Haare durchzukämmen. Minako verschwand aus dem Raum, Makoto nahm sich den Schminkkasten, während Rey ruhig vor sich hinarbeitete. Amy setzte sich neben uns und hatte ihre Brille aufgesetzt, vor sich einen Notizblock und einen Stift. Dann fing sie an aufzuzählen: „Buffet?“ „Gerichtet“, antwortete Makoto und Amy hakte den Punkt ab. „Dekoration? Okay, haben Minako und ich gestern Abend gemacht. Halle? Ist ebenfalls gemietet, zumindest bis 15 Uhr...“ Amy machte zwei Haken. „Sitzpläne für die Kirche?“ „Sind verteilt“, antwortete Rey. „Überraschungsgäste?“ „Sind gerade am Aufbauen“, sagte Rey und ich verengte meine Augen, was Makoto so gar nicht gefiel, da sie gerade meine Wimpern bearbeitete. „Was für Überraschungsgäste?“, fragte ich verblüfft, davon wusste ich noch gar nichts! „Ach Bunny!“ Rey legte die Bürste auf die Seite und sah mich an. „Wenn wir es dir jetzt sagen würden, wäre es doch keine Überraschung mehr! Warte es doch einfach ab!“, sagte sie augenzwinkernd und machte sich wieder an meinen Haaren zu schaffen. Amy hatte sich nicht ablenken lassen, sondern fuhr weiter mit ihrer Liste fort. „Trauzeugen?“, fragte sie geschäftlich weiter. „Anwesend. Zumindest meinerseits“, lachte Rey und nahm eine Spange in den Mund. „Jaaaa Motoki ischt auch gerade bei Mammuru, dat hat er mir am Telefon ertschält...“, nuschelte sie durch den blockierten Mund. Oh Gott. Vielleicht war es doch nicht meine beste Idee gewesen, Rey zu meiner Trauzeugin zu machen. Ich sah ihr vor Anstrengung verzerrtes Gesicht im Spiegel und seufzte innerlich. Sie hatte Mamoru doch auch geliebt... Das Kratzen von Amys Bleistift holte mich in die Realität zurück, als sie diesen Punkt ebenfalls abhakte und mit den Fragen weiter fortfuhr: „Hochzeitstorte?“ „Ist gebacken und wartet in der gebuchten Halle!“, antwortete Makoto und trug mir Rouge auf die Wangen auf. „Braut?“, fragte Amy sachlich weiter. „Ist anwesend“, antwortete ich sarkastisch und rümpfte die Nase, nachdem Makoto sie mir gepudert hatte. Warum musste ich auch immer so kitzlig sein? „Bräutigam?“, fragte Amy weiter, ich lachte. „Das werden wir dann wohl erfahren, wenn wir an der Kirche sind, ob der auch anwesend ist!“, lachte ich und Amy zog eine Augenbraue hoch und flüsterte: „Wenn er nicht da ist, werfe ich ihm sämtliche Bücher um die Ohren, die ich habe...“ Wir drei waren so verdutzt, dass Rey augenblicklich meine Haare losließ, Makoto den Lippenstift sinken ließ und wir alle zu ihr hinübersahen. „War das dein Ernst?“, fragte Makoto erstaunt. „Hat das wirklich gerade unsere Amy gesagt?“, fragte ich verblüfft. „Sie hat bestimmt Fieber!“, sagte Rey und legte ihre Hand auf Amys Kopf. „Mmh... Nicht wirklich! Amy, müssen wir uns Gedanken machen?“, fragte Rey, doch zur Antwort lief ihre Freundin nur rot an. „Armer Mamoru... Amy besitzt ziemlich viele Bücher...“, führte ich ihren Gedanken weiter aus. Ich schaute auf die Uhr, nachdem ich mich von dem faszinierenden Anblick meiner Freundin losgerissen hatte. „Ach herrje! Wir müssen uns beeilen!“, sagte ich. „Nur keine Hektik! Sonst wird das mit der Frisur heute überhaupt nichts mehr!“, merkte Rey an und widmete sich wieder meinem blonden Haar. „Ich hole dann mal das Kleid“, sagte Amy, nachdem sie den Zettel zur Seite gelegt hatte. Ich hoffte inständig, Mamoru würde das Kleid gefallen. Ich hatte es selbst nur ein Mal getragen und als Minako und Rey bei meinem Anblick in Tränen ausgebrochen waren, hatte ich es einfach gekauft. Aber natürlich fand ich es ebenfalls wunderschön, andernfalls hätte ich es ja nicht gekauft, ist ja klar. „Wow, das ist wirklich ein tolles Kleid!“, staunte Amy, als sie mein Brautkleid in ihren Armen hielt. „Das haben ja auch Minako und ich herausgesucht!“, sagte Rey stolz, ich protestierte: „Ich habe es aber gekauft! Also habe ich es auch für gut befunden!“, fügte ich hinzu. „Na hoffentlich. Weil hauptsächlich sollte das Kleid ja auch der Braut gefallen!“, meinte Makoto. „Also, dein Make-up ist fertig!“, sagte sie stolz und entfernte sich von meinem Gesicht, damit ich es im Spiegel betrachten konnte. Rey zupfte mir zwei Strähnen aus der Frisur heraus und ließ sie vor meinen Ohren herunterbaumeln. „Die Frisur ebenfalls!“, sagte sie zufrieden. „Los, zieh das Kleid an!“, forderte mich Makoto ungeduldig auf. „Wir helfen dir auch, keine Panik!“, beruhigte mich Rey und ich sah sie lange an. „Was mache ich da eigentlich?“, fragte ich laut, alle hielten in ihren Tätigkeiten inne und sahen mich an. „Mich kann Mamoru doch nicht lieben, er will mich bestimmt nicht heiraten! Das ist bestimmt alles gerade nur ein Traum“, hauchte ich, doch Rey lächelte. „Du Doofkopf, natürlich liebt er dich. Und er hat dich bereits geheiratet, vergiss das nicht! Und du bekommst keine kalten Füße! Wir werden dich begleiten, bis zum letzten Schritt vor den Altar!“, munterte mich Rey auf und zusammen mit Makoto half sie mir, in das weiße Brautkleid zu kommen. Amy kam bereits mit meinen Ohrringen und der Kette angelaufen, da hatte ich noch nicht einmal zur Hälfte das Kleid an. „Oh Gott, da komme ich nie wieder heraus!“, prophezeite ich, doch meine Freunde lachten. „Mamoru wird dir bestimmt dabei behilflich sein!“, vermutete Makoto, womit sie Rey zum Grinsen und Amy zu einer dunkelroten Gesichtsfarbe verhalf. „Das will ich ihm auch raten!“, drohte ich. „Du bist zu fett, Bunny!“, sagte Rey, als sie versuchte, mir das Kleid anzuziehen. „Gar nicht!“, protestierte ich knurrend. „Gib es doch zu, dass du bei dem Mädelsabend wieder mal ein paar Kuchenstücke zu viel in dich hereingeschaufelt hast!“, sagte Rey. „Das ist alles die Schuld von Mamoru! Schließlich hat er mit seinem Heiratsantrag all das hier angerichtet!“, antwortete ich, es war immer noch einfacher, die Schuld an jemand anderen abzugeben, der sich momentan praktischerweise nicht im gleichen Raum befand. „Du wirst es schon überleben!“, sagte Rey. „Auch das werden wir nachher feststellen, ob sie es überleben wird...“, kicherte Amy vergnügt und erntete von mir dafür einen giftigen Blick. Meine Nerven lagen blank! War das etwa normal? Warum hatte ich eigentlich Angst? Rey hatte Recht, wir waren doch schon verheiratet... Amy befestigte die Kette und nahm den Schleier in die Hand, der zum Abschluss auf meine Frisur gesetzt wurde. Alle drei standen vor mir und betrachtete mich. „Sie sieht einfach nur herrlich aus!“, schwärmte Makoto, als ob ich gar nicht mit im Raum wäre. „Wirklich. Einfach himmlisch! Also wenn Mamoru sie so nicht nimmt, muss er blind sein!“ „Sie ist ein Engel!“, hauchte Amy und setzte gedankenverloren ihre Brille ab. * „Oh Gott Motoki! Jetzt mach aber mal keine Hektik! Wir kommen schon noch pünktlich!“ Mamoru machte sich seine Fliege zurecht. Er trug einen weißen Anzug mit einer weißen gebügelten Hose und einer weißen Fliege. Wenn schon, musste alles weiß sein. Er war zu oft Als Tuxedo Mask in schwarz über die Dächer geflogen. Zu seiner Hochzeit musste es etwas Besonderes sein. „Eine Braut lässt man nicht warten! Sonst denkt sie noch, du hättest kalte Füße bekommen!“, erwiderte Mamorus Trauzeuge, doch es ließ den Bräutigam nur schmunzeln. „Ich habe sie bereits geheiratet, vergiss das nicht! Das ist jetzt alles nur Show!“, sagte Mamoru und machte sich seine Haare im Spiegel zurecht, nachdem Motoki sie kurz zuvor verunstaltet hatte. „Los, komm! Wir müssen los!“, hetzte er weiter und Mamoru gab ihm eine Kopfnuss. „Glaub bloß nicht, dass du damit bei mir durchkommst, nur weil du heute heiratest!“, rief Motoki dem lachenden Mamoru hinterher. * Minako sah zu den Sängern auf. „Seid ihr soweit?“, fragte sie, der Schwarzhaarige nickte. „Alles klar, das wird die Überraschung werden! Damit rechnet sie nie...“, sagte er und zwinkerte. Minako lächelte in sich hinein. Oh nein, damit würde Bunny tatsächlich nicht rechnen... „Und was ist mit euch?“, fragte sie ein Mädchen, das ebenfalls lächelnd nickte. „Alles bereit Minako!“, sagte sie und lachte hell auf. „Sehr gut. Dann haben wir hier ja alles im Griff! Oh, schon so spät? Ich muss in die Kirche! Ihr kommt dann ohne mich zurecht? Wir kommen dann mit der Hochzeitsgesellschaft um 12 Uhr hier an! Und ich sage euch an, klar? Ihr versteckt euch solange hinter der Bühne!“, sagte Minako und zupfte ihr Kleid zurecht. „Alles klar!“, sagte der Schwarzhaarige lässig und hob eine Hand zum Gruß, bevor er sich gelassen hinter die Bühne begab, um sich mit seinen Partnern einzusingen. Als Minako vor der Kirche ankam, war schon einiges los: Leute tummelten sich davor und darin. Es war gar nicht so leicht, da den Überblick zu behalten, denn Minako suchte zwei ganz bestimmte Leute... „Haruka? Michiru?“, rief sie etwas verzweifelt in die Menge und kämpfte sich mit ihrem orangefarbenen Abendkleid nach vorne. Da vorne standen sie! Beide sahen genauso bezaubernd aus wie immer. Michiru trug ein langes, dunkelblaues Kleid, auf dem rote Verzierungen gestickt waren. Passend dazu trug sie ellenbogenlange Handschuhe, die denselben Farbton wie das Kleid besaßen. Ihre Haare hingen ihr gelockt die Schultern herab, die braune, glänzende Geige lag griffbereit auf dem Flügel. Haruka stand neben ihr, sie trug ein weißes Hemd und eine schwarze Hose. Sie spielte sich gerade auf dem Klavier ein. „Seid ihr bereit? Der Bräutigam kommt in fünf Minuten!“, informierte Minako sie und Michiru nickte bestätigend. „Ist in Ordnung! Es kann losgehen!“, sagte sie lächelnd. Minako schaffte es, noch ein paar Worte mit dem Pfarrer zu wechseln, dann stand auf einmal Mamoru neben ihr. „Ah, da bist du ja!“, sagte sie erfreut und musterte ihn. „Du siehst gut aus!“, sagte sie und lächelte. Auf einmal nagte an ihr das schlechte Gewissen. Sie war hier auf Bunnys Hochzeit und flirtete eine Viertelstunde vor dem Ja-Wort mit ihrem zukünftigen Ehemann herum? Das war irgendwie... nicht korrekt. Aber auf der anderen Seite sah er verdammt gut aus... und ein Kompliment würde man ja noch machen dürfen, bevor er endgültig vergeben war…! Wenn Bunny ihn nicht nehmen würde, könnte Minako diese Rolle sofort übernehmen, auch, wenn sie bei dem Versuch vielleicht auf einen gewissen Widerstand namens Rey stoßen könnte... „Die Kirche sieht wundervoll aus! Amy hat sie wirklich schön dekoriert!“, staunte Mamoru und sah sich um. Die Kirche wurde von Licht durchflutet, welches von den großen Glasfenstern kam, wo die Sonne mit ihren Strahlen die ganze Szenerie in ein helles Licht tauchte. Überall standen Blumengestecke, in denen sich Lilien, Tulpen, Rosen und andere Gewächse befanden. Auf den Altar standen zwei große Sträuße mit roten und weißen Rosen. In der Mitte, wo das Brautpaar entlangschreiten würde, befand sich ein langer roter Teppich. Die Kirche füllte sich immer mehr. In der ersten Reihe saßen Bunnys Eltern mit ihrem Bruder Shingo, die beiden Trauzeugen, die drei Brautjungfern und noch Hotaru, Setsuna, Michiru und Haruka. In der zweiten Reihe hatten sich Naru mit Umino und das ehemalige Amazonentrio eingefunden, ebenfalls alle in Festtagskleidung. Die restliche Kirche war mehr oder weniger mit entfernten Verwandten von Bunnys Freunden und ihrer selbst gefüllt. „Wo sind denn die Tsukinos? Ich muss mir Kenji schnappen...“, sagte Minako nervös und stellte sie auf die Zehenspitzen, um mehr sehen zu können, in der Hoffnung, Bunnys Eltern irgendwo zu erhaschen. „Ah, da sind sie! Mamoru, stell dich bitte schon hier vorne auf und Motoki, gib ihm bitte die Ringe, nicht, dass es noch Unfälle dabei geben sollte, er wäre nicht der erste Bräutigam, der seine Ringe im entscheidenden Moment nicht bei sich tragen würde...“ Minako überließ die Situation nun den beiden Männern, sie würden das schon machen. „Ahhhhh, Kenji, da sind Sie ja! Sie müssen mich an den Eingang begleiten, Bunny wird jeden Moment hier eintreffen!“, sagte Minako und zog ihn am Arm mit sich mit. Minako seufzte. War eine Hochzeit etwa immer so anstrengend zu organisieren? Es war gewiss nicht einfach, sie darum zu kümmern, dass alles glatt lief. Wahrlich nicht! Mit klopfendem Herzen warteten die beiden vor der Tür auf die Braut und ihre Brautjungfern. * „Du Rey, kann ich dich kurz mal alleine sprechen?“, fragte ich meine beste Freundin nervös, Amy und Makoto verstanden und holten schon einmal den Wagen. „Was gibt’s?“, fragte Rey, sie sah mich an. Ihr langes, rotes Kleid stand ihr einfach nur umwerfend gut. „Ist das wirklich in Ordnung für dich?“, fragte ich sie direkt. Sie hob fragend die Augenbrauen, ließ mich aber ausreden. „Ich meine wegen der Hochzeit und dass du Trauzeugin bist! Ich meine... du hast ihn auch einmal geliebt...“, sagte ich und schaute traurig zu Boden. Auf einmal fühlte ich, wie meine Hände genommen wurden und sah auf. „Bunny, es stimmt, ja. Wir haben uns so oft wegen Mamoru gestritten, aber ich habe mit der Zeit selbst gemerkt, dass ihr beide zusammen gehört. Ihr seid einfach unzertrennlich, eure Liebe hat sogar den Tod überlebt. Da habe ich begriffen, dass ich keine Chance habe! Außerdem... habe ich mich bereits in jemand anderen verliebt!“, sagte sie, doch den letzten Satz flüsterte sie, ich weitete die Augen. „Wer?“, fragte ich sie direkt, Rey druckste herum. „Na ja... also... Yuichiru... Ich habe noch nie so richtig bemerkt, wie nett er eigentlich zu mir ist!“, merkte Rey an und ich lachte. „Bist du blind! Das habe sogar ich gesehen, dass er alles für dich getan hat! Er liebt dich, Rey! Nutze deine Chance! Schnapp ihn dir!“, riet ich ihr und sie fing an zu strahlen. „Meinst du wirklich?“, fragte sie und ich lächelte. „Aber natürlich. Ich will doch, dass du glücklich bist!“, antwortete ich, Rey umarmte mich und wir gingen gemeinsam zum Auto, um endlich zur Kirche aufzubrechen. * Eine Limousine, über und über mit Blumen geschmückt, hielt vor der Kirche. Amy trug ein dunkelblaues, Rey ein langes, rotes und Makoto ein grünes Abendkleid. Die Farben der Sailorkrieger… Minako hielt ebenso wie Bunnys Vater die Luft für einen kurzen Moment an, als die drei Freundinnen der Braut halfen, aus dem Auto zu steigen. Minako schnappte nach Luft, als Bunny sich zu ihr herumdrehte. Das Brautkleid war schneeweiß und hatte einen riesigen Reifrock, der ihr das Aussehen einer Prinzessin verlieh, welche sie ja auch war! Der Ausschnitt war rundgehalten und das Brautkleid endete an ihrer Schulter, hatte also keine Träger. Im oberen Bereich des Kleides fanden sich einige Stickereien mit weißen Perlen, die sich an ihrer linken Seite bis nach unten hinzogen. Die Braut trug lange Handschuhe, ebenfalls mit Perlen bestickt, doch auch etwas transparent, sodass man ihre Arme noch sehen konnte. Der Brautstrauß hatte rote und weiße Rosen vorzuweisen, die mit ein wenig Grünzeug zusammengesteckt waren. Bunny trug, passend zu ihrem Element, eine Mondkette und die dazu passenden Ohrringe. Makoto hatte ihr einen blau-silbernen Lidschatten aufgetragen, der ihre saphirblauen Augen passend hervorhob. Ihr blondes Haar war teilweise hochgesteckt, mit einem Lockenstab bearbeitet und teilweise offen gelassen worden, was ihr einerseits einen etwas verspielten Ausdruck verlieh, aber auch die Vielfältigkeit ihrer Haare unter Beweis stellte. Als Krönung hatte Rey Bunny eine rote Rose ins Haar gesteckt, das Zeichen von Mamoru... Der Schleier war etwas durchsichtig gehalten und umspielte ihre Frisur, es passte einfach alles perfekt. Sie war ein Engel. Eindeutig. Minako spürte, wie Kenji neben ihr den Tränen nahe war. „Meine Bunny...“, flüsterte er leise. „Du siehst bezaubernd aus!“, sagte Minako und lächelte, sie freute sich so unglaublich für ihre Freundin. „Ich gehe dann schon mal an meinen Platz!“, verabschiedete sich Bunnys Trauzeugin von den anderen und ging voraus in die Kirche. Innerhalb von wenigen Sekunden wurde es totenstill, alle Gäste sahen sich nach der Braut um. Haruka und Michiru stimmten den berühmten Hochzeitsmarsch an, während Kenji seine Tochter zum Altar führte. Amy, Makoto und Minako liefen Bunny hinterher und streuten rote Rosen auf den Boden. * Mein Herz klopfte so laut, mein Vater musste es doch neben mir hören? Er weinte bereits, vermutlich aus Leid, dass er seine einzige Tochter nun an ihren zukünftigen Ehemann übergeben musste... Im Nachhinein würde ich wohl keinem mehr so recht sagen können, woran ich dachte, als ich diesen schier endlosen Weg zum Altar entlangschritt. Vermutlich an Alles und gleichzeitig Nichts. Plötzlich sah ich ihn: Mamoru stand vorne am Altar, neben ihm ein lächelnder Motoki. Ich schenkte ihm ein nervöses Lächeln, doch ich konnte nur sehen, dass sich seine Augen etwas weiteten, als ich ihm entgegentrat. Er war wohl genauso aufgeregt wie ich... Oder fand er das Kleid etwa nicht schön? Papperlapapp, er musste mich jetzt eben so heiraten und fertig! Und wenn er es nicht tat dann wusste ich, dass es ganz allein am Kleid lag! Der Pfarrer stand vor uns, ich übergab Rey meinen Brautstrauß, damit ich frei hantieren konnte. (http://www.youtube.com/watch?v=xmMwrXP48m4) „Liebe Anwesende! Wir haben uns heute hier eingefunden, da ein ganz besonderes Paar zueinander gefunden hat! Manchmal überdauert Liebe sogar den Tod, um wieder zueinander zu finden“, begann der Pfarrer, nachdem Michiru den Bogen abgesetzt hatte, Haruka die letzte Taste auf dem Klavier gespielt und die beiden sich möglichst unauffällig in die erste Reihe gesetzt hatten. Ich musste lächeln. Wer hatte dem Pfarrer nur diesen Text zugeflüstert? Denn er passte! Unsere Liebe hatte überdauert, bis weit über den Tod hinaus, so wie Rey schon gesagt hatte. Und sie fand immer wieder zueinander, als ob es einfach nicht anders ging. Doch nach diesem Tag würde sie für immer zueinander gefunden haben... Rey. .. Garantiert hatte sie das in die Wege geleitet! Aber egal, es zählte nur Mamorus Antwort... und die meine! Ich schreckte auf, als ich Mamorus Namen hörte. „Mamoru Chiba, möchten Sie die hier anwesende Usagi Tsukino zu Ihrer rechtmäßigen Ehefrau nehmen, sie lieben und ehren bis dass selbst der Tod sie nicht scheiden kann?“, fragte der Pfarrer. „Oh ja. Ich will“, sagte Mamoru feierlich und drückte meine Hand eine Spur fester. Mir hüpfte das Herz bereits im Körper herum... Er hatte Ja gesagt! Er hatte es wirklich gesagt! Oh Gott! Jetzt war ja ich dran… „Ja, ich will!“, sagte ich mindestens genauso feierlich und bekam meinen Ehering von Mamoru angelegt, seine Hände waren so wunderbar weich und sanft. Aus den vorderen Reihen hörte ich bereits das Zücken der zweiten Taschentücher, außerdem war das laute Schluchzen meines Vaters nicht zu überhören. Auf einmal sah ich neben der Bank in der ersten Reihe noch zwei Anwesende: Luna und Artemis saßen auf dem Boden und heulten genauso herzerweichend wie der Rest meiner Freunde. „Sie dürfen die Braut jetzt küssen!“ Der berühmte Satz kam. Endlich. Ich hatte mich seit dem heutigen Morgen so sehr danach gesehnt, Mamoru zu küssen. Zumal dieser Kuss ein ganz besonderer war, vermutlich der schönste im ganzen Leben... Mamorus Lippen waren ganz warm, als sie auf die meinen trafen. Alles um mich herum war mir auf einen Schlag egal, nur noch wir beide zählten, unsere Liebe, unsere Familie und unsere gemeinsame Zukunft... Erst als wir uns wieder voneinander lösten, verschwand die Wirkung dieser ganz speziellen Droge. Erst jetzt nahm ich den Applaus um uns herum war. Reiskörner und Rosenblüten flogen umher, als Mamoru und ich wie im Traum aus der Kirche traten. Doch es erwartete mich keine Limousine, als ich auf die Straße blickte. Ein schneeweißes Pferd wieherte etwas nervös, als es die ganzen aufgeregten Menschen erblickte. „Jetzt entführe ich meine Braut!“, lächelte Mamoru und hob mich hoch. „Ähhhh... Wird die Braut nicht normalerweise von jemand anderem entführt?“, fragte ich etwas verdutzt, doch mehr als ein geheimnisvolles Lächeln war aus diesem Mann einfach nicht herauszukitzeln. „Heute nicht“, hauchte Mamoru und setzte mich auf das Pferd hinauf. Die Gäste jubelten und winkten uns hinterher, nachdem sich mein Ehemann hinter mir ebenfalls auf den Pferderücken geschwungen hatte und das Tier geschickt vorantrieb. Ich lächelte und hob meine Hand. Der Brautstrauß flog in einem hohen Bogen zu den Gästen, wo er von der verdatterten Amy aufgefangen wurde. * Makoto, Minako und Rey standen kopfschüttelnd neben ihr, der Neid triefte quasi aus ihren Augen heraus. Amy bekam Applaus, während sie rot anlief. „Los, wir müssen in die Halle, schnell!“, sagte Makoto aufgeregt und packte ihre Freunde an den Oberarmen. „Jetzt wird erstmal gefeiert!“, fügte sie noch an, bevor sie sich alle in ein geschmücktes Auto setzten und wild hupend in die Feierhalle fuhren. Die Halle war mit weißen Girlanden geschmückt. Überall standen ebenfalls Blumensträuße, Fahnen, wo die beiden Namen des Brautpaares draufstanden und überall hingen von den Blumen rote und weiße Bänder herab. Alle Gäste unterhielten sich prächtig und feierten bereits in vollem Gange, bis endlich das Brautpaar erschien und die Gäste auch mit ihrer Anwesenheit beehrte. Unter viel Jubel wurde Makotos Hochzeitstorte angeschnitten, die Korken knallten und alle ließen sich die selbstgemachte Torte schmecken. Minako jedoch war aufgeregt. Bisher hatten alle verhältnismäßig still ihre Kuchenstücke gegessen und das frisch gebackene Brautpaar mit Hochzeitsgeschenken überhäuft. Doch bald war der große Auftritt: Bunny würde ihre Überraschungsgäste kennen lernen! Als alle mit Reden beschäftigt waren, stand die Blondine auf, zwinkerte Rey zu, diese augenblicklich verstand und ging mit ihr zusammen auf die Bühne zum Mikrofon. Augenblicklich herrschte Stille, Bunny hatte ein gütiges Lächeln aufgesetzt, als sie ihre beiden Freunde auf der Bühne sah. „Liebe Freunde, Verwandte und Bekannte! Im Namen des Brautpaares wollen wir uns bei Ihnen herzlich bedanken, dass Sie den Weg zu dieser wunderbaren Veranstaltung gefunden haben! Unsere Bunny hatte es mit ihrem Traumprinzen leider nicht immer leicht. Immer wieder verhinderten gewisse Zwischenfälle, dass sich eine wirkliche Bindung zwischen ihr und diesem liebreizenden Mann neben ihr entwickeln konnte. Doch ihre gemeinsame Liebe hat selbst das überstanden und schlussendlich zusammengefunden. Was zusammengehört, findet zusammen. Dies ist ein altes Sprichwort und wie man hier erneut sieht, bewahrheitet es sich. Ich möchte Sie jedoch nicht mit einer langen Ansprache langweilen, sondern Ihnen eine Botschaft mitgeben: Wahre Liebe verbindet!“ Unter einem gewaltigen Beifall gab Rey das Mikrofon an Minako weiter. „Auch von mir ein herzliches Willkommen, liebe Gäste! Wir haben eine weitere Überraschung für unser Brautpaar! Es gibt da eine gewisse Musikgruppe, die einen sehr weiten Weg zurückgelegt hat, um diese Veranstaltung hier mit ihrem Besuch zu beglücken! Sie sind in letzter Zeit mir ihrer Präsens sehr in den Hintergrund gerückt, doch Sie alle werden Sie noch kennen! Bunny, Mamoru, dieses Lied ist ganz alleine für euch. Begrüßen wir die Gruppe: Threelights!“, rief Minako laut und schon ertönte die Anfangsmelodie von ihrem wohl berühmtesten Hit: „Search for your love“ (http://www.youtube.com/watch?v=BLI9lX13CQo&feature=related) * Mir klappte der Mund auf. Seiya? Auf meiner Hochzeit? Doch ja, da stand er wahrhaftig: Seine langen Haare hatten sich kein bisschen verändert und er lächelte besonders mir zu. Das Licht fiel nun Taiki und Yaten, als sie nach Seiya einsetzten. Ich weinte, es war einfach so toll! Mamoru drückte mich an sich, während alle aufstanden, um zu tanzen. Er hatte dieses tolle Lied ja noch gar nicht gehört! Da wurde es nun aber Zeit, ich erinnerte mich, wie oft ich es damals gehört hatte, es war ein richtiger Ohrwurm... Lichter strahlten durch die ganze Halle, unsere Gäste jubelten und wippten im Takt mit. Die Überraschung war gelungen. Ich war verwirrt, sprachlos, glücklich und verzaubert zugleich. Nach dem Lied verbeugte sich die Gruppe und alle sagten noch eine Schlussbotschaft ins Mikrofon: „Herzlichen Glückwunsch, Bunny und Mamoru!“ Beifall brach aus, ich stand auf und klatschte weinend in meine Hände. Auch Mamoru hatte sich erhoben, klatschte und nickte der Gruppe zu, was seinen Dank ausdrücken sollte. „So ihr beiden, wir hoffen, die erste Überraschung ist uns geglückt. Doch das war noch lange nicht alles!“, sagte Minako geheimnisvoll, nachdem sie wieder auf der Bühne stand und sich die Threelights zu den anderen Gästen gesellten. Ich schaute sie verdutzt an. Wie? Das war noch nicht alles? „Bunny, du hast vor langer Zeit vier ganz spezielle Freunde gewonnen. Doch diese vier Freunde hast du nie wieder gesehen, nachdem sie uns einmal beigestanden haben. Ich freue mich, dir mitteilen zu dürfen, dass sie extra hierhergekommen sind, um wieder mit dir in Kontakt zu treten und dich einmal mehr lachen zu sehen! Meine Damen und Herren, ich präsentiere nun die nächste Einlage, die wohl etwas anderer Art ist! Ich begrüße ganz herzlich: Das Amazonenquartett!“ Von einem weiteren Beifall gefolgt ging Minako von der Bühne und meine Kinnlade klappte erneut herunter. Das Amazonenquartett? * Das Licht tauchte die Bühne in ein helles Licht und ich konnte erkennen, dass vier Mädchen in den verschiedensten Positionen auf ihr verharrten. Para-Para hatte es sich auf einer Requisite gemütlich gemacht, Seele-Seele ließ sich von einer Bühnenabgrenzung herunterbaumeln, Jun-Jun stand wie eine Statue auf einem großen Ball (man sah ihr gar nicht an, dass sie balancierte) und Besu-Besu lag regungslos auf dem Boden. (http://www.youtube.com/watch?v=u-3DhH1hLRk) Die Musik begann und die vier Mädchen reagierten auf sie augenblicklich. Jun-Jun lief mit ihrem großen Ball unter den Füßen los, Seele-Seele landete mit einem Salto auf dem Boden, Para-Para sprang in die Luft, kam mit den Händen auf dem Boden auf und schlug danach sofort im Anschluss ein Rad. Besu-Besu machte ein Spagat und sprang aus dieser Position auf, sodass sie wieder auf zwei Beinen stand, die Arme empor gestreckt. Jun-Jun lief mittlerweile mit ihren Händen auf dem Ball, während sich Para-Para mit Besu-Besu zusammentat, da sie nach dem geschlagenen Rad direkt neben ihr stand. Para-Para stellte sich mit dem Rücken an ihre Freundin und machte eine Rückwärtsrolle über ihren Körper hinweg, sodass sie nach diesem Kunststück ihrer Partnerin gegenüberstand. Seele-Seele hatte sich mittlerweile zu Jun-Jun auf den Ball gesellt, sie saß auf den beiden Füßen ihrer Freundin, als sei es ein fliegender Teppich, während Jun-Jun immer noch auf Händen den Ball vorwärts bewegte. Der Ball rollte an Para-Para und Besu-Besu vorbei, die sich an einer Hand nahmen und dem Ball hinterherliefen. Mit einem Sprung waren sie rechts und links von Jun-Jun auf dem Ball und trippelten ihn auf ihren Füßen vorwärts. Seele-Seele kletterte auf Jun-Juns Rücken, während diese ihre Laufposition von den Händen wieder auf die Füße wechselte. Was diese Mädchen leisteten war schon fast übernatürlich. Seele-Seele saß Jun-Jun auf der Schulter, doch sie nahm ihre Füße nach oben und stellte sich damit auf ihre Schultern drauf. Seele-Seele nahm die Hände von Para-Para und Besu-Besu, die schließlich sich neben ihr und Jun-Jun auf dem Ball liefen. Jun-Jun brachte den Ball vor dem Ende der Bühne zum Stehen und streckte ebenfalls die Arme nach oben, sodass es ein schönes Abschlussbild gab. Jubel, Pfiffe und Beifall brachen aus, während das Amazonenquartett seine Formation auflöste und sich in einer Reihe vor dem Ball aufstellte, um seinen Beifall zu empfangen. Vor allem dem ehemaligen Amazonentrio hatte die Vorstellung sehr gefallen, obwohl sie damit auch an alte, wehleidige Zeiten erinnert wurden. Nacheinander verbeugten sich die vier Mädchen, noch genauso frech und geschickt wie immer und verließen schließlich die Bühne. Sie hatten in all den Jahren wirklich nicht an Talent verloren, um Gegenteil: Nachdem sie von dem Dead Moon Circus befreit waren, hatten sie sich einem normalen Zirkus angeschlossen und noch so einiges dazugelernt. Die Threelights lösten die vier Zirkuskinder ab und spielten noch einige Stücke zur Allgemeinunterhaltung. Es wurde viel geredet, gefeiert, getanzt und gegessen. Bunny war sehr angetan von den Überraschungsgästen, schloss jeden liebevoll in die Arme und bedankte sich bei jedem einzeln für sein Erscheinen und die tolle Aufführung. Autorennotiz: Dieses Kapitel ist korrigiert!! Kapitel 27: Schlafender Friede ------------------------------ Hallo ihr Lieben! Endlich geht es weiter! Hier das nächste Kapitel meiner Sailor Moon Fanfiction! Ich hoffe es gefällt euch und ich habe nicht allzu viele Leser verloren wegen der langen Pause! ^^ Das Abitur und die Schule ist geschafft und jetzt hoffe ich, dass ich meinen Wunschstudiumsplatz bekomme :-) Ich werde jetzt alle 4 Wochen ein Kapitel online stellen, bis ich ein wenig Vorsprung zu euch gewonnen habe!! Unten in der Kapitelübersicht könnt ihr sehen, wie weit ich bin! ;-) Jetzt aber genug geplaudert, euch jetzt viel Spaß beim Lesen! Liebe Grüße und ein wundervolles Wochenende!!! Eure Lisa-Marie91 Kapitel 27: Schlafender Friede „Sie sieht noch nicht einmal schön aus!“ Entrüstet stemmte sich Zoisite von der Wand ab, an der er gerade lehnte. „Geschmackssache“, erwiderte Kunzite und zuckte nicht einmal mit der Wimper. „Sollten wir sie nicht angreifen?“, fragte Jedyte zögerlich. „Sollen wir ihr ihre Traumhochzeit vermiesen? Also ich hätte gerade Lust dazu!“, meinte Neflite. „Mach es doch! Wir sehen dir dann bei deinem Untergang nur allzu gerne zu!“, sagte Zoisite und grinste. „Bei diesem Menschenaufstand und den ganzen Sailorkriegern hat es keinen Sinn“, sagte Kunzite. „Aber wir könnten es wenigstens versuchen!“, stimmte Jedyte dem zweiten Tenno zu. „Dann versuch es doch!“, meinte Kunzite kopfschüttelnd. „Also ich werde dir garantiert nicht hinterhertrauern!“, fügte er noch hinzu. „Vielleicht wird er ja dann auch gut“, spottete Zoisite, alle außer Jedyte stimmten in sein Lachen ein. * Metallia lachte, sie hatte alles in ihrer Kugel mitangesehen. „Die Tenno sind sich uneinig, das wird für Zwietracht in ihren Reihen sorgen. Sie werden es alle alleine probieren, gegen die neue Mondkönigin zu bestehen und werden alle kläglich versagen! Sie werden im Kampf umkommen! Ich muss sie gar nicht mehr dazu auffordern, sich dem Tod zu stellen, sie tun es schon freiwillig!!“ Ein gewaltiges Lachen erschallte durch den Saal. „Die vier Generäle sind dem Untergang geweiht!“, schrie sie laut und trank ein Glas Wein. Darauf musste sie feiern... Unbedingt! * Ich hatte so sehr gekämpft. Für Liebe und Gerechtigkeit. Für Mamoru. Für die Menschen. Jetzt, endlich, nach fünf Jahren bekam ich einen Dank dafür, den ich eigentlich nicht gebraucht hätte. Ich musste nicht Königin werden, wollte kein Entgegenkommen für meine Dienste. Doch es war sicherer für die gesamte Welt, eine Herrscherin an ihrer Seite zu wissen, die gegen das Böse gewappnet war, und sei es auf magischem Wege. „Mamoru... Ich bin aufgeregt!“, sagte ich, als wir im Auto auf dem Weg zum Palast waren. Er drückte meine Hand etwas fester. „Ich kann dich verstehen, schließlich hast du dich nie so der Öffentlichkeit preisgegeben. Wir alle nicht. Doch wir werden es schaffen!“, lächelte er und ich nickte. Wir sahen den Palast schon von weitem. Es war einfach nur Wahnsinn, bald würden wir darin wohnen! Ich fing an zu zittern, meine Nerven lagen blank. Viele Menschen hatten sich auf dem Platz eingefunden. Ich schätzte ihre Anzahl auf weit über 3000. Sie waren alle wegen mir da. Das Auto hielt vor dem Palast und ich stieg aus, Mamoru reichte mir seine Hand, um mir beim Ausstieg behilflich zu sein. Gentleman wie immer, mein Mann. Mein Mann. Wie seltsam das klang. Seltsam, aber toll. Ich ging auf die großen Eingangstreppen zu, wo ich auch schon meine Freunde vorfand. „Da kommt ja schon unsere Herrscherin!“, donnerte Rey und umarmte mich. „Pst! Du musst es ja nicht gleich herausbrüllen“, fuhr ich sie etwas an und sah mich hektisch um, ob sie wohl jemand gehört hatte, doch die Menschen um mich herum schwatzen angeregt. „Und wie verschaffe ich mir nun Gehör?“, fragte ich mich selbst, als Luna neben mir lächelte. „Also Bunny, das dürfte ja wohl nicht allzu schwer sein! Benutzte doch mal dein altes Utensil!“, sagte sie und sah mich grinsend an. „Mein altes Utensil? Katze, rede klar und verständlich und nicht in Rätseln! Was meinst du?“, fragte ich direkt und Luna grinste immer noch. „Deinen Zauberfüller natürlich!“, fügte die schwarze Katze an und ich lächelte auf einmal. „Eine sehr gute Idee, ich danke dir!“, sagte ich und kramte in meiner Handtasche. „Dich habe ich schon lange nicht mehr gebraucht...“, flüsterte ich dem Füller zu und hob ihn in die Höhe. „Macht des Mondes verstärke meine Stimme!“, sagte ich und räusperte mich. „Liebe Anwesende!“, sagte ich probeweise und staunte, wie laut meine Stimme über dem Schlossplatz erklang. Das Gerede stellte sich allmählich ein, alle starrten zu mir empor. „Ihr werdet euch vielleicht fragen, wer ich bin, einfach eine blondhaarige Frau in einem Hochzeitskleid. Doch ich werde euch sagen, wer ich bin! Mein Name ist Usagi Chiba und ich habe soeben meinen Mann Mamoru geheiratet! Doch das ist nicht alles! Heute wird der Tag sein, an dem ich über Kristall Tokio herrschen werde! Ich bin Royal Sailor Moon, Prinzessin Serenity. Und damit ihr mir auch glaubt, werde ich es euch beweisen!“, sagte ich und hob meine Brosche empor. „Macht der Mondprinzessin, mach auf!“, rief ich laut und alle staunten, als ein helles Licht sie blendete und ich mich vor ihren Augen verwandelte. Ich war es nicht so sehr gewohnt, im Mittelpunkt zu stehen. Als das Leuchten verschwand, stand Royal Sailor Moon da, und ich lächelte, als ich einige entgeisterte Gesichter in der ersten Reihe vernahm, unter anderem Reys Opa und generell alle meine Freunde, darunter auch Naru und Umino. „Ich bitte euch, hört mir zu. Ich werde euch versprechen, dass ich mein Volk auch weiterhin beschützen werde, ganz gleich, was auch passieren mag. Ich werde...“ „So? Du wirst sie beschützen? Das will ich sehen!“, sagte eine höhnische Stimme und allgemeines Entsetzen machte sich unter den Zuschauern breit, als eine Frau erschien. Sie hatte langes, rotes Haar. Ich erkannte sie sofort: Es war Königin Perilia! „Wie ist das möglich...?“, flüsterte ich entsetzt, als ich sie sah. Ich war gelähmt vor Überraschung, ich war völlig unfähig, anzugreifen. „Es wird Zeit, die Welt in einen tiefen Schlaf zu schicken!“, sagte Perilia und hob ein Utensil, das ich ebenfalls kannte: Der heilige Gral! Beinahe sofort überfiel mich eine Müdigkeit, wie ich sie noch nie gekannt hatte. Kraftlos sank ich in mir zusammen, selbst Mamoru konnte mich nicht auffangen, er war bereits vor mir zu Boden gesunken. Ich war gerade noch bei Bewusstsein, als ich all die Menschen um mich herum kraftlos und schlafend auf der Erde liegen sah. Ein letzter Wille in mir kämpfte gegen diese Kraftlosigkeit an, doch dann fiel ich ins Nichts und alles wurde dunkel. Ich fiel endlos lange, ich hörte nichts mehr um mich herum. Weder meinen Atem, noch meine Gedanken. Ruhe erfüllte mich, ein friedlicher Schlaf. Ich hielt mein Mondzepter in der Hand, der Silberkristall darin rührte sich ebenso wenig wie ich selbst. Ich war erstarrt und verlor jegliches Zeitgefühl. Alles schien eingefroren zu sein und doch schien die Zeit weiterzugehen. Doch all diese Tatsachen waren mir egal. Ich hatte Frieden gefunden und das für immer. Ich wollte gar nicht mehr erwachen... Du musst erwachen! Woher kam auf einmal diese Stimme? Bitte, Prinzessin des weißen Mondes, höre mich! Nein, ich wollte niemanden hören... Die Welt wurde in Dunkelheit getaucht. Du musst das Böse besiegen! Das Böse? Wie konnte das Böse existieren, wenn ich doch friedlich schlief in eben diesem Moment? Du hast genug geschlafen. Es ist bereits das 30. Jahrhundert angebrochen! Du musst erwachen und über dein Königreich herrschen! Das 30. Jahrhundert? Aber das bedeutete ja... Dass ich schon mehrere hundert Jahre lang schlief? Aber wie konnte ich wieder aufwachen? Glaube an deine Stärke. Erinnere dich an deine Macht und an deine Freunde. An deinen Mann und an deine zukünftige Tochter. Willst du sie etwa alle im Stich lassen? Plötzlich sah ich ein Bild vor mir: Schlafende Gestalten auf einer dunklen, kargen Erde. Nein, ich kann sie nicht enttäuschen. Ich werde... sie retten! Ich konzentrierte mich auf mich selbst. Amy, Makoto, Minako, Rey. .. Mamoru, Luna, Artemis, Michiru, Haruka, Setsuna, Hotaru, Shingo, Mama, Papa… Ich musste ihnen helfen! Ich spürte, wie diese ganzen Erinnerungen die Müdigkeit in meinem Körper langsam verschwinden ließen. Dann erinnerte ich mich an mein Leben, es spielte sich wie ein geistiger Film vor meinen Augen ab. Wie ich entdeckte, dass ich Sailor Moon war und meine Freunde fand, wie ich kämpfte und mich für Liebe und Gerechtigkeit einsetzte. Ja, so ist es richtig, Serenity. Ich hörte meinen Namen. Serenity. Plötzlich schlug ich die Augen auf und entdeckte, dass ich das Kleid der Mondprinzessin trug, obwohl ich hätte schwören können, vor drei Sekunden noch nichts getragen zu haben, einfach nur im Nichts geschwebt zu sein. Plötzlich sah ich die Erde unter mir. Es war ein dunkler Planet geworden, schwarz und leblos. Ich blickte zum Mond, er war ebenfalls dunkel und trostlos. Daneben befand sich ein schwarzer Planet, den ich noch nie vorher dort gesehen hatte… War das etwa Nemesis? Plötzlich riss mich diese Stimme wieder aus meinen Gedanken. Hilf deinem Heimatplaneten! Du musst ihn retten! „Wer bist du?“, fragte ich laut und zum ersten Mal sprach ich es laut aus, anstatt es zu denken. Ich bin es, Sailor Galaxia! Erkennst du meine Stimme etwa nicht? Erinnerungen kamen in mir auf. Natürlich erkannte ich diese Stimme... „Vielen Dank!“, sagte ich und in meiner Stimme klang wahre Dankbarkeit mit und ich richtete meine blauen Augen auf den dunklen Planeten, als ich mich von dem hellen Mond abgewandt hatte, der immer mehr Leuchtkraft bekam, sobald meine Kraft zunahm. Ich hob den Silberkristall in die Höhe. Werde eins mit ihm, nur für einen Augenblick. Mein Blick wandelte sich in Entschlossenheit um und mein Silberkristall leuchtete hell auf. Spür die Kraft, du kannst es tun, Sailor Moon! Kämpfe für den Sieg über Dunkelheit, folge deinem Traum von Gerechtigkeit! Du kannst es tun! Ich spürte Licht um mich herum. Ich war eins mit dem Silberkristall. Wir rasten auf die Erde zu und ich setzte meine Kräfte frei. Ich spürte, wie der Südpol hell aufleuchtete und das Wasser wieder verführerisch glitzerte, der Schnee sich weiß von dem blauen Wasser abhob und die Tiere wieder zu leben anfingen. Mein Flug ging weiter und die ganze Welt erwachte wieder zu neuem Leben. Vergiss nicht, wieder in deinen Körper zurückzukehren! Die Welt leuchtete noch ein letztes Mal hell auf, als der böse Bann von ihr genommen wurde. Ich flog auf Tokio zu und entdeckte den großen Palast und machte meinen leblosen Körper aus, der friedlich am Boden lag, während alle um mich herum wieder zu Bewusstsein erlangt waren und sich allmählich um mich scharten. Ich wurde mit meinem Körper eins und spürte, wie ich vom Boden gehoben wurde. „Bunny! Ist alles in Ordnung mit dir?“ Mamorus Stimme ließ mich die Augen aufschlagen. „Ja. Es ist alles okay. Wir sind gerettet“, sagte ich und wagte einen kleinen Schritt, ich konnte wieder laufen, meine Beine schienen mich zu tragen. Erstaunt sah ich mich um. Die Gegend um mich herum hatte sich verändert. Alles sah so nach... Kristallen aus. Crystal Tokio war entstanden. Serenity, hör mir zu: Du hast soeben mit der Hilfe deines Silberkristalls Crystal Tokio erschaffen. Es gibt 5 wichtige Punkte, damit die Stadt erhalten bleibt, man nennt diese Punkte auch: Heiliger Grund. Du musst sie um alles in der Welt schützen. Quartiere am besten deine Sailor Krieger dort hinein. Jedes dieser Gebäude enthält einen Kristall, der die Macht Crystal Tokios erhält. Deine Sailorkrieger müssen diese Kristalle beschützen, komme was wolle! Diese 5 Punkte haben die Anordnung eines Sterns, in dessen Mitte sich der Kristallpalast befindet. Das Gebiet, welches sich außerhalb dieses Sterns befindet, gehört zwar auch noch zu Crystal Tokio, wird jedoch nicht mehr durch die Macht des Silberkristalls geschützt. Merke dir also, Serenity: Auf diesem Grund und Boden bist du sicher... Ich sah die fünf Orte. Einer davon war Reys Tempel. Ich blickte mich um. Überall glitzerten mir Kristalle entgegen, an denen sich das helle Sonnenlicht reflektierte. Autorennotiz: Dieses Kapitel ist korrigiert!! Kapitel 28: Die Krönung ----------------------- Hallo ihr Lieben!! So, ihr lest hier bereits das nächste Kapitel!! ^^ Ich habe euch doch versprochen, dass es weitergeht! Und daran halte ich mich auch! Und, waren die 4 Wochen lang für euch? Für mich nicht! Ich hatte so viel Arbeit, sie kamen mir sogar sehr kurz vor!! :-) Wie immer in meinen Kapiteln findet ihr die Musiklinks an passender Stelle eingefügt! Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen! Achja, als ich gerade dabei war, euch die Links rauszusuchen, habe ich das hier entdeckt: http://www.youtube.com/watch?v=RPE1XWv9Rpk Ich habe mir so einen abgelacht, das müsst ihr euch mal anschauen!! ^^ Aber ich habe Pegasus vermisst!! :-( Bin ich froh, dass er in meiner Geschichte hier auch schon bald wieder auftauchen wird... Naja, "bald" ist relativ xD Aber er wird auftauchen!! Versprochen! So, jetzt aber viel Spaß mit diesem Kapitel! Ich würde mich freuen, wenn ihr Kommis dalassen würdet :-) Liebe Grüße an euch alle und bis zum nächsten Kapitel!! Lisa-Marie91 Kapitel 28: Die Krönung Ich richtete mich ein wenig auf und hob den Kopf. Die Menschen sahen sich halb staunend, halb verängstigt um - alles um sie herum schien neu zu sein. „Meine lieben Mitbürger! Dies war der endgültige Beweis dafür, dass mit meiner Krönung ein neues Zeitalter begonnen hat! Das Zeitalter von Neo Tokio ist herangebrochen! Ihr dürft euch freuen! Es ist ein Zeitalter des Friedens!!“ Jubel kam von den Zuschauern, die ihre zukünftige Herrscherin interessiert ansahen. „Ich werde euch nun diejenigen vorstellen, die diesen Frieden mit mir zusammen bewahren werden, meine Sailorkrieger! (http://imageshack.us/clip/my-videos/594/8vn.mp4/) Darf ich euch Amy Mizuno vorstellen? Sie ist Sailor Merkur.“ Applaus drang zu der verschüchterten Sailorkriegerin empor. „Rey Hino ist Sailor Mars!“ Die Schwarzhaarige stieg in ihrem Abendkleid die Treppen hoch und empfing ebenso schüchtern wie Amy ihren Applaus. Ihr Großvater, der fast ganz vorne bei den Zuschauern stand, bekam gerade in diesem Moment so etwas wie einen Tobsuchtsanfall, der selbst nicht durch den eigentlich so ruhigen Yuichiru gestoppt werden konnte, da dieser einfach zu geschockt war. „Makoto Kino ist Sailor Jupiter!“ Makoto ging vorsichtig zu ihren Freundinnen hoch, sie schien gar nicht mehr so entschlossen wie früher, wohl angesichts dieser Menschenmenge, die sie beobachtete. „Minako Aino ist Sailor Venus!“ Minako schien der Rummel nicht besonders viel auszumachen. Sie lächelte kurz ihren Freundinnen zu und zeigte ihnen den Zeige- und Mittelfinger, bevor sie dem Publikum zuwinkend die Stufen emporschritt. „Typisch Minako. Sie kann doch aber auch gar nichts aus der Ruhe bringen!“, dachte ich, dennoch zuckten meine Mundwinkel nach oben. Ich war froh, solche Freundinnen zu haben. Sie waren einfach toll! „Dies ist meine persönliche Leibgarde“, erklärte ich weiter. „Es gibt jedoch auch jene, welche den Kristallpalast schützen werden.“ Lächelnd wandte ich mich an die Outer Senshis. „Darf ich vorstellen? Haruka Teno ist Sailor Uranus!“ Haruka gesellte sich zu den Inner Senshis und lächelte ihnen aufmunternd zu. „Michiru Kaio ist Sailor Neptun!“ Michiru schwebte schon beinahe den kurzen Weg zu ihrer Gefährtin hoch und stellte sich neben Haruka. „Setsuna Meioh ist Sailor Pluto!“ Setsunas Haar wehte leicht um ihr Abendkleid, als sie mit ihrem Stab die Stufen emporstieg. „Und zu guter Letzt: Hotaru Tomoe ist Sailor Saturn!“ Verschüchtert eilte Hotaru die Treppen hoch, ihr schien es sichtlich unangenehm, von allen Menschen Applaus zu erhalten. „Damit ihr nun einen Beweis erhaltet, dass ich dies alles nicht erfunden habe, bitte ich meine Sailorkrieger, sich nun zu verwandeln!“ Alle nickten und hatten ihre Verwandlungsstäbe bereit. Alle verwandelten sich gleichzeitig. Die Menschen zeigten mit dem Finger auf die leuchtenden Körper und zeigten ihr Staunen durch Rufe und ihre ungläubigen Gesichtszüge. „Damit nun sichergestellt ist, dass es sich bei den Verwandlungen nicht um irgendeinen Trick handelt, bitte ich meine treuen Krieger nun, ihre Macht zu demonstrieren!“ Die Kriegerinnen nickten, wandten augenblicklich ihre neuen Kräfte an und schossen sie in den Himmel. Von jeder Kriegerin ging ein helles Licht aus, das wunderschön leuchtende Farben aufzuweisen hatte. Da sie nebeneinander standen, wirkte diese Kette der Elemente wahrlich beeindruckend. Amy spielte mit ihrer Harfe des Wassers und ließ somit einen gigantischen Wasserstrahl in den Himmel schießen, der sich mit einem Strahl blauen Lichts drehte, der wohl ihre Magie beinhaltete. Mars hatte ihren Pfeil gen Himmel gerichtet und das lebendigste und schönste Feuer von ihr suchte sich einen Weg durch die Wolken. Makotos Strahl hatte etwas Faszinierendes: Donner vermischte sich mit Blitzen und es schien beinahe, als wollte der Blitz, der sich mit dem grünen Strahl drehte, aus der Säule ausbrechen. Er zuckte energiegeladen und schien nicht zu bändigen zu sein. Doch ich vertraute Makoto: Sie schaffte es, ihr Element zu bändigen. Das Licht von Sailor Venus schien ein Loch in den Himmel zu leuchten, so hell war sein Strahlen. Ich musste lächeln. Oh ja, die Liebe war wirklich etwas sehr, sehr starkes. Harukas Säule sah ebenfalls sehr interessant aus: Die dichten Wolken schienen sich mit ihrem gelben Strahl zu streiten, wer nun am meisten zu sehen sein würde. Die Wolken schienen diesen Kampf zu gewinnen und zeigten sich von ihrer besten Seite. Michirus Säule war ein einziger dunkelgrüner Strahl von Meerwasser, der sich gurgelnd und rauschend seinen Weg in den Himmel suchte. Sailor Plutos Säule schien die unendliche Zeit zu zeigen. Man sah darin einige Wege, viele Abzweigungen und lief Gefahr, sich darin zu verlieren. Hotarus Säule zeigte zuerst Dunkelheit, völlige Schwärze. Doch wenn man genau hinsah, sah man ein kleines Licht darin leuchten. Alle Krieger hielten ihre Säule mit zwei Händen, als würden sie ein wertvolles Gefäß transportieren, das nicht kaputt gehen sollte. Ich wandte mich erneut der aufgeregt schnatternden Menschenmenge zu. „Wie ihr seht, liebt jede meiner Kriegerinnen ihr Element. Sie fühlen sich unheimlich wohl, als wäre es eine zweite Haut, die sie umgibt. Sie fühlen sich eins mit ihrem Element und können es verstehen und beherrschen wie niemand anderer. Ich bitte euch hiermit, ihnen euer Vertrauen entgegenzubringen!“ Erneuter Jubel brach aus und die Kriegerinnen blieben regungslos stehen. (http://www.youtube.com/watch?v=w6BqGMn4WKI) Plötzlich traten zwei Personen vor und musterten mich und Mamoru mit einem wohlwollenden Lächeln. Überrascht erkannte ich den Mann und die Frau. Es waren der Kaiser und die Kaiserin von Japan. Akihito und seine Frau Michiko. Ich fiel auf die Knie. Ich hätte nicht gedacht, dass ich jemals in meinem Leben die Ehre haben würde, den großen Herrschern dieses Landes gegenüberzustehen. „Oh mein Gebieter, ich und meine Krieger haben stets dieses Land und diese Menschen beschützt. Es tut mir leid, dass ich Eurer Herrschaft im Wege stehe, da es wohl mir vorherbestimmt ist, über dieses Land zu regieren“, sagte ich und sah auf. „Nicht doch, mein Kind. Du hast dir dieses Privileg verdient. Du hast dich wohl von all meinen Bürgern am meisten für das Wohl dieses Landes eingesetzt. Hiermit überreiche ich dir die Throninsignien Japans, die noch nie jemand zuvor gesehen hat.“ Meine Augen weiteten sich erstaunt. Damit wurde ich vom Kaiser persönlich gekrönt! Ich hatte schon von den drei Insignien gehört, jedes Kind in Japan kannte die Legende von den drei Schätzen. Das gesamte Kaiserhaus verwahrte diese Schätze jedoch sehr genau und deswegen hatte sie noch niemand jemals zu Gesicht bekommen. Und jetzt würde ich… diese Schätze bekommen? Michiko entfernte den Deckel einer großen Schatulle, mir war bis jetzt noch gar nicht aufgefallen, dass sie etwas in der Hand getragen hatte. „Kusanagi“, fing der Kaiser an. „Das Schwert. Es soll dafür stehen, dass du unser Land vor jedem Feind verteidigen kannst.“ Ich nahm ehrfürchtig das kleine Schwert entgegen und neigte dankbar den Kopf. „Yasakani no magatama. Der Edelstein, der dich den Göttern näher bringen soll und dir ihren Schutz verleiht.“ Der Stein war grünlich und leicht gewölbt. Auch ihn legte ich in meinen Schoß. „Und zum Schluss…“ Der Kaiser holte das letzte Artefakt aus dem Samt und seine Frau stellte die Schatulle weg. „Yata no kagami. Der Spiegel. Er ist Symbol des Lichtes und soll dich immer erleuchten, wie dunkel deine Stunde auch gerade sein mag.“ Ich schaute in den rundlichen, altertümlichen Spiegel und sah mein eigenes Gesicht darin, ich schaute gerade erstaunt und gerührt zugleich. „Mit diesen drei Insignien bist du von jetzt an die Herrscherin über Japan“, erklärte der Kaiser feierlich. „Noch nicht ganz…“, ertönte plötzlich eine Stimme und alle drehten sich um. Ich schaute zu meiner Linken und konnte meinen Augen kaum trauen. Sie war da. Tatsächlich. Kein Geist, sie war ein realer Mensch! „Mutter…“, hauchte ich, als Königin Serenity näher trat. „Meine kleine Serenity. Die Zeit ist gekommen. Jetzt ist es endlich soweit. Du hast lange darauf gewartet. Du wirst nun Königin werden. Doch zuvor bitte ich euch alle, Sailor Guardians, lenkt eure ganze Macht in diese drei Insignien!“ Serenity nahm mir die Artefakte ab und sie schwebten in der Luft. Meine Krieger nickten und lenkten ihre Säulen geschickt auf die drei Insignien. Ich zitterte. Sie würden sie zerstören! Sie würden… sie kaputt machen! Alle Säulen wuchsen zu einer gewaltigen heran, die in allen mir erdenklichen Farben erstrahlte, die drei Insignien schwebten immer noch darin. „Usagi… reich mir deine Brosche!“, sagte Königin Serenity und ich gab ihr den gewünschten Gegenstand, im Zeitenlupentempo, wie es mir schien. Die Königin des Silvermilleniums nahm die Brosche und ließ sie zusammen mit den drei Insignien in der bunten Säule schweben. Wir alle blickten in das Licht, die vielen Farben spiegelten sich in unseren Augen wider, die wir alle weit aufgerissen hatten. „Silberkristall - verwandle sie!“, sagte Serenity feierlich und wir alle starrten die drei Artefakte an, welche sich plötzlich veränderten. Das kleine Schwert schmolz und bekam eine rundliche Form, welche jedoch noch schwarz war. Der Spiegel schmolz ebenfalls und fügte sich um die Kreisform, welche sie golden und glänzend werden ließ. Langsam erkannte ich, was das wurde… Zuletzt fügte sich der jetzt runde Edelstein in eine Fassung. Alle Elemente schienen plötzlich von der Krone eingesogen zu werden, als ob sie ein Staubsauger wäre, zog die Krone alles in sich hinein. Nachdem die bunte Säule verschwunden war, erstrahlte die Krone golden und Serenity nahm sie in die Hände. „Ich bitte dich, niederzuknien, Prinzessin“, sagte Serenity und ich gehorchte augenblicklich. „Hiermit“, Serenity hielt die Krone hoch empor, wo sie von den leuchtenden Sonnenstrahlen zum Glitzern gebracht wurde, „erkläre ich das Zeitalter von Neo Tokio für diese Welt als gültig und ernenne dich hiermit zur Königin von Japan!!“ Ich hielt den Kopf gesenkt und spürte, wie mir die Krone auf das Haupt gesetzt wurde. Innerlich war ich nervös und zitterte, als plötzlich Jubel losbrach. Ich sah auf und Serenity strahlte mich stolz an. „Mit diesem Silberkristall“, erhob sie erneut ihre Stimme, „sollst du alle deine Untertanen beschützen und den Frieden dieser Welt bewahren. Auf dass die Welt ein friedlicher Ort bleiben wird.“ Ich nahm ihr den Silberkristall ab, leuchtend schwebte er zwischen meinen zierlichen Handtellern und erwärmte mir das Herz. „Lang lebe Königin Serenity!“, rief die ältere Frau aus, nachdem sie zur Seite getreten war und das Volk wiederholte ihren Ruf: „Lang lebe Königin Serenity! Lang lebe Königin Serenity!“ Ich stand vor meinem Volk und konnte plötzlich meine Eltern entdecken, die sich weinend in den Armen hielten. Es war geschehen. Ich war die Königin. Die Königin von Japan. * „Wir müssen eingreifen!“, sagte Jedyte und Zoisite musste lächeln. „Bitte, greif doch ein! Dann muss ich mir deine Visage immerhin nicht mehr ansehen! Sie… hat mir sowieso noch nie gefallen!“, meinte er lässig und bedeutete Jedyte mit seiner Hand, sich auf die neue Königin zu stürzen, die nur wenige Meter von ihnen entfernt gerade zur Königin von Japan ernannt wurde. Die vier Tenno hatten sich eine erhöhte Position gesucht und beobachteten das Geschehen nun schon eine ganze Weile. Gerade bekam Mamoru von Königin Serenity den Regentenstab überreicht, der ihn als König von Japan kennzeichnete. „So ein Mitläufer. Wie kann man nur ein König werden wollen, wenn doch die Königin die eigentlich herrschende Macht besitzt?“, warf Kunzite kurz ein, bevor Neflite wieder Jedytes Thema aufgriff: „Hast du nicht gesehen, über was für gewaltige Kräfte ihre Guardians verfügen? Es wäre reiner Selbstmord, sich ihnen zu stellen!“ Jedyte sah entschlossen auf die Senshis hinab. „Man muss sie ja auch nicht vor ihren Senshis angreifen…“, sagte er und erntete dafür interessierte Blicke der anderen Tenno. „Ein Ablenkungsmanöver… keine schlechte Idee für so einen unfähigen kleinen Jungen wie dich…“, merkte Zoisite an und Kunzite schmunzelte. „Das könnte sogar funktionieren… Wie lautet dein Plan?“, fragte Kunzite und Jedyte lächelte. „Lasst mich nur machen… ich brauche eure Hilfe nicht… und werde sie daher auch nicht in Anspruch nehmen“, meinte der junge Mann und teleportierte. „Er ist so ein Idiot. Meine Hilfe hätte er sowieso nicht bekommen, selbst wenn er mich gefragt hätte…“, meinte Zoisite und verschränkte die Arme. „Gibt es eigentlich irgendjemanden, den du nicht hasst, Zoisite?“, fragte Kunzite interessiert und auf einmal lächelte der Angesprochene. „Oh ja. Dich hasse ich nicht, Kunzite…“ „Oh. Ich fühle mich geehrt!“ Neflite verschraubte die Augen, was jedoch keiner der beiden Tenno bemerkte. Jedyte hatte sich verwandelt. Mit seinem nun schwarzen Anzug und dem hellen Hemd konnte er sich unbemerkt unter die Gäste mischen, die sich im Palast auf der Krönungsfeier befanden. Jetzt musste er nur noch die Königin finden und sie von den anderen trennen! Da stand sie. Bezaubernd und wunderschön. Die Krone auf ihrem Haupt leuchtete gewaltig, doch das störte Jedyte herzlich wenig. Als er sich umwandte, hatte er jetzt auch ein anderes Gesicht. Tarnung war schließlich die halbe Miete. „Euer Hoheit.“ Jedyte verbeugte sich, damit sein Gesicht noch nicht zu sehen war. „Dürfte ich Sie bitten, mit mir zu kommen? Der Premierminister wünscht Sie zu sprechen“, sagte er betont unterwürfig und Serenity schaute ihn an. „In Ordnung. Komm, Mamoru…“ Jedyte knirschte lautlos mit den Zähnen. Er musste sich die Königin allein vornehmen, sonst würde sein Plan fehlschlagen! „Verzeiht die Unannehmlichkeit Euer Hoheit, aber der Premierminister würde Sie gern allein sprechen, wenn Eure Majestät versteht…“ Bunny wandte sich zu Mamoru um, welcher schmunzelnd abwinkte. „Kein Problem. Ich warte hier auf dich.“ Bunny lächelte ihm zu, bevor sie Jedyte folgte. Es lief alles perfekt nach Plan. Jedyte wusste, dass ihn die anderen drei Tenno beobachten würden und wenn er scheitern sollte, würden sie ihn das niemals vergessen lassen, so viel war sicher. Der General führte die junge Königin in einen Saal, an welchem Wachen an der Wand standen, welche der Böse mit dunkler Macht gefüllt hatte. Somit unterstanden sie seinem Befehl. „Wo ist denn der Herr Premierminister?“, fragte Serenity verwirrt und drehte den Kopf nach links. Gänsehaut jagte Jedyte über den Rücken, als ihr blondes Haar im hereinfallenden Licht hell glänzte, als sie den Kopf bewegte. Konnte er sie wirklich vernichten? Er musste. Er hatte gar keine andere Wahl! Die Fenster verdunkelten sich und die Wachen traten einen Schritt nach vorne, die Speere erhoben. Die Königin wich erschrocken zurück und wollte die Tür nach draußen öffnen, doch sie war verschlossen. Jedyte musste lächeln. Sie war doch töricht. Glaubte sie allen Ernstes, er würde sie hier entkommen lassen? „Wer bist du?“, fragte sie ängstlich, nachdem er näher getreten war und sie an die Tür auswich. Sie war Jedyte ausgeliefert. Doch er durfte sie nicht unterschätzen, sie hatte immer noch ihren Silberkristall! Er glänzte bedrohlich auf ihrer Krone. Jedyte offenbarte sich mit einem weiteren Grinsen und Serenity schnappte hörbar nach Luft. „Du?“, fragte sie erschüttert und sank ein wenig in sich zusammen. „Oh ja, ich. Du hast keine Chance. Gib auf und das am besten gleich“, sagte Jedyte und sah gerade noch rechtzeitig, wie die neue Königin nach ihrer Krone greifen wollte. „Das lässt du schön bleiben!“, rief er und schleuderte dunkle Energie auf die junge Frau, welche jedoch an ihr abprallte. „Was zum-?“, fragte der Tenno entgeistert und sah mit an, wie sie die Hände nach ihrer Krone ausstreckte und konzentriert die Augen schloss. Hell trennte sich ihr Silberkristall von dem königlichen Kopfschmuck und schwebte nun zwischen ihren Händen. „Silberkristall, heile sie!“, befahl die Königin und die Wachen wurden von ihrem hellen Licht wieder zum Guten bekehrt. Sie sanken bewusstlos zu Boden. „Jedyte du hast es gewagt meine Krönungsfeier zu stören und das wirst du büßen!“, sagte sie und ihre Augen schauten den Tenno hart an. Jedyte ließ die Energie abebben. (http://www.youtube.com/watch?v=j5FsacVvKRY) „Büßen…?“, fragte er und sank plötzlich auf die Knie, was die Königin zögern ließ. „Was tue ich hier eigentlich?“ Jedytes Hände zitterten. „Wie ich sterbe ist doch eigentlich egal“, sagte er und lachte, doch es lag keine Freude darin. Serenity hielt inne, der Silberkristall erlosch in ihren Händen und sie sah Jedyte an, welcher mit Tränen in den Augen zu Boden starrte. „Na los, tut es schon!“, sagte Jedyte und breitete erwartend die Hände aus. „Ich habe keine Chance gegen Euch, ich habe alle Macht angewandt, die ich besitze und sie war nutzlos. Jetzt ist nur noch die Frage, ob Ihr oder Metallia mich umbringt. Oder aber meine anderen drei Gefährten, sie werden wahrscheinlich gerade zusehen und sich für mein unterwürfiges Verhalten schämen. Aber ich bettle nicht um mein Leben. Oh nein, ich empfange den Tod als Geschenk. Endlich wird es vorbei sein. All diese seelischen Qualen. Das brutale Herrschen von Perilia. Einfach alles. Los, Serenity. Beendet es. Ich bin stolz, von einer ehrwürdigen Königin hingerichtet zu werden anstelle von einer feigen Metallia“, sagte der blonde junge Mann und Tränen tropften auf den roten Teppichboden. Sein Gesicht hatte sich zu einer schmerzlichen Grimasse verzerrt. Er hatte die Augen zugekniffen, um sich die Schmerzen des Todes nicht allzu schnell anmerken zu lassen, welche ihn bald ereilen würden. „Oh Jedyte…“, murmelte die Königin gerührt und ließ den Silberkristall sinken. Serenity trat näher. Ob dieses Verhalten eine Falle war? Nein, sie sah in seinen Augen den Schmerz, den er empfand und sah seine Leiden in seinen Gesten. „Jedyte, sieh mich an.“ Die blauen Augen des Tennos trafen auf die blauen der Königin. „Ich wusste es“, sagte Serenity und der General schaute sie verständnislos an. „Ich wusste, dass ein guter Kern in dir steckt. Ich möchte dir helfen. Du musst gar nichts machen. Halte nur still und gib dich dem Licht hin.“ Serenity schloss die Augen und legte entschlossen ihren rechten Daumen auf seine Stirn. Der Silberkristall in ihrer linken Hand leuchtete hell auf, so hell, dass sie mitsamt dem General mit seinem Licht verschmolz. „Siehst du es, Jedyte?“ Serenity deutete auf eine orangene Stelle, nicht weit von ihr. „Oh ja.“ „Versuche, es zu berühren, es zu greifen!“ „Das werde ich nicht schaffen…“ „Du wirst es schaffen! Glaube an dich, so wie auch ich an dich glaube!“ Jedyte griff zögernd nach dem Licht. Er hatte die Wärme ergriffen und spürte augenblicklich, wie sie in sein Herz überging und seinen ganzen Körper ausfüllte. Ein Seufzer der Erleichterung entfuhr ihm, als er erschöpft in die Arme der Königin fiel. Bunny strich ihm sanft über den Kopf, während sie sein Kinn in der linken Hand hielt. Ihr Silberkristall war währenddessen wieder mit ihrer Krone verschmolzen. „Mein Jedyte…“, flüsterte sie und drückte ihn an sich, er hatte eine Hand auf ihr Herz gelegt. „Du bist ab jetzt mein Verbündeter und Freund. Und ein Mitglied der königlichen Garde“, sagte sie lächelnd und er öffnete flatternd die Augen, als sie ihn in ihren Arm verlagerte. „Eure… Majestät… ich…“, flüsterte er rau, doch Serenity gebot ihm, zu schweigen. „Es ist alles gut. Ruht Euch ein wenig aus, Jedyte. Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr danach noch ein wenig auf die Krönungsfeier kommen würdet. Ich veranlasse, Euch ein Zimmer zur Verfügung zu stellen, in dem Ihr Euch zur Ruhe betten könnt!“ Jedyte lächelte schwach. „Ich… danke Euch… Hoheit…“ * (http://www.youtube.com/watch?v=icdzDZQBmL0) „Ich glaube es nicht! Er ist so ein Versager!“, rief Neflite und donnerte seine Fäuste gegen die Wand. „Ich habe ja nichts anderes erwartet“, meinte Zoisite und hatte die Arme verschränkt. „Aber dass er sich sofort ergibt, damit habe ich nicht gerechnet. Ich wusste nur, dass er von vorneherein keine Chance hatte, aber dass er gleich aufgibt, dass hätte ich nicht gedacht. Ich dachte, dass er wenigstens so viel Ehre im Leib hätte als dass er wenigstens bis zum Letzten gekämpft hätte. Auch, wenn er seine Grenze schon bald erreicht hätte. Tja, das bestätigt, dass ich mit meiner Meinung schon immer recht hatte, was ihn betraf!“, meinte Zoisite und schüttelte leicht den Kopf, was seine braunen Haare umherwirbeln ließ. „Er ist zum Verräter geworden“, sagte Kunzite und blieb relativ sachlich, als er in der Scheibe, durch welche die Tenno alles sehen konnten, Jedyte beobachtete, der von zwei Wachen auf einer Trage in ein Quartier verfrachtet wurde. „Wir sind dazu gezwungen, ihn zu töten“, sagte Kunzite kalt und Zoisite fing lauthals an zu lachen, wohl über die Ironie der Tatsachen. Der Klang hallte majestätisch in dem großen Raum wider, während Jedyte ahnungslos auf seinem weichen Bett schlief, während seine ehemaligen Gefährten seinen Tod herbeisehnten. Das hohe Lachen von Zoisite schaffte es jedoch nicht, bis zu seinen Träumen vorzudringen. „Und wir werden ihn töten.“ Kapitel 29: Ein lang ersehntes Geschenk --------------------------------------- Hallo ihr Lieben! Na, freut ihr euch auf das neue Kapitel? Ich habe so viele Anfragen bekommen, dass ich es doch früher hochladen soll und ich habe es mir auch vorgenommen, aber wir sind gerade daheim am Streichen und da war ich den ganzen Tag eingespannt, sodass ich abends einfach zu müde war, um weiterzuschreiben... Dafür verspreche ich euch, dass das nächste Kapitel schon Ende August / Anfang September kommt! Dieses Kapitel wird ein wenig Licht ins Dunkel bringen, beziehungsweise ein wenig mehr Einblicke in die Pläne der Bösen geben... Jetzt aber viel Spaß beim Lesen! Und lasst doch wieder eure Meinung da! ^^ Da würde ich mich freuen!! Ab dem nächsten Kapitel wird es dann wieder spannend, das kann ich euch ja schon mal sagen ^^ Liebe Grüße und euch ein schönes Wochenende!! Lisa-Marie91 Kapitel 29: Ein lang ersehntes Geschenk „Irgendwie ist es seltsam, Flitterwochen im eigenen Haus zu verbringen“, sagte ich und musste schmunzeln. „Im eigenen Palast bitte“, korrigierte mich Mamoru und ich lachte auf. Palast… wie das klang! Aber ja, wir hatten wirklich und leibhaftig einen Palast! Und trotz Flitterwochen musste ich mich schon um politische Dinge kümmern, doch es hielt sich in Grenzen, da mir Jedyte noch einiges an Arbeit abnahm. Ich hätte nicht gedacht, dass er sich so gut in Politik auskannte, aber er handelte souverän und geschickt. Er wusste sich gut auszudrücken und sah immer seiner Aufgabe würdig aus. Ich hatte ihn bereits gefragt, warum wir alle auf der Krönung zusammengebrochen und die Welt eingefroren war, doch er hatte selbst keine Erklärung dafür. Er wusste noch nicht einmal, ob Perilia dahintersteckte oder nicht. Ich wusste nur durch ihn, dass Perilia unser neuer Feind war und die Generäle ihr den heiligen Gral überreicht hatten, was ich als kein gutes Zeichen deutete, denn der heilige Gral war mächtig, das wusste ich. Ich stand im Speisesaal vor dem großen Bild des Grals und betrachtete es nachdenklich. „Machst du dir schon wieder Sorgen, Bunny?“, fragte Mamoru und ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als er seine Hände auf meinen zierlichen Schultern ablegte. „Nein, nein. Alles in Ordnung“, lächelte ich, doch ich spürte, dass mein Mann mir dieses Lächeln nicht abkaufte. „… Wer hätte auch gedacht, dass Fischauge Jedyte auffordert?“, flüsterte Minako und die anderen kicherten. „Sie heißen doch jetzt nicht mehr so…“, flüsterte Amy zurück, doch Venus winkte ab. „Ist doch egal! Und dass Tigerauge dich aufgefordert hat, Amy! Du bist eindeutig nicht mehr das Mauerblümchen von früher!“ Die Angesprochene lachte verschüchtert, ich musste nun wirklich lächeln. Sie unterhielten sich eindeutig über die Krönungsfeier. Das Thema war, wer mit wem getanzt hatte… Ich schloss kurz die Augen und sah sie alle immer noch in diesen umwerfenden Kleidern über den Ballsaal schweben… Amy und Tigerauge, jetzt Jiro Sa. Makoto mit Falkenauge, jetzt Akira Sa. Jedyte mit Fischauge, jetzt Shizuka Sa. Minako und Motoki… Doch das süßeste Pärchen waren immer noch Hotaru und Shingo. Als ich ihn darauf angesprochen hatte, war er ganz rot geworden. Ob er sich wohl in eine meiner Sailorkriegerinnen verliebt hatte? Hotaru war dunkelrot geworden, als er sich endlich dazu überwunden hatte, sie aufzufordern. Ich konnte mich noch genau erinnern, dass meine Freundin Naru sich genau in dem Moment zu mir gesellt hatte und ich gezwungen war, den Blick von dem frischen Tanzpaar abzuwenden. Naru trug ein rotes, kurzes Kleid und hatte, passend zur Kleidung, einen roten Drink in der Hand. Sie hatte mir mit ihrem Zeigefinger in die Seite gestochen und mir grinsend ins Gesicht gesagt: „Ich habe es dir doch schon vor langer Zeit gesagt, dass ihr füreinander bestimmt seid!“ „Ja… Da du hast ja recht!“, gestand ich ihr. „Und ich habe es dir nicht geglaubt!“, erinnerte ich mich und Naru zog an ihrem Strohhalm. Ein mir sehr bekanntes Gefühl holte mich in die Wirklichkeit zurück: Mir wurde schon wieder schlecht! Allmählich regte mich das gewaltig auf! Alle waren der Meinung, dass ich mich auf der Hochzeit und der Krönungsfeier überfressen hatte. Diese Meinung teilte ich eindeutig nicht! Dass mich immer alle als verfressen hinstellen mussten… Das war früher einmal! Aber doch jetzt nicht mehr! Ich setzte mich hin. „Was ist denn los?“, fragte Mamoru und hielt meinen Arm fest. „Mir ist schon wieder schlecht… Das geht mir so langsam auf die Nerven…“, sagte ich und stützte den Kopf in die Hand. Amy hatte mein Klagen gehört und war näher getreten. „Bunny, darf ich dir vielleicht etwas Blut abnehmen? Ich würde es dann untersuchen… Du weißt doch, dass ich kurz vor meiner Abschlussprüfung stehe und ich kenne mich aus! Ich habe da so eine Vermutung, was es sein könnte!“, sagte Amy und ich sah sie an. Meine Güte. Sie hatte recht. Sie stand ja schon vor ihren Abschlussprüfungen! Ich bewunderte sie immer wieder für ihr Können und Wissen. Sie hatte die Schule früher beendet als wir alle und im Studium die Anfangssemester übersprungen, weil sie alles bereits wusste. Amy war einfach ein Genie. Ich konnte es nicht anders ausdrücken. Aber das war ja nichts Neues. „In Ordnung“, sagte ich schicksalsergeben und folgte ihr in das Arztzimmer des Schlosses. * Metallia saß auf ihrem Thron und lächelte. „Jedyte hat also versagt. Ich habe es nicht anders erwartet“, sagte sie und erhob sich. „Und ihr!“ Anklagend deutete sie auf die anderen Tenno, die bei ihrem Ton erschrocken zurückzuckten. „Ihr werdet genauso untergehen! Ihr seid zu nichts nutze! Alles muss man alleine machen! Aber jetzt wird es soweit sein… Ich werde mir die Macht aneignen, die ich gegen die Königin einsetzen werde. Die Zeit, in der ich die Welt eingefroren habe, hat mir wirklich sehr geholfen“ „Das wart ihr?“, fragte Kunzite bestürzt, keiner der Tenno hatte sich erklären können, warum die Welt so plötzlich erstarrt war. „Oh ja. Auch, wenn Royal Sailor Moon im Endeffekt die Barriere zerschlagen hat, ich habe damit dem ultimativen Bösen erst den Weg zu uns bereitet“, sagte sie lachend und in ihren Augen spiegelte sich der ganze Wahnsinn wieder. „Aber ihr seid es mir nicht wert, euch alles zu erklären! Verschwindet endlich! Ich möchte meine Pläne jetzt in die Tat umsetzen… Ich habe so lange darauf gewartet!“ Die drei Tenno verbeugten sich mit scheinbar ausdruckslosen Mienen und verschwanden augenblicklich. „Es ist soweit… Ich habe die Welt eingefroren, um dem Chaos endlich den Weg zu bereiten… Viele Menschen sind durch die Krönung verwirrt gewesen. Und Verwirrung war die beste Chance für das Chaos, endlich zurückzukehren!“ Metallia nahm den heiligen Gral und öffnete ihn. Das Glänzen verblasste augenblicklich, als der juwelenbesetzte Deckel abgenommen wurde. Eine schwarze Säule stieg in die Höhe und darin spiegelte sich die unendliche Dunkelheit. In Violett und Rottönen kam ein hässliches Monster hervor, das Metallia erwartungsvoll ansah. „Es ist vollbracht, Pharao!“, sagte sie und kniete nieder. „Ihr, die Ihr der eigentliche Ursprung des Chaos seid, hiermit biete ich Euch meine Dienste an!“, sagte sie unterwürfig und das Monster trat nun komplett aus der Säule hervor. „Das Chaos ist zurückgekehrt?“, fragte es mit einer verzerrten Stimme. „Ich habe es in mir aufgenommen. Doch ohne Euch hätte ich nicht gewusst, wie ich es zurückhole. Nur durch Euch lebt das Chaos noch, weil Sailor Moon und Sailor Saturn Euch damals nur verbannt und eingesperrt haben, anstatt Euch zu vernichten. Das war das Glück für uns Bösen“, erklärte Metallia. „Du hast das Chaos in dir aufgenommen, welches Galaxia mit Eternal Sailor Moon verbannte?“, fragte das Ungetüm, Metallia sah zu ihm auf und machte ihre Handgelenke frei. Man sah zwei Armbänder, in welchen es gefährlich knisterte, als die schwarzen Blitze daraus emporzuckten. „Es ist durch meine Macht bereits angewachsen!“, sagte sie stolz und ihre Augen waren dunkelrot. „Doch durch Eure Macht, Meister, wird das Chaos zu einer überdimensionalen Kraft werden, welcher selbst die Königin nicht gewachsen sein wird!“ „Doch wenn wir uns vereinen und du vernichtet wirst, so wird das Chaos für immer und ewig zerstört sein“, gab das Monster zu bedenken. „Das wird nicht passieren. Ich, Metallia, habe den Körper von Perilia besetzt, welche schon ohne mich beträchtliche Macht besaß. Wir beide allein würden dank dieses Grals schon die Kräfte besitzen, die vier mächtigen Tenno zusammen auf einen Schlag endgültig auszulöschen. Mit dem Chaos hätten wir die Macht, die gesamte Menschheit zu manipulieren. Doch wenn wir auch noch den Ursprung des Chaos in uns aufnehmen, sind wir unbesiegbar. Wir werden zum Ultimativen Chaos!!! Ich bräuchte keine Streitmächte mehr, es wäre alles überflüssig!“ Das Monster sah sie an. „Also werden wir die Welt auf einen Schlag vernichten, wenn du mich in dir aufnimmst?“ „Oh nein. Ich liebe es, zu spielen. Ich will sehen, wie die Welt Stück für Stück untergeht. Doch zuallererst wird Königin Serenity dran glauben! Schon ihre Mutter hat sich mir damals auf dem Mond widersetzt, doch dieses Mal wird alles anders sein… dieses Mal bin ich stärker… Ich werde alles vernichten und das Ultimative Chaos wird die Welt beherrschen! „In Ordnung. Ich bin einverstanden.“ Metallia lächelte böse, als das Monster auf sie zugeschwebt kam. Sie breitete empfangend die Arme aus und spürte, wie diese mächtige Kraft in sie eindrang, durch sämtliche ihrer Muskeln zuckte und das Blut in ihren Adern zum Rauschen brachte. Sie bebte vor Erregung und Glück, sie sah noch, wie die schwarze Gestalt gänzlich in ihr verschwand und atmete schwer, als sie auf die Knie fiel. Ihr Körper musste sich erst an diese gewaltige Macht gewöhnen, um nicht an ihr zu zerspringen. Doch wessen Körper war besser dafür geeignet, so viel Stärke in sich aufzunehmen wie der von Perilia? Metallia erhob sich leicht schwankend, doch ihr Blick wurde schnell wieder scharf. Sie sah ihre Umgebung klarer und durchdringlicher als zuvor, sie schien wirklich alles wahrzunehmen, was um sie herum geschah. Und zwar gänzlich alles: Die Spinne in 30 Meter Entfernung, die über den Boden krabbelte und die mit einem einzigen Blick von Metallia zu Staub zerfiel. Dann die kleine Maus, welche sich für sie im toten Winkel aufhielt und mit einem schrillen Quieken verbrannte. Metallia sah nach oben, wo sich die endlose Dunkelheit vor ihr auftat und lachte lauthals, nachdem sie ihren Kopf in den Nacken geworfen hatte. Die Blutadern ihrer Unterarme waren hervorgetreten, als sie die Arme ausstreckte. „Ich bin unbesiegbar! Ich bin das ULTIMATIVE CHAOS!!“, schrie sie laut und eine dunkle Aura umfing sie, dick und schwarz. So dunkel, dass man ihre eigentliche Gestalt nur schwer erkennen konnte. * „Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung, Amy!“, sagte Makoto fröhlich und stieß mit ihrem Sektglas an das ihre an. „Ja, herzlichen Glückwunsch Amy!“ „Du bist die Größte!“ „Ich wusste doch, dass du die Prüfung mit Bestnote schaffst!“ „Auf die frischgebackene Ärztin!“ „Vielen herzlichen Dank!“, sagte Amy schüchtern. „Fr. Dr. Merkur!!“, scherzte Minako und bekam gleich darauf eine Kopfnuss. „Dürfen wir jetzt nicht mal mehr Witze machen, nur weil wir seit ein paar Wochen die königliche Leibgarde sind?“, fragte sie und rieb sich den Kopf, welcher wohl nun zu schmerzen schien. „Königin Serenity, kann ich Euch bitte kurz sprechen?“, fragte Amy mich plötzlich, als ich auf sie zugeschritten kam. Bis eben hatte ich mich noch dezent im Hintergrund gehalten, die anderen jedoch trotzdem beobachtet. „Natürlich. Gehen wir ins Nebenzimmer“, sagte ich und schritt voran, ich merkte, wie sie mir folgte. Meine Freunde wurden auf einmal etwas ruhiger, als sich der König zu ihnen gesellte. Sie schloss die Tür hinter uns und ich drehte mich zu ihr um. „Was gibt es denn?“, fragte ich sie direkt und sie sah mich ein wenig seltsam an. „Ich habe Ihr Blut untersucht, was ich Euch vor einigen Tagen abgenommen habe, Majestät.“ „Hör auf mit den Förmlichkeiten, wenn wir allein sind, Amy. Du weißt, dass ich das nicht mag“, sagte ich und Merkur musste lächeln. Es war für mich schon Umstellung genug, dass meine Freunde in meinem Palast immer verwandelt herumliefen. Doch das wurde als Pflicht eingeführt, zu meiner eigenen Sicherheit. „Verzeih. Bunny, ich habe den Grund dafür gefunden, dass dir immer schlecht wurde! Keine Angst, du hast dir nicht den Magen oder so verdorben… Es hat ganz andere Gründe!“ Ich sah sie aufmerksam an. „Und die wären?“, hakte ich nach und Amys Grinsen wurde breiter. „Ich hatte recht mit meiner Vermutung: Du bist schwanger, Bunny!“, sagte sie fröhlich und kniff die Augen zusammen, während sie ihren Kopf ein wenig zur Seite warf, eine Geste, die sie immer tat, wenn sie sich riesig über etwas freute. „Ich bin... - was?“, fragte ich verdattert und griff nach der Stuhllehne hinter mir und sank auf das Sitzpolster. „Ja! Ich würde fast sagen, Chibiusa ist im Anmarsch! Ist das nicht ein tolles Geschenk für eure Flitterwochen?“, fragte sie und legte mir die Hand auf die Schulter, ich hatte immer noch keinen Ton rausgebracht. „Oh mein Gott!“, flüsterte ich und mir stiegen die Tränen in die Augen. Warum bitte musste ich gerade jetzt weinen? Amy schien meine Gedanken zu erraten: „Keine Sorge, das sind die Hormone, Bunny! Aber du darfst dich jetzt nicht mehr so sehr anstrengen und nicht mehr so viel Stress haben wie in letzter Zeit!“ „Du, Amy?“, murmelte ich leise. „Ja? Was denn?“ „Würdest… Würdest du dich bereiterklären, meine Leibärztin zu werden?“, fragte ich leise und Amy schaute mich überrascht an. „Aber… ja! Wenn du möchtest würde mich das sehr freuen!“ „Ja, ich möchte es! Aber ich möchte nicht, dass du es als einen Befehl auffasst, sondern als eine Bitte“, sagte ich und Ami musste grinsen. „Keine Sorge. Ich mache das gern! Aber jetzt komm, wir sollten die anderen nicht so lange allein lassen, sondern ihnen die frohe Botschaft von deiner Schwangerschaft mitteilen!“ „In der wievielten Woche bin ich denn?“, fragte ich noch. „Oh du bist bereits in der achten Woche! Chibiusa war also schon bei eurer Hochzeit und Krönung dabei gewesen!“ „Schon die achte Woche?“, fragte ich laut. Mir war gar nicht aufgefallen, dass meine Periode nicht eingesetzt hatte, aber bei dem Stress, den ich in den letzten Wochen hatte, war das wohl kein Wunder… „Na los, komm!“ Amy nahm mich am Oberarm und zog mich hoch. Beinahe wie in alten Zeiten… Sie bemerkte selbst, was sie da tat, daraufhin ließ sie meinen Arm schlagartig wieder los und trat zwei Schritte zurück. „Entschuldigt… Majestät!“ Ich winkte amüsiert ab. „Ist schon in Ordnung! Ich will gar nicht, dass ihr so steif werdet wie es der Rest meines Hofstaats es langsam wird! Es ist okay! Ich möchte immer noch die vier Freunde in euch sehen, die mit mir täglich im Crown gesessen sind!“ „Ich für meinen Teil werde mich nicht ändern, das verspreche ich dir!“, sagte Amy und hielt mir die Tür auf. Die Stille, die eingetreten war, als Mamoru sich zu den Kriegern gesellt hatte, war verschwunden. Alle plapperten und plauderten wieder fröhlich durcheinander, die Sektgläser immer noch in der Hand, die Stimmung gehoben. „Kommt schon her ihr Geheimniskrämer!“, rief Mars und hob ein Sektglas hoch. „Das ist für die Königin der Königinnen!“, sagte sie und reichte mir das Glas, damit ich es gleich wieder zur Seite stellen konnte. „Das wird wohl nichts…“, sagte ich geknickt und musste gegrämt lächeln. „Warum denn nicht? Wir passen schon auf, dass du nicht einen zu viel trinkst!“, sagte Jupiter und Merkur sah mich erwartungsvoll an. „Naja… wisst ihr… ich werde in nächster Zeit wohl keinen Alkohol mehr trinken!“, eröffnete ich ihnen, was alle die Gläser sinken lassen ließ. „Aber warum denn nicht? Magst du nicht mehr mit uns feiern?“, fragte Venus bestürzt und sah mich entgeistert an. „Man kann auch ohne Alkohol feiern!“, sagte ich mit erhobenem Zeigefinger und meine Freunde schreckten zurück. „Uuu… die Stimme der Moral! Bunny, was ist los?“, fragte Uranus, die gerade mit Neptun, Pluto und Saturn näher getreten war. Sehr schön, wir waren alle vollzählig. Bis auf… „Euer Majestät es tut mir wirklich leid, dass ich Euch in einem solchen Moment des Feierns stören muss, aber ich habe hier ein wichtiges Dokument für Euch und ich…“ „Jedyte!“, unterbrach ich ihn kurzerhand und er blieb erstaunt stehen. „Ich darf euch allen sagen: Ihr müsst euch keine Sorgen um mich machen! Es geht mir gut und ich bin nicht auf einem Moraltrip oder so was, sondern meine Abneigung gegen Alkohol hat einen ganz natürlichen Grund! Ich bin schwanger!“, sagte ich freudig und es klirrte augenblicklich. Rey hatte wohl vor Überraschung ihr Glas fallen lassen. „Du… du bist…?“, fragte sie verdattert, sie hatte anscheinend noch nicht einmal bemerkt, dass ihr Glas in mehreren hundert Scherben auf dem Boden verteilt lag. „Ja!“, sagte ich und strahlte in die Runde. „Bunny, das ist ja wunderbar!“, sagte Mamoru und nahm mich in den Arm. „Endlich kommt Chibiusa!“, flüsterte er mir ins Ohr und ich musste lächeln. Oh ja, es hatte so wehgetan, sich von der kleinen Maus zu verabschieden, als sie in die Zukunft zurückgekehrt war, in eine Zukunft, die jetzt für uns die Gegenwart wurde. Sie würde wieder da sein, ich würde sie aufwachsen sehen… Der Stolz brodelte in mir hoch und eine Welle der Euphorie durchflutete mich. Auf einmal fühlte sich mein Körper anders an. Es schien fast, als würde ich das zweite Leben, das in mir heranwuchs spüren. Lag es etwa daran, dass ich nun endlich registriert hatte, dass ich schwanger war? Seufzend und glücklich schloss ich die Augen und lehnte mich an die Schulter meines Mamorus. * „Die Zeit naht, zu handeln“, sagte Metallia und sah in einer großen Kristallkugel den Palast der Mondkönigin. „Die nächsten Monate werde ich dafür nutzen, meine Armee zu entwerfen und auszubauen. Dann werden wir doch sehen, wie stark die Sailorkrieger noch sind!“, sagte sie und lachte lauthals los. Metallias Kristallkugel erlosch wieder, sie war jetzt schwarz und matt. Sie beugte sich darüber, um ihr Spiegelbild zu betrachten. „Ich habe so lange Jahre auf diese Rache gewartet. Da werde ich doch nicht über diese Welt kommen wie ein schwarzer Schatten und alles auf einmal zerstören. Das geht mir zu schnell, dafür, dass ich so lange warten musste. Ich werde jetzt beginnen, sie Stück für Stück zu vernichten. Meine Geduld wird auch noch ein paar Monate weiter halten. Ich will auf keinen Fall vorschnell handeln. Denn ich, die mächtigste Herrscherin über alles Böse, liebe es, meine Feinde untergehen zu sehen. Und ich werde es sein, die Sailor Moon an den Rand der Verzweiflung treiben wird. Und wenn sie alles verloren hat, was ihr etwas bedeutet, dann werde ich es sein, die sie töten wird!“ Ein schwarzer Strahl schoss in die Höhe und verschluckte Metallia in sich. Das Chaos gewann an Macht. Es wurde Tag für Tag stärker und unberechenbarer… Und der Tag rückte näher, an dem der erkämpfte Frieden endgültig zerbrechen würde… Kapitel 30: Ein ungünstiger Zeitpunkt ------------------------------------- Hallo ihr Lieben! Es tut mir ja sooooooooooooooooo leid, ich weiß, ich wollte es früher online stellen, aber ich hab jetzt seit September ein FSJ angefangen und ich war sooooooo arg beschäftigt, dass es einfach nicht ging -,- Aber vielleicht haben einige von euch schon in der Kapitelübersicht gesehen, dass die Kapitel jetzt in strafferer Reihenfolge erscheinen werden. Meine Sailor Moon Muse hat mich wieder geküsst (ich kann den Knutschfleck auf meiner Wange jetzt noch spüren XD) und hat mich wieder mit Elan und Ideen ausgefüllt, wodurch ich auch schon das nächste Kapitel angefangen habe. Wie ihr seht, kommt das nächste Kapitel bereits am nächsten Sonntag! Nach dem Ende, welches das unten folgende Kapitel hat, werdet ihr mir vermutlich danken ^^ Ja, jetzt will ich nicht lange plaudern, ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und bis nächsten Sonntag!! Und bitte nicht schlagen, weil es so lange gedauert hat!! Dafür kriegt ihr die kommenden Kapitel jetzt viel schneller, hoooooch und heilig versprochen :-) Über Kommis würde ich mich wie immer sehr freuen ;-) Liebe Grüße an euch alle, Lisa-Marie91 *wink* Kapitel 31: Ein ungünstiger Zeitpunkt Stöhnend setzte ich mich auf die Bettkante des riesigen Himmelbettes, das in unserem Schlafzimmer stand. Allmählich hatte ich mich an den Luxus und an das Leben hier im Kristallpalast gewöhnt – doch ich würde es nie als selbstverständlich ansehen können. Klar hatte ich als kleines Kind einmal davon geträumt, in einem wirklichen Palast zu wohnen, aber wer hätte auch gedacht, dass dieser Wunsch für mich einmal in Erfüllung gehen würde? Seufzend lehnte ich mich zurück und hob meine Beine auf das Bett. Doch für eine Person würde dieser Wunsch erst nie entstehen, da er bereits von Geburt an Wirklichkeit wurde – Chibiusa. Sanft strich ich über meinen Bauch. Ich hatte wahrlich an Gewicht zugenommen und musste feststellen, dass Rey mich immer noch als eine fette Tonne bezeichnete, obwohl ich gar nicht mehr so viel aß wie sonst, doch leider behielt sie recht. Ich war eine fette Tonne – ach nein, ich war schwanger, verdammt! „Und trotzdem bist du fett!“, hatte Rey weiterhin neckend gesagt. Nach Amy entwickelte sich der Fötus in mir hervorragend, was auch ich spüren konnte – es verging kein Tag mehr, an dem Chibiusa nicht gegen meine Bauchdecke trat. Ich hatte so das Gefühl, als wollte sie einfach schnell da rauskommen. Doch sie hatte sich gefälligst noch eine kleine Weile zu gedulden! Eine warme Hand legte sich auf meinen dicken Bauch und ich bekam eine Gänsehaut. „Ich kann sie wieder spüren“, flüsterte Mamoru und auch ich merkte, dass Chibiusa wieder einmal Turnübungen in meinem Bauch vollführte. „Sie muss sich noch gedulden“, antwortete ich und schloss die Augen. Ich war so müde, jede Bewegung war anstrengend für mich. Ich kam so schnell aus der Puste, egal was ich tat. Minako meinte, dass mir schonen nicht so schwerfallen könnte, da ich früher sowieso nur faul herumgesessen wäre und gefuttert hätte. Irgendwie waren meine Freunde gemein zu mir, aber das war ich erstens irgendwie gewohnt und zweitens hatte ich das Gefühl, dass sie so ihre Freude über meine Schwangerschaft zum Ausdruck bringen wollten. Alle freuten sich auf Chibiusa. Wir hatten direkt neben unserem königlichen Schlafgemach ein wundervolles Zimmer für sie eingerichtet – ganz in pink und rosa versteht sich. Wenn ich schon ein Kind mit pinkfarbenen Haaren auf die Welt bringen würde, auch wenn ich mich bis heute noch fragte, wie aus schwarz und blond pinkfarben wird, dann sollte doch auch das Zimmer dementsprechend farblich angepasst sein. „Oh ja“, riss mich Mamoru aus meinen Gedanken. „Sie hat noch zweieinhalb Wochen Zeit, deinen Bauch zu malträtieren.“ „Dankeschön“, erwiderte ich kühl. Zweieinhalb Wochen, das waren noch knapp siebzehn Tage. Wahnsinn, dass ich schon Ende des achten Monats war. Die Zeit war wie im Flug vergangen, ich hatte mich in meiner neuen Rolle als Königin eingelebt und hatte dank Jedyte einiges, was Politik betraf, gelernt. * Die Nacht war ruhig, als Rey von einem Geräusch aus dem Schlaf gerissen wurde. Verwirrt blinzelnd sah sie sich um, konnte jedoch den Ursprung des Geräuschs nicht lokalisieren. Rey setzte sich auf und schlug die Decke zurück, bevor sie aufstand. Ihre langen, schwarzen Haare fielen ihr in einzelnen Strähnen über die Schulter. „Irgendwie habe ich ein ungutes Gefühl“, murmelte sie und schlüpfte in ihre Haussandalen. Sie schob den Paravent zur Seite, der ihr Zimmer von der Außenanlage des Tempels trennte. Die Nacht war ruhig, die Grillen zirpten laut in der lauen Herbstnacht. Rey ließ ihren Blick wachsam über das Gelände wandern. Sie wohnte auf einem der heiligen Gründe Neo Tokios, es war unglaublich wichtig, diese Gründe zu beschützen, da sonst der Kristallpalast in Gefahr wäre! Rey trat auf die Terrasse hinaus. Plötzlich sah sie etwas: Es war Feuer, und es schoss direkt auf sie zu! Rey hob nur ihren Verwandlungsstab, es war für sie zur Gewohnheit geworden, ihn ständig bei sich zu tragen und sich jederzeit verwandeln zu können. Es war ihre Aufgabe, Königin Serenity zu beschützen – und mit ihr die gesamte Welt. „Macht der Marsnebel macht auf!“, schrie sie in die Nacht hinaus und das fremde Feuer hüllte sie nun ein, prallte jedoch an ihrer eigenen Macht ab, während sie sich verwandelte. Jeden Tag lief sie verwandelt herum, nur nachts war sie wieder Rey Hino. Es war doch so klar, dass ausgerechnet nachts jetzt ein Monster kommen musste! Sailor Mars sah sich zu allen Seiten um und sah überall Feuer, da war etwas – und es war böse. Rey betätigte den Knopf an der Uhr, welche sie an ihrem linken Handgelenk trug. Ein Geschenk aus alter Zeit, doch es war immer noch höchst praktisch. „Das ist ein Notfall, könnt ihr mich hören?“, rief sie verzweifelt. Die Sailorkrieger richteten sich allesamt verschlafen in ihren Betten auf. „Es kommen gerade irgendwelche Feinde! Ich kann sie alleine nicht aufhalten, bitte kommt schnell her!“ „Wo bist du, Rey?“, fragte Makoto. „Zuhause!“, rief Rey panisch zurück. „Wir kommen!“, rief Uranus. „Halte durch! Wir sind gleich da!“, rief Neptun und die Verbindung brach ab. Sailor Mars stellte sich in Position und war bereit, ihre Waffe einzusetzen: „Feuersturm des Mars, flieg und sieg!“, schrie sie entschlossen und um sie herum wirbelte ihr eigenes Feuer dem Feind entgegen und ließ dessen Angriffe vorerst abprallen. Plötzlich durchschnitt eine hohe, vor Angst piepsige Stimme die Nachtluft: „Rey, was passiert hier?“ Sie hatte es so sehr gefürchtet. Wäre er doch nur im Bett geblieben und hätte dies hier nicht mitansehen müssen! „Großvater, geh wieder rein, schnell! Versteck dich am besten im Keller! Ich regle das!“, schrie Sailor Mars und die Augen ihres Großvaters weiteten sich, als er das große Monster sah, welches auf einmal erschienen war. Es war ein riesiger Fuchs, sein Leib war schlank und sein Schwanz groß und buschig. Und das Tier brannte – es war eigentlich nicht zu übersehen und Rey wunderte sich, das riesige Ungetüm nicht schon früher entdeckt zu haben. „Oh mein Gott…“, hauchte Mars und das Tier spiegelte sich in ihren schwarzen Augen wider. Der Fuchs stieß ein lautes Knurren aus, als er die Sailorkriegerin entdeckte. „I, Ni, Sa, Schi, Go, Ro, Hi, Ha, Ku, Yu! Weiche, böser Geist!” Rey hatte irgendwo die Hoffnung, das Monster so vernichten zu können, doch sie hatte weit gefehlt. Der Fuchs versengte ihren Bannzettel und stieß nun ein lautes Brüllen aus, von dem Rey hätte schwören können, dass dies kein normaler Fuchs zu tun vermochte. „Blitz des Jupiter, flieg und sieg!“ „Speer des Uranus, flieg und sieg!“ Na endlich kam die Verstärkung. Als der gewaltige Blitz von Jupiter sein Ziel erreichte, senkte der Fuchs seinen brennenden Schwanz auf den Boden und leitete den Blitz in die Erde um. Den Speer von Uranus schnappte er mit den Zähnen und warf ihn von sich. Das angestachelte Tier bäumte sich wütend auf. „Das war wohl keine gute Idee…“, meinte Venus zweifelnd und legte den Kopf schief. „Feuer muss mit Wasser bekämpft werden! Wasserfall des Merkur, flieg und sieg!“, rief Amy laut aus und eine riesige Wasserwelle fegte über den Fuchs hinweg, welcher dem feindlichen Element auswich und dabei noch mehr Häuser abbrannte. „Das hat alles keinen Sinn!“, rief Neptun panisch aus. „Was machen wir denn jetzt?“, fragte Jupiter. „Wir müssen ihn daran hindern, weiter die Stadt abzubrennen!“ „Liebespfeil der Venus, flieg und sieg!“ „Dreizack des Neptun, flieg und sieg!“ „Zepter des Pluto, flieg und sieg!“ „Sense des Saturn, flieg und sieg!“ Der Fuchs brüllte auf einmal so gewaltig, dass eine riesige Druck- und Schallwelle entstand, die sämtliche Krieger zu Boden fegte. Alle pressten sich die Hände auf die Ohren, damit es ihnen nicht das Trommelfell zerriss. „Ich gehe Hilfe holen…“, schrie Uranus und stürmte in Richtung Palast. Hilfe holen, hieß, die Macht des Silberkristalls zu rufen. Es hieß, die Königin zu wecken und sie um ihre Macht zu bitten. Die hochschwangere Königin. Alle Sailorkrieger ließen traurig die Köpfe sinken, als ihnen das bewusst wurde. Es war ein Risiko. Und nur, weil sie unfähig waren, dieses Monster zu besiegen… * „Es läuft alles nach Plan, jetzt werden sie Serenity holen müssen“, sagte das ultimative Chaos. Erregung durchströmte den Körper der Bösen. „Es ist beinahe jämmerlich, dass die Sailorkrieger alle zusammen diesem doch zugegeben recht schwachen Exemplar nicht standhalten können. Wie traurig, aber es ist trotzdem überaus spannend, sie untergehen zu sehen. Bald wird dein Auftritt kommen, Tenno. Bist du bereit?“ Zoisite lehnte sich an ein Fenster. Selbst von hier aus konnte man den Fuchs sehen, seine helle Stichflamme blendete ihn selbst in dieser Entfernung. „Selbstverständlich bin ich das“, sagte er selbstsicher und ruhig und löste seine schlanke Gestalt von dem Fensterrahmen. Es hatte lange gedauert, bis er Kunzite erklärt hatte, warum er sich für diese Mission bereiterklärt hatte. Es hatte eindeutig nichts mit Jedyte zu tun, außer vielleicht, dass er ihn liebend gern für seinen Verrat töten wollte – doch für ihn ist der eigentlich Böse beziehungsweise Gute Königin Serenity, da sie es gewagt hatte, einen der Tenno gut werden zu lassen. Dann war ein anderer Grund, und zwar sein eigener Stolz. Metallia, jetzt bekannt als das ultimative Chaos, traute ihnen nicht zu, sich mit den Kräften Serenitys zu messen. Sie unterschätzte die Tenno gewaltig, und das griff den Stolz des Braunhaarigen an, und zwar gewaltig. Er wollte ihr beweisen, dass er sehr wohl in der Lage war, eine einfache Gegnerin wie die damalige Sailor Moon aus dem Weg zu räumen, und zwar ohne Hilfe. Nur… mit einem kleinen Ablenkungsmanöver. Welches wohlbemerkt gerade im Gange war. Der riesige Fuchs schien seine Aufgabe gut zu machen, zumindest Metallias lauten Jubelrufen nach zu urteilen. Doch Zoisite beschäftigte gerade etwas anderes: Er hatte Streit mit Kunzite gehabt. Einen wirklichen Meinungskonflikt. Und das zum ersten Mal in seinem Leben. Kunzite war strikt dagegen gewesen, dass er sich für diese Mission bereiterklärte, da die Möglichkeit bestünde, dass er wie Jedyte, gut wurde. Doch für Zoisite kam das nicht infrage. Lieber wollte er sterben, als sich der guten Seite anzuschließen. Doch auch mit dieser Möglichkeit kam der älteste der Tenno nicht zurecht. Zoisite konnte ihn da auch verstehen, er selbst würde es auch nicht wollen, dass sein Partner möglicherweise getötet wurde. Aber sein Stolz und sein ganzes Dasein hingen davon ab! Er hatte keine Lust mehr, sich von dem ultimativen Chaos wie eine Spielfigur behandeln zu lassen. Er war alles andere als ein Springer, der auf den Pfiff von Metallia reagierte, er war schließlich einer der vier Tenno und sollte auch seiner würdig behandelt werden. Für diese Anerkennung kämpfte er, mit allem was er hatte. Er würde dafür sorgen, dass Sailor Moon ihre gerechte Strafe erhielt – sei sie nun die Königin von Neo Tokio oder nicht. Was kümmerte ihn das schon? „Drehe ab“, befahl Metallia mit einer roboterartigen, tiefen Stimme. Zoisite beobachtete den Fuchs, wie er in eine andere Richtung strebte und alles, worüber er lief, in hellen Flammen aufging. Unbeeindruckt darüber, beobachtete der Tenno den Fuchs genau. Er schritt auf den Palast zu. Wie nach Plan. Hinter ihm löschte Merkur die Brände, damit wohl nicht noch mehr Schaden entstand. Schade eigentlich, denn er, Zoisite, wollte Neo Tokio brennen sehen. Es war für ihn wie Weihnachten und Ostern zur selben Zeit. Er konnte Menschen schreien hören, ihre Aufregung fühlen, sie lag in der Luft wie eine erdrückende Hitze, die nicht nur vom Feuer herrührte. Die Aufregung erfüllte ihn selbst mit Glück, spornte ihn nur noch mehr an. Zoisite hatte das berauschende Gefühl, dass nichts mehr schief laufen konnte. Er würde siegen. Er ganz allein. * Jedyte schlug die Augen auf, als er eilige Schritte immer näher kommen hörte. Sie kamen vor seiner Tür schlitternd zum Stehen und rissen beinahe das Holzstück von Tür aus dem Rahmen. „Schnell Jedyte, wir brauchen die Königin!“, schrie Uranus und der ehemalige Tenno blinzelte ihr verschlafen entgegen. „Was ist passiert?“, fragte er versucht sachlich, als sie den Flur zum königlichen Gemach entlangschritten. „Es ist ein riesiges brennendes Monster aufgetaucht!“, erklärte Uranus, als sie genug Luft hatte, weiterzusprechen. Jedyte versuchte unterwegs, sein wirres blondes Haar zu zähmen, um wenigstens einigermaßen sittlich vor der Königin aufzutreten. Er bewunderte Haruka. Sie war sehr stark und sie schien wirklich aufgeregt zu sein. Klar, dass sie es war, die Hilfe holen sollte: Sie war die schnellste Läuferin von allen. Gerade, als Jedyte an der Tür zum Schlafgemach klopfen wollte, sprang sie bereits vor ihm auf. Serenity stand vor ihm, ihre Erscheinung imponierte ihm noch immer, obwohl sie seit ihrem ersten Zusammentreffen deutlich zugenommen hatte. Der riesige Bauch, den sie vor sich hertrug, war nicht zu übersehen und doch war ihre Schönheit atemberaubend. „Ich habe es gesehen“, sagte sie tonlos, als Jedyte und die atemlose Uranus zum Sprechen ansetzen wollten. „Ihr müsst mir nichts mehr erklären, ich werde mich darum kümmern“, sagte die Königin und schritt an ihnen vorbei, Endymion folgte ihr jedoch nicht, sondern eilte mit Jedyte und Uranus den Sailorkriegern zu Hilfe, während Serenity einen anderen Weg nahm, da sie bereits ahnte, wo das Monster hinwollte. Das Fuchsmonster war einfach nur riesig. „Wenn du nicht sofort verschwindest, werde ich Gewalt gegen dich einsetzen müssen!“, rief ich entschlossen. Durch meine Schwangerschaft spielten meine Hormone irgendwie Roulette mit mir. Die Vorstellung, ein Wesen auszulöschen, löste in mir plötzlich Übelkeit aus und ich wollte es nur im äußersten Notfall tun. Der Fuchs sah mich mit seinen glühenden Augen an und ich erkannte darin, dass er nicht aufhören würde. Die Erkenntnis traf mich wie einen Schlag und meine Sailorkrieger waren bereits um mich herum angelangt, sie hatten das Tier wahrlich lange genug verfolgt, ich sah ihnen an, dass sie teilweise verwundet und völlig erschöpft waren. „Der Plan lautet folgendermaßen… Ihr umzingelt ihn und ich erschaffe mithilfe des Silberkristalls ein Netz über ihm, damit der nicht davonlaufen kann. Vereinigt eure Kräfte und ihr werdet ihn besiegen!“ Ich hatte meine neuen Kräfte als Königin angewandt: Ich hatte Gedankensprache verwendet, meine Sailorkrieger nickten alle zum Zeichen, dass sie verstanden hatten. Ich hob meine Hände an meine Krone und entfernte mithilfe meiner Kraft den Silberkristall daraus. Ich hielt ihn nun vor mir und dachte nur noch an mein Vorhaben. Hell leuchtete der Kristall auf – und gehorchte. Leuchtend weiße Fäden zogen sich daraus hervor und umhüllten den Fuchs, welcher zu fliehen versuchte, doch sobald er sich umdrehte, war da bereits schon ein heller Faden mit dem Boden verbunden. Ich spannte ihn komplett ein, während meine Krieger inklusive Endymion sich auf die Vernichtung des gefährlichen Monsters konzentrierten. Ich selbst blieb allein im Hintergrund stehen und stabilisierte das Netz, aus dem der Fuchs immer wieder auszubrechen versuchte. Doch plötzlich unterbrach mich etwas. Ich wurde nur durch einen kühlen Windhauch vorgewarnt. Dann packten mich kühle Finger am Hals und würgten mich. Ich versuchte überrascht, nach Luft zu schnappen und kippte seitlich weg, was die Barriere des Fuchses ins Schwanken geraten ließ, bis sie schließlich erlosch. Meine Krieger drehten sich zu mir um und stießen panische Aufschreie aus, ich spürte plötzlich etwas Kaltes an meinem Hals, als die Finger verschwanden. Ich holte rasselnd nach Luft. „Keine Bewegung, oder sie stirbt!“, sagte Zoisite, doch trotz der Entfernung verstand ihn jeder, das sah ich an den Gesichtern. „Lasst mich das regeln, erlegt den Fuchs! Los!“, rief ich in Gedanken panisch aus. „Ich werde schon mit ihm fertig!“, setzte ich noch nach. Alles, was ich noch von dem Ungeheuer sah, war, dass es sich erschöpft aufraffte, nachdem es nicht mehr von meiner Barriere zu Boden gedrückt wurde. Dann drehte mich Zoisite von dem Geschehen weg. „Wie lange… habe ich darauf gewartet, dich endlich umzubringen!“, zischte der Tenno und ich stand ihm zornig funkelnd gegenüber. „Erst wurdest du im Silver Millenium von Metallia getötet, dann als du wiedergeboren wurdest wieder von Metallia… Aber dieses Mal… werde ich es sein, der sich töten wird – und dich für immer in das Reich der Toten schickt! Willst du wissen, wie es dort ist? Ich werde es dir zeigen!“, rief Zoisite und beschwor einen Energieball, der in seinen Händen hell leuchtete. Er war einfach zu schnell. Ich konnte nicht rechtzeitig ausweichen. Er erwischte mich direkt am Bauch. Ich spürte, wie der Silberkristall mich beschützte, doch ich spürte auch, wie mein Herz anfing zu rasen und der Großteil der mächtigen Energie an mir vorbeiglitt. Ich hatte Angst. Rasende Angst. Ich spürte die Hitze von Zoisites Energie. Ich hatte Angst um Chibiusa. Angst, dass die böse Energie nicht nur das meines Babys, sondern auch mein eigenes Herz zum Stillstand bringen könnte. Und ich hatte Angst um alle Menschen, die mir etwas bedeuteten. Und in diesem Moment, spürte ich das Reißen in meinem Unterleib und ging stöhnend in die Knie. Bitte nicht, bitte nicht jetzt! Meine Wehen hatten eingesetzt. Kapitel 31: Eine Thronerbin erblickt das Licht der Welt ------------------------------------------------------- Hallo ihr Lieben!! Und schon kommt das neue Kapitel - flott und mehr oder weniger pünktlich ^^ Ich musste den Termin noch einen Tag verschieben, wir hatten am Freitag Herbstfest und ich kam gar nicht zum Schreiben... Aber dafür habt ihr es ja jetzt!! Ohne lange Vorrede, weil es gerade so spannend ist: VIEL SPAß und bis zum nächsten Kapitel!! Über eure Kommentare würde ich mich wie immer freuen ;-) Wie gewünscht sind die Musiklinks im Kapitel vorhanden! So wie immer ;-) Liebe Grüße Lisa-Marie91 Kapitel 31: Eine Thronerbin erblickt das Licht der Welt „Genauso wie ich es mir vorgestellt hatte, du gehst mit deinem Kind zusammen drauf!“, schrie Zoisite und eine unglaubliche Wut staute sich in mir. Er wollte den Tod meines Kindes. Ungeahnte Kräfte bäumten sich in mir auf und ich setzte den Silberkristall ein. Leuchtendes Weiß umfing mich. Ich wusste nicht, ob ich schwebte oder lag. „Was… was ist passiert? Was hast du gemacht?“, schrie Zoisite aufgebracht. „Ich… kann meine Macht nicht mehr einsetzen!“, stellte der Tenno fest. „Wir sind jenseits von den Welten, glaube ich…“, murmelte ich schwach, als die nächste Wehe einsetzte. „Wie hast du das geschafft?“, fragte sich Zoisite, bis sein Blick an meinem Bauch hängen blieb. „Außer… deine Kräfte und die deines Kindes haben sich vereint!“, rief er ungläubig aus. „Dann wird es wohl so sein“, murmelte ich. „Wirklich nicht schlecht, wirklich! Du scheinst Mami wohl beschützen zu wollen?“, fragte er hämisch in Richtung meines Bauches. „Aber das wirst du nicht lange schaffen! Eine Geburt ist hart und anstrengend und irgendwann werden die Kräfte nachlassen! Spätestens, wenn diese Rotzgöre auf der Welt ist, wird diese Bindung brechen!“ Ich starrte ihn an. „Woher willst du wissen, dass es ein Mädchen wird?“, fragte ich ungläubig. „Glaubt ihr denn allen Ernstes, wir lassen euch unbeobachtet?“, fragte der Tenno höhnisch. „Wir haben jeden eurer Schritte verfolgt, jeden einzelnen! Wir mussten uns doch vergewissern, dass es unserem Jedyte gut geht! Zumindest gut genug, um ihn noch umbringen zu können!“, lachte Zoisite weiter. Der Zorn gegenüber seinem Kameraden war beinahe in der Luft greifbar. „Willst du, dass es dir auch gut geht?“, fragte ich leise. Zoisite blickte auf. „Mir geht es bereits gut. Außerdem, was kümmert dich das bitte? Geht dich das irgendetwas an? Nein! Also!“ „Doch es geht mich etwas an“, sagte ich und stöhnte erneut, als die nächste Wehe kam. „Jedyte… er… er hat sich Sorgen um dich gemacht“, hauchte ich leise und Zoisites Augen weiteten sich schlagartig. „Sorgen? Der? Um mich? Ich dachte wirklich, die berühmte Sailor Moon steht für Liebe und Gerechtigkeit und erzählt keine Lügen. Tja, wohl getäuscht.“ „Oh nein, es ist die Wahrheit!“ Ich sah Zoisite fest in die Augen, zumindest so fest, wie ich es schweißüberströmt und mit Schmerzen im Unterleib tun konnte. Warum, warum musste Chibiusa auch ausgerechnet jetzt kommen? „Du bist also glücklich, so, wie du jetzt lebst? Metallia wird euch sicher gut behandeln und eure Hilfe ihr gegenüber zu schätzen wissen, nicht wahr?“ Zoisites Mundwinkel zuckten unruhig. „Oder ist es etwa so, dass sie euch wie Fußvolk behandelt, das man hin- und herschieben kann. So wie etwas, das nicht gebraucht wird? Wenn ihr unnötig seid, werdet ihr dann in den Schrank gestellt? Oder wie läuft das bei euch ab? Habt ihr Freunde? Anerkennung gegenüber anderen? Könnt ihr Liebe empfinden? Trauer spüren? Oder ist da nur diese Wut in eurem Herzen?“ „DU SOLLST AUFHÖREN!“, schrie der Tenno, was mich darin bestätigte, dass Jedytes Geschichten der Wahrheit entsprachen. „Warum bist du hier, Zoisite?“, fragte ich sanft. „Um mich umzubringen? Bist du wirklich nur wegen deines Stolzes oder deines Ruhmes gekommen?“, fragte ich leise. „Glaubst du nicht, dass wenn du Chibiusa und mich umbringst, dass dann alles noch schlimmer wird? Glaubst du denn nicht, dass… AH!“, schrie ich auf, als der Schmerz einer besonders starken Wehe durch meinen Körper zuckte. Ich sah etwas in Zoisites Augen aufflackern, was ich in ihnen noch nie gesehen hatte: War es etwa ein Hauch von Sorge? „Du… hast es… begriffen…“, flüsterte ich lächelnd. Zoisite zuckte zurück, wohl erschrocken über meine Worte. „Ich bin so froh, dass du es verstanden hast. Ich hatte es so sehr gehofft.“ „Verstanden?“, wiederholte er langsam und sank auf die Knie. „Komm her“, bat ich und der Tenno rückte zögernd näher. „Ich weiß, dass in dir etwas Gutes steckt… denn du kannst lieben… Du liebst Kunzite, oder?“ Zoisite starrte mich mit entgeistertem Gesichtsausdruck an. „Wusste ich es doch…“, hauchte ich und berührte seine Wange. „Lass es zu…“, flüsterte ich. Er schloss die Augen und gab sich meinem Licht hin. Ich habe es noch nie so gesehen, dass ich gut sein könnte… Immer sah ich das Schlechte in mir… Das, was Metallia wollte, das ich in mir sehe… Aber jetzt ist alles anders. Jetzt erkenne ich das wahre Ich in mir! Ich bin dazu bestimmt, den König zu beschützen und Neo Tokio zu erhalten! Warum habe ich es erst so spät erkannt? Warum habe ich meine wahre Aufgabe verleugnet? Warum habe ich… mich verleugnet? Ein Schrei… er reißt mich aus dieser Wärme… Moment mal…ein Schrei? „Serenity!“ Zoisite stützte mich, als ich erschöpft nach hinten sinken wollte. Die Wehen wurden immer schlimmer und stärker. „Ich helfe Euch…“, sagte der Tenno entschlossen und ich sah ihn dankbar an, als seine kühle Hand meine heiße ergriff. Doch eine weitere Stimme unterbrach diesen Moment: „Das hätte ich nicht geglaubt, dass sie dich auch gutmachen kann. Das habe ich wirklich nicht erwartet!“ Kunzite klang verächtlich. Er war so plötzlich aufgetaucht. Er hatte die Arme verschränkt und betrachtete mich kalt. „KUNZITE!“, schrie Zoisite entsetzt auf. Ich schrie, als ich von der nächsten starken Wehe überrumpelt wurde. „So was von schwächlich, ihr Menschen…“, meinte der Tenno schnaubend und ich presste, so stark ich nur konnte, bevor ich verzweifelt nach Atem rang. „Mamoru…“, flüsterte ich verzweifelt. Warum war er nicht hier? Ich wollte, dass er an meiner Seite war, wenn ich Chibiusa zur Welt bringen würde. „Amy…“ Warum war sie nicht da? Sie war meine Leibärztin, ich sollte eigentlich nur unter ihrer Leitung die Geburt vollziehen. Warum war ich allein? Warum stand Kunzite vor mir? Ich hatte nicht noch die Kraft, ihn auch noch gut zu machen! Schwach weinend sank ich zurück. Ich bekam keine Luft, hatte große Schmerzen und ich war allein. Von Zoisite abgesehen war ich ganz allein. „Du wirst sie nicht anfassen!“, schrie der Tenno und stellte sich vor den Weißhaarigen. „Du enttäuscht mich, Zoisite. Du enttäuscht mich wirklich gewaltig!“, rief Kunzite, als sich sein Geliebter vor mich stürzte. „Warum bist du gut geworden? Wieso nur, Zoisite?“, fragte Kunzite und sein Gegenüber musste lächeln. „Weil ich erkannt habe, dass Metallia uns alle ausnutzt und dass es meine wahre Bestimmung ist, gut zu sein. So wie auch deine!“ „Meine?“, fragte der stärkste der Tenno überrascht und ich nickte Zoisite ermutigend zu. „Du schaffst es, Zoisite!“, sagte ich schnell, dann schrie ich erneut gequält auf. „Du liebst, ebenso wie ich. Ich liebe dich!“, sagte Zoisite und sein Gegenüber zuckte zurück. „Du… liebst mich?“, fragte Kunzite verdattert. „Aber natürlich. Und erst jetzt wird mir klar, was das eigentlich bedeutet, wie wichtig es ist! Wie wichtig es ist, dass wir Tenno zusammenhalten und uns nicht von Metallia, dem ultimativen Chaos fertig machen lassen! Das haben wir nicht verdient! Auch wir sind Menschen, die mit Würde behandelt werden müssen! Wir sollten uns nicht unter unserem Wert verkaufen! Oder willst du nur als ein Werkzeug behandelt werden, Kunzite?“ Kunzite wusste nicht, ob er verärgert oder überrascht sein sollte. Was sprach Zoisite da? Warum erregte es so sehr seine Aufmerksamkeit? Oder war es etwa ein anderes Gefühl? Zoisite wollte seine Hand ergreifen, doch er wich zurück. Er war doch mit der festen Entschlossenheit gekommen, ihn zu töten?! Und was war jetzt? Warum waren plötzlich all seine Pläne zunichte? Lag es an seinen grünen Augen, die ihn in ihren Bann zogen? Oder war es sein glückliches Lächeln? Es hätte ihm das Herz zerrissen, wenn er seinen Geliebten wirklich umbringen würde. Und doch hatte er es sich in den Kopf gesetzt. Warum? Hatte das ultimative Chaos da seine Finger und Mächte im Spiel gehabt? Oder kam der Plan wirklich von ihm selbst? Hatte er wirklich selbst vor, Zoisite… Er sank auf die Knie. Tränen sammelten sich in seinen Augen. Er konnte Zoisite nicht umbringen, nicht jetzt… Aber würde er es jemals können? Zoisite legte ihm seine Hände auf die Schultern und für einen Moment war es wieder so wie früher, doch dann erkannte Kunzite die gute Energie, die von ihm auskam und schlug seine Hände weg. „Fass mich nicht an!“, schrie er auf einmal, verzweifelt, welche Seite in ihm nun die richtige war. „Lass… mich… das machen…“, kam es von weiter weg. Zoisite drehte sich um und sah die geschwächte Königin an. „Aber Majestät, Ihr müsst die kleine Lady zur Welt bringen!“, meinte er besorgt und ergriff ihre rechte Hand. „Er ist schon fast soweit… Ich werde nicht viel Macht brauchen…“, flüsterte sie und Zoisite ging entschlossen auf Kunzite zu, packte ihn grob an der Schulter und schleifte ihn kurzerhand zu Serenity, die ihn umarmte. Kunzite sah noch kurz zu Zoisite auf, der ihn entschlossen anblickte. Diesen Ausdruck hatte er noch nie in seinen Augen gesehen. Plötzlich spürte er den Körper der Königin, ihre Wärme und sie durchströmte ihn siedend heiß. Er wollte schreien, konnte es aber nicht. Dann ließ er sich fallen und spürte, wie sämtlicher Einfluss Metallias von ihm abfiel - wie ein Schatten, der ihn nicht mehr verfolgte, sondern sich auflöste. Es war so wundervoll, dass er sich dieser warmen Energie der Königin noch weiter hingeben wollte, doch dann ließ es plötzlich einen Schlag. (http://www.youtube.com/watch?v=7DkuAlpwktk) Alles, was Kunzite noch hörte, waren die geflüsterten Worte: „Ich… muss es alleine schaffen…“ Dann wurde er zurückkatapultiert. Die Macht war so stark, dass er schmerzhaft auf dem Boden aufkam. Der Schrei neben ihm sagte ihm, dass auch Zoisite von dieser überraschend aufgetauchten Macht weggeschleudert worden war. „Kunzite, ist alles in Ordnung bei dir?“, fragte Zoisite besorgt und kam zu ihm herüber. Der älteste Tenno ließ sich aufhelfen. „Ja, es geht schon… Was ist passiert?“ „Ich weiß es nicht!“, meinte Zoisite ehrlich und beide sahen auf das Geschehen vor sich. Die Sailorkrieger standen um eine große Blase herum, die wohl niemanden durchließ. Zoisite legte seine Hand auf die rötliche Barriere und zuckte zurück. „Sie scheint ein Schutzschild um sich herum aufgebaut zu haben, es ist wirklich sehr mächtig. Da kommt niemand durch, noch nicht einmal ihre Krieger“, meinte der Tenno und Kunzite sah auf die Königin in der Mitte, die in den stärksten Wehen zu liegen schien. Sie konnten ihr Schreien hören, es war zwar sehr leise, aber dafür umso grauenvoller. „BUNNY!“, schrie der König und sank verzweifelt zu Boden. Auch die Sailorkrieger riefen nach ihrer Königin, doch alles Rufen und Flehen brachte nichts. Als nächstes versuchten alle, ihre Kräfte auf den Schutzschild anzuwenden, doch ebenfalls erfolglos, da die Attacken abprallten. Es schien fast, als müsste die Königin allein durch diese Prozedur durch. Ganz allein. Und das alles nur wegen eines brennenden Fuchses. Ich krallte meine Hände in das Gras unter mir und atmete schnell. Ich musste es einfach schaffen. Der Schutzschild um mich herum war sehr stark. Eigentlich wollte ich ihn nicht aufbauen, ich wollte doch so sehr, dass Mamoru dabei war! Dass meine Freunde dabei waren! Ich vermutete, dass Chibiusa da ihre Finger im Spiel hatte. Sie wollte mich wohl außer Gefahr bringen, wenn ich in den Wehen lag und geschwächt war. Außerdem wollte sie wohl auch verhindern, dass ich den Menschen Leid zufügte, die ich doch über alles liebte. Denn wenn erst einmal die Wehen einsetzten, war niemand mehr vor bösen Sprüchen oder, vielleicht in meinem Fall eher, gewaltiger Magie gefeit. Meine Selbstbeherrschung hatte in der Tat nur noch für Zoisite und Kunzite gereicht. Ich musste lächeln. Sie war wirklich so ein liebes Kind, dabei war sie noch nicht einmal auf der Welt. Ich liebte sie jetzt schon so sehr, dass ich es gar nicht in Worte fassen konnte. Ich konnte spüren, wie sie kam. Stück für Stück entfernte sie sich von meinem Körper. Ein Lebewesen, das sich von mir trennte. Das ein lebendes Unikat werden wollte. Es kostete sie noch eine weitere Presswehe von ihrem Ziel. Erschöpft sank ich nach hinten und musste unwillkürlich lächeln, als ich ihren lauten Schrei vernehmen konnte. Gottseidank, sie klang gesund… Ich wusste nicht, woher ich noch diese letzte Kraft nahm, aber ich nahm mein Baby in die Arme, wickelte Chibiusa in mein Kleid und drückte sie an mich. Ich wusste noch, dass ich in ihre wunderschönen blauen Augen sah, dann spürte ich, wie die Barriere um mich herum zusammenfiel und ich in eine dankbare Bewusstlosigkeit hinüberglitt. Stetiges Piepen erfüllte den hellen Raum. „Sie ist so süß…“ „Psst! Minako! Sei leise, sonst wacht Bunny noch auf!“, flüsterte Rey, jedoch hatten sich so gut wie alle über das kleine Baby gebeugt. „Ich dachte, sie soll aufwachen?“, kam die Gegenfrage. „Ja, sollte sie. Chibiusa muss endlich etwas trinken!“ „Ist sie soweit stabil, Amy?“, fragte Mamoru ernst. „Ja, durch die Infusionen geht es ihr besser. Sie hat sich einfach überanstrengt. Gleich zwei Tenno gut werden zu lassen und auch noch ein Kind auf die Welt zu bringen war einfach zu anstrengend für sie. Und das nach dem ganzen Stress mit dem brennenden Fuchs. Sie müsste aber gleich aufwachen, ich habe ihr ein Aufwachmittel gegeben“, sagte die Ärztin und schrieb etwas auf ihr Klemmbrett. „Du bist wirklich so süß!“, meinte Michiru und streckte Chibiusa ihren Zeigefinger hin, den sie gleich mit ihrer kleinen Hand umfasste und Neptun damit zum Kichern brachte. „Wir können wirklich von Glück reden, dass die Barriere um sie herum zerfallen ist, sobald das Kind auf der Welt war“, meinte Jedyte, er hatte sich mit Zoisite und Kunzite zusammen etwas weiter hinten im Raum zurückgezogen. „Ja. Sonst wären wir gar nicht an sie beide herangekommen“, meinte Setsuna. „Mich wundert ja nur, dass ihre Haare schwarz zu sein scheinen… Seid ihr euch sicher, dass das auch wirklich Chibiusa ist?“, fragte Minako und wurde vom König eines ganz speziellen Blickes gewürdigt, der sie um zwei Köpfe kleiner werden ließ. „Tschuldigt… Ich frag ja nur…“, murmelte sie und Amy rückte ihre Brille ein wenig nach hinten, den Stift immer noch in der Hand. Als sie den Zeigefinger hob, seufzten ein paar auf, denn was nun folgte, war klar: Einer von Amys Vorträgen. Und Minako war schuld. „Babys können ihre Haarfarbe noch verändern, die meisten kommen mit schwarzen Haaren auf die Welt. Allerdings muss ich gestehen, dass die Haarfarbe Pink schon ein wenig ungewöhnlich ist! Aber bei der Augenfarbe ist das genauso! Sie kann sich auch noch verändern! Meistens kommen Babys mit blauen Augen auf die Welt, um den Niedlichkeitseffekt zu erhöhen, damit sich die Eltern auch wirklich um ihr Kind kümmern!“ Alle nickten verstehend. Ein leises Stöhnen riss alle aus ihren Gesprächen. Die Königin erwachte. Das Erste, was ich hören konnte, waren Stimmen um mich herum. Sie wirkten beruhigend auf mich, ich kannte sie alle und sie waren mir sehr vertraut. Doch eine Stimme kannte ich nicht, sie brabbelte und quietschte anscheinend vergnügt. Ich schlug die Augen auf. Chibiusa. Die Erinnerung kehrte mit einem Schlag zurück. „Was ist passiert?“, flüsterte ich und spürte noch ein schmerzhaftes Ziehen in meinem Bauch, als ich mich aufsetzte. „Du bist bewusstlos geworden“, erklärte Rey, ich sah ihr Gesicht über dem meinem schweben. „Du hast das Kind ganz allein zur Welt gebracht!“, meinte Minako mit Tränen in den Augen. Es schienen sich wirklich alle Sorgen um mich gemacht zu haben. „Ich hatte solche Angst um dich!“ Mamoru. Ich sah ihn, hörte ihn und ich spürte, wie plötzlich die Tränen in mir hochstiegen. „Chibiusa…“, murmelte ich und spürte plötzlich, wie mir von Amy ein kleines Bündel in die Arme gelegt wurde. Blaue Augen schauten in die meinen, so wie ich sie schon einmal sehen durfte. Mamoru hielt mich in seinen Armen, während ich mein Baby streichelte und weinend an mich drückte. Meine Sailorkrieger standen um mich herum, dann gingen sie, wollten uns frischgebackene Eltern wohl allein lassen. „Sag Mamoru, was ist passiert? Wo ist das Fuchsmonster?“, fragte ich und sah zum Fenster hinaus, wo ich nur die Schwärze der Nacht erkennen konnte. „Psst.“ Mamoru strich mir beruhigend über den Kopf. „Wir konnten es besiegen. Es war geschwächt, nachdem du die Barriere über ihm errichtet hast. Wir haben alle unsere Macht darauf angewendet und haben es besiegt.“ „Welch ein Glück“, flüsterte ich und schmiegte mich an ihn. Meine Tränen hatten wieder etwas nachgelassen, ich schniefte. „Das war alles etwas viel für dich“, meinte der König und trennte sich von mir, als Chibiusa lauter wurde und anfing zu weinen. „Was hat sie denn?“, fragte ich mich. „Sie hat wahrscheinlich Hunger“, meinte Mamoru und ich sah ihn an. „Wie lange war ich weggetreten?“, wollte ich wissen, während ich meine Brust entblößte, als sei es das Selbstverständlichste der Welt. „Beinahe drei Stunden. Ich bin so froh, dass du wieder aufgewacht bist und es dir gut geht!“, meinte er und ich lächelte ihn warm an. Ich spürte die Infusion in meinem rechten Arm, aber es war mir egal. Chibiusa fing an zu saugen und war jetzt wieder ruhiger. „Ich glaube, du hattest recht“, meinte ich, als sie laut schmatzte und wir mussten lachten. „Sie spürt deine Wärme, das beruhigt sie“, sagte Mamoru und ich lächelte, als ich mein Kind beobachtete. Mein Kind. Wie sich das anhörte. Mein Kind. „Bunny…“, setzte Mamoru an. „Ich bin der Meinung, dass du den Silberkristall von jetzt an nicht mehr bei dir tragen solltest. Ich sah ihn überrascht an. „Warum nicht?“, hakte ich nach. „Amy meinte, dass der Silberkristall sich unbewusst mit der Kraft von Chibiusa verbunden hat und schuld daran war, dass sich diese gewaltige Barriere aufgebaut hat. Durch die Geburt hat Chibiusa sich von deinem Körper und damit auch von dem Silberkristall getrennt und die Verbindung ist abgebrochen. Noch einmal so eine unbewusste Barriere könnte gefährlich für dich werden. Überlege mal, es wird einer der Bösen mit dir zusammen eingeschlossen und wir kämen so wie heute nicht an dich heran!“ Er sah mich ernst an, so ernst hatte ich ihn noch nie in meinem Leben gesehen. „In Ordnung“, sagte ich und nickte. Er hatte recht. Es war zu gefährlich. „Ab heute werde ich den Silberkristall in einem separaten Zimmer verwahren und ihn nur dann herausholen, wenn wir angegriffen werden sollten. Doch es wird niemand Zugang zu diesem Zimmer haben dürfen, außer meinen Kriegern und uns.“ Mamoru nickte zustimmend. Und seit diesem Tag bewahrte ich meinen Silberkristall in einem kleinen Raum neben dem Thronsaal auf. Seit dem Tag, an dem Chibiusa geboren wurde und mein Leben um noch ein Vielfaches verschönerte. Autorenkommentar: Naaaaaa, wer hat diese Erklärung bemerkt? Silberkristall... Nebenzimmer? Jetzt bin ich mal auf Erklärungen gespannt! Wer damit gar nichts anfangen kann, der wird bald aufgeklärt, keine Sorge :-) Kapitel 32: Hilfe aus der Vergangenheit --------------------------------------- Hallo ihr Lieben! so, das nächste Kapitel ist da! Ich hoffe, es gefällt! Da es sehr komplex ist, weil es ziemlich an die R-Staffel angedockt hat und ich noch schön in den Folgen nach Zitaten suchen durfte bevor ich schreibe, hat es ein wenig länger gedauert, aber hier ist es nun!! *Fanfare spiel* Wann das nächste Kapitel kommt, kann ich euch leider nicht so genau sagen, ich fang ab Montag jetzt nämlich an zu studieren und ich muss mal schauen, wie ich so Zeit habe ^^ Ich hatte allerdings wirklich vor, die Geschichte bis Ende des Jahres zuende zu bringen, also ich hoffe, das klappt ;-) Ich wollte mich bei euch auch noch für eure ganzen Kommis bedanken! Ihr seid der Wahnsinn! Also wer den 200. Kommi macht, den schreib ich persönlich an und der kriegt das nächste Kapitel wesentlich früher als die anderen hier ;-) Ist das ein Deal? ^^ Liebe Grüße an euch und vielleicht lasst ihr ja wieder einen Kommi da, ich würd mich freuen, Lisa-Marie91 Kapitel 32: Hilfe aus der Vergangenheit „Bitte, tritt näher“, bat die Königin und er kam näher. Er war beinahe noch ein kleines Kind und verbeugte sich demütig vor ihr. „Ich bin hier, um mich vorzustellen, Majestät“, sagte der Junge und hob den Kopf, seine dunkelroten Augen waren noch groß, aber warmherzig. „Die Träume der Menschen sind in Gefahr. Ich bin Helios und wurde dazu auserwählt, die Träume der Menschen zu beschützen. Als noch Königin Serenity in Silver Millennium regierte, ist eine Königin namens Nehelenia aufgetaucht, die den Kristall der Träume haben wollte. Seitdem trage ich ihn als Horn auf meiner Stirn, damit ich ihn besser bewachen kann. Ich bin schon vor einiger Zeit wiedergeboren worden, nachdem das Mondkönigreich durch Metallia untergegangen ist und auch ich dort mein Ende fand, aber ich habe mich im Verborgenen gehalten, bis Ihr, die neue Königin, den Thron bestiegen habt. Jetzt möchte ich Euch meine Dienste anbieten.“ Serenity wiegte das kleine Bündel in ihren Armen und lächelte. „Ja. Ich kenne dich aus meiner Vergangenheit, Helios. Es wird einen Zeitpunkt geben, an dem du in diese Vergangenheit reisen musst. Doch ich möchte dir nicht zu viel verraten, ich vertraue in die Zukunft. Es wird alles seine gewohnten Bahnen nehmen, ich werde mir die größte Mühe geben, nichts zu verändern“, erklärte die Königin, als sie seinen überraschten Gesichtsausdruck sah. „Es tut mir Leid, gerade jetzt um eine Audienz gebeten zu haben, Majestät. Ich weiß, die Geburt Eurer Tochter hat Euch sehr angestrengt“, meinte der kleine Junge und sah dem Königspaar in die Augen. „Möchtest du sie sehen?“, fragte sie plötzlich und der Wächter zuckte überrascht zurück, als sie ihm ihr Baby zeigte, die Kleine Lady, die Thronerbin von Neo Tokio. „Sie heißt Chibiusa“, erklärte die Königin. „Doch du musst mir versprechen, dass du von jetzt an in Elysion bleiben wirst, um den goldenen Kristall und die Träume der Menschen zu beschützen. Bleibe dort unentdeckt und gehe deinen Pflichten nach. Nur, wenn sich die Situation sehr zuspitzen sollte, möchte ich, dass du zu mir kommst“, sagte Serenity und Helios verbeugte sich. „Sehr wohl, Euer Majestät. Wie Ihr befehlt.“ Der Junge mit dem Horn auf dem Kopf verbeugte sich erneut und wandte sich zum Gehen. * „Wir müssen uns beeilen!“, meinte ich auf einmal und Mamoru nickte. Wir trugen alle unsere Abendgarderoben und sahen sehr festlich aus. Heute war auch ein ganz besonderer Tag. Es war Chibiusas Taufe. Wir fanden uns im Festsaal ein, wo ein Taufbecken aufgestellt war. Alles war reichlich verziert und geschmückt. Alle Gäste waren eingetroffen. Ich ging mit Chibiusa im Arm und bei Mamoru eingehakt nach vorne, Schritt für Schritt. Plötzlich wurde es dunkler im Raum und alle fröstelten. Ich sah mich erstaunt um, als plötzlich Königin Serenity vor mir auftauchte. „Mutter! Wie schön, dass du an einem so festlichen Anlass hier sein kannst!“, meinte ich erfreut, das letzte Mal, als ich sie sah, war auf meiner Krönung gewesen. „Meine Bunny… Jetzt bist auch du Mutter geworden und lernst, wie wunderbar es ist, sein Kind in den Armen zu halten“, meinte Serenity und ich lächelte sie glücklich an. „Hiermit taufe ich Chibiusa… die Prinzessin und Thronerbin von Neo Tokio!“, sagte sie feierlich und ohne, dass sie in das Taufbecken hineingriff oder Ähnliches, ergoss sich plötzlich ein Rinnsal Wasser über den Kopf meiner Tochter. Chibiusa schrie und schnappte nach Luft, so wie es kleine Kinder nun mal taten, doch alle Anwesenden mussten kichern und applaudieren – es war ein feierlicher Moment. „Und zum Zeichen, dass sie etwas Einmaliges ist, werde ich einen Schutzzauber über sie legen!“, meinte Serenity und Mamoru und ich schauten uns erstaunt an. Einen Schutzzauber? Meine Mutter legte ihre Hand auf Chibiusas Augen und als sie diese wieder entfernte, schnappte ich erschrocken nach Luft. Chibiusa sah mich an – ich schaute auf einmal in ihre dunkelroten Augen, die mir so vertraut waren. Danach strich Serenity über ihr Haar, welches sich unter dieser Berührung in ein Bonbonrosa färbte. Die Farbe breitete sich aus, bis sie jedes einzelne Haar bedeckt hatte. „Sie möge vor allem Bösen geschützt sein.“ Alle Anwesenden wiederholten die Worte leise murmelnd. Serenity nahm Chibiusa hoch und hielt sie mit ausgestreckten Armen empor. „Und nun – Zollen wir der neuen Prinzessin unseren Respekt!“, sagte sie und alle gingen in die Knie. Alle Anwesenden verneigten sich vor der Thronerbin. Alle. * „Mama? Kann ich die Geschichte mit meinen Haaren noch mal hören?“, fragte Chibiusa flehend, sie saß in ihrem Bett und sah mich mit Kulleraugen an. Sie war schon fünf, ich wusste nicht, wie diese Zeit so schnell vergehen konnte… „Was? Du willst schon wieder diese Geschichte hören?“, fragte ich sie und sie nickte eifrig. „Ja! Sie ist meine Lieblingsgeschichte!“ „Ich dachte immer, deine Lieblingsgeschichten sind die Abenteuer der Sailorkrieger?“, fragte ich und Chibiusa nickte. „Ja, aber die erzählt ja auch Papa. Bei dir ist die Haargeschichte die beste!“, sagte die kleine und ich seufzte ergeben und ließ mich auf die Bettkante sinken. „Also schön… Es ist alles bei deiner Taufe gewesen. Königin Serenity ist plötzlich als Geist erschienen und hat dich getauft. Es war eine sehr große Veranstaltung, jeder ist gekommen, um dich zu sehen“, erzählte ich. „Und was ist dann passiert?“, wollte Chibiusa wissen. Ich lächelte. Als ob sie das nicht wüsste. „Dann hat sie gesagt: Hiermit taufe ich Chibiusa… die Prinzessin und Thronerbin von Neo Tokio!“ Ich machte eine eindrucksvolle Pause, in der mich Chibiusas rote Augen gebannt betrachteten. „Und dann hat sie dir eine Hand aufgelegt und deine Augen färbten sich rot und deine Haare rosa!“, erklärte ich. „Und warum hat sie das gemacht?“, wollte meine Tochter wissen. Ich lächelte. „Sie wollte, dass du etwas Einmaliges bist!“, meinte ich und hoffte, dass sie sich dieses Mal mit der Antwort zufrieden geben würde, doch weit gefehlt. „Nur deswegen?“, hakte sie nach. „Nein. Sie meinte, dass du bestimmt Bonbons aus dem Schlaraffenland magst und die haben nun mal die Farbe rosa. Deswegen dachte sie, dir könnten rosafarbene Haare gefallen!“, fügte ich noch lächelnd hinzu. Damit war die Geschichte zuende. Sie war kurz, aber ich war zugegebenermaßen nicht talentiert darin, Geschichten zu erzählen. Ich erzählte ihr mit Absicht nichts von dem Schutzzauber – ich wollte sie nicht ängstigen oder beunruhigen. „Soll ich Papa fragen, ob er dir noch eine Geschichte von Sailor Moon erzählt?“, fragte ich sie und ihre Augen fingen an zu leuchten. „Jaaaaaa! Bitte!“, meinte sie und ich musste lächeln. Es war doch jeden Abend dasselbe mit ihr! Und doch sah ich sie noch einmal genauer an. Sie würde eine harte Zeit vor sich haben. Ich wusste, dass es nicht mehr lange sein konnte, bis Nemesis auf diese Welt kam und die Zukunft nahezu zerstört werden würde. „Ich habe dich lieb, Chibiusa!“, sagte ich, gab ihr einen Gutenachtkuss und verließ den Raum. „Will sie wieder eine Geschichte hören?“, fragte mich Mamoru, als er aus den Schatten trat. Ich musste lächeln. „Natürlich will sie. Und wie immer nur von dir. Erzähl ihr von den Sailorkriegern, damit sie das Richtige tun wird, Mamoru“, sagte ich und der König nickte. „Selbstverständlich. Wir sehen uns später?“, fragte er. „Ja“, bestätigte ich und ging in den Thronsaal, in dem sich noch die drei Generäle aufhielten. „Majestät! Wir haben einen Plan geschmiedet, wie wir Prinz Diamond aufhalten können! Nemesis wird erst gar nicht auf dieser Welt erscheinen!“, meinte Zoisite aufgeregt und trat näher, ein paar Blätter in der Hand. Ich hob die Hand. „Wie schade, dass ihr euch die Mühe umsonst gemacht habt. Ich werde nichts unternehmen“, meinte ich und den dreien entgleisten die Gesichtszüge. „Ihr wollt… nichts unternehmen, Euer Hoheit?“, fragte Jedyte ungläubig. „Nein. Die Zukunft darf nicht verändert werden, da sich mit ihr die Vergangenheit ändern würde. Das wäre fatal. Es muss alles so geschehen, dass es zu der Zukunft kommt, die vorherbestimmt ist“, sagte ich und die Generäle schauten mich verständnislos an. „Sie hat recht“, ertönte plötzlich eine Stimme von einem der Seiteneingänge her. Sailor Pluto trat in den Saal, gefolgt von den Sailor-Guardians. „Dadurch, dass die Kleine Lady in die Vergangenheit reisen wird und die eigentlich vergangenen Personen hier in die Zukunft bringt, ist eine Parallelwelt entstanden“, erklärte sie. „Normalerweise ist es kein Problem, Zeitreisen zu unternehmen. Sie wirken sich auf die Zukunft entsprechend aus und es ist okay. Die Veränderungen merken wir kaum. Doch es ist etwas anderes, wenn sie Personen mitbringt, die eigentlich nicht hierher gehören. Dadurch entsteht eine zweite Zeitebene. Die Vergangenheit wird quasi erst wieder mit unserer Zeitdimension verschmelzen, wenn die damalige Sailor Moon Galaxia gegenübergetreten ist. Wir, die wir uns hier in der Zukunft befinden, die für uns aber die momentane Gegenwart ist, müssen uns auf Schwankungen in der Dimension einrichten“, sagte die Sailorkriegerin. „Was sie damit meint ist, dass es sein kann, dass wir an manchen Tagen vielleicht Schmerzen haben werden oder uns auflösen können, da die Zukunft, also unsere Gegenwart, in Gefahr geraten könnte. Beispielweise wenn ich gegen Galaxia antrete in der Vergangenheit. Dann ist die Zukunft in Gefahr, weil sie beinahe die ganze Welt auslöscht. Aber im Fall Nemesis müssen wir nicht spielen. Wir haben gegen sie tatsächlich keine Chance, da Chibiusa mir vorher den Silberkristall wegnehmen wird. Und ohne seine Macht können wir nichts gegen sie ausrichten“, sagte ich und alle nickten verstehend. „Tut einfach, was ihr für richtig haltet und wir werden die Zukunft erhalten. Ich habe euch bereits alles gesagt, was getan werden muss. Ich habe sämtliche Vorbereitungen getroffen. Chibiusa hat zu ihrem fünften Geburtstag den Raum- und Zeitschlüssel von Pluto erhalten, den sie brauchen wird, um in die Vergangenheit zu reisen. Es ist alles vorbereitet, es bleibt uns nur noch abzuwarten und zu hoffen, dass Metallia nicht eingreifen wird, um die Zukunft eventuell doch noch zu verändern. Es ist wirklich schade, Crystal Tokio hat in den letzten fünf Jahren seit Chibiusas Geburt so friedlich existiert, niemand hat uns mehr angegriffen seither.“ „Lasst Euch von diesem Frieden nicht täuschen, Majestät“, meinte Kunzite. „Genau das will Metallia, dass Ihr Euch in Sicherheit wiegt. Und genau aus diesem Grund dürft Ihr das auf keinen Fall tun!“ Ich wandte mich an Saturn und Pluto. „Konntet ihr irgendetwas über Nemesis herausfinden?“, fragte ich und wartete auf die Antwort. „Leider nein. Wir konnten die Flugbahn des Mondes nicht berechnen, sie scheint sehr unregelmäßig zu sein. Wir vermuten, dass es die schwarze Energie von Nemesis ist, die ihn vor uns abschirmt“, meinte Pluto und Hotaru ließ den Kopf sinken. „Aber wir wissen, dass er da ist. Und näher kommt. Er strahlt eine unglaubliche, negative Energie aus!“, sagte Saturn und ich nickte verstehend. „Ist in Ordnung, dann bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als abzuwarten“, meinte ich angespannt und erklärte die Sitzung für beendet. Ich trat auf den Balkon hinaus, alles war bereits in Dunkelheit getaucht. Ich sah auf die Stadt unter mir. Die Verwüstungen des Fuchses waren schon lange nicht mehr zu sehen. Neo Tokio glitzerte und strahlte unter mir. Und dann ganz plötzlich – sah ich die Blitze, welche die Nacht erhellten. Meine Augen weiteten sich vor Entsetzen. Die Stadt wurde in so helles Licht getaucht, dass man meinen konnte, es sei Tag. War das Nemesis? Kamen sie jetzt wirklich so schnell? Die Blitze breiteten sich aus, tauchten die Häuser unter sich in Schwärze, Menschen schrien und rannten aus ihren Häusern, die Erde bebte. Ich rannte in den Palast hinein. „Sailor Guardians!“, schrie ich. „Geht zum Stützpunkt! Beschützt Neo Tokio! Und der Rest geht und hilft den Menschen!“ Das war der Code, die Anweisung. Angst durchzuckte meinen Körper, als ich vom Himmel überall die schwarzen Energieinseln von Nemesis regnen sah. „Mama, was ist passiert?“, fragte eine kleine, ängstliche Stimme hinter mir. Ich wirbelte herum, als ein Blitz genau auf uns zuschoss. Ich griff Chibiusa und warf sie nach hinten, damit niemand von uns getroffen wurde. „Lauf!“, schrie ich. „Lauf, Chibiusa!“ Das kleine Mädchen sah die Panik in meinen Augen und rannte davon. Ich hörte sie schluchzen. Sie tat mir so leid, aber es musste sein. Es musste einfach. Und es würde noch so viel schmerzhafter für sie werden… Ich kämpfte mich durch den Strom von Soldaten, die den Bürgern zu Hilfe eilen wollten. Ich hörte die Schreie, als Menschen getötet wurden. Ich kam vor dem Palast zum Stehen. Ich wandte mich um und rannte dann zu dem Stützpunkt, wo sich meine Krieger befanden. Ich sah ihre farbigen Säulen in den Himmel strahlen wie vier riesige Scheinwerfer. Sie alle waren konzentriert, doch ich sah, dass ihre Macht nicht ausreichte. Erschöpft sanken sie auf die Knie und ich hatte Tränen in den Augen. So schlimm hatte ich mir das alles nicht vorgestellt. Ich dachte, zu wissen was geschehen würde, würde mir meine Angst nehmen, doch das tat es nicht. Im Gegenteil, ich hatte Angst, dass etwas anders laufen könnte als geplant. Und dieses Gefühl, lähmte mich. „Majestät, Vorsicht!“, schrie Venus und warf mich nach vorne, um dem schwarzen Blitz von Nemesis zu entkommen. „Also hier hast du dich versteckt, Königin!“, sagte Diamond und trat näher. „Was wollen Sie hier?“, fragte ich scharf und sah ihn mit meinen blauen Augen durchdringend an. „Ich möchte die Herrschaft über diesen Planeten“, antwortete er mir und trat näher. „Und ich werde sie mir holen!“ Er hob die Hände, um den nächsten Blitz auf mich zu schleudern, in diesem Moment traten meine Krieger auf den Plan: Sie hoben die Hände und wandten ihre gesamte Macht auf mich an. Ich musste lächeln, als ich spürte, wie meine Füße plötzlich starr wurden. Irgendwie erinnerte mich diese Situation an damals, wie ich von meinem eigenen Silberkristall eingeschlossen wurde. Diese Vergangenheit kam mir so fern vor, als ob sie nie existiert hätte… Und dann, nahm ich die aufkommenden Wogen des tiefen Schlafes wahr, der mich mit sich nahm, in eine andere Welt. Ich bemerkte schon gar nicht mehr, wie sich der Kristall über mir schloss und ich versiegelt wurde. Und ich vertraute auf die Zukunft, die kommen würde. Ich vertraute auf sie. Und auf meine Tochter. Chibiusa. * „Sie ist in Sicherheit!“, rief Makoto panisch aus und alle nickten erleichtert. „Und du verschwindest hier!“, schrie Minako und traf Prinz Diamond voll mit ihrer Kraft. „Wir müssen sie in den Palast bringen, in den Thronsaal!“, meinte Rey, alle stellten sich in Kreisformation um den Kristallsarg und vereinigten ihre Kräfte. Mit einem letzten Aufraffen an Energie verschwand der Sarg und die Guardians sanken erschöpft auf die Knie. Jetzt, da die Königin verschwunden war und die Sailorkrieger am Ende waren, legte sich eine beinahe tödliche Stille über den Palast und folglich auch über Neo Tokio. „Wir müssen die Kleine Lady finden!“, rief Amy und rüttelte dadurch die anderen Guardians auf, welche auf dem Boden lagen und sich zu erholen versuchten. Die Krieger stürmten ins Freie. „Kleine Lady?“, schrie Mars laut, doch es kam keine Antwort. „Wo kann sie denn nur stecken?“, fragte Minako, doch die Frage konnte ihr niemand beantworten. „Vielleicht auf dem Spielplatz?“, schlug Makoto vor. „Das ist eine gute Idee! Los kommt!“ Gemeinsam rannten die vier Krieger durch den Palastgarten, welcher die Zerstörungswut von Nemesis perfekt widerspiegelte. * Chibiusa saß auf der Schaukel und weinte. Sie erinnerte sich daran, wie sie zur Zerstörung dieser Welt beigetragen hatte: „Es dauert nicht lange, hiermit werde ich genau wie meine Mama! Ich werde alle vor dem Bösen beschützen können!“ Der Silberkristall leuchtete wunderschön in ihren kleinen Händen, bis er plötzlich hell erstrahlte und sich auflöste. „Der Silberkristall! Ahhh! Nein, nicht verschwinden! Neeeeeein!“ Chibiusa schniefte. Hätte ihre Mutter noch den Silberkristall gehabt, hätte sie die Welt vor der Familie des schwarzen Mondes retten können, da war sie sich sicher. „Mama, Papa!“, rief sie laut, doch es kam keine Antwort. Schneestürme fegten über das Land und hüllten die Stadt ein, alle schliefen durch die Macht des schwarzen Kristalls. „Da bist du ja!“, rief Makoto panisch, immer noch zuckten Blitze über den Himmel. „Komm mit uns, schnell!“ Chibiusa wurde an den Händen gepackt und mitgezogen. Die Kleine Lady hatte sämtliches Zeitgefühl verloren. Sie war viel zu geschockt als mitzubekommen, wo sie hingeführt wurde oder wie lange sie unterwegs waren. „Weiter als bis hier können wir dich leider nicht begleiten“, meinte Mars ein wenig traurig und wandte den Blick ab. „Du wirst hier von jemandem abgeholt“, sagte Amy und plötzlich tat sich ein Raum-Zeit-Portal auf und Sailor Pluto erschien und sah dem kleinen, verängstigten Mädchen ermutigend in die Augen. „Komm mit“, sagte die Wächterin der Zeit und hielt der kleinen Prinzessin die Hand hin. Chibiusa nahm ihre Hand an und blickte noch einmal zu den Kriegerinnen zurück. „Ich werde euch retten, euch alle! Neo Tokio… und auch meine Mama!!“ Und mit diesen Worten war sie verschwunden. * „Wir setzen alles…“, fing Mars an. „…auf die Hilfe aus der Vergangenheit!“, meinte Merkur und ein helles Licht erschien. Ein Wiehern ertönte und Pegasus stand plötzlich vor ihnen. Die Kriegerinnen fielen mit einem erleichterten Lächeln in einen tiefen Schlaf und sanken leblos zu Boden. „Auf Befehl der Königin…“, sagte Helios. „…werde ich euch nach Elysion bringen, solange, bis die Welt der Zukunft wiederhergestellt ist!“ Mit einem weiteren Wiehern offenbarten sich die Traumspiegel der Kriegerinnen und ihr Körper verwandelte sich in eine Kugel, welche im jeweiligen Traumspiegel versank. Pegasus breitete die Flügel aus und die Spiegel glitten durch seine Federn hindurch und waren verschwunden. Das Fabelwesen wieherte erneut und erhob sich in die Luft, seine Mission hatte er erfolgreich erledigt. Endymion, die Generäle und die Guardians waren jetzt in Elysion. „Jetzt seid ihr alle in Sicherheit. Und wir setzen… auf die Hilfe aus der Vergangenheit!“, sagte Helios und löste sich mit einem hellen Strahlen auf und ließ Neo Tokio wieder schlafen. So, jetzt ist das groooße Geheimnis endlich gelöst, wie die Kleine Lady zu ihren rosa Haaren und ihren roten Augen kam ;-) Ich hoffe es hat euch gefallen! Bis zum nächsten Kapitel!! Kapitel 33: Ein Pony für Chibiusa --------------------------------- Hallo ihr Lieben! Ich möchte mich mindestens fünfhunderttausendmal bei euch entschuldigen, dass ihr so lange auf das nächste Kapitel warten musstet! Aber es kam dazwischen, was nun mal dazwischen kommen musste: Vieeeeel Unistress, und dann habe ich auch noch die schlimmste Grippe seit zwei Jahren bekommen. Aber dank Antibiotika geht es nun wieder besser. Dafür erwartet euch hier das längste Kapitel bisher (also seit ich nach der Pause wieder angefangen habe zu schreiben!), das ich mit sehr viel Liebe und Geduld geschrieben habe, deswegen musstet ihr auch so lange warten ^^ Dann möchte ich mich natürlich wie immer für eure lieben Kommentare bedanken und möchte auch meine zwei neuen Leser Ran_Shinichi_Fan und Nami_van_Dark begrüßen!! Ach ja, wofür ich mich auch noch bedanken möchte: Vielen Dank für die nun fast 100 Favoriten!! Ihr seid klasse!! So, was gibt es noch neues in diesem Kapitel? Oh ja! Ich habe wirklich lange überlegt, aber ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass es Zeit ist, eine neue Ich-Person einzuführen! Die Ich Perspektive wechselt ab jetzt zwischen Bunny (das kennt ihr ja schon) und… lasst euch überraschen ^^ Mit diesem Kapitel endet übrigens die Zusammenführung mit den Geschehnissen in der Vergangenheit, nach diesem Kapitel spielt alles in der reinen Zukunft!!! So, genug geplaudert!! Ich wünsche euch wie immer viel Spaß beim Lesen und lasst doch wieder Kritik da ;-) Ganz viele liebe Grüße und eine wunderschöne Vorweihnachtszeit!! Lisa-Marie91 Kapitel 33: Ein Pony für Chibiusa Und die Hilfe aus der Vergangenheit kam, genauso wie geplant. Nemesis wurde zerstört und Neo Tokio wiederhergestellt. Als ich das nächste Mal die Augen aufschlug, war der Kristall um mich herum verschwunden und die Stadt sah genauso aus wie vorher. Sehr gut. Ich erhob mich, mein Mann und meine Krieger erwarteten mich schon sehnlichst. „Zum Glück bist du wieder aufgewacht!“, sagte Mamoru und ich sah die Tränen in seinen Augen. Hatte er sich wirklich solche Sorgen um mich gemacht? „Unsere Tochter hat uns nicht enttäuscht“, sagte ich lächelnd und wir umarmten uns. „Dann sollten wir ihr einen gebührenden Empfang bereiten!“, sagte Kunzite und ich nickte. „Ja, sie wird einen Empfang bekommen, wie sie ihn noch nie gesehen hat“, sagte ich und die Krieger schauten mich an. „Was habt ihr im Sinne, Eure Hoheit?“, fragte Neptun und ich sah sie liebevoll an. „Gehen wir in den Palastgarten, dann erkläre ich es euch“, sagte ich und wir ließen den Thronsaal hinter uns. * Ich hielt den Raum-Zeit-Schlüssel in meinen kleinen Händen. Die Neugier nagte an mir, aber auch Anspannung machte sich in mir breit. Ob wirklich alles glatt gelaufen war? Würde die Zukunft wieder so sein, wie ich sie kannte? Würde mir Papa wieder Geschichten über die Sailorkrieger erzählen, so wie früher? Und war meine Mama wirklich wieder aus dem Kristall befreit worden?? Der Weg war lang und beschwerlich, ich musste zugeben, dass er mit Sailor Moon an meiner Seite ein wenig leichter zu durchschreiten war, doch ich hatte keine Angst mehr. Ich wusste, dass Nemesis vernichtet worden war und mich niemand mehr aufhalten konnte, in die Zukunft zurückzukehren. Als ich problemlos durch das Labyrinth des Raumes gelangte, stand ich vor dem Tor zur Zukunft und zögerte. Konnte ich wirklich einfach so durchtreten und fand wieder die Welt vor, in der ich aufgewachsen war? Unwohl streckte ich die Hand nach dem Tor aus und hielt mitten in der Bewegung inne. Was würde mich erwarten? Ich verfluchte mich innerlich, schüttelte den Kopf. Meine Angst war lächerlich. Meine Mutter würde mich nicht im Stich lassen, niemals! Meine Furcht war unbegründet! Aber wenn ich nicht hindurchschritt, würde ich es nie wissen! Ich strich mein blaues Kleid etwas glatter, atmete noch einmal tief durch und schritt durch das Tor. Helles Licht blendete meine Sicht, ich lief weiter, bis plötzlich Vogelgezwitscher an meine Ohren drang und ich scharf nach Luft schnappte. Das Erste, was ich sah, war das grüne Land vor mir. Die Sonne strahlte hell am blauen Himmel und um mich herum lebte Neo Tokio wieder. Ich wusste genau, wo ich mich befand. Das hier war der Teil des Palastgartens, wo ich mich am Liebsten aufhielt. Das Wasser des Brunnens neben mir war klar und rein und ich streckte meine Hand danach aus und beobachtete die Flüssigkeit, wie sie sich angenehm kühl an meinem Arm spaltete und danach in das Becken floss. Lächelnd zog ich meine Hand wieder zu mir. Ich wusste, wo sie waren, mein Gefühl leitete mich. Ich rannte los, quer über die Wiesen. Die Überraschung, die ich noch bei meiner Ankunft verspürt hatte, hatte sich allmählich in grenzenlose Freude gewandelt: Ich war daheim. In Neo Tokio. In der Ferne sah ich die kleinen Gestalten immer größer werden und lächelte, als ich sie bald schon erkennen konnte: Da standen sie, als sei nie etwas passiert: Mama und Papa, zusammen mit den Sailorkriegern. Ich kam schlitternd vor ihnen zum Stehen, Tränen hatten sich in meinen Augenwinkeln versteckt, doch ich versuchte sie herunterzuschlucken. Ich ergriff meinen Kleidersaum, hob ihn leicht an und senkte ehrfürchtig den Kopf gen Boden. Die Königin und der König von Neo Tokio hatten von nun an meinen vollsten Respekt. Sie hatten die Welt aus so einer aussichtslosen Situation geführt und alles wieder zum Alten werden lassen. Sie waren mächtig. Ich hatte erst begriffen, dass alles von ihnen im Voraus geplant worden war, als ich mich auf dem Rückweg in die Zukunft gemacht hatte. Ich war stolz, solche Eltern zu haben! „Mama!“, rief ich erfreut aus. Dann sah ich aus den Augenwinkeln, wie meine Mutter sich hinabbeugte und ich rannte in ihre Arme. Jetzt schlussendlich doch weinend schloss ich sie fest in die Arme. Es tat so gut, ihre Wärme zu spüren und ihren vertrauten Duft wieder um mich zu haben. „Willkommen!“, sagte die Königin und wir erhoben uns, hatten die Hände jedoch noch nicht losgelassen. „Mama…“, seufzte ich glücklich. „Willkommen zurück!“, sagte Vater und ich schloss auch ihn in die Arme. „Willkommen daheim!“, rief Venus und ich strahlte die Sailorkrieger über die Schulter meines Vaters hinweg an, der mich soeben hochgehoben hatte. „Du warst sehr tapfer!“, sagte Mars. „Das hast du gut gemacht!“, lobte Jupiter. „Du bist eine würdige Thronerbin von Neo Tokio!“, sagte Merkur nickend. „Ich hoffe, du bist bereit für deinen Empfang, Prinzessin“, sagte Mutter auf einmal und ich sah sie überrascht an, als Endymion mich wieder zu Boden setzte. „Empfang?“, fragte ich verwirrt. Es hatte noch nie in meinem Leben einen Empfang für mich gegeben, da meine Eltern mich solange es nur ging von den höfischen Zwängen fernhalten wollten. Sie wollten, dass ich wie ein ganz normales Kind aufwuchs. „Wir müssen doch deine Rückkehr feiern!“, zwinkerte Venus und ich fing an zu strahlen. Die Hände meiner Eltern haltend gingen wir zurück in das Schloss. Als wir am Vorplatz vorbeiliefen sah ich mit großer Freude, dass mein Spielplatz wieder unversehrt war. Ich liebte die Schaukel einfach, die dort extra für mich aufgestellt worden war. Und als Nemesis angegriffen hatten, waren die meisten Stücke zerstört worden, doch nun war alles wieder vollständig! Wir gingen durch das Schloss und ich wusste nicht, was mich heute glücklicher machen konnte: Es war alles wieder so wie vorher! Wenn ich Sailor Moon noch einmal sehen sollte, musste ich mich bei ihr für alles bedanken! Vorausgesetzt natürlich sie war nicht wieder so gemein zu mir wie sie es sonst immer zu mir war… Wir standen vor dem Thronsaal und meine Eltern traten zur Seite, die Sailorkrieger warteten hinter mir. Ich blieb verunsichert stehen. Ich hatte den Thronsaal noch nie, niemals vor meinen Eltern betreten! „Geh hindurch, Chibiusa!“, forderte mich Königin Serenity auf, ich sah sie kurz an und öffnete die Tür. Die langen Flügeltüren ließen spärliches Licht in den Raum, der von Dunkelheit umgeben war. Ich hatte den Raum noch nie in völliger Finsternis gesehen. Unsicher trat ich hindurch, meine Eltern waren plötzlich wieder neben mir. Dann wurden die Vorhänge schlagartig aufgezogen, die Luftschlangen flogen von der Decke und vor mir standen meine Großeltern, dann waren da noch Kunzite, Zoisite und Jedyte und noch die Bediensteten des Palastes. Ein riesiges Bankett war aufgebaut und alle klatschten, als ich eintrat. Sie schienen sich wirklich zu freuen, mich wiederzusehen… „Wie schade, dass die anderen nicht dabei sein können“, flüsterte Mutter neben mir und ich sah sie fragend an. „Welche anderen?“, fragte ich. Es war nicht das erste Mal, dass ich das Gefühl hatte, dass die Königin Menschen vor mir versteckte. Ich musste immer meinen Besuch ankündigen, wenn ich in den Thronsaal trat oder auch, wohin ich ging. Immer musste ich Bescheid sagen, damit man so planen konnte, dass ich nicht mit diesen anderen Personen zusammentraf. „Das wird sich dir bald erschließen“, antwortete meine Mutter nur, während sie geradeausschaute. Plötzlich trat eine weitere Person aus der Menge heraus. „Puuuuu!“, rief ich erfreut und rannte in die Arme der Raum-Zeit-Kriegerin. „Kleine Lady! Du hast es geschafft! Ich bin sehr stolz auf dich!“ „Musst du denn nicht mehr das Raum-Zeit-Tor bewachen?“, fragte ich und Pluto schüttelte den Kopf. „Deine Mutter war so gütig und hat mir erlaubt, mich von nun an in der Zeit der Zukunft aufhalten zu dürfen!“, sagte sie und ich strahlte. „Dann werden wir uns ja jetzt öfter sehen!“, meinte ich und sie nickte lächelnd, bevor sie mir sanft über die Haare strich. „Das werden wir, Prinzessin!“ „Wirklich großartig, wie Ihr die Welt gerettet habt, Kleine Lady!“, sagte Kunzite und verneigte sich leicht. „Vielen Dank!“, sagte ich etwas schüchtern und der Tenno kniete sich plötzlich vor mir nieder. „Wir haben Euch zu danken!“, fügte er an und küsste mir die rechte Hand. Ich lief rot an, als er sich erneut erhob und Zoisite seinen roten Cocktail wieder abnahm, welcher ihm diesen solange gehalten hatte, bis er sich bei mir bedankt hatte. „Ihr seid wirklich nett!“, sagte ich strahlend. „Ich bin froh, dass Mama euch damals zum Guten bekehren konnte!“ „Oh ja, dessen sind wir auch froh“, sagte Jedyte. „Wir hoffen jedoch, dass auch noch der letzte von uns gut werden wird“, fügte Zoisite nachdenklich an, bevor er an seinem grünen Getränk nippte. „Neflite, nicht wahr?“, hakte ich nach und die drei Männer nickten zustimmend. „Liebe Freunde!“, erhob plötzlich Serenity das Wort und wir wandten uns alle nach vorne, wo meine Eltern sich vor ihren Thron gestellt hatten und die allgemeine Aufmerksamkeit der Gäste mit Leichtigkeit erlangen konnten. Immerhin waren sie König und Königin. „Wir bedanken uns bei euch allen für euren selbstlosen Einsatz, als diese Welt der Vernichtung nahestand! Doch bei einer Person wollen wir uns ganz besonders bedanken! Und das ist unsere Tochter, Chibiusa! Vielen Dank für deinen Mut, deinen Einsatz und deinen klaren Kopf, den du selbst in der schwersten Situation bewahren konntest! Danke!“ Alle klatschten und ich trat nach vorne, als mein Vater mir auffordernd zuwinkte. „Ich möchte Euch noch etwas überreichen, Mutter“, erhob nun ich das Wort, die Königin sah mich gespannt an, als ich die Hände an mein Herz legte und den hell leuchtenden Silberkristall daraus hervorholte, welcher strahlend glitzerte. „Ich werde ihn nie wieder stehlen“, fügte ich noch leise an, als ich den hell leuchtenden Stein zwischen meinen Handflächen wieder meiner Mutter übergab, die ihn mit einem hellen Strahlen wieder an ihre Krone fügte. „Du wirst auch nie wieder einen Grund dafür haben, ihn zu stehlen. Denn du erhältst heute ein Geschenk von mir“, sagte Königin Serenity und ich blickte überrascht zu ihr auf. Ein Geschenk? Für mich? Aber wofür? Dafür, dass ich Neo Tokio mit dem Diebstahl des Silberkristalls ins Unglück gestürzt hatte? Doch ich wusste durch meine Erziehung, dass es unhöflich war, ein Geschenk abzulehnen, erst recht, wenn es von der Königin, meiner Mutter, selbst kam. Sie hielt mir ein kleines Kästchen vor die Brust und ich nahm es behutsam an mich. „Öffne es“, bat Mutter und ich gehorchte. Ich öffnete langsam die Schleife und hob den Deckel von der Schachtel. Dann zog ich scharf die Luft ein. War das etwa ein…?!?! Ich hob das Utensil in meine Hände und konnte die Kraft darin spüren. „Unsere Tochter hat sich das Privileg erkämpft, selbst eine Kriegerin für Liebe und Gerechtigkeit zu werden, so wie es einst einmal ihre Mutter gewesen ist. Du, welche die Prinzessin von Neo Tokio bist, hast nun das Recht, dich selbst Sailorkriegerin nennen zu dürfen, Sailor Chibi Moon.“ Sailor… Chibi Moon? Ich? Eine Sailorkriegerin? „Du darfst diese Kräfte nur für das Gute einsetzen. Du repräsentierst nun das Königshaus. Du folgst deinem Vater und deiner Mutter. Sei dir dieser Ehre zu jeder Zeit bewusst und handle danach! Sag nun Macht der Mondherzen macht auf!“ Ich hob die Brosche in die Höhe und sie leuchtete kurz auf. „Macht der Mondherzen, macht auf!“, rief ich und helles rosafarbenes Licht umspielte meinen Körper. Ich fühlte erstaunt, wie ich mich verwandelte, ich bekam zuerst den weißen, matrosenähnlichen Anzug an den Körper gelegt, dann machte ich eine Art Spagat in der Schwebe und es bildeten sich mein Rock und meine Stiefel. Erstaunt über diese wohltuende Wärme und die große Energie weiteten sich meine Augen. Dann spürte ich, wie mir das Diadem und die Haarspangen angelegt wurden und ich runzelte kurz die Stirn. Wie ungewohnt, plötzlich so ein Ding über den Augen hängen zu haben. Meine Brosche leuchtete noch einmal hell auf und brachte einen Stab zutage, an dessen Spitze sich ein Herz befand. Überrascht fing ich den Stab auf, dann erlosch die Brosche und fügte sich an meine Schleife an. „Mit diesem Stab kannst du dich verteidigen. Deine Kraft mag jetzt noch gering sein, aber sie wird wachsen. Lerne, dich mit wenig zu begnügen, damit dir später große und mächtige Kraft sorglos anvertraut werden kann. Du musst lernen, auf die Kraft in dir zu vertrauen, so klein sie auch sein mag. Sie wird dir zum Sieg verhelfen. Es gibt nicht für umsonst ein Sprichwort, das sagt, der Glaube hat Vorrang…“, sagte die Königin. „Äh… Majestät… Das Sprichwort heißt: Der Glaube kann Berge versetzen!“, flüsterte Merkur neben der Königin und ich seufzte. Sogar ich wusste, dass das Sprichwort so hieß… typisch Mama! Jetzt wo ich ihr vergangenes Ich kannte, sah ich sie irgendwie aus einer anderen Perspektive. „Wie auch immer… Ich möchte, dass du versuchst, mit der Macht der Zuckerherzen umzugehen, Chibi Moon“, sagte die Königin und ich sah auf. „Mit der Macht der Zuckerherzen?“, fragte ich und musste lächeln. Zuckerherzen liebte ich über alles! Zumindest in essbarer Form… „Zuckerherzen, für die Gerechtigkeit, fliegt und siegt!“, rief ich und richtete den Stab in den Raum hinein, alle schienen die Luft anzuhalten, doch nichts geschah. „Sicher, dass dieses Ding nicht kaputt ist?“, fragte ich und betrachtete den Stab näher. Plötzlich schossen die Zuckerherzen daraus hervor und ich ließ die Waffe schreiend fallen, aus lauter Angst, primär mich selbst zu verletzen und sekundär den Thronsaal in ein heilloses Durcheinander zu stürzen. „Auweia…“, sagte ich und bückte mich, um den nun wieder regungslosen Stab aufzuheben. „Wie schon gesagt, du musst erst lernen, mit deinen neuen Kräften umzugehen. Das ist ganz normal“, sagte Endymion und ich nickte, bevor ich den Stab mit hochrotem Kopf an meine Brust drückte. * „Hat sie bereits gelernt, besser mit ihren Zuckerherzen umzugehen?“, fragte Endymion. Ich sah auf und musste kichern. „Ich glaube nicht, aber das liegt daran, dass ihr das beste Training bisher verwehrt bleibt.“ „Das beste Training?“, hakte Mamoru nach und ich nickte. „Das beste Training ist es, seine Fähigkeiten am Feind selbst zu üben. Da wir in Neo Tokio glücklicherweise gerade in einer friedvollen Zeit leben, dass sich hoffentlich durch Metallia nicht ändern wird, hat Chibiusa gar keine Chance, ihr Talent an einem Gegner zu testen.“ „Aber sie übt doch mit deinen Senshis!“, meinte der König und ich schüttelte den Kopf. „Das ist nicht dasselbe. Meine Krieger betrachtet sie als ihre Freunde, sie kennt sie schon seit ihrer Geburt und möchte ihnen nichts anhaben, auch wenn sie sich dessen bewusst ist, dass sie mit ihrer geringen Macht bei den Senshis sowieso nichts ausrichten könnte. Dennoch hat sie diese innere Barriere, die sie einfach nicht selbst durchbrechen kann. Ich kann da mit meinen eigenen Erfahrungen argumentieren, mir ging es nicht anders! Ich weiß noch wie ungeschickt ich mich bei meinem ersten Kampf angestellt habe“, erinnerte ich mich zurück. „Oh ja, stimmt. Das habe ich auch gesehen. Ich musste dich retten“, erinnerte sich Endymion. Ich seufzte. Ja, die alten Zeiten… „Das heißt, was hast du jetzt vor?“, fragte der König weiter und ich sah ihn an. „Ist das nicht offensichtlich?“, stellte ich als Gegenfrage. „Soso, du willst es ihr also schmackhaft machen, noch einmal in die Vergangenheit zu gehen“, sagte Mamoru und ich nickte bestätigend. „Du weißt, dass sie noch gebraucht wird“, redete ich in sein Gewissen. „Oh ja. Das wird sie. Dann werden wir sie mal überreden, wieder in die Vergangenheit zu gehen!“, sagte Endymion entschlossen und wir steuerten beide auf das Zimmer der Kleinen Lady zu. * „Ich bin Sailor Chibi Moon, und im Namen des Mondes werde… ich dich bestrafen! Ach Mist! Das klang doch völlig daneben… Und ich habe das mit der Liebe und der Gerechtigkeit vergessen! Mist! Was muss Bunny auch immer so lange Reden schwingen! Würde sie ihren Hintern früher zum Kämpfen bewegen, würde sie garantiert nicht immer versagen!“ Ich seufzte. Ich übte und übte, aber es hörte sich einfach nicht nach Sailor Moon an! Ich atmete einmal tief durch, griff meinen Herzstab fester und versuchte es erneut. „Ich bin Sailor Chibi Moon, ich kämpfe für Liebe und Gerechtigkeit! Und im Namen des zukünftigen Mondes werde ich dich bestrafen!“ Ich hatte mich zur Tür gedreht, der Spruch war mir zwar perfekt gelungen, genauso hatte ich ihn mir vorgestellt - doch eine Kleinigkeit war nicht nach Plan verlaufen: Meine Eltern standen in der Tür und schauten mich milde überrascht an. „Soso, du willst uns also bestrafen?“, fragte Serenity scheinbar amüsiert und ich lief dunkelrot an. „Also ich meine… ich möchte Feinde bestrafen, die natürlich nicht da sind, aber ich dachte ich übe mal etwas, also für den Ernstfall, der wahrscheinlich niemals eintreffen wird, aber ich dachte ich…“ „Du musst dich nicht erklären“, unterbrach mich Endymion und Serenity kicherte. „Vielleicht wirst du ja doch noch auf Feinde stoßen“, sagte die Königin und ich sah sie überrascht an, dann ging sie vor mir in die Hocke. „Weißt du Chibiusa… Ich dachte mir, dass du ja nochmal deine Freunde in der Vergangenheit besuchen könntest… Sie werden sich sicherlich über die Unterstützung freuen, die ihnen bei ihren nächsten Feinden helfen kann!“, zwinkerte die blonde Königin und meine Augen weiteten sich. „Ich soll… in die Vergangenheit gehen, um kämpfen zu lernen?“, fragte ich ungläubig und meine Mutter ließ leicht den Kopf sinken. „Ich denke, du kannst sehr viel von Sailor Moon lernen. Aber nicht nur zu kämpfen. Weißt du, ich mache mir ein wenig Sorgen um dich. Du bist hier im Palast schon immer sehr einsam gewesen.“ Ich seufzte. Das stimmte. Ich schaffte es einfach nicht, Anschluss an gewöhnliche Kinder zu bekommen. „Hör zu Kleine Lady, versuche im 20. Jahrhundert Freunde zu finden. Freunde sind das Wichtigste von allem!“ „Freunde?“, fragte ich überrascht. „Ja. Sie werden dir helfen und viele Erfahrungen, die du mit ihnen machst, werden sich später als sehr wertvoll erweisen!“ „Also Kleine Lady: Möchtest du dich erneut in die Vergangenheit begeben, um zu lernen?“, fragte Vater beinahe fordernd, mein Blick wanderte von einem Elternteil zum anderen, dann nickte ich strahlend. „Ja! Gern!“, sagte ich und verneigte mich leicht. „Sehr gut. Dann komm mit in den Thronsaal, wir bereiten alles für deine Abreise vor“, sagte Serenity und ich folgte ihr aus meinem Zimmer hinaus. * „Eine gute Reise, Chibiusa!“, sagte Venus und hatte der Prinzessin eine Hand auf die Schulter gelegt. „Pass auf dich auf!“, sagte Jupiter. „Und lerne schön viel!“, fügte Merkur noch an. „Und nimm dich vor der Bunny der Vergangenheit in Acht! Sie ist so gedankenlos…“ „Ich weiß, Rey. Ich werde mich in Acht nehmen!“, sagte Chibiusa und nickte, bevor sie sich uns zuwandte. „Gib immer dein Bestes, und vertraue auf dich selbst, egal, wie schlimm die Situation auch ist!“, redete ich meiner Tochter ins Gewissen, ich hatte ihre Hände ergriffen. „Ja, Mama“, antwortete sie und ich nickte lächelnd. „Wir freuen uns auf deine erneute Rückkehr“, sagte Endymion und auch er drückte noch einmal die Hand der Prinzessin, die als Sailor Chibi Moon verwandelt nun bereit für ihren Aufbruch war. „Ach ja, bevor ich es vergesse: Nimm bitte diesen Brief hier mit dir!“, sagte ich, holte den Umschlag aus meiner Tasche und reichte ihn der Kleinen Lady, die ihn mir nickend abnahm. „Dann wünschen wir dir alle eine gute Reise!“, sagte ich und meine Tochter nickte, bevor sie mit ihrem Schlüssel eigenhändig das Tor zu Raum und Zeit öffnete und in dem scheinbar unendlichen Gang verschwand. Stille herrschte, nachdem sich das Tor erneut geschlossen hatte und wir alle auf die leere Stelle starrten, wo soeben noch die Prinzessin von Neo Tokio gestanden hatte. „Mars… du hast es ihr tatsächlich gesagt, dass ich gedankenlos bin“, merkte ich an und meine beste Freundin grinste. „Ist Euch das aufgefallen, ja?“, fragte sie. „Ich wollte die Vergangenheit nicht ändern!“, meinte sie schelmisch, ich musste lächeln und versuchte mich zu sammeln, was mir jedoch aufgrund des plötzlichen Geräuschpegels nicht wirklich gelingen wollte. Das wilde Tippen von Amys Fingern brachte mich aus dem Konzept. Sie bearbeitete ihren Computer gerade mit viel Hektik. „Majestät, kann es sein, dass Sie folgenden Brief geschrieben haben: Wir wiesen es sehr zu schezen, das du unserer kleinen Lädie einiges beibringen wilst. Wir wiesen nicht, wie wir dir danken soolen. Pas gut auf unsere kleine Toochter auf. Sie wird dir fiel Freude machen! Bunny PS: Liebe Bunny im 20. Jahrhuntert: Heute weis ich, wie wichtig es ist, das man ehtwas lernt, wenn man jung ist. Darum bitte ich dich instendig aus der Zukunft: Sei fleisig, Bunny! Ich habe ihn in meinem Computer archiviert, vor allem die ganzen Rechtschreibfehler sind mir all die Jahre über nie aus dem Kopf gegangen…“ Merkur sah auf, ich hatte peinlich berührt den Kopf gesenkt. Die Sailorkrieger starrten das Genie an, welches plötzlich selbst rot wurde. „Oh Majestät, ich wollte Sie keineswegs in eine peinliche Situation bringen… ich… es tut mir Leid!!!“, meinte Amy und ich schüttelte kichernd den Kopf. „Ich habe absichtlich so viele Fehler reingeschrieben, um mein vergangenes Ich anzuspornen, etwas zu lernen!“, sagte ich und hoffte, dass es glaubwürdig klang. Doch Mars sah mich immer noch am Skeptischsten von allen an. „So, die Zeit ist gekommen“, sagte ich feierlich um das Thema zu wechseln und Neptun, Uranus und Hotaru traten näher. „Ab heute müsst ihr euch nicht mehr verstecken. Sobald die Kleine Lady aus der Vergangenheit zurückkehrt, wird sie euch kennen. Auch ihr könnt herauskommen!“, sagte ich und winkte die schüchtern wirkenden Mädchen näher, die sich in einer Ecke des Saals versteckt hatten. „Ihr werdet euch ab heute auf die neue Aufgabe vorbereiten, die euch erwarten wird, sobald die Kleine Lady zurückkehrt“, sagte ich und die vier Mädchen stellten sich in einer Reihe vor mir auf und nickten. „Wir werden sofort mit dem Training beginnen, Majestät“, sagte Para-Para und die restlichen drei neigten hochachtungsvoll den Kopf, um mir ihre Zustimmung zu zeigen. „Das freut mich zu hören“, sagte ich noch, dann entließ ich die vier ehemaligen Zirkusmädchen. „Dann können wir ja jetzt mit dem großen Projekt anfangen. Ich habe die Baumeister gebeten, bereits heute anzufangen“, sagte Endymion und ich nickte zufrieden. „Da wird sich die Kleine Lady sehr freuen, wenn sie zurückkehren wird…“, sagte ich lächelnd und wir gingen zusammen mit den Tenno nach draußen, um die Anfänge des neuen Baus zu überwachen. Es war nun schon mehrere Wochen her, seit Chibiusa erneut in die Vergangenheit aufgebrochen war, als ich eine ungewöhnliche Audienz empfangen durfte. Ich musste lächeln, als ich sah, wie sich Pegasus entwickelt hatte. Ich konnte mich noch ganz genau daran erinnern, wie er kurz nach Chibiusas Geburt ausgesehen hatte. Dann hatte ich ihn noch einmal bei dem Angriff von Nemesis zu Gesicht bekommen, ansonsten blieb er im Verborgenen - um die Träume der Menschen zu beschützen. „Majestät, Ihr habt mir befohlen, zu Euch zu kommen, wenn etwas Ungewöhnliches geschieht“, sagte er und sah auf. „Sie hat mich überfallen. Elysion ist in großer Not. Wälder sterben, das Land zerbricht. Nehelenia hat es geschafft, meinen Körper an sich zu nehmen. Sie will den goldenen Kristall haben, wenn sie ihn in die Hände bekommt, wird es zu einer absoluten Katastrophe kommen…“ „Spare dir deine Worte, Pegasus“, unterbrach ich das geflügelte Pferd vor mir, das nur schemenhaft angedeutet war, da sich sein Geist außerhalb seines Körpers befand. „Ich weiß um deine Geschichte Bescheid. Du erhältst von mir hiermit den Befehl: Suche nach einem unschuldigen Traum und gehe Nehelenia hinterher! Sie ist in die Welt der Vergangenheit gereist, weil sie weiß, dass Neo Tokio zu stark für sie wäre. Verstecke dich dort in einem Traum, die Sailorkrieger der Vergangenheit werden Nehelenia in ihre Schranken weisen. Du musst nur Vertrauen in mich haben“, sagte ich und Pegasus senkte ehrwürdig den Kopf. „Ich vertraue Euch immer, Majestät“, sagte das Pferd und trat einmal geräuschvoll mit den Vorderhufen auf. „Dann befehle ich dir hiermit, zu gehen!“, sagte ich energisch, er musste sich beeilen! Pegasus wieherte einmal laut auf und erhob sich in die Luft, er sprang durch die Decke und war verschwunden. Nur eine Woche später schickte ich die kleine Diana in die Vergangenheit. Es war wirklich kompliziert, wen ich alles in andere Zeiten zu schicken hatte… „Und hiermit…“, sagte ich leise, „…leite ich die letzte Phase aus der Zukunft ein! Wenn alle heil zurückkehren, werden wir uns den Feinden dieser Zeit stellen müssen. Und wir werden alle Kräfte brauchen. Und zwar wirklich alle, die wir nur entbehren können.“ Auf Sailor Merkur war Verlass. Sie hatte die Zeitpläne der Vergangenheit perfekt in ihrem Computer abgespeichert und konnte uns haargenau sagen, wann Chibiusa wieder zurückkehren würde. Aber nichts anderes hatte ich von meiner Leibärztin erwartet. Wie von ihr ausgerechnet kam Helios vor einer Woche aus der Vergangenheit zurück und berichtete den erfolgreichen Verlauf und ich lobte ihn sehr für seinen Einsatz. Und heute sollte Chibiusa kommen. Es war Sommer, die Luft war warm und milde, was nicht gerade üblich für Tokio war. Dennoch war ich froh um diese Umstände. Ich hasste Schwüle, sie erdrückte den Kreislauf immer so sehr, dass man sich am liebsten gar nicht mehr bewegen wollte. Ein sanfter Wind strich über die Hecken und die Blumen neigten sich leicht seiner Naturgewalt. „Es ist so süß!“ „Darf ich mit ihm spielen?“ „Können wir nicht auch so eins kriegen?“ „Psst, Besu-Besu! Sag es nicht so laut!“ Ich drehte mich lächelnd zu den vier Mädchen um. „Ich bin mir sicher, wenn ihr euch mit Chibiusa anfreundet, dass sie euch auch einmal damit spielen lässt!“, sagte ich und wie zur Bestätigung schnaubte das Pony, das die vier Zirkusmädchen gerade am Halfter festhielten und es mit einem Striegel noch sauberer als glänzend machten. Mamoru trat neben mich. „Es ist wirklich schön geworden, findest du nicht?“, fragte er und ich nickte zustimmend. Die Baumeister hatten bei der Erbauung des Stalls eine wahre Meisterleistung gezeigt. Ein hoher Holzbau, der rötlich gestrichen war, stand auf dem Kiesboden des Palastgartens. Außenherum waren Koppeln und Plätze angelegt worden, aber selbstverständlich befand sich auch innerhalb des Holzgebäudes eine Reithalle, falls es regnen sollte. Umrahmt war das neue Gebäude mit weißen Holzrahmen, die einen guten Kontrast zu dem rötlichen Ton herstellten. Nicht nur Chibiusas Pony hatte in dem Stall ein neues Zuhause gefunden. Ich sah neben mich, als ich herannahende Pferdehufe vernehmen konnte. Kunzites Rappe hielt direkt neben mir. Das große schwarze Pferd sah majestätisch aus und passte sehr gut zu dem mächtigsten Tenno. Allein der Unterschied zu seiner doch weißen Haarfarbe machte dieses Paar irgendwie sehenswert. Neben ihm hielt Zoisite an, er ritt einen prächtigen Fuchs, dessen rötliches Fell zu der Außenfarbe des Stalls passte. Neben Zoisite brachte Jedyte seinen Apfelschimmel zum Stehen. Das große über und über befleckte Tier schnaubte einmal, doch als der Tenno ihm beruhigend den Hals klopfte, entspannte sich das Pferd wieder. Die Tenno hatten mir erzählt, dass sie früher, als sie noch den Erdenprinz beschützt hatten, auch immer Pferde gehabt hatten und sich auf ihren Rücken zuhause fühlten. Ich wollte ihnen diesen Umstand nicht nehmen und hatte ihnen angeboten, sich wieder welche zuzulegen. Das war zudem auch für Chibiusas Pony gut, da es dann nicht mutterseelenallein im Stall stehen würde. Und vielleicht, dachte ich, vielleicht werde ich mich ja auch noch einmal überwinden und reiten lernen? Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als sich vor uns plötzlich das Raum Zeit Portal auftat und die Kleine Lady daraus hervorkam. Sie strahlte über das ganze Gesicht und schien sehr glücklich, wieder in der Zukunft angekommen zu sein. „Hallo Prinzessin“, sagte ich feierlich. „Willkommen zurück!“ Ich wusste nicht, wie oft ich das nun schon gesagt hatte, aber ich freute mich, dass es heute das letzte Mal sein würde. Denn von heute an würde die Prinzessin hier bleiben, in der Zukunft. Sie hatte in der Vergangenheit genug Freunde kennengelernt und hatte sich zu verteidigen gewusst. Sie würde von nun an eine sehr gute Hilfe sein, aber jetzt sah ich es langsam als meine Pflicht, ihr auch die Tugenden einer Prinzessin beizubringen. Und die erste Tugend würde sein… „Dein Vater hat ein Geschenk für dich!“, sagte ich und Chibiusa sah auf, sie war gerade dabei gewesen, Sailor Pluto von ihrer neuen großen Liebe, den Pferden, zu erzählen. Mamoru und ich traten zur Seite, und die ehemaligen Zirkusmädchen führten das schneeweiße Pony vor. Chibiusas Augen weiteten sich und sie rannte an das Tier heran. „Für mich?“, fragte sie ungläubig und streichelte dem Pferd über die Nüstern. „Ja. Als Belohnung für deinen Mut und deinen Fleiß“, sagte Endymion und Chibiusa rannte in seine Arme. „Danke, danke, vielen Dank!“, rief sie aus und nahm den vier Mädchen den Führstrick ab, während sie ihr Pony strahlend von allen Seiten betrachtete. „Die drei Tenno haben dir dieses Pferd herausgesucht, da sie sich sehr gut mit diesen Tieren auskennen!“, sagte Mamoru und Chibiusa sah zu den drei Leibwächtern des Königs auf, die immer noch auf ihren eigenen Tieren saßen und die Prinzessin wohlwollend anlächelten. „Wie willst du es nennen?“, fragte ich sie. „Namen sind sehr wichtig, also wähle ihn klug!“, fügte ich noch an und die Kleine Lady sah strahlend auf. „Ich werde es Yuki nennen, weil es so weiß wie Schnee ist!“ (Yuki ist das japanische Wort für Schnee) „Der Name gefällt mir!“, sagte Jun-Jun und strich dem Pony über den Hals. „Das ist ja toll, dass ihr nun auch hier seid!“, sagte Chibiusa. „Zusammen werden wir ganz viel Spaß haben!“, fügte die Prinzessin noch an, bevor sie sich wieder ihrem neuen Haustier zuwandte. Yuki, das Pony, das so weiß wie der Schnee war, aber auch so unschuldig wie die Seele, die gerade vor ihm stand. Kapitel 34: Vier neue Sailorkriegerinnen ---------------------------------------- Hallo ihr Lieben!! Oh, ihr habt wirklich lange nichts mehr von mir gehört, ich hab mich nicht blicken lassen... *schäm* Nun ja ihr wisst ja vielleicht, dass ich nun studiere und ich hab eine total wichtige Prüfung geschrieben, wo ich in drei Fächern geprüft wurde und insgesamt über 900 Seiten auswendig lernen durfte (kein Kommentar dazu, ich willst einfach nur vergessen). Ich hab Tag und Nacht gelernt und musste das Schreiben erstmal einstellen. Aber die Prüfung ist ganz gut gelaufen und ich müsste auf die 51 % kommen, um sie zu bestehen. Ich glaub schon, dass es dazu gereicht hat. Nochmal danke an all diejenigen unter euch, die mir ganz feste die Daumen gedrückt haben! Es hat geholfen!! Dann hab ich noch Neuigkeiten für euch! Und zwar wurde ich von einer sehr netten Leserin dieser Geschichte angeschrieben, welche eine ganz tolle Sailor Moon Fansite auf die Beine gestellt hat. Sie hat diese meine Geschichte hier sogar verlinkt und für mich Werbung gemacht. ^^ Vielleicht schaut ihr ja mal auf ihrer Seite vorbei und werdet Mitglied?: http://senshimoon.jimdo.com/ So, nun will ich euch aber nicht mehr so lange aufhalten!! Ihr habt schon lange genug warten müssen! Viele liebe Grüße an euch alle und nun viel Spaß beim Lesen!! Über Kritik würde ich mich wie immer freuen!! :-) Lisa-Marie91 „Dürfen wir nun zum feierlichen Teil kommen?“, fragte Mutter und ich sah auf. „N… Natürlich!“, meinte ich schüchtern und ließ das Pony los. „Du darfst dich heute Nachmittag gleich damit beschäftigen!“, meinte Vater kompromissbereit und ich lief ein wenig rot an. „Natürlich“, wiederholte ich mich eingeschüchtert und wir gingen zusammen in den Thronsaal. „Also waren Sailor Uranus, Neptun, Hotaru, Helios und all die anderen die Menschen, die du vor mir versteckt hast, Mama?“, fragte ich und die Königin nickte. „Ich habe dir doch gesagt, dass es sich dir erschließen wird“, meinte sie und ich lächelte. „Aber nun brauchst du mir niemanden mehr vorenthalten, denn nun kenne ich alle!“, sagte ich stolz. „Das ist richtig. Zumindest kennst du nun fast alle“, sagte Mutter und ich schaute sie von der Seite her an. „Wen kenne ich noch nicht?“, wollte ich neugierig wissen und sie lächelte. „Das wirst du gleich sehen“, meinte sie nur geheimnisvoll und ich blieb stehen, die Königin schritt an mir vorbei in den Thronsaal. Als ich nach meinen Eltern eintrat, sah ich, wen sie meinte: Es standen vier Frauen vorne im Raum, die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Die eine trug ein schwarzes Kostüm mit vielen gelben Glöckchen daran, die immer bimmelten, wenn sie sich bewegte. Die junge Frau neben ihr hingegen war das genaue Gegenteil: Sie war ganz in weiß gekleidet und trug ein paar schneeweiße Mauseohren auf dem Kopf. Zu meiner Überraschung hatte sie sogar einen Schwanz. Die Frau neben ihr war hochgewachsen und ihr langes, himmelblaues Haar war lang und schön. Ihr Kostüm bestand aus lauter hellblauen Streifen, die ihr kreuzförmig quer über den Körper liefen und sogar in ihrem Gesicht aufzufinden waren. Die Dame neben ihr schien erneut das genaue Gegenteil zu sein: Sie war in allen möglichen Rottönen gekleidet und ihr Haar war lang, seidig und von einem dunklen Rotbraunton. Sie alle lächelten, als das Königspaar eintrat und verneigten sich ehrfürchtig. „Sailor Tinyanko“, sagte Serenity und die Kriegerin mit den Glöckchen trat vor. „Es ist mir eine Ehre, dich als meine neue Sailorkriegerin aufzunehmen.“ „Ich hoffe, dass ich Ihnen bei allen Gefahren zur Seite stehen kann“, sagte die junge Frau und trat beiseite. „Sailor Iron Mouse“ Die weißgekleidete Kriegerin trat vor. „Auch bei dir ist es mir eine Ehre, dass du deine Treue Neo Tokio versprechen möchtest.“ „Es ist mir eine Freude, Ihnen von nun an dienen zu dürfen, Königin Serenity“, sagte die Sailorkriegerin und trat lächelnd neben ihre neue Partnerin Tinyanko. „Sailor Aluminasirene“, sagte die Königin feierlich zu der ganz in blau gekleideten, welche sich anmutig verneigte. „Sailor Moon“, sagte sie und bekam von ihrer feuerroten Partnerin einen Hieb in die Seite. „Sie ist jetzt die Königin, du Volltrottel!“, meinte sie und Serenity lächelte. „Es hat mich schon lange niemand mehr Sailor Moon genannt. Es scheint fast so, als wäre diese frühere Identität von mir fast in Vergessenheit geraten“, sagte die Königin. „Ich weiß, aber Eure Taten werden niemals in Vergessenheit geraten, Majestät“, sagte Aluminasirene und trat beiseite. „Sailor Red Claw“, sagte die Blonde und die zuvor noch auf ihre Partnerin wütende Sailorkriegerin verneigte sich. „Euer Majestät, ich bin sehr stolz, hier sein zu dürfen und Euch meine bescheidenen Dienste anzubieten“, erwiderte die Angesprochene. „Bescheiden sind sie ganz bestimmt nicht“, sagte die Königin entschieden. „Ihr alle vier habt gemeinsam, dass ihr euch der Herrschaft Galaxias unterworfen habt und ihre Diener geworden seid. Eure Heimatplaneten sind zerstört worden und ihr wart quasi dazu gezwungen, zwischen eurem eigenen Tod und der Knechtschaft zu wählen.“ „Wir waren feige. Wir haben die Knechtschaft gewählt, anstatt unserem Volk in den Tod zu folgen“, sagte Red Claw, doch die Königin schüttelte zu meinem Überraschen den Kopf. „Nein. Ihr hattet Angst um euch selber. Manchmal müssen auch die gutmütigsten Krieger Egoismus zeigen. Nur ihr habt ihn auf eine andere Art und Weise gezeigt als ich. Mein Egoismus bestand darin, dass ich mich Galaxia nicht beugen wollte, da ich mich partout nicht aufgeben wollte. Ich wollte leben – und meine Freunde wieder zurückholen“, erzählte die Königin und ich verstand nur Bahnhof. Wer war Galaxia? Woher kannte sie diese Krieger, die jetzt alle vor ihr standen?! „Ich freue mich wirklich für euch, dass ihr eure Heimatplaneten wieder aufgebaut und euch dennoch dazu entschlossen habt, mir zu dienen und zur Erde zurückzukehren. Ich habe das Gefühl, dass wir eure Hilfe noch brauchen werden.“ „Seht es als eine Art Dankeschön, Königin“, sagte Aluminasirene. „Wir danken Euch, dass ihr uns alle gerettet habt“, fügte sie noch an und Mutter lächelte. „Ich werde euch zu danken haben“, sagte Serenity. „Willkommen im Team!“, sagte Venus erfreut und die Krieger schüttelten sich gegenseitig die Hände. „So, Chibiusa. Nun ist dein Moment gekommen“, sagte Mutter und ich sah überrascht zu ihr auf. Eigentlich hatte ich gedacht, dass die Erweiterung der Leibgarde der Königin der eigentliche Anlass dieser Feier war. „Liebe Chibiusa. Jetzt hast du schlussendlich auch das Kämpfen gemeistert. Ich fühle mich als Mutter nun verpflichtet, dich allmählich in die Tugenden einer Prinzessin einzuweisen. Der erste Schritt dorthin hat dein Vater bereits getan, indem er dir Yuki geschenkt hat. Beinahe jede Prinzessin weiß heutzutage zu reiten, und auch du wirst es erlernen. Doch nicht nur das: Als Thronerbin von Neo Tokio wirst du nun auch deine eigene Leibgarde bekommen, Prinzessin.“ Ich starrte sie an. Meine… Leibgarde?? So wirklich „Kämpfer“… die mich beschützen würden?? „Tretet vor, Sailorkrieger“, sagte Mutter und zu meinem Erstaunen traten Para-Para, Besu-Besu, Jun- Jun und Seele-Seele vor. Alle lächelten mich noch kurz an, bevor ihr Blick der Königin galt. „Meine lieben Mädchen, heute wird euch eine große Aufgabe auferlegt: Ihr sollt meine Tochter, die Kleine Lady beschützen und sie verteidigen. Ihr sollt euch für sie in Zeiten großer Not einsetzen und sie vor allen Gefahren beschützen. Besu-Besu, wirst du diese Herausforderung annehmen? So schwöre es!“ „Ich nehme diese Herausforderung an, ich schwöre es!“, sagte die Rothaarige und verbeugte sich anmutig. Sie öffnete ihre Handflächen und bekam von Serenity einen Verwandlungsstab überreicht. „Para-Para, nimmst du diese Herausforderung an? So schwöre es!“, wiederholte die Königin und die Angesprochene sah zu ihr auf. „Ich nehme die Herausforderung an, ich schwöre es!“, sagte die so kindlich wirkende Blauhaarige und nahm ihren Verwandlungsstab mit einem leisen Kichern an. „Jun-Jun, nimmst du diese Herausforderung an? So schwöre es!“ „Ich nehme die Herausforderung an, ich schwöre es!“, sagte die Grünhaarige und bekam ebenfalls das Verwandlungsutensil überreicht. „Seele-Seele, nimmst du diese Herausforderung an? So schwöre es!“, sagte die Königin zum letzten Mal und das Mädchen mit den rosafarbigen Haaren verneigte sich. „Ich nehme diese Herausforderung an, ich schwöre es!“, wiederholte sie und auch der letzte Verwandlungsstab fand seinen neuen Besitzer. „Ich habe die Stäbe selbst erschaffen. Sie beinhalten einen Bruchteil des Silberkristalls. Verwendet eure Macht bedacht, sie ist sehr kostbar!“, sagte die Königin und alle vier nickten. „Versucht, euch zu verwandeln!“, ermutigte meine Mutter die vier neuen Krieger und sie sahen sich untereinander etwas verunsichert an.   „Macht der Pallas Nebel, macht auf!“, rief Para-Para enthusiastisch. „Macht der Vesta Nebel, macht auf!“, rief Besu-Besu nach ihrer Kameradin. „Macht der Ceres Nebel, macht auf!“, rief Seele-Seele. „Macht der Juno Nebel macht auf!“, rief Jun-Jun aus. Helles Licht strahlte in alle Richtungen und blendete die meisten Gäste, was zur Folge hatte, dass sie sich die Augen zukniffen. Man merkte, dass sie einst Zirkuskinder gewesen waren: Besu-Besu vollführte eine Vorwärtsrolle, um sich zu verwandeln, Jun-Jun machte einen Rückwärtssalto, Para-Para einen Vorwärtssalto und Seele-Seele verwandelte sich im Spagat. Vor uns standen vier weitere neue Sailorkrieger. Sehr gut. „Hiermit vertraue ich euch die Prinzessin an. Übt euch fleißig in euren Fähigkeiten, damit ihr sie immer beschützen könnt, wenn es nötig werden sollte“, befahl ich und die vier verneigten sich tief vor mir. „Erhebt euch“, bat ich und die Kleine Lady trat näher an ihre vier Leibwächterinnen heran, sie schien ein wenig unsicher zu sein, kannte sie diese vier Mädchen doch von früher, wo sie noch auf der bösen Seite waren. Ich musste lächeln. Das Leben stellte uns immer wieder vor neue Herausforderungen - so auch Chibiusa. Sie musste lernen, damit umzugehen. Ich wusste, dass die Mädchen einen guten Kern besaßen, dass sie ihre Fehler eingesehen und sich nun ganz im Dienst von Crystal Tokio befanden, und damit meinen Befehlen unterlagen. In jedem Menschen befindet sich eine helle und eine dunkle Seite. Das wichtige ist nur, welche Seite wir uns für unser Handeln aussuchen. Doch ich wollte Menschen eine zweite Chance geben. Und ich hatte es bisher nicht bereut. Mein Blick wanderte zu den drei Tenno, deren Unvollständigkeit mich immer noch leicht beunruhigte. Es waren bereits mehrere Jahre vergangen, die drei hatten immer wieder nach Anhaltspunkten für Neflites Aufenthaltsort gesucht, waren aber nie fündig geworden. Sogar mit den telekinetischen Kräften des Königs waren sie kein bisschen vorangekommen. Leise seufzte ich. Die Tenno sahen rein vom äußerlichen Anschein nach glücklich aus, aber ich sah ihnen trotzdem die Sorge an, sie stand gut verborgen in ihren Gesichtszügen geschrieben. „Auch an euch habe ich eine weitere Aufgabe“, erhob ich erneut meine Stimme und die Tenno sahen mich ein wenig verdutzt an. „Ich möchte, dass ihr euch um Chibiusas Ausbildung kümmert, was das Reiten eines Pferdes anbelangt. Ebenso möchte ich, dass sie lernt mit dem Schwert umzugehen und ihre magischen Fähigkeiten besser zu kontrollieren“, sagte ich und spürte Mamorus überraschten Blick von der Seite. „Selbstverständlich, Euer Majestät“, sagte Kunzite und alle Tenno verneigten sich ehrfürchtig. „Und nun: Feiern wir!“, sagte ich der Menge zugewandt und als der Applaus einsetzte, ging ich mit Mamoru die Stufen hinunter, um uns unter das Volk zu mischen. Kaum waren wir auf einer Ebene mit unseren Gästen, zog mich Mamoru mit sich. „Ich möchte dich kurz sprechen. Und ihr kommt mit!“, sagte er den Tenno zugewandt und wir gingen in das Nebenzimmer. „Möchtest du mir vielleicht etwas sagen?“, fragte der König und ich sah zu ihm auf, beinahe schon ein wenig beschämt. „Was meinst du?“, fragte ich ausweichend, doch eigentlich wusste ich genau, worauf er hinauswollte. „Warum bist du plötzlich so erpicht darauf, dass Chibiusa ihre Fähigkeiten trainiert? Sie soll lernen, mit ihren übernatürlichen Kräften umzugehen, soll sich mit ihren Sailorkriegern anfreunden, reiten lernen und auch noch den Umgang mit dem Schwert erlernen? Was hast du mit ihr vor?“ „Ich möchte sie vorbereiten“, sagte ich und blickte zu Boden, der aus glattem, grauen Marmor bestand, in welchen rote quadratische Muster eingearbeitet worden waren. „Worauf vorbereiten? Hattest du eine Vision? Wird… es bald einen Krieg geben?“, fragte der König und ich konnte hören, wie die Tenno entsetzt die Luft anhielten. „Ich… habe irgendwie ein ungutes Gefühl. Ich spüre, dass etwas kommen wird. Und ich glaube einfach, dass mich diese Ahnung nur rechtzeitig warnen will.“ Ich blickte Mamoru in die Augen und sah Bestürzung darin. „Keine Angst, es wird noch nicht morgen passieren. Vielleicht in zwei Jahren, vielleicht werden es auch vier. Aber ich spüre, dass wir die uns verbleibende Zeit nutzen müssen, um uns zu rüsten. Fühlt ihr es denn auch?“, fragte ich nun an die drei Tenno gewandt, welche mich ebenso entsetzt wie Mamoru anstarrten. „Nein“, gestand Zoisite, auch Kunzite und Jedyte schüttelten sachte die Köpfe. „Ich glaube fast, wir haben sämtliche Bindungen an unsere böse Vergangenheit verloren. Wir waren unfähig, Neflite ausfindig zu machen. Ohne ihn können wir nicht unsere vollständige Kampfkraft entwickeln und sind eine unvollständige Leibgarde des Königs. Mit ihm wären wir um einiges mächtiger und könnten eventuell wieder auf Zauberkräfte zurückgreifen. Aber das können wir nur als eine Einheit. Ohne ihn sind wir wertlos“, sagte Jedyte traurig. „Das ist falsch“, sagte Mamoru entschlossen. „Ihr seid Meister des Schwertkampfes, ihr könnt unsere Kämpfer unterrichten“, fügte der König noch an. „Chibiusa hat höchste Priorität“, sagte ich und Mamoru blickte mich wieder wütend an. „Willst du ihr die ganze Kindheit nehmen?“, fragte er. „Endymion.“ Es war wahrlich selten, dass ich ihn bei seinem alten, amtlichen Namen nannte, aber ich meinte es gerade sehr ernst. „Chibiusa hat einige Zeit in der Vergangenheit gelebt und dort viele Freunde gefunden. Sie hat gelernt, was wirklich wichtig ist im Leben. Sie hat diese Zukunft, in der wir uns heute befinden, schon einmal gerettet. Und sie wird sie erneut retten, wenn die Zeit dazu gekommen ist. Perilia ist zu einem mächtigen Feind angewachsen. Sie hat das Chaos in sich aufgenommen, den Ursprung des Chaos, und ist damit zum Ultimativen Chaos geworden. Da sie sich auch noch die Kräfte des Heiligen Grals angeeignet hat, wird sie wahrscheinlich ein noch schlimmerer Gegner als Galaxia sein.“ Ich seufzte und blickte an die Wand, wo ein Bild des Heiligen Grals hing. Ich war der festen Überzeugung gewesen, dass der Heilige Gral durch das Rufen des Pharaos zerstört worden war, doch ich hatte mich offensichtlich getäuscht. „Es… tut mir leid. Wäre ich nicht gewesen…“, fing Kunzite an. „…hätte es jemand anderes getan“, unterbrach ihn Zoisite und legte ihm tröstend eine Hand auf die Schulter. „Chibiusa wird nicht ihre Kindheit genommen, weil ich sie auf die wichtigen Dinge des Lebens aufmerksam machen möchte. Sie wird Freunde um sich haben, ihre vier Sailorkrieger, die ganz allein zu ihrem Schutz ausgebildet werden. Ich werde heute noch veranlassen, dass sich meine Leibgarde um die vier Neulinge kümmern wird, damit sie ihre Elemente auch wirklich sehr gut beherrschen lernen. Es ist jahrelange Übung notwendig, daher können wir nicht früh genug anfangen. Ich denke außerdem, dass Chibiusa für das Reiten sehr offen sein wird. Sie hat sehr gut auf ihr Pony reagiert und wird mit Freuden eine neue Sportart erlernen, die ihr im bevorstehenden Kampf vielleicht auch von Nutzen sein kann. Ein wendiger Gegner ist manchmal gefährlicher als ein äußerst starker Gegner. Er könnte Schwachpunkte des Feindes treffen, wenn er es am wenigsten erwartet. Ich denke das Einzige, was ihr wenig Freude bereiten wird, wird der Schwertkampf sein. Ich selbst habe diese Fähigkeit nicht erlernt, halte sie aber für sehr sinnvoll. Sie könnte erlernen, wie sie ihre Magie in das Schwert leitet und könnte sich damit besser verteidigen.“ „Aber Serenity…“, ich bemerkte erheitert, dass auch er meinen amtlichen Namen benutzte, „… warst du denn nicht immer strikt dagegen, mit Waffen zu kämpfen? Als du einmal mit einem Schwert kämpfen wolltest, da hast du es doch nur sehr widerwillig getan, nicht wahr? Du sagtest doch, dass man mit einem Schwert nur Menschen verletzt und damit keinen Streit lösen kann?!“, sagte er und ich musste lächeln, als ich mich mit geschlossenen Augen an den Finalkampf gegen Galaxia erinnerte. Viele Bilder kamen mir wieder in den Sinn. Ich mit dem Schwert in der Hand, dem Licht der Hoffnung. Galaxia vor mir, das Chaos… „Das ist wahr“, sagte ich bedächtig und ich schlug erneut meine Augen auf. „Ich will auch nicht, dass sie kämpft.“ Die Tenno keuchten überrascht auf. „Aber warum willst du dann, dass sie es lernt? Das ergibt doch alles keinen Sinn!“, wollte Mamoru wissen. Ich trat an das große Fenster heran und sah auf die grüne Stadt hinab, das helle Licht streichelte meine Haut und ich schwieg einen kurzen Moment. Meine zwei langen Zöpfe wirbelten herum, als ich mich schwungvoll zu meinem Mann umdrehte. „Ich will ihr die Wahl lassen.“ „Die Wahl?“, platzte es aus Zoisite heraus, er schien entsetzt. „Ja. Ich möchte, dass sie durch das Schwertkämpfen selbstsicherer mit ihrem Körper umgehen kann. Mir kommt es gar nicht darauf an, dass sie optimale Schwertkämpferfähigkeiten entwickelt, sondern dass sie lernt, was es heißt, mit einem Schwert umzugehen, wie verletzbar ein fehlgelenkter Schwerthieb sein kann. Weißt du, ich kann sie nicht dazu zwingen, den Weg der Liebe und Gerechtigkeit als den optimalen Weg zu sehen, aber ich kann doch wenigstens versuchen, ihr die verschiedenen Wege, die es gibt um zum Ziel zu kommen, zu zeigen, oder nicht? Die Entscheidung, welchen Weg sie letztendlich einschlägt, kann ich ihr nicht abnehmen und ich hüte mich davor, sie in irgendeiner Art und Weise zu beeinflussen. Ich denke, sie wird aus ihrer Zeit in der Vergangenheit genug gelernt haben, um die Vorzüge dieses Weges einzuschätzen. Jetzt will ich, dass sie die andere Seite kennenlernt: Ich will, dass sie lernt wie der Feind zu denken, das hilft ihr, sich besser in unsere Gegner hineinzuversetzen und gegebenenfalls die nötigen Schritte einleiten zu können. Es wird eine wertvolle Erfahrung für sie sein.“ Mamoru sah mich mit leicht geweiteten Augen an, doch dann entspannte er sich und lächelte. „Ich bin tief beeindruckt, Usagi. Deine frühere Naivität hat sich wirklich zu einer wahren Weisheit entwickelt. Ich gebe dir Recht und hiermit hast du meine volle Unterstützung für diese erzieherische Maßnahme. Jetzt, wo ich deine Beweggründe nachvollziehen kann, verstehe ich, wofür es gut sein soll, dass die Kleine Lady der Schwertkunst unterwiesen wird.“ „Vielen Dank“, sagte ich ebenfalls lächelnd und wir nahmen uns an den Händen. „Sollen wir die Prinzessin dahingehend unterrichten, dass der Schwertkampf etwas Negatives ist?“, wollte Jedyte wissen und ich schüttelte beinahe sofort den Kopf. „Keineswegs. Das solltet ihr unterlassen. Ich will, dass ihr sie alles lehrt, was ihr über diese Kunst wisst. Von den Grundlagen bis zu den Feinheiten. Ich will, dass sie all dies lernt.“ „Sehr wohl, Eure Majestät“, sagte Jedyte. „Gut. Dann hätten wir das geklärt. Können wir nun zurück zur Feier gehen?“, fragte ich und alle Anwesenden nickten bestätigend. Dann machten wir uns auf den Weg zu der großen weißen Holztür, die den Nebenraum vom Thronsaal abtrennte. Unsere Schritte hallten laut wider, doch ich hatte mich daran gewöhnt. Je näher wir der Tür kamen, umso lauter wurden die Geräusche des Nebenzimmers, wo sich alle vergnügten, gelassen plauderten und sich offensichtlich zu amüsieren schienen. Ich trat in den Thronsaal und sah beinahe sofort, dass Chibiusa zusammen mit ihren neuen Sailorkriegern an einem Tisch saß. Chibiusa. Ich wollte sie vorbereiten, auf das, was da kommen würde. Sie sollte stärker als ich werden. Viel stärker… Wir blieben stehen. „Ich fürchte fast, hier müssen wir uns trennen!“, sagte ich beinahe ein wenig wehmütig und Para-Para lächelte. „Nicht schlimm, wir werden alle fleißig trainieren, um dich zu unterstützen!“, sagte sie und hatte entschlossen die Fäuste geballt. Das Plätschern des Brunnens neben uns ließ ihre Worte etwas verwaschen klingen, doch ich freute mich über diese Entschlossenheit, die meine Sailorkrieger an den Tag legten. Meine Sailorkrieger. Wirklich sehr ungewohnt, dass ich jetzt eine eigene Leibgarde hatte. Es waren zwar schon mehrere Wochen vergangen, seit sie zu meinen Kriegern ernannt wurden und wir hatten uns auch wirklich schon gut angefreundet, aber sie als meine Leibgarde zu sehen war mir doch etwas fern. Ich wollte sie nicht als Schutzschild, sondern als meine Freunde sehen. Sie sollten in mir auch nicht die Prinzessin von Neo Tokio sehen, sondern eine Freundin. Mehr wünschte ich mir nicht. „Also dann, wir sehen uns nachher beim Abendessen!“, sagte ich und alle winkten mir hinterher, bevor sich unsere Wege trennten: Sailor Pallas, Sailor Vesta, Sailor Ceres und Sailor Juno machten sich auf den Weg zu einem offenen Gelände, auf dem sie zu dieser warmen Jahreszeit immer mit den vier Sailorkriegern meiner Mutter ihre Fähigkeiten trainierten. Ich jedoch begab mich auf den Weg in die Reithalle, wo heute mein erster Unterricht in Schwertkampf stattfinden würde. Ich war nicht sehr begeistert gewesen, dass meine Mutter ausgerechnet von mir verlangte, mit einem Schwert umzugehen. Doch als Prinzessin von Neo Tokio war es meine Pflicht, den Wünschen der Königin nachzukommen. Sie sah bestimmt einen Sinn in dieser Übung, der mir verwehrt blieb, wie so oft auch schon in meinem Leben ein Sinn vorenthalten wurde... Die letzten Wochen hatte ich mich im Reiten geübt. Die Tenno hatten sich aufgeteilt: Für meinen Reitunterricht war Jedyte verantwortlich, da er der beste Reiter der drei Tenno war und es wie kein anderer verstand, mit den Vierhufern umzugehen. Mein Lehrer für meine magischen Fähigkeiten war niemand anderes als Kunzite, schließlich war er der mächtigste der Tenno und Magie war sein Fachgebiet. Er konnte zwar selbst im Moment keine mehr einsetzen, da er zum Guten bekehrt wurde, aber er konnte mir ziemlich gute Tipps geben, wie ich meine Magie sinnvoll einsetzen und konzentrieren konnte. Dann blieb also für das Schwerttraining nur noch… Zoisite übrig. Ich war gespannt, was er mit dem Schwert alles machen konnte… „Ah, da bist du ja!“, riss mich eine Stimme aus meinen Gedanken und ich stellte mit Entsetzen fest, dass mich meine Füße bereits bis vor den hohen Holzbau getragen hatten. „Ja, hier bin ich!“, sagte ich etwas schüchtern. Ich hatte bisher noch nie so eindringlich mit den Tenno zu tun gehabt, ich kannte sie eigentlich nur vom Sehen her, sie waren als Verwalter am königlichen Hof angestellt und ich wusste, dass sie früher einmal Feinde meiner Eltern gewesen waren, aber dann hörten bei mir die Informationen auch schon auf. Ich hatte gar nicht gewusst, dass sie sich auf solche Fähigkeiten verstanden und sie sogar perfekt beherrschten, das war mir völlig neu. Aber die beiden vorherigen Lehrer hatten sich allesamt bewiesen… „Hier, zieh dir zuerst diese Schutzkleidung an“, wies mich Zoisite an, ich betrachtete ihn genauer: Er hatte die langen, kupferfarbenen Haare zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden und trug einen Brustpanzer und hohe Stiefel. Hatte er etwa Angst, dass ich unerfahrenes kleines Mädchen ihm ernsthaft Schaden zufügen könnte? Er wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn, als er mir mit der anderen Hand meine Ausrüstung hinhielt. Ich bemerkte sofort, dass noch keine Waffe für mich dabei war. Als ich ihm die Kleidung abgenommen hatte, griff er nach einer Wasserflasche und trank einen Schluck. Ich konnte die Schweißperlen auf seiner Stirn sehen. Vermutlich hatte er sich aufgewärmt, denn neben ihm lehnte ein Schwert an der Wand. „In Ordnung“, sagte ich und ging die Schutzkleidung überziehen, bevor ich erneut in die Halle kam. Die Reithalle eignete sich wirklich gut zum Üben: Sie war wetterunabhängig und außerdem vor neugierigen Blicken geschützt, was meine armen Sailorkrieger wohl nicht gerade sagen konnten, denn er Außenreitplatz lag mitten im Garten des Palastes und ich beobachtete des Öfteren die kleinen Gärtnerjungen, die dem Treiben auf dem Platz neugierig beiwohnten. Aber dieser Ort hier war gut. Ich konnte mich durch nichts ablenken lassen und niemand sah meine Fehler. Vor wenigen Wochen erst, als ich damit begonnen hatte, das Reiten zu erlernen, war ich mehr als einmal von meinem Pony Yuki heruntergefallen, das hob das Image einer Prinzessin nicht gerade unter der Bevölkerung. Also war es mir ganz recht so, wie es war. Ich ließ die Umkleidekabine nun endgültig hinter mir und trat langsam näher an die Absperrung heran, welche die Reithalle vom Stall trennte. Ich hörte das Keuchen von Zoisite und sah, wie er das Schwert tanzen ließ und einige Figuren in der Luft vollführte. Jetzt hatte ich die endgültige Bestätigung, dass er davon so ins Schwitzen geraten war, mir wurde ja allein schon vom Zuschauen warm! „Komm ruhig näher“, kommandierte mich Zoisite, als ich die schwere Holztür gerade hinter mir schloss. Wollte ich sie wirklich zumachen? Sollte ich sie nicht offenlassen, damit ich im Notfall flüchten konnte?! „Stell dich mir gegenüber.“ Ich tat wie mir geheißen. „Ich sag es dir gleich: Hier im Kampfring werde ich vergessen, dass du eine Prinzessin bist. Ich werde mich nicht zurückhalten!“ Na klasse. Fing ja schon mal gut an… Vielleich hätte ich doch die Tür offen lassen sollen… Ich schluckte nervös und neigte den Kopf, um ihm zu zeigen, dass ich verstanden hatte. „Der Schwertkampf ist eine Kunst für sich. Er bedarf einer Wendigkeit des Körpers, einer Geschicklichkeit der Beine, ein gutes Sehvermögen und einer genauen Einschätzung. Du musst innerhalb von Millisekunden errechnen, in welchem Winkel die Waffe auf dich zukommt und wie du diesen Schlag parieren oder ihm ausweichen kannst. Es verlangt Klugheit und Ausdauervermögen, wird dir aber bei geschickter Ausführung den Triumph des Sieges ermöglichen. Und nun kommt die wichtigste Regel des Schwertkampfes: Zeige keine Gnade!“, sagte Zoisite und richtete sein Schwert. Er umfasste es mit beiden Händen und hielt es gerade vor sich. Für mich sah es fast so aus, als sei es ein Teil seines Körpers, welcher die Mitte darstellte. Hell funkelte mir das Silber der Klinge entgegen und ich schrak ein wenig zurück: „Keine… Gnade zeigen?“, wiederholte ich leise und der Tenno kam auf mich zugestürzt. Er schlug mir mit dem Schwert gegen meine Schulter und ich taumelte aufschreiend vor Schmerz zurück. „Die zweite Regel ist: Wenn sich dein Gegner nicht verteidigen kann, ist ein Kampf witzlos.“ Er ließ von mir ab und trat zurück. Ich hielt mir keuchend die schmerzende Schulter und sah auf, als Zoisite mir plötzlich eine Waffe entgegenhielt. Mit zittriger Hand nahm ich das Schwert entgegen. Es fühlte sich unglaublich schwer an. „Versuche, dich zu verteidigen!“, befahl Zoisite und wollte erneut zuschlagen. Ich umklammerte die Waffe mit beiden Händen, ich stand breitbeinig da, zitterte und versuchte, meinen Gegner zu fixieren. Da mir soeben von dem Schmerz die Tränen in die Augen geschossen waren, war das mit dem „Fixieren“ gar nicht so einfach. Doch der Tenno schien sich an seine eigenen Regeln zu halten: Er zeigte keine Gnade… „Welche Fortschritte macht die Prinzessin?“, fragte ich und trat näher an die Tenno heran. „Im Reiten schlägt sie sich wahrlich gut. Yuki hat sie als Reiterin anerkannt und lässt sich problemlos von ihr händeln. Sie hat wahrlich ein gutes Gefühl auf dem Pferderücken entwickelt und macht große Lernerfolge. Ich bin sehr zufrieden mit ihr“, sagte Jedyte und ich nickte lächelnd. „Genauso wie ich es erwartet habe, vielen Dank! Und was machen ihre magischen Fähigkeiten?“, erkundigte ich mich nun bei Kunzite. „Sie lernt nicht so schnell wie vermutet, aber dafür gründlich. Ich habe anfangs an ihrer Konzentration arbeiten müssen, doch sie hat Fortschritte gemacht. Es wird. Ich gebe ihr noch Zeit. Wir haben keine Eile. Wir lernen in einem ihr angemessenen Tempo“, antwortete der weißhaarige Tenno und ich nickte zufrieden. Ich hatte schließlich nie von ihr verlangt, dass sie in zwei Monaten alles perfekt beherrschte... „Und bei dir, Zoisite?“ Meine blauen Augen trafen auf die grünen. „Naja. Ich kann leider nicht bestätigen, dass ich mit ihr zufrieden bin, Eure Majestät. Sie hat sich seit der ersten Stunde nicht sonderlich verbessert. Ihre Fußtechnik ist etwas besser geworden und sie hat gelernt, mir etwas besser auszuweichen. Aber in den Angriffen ist sie verdammt lausig. Ich habe so das Gefühl, dass ihr diese Art von Kampfunterricht nicht gerade zusagt.“ „Mmh ich verstehe“, sagte ich und beobachtete genau seine Miene. „Und du bläust ihr auch nicht ein, dass das, was du ihr beibringst, nicht gut ist?“ „Oh bewusst wahrlich nein“, sagte der Tenno. „Aber vielleicht habe ich eine unbewusste Ausstrahlung, welche sie so auffassen könnte?“, fragte sich Zoisite und schmunzelte plötzlich etwas und ich begriff. „Sehr gut, Zoisite, ich bitte dich, genau so weiterzumachen. Ach ja und: Nimm sie nicht mehr so hart ran, ich habe sie nachts vor lauter blauen Flecken bereits wimmern hören“, bat ich und der Tenno verbeugte sich. „Selbstverständlich, Majestät. Seid unbesorgt. Ich habe der Prinzessin nicht unnötig Schmerzen zugefügt. Nur so viel: Ich will dass sie spürt, wie es ist, jemandem zu unterliegen. Das wird ihr helfen, mit ihren magischen Kräften sorgfältiger Feinden gegenüber umzugehen und herauszufinden, wo deren Grenzen liegen.“ „Ich stimme dir zu, Zoisite. Ich bin mit deiner Art des Unterrichts sehr zufrieden. Danke. Ihr könnt jetzt gehen“, gab ich bekannt und nach einer kurzen Verbeugung war ich allein im Raum. Dann lächelte ich. „Es läuft alles haargenau nach meinem Plan. Sehr gut!“, sagte ich zufrieden. Ich hatte wahrlich schlechte Laune, als ich mein Pony in die helle Stallgasse führte und nach dem Anbinden versuchte, den angetrockneten Schlamm aus seinem weißen Fell zu striegeln. Gott verdammt! Wer hatte das Pferd bitte auch bei so einem Wetter auf die Koppel gelassen? Derjenige hatte wohl nicht daran gedacht, dass ich, die Prinzessin, den Dreck wieder rausbürsten durfte… Oder aber derjenige hatte es einfach ignoriert. Draußen regnete es in Strömen. Das war der erste Grund für meine schlechte Laune. Der zweite Grund stand gerade vor mir: Ein total verdrecktes Pony, das ich gerade sauber zu machen hatte. Und der dritte Grund folgte in zwei Stunden: Meine nächste Schwertkampfstunde bei Zoisite. Mir graute es jetzt schon davor. Der Tenno hatte mir bereits in der ersten Stunde sämtliche Lust auf weitere Trainingseinheiten genommen, nachdem er mir unzählige blaue Flecken verpasst und mir nur selten Tipps gegeben hatte, was ich an mir verbessern konnte. Angeblich wollte er in der ersten Stunde „mein natürliches Talent“ auskundschaften, doch selbst ich hatte von Anfang an gemerkt, dass ich so etwas wie ein „Talent“ besaß, welches sich aber eindeutig nicht für den Schwertkampf begeistern ließ!! Und da war es weiterhin bergabwärts mit mir gegangen. So ein Mist aber auch! Warum musste ich diesen Unterricht nur nehmen? Im Reiten und im Training meiner magischen Kräfte war ich wirklich super und es machte mir Spaß, aber dieses Kämpfen war nichts für mich. So sollte ich mich auf zukünftige Feinde vorbereiten? Verzweifelt versuchte ich, Yukis Bauch sauber zu bekommen, scheiterte daran allerdings kläglich. Verdammt! Mir lief die Zeit davon! Ich würde mindestens eine Stunde brauchen, bis das Tier sauber war. Und in zwei Stunden musste ich schon bei Zoisite sein… Verärgert über diesen Fakt warf ich den Striegel von mir, doch da hörte ich nicht das erwartete Klacken, wenn das Utensil auf den Boden aufschlug, sondern ein viel dumpferes Geräusch. Ganz so, als hätte der Striegel einen Kopf… „AU!“, folgte auch schon der von mir befürchtete Schrei und ich wirbelte entsetzt herum. Wen hatte ich da jetzt getroffen? Etwa Jedyte? Nein, die Stimme klang anders, aber doch bekannt... Aber normalerweise war ich doch ganz allein im Stall?! Als ich die Person erkannte, die ich mit dem Striegel getroffen hatte, musste ich nach Luft schnappen und meine Augen weiteten sich überrascht. „H… H… Helios?“, rief ich verblüfft. Kapitel 35: Von der Kleinen zur Großen Lady ------------------------------------------- Hallo ihr Lieben!! So, wie ich versprochen, hier bereits das nächste Kapitel! Hab euch doch gesagt, dass ich weiterschreiben werde... Und wir nähern uns dem Finale!! Allmählich zieht die Handlung wieder an! Also seid gespannt! Heute werde ich mich auch schon an das nächste Kapitel setzen, das wollte ich nämlich schon ganz lange schreiben... >.< Vielen Dank für eure lieben Kommentare zum letzten Kapitel! Ich habe mich sehr gefreut!! :-) Ich wünsche euch wie immer viel Spaß beim Lesen und würde mich über eure Kritik freuen!! Liebe Grüße Lisa-Marie91 PS: HIER! Wenn ihr wollt, dass Sailor Moon wieder im Fernsehen kommt, dann stimmt hier fleißig ab! Wenn genug Leute dafür stimmen, wird VIVA es ausstrahlen!!: http://www.facebook.com/photo.php?fbid=10150647903057378&set=a.137114387377.110824.101316317377&type=1 Kapitel 35: Von der Kleinen zur Großen Lady „Chibiusa!“ Ich fing an zu lachen, glockenhell und rannte in seine Arme. „Ich wusste gar nicht, dass du jetzt auch hier bist!“, sagte ich und er nickte. „Aber ja! Die Königin hat mich gebeten, mich ein wenig um die Pferde zu kümmern und ich habe sie rausgelassen. Ich stelle gerade fest, dass das vielleicht doch nicht so eine gute Idee war, wenn ich mir dein Pony so anschaue… Aber Tiere brauchen den Freilauf, auch wenn es regnet!“ „Das macht doch nichts!“ „Deine Mutter ist der festen Überzeugung, dass ich gut mit den Tieren umgehen kann, wo ich mich doch selbst auch in ein Pferd verwandeln kann. Und es stimmt: Ich verstehe ihre Sprache. Yuki mag dich übrigens sehr, Chibiusa.“ „Echt?“, fragte ich und sah über meine Schulter zu meinem weißen Pony herüber, welches zustimmend schnaubte. „Und wie geht es dir so? Du wirst durch deine Ausbildung hart rangenommen, nicht wahr?“ „Ja, aber das ist alles nicht so schlimm!“, sagte ich abwinkend. „Mmh… Ich glaube… du hast hier etwas verloren!“, meinte der Priester von Elysion und ich nahm mit hochrotem Kopf den Striegel entgegen, den er mir hinhielt. „Entschuldigung… ich… das… war keine Absicht… wirklich!“, stotterte ich und verfluchte mich selbst, dass ich in so einer Situation keine angemessene Entschuldigung zustande brachte. Was war denn nur los mit mir?! Warum war ich auf einmal so schüchtern und wieso fühlten sich meine Wangen so warm an? „Ich hoffe, dass in diesem Stall nicht noch mehr Striegel durch die Gegend fliegen und meinen Kopf treffen. Aber es kann ja nur besser werden!“, meinte er augenzwinkernd und ich hatte beinahe sofort meine Sprache verloren. Stumm beobachtete ich seine zugekniffenen Augen, sein leuchtendes Horn, seine schneeweißen Haare - und sein bezauberndes Lächeln. Dann fing ich mich wieder und kniff ebenfalls strahlend die Augen zusammen. „Ja! Es wird besser! Ich werde garantiert nie wieder mit Sachen um mich werfen!“, versprach ich ihm. Jetzt musste ich Yuki aber wirklich saubermachen, sonst konnte ich das mit meinem Reiten vor dem Schwertkampftraining tatsächlich vergessen! „Also dann, ich muss mich wirklich beeilen!“, sagte ich hastig und ging mit dem zurückerlangten Striegel an die Arbeit wie eine Besessene. * (http://www.youtube.com/watch?v=OXrI-ridCSg) Mehrere Wochen waren seit diesem Treffen bereits vergangen und ich sah Helios immer öfter im Stall. Allein diese Tatsache ermutigte mich, mich öfter dort aufzuhalten als nötig. Doch dies hatte auch seine Vorteile: Ich vertiefte damit die Freundschaft zu meinem Pony ungemein und ich konnte mir ein Leben ohne meinen geliebten Yuki gar nicht mehr vorstellen. Auch wenn ich Helios immer öfter sah, ich traute mich kaum, mit ihm zu sprechen. Irgendetwas in mir blockierte meine Offenheit und ich rätselte die ganze Zeit, was das nur für ein komisches Gefühl war… „Chibiusa!“ Erschrocken zuckte ich zusammen. Das war doch… „Tinyanko!“, rief ich überrascht aus und die Sailorkriegerin mit den vielen Glöckchen trat näher. „Hallo! Du sollst zu deiner Mutter kommen, sie will wissen, was deine Fortschritte machen! Hey… du bist ja rot! Ist alles okay mit dir? Hast du Fieber?“ „Nein, nein!“, winkte ich hastig ab und sah noch kurz Helios hinterher, der gerade mit einem großen Sack Möhren um eine Ecke bog und das Pferd von Jedyte damit fütterte. „Ach daher weht der Wind!“, schnurrte Tinyanko plötzlich und ich erstarrte. Mist! Was musste ich ihm denn auch gerade jetzt hinterherschauen?! „Du bist verliebt!“ „Bin ich gar nicht!“, erwiderte ich patzig und vielleicht auch etwas zu schnell. „Also, damit du es weißt, Chibiusa, wenn du jemals Tipps in Sachen Liebe brauchst, dann bin ich sofort bei dir, hörst du?!“, flüsterte mir eine sanfte Stimme ins Ohr und ich zog die Augenbrauen zusammen. „Jaja, ist ja gut… ich geh dann zu meiner Mutter!“ Wunderte es jetzt irgendwen, dass ich es eilig hatte, aus dem Stall zu kommen?! Bei lauter Leuten um mich, die mich verwirrten!? * Nach einiger Zeit realisierte ich, was mit mir los war: Ich hatte mich in Helios verliebt. Schon als er sich damals in meinem Traum versteckt hatte, hatte ich mich zu ihm hingezogen gefühlt. Er war mir so nah gewesen, wir konnten über alles reden - doch wir hatten uns seitdem so lange nicht mehr gesehen und ich war einfach ratlos, wie ich mich jetzt ihm gegenüber verhalten sollte. Ich war doch noch nie verliebt gewesen! Und dann auch noch in ihn… Mir fiel auf, dass er hier in meiner Zeit nur wenige Jahre älter war als ich. Aber warum verhielt ich mich ihm gegenüber nur so schüchtern? Er wirkte nicht anders, außer vielleicht, dass er des Öfteren rot wurde, aber konnte man das denn gleich als Erwiderung meiner Gefühle interpretieren? Nein! Schließlich wusste er doch gar nichts davon… Ach verdammt! Ich war hin- und hergerissen, wusste einfach nicht, was ich tun sollte. „Sag es ihm!“, drängte Tinyanko ständig, aber ich wusste nicht so recht, ob ich ihren Liebesratschlägen so ganz trauen konnte. Ich war doch noch viel zu jung für so was! Wie konnte man sich denn bitte mit neun Jahren verlieben? Ja, verliebt sein war schön, aber auch anstrengend. Einerseits lernte ich, dieses Gefühl zu genießen, seine Anwesenheit wie eine Droge auf mich wirken zu lassen, die süßlicher nicht sein konnte, andererseits nagte die Unsicherheit an mir und ich stürzte mich irgendwann aus lauter Verzweiflung in meine Pflichten als Prinzessin hinein, nur um ihn zu vergessen. Das war nach meiner Liebesberaterin nach zu urteilen genau die falsche Handlungsweise, doch es war mir egal. Ich trainierte meine Magie, den Schwertkampf (so sehr ich ihn auch immer noch verabscheute) und ich wurde eine wahre Meisterin im Reiten. Die Zeit verging wie im Flug. Ich sah Frühling, Sommer, Herbst und Winter an mir vorbeiziehen und winkte den Jahreszeiten nur flüchtig hinterher, so schnell schienen sie an mir vorbeizufliegen. Ich war so beschäftigt, dass ich mir nur einen kleinen Moment meiner freien Zeit bewusst war, dass draußen im Schlossgarten die Blumen blühten. Und dann geschah es: Ich saß auf Yukis Rücken, endlich hatte ich die Erlaubnis, auf dem Außenplatz reiten zu dürfen, da sich die Prinzessin mit ihren Künsten nun auch der Öffentlichkeit zeigen konnte wenn sie wollte. Ich weiß noch, wie stolz ich war, als meine Eltern und meine Sailorkrieger am Zaun gestanden waren und mir zusahen. Yukis Beine traten sicher auf den Boden auf, auf und ab, auf und ab. Sein Galopp war zielgerichtet, aber mein Sitz im Sattel war es auch. Ich schaute geradeaus und konzentrierte mich. Dann verschwammen die Jahreszeiten um mich herum, der kühle Herbstwind löste meine Haarknoten und ließ meine pinkfarbenen langen Haare in der Luft gleiten. Schnee zog an mir vorüber, dann lachte mich die Sonne an. Dieser Zyklus wiederholte sich und wiederholte sich, bis der kindliche Körper auf dem Pony zu einem großen herangewachsen war. Meine Beine waren in die Länge gewachsen, mein Oberkörper war mit einer reichlichen Oberweite ausgestattet und mein Gesicht groß, rund geworden und glich dem meiner Mutter wie ein perfektes Ebenbild. Der einzige Unterschied an uns beiden war außer unserer Haarfarbe unsere Augenfarbe. Meine Haare waren glatt und zu zwei Odangos zusammengebunden. Ich trug eine Reituniform und mein schlanker Körper bewegte sich elegant im selben Rhythmus wie das Pferd unter mir. Ich hieß einmal die „Kleine Lady“, aber jetzt bin ich die „Große Lady“, ich bin zu einer jungen Frau von 17 Jahren herangewachsen. Meine Leistungen waren dank meines Trainings enorm angewachsen und ich hatte mir bei Hofe Respekt und Achtung erarbeitet. Ich war eine Prinzessin, wie ich sie sein sollte: Auf Wunsch der königlichen Familie war ich zu einer warmherzigen und gehorsamen Thronerbin geworden. Ich versuchte so gut ich konnte, den Weg meiner Mutter zu gehen, obwohl mir dies im Endstadium der Pubertät immer noch bedingt schwerfiel. * „Der Moment kommt immer näher, Neflite. Der Moment, an dem Neo Tokio fallen wird!“ Der Tenno blickte auf. Endlich! Wie viele Jahre hatte er nun schon gewartet? Er wusste es schon gar nicht mehr. Er wusste nur, dass Metallia, das Ultimative Chaos, welches in Perilias Körper steckte, all die langen Jahre irgendetwas ausgeheckt und ausgeführt hatte. „Sind Eure Experimente gelungen, Königin?“, fragte der Braunhaarige und die Lippen Perilias formten sich zu einem grässlichen Grinsen. „Oh ja, das sind sie. Es ist bald vollbracht. Ich hoffe, du hast auch einen Plan geschmiedet?“ „Selbstverständlich, Königin. Meine Taktik wird nicht schiefgehen. All die Jahre habe ich Informationen gesammelt und mir meine Strategie zurechtgelegt. Ich beobachte die Prinzessin nun schon mehrere Jahre lang… Sie wird ihrer Mutter immer ähnlicher!“ „Dann wird es Zeit, sie aus dem Weg zu räumen. Zu zweit könnten sie uns gefährlich werden. Wenn die Königin allein ist, mit dem Schmerz in ihrem Herzen, ihre Tochter verloren zu haben, werden wir die ultimativen Chancen haben. Aber gerade wenn die ehemals Kleine Lady in den Jahren ihres Wachstums ihrer Mutter immer ähnlicher geworden ist, wird sie eine Bedrohung für uns darstellen. Neflite, du bist der letzte der Tenno, der mich noch nicht verraten hat. In all den Jahren hättest du die Möglichkeit gehabt, deinen Gefährten zu folgen, hast es aber nicht getan. Daher gilt dir mein größtes Vertrauen. Ich setze in deine Fähigkeiten. Räume mir die Kleine Lady aus dem Weg, und du wirst nach der Zerstörung Neo Tokios und der Einnahme der Welt eine große und mächtige Stellung innehaben, das verspreche ich dir! Doch solltest du mich ebenfalls enttäuschen… werde ich keine Gnade walten lassen!“ „Jawohl, Metallia“, sagte Neflite und verbeugte sich. „Mein Plan… ist nicht durchkreuzbar! Ich warte nur noch auf den richtigen Augenblick, doch er wird jeden Moment kommen, das spüre ich… Und dann werde ich zuschlagen! Chibiusa hat bereits so gut wie verloren!!“, sagte er und lachte, während Metallias glühend rote Augen bereits wieder in der Dunkelheit verschwanden. „Ich verlasse mich auf dich, Neflite…“, hauchte sie noch in die Finsternis, dann war sie verschwunden. * „Es wird schlimm werden, oder Bunny?“ Ich drehte mich um, die Stimme hatte mich aus den Gedanken gerissen. „Meine Luna… ich war immer ehrlich zu dir. Aber ja, ich befürchte, dass es schlimm werden wird. Chibiusa macht mir in den letzten Jahren auch sehr zu schaffen, sie ist sehr launisch und ich weiß nicht, ob sie im richtigen Moment auch das richtige tun wird. Ich war einfach noch nie Mutter! Dann habe ich in den letzten Nächten dauernd diese Visionen… Ich weiß wirklich nicht, was ich tun soll! Ich habe einfach keine Ahnung, was das Ultimative Chao plant! Und warum brauchen sie so lange für einen Angriff? Wollen sie mich nervös machen? Wir sprechen hier schließlich nicht von ein paar Wochen, sondern von einigen Jahren! Sie existieren schon so lange im Untergrund und keiner meiner Sailorkrieger konnte sie orten, geschweige denn ihre Basis herausfinden. Es ist wirklich bedauerlich, dass die drei guten Tenno ihre böse Vergangenheit soweit abgelegt haben, dass sie solch wichtige Informationen wie die Basis von Metallia vergessen haben. Aber sogar soweit haben die Feinde mitgedacht: Wenn sie ihre Verbündeten verlieren, sollen sie auch automatisch wichtige Informationen verlieren! So macht man das doch! Damit die Feinde dumm dastehen! Es ist ja auch gelungen! Wir sind ahnungslos! Ahnungslos für das, was da auf uns zukommen wird! Es ziehen dunkle Wolken auf, Luna. Kannst du sie sehen? Sogar die Tenno spüren mittlerweile, dass irgendetwas nicht stimmt, dass da irgendetwas kommt.“ Ich legte meine Hand an meinen Kopf und stützte mein Gesicht darin. „Ich verstehe ja, dass du nervös und unruhig bist, weil du völlig im Dunklen stehst, was die Pläne der Feinde anbelangt. Aber weißt du, die Sailor Moon, die ich früher kannte, hatte Vertrauen in ihre Krieger und auch in ihre Familie. Sie hat ihren Kräften und auch ihrer Liebe und Freundschaft vertraut. Ich habe so das Gefühl, all die Jahre deiner Regentschaft haben dich das vergessen lassen. Du hast dich wahrlich auch mit anderen Dingen herumschlagen müssen, mit Pflichten, Plänen und Regierungslappalien. Aber es wird Zeit, dass du dich wieder an deine Bestimmung erinnerst, Bunny! Mach dir keine Sorgen! Sei auf der Hut, aber lass dich bloß nicht panisch machen!“ „Das ist leichter gesagt als getan, Luna. Ich bin älter geworden, und dadurch habe ich mehr Erfahrung über die Vorgänge in dieser Welt erlangt. Und genau das ist die Schwachstelle. Früher war ich naiv und ich bin ganz anders an die Dinge herangegangen, als ich es jetzt tun würde. Bisher ist kein Krieg ausgebrochen und ich habe Angst, etwas falsch zu machen.“ „Du bist gereizt, übermüdet und gestresst. Was du brauchst, ist Ruhe!“, sagte Luna und ich hörte die Verzweiflung in ihrer Stimme. „Ich kann mich nicht ausruhen! Dazu bin ich viel zu aufgewühlt!“ „Königin?“ Ein leises Klopfen unterbrach mich und ich sah zur Tür. Kunzite stand im Türrahmen. „Komm herein“, bat ich und der Tenno trat zögernd näher. „Ihr sagtet doch, dass wir uns melden sollen, sobald uns etwas Merkwürdiges auffällt. Nun ja…“ Der Tenno druckste herum. „Sprich“, befahl ich ihm. „Die drei Generäle… wir… sind uns ziemlich sicher, dass Neflite aktiv geworden ist. Wir spüren seltsame Schwingungen in letzter Zeit, die uns beunruhigen. Wir gehen von den Aktivitäten Neflites davon aus, dass auch Metallia bald zuschlagen wird. Wir können uns natürlich nicht hundertprozentig sicher sein, aber wir vermuten es.“ Schweigen. „Ich… verstehe“, sagte ich und Luna seufzte tief neben mir. „Vielen Dank für diese Mitteilung. Du darfst gehen“, sagte ich emotionslos und sah, wie Kunzite sich noch hastig verbeugte, bevor er den Thronsaal verließ. „Bunny…“, setzte Luna besorgt an, doch ich ballte meine Fäuste. Ich hatte es gewusst. Und die Verzweiflung kochte nun endgültig hoch in mir. Meine Schultern bebten. Auf einmal klopfte es erneut an der Tür. „Ja?“, fragte ich barsch und sah, wie meine Tochter den Kopf in den Raum steckte. „Kann ich kurz mit dir reden?“, fragte sie und ich atmete tief durch, um sie nicht anzuschreien. „Es ist gerade schlecht“, sagte ich gezwungen ruhig. „Bitte nur kurz, es ist wichtig“, bat die Prinzessin und ich seufzte stockend. „Okay. Kurz. Was ist?“, fragte ich und sah weiterhin zum Fenster hinaus. „Naja. Also… Ich muss dir da etwas gestehen. Ich… habe mich in Helios verliebt“, sagte Chibiusa und ich wirbelte zu ihr herum. „Weiß er davon?“, fragte ich sie, mein Ton klang scharf und schneidend, wie ich feststellte. Die Prinzessin zuckte zurück. „Nein… noch nicht. Ich weiß nicht, wie ich es ihm sagen…“ „Ich bin dagegen“, unterbrach ich meine Tochter sofort. Sie sah mich mit großen Augen an. „Aber… warum denn?“, fragte sie kleinlaut und erinnerte mich wieder stark an die Kleine Lady. „Chibiusa, uns steht ein großer Krieg bevor. Glaubst du allen Ernstes, dass ich mich jetzt auch noch mit deinen Problemen belasten kann? Hast du nichts Wichtigeres zu tun als dir über solch eine Nichtigkeit in Anbetracht der bevorstehenden Katastrophe Gedanken zu machen? Waren die Maßnahmen für deine Vorbereitung denn alle umsonst?“, fragte ich und die Prinzessin sah mich an. Ich konnte Tränen in ihren Augen erkennen. War ich etwa zu weit gegangen? „Das sind also die Worte der ehemaligen Sailor Moon. Dass Liebe eine Nichtigkeit ist? Das ist also alles, was du dazu sagen hast?“, fragte Chibiusa und meine Augen weiteten sich. Sie wagte es, meine Worte infrage zu stellen? Die Worte der Königin? „Weißt du, du hast mich durch ein ungeheures Trainingsprogramm geschickt, Woche für Woche habe ich mich in meinen magischen Fähigkeiten geübt, im Reiten und leider Gottes auch im unnötigen Schwertkampf! Ich habe das alles gemacht, um es dir rechtzumachen! Mir wurde ja bisher nie der Grund für alle Pflichten genannt, es war ja egal, was ich darüber dachte, denn auf Befehl der Königin wird alles getan! Hat es dich auch nur einmal interessiert, wie ich mich dabei gefühlt habe?“ „Wie redest du mit mir?“, brüllte ich, jetzt hatte sie endgültig das Fass zum Überlaufen gebracht. Noch nie hatte sie es gewagt, so mit mir zu reden! „Ich dachte du seist endlich erwachsen geworden, Chibiusa. Ich dachte, du würdest den Ernst der Lage begreifen und mich unterstützen, statt mir in den Rücken zu fallen! Du hast also etwas daran auszusetzen, wie ich dich erzogen habe? Vertraust du mir so wenig als dass du die Absichten hinter meinem Tun als böse erachtest? Ist das wirklich alles an Respekt, den du mir gegenüber hast? Ich habe dich mit Liebe großgezogen, dir alles gegeben, was du haben wolltest, aber ich habe auch gewisse Dinge von dir abverlangt, nämlich Dinge, die ich von der Prinzessin Crystal Tokios verlangen musste. Und jetzt willst du noch allen Ernstes von mir erwarten, dass ich dir jetzt noch einen Freibrief gegenüber Helios gebe?“ Chibiusa bebte, aber ich auch! Danach sagte sie nichts mehr, drehte sich um und rannte wortlos aus dem Thronsaal. Ich meinte, noch ein Schluchzen zu hören. „Warum, warum tut sie mir das an?“, fragte ich und meine Sicht verschwamm, als sich Tränen in meinen Augen bildeten. „Luna, habe ich nicht Recht gehabt?“, fragte ich an meine treue Beraterin gewandt. Die großen Augen meiner Katze sahen in meine. „Doch, du hast ja Recht, Bunny. Aber sie auch…!“ * „Ich wusste, dass sie mich nicht versteht, ich habe es so gewusst… Aber warum muss sie mich auch verstehen? Sie hat ja gerade andere Probleme! Sie ist ja schließlich die Königin! Und wenn sie mit etwas nicht einverstanden ist, dann ist es eben so und es muss nach ihrem Willen gehandelt werden! Fertig! Basta! Aber nicht mit mir. Das lasse ich mir nicht sagen! Ich lasse mir nicht sagen, dass ich immer nur Freibriefe erhalten habe! All die Jahre habe ich mich ihrem Willen gebeugt, dem Willen der Königin!“ Schluchzend ließ ich den Sattel auf den Rücken meines Ponys sinken. Yuki schnaubte mich besorgt an. „Wir werden das hinter uns lassen, Yuki. Es wird alles gut“, beruhigte ich mein Pferd, doch ich befürchtete fast, dass mein verweintes Gesicht etwas anderes sprach, dass es die Lüge überdeckte und mein Haustier so klug war, das zu hinterschauen. Schniefend machte ich die Riemen fest und stieß mit beiden Händen die weißen Stalltüren weit auf. Draußen donnerte es bereits, es waren dunkle Wolken aufgezogen, als ich aufgelöst in den Stall gerannt war. Danach eilte ich zu meinem Pferd und schwang mich auf dessen Rücken, bevor ich die Zügel aufnahm. „Chibiusa? Willst du bei diesem Wetter ausreiten? Ein Sturm zieht auf! Da kommt irgendetwas!“ Ich wirbelte herum. Helios. Nein… ich konnte ihn einfach nicht sehen. Es zerriss mir das Herz. „Chibiusa - weinst du?!“ Verdammt, jetzt hatte er auch noch mein rotes Gesicht gesehen! Wortlos wendete ich mein Pferd und galoppierte zur Stallgasse hinaus. „Chibiusa - warte! Bleib stehen! Chibiusa!“, hörte ich seine Stimme noch hinter mir, doch der heulende Wind verschluckte sie schließlich, als ich das königliche Gelände in einem Wahnsinnstempo verließ und ich nur noch die donnernden Hufe meines Ponys hören konnte. Tränen liefen über meine Wangen, doch der Wind trocknete sie mir augenblicklich wieder. Ich musste von hier weg, und zwar schnell!! Ich konnte nicht mehr in dieser Enge leben - eingeengt in meine Aufgaben, in meine Bestimmung als Prinzessin. Ich wollte fliehen, musste es einfach… Und die Folgen waren mir gleichgültig. Völlig gleichgültig. Ich wollte einfach nur die Einsamkeit und die Leere in meinem Herzen vertreiben. Für immer… * „Königin Serenity!“ Ich wirbelte herum. Diese Stimme kannte ich doch?! „Helios?“, fragte ich erstaunt, der Priester stand keuchend im Thronsaal, er hatte noch nicht einmal angeklopft. Er war völlig nass und tropfte auf den Marmorboden. „Was ist denn mit dir passiert? Du bist ja völlig durchnässt! Es hat also schon angefangen zu regnen?“ „Chibiusa… sie ist…“, keuchte der junge Mann und meine Augen weiteten sich geschockt. „Was ist passiert? Sprich!“, rief ich aufgebracht. „Sie ist einfach weggeritten! Ich konnte sie nicht aufhalten, ich weiß nicht, was passiert ist! Sie schien so aufgelöst!“, erzählte Helios hastig und ich realisierte sofort, was Chibiusa für einen schweren Fehler begangen hatte und rannte ans Fenster, konnte jedoch nirgends mehr eine reitende Person ausmachen. Alles wegen mir. Das war alles wegen meiner blöden Reaktion passiert. Warum ist sie mit diesem Thema aber auch jetzt zu diesem Zeitpunkt gekommen? Wieso konnte sie mir ihre Verliebtheit zu Helios nicht ein anderes Mal erzählen? Warum gerade jetzt?!?! „Helios“, sagte ich tonlos. „Ich befehle dir hiermit, sie zurückzuholen.“ „Aber sollten nicht ihre Sailorkriegerinnen sie…?“, setzte Helios an, doch ich unterbrach ihn. „Du kannst dich in Pegasus verwandeln und besitzt dadurch vier Beine und Flügel. Ich will, dass du sie findest und zu mir zurückbringst. Jetzt werden die Feinde vermutlich diese Situation ausnutzen und ich muss ihre Krieger hierbehalten, da ich nicht weiß, was auf uns zukommen wird. Ich brauche jede Kriegerin. Außerdem glaube ich… habt ihr beide etwas zu klären. Und jetzt geh.“ „Aber ich…“ „Sofort!“ , brüllte ich und der Priester zuckte erschrocken zusammen, nickte dann aber, verwandelte sich in Pegasus und stürzte sich mit einem Wiehern zu der offenen Terrasse hinaus, wo er sich in die Luft erhob. Ich blieb allein zurück. Alles, was ich hörte, war nun der prasselnde Regen und das Donnern. Warum Chibiusa… Warum musstest du das jetzt tun?! Was, wenn ihr etwas zustoßen würde? Dann hatte ich versagt. Als Königin, und vor allem als Mutter… * „Ahhhhh… jetzt wird das Ganze doch erst spannend! Ich würde sagen, meine Chance ist gekommen! Die Prinzessin ist völlig außer sich abgehauen. Mein Auftritt wird nun kommen! Metallia, ich wäre soweit!“, sagte Neflite und warf sein braunes Haar über seine Schulter. „Ich ebenfalls“, sagte die böse Herrscherin und trat näher. „Habt Ihr das Gewitter heraufbeschworen?“, fragte der letzte böse Tenno und die Königin lächelte. „Es ist ein kleiner Vorgeschmack des Untergangs“, sagte sie. „Und es wird nicht eher aufhören, bis die Königin von Neo Tokio gefallen ist und ihr Blut von dem strömenden Regen fortgespült wird, sodass sämtliche Erinnerungen an sie verblassen!“, meinte sie lachend und ich musste grinsen. Irgendwo fand ich, dass Tokio unter diesen grauen Wolken viel reizvoller aussah. Also dann. Zeit, sich an die Arbeit zu machen, die Kleine Lady zu vernichten… „Ich werde kommen, Chibiusa. Und du wirst keine Chance haben, mir zu entkommen!“, sagte Neflite und verschwand augenblicklich. Kapitel 36: Angriff des Pegasus ------------------------------- Hallo ihr Lieben!   Hier bin ich wieder mit einem neuen Kapitel :-) Vielen herzlichen Dank für eure süßen Kommis, ich hab mich gefreut und will auch was Süßes zurückgeben!! *Kekse rumreich* Also: In diesem Kapitel geht es zur Sache! Der herannahende Krieg fordert schon die ersten Opfer! Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und hoffe, ihr werdet gut in das bevorstehende Finale eingeführt!!   Viele liebe Grüße an euch da draußen!!   Lisa-Marie91 PS: Aufgrund der Länge des Finalkapitels kann es gut sein, dass ich es noch nicht nächste Woche Samstag einstellen kann. Ich habe für das nächste Kapitel um die 5000 - 8000 Wörter geplant! Also gebt mir bitte etwas Zeit, das auch alles zu schreiben! ^^ Ich habe bereits angefangen und werde es reinstellen, sobald es fertig ist, versprochen!! Kapitel 36: Angriff des Pegasus Es regnete in Strömen. Der Donner hallte laut in meinen Ohren wider, Blitze zuckten unruhig über das Firmament und erleuchteten nur kurz die Landschaft. Ich zitterte am ganzen Leib, doch nicht vor Kälte, sondern vor Angst. Ich hasste doch Gewitter! Warum musste es gerade jetzt so ein mieses Wetter geben? Aber auf der anderen Seite war das typisch - wenn ich es einmal nicht brauchen konnte, schüttete es. Mein Kleid klebte an meinem Körper, meine Haare hingen in feuchten Strähnen in meinem Gesicht. Regen lief mir an den Wangen und am Nacken hinunter. Ich hatte Mühe, die Zügel zu halten, weil ich das Gefühl hatte, sie rutschten durch meine feuchten Hände hindurch. Yuki schnaubte des Öfteren unruhig, weil ihn das Gewitter nervös machte. Er konnte meine Unsicherheit wohl spüren und sie übertrug sich auf ihn. Ich wusste nicht, wie lange ich schon unterwegs war. Ich vermutete mehrere Stunden. Mein Pferd lief immer schwermütiger, offenbar hatte es Schwierigkeiten mit dem aufgeweichten Boden. Überall waren Bäume um mich herum. Ich hatte keine Ahnung, wo ich war, so weit war ich noch nie von daheim fort gewesen. Vielleicht war ich schon nicht mehr in Tokio, sondern in einer anderen Stadt. Ich wusste es nicht. Trotz des Regens waren meine Tränen noch nicht versiegt. Die Worte meiner Mutter hallten mir immer noch in den Ohren, sie hatten immer noch diesen bitteren Nachgeschmack. Warum war Serenity so abweisend mir gegenüber? Was hatte ich ihr Schlimmes getan? Ich hatte ihr ein einziges Mal widersprochen, aber das war doch nichts Tragisches, oder? Wenn man ein einziges Mal in seinem Leben Kritik übte, war es dann in Ordnung, mich so anzuschreien? Meine Gedanken schweiften ab. Zu meinen Sailorkriegern, meinen Freunden, Hotaru, Helios… Was tat ich eigentlich hier? Was stellte ich an? Würden sich nicht alle Sorgen um mich machen? War ich ihnen nicht genauso wichtig wie sie es mir waren? Doch dann dachte ich erneut an Helios und mein Herz wurde schwer. Aber wie sollte ich denn nur ihm gegenübertreten? War es nicht besser, sich nie wieder zu sehen? Ich zügelte Yuki. Ich wusste, dass es nicht stimmte. Dass es keinen Sinn hatte, vor seinen Problemen davonzulaufen. Wie blöd war ich eigentlich? Das, was ich hier tat, war nicht im Geringsten schlau gewesen! Aber was hätte ich sonst tun sollen…? Doch etwas in mir wusste die Antwort: Ich hätte mich meinem Problem stellen müssen. Ich zog am linken Zügel und wendete mein Pferd. Ich würde zurückkehren. Die Prinzessin von Neo Tokio würde zurückkehren und ihre Mutter im Krieg unterstützen! Ich gab entschlossen Schenkeldruck und Yuki galoppierte an. Die Dunkelheit hatte bereits eingesetzt und man erkannte nur noch schwer den Weg vor uns. Ein erneutes Donnern ertönte, dieses Mal ganz in meiner Nähe. Die nächsten Ereignisse folgten urplötzlich aufeinander: Ich sah nur noch das helle Licht eines Blitzes, dann, wie sich Yuki erschrocken wiehernd aufbäumte und ich von seinem Rücken stürzte. Danach landete ich auf dem Boden und rollte einen Abhang hinunter. Ich realisierte noch, dass mein Körper zur Ruhe kam, dann wurde alles schwarz um mich herum.   Dunkelheit um mich herum. Irgendwo hörte ich ein einziges Geräusch, als ob etwas Wasser in ein Gefäß tropfte. Verwirrt öffnete ich die Augen und sah mich um: Grüne Bäume ragten vor mir auf und als ich mich umdrehte, erkannte ich eine Lichtung. Alles war so hell und lebendig, dass es mich stutzig werden ließ. War ich hier etwa in einem Traum? „Mein kleines Mädchen…“, hörte ich plötzlich eine Stimme und wirbelte herum. „Helios!“, rief ich erfreut, als ich den Pegasus auf der Lichtung stehen sah. Ich rannte zu dem Geschöpf hin und streichelte es an der Backe. „Warum bist du hier?“, fragte ich erschöpft, aber dennoch erfreut ihn zu sehen. „Ich bin hier, um dich zu holen“, sagte das Geschöpf und beugte sich etwas zu mir hinunter. Da fiel mir plötzlich etwas auf. „Dein Horn…“, sagte ich langsam, „…warum ist es auf einmal rot?“, fragte ich etwas verwirrt. „Es ist rot… damit die Farbe deines Blutes daran nicht mehr auffällt!“, sagte der Pegasus und ich zuckte zurück, kurz danach bohrte sich das scharfe Horn in meine Lunge. Ein Schrei entfuhr mir und ich spürte, wie warmes Blut mein Kleid durchtränkte und mich in die Knie gehen ließ, das Horn immer noch in der Brust steckend. „Wie schade, ich habe nicht direkt das Herz getroffen, aber das verlängert dein Leben sowieso nur um wenige Minuten“, sagte die nun dunklere Stimme gehässig. Meine Augen hatten sich vor Entsetzen geweitet und ich atmete schwer. Das Horn in meiner Brust wurde plötzlich zu einem Messer und das Pferd, das ich soeben noch für Helios gehalten hatte, verwandelte sich in einen großen Mann mit langen, braun gewellten Haaren, der sich grinsend über mich gebeugt hatte und mir eine Träne von meiner Wange wischte. „Nur keine Sorge. Es ist gleich vorbei. Und deine geliebte Mutter wird dir schon bald folgen, ihr werdet euch also wiedersehen. Bei den Toten!“ Mit diesen letzten Worten zog er das Messer aus meinem Körper und ich sackte nach hinten. Ich lag auf dem Rücken und kämpfte mit den wahnsinnigen Schmerzen… und dem herannahenden Tod. Langsam fing mir an kalt zu werden und ich hustete Blut. Es würde gleich zu Ende sein. ‚Mama… es tut mir so leid. Ich habe einen schweren Fehler begangen. Ich hoffe, du vergibst mir…‘, dachte ich und alles verschwamm vor meinen Augen und raubte mir eine klare Sicht. Und dann… sank ich in die Kälte hinab…   * Der Priester von Elysion schüttelte sich das Wasser aus der Mähne, doch besonders viel half das nicht. Der Himmel schien sämtliche Tore geöffnet zu haben, auch seine Flügel sogen sich mit dem nassen Element voll und zogen ihn unermüdlich in die Tiefe. Mit einem verzweifelten Wiehern versuchte er, wieder an Höhe zu gewinnen. ‚Dieser Sturm… Dieser Regen… Dieses Gewitter… Es ist fast unmöglich, etwas zu sehen! Was soll ich nur tun? Ich muss sie finden, und zwar schnell!‘ Der Pegasus setzte erneut zu einem schwerfälligen Flügelschlag an und unter ihm rasten die Bäume vorbei. ‚Ich bin schneller als ein Pferd… viel schneller… Höre ich Yuki nicht irgendwo?‘ „Yuki!“, rief er laut, bekam jedoch keinerlei Antwort. Der Donner rauschte in seinen Ohren, die Blitze ließen seine roten Augen hell aufleuchten und brachen sich an seinem Horn. ‚Irgendwo musste sie doch sein… Hier irgendwo… Chibiusa! Wie kann ich dich nur finden?‘ Langsam wurde es bereits dunkel und Helios wusste, dass er schon stundenlang suchte, ohne jeglichen Erfolg. Ein großer und heller Blitz schlug irgendwo in der Ferne ein, es krachte danach laut und Helios landete, da seine Flügel so schwer wurden, dass er einfach runtergehen musste. Heftig schnaufend sah er sich verzweifelt um - jedoch fand sich nirgends eine Spur von der Prinzessin. Nach diesem Blitzeinschlag spürte der Pegasus, wie der Regen allmählich nachließ und es etwas heller wurde. Mit einem weiteren Flügelschlag katapultierte er das Wasser aus seinen Schwingen heraus und erhob sich erneut in die Lüfte, um nach dem Rechten zu sehen. Da konnte er beobachten, wie sich inmitten der Wolkendecke ein Loch aufgetan hatte. Nach seiner Einschätzung war dieses Loch in der Nähe des großen Blitzeinschlags von eben gewesen. Das Fabelwesen kniff misstrauisch die Augen zusammen und sandte Magie in seine Flügel, um sich trotz der Erschöpfung noch in der Luft halten zu können und flog auf das gewaltige Loch zu. Helios landete und sah zum Himmel empor. Das dunkle Firmament strahlte ihm entgegen - und ein ganz spezielles Sternbild mit ihm: „Das Sternbild des Pegasus… was hat das nur zu bedeuten? Allerhöchstwahrscheinlich nichts Gutes…“, vermutete der Priester von Elysion laut und sein Blick fiel auf den feuchten Boden. „Yuki!“, rief er erschrocken aus und rannte auf das Pony zu, welches mit weit aufgerissenen Augen und heraushängender Zunge auf dem Weg lag und sich nicht rührte. Schnell senkte der Pegasus sein Horn zu dem Wesen hinab und ließ es hell aufleuchten, doch es erlosch beinahe sofort wieder. „Oh nein… Er ist tot… Ich bin zu spät gekommen“, sagte Helios und erst jetzt bemerkte er die Verbrennungen und das Blut an dem Tier. Es schien wohl von diesem gewaltigen Blitz getroffen worden zu sein. Hektisch sah sich Helios um. Er konnte Chibiusa nirgendwo entdecken. Aber sie musste doch ganz in der Nähe sein?! Er sandte Magie aus, um das Licht ihres Traumes zu orten und konnte es wenige Meter von ihm weg spüren. Schnell wandte er sich um und sah Stofffetzen an einem Ast hängen und blickte den Abhang hinunter. Da lag sie: Sie sah fast schon so aus, als würde sie schlafen. Ihre Arme waren verschrammt und ihr Mund leicht geöffnet. „Chibiusa!“, schrie Helios laut und stürzte hektisch den Abhang hinunter, nun wieder in Menschengestalt. Vorsichtig hob er die Prinzessin in seine Arme. „Wach auf, sag doch was!“, rief er panisch und rüttelte sie leicht, doch dann bemerkte er das Blut an ihrem Kleid. „Was… hat das zu bedeuten?!“, fragte sich der Priester und schnappte entsetzt nach Luft. Danach erlosch das Licht seines Horns, als er seinen Körper verließ und in ihren Traum eindrang. Was er dort vorfand, schockte ihn zutiefst: Da war jemand Fremdes in ihren Traum eingedrungen und Chibiusa selbst lag blutend am Boden. Der Mann neben ihr hielt das rotbefleckte Messer in der Hand. So war das also! Die Augen von Helios verengten sich, als er auf die Prinzessin zustürmte und sein Horn sinken ließ. Hier in ihrem Traum war alles möglich, er konnte sie heilen, musste sie heilen, sie war schwerverletzt und lag im Sterben! Er musste sich beeilen, bevor es zu spät war! Hell leuchtete sein Horn auf und Neflite erstarrte. „Was tust du da?“, fragte er und sah, wie das Blut der Prinzessin allmählich verschwand, die Wunde heilte langsam zu. Der Tenno wollte auf den Heiler zustürzen, wurde jedoch von seiner magischen Barriere abgeblockt.   * Die Kälte um mich herum schien immer größer zu werden und die Angst hatte mich fest umklammert. Ich wollte doch nicht sterben, konnte nicht sterben, durfte nicht sterben… Und dennoch konnte ich nichts dagegen tun, dass mir mein Leben entglitt, langsam, Stück für Stück. Doch plötzlich war da ein Gefühl, welches ich nur zu gut kannte… Langsam fingen meine Fingerspitzen wieder an warm zu werden, und diese Wärme breitete sich allmählich wieder in meinem ganzen Körper aus! Irgendwann traute ich mich, die Augen zu öffnen und sah Licht um mich herum. In diesem hellen Licht war er, Helios! Mit meiner Hoffnung kehrten auch meine Tränen zu mir zurück. Er war da, er heilte mich! „H… Helios?!“, murmelte ich schwach. „Pscht… sag noch nichts! Du bist noch nicht bei Kräften!“, sagte er und konzentrierte sich wieder, ich spürte, wie die Kraft weiterhin zu mir zurückkam, wie ich stärker wurde, von Sekunde zu Sekunde. Irgendwann ballte sich meine linke Hand zur Faust. Neflite… war er noch da? Wo war er… er, der mich so zugerichtet hatte? „Welch ein Glück… du bist geheilt!“, flüsterte Helios und ich setzte mich vorsichtig auf, als das Licht erlosch. „Das kann nicht sein! Ich hatte dich doch fast getötet!“, schrie Neflite außer sich. „Fast… heißt aber nicht ganz“, sagte ich und Helios half mir hoch. Wir standen beide dem Feind gegenüber. „Na dann komm doch her und ich werde dich endgültig töten!“, sagte Neflite und hob sein Messer höher. „Ich befürchte Prinzessin, es wird Zeit, dass ihr Euer Gelerntes anwendet“, hörte ich Helios sagen und vor mir erschien ein Schwert. „Dies ist das Schwert Eures Vaters, König Endymion. Es ist… aus einer alten, längst vergessenen Zeit und wurde in Elysion aufbewahrt. Nehmt es an Euch und stellt Euch dem Feind!“ Ich sah Helios an, dann ergriff ich das Schwert. „Los, Chibiusa, kämpfe! Zeige, was du gelernt hast!“, flüsterte der Priester von Elysion und ich sah ihn bestürzt an. „Ich will nicht kämpfen!“, sagte ich aufgebracht. „Wenn ich kämpfe und Neflite fordert meinen Tod, dann muss ich auch den seinen fordern, wenn ich mich auf sein Spiel einlasse“, stellte ich ein wenig zitternd fest. „Dann soll es so sein.“ „Helios!“, rief ich entsetzt aus. Das konnte doch nicht sein Ernst sein… oder? Er drehte sich zu mir herum: „Wir befinden uns hier in deinem Traum, Chibiusa. Du tötest nur das von ihm, was du auch wirklich töten willst. Er ist in deinen Traum eingedrungen, also muss er auch die Konsequenzen dafür tragen“, meinte er und ich starrte ihn an, während ich begriff. So war das also… Ich lächelte und hob mein Schwert. „Bist du bereit für deinen Untergang, Neflite?“, fragte ich und erntete ein dunkles Lachen. „Hohohoho, da kriege ich es ja fast schon mit der Angst zu tun! Dann komm doch her, Prinzessin, komm her und zeig, was mein ehemaliger Volltrottel von Kamerad dir beigebracht hat!“ Ich musste zugeben, dass ich den Schwertkampf nie gemocht hatte. Aber ich hatte gelernt, mich zu verteidigen. Ich hatte gelernt zu kämpfen. „Also los!“, rief ich, hob das Schwert und setzte zum Angriff an. Neflite war eindeutig im Nachteil, er hatte nur ein Messer, ich aber hatte ein Schwert. Doch das sollte sich schon bald ändern, wie ich feststellen durfte. Als unsere Klingen aufeinandertrafen, hatte sich der Dolch von Neflite in ein Schwert verwandelt, das dem meinen ungefähr ebenbürtig gewesen sein dürfte. Ich stemmte mich gegen mein Schwert. Neflite war stark, doch ich konnte seinen Angriffen ausweichen. Wenn ich eines bei Zoisite gelernt hatte, dann, wie ich erfolgreich auswich. Nach zahlreichen blauen Flecken und schmerzenden Oberarmen lernte sich dies ganz automatisch… „Gute Beinarbeit, das muss man dir lassen! Dennoch wird es dir nichts bringen, Prinzessin“, rief Neflite höhnisch, als ich durch Hochspringen einem Hieb auf meine Beine auswich. „Das werden wir noch sehen!“, rief ich und konzentrierte mich. Dann ließ ich meine Magie in meine Waffe strömen, so, wie Kunzite es mir gezeigt hatte. Hell erstrahlte das mit Edelsteinen besetzte Schwert und ich blendete Neflite. Ich zielte auf seinen freien Arm, um ihn erst einmal außer Gefecht zu setzen. Doch er schien im letzten Moment noch zu merken, was ich vorhatte und schuf einen unsichtbaren Schild, an welchem mein Schwert mit voller Wucht dagegen krachte. ‚Mist!‘, dachte ich geknirscht und zog meine Waffe zurück, weil Neflite mit der seinen schon am Ausholen war. „Das war doch erst der Anfang!“, sagte ich, holte erneut mit dem leuchtenden Schwert aus und ließ es in einen für meinen Gegner ungünstigen Winkel auf das seine hinabsausen. Mit Erfolg. Das Schwert flog in hohem Bogen aus seiner Hand. Mit einem gekonnten Wurf nahm ich das Schwert anders herum in die Hand, wohl darauf bedacht, die Klinge nicht gegen meinen eigenen Körper zu richten, sondern in die Luft und stieß Neflite den Schwertknauf in den Magen. Mein Feind taumelte und fiel auf den Rücken. Genau wie ich ihn haben wollte… Ich drehte das Schwert erneut herum und ließ die Klinge bedrohlich über ihm schweben. Ich zögerte kurz und mir kamen die Worte von Helios wieder in den Sinn: „Wir befinden uns hier in deinem Traum, Chibiusa. Du tötest nur das von ihm, was du auch wirklich töten willst. Er ist in deinen Traum eingedrungen, also muss er auch die Konsequenzen dafür tragen!“ Ich hob das Schwert noch höher. „Stirb!“, schrie ich und stieß die Waffe in sein Herz. Erschöpft sank ich in mir zusammen, dunkelrotes Blut lief über den Boden. „Du verdammte…“, keuchte Neflite noch, dann wurden seine Augen glasig und sein Körper entspannte sich, als der Tod nach ihm griff. „Gut gemacht, Chibiusa“, lobte Helios. „Nein…“, flüsterte ich leise. „Das will ich niemals wieder tun! Das war das erste und letzte Mal!“, sagte ich und sah auf. „Und jetzt ist wirklich nur seine böse Seite gestorben?“, fragte ich und Helios nickte. „Ja. Die gute Seite von ihm kann gar nicht in deinen Traum eindringen. Es gibt nur zwei Mächte, die das können: Entweder die Mächte des Bösen, so, wie es bei ihm der Fall war oder aber die Macht des Priesters von Elysion, der über die Träume der Menschen wacht, also ich. Du hast meinen Hinweis richtig verstanden, Prinzessin. Neflite… ist nun als letzter der vier Tenno gut geworden und steht von nun an in den Diensten der Königsfamilie. Doch um ihm in seiner guten Gestalt zu begegnen, musst du aufwachen Chibiusa… er müsste ganz in deiner Nähe sein…“ (http://www.youtube.com/watch?v=mHYB9u8vt2c) Sofort wurden meine Augen schwer bei seinen Worten und ich sank auf die Knie. Ich spürte noch, wie der Priester mich in seine Arme nahm. „H…. Helios ich muss dir etwas sagen: Ich… liebe dich…“, hauchte ich noch, dann war ich irgendwo in einer kurzen Dunkelheit gefangen, bevor ich mir der unangenehmen Tatsache bewusst wurde, dass ich in einem nassen Kleid steckte. Aber irgendetwas war anders… Zwei Arme waren um mich geschlungen, die da vorher noch nicht waren. Ich öffnete vorsichtig meine Augen und sah Helios bei mir liegen. Auch er schlug die Augen auf und sah in die meinen. „Chibiusa…“, flüsterte er und kam etwas näher. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Hatte er meine Worte von eben etwa noch gehört?! Sofort wurden meine Wangen wieder warm. „Ich… liebe dich auch!“, sagte er und ehe ich etwas darauf erwidern konnte, zog er mich zu sich und seine warmen Lippen legten sich auf die meinen. Ich hatte das Gefühl, dass tausend Schmetterlinge in meinem Bauch explodierten. Niemals hätte ich gedacht, dass es sich so gut anfühlen würde, dass es mein Blut hochkochen ließ und meine Lippen zum Kribbeln brachte. „Seit wann…?“, fragte ich verwirrt, nachdem wir uns nach einer schier unendlich langen Zeit voneinander gelöst hatten und er lächelte. „Seit du mir diesen Striegel an den Kopf geworfen hast, ist meine Zuneigung, die ich seit unserem letzten Treffen verspürt hatte, wieder hochgekommen. Seit diesem Augenblick…“, gestand er und wurde ebenfalls etwas rot. „Meine Mutter ist dagegen“, sagte ich traurig, diese Tatsache stach in mein Herz und tat dort weh. Furchtbar weh. „Nein, ist sie nicht. Sie ist nur aufgewühlt, weil der Krieg herannaht und hat überreagiert. Als sie mich dir hinterhergeschickt hat, klang sie besorgt und hat mir nahegelegt, mich mit dir auszusprechen. Wenn sie dagegen wäre, hätte sie sicherlich nicht mich hinterhergeschickt, oder?“ Stimmt, das war eine gute Argumentation… Ich ließ mir seine Worte noch kurz durch den Kopf gehen, bevor ich antwortete: „Ja, du hast recht. Deshalb müssen wir so schnell wie möglich zurückkehren, um meine Mutter zu unterstützen! Ich hoffe, Yuki hat sich wieder von dem Schock vorhin erholt…“ Motiviert stand ich auf und Helios neben mir erhob sich ebenfalls. „Chibiusa da gibt es noch etwas, das ich dir sagen muss…“ „Ja?“ Ich drehte mich zu ihm um. „Yuki… ist tot“, sagte Helios und ich spürte, wie mir augenblicklich das Blut in den Adern gefror. „W… Was?!“, fragte ich tonlos und er sah mich traurig an. „Dein Pony war das Erste, was ich gefunden habe. Ich habe versucht, ihn zu retten, aber er wurde von diesem gewaltigen Blitz getroffen. Du kannst von Glück reden, dass du vorher heruntergefallen bist. Sonst wärst du vielleicht auch…“ „Yuki!“, rief ich weinend und erklomm schnell den Abhang, der mich zu dem Weg hinaufführen würde… Und tatsächlich: Da lag mein Pferd, mitten auf dem Weg, völlig leblos. Der glasige Blick und die heraushängende Zunge sagten mir, dass Helios recht hatte. Schluchzend kauerte ich mich nieder und zog mein Pony in die Arme. „Es… tut mir so leid, Chibiusa“, hörte ich den Priester sagen, doch es klang, als ob er weit weg wäre. Über uns war eine dichte Wolkendecke und es regnete wieder. Mein Pferd war völlig durchnässt und ich löste geistesabwesend den Sattel und das Zaumzeug von seinem Körper und warf beides beiseite. Er sollte in Freiheit sein… Für immer… Danach schloss ich seine Augen, legte mich auf mein Pony und schluchzte in das kalte und nasse Fell hinein. Es war alles meine Schuld, nur meine Schuld! Wäre ich nicht so dumm gewesen und wäre fortgeritten, dann wäre das niemals passiert! Ich hatte nicht nur all meine Freunde und meine Familie enttäuscht, sondern ich hatte auch noch meinen geliebten Yuki in den Tod getrieben! Nur ich war daran schuld. Ganz allein ich. „Es tut mir leid, das war meine Schuld. Ich habe versucht, das Pony zu stoppen und den Blitz umgeleitet, sodass es ihn getroffen hat. Ich… wollte das nicht. Das war so falsch von mir. Mein ganzes Leben war so falsch… bis jetzt“, sagte Neflite, der nähergetreten war. „Ich hoffe, es wiedergutmachen zu können. Aber ein Leben, das einmal ausgelöscht wurde, vermag selbst ich nicht wieder zurückzuholen…“ „Wir können es nicht mehr ändern“, sagte Helios. „Chibiusa…“ Er legte mir eine Hand auf die Schulter und ich drehte mich zu ihm um und schluchzte nun in seine Schulter hinein. „Es ging schnell. Er hat nichts gespürt. Und er wird für immer… in deinen Träumen bleiben, das verspreche ich dir! Sieh her!“, sagte er und streckte die Hand aus. Ich sah ein letztes Mal zu meinem weißen Pony herüber, welches sich in eine helle Lichtkugel verwandelte und dann in meinem Brustkorb verschwand. „Er wird jetzt für immer bei dir sein, Chibiusa“, sagte Helios und ich nickte tapfer, während ich mir die Tränen aus dem Gesicht wischte. „Wir müssen zurückkehren, und zwar schnell“, sagte der Priester und verwandelte sich in Pegasus. „Steigt auf, Chibiusa und Neflite“, bat er und ich gehorchte ihm, mein Gemüt war immer noch taub vom Verlust meines geliebten Yukis. „Das wird nicht nötig sein“, sagte Neflite. „Jetzt, wo alle vier Tenno gut sind, können wir auch wieder unsere Zauberkräfte einsetzen. Ich könnte uns nach Neo Tokio teleportieren, und zwar sofort.“ „Nein. Ich würde sagen, du gehst vor, Neflite, und berichtest der Königin von den bisherigen Vorfällen. Wir werden fliegen. Ich glaube… Chibiusa benötigt noch etwas Zeit, um zu realisieren. Und die kann uns ein Flug geben. Würdest du das tun?“, fragte Helios und der Tenno nickte, bevor er verschwand. Pegasus wieherte noch einmal kurz, bevor er sich in die Lüfte schwang. Wie sehr hatte ich dieses Gefühl des Fliegens vermisst. Ich sah noch lange nach unten, bis ich die Todesstelle meines Ponys nicht mehr erkennen konnte, da der viele Regen meine Sicht verschwimmen ließ… und mit ihm… auch langsam meine Erinnerung daran… Gedankenverloren betrachtete ich die Landschaft um mich herum, während ich auf Pegasus flog. Ich würde zurückkehren… Die Prinzessin von Neo Tokio kehrte zurück!   * Unruhig lief ich im Thronsaal auf und ab. „Wo bleiben die denn so lange?“, fragte ich nervös und Luna seufzte. „Hör doch auf, die ganze Zeit auf und ab zu laufen, das bringt doch nichts! So kommen sie sicher nicht schneller zurück!“, meinte die Katze und ich blieb ruckartig stehen. Das Gewitter draußen hatte sich noch lange nicht beruhigt, es regnete immer noch aus Strömen und mit dem vielen Wasser wuchs auch meine Sorge. „Sie werden zurückkommen, da bin ich mir ganz sicher!“, sagte Luna gerade, doch die Antwort auf ihre Aussage kam nicht von mir... Plötzlich konnte ich ein Beben spüren, welches den gesamten Thronsaal erzittern ließ. „W… Was ist das?“, fragte ich beunruhigt, doch die Erde beruhigte sich augenblicklich wieder. „Habe ich mir das eingebildet oder hast du das auch gespürt, Luna?“, fragte ich und die Katze sah mich mit entsetzten Augen an. „Ja, ich habe es auch gespürt!“, antwortete sie und ein stärkeres Beben durchfuhr das Gebäude. Bilder fielen von den Wänden, Kristallskulpturen zerbarsten auf dem Marmorboden. „Was hat das zu bedeuten?“, rief ich, als ich vor meinem Schloss die Schreie der Menschen hören konnte. „Königin!“, schrie es hinter mir und meine Leibgarde kam mir entgegen. „Es ist furchtbar!“, rief Venus aus. „Die Menschen… sie werden von Monstern bedroht, welche die Erde erzittern lassen!“, erklärte Uranus hektisch und ich eilte zum Fenster herüber. Meine Augen weiteten sich, als ich Königin Metallia entdeckte: Das Ultimative Chaos. Als ihr helles und schreckliches Lachen an mein Ohr drang, realisierte ich, dass die Zeit nun endlich gekommen war: Die Zeit des Kampfes. Die Zeit, des Unterganges… Kapitel 37: Die blutige Schlacht um Sieg oder Verderben ------------------------------------------------------- Hallo ihr Lieben!   Endlich ist es soweit! Das Finalkapitel steht und folgt unter diesen kurzen, kursiven Zeilen. Ich möchte mich recht herzlich bei allen bedanken, welche meine Geschichte noch nach der langen Pause lesen, ich habe wirklich gedacht, durch diese Auszeit meine ganzen Leser zu verlieren, aber dem ist anscheinend nicht so! Das macht mich unglaublich glücklich, wirklich! Wie ihr sicherlich unten am Kapitelstand sehen könnt, habe ich einen gewaltigen Sprung gemacht, was meinen Schreibvorsprung anbelangt. Es wird bald zu Ende gehen! Und ich bin verdammt stolz darauf!! >.< Mit diesem Kapitel habe ich es übrigens geschafft! Es ist nicht nur das längste Kapitel dieser Fanfiction, sondern damit habe ich auch die 100 000 Wörtergrenze überschritten! ^^   Viele Grüße!!   Lisa-Marie91       Kapitel 37: Die blutige Schlacht um Sieg oder Verderben     „Los, strömt aus, meine Dämonen! Zerstört die fünf heiligen Gründe von Neo Tokio! Nur so können wir den Palast zerstören! Geht!“ Metallias Worte drangen zu deutlich an mein Ohr, sie waren nicht zu überhören. „Sie wollen die heiligen Gründe zerstören?!“, rief Mars entsetzt aus. Der heilige Grund von Neo Tokio bestand aus fünf Punkten, welche in Form eines Sternes zusammenlagen. Ich erinnerte mich an Sailor Galaxias Worte: In jedem dieser Punkte war ein winzig kleiner Splitter des Silberkristalls platziert worden, welcher von meinen Sailorkriegern beschützt wurde. Merkur, Mars, Jupiter, Venus. Sie lebten nicht nur im Schloss, sondern auch auf dem heiligen Grund von Neo Tokio, um ihn zu schützen und zu wahren. Ein Punkt war Reys Tempel, den sie mittlerweile von ihrem Großvater übernommen hatte, da er sich allmählich zur Ruhe setzen wollte. Ein weiterer Punkt war Makotos Bäckerei, welche sie sich kurz nach dem Wiederaufbau aufgebaut hatte und darin viele Angestellte beschäftigte. Noch ein Punkt war das Hospital von Amy, in welchem sie arbeitete, wenn ich sie gerade nicht als meine Leibärztin benötigte. Sie hatte sehr viel Spaß dabei, ihr eigenes Krankenhaus zu leiten und hatte schon vielen Menschen das Leben gerettet. Sie hatte ihrer Mutter alle Ehre gemacht und hatte sie von ihrem medizinischen Leistungen und ihrem Wissenstand bereits übertroffen. Der nächste Punkt war das Theater von Minako, welches sie leitete und darin auch regelmäßig auf der Bühne stand. Vor allem abends hieß das für mich, dass ich auf meine Kriegerin der Liebe verzichten musste, da diese zu dieser Stunde das Mikro schwang und sich in Gesangs- und Schauspielauftritten übte. Sie waren alle ihre eigenen Weg gegangen und ich war stolz darauf, dass sie es so weit gebracht hatten. Und dann war da noch der letzte Punkt… welcher das Haus meiner Familie darstellte. Da meine Eltern jedoch mit Shingo zu uns in den Palast gezogen waren, hatten wir das Haus an Haruka und Michiru vermietet, welche darin schon seit mehreren Jahren lebten und es beschützten. Würden diese fünf Punkte zerstört, so würde auch Neo Tokio fallen. Und damit der Kristallpalast. Millionen Menschen würden einen qualvollen Tod sterben, wenn der Palast zersplitterte und die Masse an Leben unter seinen Trümmern begruben. Dann sah ich sie: Riesige große schwarze Ungeheuer, welche aussahen, als würden sie aus reinem Schatten bestehen. Sie besaßen riesige Pranken und einen großen, schwarzen Schlund. In ihrer Nähe wütete das Chaos, Menschen kreischten auf und sie zerstörten mit einem Fußtritt gleich mehrere Häuser. Fünf von ihnen gehorchten Metallia und verschwanden in verschiedene Richtungen, der sechste mit der dunklen Fürstin selbst auf dem Kopf, kam auf den Palast zu. „Geht, verteidigt die Punkte…“, sagte ich leise. „Aber Königin! Wir können Euch doch jetzt nicht einfach…“ „Geht!“, unterbrach ich Sailor Uranus barsch. „Wenn der heilige Grund nicht verteidigt werden kann… wird Neo Tokio zerstört, und zwar endgültig. Also! Tut euer Bestes! Und ich werde hier die Stellung halten. Ich werde nicht nur eure Hilfe haben…“, sagte ich und die Senshis nickten, während sie abrückten. Ich war wieder alleine im Thronsaal, da tauchte plötzlich eine Gestalt vor mir auf. „Neflite!“, rief ich entsetzt und hob meinen Silberkristall, um mich verteidigen zu können, doch das war nicht nötig: Der Tenno warf sich mir vor die Füße. „Königin Serenity! Greift mich nicht an! Ich komme mit einer Botschaft von Eurer Tochter!“ Ich starrte ihn an, die Geräuschkulisse von draußen schien leiser zu werden. „Meiner… Tochter? Woher soll ich wissen, dass du es gut meinst, Neflite?“ „Dürfte es Euch nicht schon Beweis genug sein, dass ich mich hierher teleportieren konnte? Meine Kameraden werden Euch sicherlich darüber unterrichtet haben, dass die Tenno dann wieder ihre Magie beherrschen, sobald sie alle auf einer Seite stehen. Vorher waren Euch die guten Tenno nutzlos… Aber jetzt…“ „Königin! Wir haben unsere Kräfte wieder! Neflite ist…!“, rief Zoisite aufgebracht, als die drei Tenno plötzlich im Thronsaal standen. „… angekommen“, vollendete Neflite selbst den Satz und lächelte. „Endlich können wir unsere Kräfte wieder einsetzen! Gerade rechtzeitig, wie es scheint!“, sagte Kunzite. „Was ist mit Chibiusa?“, fragte ich, um wieder zum eigentlichen Thema zurückzukehren. „Sie ist wohlauf und mit Helios zusammen auf dem Weg hierher!“, erklärte Neflite hastig und verneigte sich. Ich nickte zum Zeichen, dass ich ihn verstanden hatte und der Tenno reihte sich zu den anderen dreien ein. „Glaub aber bloß nicht dass nur, weil wir jetzt gut sind, ich dich besser ausstehen kann als vorher!“, zischte Zoisite sofort, als er seinem Kameraden in die blauen Augen sah. „Ist das nicht gerade der falsche Augenblick, um zu streiten?“, hakte der weißhaarige Tenno nach und Zoisite schmollte etwas, bis wir vom erneuten Aufschlagen der Tür abgelenkt wurden. Ich sah nur einen wehenden Umhang und wusste bereits, wer da auf mich zu gerannt kam: „Bunny! Bist du in Ordnung?“, rief Mamoru besorgt und ein kleines besorgtes Lächeln trat in mein Gesicht: „Ja, soweit ist alles in Ordnung. Aber diese Monster gefallen mir nicht. Sie gefallen mir ganz und gar nicht.“ „Sie bestehen aus Schatten“, erklärte Neflite plötzlich und die anderen Tenno nickten. „Unsere Erinnerung scheint wieder zurück zu sein“, sagte Jedyte und führte die Hand an seine Stirn. „Ich weiß, wo die Basis von Metallia ist“, sagte Zoisite. „Das bringt uns nichts im Moment“, unterbrach ich. „Wir müssen uns auf das Problem hier konzentrieren, das hat nun Vorrang!“ „Was sollen wir tun, Königin?“ „Eure Pflicht: Den König bewachen!“ „Aber… wer bewacht denn dann Euch?“ „Ich brauche keinen Schutz, ich habe schließlich meinen Silberkristall!“, sagte ich lächelnd und legte meine beiden Hände an meine Krone und holte den wertvollen Stein daraus hervor. Er schwebte zwischen meinen Händen und fügte sich in einen Stab, welcher sich in meiner rechten Hand formte. „Macht euch keine Sorgen um den Schutz der Königin. Wir sind jetzt da!“ „Aluminasirene… Red Claw… Tinyanko… Iron Mouse!“, flüsterte Kunzite und die vier nickten. Ich hatte sie gar nicht eintreten sehen… „Solange Eure wahre Leibgarde weg ist um diese Monster aufzuhalten, werden wir Euch unterstützen!“ Ich musste lächeln. „Vielen Dank. Ich werde eure Hilfe annehmen!“, sagte ich. „Was hast du eben berichtet, Neflite? Sie bestehen aus Schatten?“, fragte ich und trat hastig zum Balkon hinaus. „Ja. Mehr weiß ich allerdings nicht. Wahrscheinlich hat Metallia sie noch mit einem Zauber belegt, der sie zu harten Gegnern werden lässt.“ „Das werden wir sehen“, sagte ich und an meinem Rücken bildeten sich Flügel. „Beschützt den Kristallpalast. Ihr kommt mit mir!“, sagte ich zu meinen vier neuen Helfern und Mamoru griff nach meiner Hand. „Pass… auf dich auf, Bunny, ja? Bitte!“, sagte er und ich drückte seine Hand kurz, bevor ich ihn anlächelte. „Aber ja doch. Warte du hier auf die Rückkehr unserer Tochter, zusammen mit deiner Leibgarde! Ich werde das schon schaffen!!“ Mit einem Wink meiner Hand wuchsen auch meinen Sailorkriegern Flügel und wir erhoben uns in die Lüfte. Es ging los. Der Kampf. Er kam. Jetzt!!   *   Sailor Saturn war zusammen mit Sailor Merkur zu dem städtischen Krankenhaus gegangen, um das Schattenmonster aufzuhalten. Viele Menschen rannten verängstigt aus dem Gebäude, doch als das Monster mit dem Fuß aufstampfte, erschütterte ein Erdbeben die näherliegende Umgebung und das Krankenhaus erzitterte. „Hilf du den Menschen, ich versuche, das Monster aufzuhalten!“, rief Merkur und stellte sich ganz allein dem Feind:  „Wasserfall des Merkur, flieg und sieg!“, rief Amy, doch das Monster holte mit seiner Pranke aus und lenkte den gewaltigen Wasserstrahl um. „Das sieht schlecht aus!“, murmelte die Kriegerin leise und klappte ihre Brille nach vorne, womit sie alles Böse genau scannen und analysieren konnte. Ein weiteres Beben erschütterte die Erde, viele Menschen fielen durch den wackligen Untergrund hin, ebenso wie eine junge Frau. „Ist alles in Ordnung bei dir?“, fragte Saturn besorgt. „Ja… es geht schon…“, keuchte die junge Frau mit den braunen Haaren und den blonden Strähnen darin. „Wie heißt du denn?“, wollte Hotaru wissen, als sie der beinahe noch Jugendlichen aufhalf. „Ich heiße Carolin“, sagte das Mädchen und die Sailorkriegerin lächelte sie an. „Es wird alles wieder gut, bring dich einfach schnell in Sicherheit!“, sagte sie und die junge Frau nickte verängstigt, doch als sie das Monster sah, zitterte sie und rannte schließlich davon. Sie schien wohl eine Patientin des Krankenhauses gewesen zu sein, welche aber ganz offensichtlich nichts an den Beinen hatte, da sie ziemlich eilig davonlief. „Merkur… ich helfe dir!“, sagte Saturn und stellte sich neben die Sailorkriegerin. Das Monster schien ernst zu machen. Das Krankenhaus… schien dem Untergang geweiht, wenn nicht bald etwas passierte… „Sense des Saturn, flieg und sieg!“, rief Hotaru, ihre fliegende Sense durchschnitt einen Arm des Monsters, welcher sich jedoch beinahe sofort wieder zusammenfügte. Dennoch schien sie dem Ungetüm Schmerzen bereitet zu haben, denn es schrie auf und holte mit der Hand aus… und fegte das hohe Gebäude des Krankenhauses um. Metall, Beton, Holz und Glas splitterten und regneten in gewaltigen Massen vom Himmel herab. Menschen kreischten auf und stoben in alle Richtungen davon. „Wasserfall des Merkur! Schutz!“, schrie Amy und über die beiden Sailorkriegerinnen legte sich eine Schicht aus Wasser, welche die Trümmer abfing. „Wir müssen von hier weg… schnell!“, sagte Amy. „Der Splitter des Silberkristalls, der hier verborgen ist… er wird gleich… er wird jeden Moment…“ Saturn nickte und zog ihre Mitstreiterin hastig mit sich. „Aber Hotaru! Die Menschen! Wir müssen ihnen helfen!!“ Amy widersetzte sich kurz dem Weglaufen, doch Hotarus traurige Augen sahen in die der Ärztin. „Es tut mir leid, Amy. Aber wir können nicht jeden retten. Um der Menschheit zu helfen, müssen wir die anderen unterstützen!“ „Aber meine Mutter… sie ist da noch drin!“, protestierte die Kriegerin kurz, doch dann sah sie hinter sich und Tränen traten in ihre Augen. „Hotaru… du hast Recht. Wir müssen von hier verschwinden! König… es tut mir leid. Wir konnten den Stützpunkt nicht verteidigen. Nicht allein…“ Und als die beiden von dem Geschehen wegrannten und sich auf den Weg zum nächstgelegenen Stützpunkt begaben, explodierte hinter ihnen das Krankenhaus. Der Splitter hatte sich selbst entladen und löste eine Druckwelle aus, welche die Menschen im näheren Umkreis tötete und sämtliche im weiteren Umkreis zu Boden stürzen ließ. Ein Pfeiler von Neo Tokio war eingestürzt. Einer… von fünf.   Ein heftiges Piepen riss Mamoru aus seinen Gedanken. Er beobachtete gerade vom Fenster aus das Geschehen und verfluchte sich innerlich selbst dafür, nichts tun zu können, bis Chibiusa da war. Doch dann war da dieses Geräusch… welches nichts Gutes verhieß… „König! Der Computer! Er zeigt an, dass ein Pfeiler Neo Tokios zusammengebrochen ist!“ Endymion hetzte hastig zur Schaltzentrale, von wo aus er das gesamte Gebiet überwachen konnte. „Das sieht nicht gut aus. Es war das Krankenhaus von Amy. Hoffentlich geht es ihr gut!“ „Wir werden die Sailorkrieger unterstützen, Eure Majestät!“, sagte ein helle Stimme. „Sailor Vesta, Sailor Pallas, Sailor Juno, Sailor Ceres…”, hauchte der König. „Wir werden Euch garantiert nicht enttäuschen! Schließlich haben wir lange genug trainiert!“, zwinkerte Vesta und der König nickte langsam. „In Ordnung, einverstanden. Hiermit habt ihr von mir den Befehl, auszurücken und die Krieger zu unterstützen! Beschützt die Pfeiler von Neo Tokio, sonst wird es eine Katastrophe geben!“, sagte der König und die vier Sailorkrieger nickten entschlossen. „Jawohl!“, sagten sie im Chor und verließen augenblicklich das Schloss. „Hoffentlich schafft ihr es… Hoffentlich… schaffen es alle!“, flüsterte Endymion und die Tenno hinter ihm schauten ihn besorgt an.   „Komm nur einen Schritt näher, und meine Blitze werden dich treffen!“, rief Makoto und hatte sich vor dem doch kleinen Gebäude aufgebaut. „Wer meine Backwaren verschmäht und meine Bäckerei zerstören will kommt mir nicht lebend davon!“, rief sie, doch das Monster trat näher, ohne sich von ihren Worten äußerst beeindruckt zu zeigen. Jupiter ging sofort in Kampfstellung und ließ sich von den schreienden Menschen um sie herum nicht ablenken. „Blitz des Jupiter, flieg und sieg!“ Das riesige Geschöpf vor ihr bekam einen Blitz ab, der es wanken ließ und es schließlich beinahe zum Umkippen brachte. Doch das Untier konnte sich mit seinem Fuß auffangen, den es ungeschickt vor sich gesetzt hatte. Doch so ungeschickt war der Tritt nicht: Er hatte sein Ziel getroffen: Makotos Bäckerei. Die Sailorkriegerin war dem gigantischen Körperteil gerade noch so ausgewichen, um selbst nicht davon zerquetscht zu werden. „Verdammt!“, schrie sie auf, als die gewaltige Explosion folgte und das Monster, welches immer noch im Gebäude stand, schwer zu verletzen schien. „Es bringt nichts, wenn ich alleine hier bleibe! Der Stützpfeiler wurde zerstört! Ich muss die anderen unterstützen! Meine Bäckerei… sie ist leider nicht mehr zu retten. Meine Rezepte, meine Werke… meine Kreationen… alles hinüber!“, schrie die Sailorkriegerin wütend, ließ sich jedoch nicht von ihren starken negativen Gefühlen leiten. „Ich darf… mir jetzt keinen Fehler erlauben! Ich gehöre der königlichen Garde an! Ich darf nicht auf Rache aus sein! Allein kann ich dieses Monster nicht besiegen! Wenn es noch nicht einmal von dieser Explosion getötet wurde, ist es zu stark! Ich muss mich den anderen Sailorkriegern anschließen! Sofort!“   Der Kristallpalast erbebte, erste kleine Risse bildeten sich in den Wänden. „Der zweite Pfeiler ist eingebrochen!“, rief Kunzite und Endymion vergrub das Gesicht in seinen Händen. Waren diese Feinde wirklich so stark? Waren sie denn einfach nur… unbesiegbar? „Aber Eure Krieger handeln strategisch richtig, Majestät!“, merkte Zoisite an und Mamoru traute sich, erneut auf den Bildschirm zu schauen. Die Sailorkrieger waren darauf eingezeichnet. Jede von ihnen hatte an ihrer Brosche einen Peilsender, womit man auch mit ihnen kommunizieren konnte. „Sie geben ihre Standorte auf und eilen den anderen zu Hilfe!“, sagte Neflite und Jedyte nickte anerkennend. „Das Beste, was sie tun können. Je mehr sie sind, umso bessere Chancen haben sie auf einen Sieg gegen diese Untiere!“   „Speer des Uranus, flieg und sieg!“ Eine gewaltige Waffe zischte durch die Luft und suchte sich ihren Weg zu dem Monster, welches den Speer mit der linken Hand auffing. „Mist!“, fluchte Uranus. „Da muss wohl meine Attacke her, Haruka“, sagte Michiru und legte konzentriert die Hände aneinander. „Dreizack des Neptun, flieg und sieg!“ Der Dreizack wurde mit der rechten Hand aufgefangen. „Sehr gut! Damit habt ihr mir den Weg bereitet! Mehr Hände, um Waffen aufzufangen, hat das Untier nicht mehr!“ Sailor Pluto trat vor, ihre langen, grünen Haare wehten sanft im Wind, der mit Schutt und Staub versetzt war, welcher von den eingestürzten Gebäuden in ihrer Umgebung herrührte. Wie oft waren Haruka und Michiru hier gewesen, bei Bunny zu Hause. Danach durften sie dieses Haus ihr eigen nennen. Wie genau hatten sie die Umgebung gekannt, die Nachbarn liebgewonnen und ihr Leben gelebt. Doch nun war alles nur noch eine reine Landschaft der Verwüstung. Alle Menschen flüchteten, viele wurden von herabsausenden Gebäudeteilen getroffen und ihr Blut tränkte die Straßen. „Zepter des Pluto, flieg und sieg!“, rief die Kriegerin der Zeit laut und das Zepter traf das Monster in den Bauch, doch es durchstach ihn nicht, sondern prallte an ihm ab und schoss in das Haus hinein. „Nein!“, schrien alle laut und stürzten sich gleichzeitig in die Luft, um das Zepter wieder einzufangen, damit es nicht in das Haus krachte, denn dann… Doch die drei knallten aneinander, womit niemand an Plutos Waffe herankam. Was dann geschah, passierte in Millisekunden: Die Waffe schlug in das Haus ein, eine Explosion erschütterte die Umgebung und die drei Sailorkrieger, welche sich doch sehr nah an dem Gebäude befanden, wurden auseinandergerissen, ihre Kleider zerfetzt und von der Druckwelle in verschiedene Richtungen geschleudert. Sie schlugen hart auf dem Boden auf und blieben liegen. Die Menschen um sie herum… waren sofort tot. Das Monster brüllte einmal laut auf und wandte sich dann den drei leblosen Kriegern zu.   „Der dritte Pfeiler ist eingestürzt!“ „Über die Hälfte der Pfeiler ist weg! Jetzt stehen nur noch zwei!“, sagte Zoisite besorgt. „Das ist nicht gut… das ist gar nicht gut! Sie schaffen es nicht allein! Sie… sind zu schwach!“ „Der Kristallpalast. Er wird nicht mehr lange standhalten“, flüsterte Jedyte, als die Risse in den Wänden ungeheuerlich krachten und schon einige Teile davon wegbrachen. „Wir sollten damit beginnen, das Schloss zu räumen, König! Wir müssen die Angestellten in Sicherheit bringen!“, rief Kunzite, doch Endymion starrte auf die drei rot blinkenden Punkte, welche einmal die Pfeiler von Neo Tokio dargestellt hatten. Das tutende Geräusch wurde immer durchdringender und die Panik in ihm wuchs. Die Panik, zu versagen, zu verlieren, alles zu verlieren! Die Stadt, das Land, die Welt. Das Leben, und damit die Kraft, sich zu verteidigen. „König… Endymion?“, hakte Kunzite besorgt nach, da er den entsetzten Gesichtsausdruck auf Mamorus Gesicht sah und immer noch auf eine Antwort wartete. „An Pallas, Vesta, Ceres und Juno! Die Stützpunkte 2,3 und 5 sind eingebrochen! Begebt euch zu den Stützpunkten 1 und 4! Und beeilt euch! Eure Hilfe wird dringend benötigt!“, rief Jedyte durch und bekam prompt die Antwort: „Verstanden! Wir sind gerade an Stützpunkt 5! Sailor Uranus, Neptun und Pluto liegen bewusstlos in den Trümmern, wir haben sie in Sicherheit gebracht! Das Monster zerstört nun die Umgebung!“ „Ignoriert es! Ihr müsst zuerst die Stützpunkte bewachen, welche noch stehen!“, befahl Jedyte. „Es sind überall so viele Trümmer und Panik, was uns erschwert, zu den Stützpunkten zu gelangen! Wir sind jedoch schon auf dem Weg! Wir haben die drei Sailorkrieger mit uns genommen!“ „Meldet die Sachlage, sobald ihr euch dort befindet!“, bat Jedyte. „Jawohl, Kommandant!“, riefen die vier Kriegerinnen zurück und die Verbindung brach knackend und rauschend ab.   „Minako!“, schrien Amy und Hotaru, als sie zu ihrer Freundin geeilt waren. „Ihr kommt gerade rechtzeitig!“, keuchte Venus ganz offensichtlich erfreut über die Verstärkung. „Aber… was ist mit eurem Stützpunkt?“, fragte sie und Amy schüttelte den Kopf. Minakos Augen weiteten sich, bevor sich alle dem Monster vor ihnen zuwandten. „Unsere Angriffe sind nutzlos, aber vielleicht, wenn wir für die nötige Ablenkung sorgen würden, vielleicht hätten wir dann eine Chance?!“, gab Hotaru zu bedenken und Amy ließ ihre Brille über ihre Augen gleiten. „Gehen wir es an!“, rief sie entschlossen und tippte wild auf ihren Computer ein. „Jemand, der die Kunst des Schauspiels mit Füßen tritt, wird niemals auch nur in die Nähe meiner Bühne kommen! Liebespfeil der Venus, flieg und sieg!“, rief Minako entschlossen. Das Monster riss seinen Schlund weit auf und verschluckte den Pfeil. „Ups! Das ist wohl dumm gelaufen!“, rief Venus erschrocken. „Es kann also auch Dinge verschlingen…“, flüsterte Amy und tippte weiterhin auf ihren Computer ein. „Ich dachte, wir seien jetzt alle so stark? Warum können wir gegen diese Biester denn nichts ausrichten?“, fragte sie verzweifelt, als das Monster nun ausschlug. „Sense des Saturn, flieg und sieg!“, rief Hotaru, doch ihr Angriff zeigte keinerlei Wirkung. „Vereinigen wir unsere Kräfte!“, sagte Amy und alle drei nahmen sich an den Händen. „Leibgarde der Königin! Vereinigung der Kräfte!“ Stille. Alles Schreien, alles Beben hatte ein Ende, es schien alles für einen Moment stehen zu bleiben. Es strahlten drei Lichter in den Himmel: Ein warmes, orangefarbenes Licht, welches die Kriegerin der Liebe aussandte, ein kaltes, blaues, welches die Kriegerin des Wassers beschwor und ein neutrales lilafarbenes, welches von der Kriegerin des Todes ausging. „Angriff!“, schrie Amy und die drei stürzten auf das Ungeheuer zu und standen dadurch nicht mehr vor dem Theater. Das Untier wich ihnen jedoch aus und zerstörte mit einem lauten Krachen und Splittern das riesige Theater. „Nein!“, schrie Venus entsetzt auf, als die drei auf dem Boden landeten und die Explosion über sie hinwegfegte. Durch die Vereinigung ihrer Kräfte waren sie jedoch größtenteils vor dem Einfluss des Silberkristalls geschützt und kamen mit Schrammen davon. Das Monster schien sich nicht an der Explosion gestört zu haben. Es hatte von den Sailorkriegern abgelassen und wandte sich nun dem nächsten, größeren Gebäude zu. „Los, es sieht uns nicht! Zweiter Angriff!“, sagte Venus und die drei stürmten erneut auf den Gegner zu, dieses Mal von hinten. Ein leuchtender Strudel aus drei Farben bohrte sich in den Rücken des Ungeheuers und prallte daran ab. Mit lauten Schreien stürzten die drei zu Boden. „Also auch zu dritt… mit gemeinsamen Kräften haben wir keine Chance dagegen… Wir müssen… weiter…“ Ein helles Licht erschien in der Ferne. „Das ist… Reys Tempel…“, flüsterte Amy und sah erschöpft auf ihren Computer. „Es ist… der einzige Stützpunkt, der noch steht!“, keuchte sie und die drei halfen sich gegenseitig auf, bevor sie sich auf den Weg machten.   „Es steht nur noch ein Stützpunkt!“, rief Jedyte entsetzt aus. „Wenn auch noch der nächste einstürzt, dann… wird Neo Tokio für immer untergehen!“ Der Computerbildschirm bekam nun Risse und sprang auseinander. „In Deckung!“, schrien die Tenno und warfen sich auf den König, um ihn zu schützen, Kunzite erschuf ein Schutzschild über ihnen. „Wir müssen weg, weg aus diesem Palast! Er wird bald zusammenstürzen!“, rief Neflite panisch. „Ich gehe die Leute rausholen!“, brüllte Zoisite und war verschwunden. „Aber was ist mit Chibiusa?“, fragte Endymion laut, in diesem Moment erhellte ein goldenes Licht den Raum. „Habt ihr mich etwa vermisst?“, ertönte eine Stimme und Endymions Augen wurden größer. „Chibiusa!“, rief er aus, als das Mädchen auf dem Pegasus im Raum schwebte, welcher sein goldenes Horn hatte erstrahlen lassen.   *   „Ach nein welch eine Ehre! Die Königin persönlich zeigt sich mir! Muss ich mich jetzt etwa verbeugen?“ „Nein, verbeugen nicht“, antwortete ich. „Du solltest dich mir eher… beugen. Nicht verbeugen.“ „Verzeihen Sie, meine werte Königin, aber mein Kreuz tut so weh, dass ich mich leider nicht verbeugen kann… Da müssen wir das wohl umgekehrt machen… Schwarze Macht!“, schrie Metallia und ich konnte spüren, wie eine ungeheuerlich starke Kraft auf meinen Rücken einwirkte. „Glockenkette des Lichtes! Flieg und sieg!“, rief Sailor Tinyanko und die Macht ließ von mir ab, ich blickte auf. Eine Kette aus lauter Glöckchen umschlang das Monster, auf dem Metallia saß. Sie hatte die dunkle Fürstin ganz offensichtlich aus dem Gleichgewicht gebracht. „Wie konntest du überhaupt wiederauferstehen?“, rief ich, endlich wollte ich die Wahrheit wissen. „Kannst du dich noch daran erinnern, wie du mich vernichtet hast, Sailor Moon? Du hast meinen Körper und meine Seele vernichtet. Doch ein kleiner Teil meines Bewusstseins habe ich in Perilias Diadem abgespeichert, in dem großen Stein. Dieser Teil von mir hat überlebt. Als Sailor Galaxia die Welt mit ihren Sonnenflecken in Dunkelheit getaucht hat, hat mich diese gewaltige Kraft mit ihrer Finsternis wieder zum Leben erweckt. Gewiss, ich war schwach, aber ich habe den Ursprung des Chaos, was du versucht hast, wegzuschicken, in mich aufgenommen und durch die zusätzliche Kraft des Heiligen Grals bin ich unbesiegbar geworden! Zur Feier meiner Kraft habe ich selbst einmal mehr die Welt in Dunkelheit getaucht… erinnerst du dich? Ich wollte meine Kräfte testen und habe euch alle schlafen lassen. Das kann ich immer wieder tun, wie es mir beliebt!“ Ich erinnerte mich: Als Neo Tokio entstanden war, waren alle Menschen in einen langen Schlaf gefallen. Wer mich damals geweckt hatte, war Sailor Galaxia gewesen. „Ich habe den Zauber durchbrochen! Ich werde ihn wieder durchbrechen!“ „Es wäre doch auch unlustig, euch alle im Schlaf zu töten, ich will diese Welt leiden sehen, bevor ich sie mein eigen nennen kann! Deine Sailorkrieger sind ja nicht sonderlich stark, einige der Stützpunkte haben es wohl nicht geschafft. Meines Wissens nach steht nur noch einer und deine Krieger haben noch nicht einmal eines meiner sechs Monster besiegt. Wobei ich gerade sogar noch auf dem stärksten von ihnen sitze! Welch schwaches Bild! Und solche Krieger nennst du deine Leibgarde? Was sind das da überhaupt für komische Figuren neben dir? Die kenne ich ja noch gar nicht! Hast du sie als Sailorkrieger verkleidet, oder was?“ „Wir werden dir schon zeigen, wer wir sind! Rotierende Klauen! Fliegt und siegt!“, rief Sailor Redclaw und das Monster schrie auf. „Nicht schlecht, wirklich. Auch, wenn ihr mir kein einziges Haar gekrümmt habt. Aber wusstest du eigentlich, Königin, dass die Stützpfeiler nicht nur Neo Tokio stärken, sondern auch deine Macht darüber beeinflussen? Je mehr davon vernichtet werden, desto schwächer wirst du!“ „Sailorkrieger… geht zum letzten Stützpunkt und helft den anderen dort. Mit Metallia werde ich schon alleine fertig…“, flüsterte ich leise. „Aber Königin!“, wollte Aluminasirene protestieren, doch ich sah sie nun alle an. „Geht!“, befahl ich ausdrücklich und die vier nickten, bevor sie davonsprangen, um den anderen zu Hilfe zu eilen. „Ob das jetzt so sonderlich klug war? Dich ganz allein zu lassen?“ Metallia setzte erneut ihre Kraft ein, ein Strahl violetten Lichtes schoss auf mich zu, bis ich plötzlich eine mir sehr vertraute Stimme hörte: „Sailor Star! Lähme sie!“ Aber das waren doch… Nein, ich war nicht mehr alleine. Sie waren da. Die Starlights.   *   „Glaubst du allen Ernstes, dass du einen heiligen Tempel angreifen kannst? Feuersturm des Mars, flieg und sieg!“, schrie Rey, welche sich schützend vor dem Haus aufgebaut hatte und das Monster persönlich empfing. Das riesige Ungetüm wich zurück. „Hast du etwa Angst vor Feuer, mmh? Na warte, ich zeige dir, was es heißt, sich mit mir anzulegen!“, rief die Schwarzhaarige und warf einen Bannzettel auf den Feind, der jedoch augenblicklich verpuffte. „Dann eben nochmal Feuer! Feuersturm des Mars, flieg und sieg!“ Der Feuersturm rauschte auf das Monster zu, welches dem heißen Element jedoch gekonnt auswich. Damit setzte Rey den halben Wald um den Tempel herum in Flammen. „Mist! Ich kann das Monster damit nicht besiegen, sondern es nur von dem Haus fernhalten!“ „Rey!“ „Opa!“, rief Mars aus. „Was geschieht hier nur? Was wird aus dem Tempel?“, schluchzte der alte kleine Mann und sah plötzlich das Ungeheuer auf ihn zulaufen. „Renn weg, Opa! Schnell!“, rief Rey und warf sich vor ihn. Eine dunkle Faust traf sie in den Bauch und warf sie schreiend nach oben. Der Sturz war tief und als Rey auf dem Boden aufschlug, floss Blut über den Boden. Das dunkle, rote Blut einer Sailorkriegerin.   „Leuchtende Phönixflamme! Flieg und sieg!“, rief Sailor Vesta und schützte damit die verletzte Rey vor weiteren Angriffen. „Rey! Verlass mich nicht! Bitte, ich flehe dich an!“, rief der kleine Opa und hatte sich über seine Enkelin gebeugt. „Weg da!“, schrie Pallas, doch zu spät: Das Monster hatte den kleinen Mann bereits in seine Pranken genommen und warf ihn von sich. Noch bevor der kleine zierliche Mensch auf dem Boden aufschlug, war er tot. Überall waren Flammen, die Sailor Pallas zu löschen versuchte. „Rey!“ Minako stürzte auf ihre Freundin zu, zusammen mit Amy und Hotaru. Auch Jupiter kam schließlich, danach Haruka und Michiru. Es waren alle versammelt: Die Inner Senshis, die Outer Senshis und das Amazonenquartett. Und sie alle kämpften für den Tempel. Für Reys Tempel und den letzten Stützpunkt für Neo Tokio.   *   Der Wind tat gut in meinen Haaren. „Da vorne, Helios!“, sagte ich und deutete auf den bunten Regenbogen, der sich vom Boden bis in den Himmel erstreckte. „Sie scheinen sich alle an einem Ort versammelt zu haben, um gegen das Monster zu kämpfen!“, sagte der Pegasus und gewann noch ein wenig an Höhe. „Es sieht riesig aus! Sogar von unserer Position aus scheinen diese Dinger unbesiegbar!“, rief ich gegen den Wind an und Helios senkte den Kopf, ich konnte die Sorge in seinem Blick erkennen. „Hoffentlich kommen wir noch rechtzeitig!“, sagte er und legte wieder an Geschwindigkeit zu. „Wir müssen es einfach schaffen!“, sagte ich und biss die Zähne zusammen. „Die vereinten Kräfte der Sailorkrieger müssten ausreichen, das Monster zu besiegen. Sie sind viele.“ „Ja, aber es wird sie ungemein schwächen. Ich kann ihnen helfen.“ „Ja, nur du bist diejenige, die den goldenen Kristall benutzen kann, Chibiusa. Die Träume der Menschen wurden durch Metallia nicht angegriffen. Wahrscheinlich hat sie es gar nicht für nötig gehalten, da sie sowieso deinen Tod erwartet hat.“ „Vater hat mich nicht umsonst hierhin geschickt. Wir müssen den letzten Pfeiler Neo Tokios beschützen!“, erwiderte ich entschlossen. „Okay, Chibiusa, bist du bereit?“, fragte Helios und ich nickte. „Ja, ich bin soweit! Los geht’s!“ Das Monster war nah genug. Das Horn des Pegasus leuchtete auf und der goldene Kristall verschwand daraus. Wir flogen dicht über dem Boden. Helios buckelte und ich flog nach vorne, streckte die Hand aus, ergriff den goldenen Kristall und meine Flügel fingen den Flug ein wenig ab. Pegasus verwandelte sich in seine menschliche Gestalt zurück, da der goldene Kristall nicht mehr an seinen Körper gebunden war und wir beide rappelten uns, am Boden angekommen, auf. „Macht des goldenen Kristalls! Vernichte das Böse!“, rief ich entschlossen und das Utensil in meinen Händen leuchtete hell auf. Das Licht verband sich mit den Kräften der Sailorkrieger und mit einem hellen Leuchten bekam das Monster vor uns das gesamte weiße Licht ab. Mit einem tosenden Schreien verschwand es und hinterließ nur noch Asche auf dem Boden. „Ist alles in Ordnung bei euch?“, fragte ich besorgt und rannte auf die Sailorkrieger zu. „Chibiusa!“, rief meine Leibgarde erfreut. „Mars ist verletzt!“ „Uranus, Neptun und Pluto geht es auch nicht sonderlich gut!“ „Das ist schlecht“, sagte ich besorgt und trat an die Krieger heran, Rey hatte es noch am Schlimmsten erwischt. Doch da… kam schon das nächste Monster auf uns zu, dieses Mal hatte es seinen Kameraden mitgebracht. Na, das konnte ja noch etwas werden. „Schnell, ich benötige nochmals eure Kräfte!“, rief ich und alle vereinigten ihre Kräfte ein zweites Mal, und wir machten die nächsten beiden Monster platt. „Könnt ihr noch?“, fragte ich, da die Krieger um mich herum verzweifelt aufkeuchten und sich die zerschundenen Körper festhielten, einige stützten sich auch gegenseitig. „Da kommen nochmal zwei!“, rief ich und alle schauten verzweifelt in den dunklen Himmel empor, von welchem immer noch der Regen niederprasselte und nur die Schemen der nächsten beiden Monster erkennen ließen. Meine Augen blitzten gefährlich. Diese Viecher würden uns kennenlernen… und mit uns: Die Macht von Neo Tokio! „Gehen wir es an! Es folgt… das Finale!!!“, schrie ich laut.   *   Mit einem verzweifelten Schrei wurde Seiya durch die Luft gewirbelt wie eine störende Puppe, die man eben einfach mal in die nächste Ecke schleuderte, weil man mit etwas anderem spielen wollte. Ich keuchte, Metallia war eindeutig gefährlich, sie war der stärkste Gegner, gegen den ich je gekämpft hatte! Doch etwas hatte mir Mut gegeben: Ich hatte flüchtig meine Tochter auf Helios vorbeifliegen sehen, als wir uns gerade mit dem Feind beschäftigten. Zu meiner großen Erleichterung waren die fünf Monster verschwunden, das hieß, meine Sailorkrieger hatten es geschafft! Ich wusste, auf sie war Verlass! Ein weiterer Strahl dunkler Macht traf mich an der Schulter, ich wurde nach hinten geworfen und landete im Geröll. „Lässt du dich etwa ablenken, Sailor Moon?“ Sie hatte mich bei meinem alten Namen genannt… Sailor Moon… Doch ich war nicht mehr Sailor Moon! Ich war… Königin!! Königin Serenity! Die Herrscherin über Neo Tokio. Also… musste ich mich auch so verhalten! Die Starlights lagen bewusstlos am Boden, sie hatten mich wahrlich ritterlich verteidigt, ich war ihnen sehr dankbar. Ich rappelte mich auf und hob meinen Stab in die Höhe. „Du musst es nicht alleine tun, Serenity…“ Diese Stimme!! Sie war so vertraut… „Bist du es? Galaxia?“, hauchte ich und die stärkste aller Sailorkrieger materialisierte sich neben mir. „So ist es. Ich bin es!“, sagte sie und in meinen Augen bildeten sich Tränen der Freude. Sie war da… sie! Damit würde alles gut werden. Das glaubte ich zumindest. Ein helles Strahlen verriet mir schon im Voraus, was sie vorhatte: Sie wollte Metallias Sternenkristall haben, um sie damit unschädlich zu machen. „Das Chaos beherrscht wahrscheinlich ihren Sternenkristall, wir müssen ihn reinigen, dann dürfte der ganze Zauber gebannt sein!“, sagte Galaxia und die beiden gelben Lichter schossen auf die dunkle Königin zu, trafen sie auch… und erloschen! „Was… hat das zu bedeuten?“, fragte ich verwirrt und Galaxias Augen weiteten sich. „Sie… besitzt gar keinen Sternenkristall?“, fragte sie zutiefst erschüttert. „Das Chaos… es muss ihn zerstört haben. Das ist schlecht, wirklich ganz schlecht! Denn damit… bin auch ich völlig machtlos!“ „Macht des ewigen Lichtes! Schein… und heile!“, rief ich, mein Stab leuchtete hell auf, doch er zerbrach einfach, als das gewaltige Monster ihn mit seiner Pranke erwischte. „Lass dir was Besseres einfallen, Königin!“, höhnte Metallia und fing schallend an zu lachen. „Mein Licht… meine Kraft!“, rief ich entsetzt, fiel nach hinten… und wurde von Galaxia aufgefangen. „Vielleicht… gibt es noch eine Chance!“, sagte sie leise und ich sah auf. „Ich habe diese Waffe noch niemals angewendet… aber vielleicht klappt es!“, hoffte die stärkste Sailorkriegerin und baute sich schützend vor mir auf. „Willst du etwa zuerst sterben?“, fragte Metallia laut und mir lief es bei ihren Worten kalt den Rücken hinunter. Hier ging es nicht um Sieg oder Niederlage, sondern hier ging es um Leben oder Sterben. „Macht der Galaxie! Sieg… und zerstöre!“, rief Galaxia und ein Strahl hellroten Lichtes traf das Monster und schoss durch seinen Körper hindurch. Das Untier löste sich von diesem Loch ausgehend auf, als würde es von Flammen zerfressen werden. Metallia sprang noch rechtzeitig ab. „Interessant. Ihr habt meine jahrelange Arbeit mit Füßen getreten und zunichte gemacht. Aber das ist nicht schlimm. Denn der wirklich wahre Gegner… bin ich selbst.“ „Dann sollten wir dich wohl auch endlich vernichten!“ „Mamoru!“, rief ich erstaunt aus, als er mit seiner Leibgarde plötzlich neben mir stand. „Neflite… du bist also auch übergelaufen. Das habe ich mir schon fast gedacht, dass ihr mich alle verratet. Ich habe nichts anderes von Abschaum wie euch erwartet.“ „Gut, dann wird dir dieser Abschaum gleich mal zeigen, dass man die Seite nicht unterschätzen sollte, auf die wir uns gestellt haben!“, funkelte Neflite böse. „Du glaubst doch wohl nicht, dass wir dich entkommen lassen!“ Ich wirbelte herum. „Venus!“, rief ich aus  und erblickte all meine Sailorkrieger. „Es geht euch gut!“ „Wir haben große Verluste einstecken müssen…“ Da sah ich Reys Tränen, die Kriegerin war verletzt, und sie war traurig. „Opa…“, flüsterte sie schluchzend und meine Augen weiteten sich. War der alte Mann etwa…? „Wir wollen auch helfen, Königin!“ Zu meiner rechten Seite kamen mir Fischauge, Tigerauge und Falkenauge entgegengerannt. „Aber… ich habe euch doch evakuiert! Ihr solltet euch in Sicherheit bringen! Ihr besitzt doch keinerlei magische Kräfte! Ihr seid nur ein Klotz am Bein!“, rief Zoisite aufgebracht und ich schüttelte den Kopf. „Keiner meiner Freunde ist ein Klotz am Bein, solange sie unsere Welt beschützen wollen!“, erwiderte ich. „Wo ist Chibiusa?“, fügte ich noch die Frage an, die mir gerade in meinem Herzen brannte. „Sie ist mit Helios beim letzten Stützpunkt geblieben, um ihn zu bewachen. Falls da noch etwas kommen sollte…“, antwortete Sailor Ceres und ich nickte zufrieden. Das war eine gute Idee. Wir würden das auch alleine hinbekommen: Ein Team bestehend aus den Sailor-Guardians, welche die Inner-Senshi und Outer-Senshi beinhalteten, dem Amazonentrio, dem Amazonenquartett, den Sailor Animamates, den Starlights, Galaxia, Endymion und nicht zu vergessen, mir selbst. Fünfundzwanzig Kämpfer gegen einen Feind. „Und ihr glaubt jetzt, weil ihr in der Überzahl seid, habt ihr bessere Chancen?“, fragte Metallia und ließ alle Krieger außer mir einschlafen. „Das zieht nicht noch einmal! Silberkristall…“, setzte ich an und wollte alle wiedererwecken, doch in diesem Moment wurde ich angegriffen: „Pass auf deine Deckung auf, Sailor Moon! Du solltest dir im Moment doch wirklich eher Sorgen um dich selbst machen!“ Sie attackierte mich die ganze Zeit. Mächtige, magische Wellen schlugen über meinem Kopf zusammen und sprengten den Boden neben mir auseinander, Brocken und Staub flog durch die Luft. Ich hatte alle Hände voll zu tun mich selbst zu schützen. Doch ich musste eine Möglichkeit finden, meine Krieger wiederzuerwecken… Metallias Angriffe folgten immer schneller hintereinander und ließen mir bald schon keine Möglichkeit mehr, ihr auszuweichen. Schmerzen durchfuhren meinen Körper, als ich mit größter Anstrengung versuchte, die Macht des Silberkristalls aufrechtzuerhalten, obwohl ich von der dunklen Energie des Chaos getroffen wurde. Doch langsam spürte ich, dass ich an meine Grenze kam… Aber ohne mich würde doch alles fallen… oder? Wobei nein… es gab da noch jemanden, der es mit Metallia aufnehmen konnte. Wenn ich es mir recht überlegte, war es sogar die Einzige, die es mit ihr aufnehmen konnte!! Blut spritzte umher, als ich am Bein getroffen wurde. Warm strömte die Flüssigkeit über meinen Körper und ich sackte auf die Knie. Ich hatte es eingesehen. Meine Zeit war vorüber. Jetzt und hier. Ich war am Ende. Meine Kräfte hatten nicht ausgereicht… „Hiermit… danke ich ab!“, flüsterte ich erschöpft, aber deutlich. Metallias Lachen verstummte und sie hielt kurz in ihren Attacken inne. „Willst du jetzt etwa freiwillig aufgeben? Das glaube ich nicht! Und das soll eine Königin sein?“ Ich sah meine Feindin nur noch verschwommen, so schwach war ich bereits. Sie hatte recht gehabt. Mit den Pfeilern Neo Tokios war auch meine Kraft geschrumpft. Und ich war am Ende.   Die Königin ist am Ende! Das rote Blut tränkt ihr weißes Kleid, ihre müden Augen blicken zu ihrem Feind empor, bevor sie leblos zu Boden fällt und in die Dunkelheit versinkt. Was wird nun geschehen? Wird das Königreich nun fallen? Hat Metallia gewonnen? Es regnet immer noch in Neo Tokio, das tropfende Nass vermischt sich mit dem dunkelroten Blut der einstmals so starken Kriegerin. Neo Queen Serenity, Königin über das einstmals so strahlende Crystal Tokio… ist gefallen. Kapitel 38: Die neue Königin Crystal Tokios ------------------------------------------- Hallo ihr Lieben!   So, lange müsst ihr nicht mehr warten! Die letzten Kapitel kommen nun etwas schneller als in einem Abstand von einer Woche. Wir befinden uns schließlich schon… wie soll ich es ausdrücken?: In der Einleitung vom Ende dieser Geschichte? :-) Ich habe sie letzten Freitag endlich fertiggeschrieben, so, wie ich es euch versprochen habe!! Wie auch immer: Ich wollte mich herzlichst für die zahlreichen Rückmeldungen des Finalkapitels bedanken und hoffe, dass ihr auch weiterhin viel Spaß beim Lesen haben werdet! Jetzt werdet ihr endlich erfahren, ob Metallia gewonnen hat… und ob Bunny jetzt wirklich tot ist!   Bis zum nächsten Kapitel!! Eure Lisa-Marie91       Kapitel 38: Die neue Königin Crystal Tokios     Die Stimmung zwischen uns war wirklich sehr angespannt. Ich gab Helios kurzzeitig wieder den goldenen Kristall zurück, damit er in der Luft nach weiteren Feinden Ausschau halten konnte, doch es kamen keine weiteren Monster. Die Sailor Guardians waren aufgebrochen, um der Königin zu Hilfe zu eilen. Mama… hoffentlich ging es ihr auch gut!? Weitere Beben versetzten die Menschen um uns herum wieder in Panik und ich sah mich unruhig nach einem Feind um, während Helios irgendwo über mir schwebte. Wir waren ein gutes Team: Er hatte den Luftbereich und ich den Bodenbereich im Blickfeld. Plötzlich krampfte sich mein Herz zusammen. Ich keuchte auf und sank auf die Knie, als mir die Luft wegblieb. Was… war das für ein Gefühl?! Plötzlich hörte ich die Stimme von Helios in meinem Kopf: „Chibiusa, die Angriffe von Metallia haben anscheinend aufgehört. Ich kann ein helles Licht erkennen… kannst du dir erklären, was das zu bedeuten hat? Heißt das, Königin Serenity hat den Feind besiegt?“ Nein, so fühlte es sich nicht an, es fühlte sich eher an, als wäre etwas Schreckliches passiert. „Prinzessin! Das Licht… es kommt plötzlich auf mich zu! Ich lande!“ Und schon stand er neben mir und sah mich besorgt an, als er mich auf Knien entdeckte. „Was ist mit dir…?“, setzte er an, doch da kam dieses Licht von oben angerauscht: Es sah beinahe aus wie eine Sternschnuppe, doch sie flog nicht an mir vorbei, sondern direkt auf mich zu und traf mein Herz. „Chibiusa!“, schrie Helios neben mir und ich spürte, wie ich nach hinten fiel.   Vor mir… erschien eine Gestalt, die mir vertraut vorkam. Sie sah Bunny so ähnlich! „Wer bist du?“, fragte ich. „Ich bin Queen Serenity“ „Queen Serenity? Aber… das ist doch meine Mama!“, rief ich verwirrt. „Ja, das ist richtig. Deine Mutter ist Neo Queen Serenity. Aber ich… bin Neo Queen Serenitys Mutter aus der Zeit des Silvermilleniums!“ Meine Augen weiteten sich. Das Silberjahrtausend…  ich erinnerte mich daran, wie mir meine Eltern von dieser längst verflossenen Zeit erzählt hatten, es war ein Zeitalter des absoluten Friedens gewesen. „Warum bist du hier?“, fragte ich weiter. „Normalerweise wäre ich in einer anderen Form erschienen. Einer menschlichen. Nicht wie bei dir in einer Vision. Deine Mutter hat mich auch so gesehen - bei ihrer Krönung.“ „K… Krönung? Was soll das heißen? Meine Mutter ist doch die Königin!“ „Ja… aber sie ist nicht mehr stark genug, um die dunkle Macht, welche in diese Welt eingedrungen ist zu besiegen! Deswegen… hat sie ihren Titel aufgegeben“, sagte Queen Serenity traurig. „Was??“, fragte ich langgezogen. „Sie hat…. Abgedankt?“ „Ja. Und durch diese Tat… wird es eine neue Königin von Crystal Tokio geben… dich! Ich kann dich jedoch nur krönen, wenn es dafür einen Zeugen gibt… Bist du da, Helios?“ „Ja, das bin ich!“, ertönte die Antwort und als ich mich umdrehte, stand der Wächter von Elysion neben mir. „Wächter des goldenen Kristalls, bezeugst du hiermit alles, was du jetzt gleich sehen wirst, vor der gesamten Welt, in die ihr beide gleich wieder entlassen werdet, sobald dieser Akt vollzogen wurde?“ „Ich schwöre es!“, kam die Antwort neben mir und er ergriff ermutigend meine Hand. „Sehr gut. Dann kröne ich dich, Chibiusa, zur neuen Königin Crystal Tokios! Du wirst von nun an die Crystal Queen Serenity sein, strahlender und mächtiger als die Herrscher vor dir. Mögest du diese Welt vor ihrem Untergang bewahren… und deine Mutter retten!“ Ich spürte, wie sich etwas schweres auf meinem Kopf niederließ. War das etwa… eine Krone? „Meine Mutter… retten? Ist sie denn in Gefahr?“ „Ja, in großer Gefahr! Nutze die Macht des Silberkristalls und vereine sie mit dem goldenen Kristall, um die ultimative Kraft zu erwecken! Und vergiss nicht, die Kraft der Menschen für diesen Kampf zu nutzen! Diese Kombination wird dir zu ungeheurer Stärke verhelfen!“ „Dankeschön, Queen Serenity!“ Ich verbeugte mich tief. „Jetzt geht. Alle beide! Rettet diesen Planeten… und mit ihm… das gesamte Sonnensystem!“   Ruckartig setzte ich mich auf. Mein Blick war entschlossen. „Los geht’s, Helios!“ „Sehr wohl, Crystal Queen Serenity!“ Gehorsam breitete der Pegasus augenblicklich seine Flügel aus und sah mich über die Schulter hinweg auffordernd an, doch ich errötete. „Nenn mich nicht so… du sollst mich bei meinem Namen nennen!“, sagte ich noch, bevor ich aufstieg und sich Helios in die Luft erhob. „Ich fliege in die Richtung, aus der das Licht kam!“, sagte das Fabelwesen und legte an Geschwindigkeit zu. Ich fasste unbemerkt an meinen Kopf und musste lächeln, als ich die schwere Krone fühlen konnte. Tatsächlich. Jetzt war es soweit. Ich war die Königin! Und ich würde alle retten, einfach alle! Als wir immer näher heranflogen, sah ich viele Sailorkrieger am Boden liegen. Und in ihrer Mitte sah ich sie, meine Mutter: Sie lag in einer großen Blutlache. „Mama…“, flüsterte ich geschockt. „Heile sie mit deinem Silberkristall, sobald wir gelandet sind! Ich werde Metallia solange ablenken!“, sagte Pegasus und setzte bereits zur Landung an. Ich sprang von seinem Rücken hinunter und eilte zu meiner Mutter.   *   „Willst du wissen, wie wir deine Monster besiegen konnten? Die Antwort sitzt auf meiner Stirn! Los! Hol ihn dir doch, den goldenen Kristall! Er ist die einzige Macht, welche du noch nicht besitzt, Metallia!“, rief Helios und erhob sich wieder in die Lüfte. „Du dummes Pferd! Glaubst du wirklich, dass du stärkere Kräfte als ich besitzt? Du Narr! Auch, wenn du meine Monster alle allein fertig gemacht hast, bedeutet das gar nichts!“ Metallia schoss dunkle Energie hinterher, doch Pegasus wich ihren Angriffen aus. Das machte die dunkle Herrscherin wütend: „Glaub bloß nicht, dass du lange vor mir fliehen kannst!“, rief sie und griff ihn weiterhin an, bis Helios auf einmal grinste: „Ich habe sie gar nicht allein vernichtet. Du vergisst da jemand sehr wichtigen: Die Erbin des Thrones!“ „Chibiusa ist tot!“, schrie Metallia, doch hinter ihr holte sie eine Stimme in die Realität zurück: „Ach ja? Bist du dir da sicher?“ Die dunkle Fürstin wirbelte herum und sah… „Die kleine Lady!“, entfuhr es ihr.   *   „Silberkristall… heile sie!“, sagte ich und setzte meine Energie frei. Ein helles Strahlen blendete mich kurz, dann spürte ich, wie sich die Hand meiner Mutter um meinen Unterarm schloss. „Chibiusa…“ „Steh auf! Ganz vorsichtig!“, sagte ich leise und sie erhob sich. „Meine Krieger…“, flüsterte sie leise. „Silberkristall… erwecke sie!“, befahl ich und augenblicklich öffneten alle die Augen. „Du kannst wirklich schon sehr gut mit dem Kristall umgehen! Ich bin sehr stolz auf dich!“ „Helft ihr mir, diese Kreatur zu zerstören?“, fragte ich in die Runde und sah allgemeines, grimmiges Nicken, dann rappelten sich alle auf. Dann hörte ich plötzlich Metallia schreien: „Chibiusa ist tot!“ „Ach ja? Bist du dir da sicher?“, antwortete ich ihr, ich konnte nicht verhindern, dass in meiner Stimme ein gewisser Selbststolz mitschwang. „Die kleine Lady!“, sagte die Herrscherin entsetzt, ich schüttelte den Kopf. „Nein, nicht mehr Kleine Lady und auch nicht mehr Große Lady! Crystal Queen Serenity steht vor dir!“ „Also deswegen hat Serenity abgedankt… sie hat dir ihre Kräfte übertragen und dich damit zur Königin gemacht!!“ „Richtig! Und jetzt, wird es Zeit für deinen Untergang, Metallia! Endgültig! An alle Kämpfer: Formation!“ Ich stand in der Mitte, links von mir Bunny, welche Mamoru, der rechts von mir stand, bei den Händen genommen hatte. Um uns herum standen Fischauge, Tigerauge und Falkenauge in einem Kreis, sie hatten sich ebenfalls an den Händen genommen und Falkenauge hatte mir eine Hand auf die Schulter gelegt. Um das Trio herum hatte sich das Quartett im Kreis aufgestellt, sie hielten sich ebenfalls an den Händen und hatten konzentriert die Augen geschlossen. Sailor Juno hatte Fischauge die Hand auf die Schulter gelegt. Als nächsten Kreis folgte das Fünferteam der Sailor Animamates, welche sich gemeinsam mit Galaxia zu einer Gruppe zusammengeschlossen hatten. Galaxia hatte eine Hand auf die Schulter von Sailor Ceres gelegt. Dahinter befand sich ein Kreis aus den Starlights und den vier Generälen. Kunzite hatte die Hand auf die Schulter von Sailor Iron Mouse gelegt. Der äußere Ring flankierten nur Sailor Guardians: Die acht Sailorkriegerinnen der inneren und äußeren Planeten. Hier stellte Sailor Pluto die Verbindung zu den inneren Ringen her. „Helios! Komm!”, rief ich und der Pegasus verwandelte sich noch im Flug in den Priester zurück und stand mir gegenüber. Er nahm mich bei den Händen und legte mir den goldenen Kristall in die rechte Hand. In meiner linken Hand befand sich der Silberkristall. Jetzt war es Zeit! Jetzt… würde sich zeigen, wie stark ich wirklich war. Mit der Hilfe aller! „Und hiermit… vereinigen wir unsere Kräfte!“, schrie ich hinaus. Zuerst fingen Helios und ich an zu leuchten, golden strahlte unser Licht in den Himmel. Danach strahlten Bunny und Mamoru… in einem gleißenden Silber, so wie die Kristalle der Stadt immer geleuchtet hatten… Danach das Trio… in einem wundervollen Blau. Dann das Quartett in einem strahlenden Rosa, welchem meinem Haar alle Ehre machte. Der Ring von Sailor Galaxia und den Animamates leuchtete in einem warmen Orange. Die Starlights und die Generäle… in einem neutralen Grün. Die Inner und Outer Senshis… in einem kraftvollen Rot. Von oben mussten wir wie ein Regenbogen aussehen, wie eine Blume, welche ihre verschiedenfarbigen Blütenblätter präsentierte, eines schöner wie das andere. Und jetzt… kam noch die letzte Kraft hinzu:   „An alle Menschen! Ich, die Erbin von Neo Tokio spreche zu euch! Die neue Königin: Crystal Queen Serenity! Ich bitte euch um eure Mithilfe! Nach dem großen Krieg gegen Galaxia ist es einem einzigen Feind gelungen, zu überleben! Nur mit eurer Hilfe schaffen wir es, ihn zu besiegen und endgültig Frieden und Ruhe auf unseren Planeten zu bringen! Bitte… ich habe euch schon einmal darum gebeten! Schenkt mir die Kraft eurer Träume! Nichts ist stärker als diese Kraft! Vereint diese Kraft! JETZT!“   Der goldene Kristall erstrahlte in meiner rechten Hand, der Silberkristall in meiner linken. Ein gleißend goldenes Licht breitete sich von der Mitte der Ringe aus… Verschlang den ersten Ring, den zweiten, den dritten, den vierten, den fünften, den sechsten… und den siebten. Erstrahlte hell in den Himmel hinaus, reichte weit über das Sonnensystem hinaus in andere Dimensionen… Und verschlang die Erde. Verschlang alle Planeten: Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun, Pluto und erhellte die gesamte Galaxie für einen Moment. Die Kraft, welche alle gemeinsam aufbrachten: Sie löschte Metallia auf der Stelle aus: Die dunkle Königin verbrannte darin wie in einem offenen Feuer: Das Chaos hatte keinerlei Chance mehr, sich in einem weiteren Schlupfwinkel zu verstecken oder einnisten zu können, es wurde vernichtet, und das endgültig. Das alte Diadem von Perilia zersplitterte, und schließlich zersprang auch der Heilige Gral, welchen sich das Chaos einverleibt hatte, in tausend Stücke, welche das Licht mit sich nahm. Doch das Licht hatte nicht nur zerstörerische Auswirkungen: Die Regenwolken verzogen sich, Gebäude fügten sich wieder zusammen, Risse im Boden wurden beseitigt, Verletzungen und Wunden verschwanden und die dunklen Erinnerungen wurden in den Herzen der Menschen ein wenig zur Seite gedrängt. Das Licht erlosch… und die Sonne löste es mit seinen hellen Strahlen ab, welche jedem das Gemüt ein wenig erheiterten. Die Erde war gerettet - und mit ihr auch das Universum… und nicht zu vergessen Neo Tokio. „Die Pfeiler… sie stehen wieder!“, war das Erste, was Neflite sagte. „Es ist geschehen. Metallia ist tot!“, rief Kunzite aus und alle fingen an zu lachen und zu jubeln. Es war vorbei. Alles war gerettet.   *   „Ich bin so stolz auf dich, meine Tochter. Du bist wahrlich erwachsen geworden und ich bereue es nicht, dass ich abgedankt habe!“, sagte ich und Chibiusa lachte. „Mama! Ich bin so froh, dass es dir gutgeht! Es tut mir leid, wie ich reagiert habe! Es war einfach nur dumm von mir! Doch keine Angst, Helios hat mich wieder zur Besinnung gebracht!!“ Ich schielte zu dem Priester von Elysion herüber, welcher ein wenig rot wurde. „Chibiusa… ich denke, die Träume der Menschen sind bei dir sehr gut aufgehoben. Es ist nicht mehr nötig, dass ich über den goldenen Kristall wache. Ich vertraue ihn dir ruhigen Gewissens an! Möge seine Kraft dich in Momenten stärken, wo du schwach bist und dich in Momenten des Glücks mit Freuden erfüllen.“ „V… Vielen Dank!“, sagte Chibiusa und der goldene Kristall fügte sich zusammen mit dem Silberkristall in ihre Krone ein. „Ich würde fast sagen… jetzt veranstalten wir noch eine richtige Krönung für dich, oder? Damit dich auch jeder angemessen feiern kann!“, schlug ich zwinkernd vor und meine Tochter strahlte mich glücklich an, bevor sie nickte.   Kapitel 39: Schmerzlicher Abschied ---------------------------------- Hallo meine Lieben!!   Vielen herzlichen Dank für eure Rückmeldungen zum Finale, es freut mich wirklich sehr, dass es euch gefallen hat!! Habt ihr wirklich geglaubt, dass ich Bunny umbringen würde? Ich lass doch nicht die Hauptperson sterben!! O.o Naja, jetzt seid ihr ja schlauer ;-) Dies ist zur Information übrigens das letzte Kapitel. Es folgt am Samstag nur noch ein kurzer Epilog. Ich wünsche euch wie immer viel Spaß beim Lesen!!   Eure   Lisa-Marie91   PS: Wer Musik dabei hören will: http://www.youtube.com/watch?v=2U9AniybhMk und am Ende: http://www.youtube.com/watch?v=UJVcaIQsB9E&feature=related       Kapitel 39: Schmerzlicher Abschied     Mein liebes Tagebuch,   seit dem Kampf mit Metallia sind nun tatsächlich drei Jahre vergangen. Ich hätte nie gedacht, dass all die Jahre des Wartens sich in so einem blutrünstigen, plötzlichen Kampf entladen würden. Ich habe Metallia damals wahrlich unterschätzt. Nie wäre ich auch nur auf die Idee gekommen, dass sie einen Teil ihrer Seele in den Stein eines Diadems eingesperrt hat und dieser Teil von ihr überlebt hat - und sich auch noch Kräfte angeeignet hatte, welche meine Vorstellungsmöglichkeiten völlig überschritten haben. Ich war wirklich schwach gewesen. Aber ich habe gelernt, dass Schwäche auch zum Menschsein gehört, ebenso wie auch Stärke, nach welcher so viele Menschen streben. Ich hatte vorher noch nie meine Grenzen kennengelernt, selbst im Kampf gegen Galaxia hatte ich immer an mich geglaubt und wollte keine Einschränkung meiner Fähigkeiten sehen. Doch in diesem Kampf vor drei Jahren… hat es in mir „Klick“ gemacht. Ich habe verstanden, dass es nicht an mir ist, diese Fehde zu beenden - sondern dass es die Aufgabe meiner Tochter war. Und nun? Haben wir heute wieder diesen einen Tag. Jenen Tag, der in den japanischen Kalendern als Feiertag gekennzeichnet worden ist. Chibiusa ist genau heute vor drei Jahren gekrönt worden… wie schnell doch die Zeit vergeht! Ich habe sie in ihren neuen Pflichten unterstützt, so viel es mir nur möglich war, schließlich habe auch ich dieses Land für eine gewisse Zeitspanne regiert und weiß, was es heißt, eine Königin zu sein. Ich bin wirklich froh, dass sie all diese Aufgaben hier so gut meistert. Seit sie vor einem Jahr Helios geheiratet hat und er das Amazonentrio zu seiner Leibgarde ernannt hat, ist das Herrscherpaar komplett mit einem starken Team ausgerüstet und der Stich der Schuld, der mich überfällt, sobald ich an die zukünftigen Ereignisse denke, ist nicht mehr so schlimm wie vorher. Neo Tokio hat schließlich Crystal Queen Serenity und König Helios, welches an seiner Spitze steht und den Frieden bewahrt. Chibiusa braucht mich nicht mehr. Sie ist stark. Vielleicht sogar stärker als ich… Dies hier sind wohl meine letzten Tage im Kristallpalast. Allmählich wird es Zeit, dass Mamoru und ich es Chibiusa sagen… doch alles zu seiner Zeit! Sie hat vermutlich schon Verdacht geschöpft, schließlich waren die Sailor Guardians, Endymion und ich oft genug plötzlich verschwunden. Vielleicht weiß sie es schon und es bedarf keinerlei Erklärung mehr? Mein liebes Tagebuch, ich weiß, dass meine Entscheidung richtig sein wird! Ich hoffe dennoch, dass ich sie nicht bereuen werde!   Bis bald,   Usagi     Seufzend legte ich die Feder beiseite und schlug gedankenverloren das kleine Büchlein zu. Ich trug ein hellrosafarbenes Kleid und meine blonden Odangos wiegten sanft im Abendwind. Die untergehende Sonne malte ihre dunkelroten Schatten an die Wände des großen Raumes und ich trat zum Balkon hinaus. Es war heute so ein Abend wie damals auch… Ich erinnerte mich noch sehr gut daran…, als ob es erst gestern gewesen wäre. „Bist du bereit, Bunny?“, fragte eine sanfte Stimme hinter mir und Mamoru nahm mich in den Arm. Seufzend schmiegte ich mich an ihn. „Ja, ja, ich bin bereit“, sagte ich und lächelte. „Gut, dann machen wir uns auf den Weg, sie zu verabschieden!“ „Ja, machen wir uns auf den Weg!“   *   „Bist du traurig, dass sie gehen, Chibiusa?“, fragte Helios mich gerade und ich wandte meinen Blick von diesem atemberaubenden Sonnenuntergang ab. „Ja, ein wenig schon. Irgendwie habe ich diese Musikgruppe doch in mein Herz geschlossen. Doch nicht nur sie werden wir verabschieden, auch die Sailor Animamates werden auf ihre Heimatplaneten zurückkehren…“ „Königin?“ Es klopfte zaghaft an der Tür und ich drehte mich zu meiner Zofe um, welche vorsichtig den Kopf in den Raum hineinsteckte. „Ja, Kathrin?“, fragte ich und die junge Frau betrat nun den Thronsaal. Ihre braun gelockten Haare reichten ihr bis knapp über die Taille und sie lächelte sanft, als sie auf mich zutrat. „Majestät, die Abreise fängt gleich an. Sie sollten sich gleich auf den Weg begeben, sonst wird die Sonne bereits untergegangen sein, bis Ihr den Ort erreicht!“, sagte meine Zofe und ich lächelte sie freundlich an. Sie war mir neben Hotaru eine liebe Freundin geworden. „Vielen Dank, Kathrin. Helios und ich werden uns gleich auf den Weg machen! Du darfst gehen!“ Die schmale Gestalt verneigte sich leicht und trat aus dem Raum hinaus. „Bereit, Chibiusa?“, fragte Helios und ich nickte. „Ja, bereit!“ Wir küssten uns noch einmal kurz, dann liefen wir händchenhaltend aus dem Palast hinaus.   *   „Tja, Schätzchen, irgendwie haben wir doch eine ganze Weile auf eurem Planeten gelebt, was?“, fragte Seiya und ich nickte. „Stimmt. Eure Prinzessin wird euch sicherlich schon vermissen!“, sagte ich lächelnd. „Auch wir wünschen euch eine gute Heimreise und bedanken uns für eure wertvolle Unterstützung!“, sagte Crystal Queen Serenity, welche gerade mit König Helios nähergetreten war. Die Starlights knieten kurz nieder. „Vielen Dank, Majestät!“, sagte Yaten und sie erhoben sich wieder. „Wir wünschen euch alles Gute. Bleibt so wie ihr seid - und beschützt weiterhin diesen Planeten! Ihr könnt es! Gemeinsam seid ihr unglaublich stark!“, sagte Taiki und alle Umstehenden mussten lächeln. „Vielen Dank!“, sagte Chibiusa und ich nickte. „Damit hast du recht, Sailor Star Maker“, bestätigte ich und meine Tochter lief rot an. „Also dann, bis bald!“, sagte ich und die Starlights nahmen sich bei den Händen. „Bis bald! Und bleibt schön brav!“, sagte Seiya noch, dann schossen sie in den Himmel und verschwanden funkelnd, bis die Sterne sie verschluckt zu haben schienen. „Eigentlich sollte man ja froh sein, wenn Freunde nach Hause zurückkehren, aber es stimmt mich doch irgendwie traurig“, sagte Chibiusa und ich konnte ihre Gefühle wirklich nachvollziehen. „Für uns wird es auch eine Umstellung. Wir leben nun auch schon mehrere Jahre hier“, sagte Sailor Iron Mouse. „Doch unsere Heimatplaneten brauchen uns nun auch wieder!“, sagte Red Claw und die vier nickten. „Ich werde euch helfen, sie in den Weiten der Galaxie wiederzufinden! Ebenso wie ich euch das letzte Mal geholfen hatte, die Erde erreichen zu können!“, sagte Sailor Galaxia und ich nickte. „Vielen Dank für eure Hilfe! Ohne euch hätten wir es nicht geschafft!“, sagte ich und alle fünf lächelten. In Aluminasirenes Augen schimmerten bereits Tränen. „Es war eine Ehre, in Ihren Diensten gestanden zu haben, ehemalige Königin Serenity!“, sagte Sailor Iron Mouse und alle fünf nahmen sich bei den Händen. „Eine gute Heimreise!“, wünschte Chibiusa, auch sie wischte sich eine versteckte Träne aus den Augenwinkeln. „Ja! Eine gute Reise!“, wünschte ich ebenfalls und wir winkten, als die fünf ebenso wie die Starlights im Himmel verschwanden und mit den leuchtenden Schweifen der Auguststernschnuppen verschmolzen, welche gerade über den Himmel zogen. „Die Sonne ist schon fast untergegangen. Wir sollten in den Palast zurückkehren“, schlug Helios vor, doch ich senkte den Kopf. „Wartet“, sagte ich und das neue Königspaar blieb etwas verwirrt stehen und sah mich an. Endymion nahm meine Hand, die Tenno stellten sich links neben ihn auf, meine Sailor Guardians flankierten meine rechte Seite. „Meine liebe Chibiusa… du weißt doch, dass wir alle in letzter Zeit sehr oft weg waren und du hast dich bestimmt gefragt, wo wir waren. Naja… wir waren alle auf dem Mond.“ „Auf dem Mond?“, fragte die Königin verwundert. „Ja. Wir haben alle geholfen, die alten Ruinen des Silvermilleniums wieder aufzubauen… zu dem wunderschönen Palast, der er früher einmal gewesen war. Mitsamt dem Garten und den ganzen anderen Gebäuden, auf dem die Menschen gelebt haben“, erklärte ich und lächelte warm.   *   „Aber… warum habt ihr das gemacht?“, fragte ich. Wollten sie etwa ein Museum auf dem Mond errichten, um den Menschen Neo Tokios zu zeigen, wie es dort früher ausgesehen hatte? Aber warum hatte meine Mutter dieses traurige Lächeln auf dem Gesicht? „Hör zu, Chibiusa. Du herrscht nun seit drei Jahren über Neo Tokio, und als Zentrum der Erde so gesehen über den gesamten Planeten. Du hast einige gute Entscheidungen getroffen und dein junges Blut bringt einige frische Ideen in die Politik und erleichtert es den Menschen, auf ihr zu leben. Doch wir, sind dir im Weg. Unsere Unsterblichkeit wird irgendwann zu deinen Lasten fallen, und das wollen wir nicht. Daher haben wir uns entschieden, dass wir auf den Mond gehen werden“, sagte die ehemalige Königin und meine Augen weiteten sich ungläubig. Dann… war das ein Abschied?! „Das heißt… wir werden uns… nicht mehr wiedersehen?“, fragte ich, meine Stimme klang plötzlich wieder wie die Kleine Lady von früher. „Oh nein. Du wirst uns immer sehen können, Chibiusa. Und zwar, wenn du in einer sternenklaren Nacht in den Himmel schaust. Der Mond wird dir immer zeigen, dass wir bei dir sind!“, sagte meine Mutter und ich spürte, wie mir die Tränen in die Augen stiegen. „Nein! Bleibt bei mir! Bitte!“, sagte ich und rannte meiner Mutter in die Arme. Sie streichelte meinen Rücken, ganz sanft, ganz vorsichtig. „Eigentlich hatte ich mir geschworen, nicht zu weinen, Chibiusa…“, flüsterte sie und diese Worte katapultierten mich in die Vergangenheit zurück, weit, weit zurück, an den Steg am See, kurz bevor ich in die Zukunft zurückkehrte. Da hatte sie sich auch geschworen, nicht zu weinen und hatte es trotzdem getan. „Also werdet ihr uns verlassen?“, fragte Helios und Endymion antwortete: „Ja. Wir vertrauen Euch die Erde an, König. Wir haben vollstes Vertrauen in eure Fähigkeiten. Ihr werdet das schon hinbekommen. Und wenn ihr jemals Hilfe brauchen solltet - sind wir nicht weit weg“, sagte der ehemalige König und alle blickten zum Mond empor, der bereits heller strahlte als zuvor, wo ihm noch das Licht der Sonne seinen großen Auftritt gestohlen hatte. „Ich wünsche Euch viel Glück“, sagte Endymion und schüttelte Helios verhalten die Hände, bis sie sich schließlich doch umarmten. „…Schwiegersohn“, fügte er noch leise hinzu. Bunny ließ mich los und Amy kam zu mir. „Liebe Chibiusa. So lange Zeit hast du mit deinem frohen Lebensgeist unser Gemüt erhellt und dafür danken wir dir sehr. Wir alle haben auch ein Geschenk für dich… sieh es als Erinnerung an eine längst vergangene Zeit!“, sagte die Kriegerin des Wassers und reichte mir einen Bilderrahmen. Auf diesem Bild waren wir alle drauf: Bunny, Mamoru, Amy, Rey, Minako, Makoto, Haruka, Michiru, Hotaru, Setsuna und natürlich ich selbst. Ich hatte einen Hut mit einer Schleife darum auf und selbst die Katzen flankierten die Seite des Königspaares. „V… Vielen Dank!“, brachte ich heraus. „Luna, Artemis und Diana werden bei dir bleiben“, hörte ich meine Mutter sagen und ich sah auf. „Nicht wahr, Luna? Ihr wart beide schon immer die Ratgeber des Königspaares und werdet es auch weiterhin bleiben!“ „Ja Bunny!“, sagte Luna traurig und meine Mutter schloss die Katze in ihre Arme. „Ich danke dir, Luna… für alles. Ohne dich hätte es niemals einen Anfang genommen. Du hast mir die Kraft geschenkt, mich in Sailor Moon zu verwandeln. Ohne dich… würde es nun diese Zukunft nicht geben“ „Oh Bunny… ich werde dich vermissen!“ „Du kannst mich ja besuchen kommen!“, flüsterte meine Mutter und die alte Katze, deren Fell allmählich so grau wie Dianas wurde, nickte mit feuchten Augen. „Mein lieber Artemis. Wie viele Abenteuer haben wir erlebt? Wie viele?“ Minako heulte wie ein Schlosshund und erwürgte ihre alte Katze beinahe. „Ahhh… Ahhh! Minako! Lass mich los! Bitte… ich…!“, brachte Artemis würgend hervor und alle lachten verhalten. „Wehe du stellst irgendetwas an! Verkratz das Bettlaken der Königin nicht! Du weißt, du hast in diesem Bett sowieso nichts zu suchen…!“, führte Venus unbeeindruckt fort. „Bis bald, Chibiusa. Sei schön artig!“, sagte Rey neckend und fuhr mir kurz über die Wange. „Ich bin kein kleines Kind mehr!“, sagte ich, doch meine Tränen bewiesen das Gegenteil… oder nicht? „Ich weiß. Tut mir leid. Kleine Angewohnheit von mir. Du warst eben schon immer die Kleine Lady. Doch nun bist du Königin! Du schaffst das schon!“ „Natürlich schafft sie das!“, sagte Jupiter. „Da gibt es noch eine Kleinigkeit, Chibiusa…“, sagte Bunny und ich sah auf. Noch etwas? „Wir werden auch ein paar Menschen mit uns nehmen. Unter anderem…“, setzte sie an, doch da sah ich sie bereits: „Kenji… Ikuko… Shingo…“, flüsterte ich, als ich meine Großeltern hinter Bunny hervortreten sah. „Chibiusa… unsere Zeit ist auch langsam gekommen, wir werden auch nicht jünger. Und wir wollen unbedingt einmal sehen, wo unsere Tochter früher einmal gelebt hat!“, sagte meine Oma und ich lächelte sie traurig an. Wie oft hatte sie immer für mich gekocht und gebacken und sie war immer so lieb zu mir gewesen… „Wir wollen noch auf ein letztes Abenteuer, Chibiusa. Dafür sind wir noch nicht zu alt!“, sagte Kenji und schwang seinen Gehstock in die Luft. „Macht es gut, ihr gebt wirklich ein tolles Königspaar ab!“, sagte Haruka. „Bis bald!“, verabschiedete sich Michiru. „Das Meer wird euch immer leiten… vergesst das nicht!“ „Nein, bestimmt nicht!“, versprach ich ihr. „Oh Puuuuu!“, sagte ich und rannte in die offenen Arme von Sailor Pluto. „Der Tag des Abschieds ist gekommen. Doch keine Angst, Kleine Lady, wir werden uns wiedersehen!“, versprach sie und ich nickte schluchzend in ihre Brustschleife hinein. „Hotaru…“, flüsterte ich. Meine erste richtige Freundin. Das tat mir im Herzen weh. „Warum gehst du mit?“, fragte ich sie und sie errötete etwas. „Naja... Weißt du… ich wollte es dir schon die ganze Zeit sagen… Shingo und ich… wir sind… nun ja…“ „Ein Paar!“, unterbrach Shingo sie und ich starrte die beiden an. „Ihr… seid ein Paar?“, fragte ich verdutzt und Hotaru nickte schüchtern. „Und außerdem ist Pluto mit…“ „Ich bin mit Dr. Tomoe zusammengekommen!“, grinste die Kriegerin mit den grünen Haaren und mir entgleisten die Gesichtszüge. „Waaaaaas?“, fragte ich verdattert. „Ja aber, wen nehmt ihr denn jetzt alles mit auf den Mond? Wie viel habe ich denn in den drei Jahren Regentschaft verpasst?“, fragte ich perplex. „Also ich nehme natürlich meinen Motoki mit!“, strahlte Venus und ich starrte den hochroten blondhaarigen jungen Mann an. Minako war mit Motoki…? „Und ich nehme Yuichiru mit!“, sagte Mars und der Braunhaarige hielt sie glücklich am Arm fest. „Das hat also auch endlich geklappt…“, flüsterte ich. „Ich werde Amy mitnehmen!“, sagte plötzlich eine mir vertraute Stimme und ich erkannte Falkenauge wieder. „Und ich werde Makoto mitnehmen, ist ja klar!“, sagte Tigerauge und ich wurde immer verwirrter. Diese ganzen Paare… hatten die sich wirklich alle in den letzten Jahren gebildet, ohne, dass ich es gemerkt hatte?!?! „Und ich… nehme meinen Jedyte mit!“ Ich spürte, wie Helios neben mir sich ein wenig verkrampfte, als wir Fischauge an der Seite von Jedyte sahen. Okay… Fischauge hatte schon immer eine kleine Schwäche für Männer gehabt… „Ich werde Naru mitnehmen“, sagte Neflite und ich erkannte an seiner Seite eine bildhübsche Frau, Bunnys beste Freundin, wenn ich mich recht erinnern konnte. „Ich nehme natürlich dich mit, Zoisite!“, sagte Kunzite und ich musste grinsen. Das war ja klar… Zoisite nickte stolz und hängte sich in seinen Arm ein. „Und ich nehme dich mit, Michiru…“ „Oh, vielen Dank, Haruka!“ „Und ich werde die ehemalige Königin mitnehmen!“, erbot sich Endymion und Bunny musste lachen. „Dann… seid ihr ja alle glücklich und zufrieden“, stellte ich fest. „Wir werden euch vermissen!“, sagte Sailor Vesta und die anderen drei vom Amazonenquartett nickten traurig. „Wir sehen uns bestimmt bald wieder“, sagte Endymion und ich umarmte ihn fest. „Danke Papa… für alles!“, sagte ich und merkte, wie ich wieder etwas weinte, aber sein starker Griff fühlte sich so unbeschreiblich gut an. „Bis bald, meine kleine Chibi-Moon“, sagte er und wir lösten uns voneinander. Dann stand ich vor ihr. Bunny und ich sahen uns in die Augen. Mutter und Tochter. „Meine Chibiusa… ich werde dich so vermissen!“, sagte Bunny und ich nickte schniefend. „Ich dich auch… Mama…“, sagte ich und lief in ihre Arme, welche sie erneut um mich schlang. „Habe keine Angst… ich werde immer über dich wachen… von da oben“, sagte sie und plötzlich realisierte ich, dass die Nacht schon komplett hereingebrochen war. Alle Personen, welche vor mir standen, fingen an, sich in hellen, glitzernden Funken langsam aufzulösen, sie wurden immer durchsichtiger. „Macht es gut!“, riefen die Shitennou. „Auf dass der Frieden weiterhin bestehen bleibt!“ „Bis bald!“ „Auf Wiedersehen!“ Die Rufe vermischten sich und mit einem hellen Strahlen… waren sie alle verschwunden. Meine Mutter und ihre Sailorkrieger, mein Vater und seine Leibgarde, meine Großeltern, meine Freunde… alle. Helios und ich wurden mit dem Amazonenquartett allein auf dem Dach zurückgelassen. Ganz allein. Epilog: Die Mondkönigin ----------------------- Strahlend leuchtete der Garten vor mir, als ich aus dem Palast trat. „Die Blumen leuchten so wunderschön, Mamoru… genauso wie damals…“ „Ja…“, hauchte er und küsste mich. „Und die Erde… sie strahlt genauso schön wie früher!“, sagte Endymion verträumt und ich nickte. „Der blaue Planet… Das Meer… ich spüre immer noch seine Wogen. Von hier aus kann ich die Gezeiten lenken! Es ist wirklich Wahnsinn, Haruka!“ „Ja, Michiru. Auch ich spüre, dass mir mein Element noch gehorcht“, sagte Sailor Uranus. Wir befanden uns so gut wie alle vor dem Palast und genossen die Aussicht auf den Weltraum. „Doch Neo Tokio… kann man immer noch am besten erkennen!“, sagte Amy und die Guardians nickten. Der strahlend helle Punkt am untersten Rand von Japan war wirklich nicht zu übersehen. „Wir beobachten dich immer… Chibiusa… vergiss das nicht!“, flüsterte ich und Mamoru schlang von hinten die Arme um mich. „Du wirst für immer bei uns bleiben, Chibiusa. Und zwar in unseren Herzen!“   *   Ich trat zum Balkon des Schlafzimmers hinaus. Der helle Vollmond strahlte mich vom Firmament an. Sein silbriges Leuchten war viel intensiver geworden, seit die Sailorkrieger mit einigen Menschen dorthin gezogen waren. Außerdem schaffte der Planet es nun, von sich selbst aus zu leuchten und es bedurfte keinerlei Sonne mehr, um ihn der Erde sichtbar zu machen. Das bedeutete ebenfalls, dass es bei uns seitdem immer nur Vollmond gab. „Alles in Ordnung, Chibiusa?“ „Helios…“, flüsterte ich, als mein Mann, der König, neben mich trat. „Ja… es ist alles in Ordnung!“, sagte ich lächelnd. „Keinerlei Schwächeanfall?“, hakte er besorgt nach und musterte mich. „Aber nein…“ Ich legte meine Hand auf meinen Bauch. „Es geht mir gut, wirklich… aber vielleicht… hätte ich Bunny vor ihrer Abreise von meiner Schwangerschaft erzählen sollen?“ „Ja, vielleicht. Aber weißt du was? Ich glaube, sie weiß das schon längst. Sie spürt so etwas. Schließlich… ist sie deine Mutter!“ „Du hast Recht… Helios… Sie wird es wissen… Dass Neo Tokio bald einen Erben bekommen wird!“, sagte ich und mein Mann beugte sich zu mir vor und wir küssten uns sanft in dieser warmen Sommernacht, welche sternenklar war. Der Mond beobachtete uns. Dessen war ich mir sicher. Meine Mutter würde immer über mich wachen.     Es gab einmal eine starke Kriegerin namens Sailor Moon, welche den Anfang einer legendären Saga einleitete… Eine Zeit des Kämpfens und des Siegens… mithilfe der Liebe und der Gerechtigkeit. Sie vererbte diese schwierige Aufgabe an ihre Tochter, welche sich beweisen musste. Doch nun… herrscht ewigwährender Frieden auf der Erde und im gesamten Sonnensystem. Sailor Moon wird nicht mehr benötigt… und die allseits bekannte Kriegerin setzt sich endlich zur wohlverdienten Ruhe und herrscht von nun an über den Mond! Als die Mondkönigin… Ihre Tochter hat nun die Aufgabe übernommen, über die Erde zu wachen und die Geschicke der Politik zusammen mit König Helios zu leiten. Am Ende… hat die ewige Liebe gesiegt!! Und die Menschheit wird die Sailorkrieger niemals mehr vergessen… die leuchtenden Pfeiler der Hoffnung, welche den ewigen Frieden über die Galaxie gebracht hatten und alle glücklich werden ließen. Denn alle spürten tief in sich, dass es die Wahrheit ist: Denn all das ist kein Traum, sondern die Realität, auch, wenn es noch so unglaublich klingt. Für Helios und Chibiusa ist es wie in einem wunderschönen Traum, aus dem sie jedoch nie wieder erwachten: Die Königin und der König von Neo Tokio, glücklich vereint bis in alle Ewigkeit.   * ~ ENDE ~ * Ein letztes Mal Hallo, heute mal ganz zum Schluss! Erst mal ein Riesenkompliment von mir: Ihr habt euch mit diesem Epilog durch 230 Seiten Word Dokument durchgelesen und durch über unglaubliche 100 000 Wörter!! Ich will mich bei euch bedanken, dass ihr mir trotz langer Schreibpause treu geblieben seid!! DANKE! Hiermit habe ich mein Versprechen an euch gehalten: Ich habe diese Geschichte zu Ende geschrieben! An alle Leser dieser Geschichte: Schaut euch doch meinen Weblogeintrag an… Seht es als eine Art kleines „Nachwort" von mir: http://www.animexx.de/weblog/526763/560327/   Viele Grüße und vielleicht liest man sich ja irgendwann wieder?? Mich würde es sehr freuen!! Eure   Lisa :-) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)