Ich brauch dich..... ich brauch dich nicht.. von night-blue-dragon (.... ich liebe dich) ================================================================================ Kapitel 1: Ursache und Wirkung ------------------------------ Ursache und Wirkung Warum nur, musste er an dieser äußerst öden Schulveranstaltung teilnehmen? Die war ja noch trister, als seine Geschäftstreffen, bei denen konnte man sich wenigstens noch niveauvoll Unterhalten. Bei diesen albernen Kindergarten ein Ding der Unmöglichkeit, schon allein, wenn man den überdrehten blonden Chaoten betrachtete, wie dieser mit der nervenden Gardner... tanzte?! Das Herumgehopse verdiente es nicht als Tanz bezeichnet zu werden, es wirkte eher wie ein Fruchtbarkeitsritual irgendwelcher Eingeborenen. Den Blick von der Tanzfläche nehmend erfasste er den Direktor dieser Schule, der freudestrahlend auf ihn zu kam. „Nun, Mr. Kaiba, amüsieren sie sich?“ erkundigte er sich euphorisch, die Gewitterlaune seines reichsten und berühmtesten Schülers übersehend. „Sehe ich so aus, als würde ich mich amüsieren?“ eisige Blitze schossen aus den blauen Augen des Angesprochenen. „Das wird schon noch.“, nickte der Schulleiter, wollte seinem Schüler auf die Schulter klopfen, doch fror seine Bewegung, ob Kaibas bitterbösen Blickes, auf halber Strecke ein. Peinlich berührt von der halb ausgeführten Geste kratzte er sich am Kopf, räusperte sich ein paar mal bevor er weiter-sprach. „Zwei Stunden noch... vergessen sie nicht, das sie bis Mitternacht bleiben müssen.“ „Wie könnte ich das vergessen.“, knirschte Kaiba, bedachte den Älteren mit einem tödlichem Blick, stieß sich von der Wand ab und ließ den Mann einfach stehen. Auf dem Buffet stand auch eine Fruchtbowle – natürlich ohne Alkohol – trotzdem schmeckte sie gar nicht so übel, da nahm er auch den Pappbecher in Kauf, aus dem er trinken musste. Er zog sich wieder in eine 'ruhige' Ecke zurück und wartete darauf, das die Zeit verging. Was er nicht wusste war, das sich Tristan und Bakura einen Spaß gemacht hatten, indem sie starken Likör in die Bowle gegossen hatten... so schmeckte niemand den Alkohol heraus. Aber noch jemand vergriff sich an der Fruchtbowle, zwei 'Spaßvögel' aus der Parallelklasse, leerten den Inhalt eines kleinen Fläschchens in das Getränk, kichernd rührten sie es um und freuten sich auf die Wirkung des Mittels. „Glaubst du, das dass reicht?“ fragte der eine. „Sicher, ich hab ja schon mehr genommen, als angegeben... es dauert nur ein wenig.“, zerstreute der Gefragte die Zweifel seines Freundes. Erhitzt vom Tanzen kippte sich Joey zwei, drei Becher in schneller Folge hinter die Binde, er schenkte sich gerade den nächsten ein, als Kaiba zum Buffet kam, um sich erneut von dem Getränk zu holen. „Pass auf Köter, das du dich nicht verschluckst.“, spottete er. „Keine Sorge... ich kann das schon.“, gab Joey schulterzuckend zurück, er wollte sich nicht provozieren lassen, dafür hatte er jetzt zu viel Spaß. „Tatsächlich? Und warum hast du dich vollgekleckert?“ stichelte Kaiba weiterhin und deutete auf die roten Flecken des weißen T-Shirt. Joey blickte an sich herunter. „Och menno... das ist deine Schuld.“, moserte er los. „Wieso ist das meine Schuld? Ich hab dich noch nicht mal angefasst, wenn dich allerdings meine Anwesenheit zum zittern bringt, kann ich nichts dafür, du dämliche Flohschleuder.“, provozierte Kaiba, er wollte streiten und dieser blonde Chaot war das geeignete Objekt dazu. „Ich habe keine Angst vor dir, falls du das meinst und eine Flohschleuder bin ich auch nicht.“, geriet Wheeler langsam in Fahrt. „Warum benimmst du dich dann immer so?“ spottete Kaiba weiterhin. „Warum geb ich mich eigentlich mit dir ab?“ „Vielleicht, weil du mich mal vögeln willst?“ giftete Joey, schlug sich gleich darauf die Hand vor den Mund. Das hatte er doch nicht wirklich ausgesprochen? Oder doch? Mit einem Mal wurde ihm recht heiß, hastig trank er seinen Pappbecher leer, in der Hoffnung seinen trockenen Mund los zu werden. „Nicht mal in meinen Albträumen.“, fauchte Kaiba ungewöhnlich emotional zurück. Auch ihm wurde sehr warm in seinem Anzug, was er auf seine Umgebungstemperatur schob. Aber warum hatte er das Bedürfnis, diesen Straßenköter vor sich zu küssen? All seine Überlegenheit zusammen nehmend leerte er seinen Becher, es war längst schon nach Mitternacht, wie ihm die Uhr verriet, also konnte er endlich gehen. Mit einem letzten vernichtenden Blick Richtung Chaot, drehte er sich um und strebte dem Ausgang zu. Seine Augen huschten über die Anwesenden. War jetzt die Kuschelzeit ausgebrochen, oder warum hingen plötzlich alle an den Lippen ihrer Partner, als würde ihr Leben davon abhängen? Kopfschüttelnd verließ der Jungunternehmer den Festsaal der Schule, draußen angekommen atmete er die frische Nachtluft tief in seine Lungen ein... besser ging es ihm dadurch allerdings nicht. Eher das Gegenteil war der Fall, ihm wurde immer heißer und seine Gedanken verflüchtigten sich langsam. Joey starrte dem Blauäugigen hinterher, erneut wurde sein Mund trocken und er ertappte sich dabei, das er sich fragte, wie Kaiba wohl im Bett war. Er und Kaiba in einem Bett, der Gedanke war schon an sich absurd, aber sich aber auch noch vorzustellen Sex miteinander zu haben.... „Ich brauch dringend frische Luft.“, stöhnte Joey. Er sah sich um, verwundert sah er nur noch knutschende Schüler und.... Lehrer. Als er dann Tristan erblickte stockte ihm fast der Atem, sein langjähriger Kumpel hatte sich mit Tea... das musste der Blonde erst mal verarbeiten... also, Tristan hatte sich mit Tea in eine Ecke verdrückt und fummelte an ihr herum und sie an ihm. „Ich brauch wirklich frische Luft.“, murmelte Joey fassungslos. Sich zusammen nehmend visierte er den Ausgang an und erreichte diesen sogar ohne allzu große 'Umwege'. Draußen angekommen lehnte er sich gegen die Tür, schloss die Augen und atmete tief die kühle Luft ein. „Haben sie dich Flohschleuder vor die Tür gesetzt?“ spottete eine überaus bekannte arrogante Person. „Wieso? Hast du auf mich gewartet?“ konterte Joey sofort, funkelte Kaiba wütend an und ging auf diesen zu. „Doch nicht auf so einen Looser wie du es bist, das wäre reine Zeitverschwendung.“, knurrte Seto zurück. „Offensichtlich verschwendest du sie aber gern mit mir.“, knallte Wheeler seinem Klassenkameraden vor den Latz. Inzwischen standen sie sich so dicht gegenüber, das sie die Wärme des anderen fühlen konnten, dessen Geruch wahrnahmen. Unterdessen freuten sich die beiden Jungs, die dieses kleine Fläschchen mit der geheimnisvollen Flüssigkeit in die Fruchtbowle geschüttet hatten, einen Keks. Sie wussten ja nicht, das andere eine ähnliche Idee hatten und die Bowle mit Alkohol 'aufgepeppt' hatten, welches die Wirkung ihres Mittelchens verstärkte. Mit ihrer Digicam hielten sie alles genauestens fest, das würde ein Spaß werden, wenn sie das veröffentlichten. Der nächste Morgen brachte so manch unangenehme Überraschung ans Tageslicht, nicht jedes Pärchen war, im nüchternen Zustand, einander so zugetan, das sie miteinander ins Bett hüpfen würden. Eine Bewegung neben ihm, veranlasste ihn dazu die Augen zu öffnen, zur gleichen Zeit gingen auch die Augen des anderen auf. Blau starrte in Braun. Hinter beiden Iridenpaaren arbeitete es auf Hochtouren, ruckartig setzten sich ihre Besitzer auf und rutschten ans jeweils andere Ende der Matratze. „Was machst du in meinem Bett?“ empörte sich der Blauäugige, zog sich unwillkürlich die Bettdecke bis zum Hals hoch. Kratzte dann all seine Coolness zusammen, die er in dieser Situation finden konnte und ließ die Decke wieder sinken. „Dein Bett?? Was hast du mit mir gemacht?“ begehrte der Besitzer der braunen Augen auf, seine schmerzende Rückseite, sagte ihm gerade zu deutlich, was hier passiert war. „Du arroganter Arsch, wusste ich es doch, das du scharf darauf warst mich zu vögeln und hast es ausgenutzt, das ich angetrunken war.“ „Dich würde ich nicht mal mit der Kneifzange anfassen... und wieso angetrunken? Es gab gestern keinen Alkohol.“, verteidigte sich Kaiba vehement, gleichzeitig fragte er sich, warum er sich an nichts erinnerte. Wenn sie wirklich das getan hatten, wonach es aussah, müsste er sich doch daran erinnern können. Sprachlos starrte Wheeler ihn an, beobachtete wie Kaiba aufstand, die Decke um seinen Körper wickelte, seine Sachen aufsammelte – die komischer Weise im ganzen Zimmer verstreut lagen – und im Bad verschwand. Sicher gab es keinen Alkohol gestern Abend, aber es hatte sich am Ende so angefühlt, aber was genau letzte Nacht geschah, wusste er nicht, er konnte sich nicht erinnern. Es musste aber turbulent gewesen sein, zumindest war das Bett sehr zerwühlt. Nun wollte auch er aufstehen, da meldete sich sein Hintern wieder, leise stöhnend ließ er sich zur Seite fallen, hob die Decke an und sah an sich herunter... sein Bauch war noch ganz verklebt. Joey konnte sich lebhaft vorstellen, was dort auf seiner Haut prangte. Sich wieder aufrichtend fiel sein Blick auf leere Kondomverpackungen... auf drei, um genau zu sein. „Oh man... und ich kann mich an nichts erinnern.“, stöhnte er erneut auf. Die Badezimmertür ging auf und Kaiba kam, frisch geduscht und gestylt wie immer, heraus. Finster blickte er Joey an. „Ein Wort hiervon zu irgendjemanden und du bist für den Rest deines Lebens erledigt.“, drohte er eisig. Schon war er dem Zimmer gänzlich entschwunden, Wheeler streckte der geschlossenen Tür die Zunge heraus. „Als ob ich diese Peinlichkeit jemanden erzählen würde.“, moserte er vor sich hin, raffte sich auf, sammelte seine, ebenfalls überall verteilten Kleidungsstücke auf und stapfte wütend ins Bad. Die heiße Dusche tat ihm gut, seine Laune wurde immer besser, nach einer halben Stunde verließ er fröhlich pfeifend das Hotelzimmer. Ungesehen schlich er sich aus dem Hotel, traute er es Kaiba voll zu, das er ihn die Rechnung für das Zimmer bezahlen ließ und er wollte nicht herausfinden, ob es wirklich so war. „Wo kommst du denn her, Seto?“ fragte Mokuba erstaunt, als sein Bruder am späten Vormittag die Villa betrat. Er war der Meinung Seto würde noch in seinem Bett liegen und schlafen, was um diese Zeit sowieso schon sehr ungewöhnlich gewesen wäre. „Ich dachte du bist in deinem Zimmer. Da war ich umsonst leise.“ „Ich hab im Hotel geschlafen, ist das verboten?“ knurrte Seto. „Offensichtlich nicht besonders gut... bei der schlechten Laune.“, meinte Mokuba trocken. „Dann pass auf, was du sagst.“, warnte Kaiba seinen kleinen Bruder. Der zog es vor zu schweigen, es war nicht sehr ratsam, Seto noch mehr zu reizen, wenn er so eine Laune hatte, schulterzuckend wandte sich der Kleine ab und lief nach oben in sein Zimmer. Kaiba begab sich unterdessen in die Küche, er brauchte jetzt einen starken Kaffee, um seine Kopfschmerzen loszuwerden... er hatte Glück. Mit Tasse und Thermoskanne, randvoll mit starkem Kaffee bewaffnet, suchte er sein Zimmer auf. Beides stellte er auf dem Nachttisch ab, goss sich ein, schleuderte das Kissen beiseite, setzte sich auf sein Bett und lehnte sich an die Wand. Die Beine angewinkelt, die Hände um die heiße Tasse gelegt, grübelte er über die letzte Nacht nach. Er konnte sich nur noch entsinnen, das er sich mit Joey vor der Schule gestritten hatte und sie am Ende ganz nah beieinander standen und sich anstarrten, was dann kam, entzog sich seiner Erinnerung. Die erst wieder mit dem Erwachen im Hotelzimmer einsetzte. Was war dazwischen geschehen? Hatte er wirklich Sex mit Wheeler? Dumme Frage, natürlich hatte er Sex mit ihm, nur würde er sich gern daran erinnern, er hasste es, keine Kontrolle über sich und seine Umgebung zu haben. Hm... er könnte den Köter fragen, aber diesen Gedanken schob er gleich wieder sehr weit von sich. Niemals würde er Wheeler gegenüber zugeben, das er sich an nichts erinnern konnte. Unterdessen lief Joey seinen Freunden Tristan und Bakura über den Weg. „Hallo ihr zwei... schon wieder munter?“ grüßte er sie grinsend. „Hi, Joey.“, kam es fröhlich von dem Weißhaarigen zurück. „Hi.“, brummte Tristan. „Hast du schlecht geschlafen?“ erkundigte sich Joey anzüglich. „Wie meinst du das?“ argwöhnisch musterte der Braunhaarige seinen Freund. „Naja...“, begann Wheeler gedehnt, „... normaler weise müsstest du doch im siebten Himmel schweben... oder hat Tea dich doch abblitzen lassen?“ „Wie meinst du das?“ wiederholte Tristan vorsichtig seine Frage. „Ich hab euch gestern Abend wild rumknutschen sehen.“, erklärte Joey breit grinsend. „Tatsächlich?“ „Das hab ich dir doch auch gesagt, Tristan.“, lachte Bakura, schlug seinem Kumpel auf die Schulter. „Du hättest nicht von der Bowle trinken sollen.“ „Wer kann denn ahnen, das Alkohol so eine Wirkung hat.“, verteidigte sich der Braunhaarige. „Ich kann mich an nichts erinnern.“ „Alkohol? Gestern gab es keinen.“, wunderte sich Joey, dann ging ihm ein Licht auf. „Ihr habt euch doch nicht etwa an der Bowle vergriffen?“ „Ähm... naja...“, stotterte Tristan, stieß Bakura an. „Sag doch was.“ „Was.“ sträubte sich der Weißhaarige zu beichten. Joey stemmte seine Fäuste in die Hüften, funkelte die beiden wütend an. „Das glaub ich jetzt nicht... ihr Idioten habt Schnaps in die Fruchtbowle gekippt?“ wetterte er los. „Keinen Schnaps... sondern Likör.“, verteidigte sich Bakura. „Das ist doch egal, Alkohol ist Alkohol und der ist in der Schule verboten.“, regte sich Wheeler weiter auf. „Kein Wunder, dass ich mich nicht mehr an die le...“ „Was war denn letzte Nacht?“ fragte Tristan sofort, froh von sich ablenken zu können. „Ich hab auf der Parkbank gepennt und einen mordsmäßigen Brummschädel.“, knurrte Joey, der gerade sauer auf sich war, weil er beinahe zu viel gesagt hätte. „Und wer hat dir Gesellschaft geleistet?“ hakte Bakura nach. „Die Eichhörnchen, du Knalltüte.“, giftete der Blonde. „Ich geh jetzt nach Hause und penn mich erst mal richtig aus.... Glaubt aber nicht, das ich den gestrigen Abend vergesse... ich werd mal mit Tea darüber reden. Bis Morgen.“ „Das kannst du nicht machen....“, rief Tristan hinter ihm her. „So grausam kannst du nicht sein.“, stimmte Bakura mit ein. Doch Joey ging weiter, ein fieses Grinsen zierte sein Gesicht, ohne Strafe würden die Beiden nicht davon kommen, er hob winkend die Hand und ging nach Hause. Es war Montagmorgen, Miki und Katsumi, die beiden Spaßvögel, die sich mit der Bowle der Schulfeier ebenfalls einen Spaß erlaubten, steckten ihre Köpfe zusammen und schauten sich das Ergebnis ihrer Manipulation an. Am Wochenende hatten sie keine Zeit sich zu treffen um ihr Material zu sichten, darum waren sie so ungeduldig, das sie noch vor der Schule einen Blick darauf warfen. Kichernd sahen sie sich ihre Aufzeichnungen auf dem kleinen Display von Katsumis Digicam an. „Das wird der Knüller schlecht hin.“, grinste Katsumi. „Guck mal, wir haben sogar Mr. Ich-bin-besser-als-ihr mit drauf. Wer sich wohl mit dem eingelassen hat?“ „Hat er überhaupt von der Bowle getrunken?“ fragte Miki. „Doch... hat er. Ich habs genau gesehen.“, antwortete Katsumi noch breiter grinsend. „Mach doch mal den schnellen Vorlauf... ich bin neugierig.“, forderte Miki ungeduldig. Unbemerkt von ihnen kam einer der Akteure ihres Videos heran, lauschte ihrem Gespräch, in deren Verlauf dessen Zornesader bedrohlich anschwoll. „Klar... warte... so... mal sehen, was wir so aufgenommen haben.“, nickte Katsumi. Eine Hand schob sich zwischen beiden hindurch, griff sich die Kamera und entriss sie dem Besitzer. „Hey... welcher Idiot will mir meine Kamera klauen.“, empörte sich Katsumi und drehte sich um. Auch dessen Freund Miki, wandte sich um und erstarrte, wie sein Kumpel, beiden blickten dem Tod ins Gesicht.... naja... fast, aber wenn Blicke töten könnten, würden sie schon leblos am Boden liegen. Seto Kaiba – um niemand anderen handelte es sich – hielt die Digicam in der Hand und betrachtete das kleine Display. „Was habt ihr in die Bowle gekippt?“ fragte er eisig. „Ähm... nichts...“, versuchte Miki seine Haut zu retten, Katsumi stimmte nickend zu. „Ihr lügt... ich habe gehört, das ihr sie manipuliert habt. Ich frage nochmal.... und es ist gesünder für euch, wenn ihr die Wahrheit sagt.... was habt ihr in die Bowle gekippt?“ diese Worte waren unmissverständlich. „Ein Aphrodisiakum.“, gab Katsumi widerstrebend zu. Inzwischen hatte Kaiba sämtliche Daten der Kamera gelöscht, ein Kinderspiel für ihn. „Ihr habt mir Drogen untergejubelt?“ hakte er scharf nach, kein Wunder das er sich mit Wheeler im Bett wiederfand... doch ein Wunder, denn wer wollte schon mit einer Flohschleuder ins Bett? Offensichtlich er, denn es war nun mal nicht abzustreiten, das er mit besagtem Köter aufgewacht war. „Nicht dir persönlich.“, versuchte Miki das ganze abzumildern. „Das ist irrelevant, ich war da und ihr wusstet, das ich von der Bowle trinke, trotzdem habt ihr diese Droge hineingemixt.“, ließ Kaiba den Einwand nicht gelten, dabei warf er die Kamera ein Stück in die Luft und fing sie wieder auf. Besorgt verfolgte Katsumi seinen Besitz mit den Augen, so lange hatte er die Kamera noch nicht und wenn er sie 'verlieren' würde, gäbe es mächtig Ärger zu Hause. „Gib sie mir wieder... du hast doch eh alles gelöscht.“, wagte er zu fordern, im gleichen Moment zerschellte sie auf dem Boden. „Ups... da ist mir wohl ein Missgeschick passiert.“, höhnte der Brünette. „Du Blödmann... die ersetzt du mir.“, polterte Katsumi los und sprang auf. „Warum sollte ich?“ kam es überheblich von Kaiba. „Weil du sie absichtlich kaputt gemacht hast.“, giftete Mikis Freund. „Nun... in diesem Fall würde ich sagen sind wir quitt.“, erklärte Seto ungerührt. „Wieso quitt?“ wagte Miki zu fragen. „Ihr habt absichtlich Aphrodisiakum in die Bowle gekippt... reicht das als Erklärung?“ spottete Kaiba. „Wenn nicht... tja, dann müssen sich meine Anwälte mit dieser Sache beschäftigen.“ Katsumi blieb nichts anderes übrig, als klein bei zu geben, mit geballten Fäusten starrte er hinter der schlanken Gestalt Kaibas her. Aphrodisiaka – das würde zumindest erklären, warum er mit diesem Wheeler im Bett gelandet war... seine Mimik wurde finsterer, als er daran dachte. Angesichts dieser äußerst schlechten Laune, ließen die Lehrkörper ihn in Ruhe... jeder hing an seinem Job. In der großen Pause verzog sich Kaiba auf das Schuldach, dort war er wenigstens allein und musste nicht immer an diese Nacht denken, wenn er den Chaoten sah. Doch dieser hatte die gleiche Idee, so kam es, das sie auf dem Dach aufeinander trafen. „Was willst du hier?“ knurrte Kaiba übellaunig. „Das kann ich dich auch Fragen.“, gab Joey ungerührt zurück. Sie drehten einander den Rücken zu und starrten vor sich hin, aber Joey hielt das nicht lange aus. „Ich hab gehört, das jemand Alkohol in die Bowle gekippt hat.“, fing er wieder an zu reden. „Tatsächlich.... was soll mich das interessieren?“ entgegnete der Brünette mürrisch, der gerade die Erklärung hatte, warum er sich an nichts mehr erinnern konnte. „Abgesehen davon, war es kein Alkohol, sondern Aphrodisiaka.“ „Und wenn es beides war?“ stellte Wheeler die These in den Raum. Der Jungunternehmer antwortete nicht darauf, was hätte er auch sagen sollen? Das die Wirkung der beiden Drogen dazu führte, das sie, erstens Sex hatten und zum zweiten, er davon nichts mehr wusste?... Etwas das er nie zugeben würde. „Hat es dir wenigstens gefallen?“ war Joey da schon direkter, obwohl er in seinem Gedächtnis auch keine Hinweise auf diese intime Tätigkeit fand. „Willst du das wirklich wissen?“ „Sicher... ich hätte sonst nicht gefragt.“ „Ging so.“ „Ging so?!“, echote Wheeler empört. „Für dieses 'Ging so' hast du drei Anläufe gebraucht?“ „Ich bin eben gründlich.“, beharrte Seto. „Von deinen Küssen hab ich auch mehr erwartet.“, giftete Joey zurück, obwohl er keine Ahnung hatte, wie sie waren. „Ach... darum konntest du nicht genug von ihnen kriegen?“ konterte Kaiba, der ja ebenfalls nicht wusste wie sie waren. „Ich bin eben gründlich.“, schlug der Blondschopf Seto mit seinen eigenen Worten, inzwischen standen sie sich wieder gegenüber und funkelten sich an. Warum sie sich in der nächsten Sekunde küssten, konnte weder Joey noch Seto beantworten, sie taten es einfach. Hungrig und leidenschaftlich war dieser Kuss, temperamentvoll fochten ihre Zungen einen Kampf um die Führung aus, der schließlich von Kaiba gewonnen wurde. Atemlos trennten sie sich voneinander, lösten langsam ihre Umarmung, Joey glaubte in den feurigen blauen Augen verbrennen zu müssen, aber leider kehrte die gewohnte Kühle in sie zurück. Im selben Moment beendete die Schulglocke die Pause, Kaiba drehte sich wortlos um und verließ das Dach. Noch gefangen in den Gefühlen des Kusses stand Joey immer noch am selben Fleck, erst das Zuschlagen der Tür brachte ihn in die Wirklichkeit zurück. Eilig strebte er seinem Klassenzimmer entgegen und erreichte dieses noch vor seinem Lehrer. Dem Unterricht konnte er nicht großartig folgen, seine Gedanken weilten immer noch auf dem Dach bei Kaibas, wirklich atemberaubenden Kuss... ein Jammer, das er nicht mehr wusste, was in jener Nacht geschah. Verstohlen schielte er hin und wieder zu Seto hinüber, doch dieser zeigte sein abweisendes Gesicht - wie immer. Dessen Gedanken drehten sich allerdings um das gleiche Thema, die Lippen des Blonden brannten immer noch auf den seinen. Seine Neugier war geweckt, wenn der Kuss schon so gut war, wie war dann der Rest? Sein Entschluss stand fest, er wollte mit Joey schlafen... ohne Einfluss von irgendwelchen Drogen. Nur wie bekam er den Blondschopf in sein Bett? Über dieses 'Problem' wollte er in einer ruhigen Minute nachdenken und einen Plan entwickeln. Fürs erste musste er die Gedanken an Wheeler aus seinem Gedächtnis bannen, immerhin hatte er heute noch wichtige geschäftliche Termine. Aus diesem Grund klappte er energisch sein Laptop zu, packte alles in seinen Koffer und verließ, mitten im Unterricht, das Klassenzimmer und die Schule. Verdutzt schaute die Lehrerin hinter ihm her, sie war neu an dieser Lehranstalt und hatte dieses Verhalten ihres Schülers noch nicht erlebt. Allerdings hatten der Direktor und ihre Kollegen sie über den Sonderstatus Seto Kaibas informiert. Etwas irritiert fuhr sie mit dem Unterricht fort, ihre Schüler zeigten sich von dem Verhalten des Brünetten in keiner Weise beeindruckt, kannten sie es doch zur genüge. In der nächsten Pause, saß der berühmt berüchtigte 'Kindergarten' wieder beisammen. „Was Kaiba wohl schon wieder hatte?“ wunderte sich Tristan, den das nicht wirklich interessierte, er aber damit wunderbar von sich und Samstagabend ablenken konnte. Joeys Drohung schwebte wie Damokles Schwert über ihn und noch schien sein Freund nicht mit Tea geredet zu haben. „Einen Geschäftstermin... was sonst, oder glaubst du er sprintet einfach aus der Schule um seinen Lover zu treffen?“ grummelte Joey, der gedanklich gerade bei Kaiba weilte. „Lover?“ echote es im Chor. „Kaiba ist schwul?“ hakte Bakura verblüfft nach. „Wer sagt das?“ wollte Joey wissen. „Du.“, mischte sich Tea ein. „Aber woher weißt du das?“ „Ich habe nie gesagt, das Kaiba schwul ist.“, verteidigte sich Joey empört. „Doch... du hast gesagt, er hat einen Lover.“, bestand Tristan auf Joeys Aussage. „Nein... das habe ich nicht.“ „Doch... „, beharrte Tristan. „War er vielleicht das Eichhörnchen, welches dir Gesellschaft leistete?“ Postwendend hatte der Braunhaarige den Ellenbogen Bakuras in der Seite, Tristan redete sich gerade um Kopf und Kragen. „Aua... Bakura, was soll das?“ moserte er auch gleich los und rieb sich die Rippen. „Lass es gut sein, ist doch egal ob Kaiba schwul ist oder nicht oder wer sein Lover ist.“, beschwor er Tristan mit einem vielsagendem Blick erst auf Joey und dann auf Tea. Wheelers Augen funkelten vor Wut, mühsam beherrschte er sich um Tristan nicht eine reinzuhauen. „Selbst wenn es so wäre, dann wäre das doch deine und Bakuras Schuld. Immerhin habt ihr doch den Alkohol in die Bowle gekippt.“, presste er zwischen seinen Zähnen hervor. Bakura und Tristan erstarrten, verstohlen warfen sie einen Blick auf ihre Freundin, es bestand immerhin die winzige Möglichkeit, das sie es nicht verstanden hatte. „Wie bitte?“ hakte sie spitz nach. „Nichts... da war rein gar nichts.“, wiegelten Tristan und Bakura im Chor ab. Joey trat an seine Freunde heran, legte je einen Arm um deren Nacken und nahm sie so in einen leichten Schwitzkasten. „Unsere herzallerliebsten Freunde haben starken Schnaps.... ach, Entschuldigung... Likör in die Schulbowle gekippt.“, erklärte Joey mit nun zuckersüßer, vor Ironie triefender Stimme. „Ihr habt mit Alkohol gepanscht?“ bohrte Tea nach, dann lief sie rot im Gesicht an, als ihr wieder einfiel, das sie mit Tristan mehr als nur rumgeknutscht hatte. „Du hast mich mit dem Zeug willenlos gemacht?“ Wheeler ließ seine Freunde los, die nun mit eingezogenen Köpfen vor ihrer Freundin standen, innerlich grinsend zog sich Joey zurück, die Strafpredigt musste er nicht mitbekommen. Als er sich etwas später umschaute, konnte er Bakura eiligen Schrittes flüchten sehen, während Tristan mit hängenden Kopf vor Tea stand und ihre Strafpredigt über sich ergehen ließ. ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- So das wars fürs erste, es folgen mindestens noch zwei Kapitel.^^ Bis dahin glg night-blue Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)