Ein neues gemeinsames Leben? von Reita_Seme (UruhaXRei UruhaXTora) ================================================================================ Kapitel 5: Past To Present -------------------------- Kapitel 5: Past to present Heute war kein Tag wie jeder andere, heute war der letzte Tag im Schuljahr. Die Sommerferien standen wieder an. Für viele Schüler war es der schönste Tag im Jahr, sechs Wochen frei und dazu noch ein gutes Zeugnis den stolzen Eltern zeigen. Natürlich gab es auch Schüler die nicht so gut waren und wiedermal ein schlechtes Zeugnis mit nach Hause brachten. Einer der Schüler war der zwölfjährige Akira, der gerade auf dem Weg nach Hause war. Das schlechte Gewissen nagte an ihm, noch nie hatte er eine Zwei auf dem Zeugnis gehabt und dieses Jahr waren es sogar zwei Zweien. Sein Magen schien sich zu überschlagen, im war schlecht und seine Hände waren feucht vor Angst. Er kannte den neuen Mann seiner Mutter, er war ein pflichtbewusster Mann, der viel Wert auf Ordnung und gute Noten lag. Akira war der Hoffnung, dass er heute gute Laune hätte, denn eigentlich verstanden sich die beiden doch ganz gut. Doch als Akira die Haustür aufschloss, überkam ihm schon ein ungutes Gefühl. Irgendwas stimmte hier nicht; auf den Boden lag der Aktenkoffer von seinem Stiefvater und darüber war achtlos das Jackett geworfen worden. Er war ein sehr ordentlicher Mensch, der das nie so liegenlassen würde. Auf einmal hörte er in der ersten Etage Stimmen; sein Stiefvater, seine Mutter und noch einen anderen Mann. Mit immer noch schweißnassen Händen ging er die Treppe langsam hinauf um auch keinen Lärm zu machen. Er ging bis zum Schlafzimmer der Eltern und lauschte an der Tür immer noch mit dem Zeugnis in der Hand. „Wie kannst du mir das nur antun, in meinem eigenen Haus! Wir sind seit 5 Jahren verheiratet und dann betrügst du mich?!“ Das Schreien war ohrenbetäubend, sein Stiefvater war außer sich. Außerdem konnte man hören, wie sich eine Person hecktisch bewegte, wahrscheinlich seine Sachen zusammensuchte. „Ach komm Kazuke, als wenn es zwischen uns noch gut laufen würde! Dir war doch wohl klar, wenn du mir nicht das gibst was ich brauche, dass ich es mir woanders hohle!“ „Das hätte ich mir an deiner Stelle sehr gut überlegt! Du hast nichts ohne mich, weder Geld noch ein Schlafplatz! Aber ich wusste schon immer, dass du nicht so weit denken kannst!“ „Etwas anderes hat mich hier auch nie gehalten! Dachtest du, dass ich mein Leben lang mit so einem Mann wie dir zusammen sein möchte?“ Ein Schlag war zu hören und gleichzeitig zerbrach etwas. Jemand fing an zu winseln und zu schluchzen. „Denkst du, du kannst einfach so mit mir reden? Du vergisst wohl, dass ich es war der dich und deinen Sohn aufgenommen hat! Es hat dir bei mir an nichts gefehlt!“ Auf einmal ging die Tür auf und ein jüngerer Mann kam zum Vorschein, der von seinem Stiefvater am Kragen raus gezerrt wurde. „Verschwinde endlich, du hast hier deine Arbeit geleistet!“ Das ließ der junge Mann sich nicht zweimal sagen und verschwand schnellstens die Treppe runter und war aus der Haustür verschwunden. Nun konnte Akira auch sehen was hinter der Tür geschah; seine Mutter lag am Boden und hielt sich die Wange. Neben ihr lag eine zerbrochene Vase die sie wohl mit runter gerissen hatte. Sein Stiefvater sah ziemlich sauer aus, hatte eine Bierflasche in der Hand und stand genau vor Akira, der nur ein Schritt zurückgewichen war als die Tür aufsprang. „Was willst du denn hier? Musst du nicht in der Schule sein?“ mit einem undefinierbaren Blick hatte er Akira fixiert, als wenn sich die ganze Aggression nun auf Akira konzentrierte. „Ähm… Ich… Heute war doch Zeugnisausgabe. Also … Ähm … Hatten wir heute früher frei.“ „Und dann dachtest du, du konntest uns einfach mal belauschen?!“ „Nein… Ich … Es tut mir Leid… Ich weiß das macht man nicht. Ich hab nur so laute Stimmen gehört….“ Akira sah nach unten auf den Boden und hielt nervös das Zeugnis in beiden Händen. Der Mann ging auf Akira zu und riss diesem das Blatt Papier aus der Hand. Er brauchte nicht einmal eine Minute bis sich seine Laune noch deutlich verschlechterte, falls dieses überhaupt noch möglich war. „Zwei zweien? Wie kamst du denn dazu? Hast im Unterricht gepennt oder was? Das du mir so ein Wisch überhaupt zeigst ist schon eine Frechheit! „ Der Mann wurde immer lauter, bis die letzen Worte nur noch geschrien wurden und Akira das Zeugnis ins Gesicht geschlagen wurde. So nah wie sein Stiefvater nun stand, konnte der schwarzhaarige genau riechen, dass das Bier in seiner Hand nicht das erste alkoholische Getränk an diesem Tag war. „Lass meinen Sohn in Ruhe, du hast kein Recht ihn auf irgendeine Weise zu belehren!“ Seine Mutter versuchte sich wieder auf die Beine zu stellen. Es sah eher unbeholfen als selbstbewusst aus. „Wer soll das denn sonst tun? Eine Frau die mit ihrem Leben nicht zu Recht kommt seid ihr Mann gestorben ist? Eine Frau die weder arbeiten geht, noch einen Tag nüchtern bleiben kann? Dein Sohn wird eines Tages genau so werden wie du, wenn man ihm nicht zeigt wie es richtig gemacht wird!“ Mit einem Mal war Akiras Mutter so schnell bei ihnen und verpasste ihrem Mann eine saftige Ohrfeige. „Wer hier wohl nicht nüchtern bleiben kann!“ Dann ging alles zu schnell, sein Stiefvater griff seine Mutter an den Hals und drückte sie gegen den naheliegenden Schrank, bis sie hinunter sank. Dann ging er auf sie zu und zog sie an den Haaren ein Stück nach oben, um ihr ins Gesicht zu schauen. In dem Moment ging Akira dazwischen und zog am Arm seines Stiefvaters um ihn von seiner Mutter loszureißen. „Lass meine Mutter in Ruhe! Tu ihr doch nicht weh!“ „Lass los Akira! Du hast damit nichts zu tun!“ Nach einigen missglückten Versuchen Akira von sich los zu bekommen, machte sich der Alkohol von seinem Stiefvater bemerkbar. Er handelte aus Reflex. Seine Hand holte aus und traf den schwarzhaarigen direkt ins Gesicht. Einzig allein das klirren von Glasscherben war zu hören. Akiras Griff lockerte sich und er fiel zu Boden. Im ganzen Raum war es ruhig. Erst dann realisierte sein Stiefvater was er getan hatte. Er hatte Akira mit der Bierflasche ins Gesicht geschlagen. Die Mutter saß noch geschockt am Boden und schaute ihren Sohn an, der mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden lag. Auf den Teppich waren einzelne Blutflecken und in der Nähe des Kopfes eine ganze Lache voll Blut. Seine Mutter sprang auf und lief zu ihrem Sohn, drehte ihn sachte um, um ihn nicht noch mehr wehzutun. Das ganze Gesicht ihres Sohnes war verschmiert mit Blut, es war unmöglich auszumachen wo die Wunden waren. Akira war noch lange Zeit bei Bewusstsein, bis er aufgeregte Stimmen hörte und er auf eine Trage gelegt wurde. Dann nahmen alle Töne einen dumpfen Klang an und er schlief ein. ~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+ Mit stockendem Atem wachte Reita auf und sah sich panisch in seinem eigenen Zimmer um. Sein Herz raste. Diesen Traum hatte er schon eine Ewigkeit nicht mehr gehabt, umso realer kam er ihm diesmal vor. Den Tag vor sechs Jahren wird er wohl nie vergessen können. Den Tag, an dem ihm sein damaliger Stiefvater diese Narbe auf seinem Nasenrücken verpasst hat. Seinen damaligen Stiefvater hat er nach diesem Tag nie wieder gesehen. Seine Mutter sprach auch nicht über ihn. Akira hatte die Vermutung, dass er ins Gefängnis gekommen war, wegen schwerer Körperverletzung an Minderjährigen. Aber genau sagen konnte er es nicht. Er hatte schon die Hoffnung, dass er den Tag endlich vergessen hätte. Doch die Erinnerungen würde er wohl nie vergessen können. Der Traum kam ihm einfach zu echt vor, als wenn er diesen Tag jede Nacht aufs Neue wieder durchmachen müsste. Der Blonde erinnerte sich nur noch daran wie er, nach zwei Wochen künstlichen Komas, im Krankenhaus wieder aufgewacht war. Dieses Brennen von den Schnittwunden konnte er immer noch spüren wenn er daran zurückdachte. Seine Mutter schlief neben ihm und hatte seine Hand in den eigenen Händen. Nach diesen Tag suchte seine Mutter das erste Mal einen Psychiater auf und veränderte sich zu der Frau die sie heute war. Aber Reita versuchte sich nicht mehr an den Tag zu erinnern, dass hat er früher getan und es bringt einfach nichts. Vergessen ist einfach besser als sich damit zu beschäftigen. Mit vollkommen durchnässten Sachen setzte er sich in seinem Bett auf und legte den Kopf in die Hände. Die Kopfschmerzen waren einfach unerträglich und seine Narbe im Gesicht brannte noch dazu. Trotzdem stand er schwerfällig auf und verließ sein Zimmer in Richtung Küche um sich ein Glas Wasser zu holen. Nach dem Besuch bei Uruha ist Reita direkt nach Hause gegangen. Seine Mutter und ihr Aktueller waren nicht da, er wusste nicht wo sie waren aber anscheinend waren diese immer noch unterwegs. Reita war ganz froh das er den beiden noch nicht begegnet war, denn seit den Streit war Funkstille zwischen ihnen. Wie die beiden wohl reagieren, wenn sie Akira wieder sehen. Wird seine Mutter glücklich sein, dass ihr Sohn sie doch nicht verlassen hat? Akira musste bei den Gedanken grinsen. „Das wird wohl kaum passieren.“ Auf einmal musste er an den Besuch bei Uruha denken, an die sanfte Massage und wie Kouyou ihn berührt hatte. Warum er ihn dann so blitzartig rausgeschmissen hatte, war ihm immer noch ein Rätsel. Er hatte weder etwas Falsches gesagt noch hatte er ihn ungewollt berührt und die Ausrede, dass er doch noch mit Tora ins Kino wolle, kam einfach zu unerwartet. So schnell konnte er doch nicht seine Meinung geändert haben. Aber wer soll schon diese Frauen verstehen? Draußen war es mittlerweile ziemlich dunkel und ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es schon kurz nach halb elf Uhr war, die perfekte Zeit um noch einmal rauzugehen und eine an der frischen Luft zu rauchen. Gleich darauf zog Reita sich auch schon an, zündete sich eine Zigarette an und verließ das Haus in Richtung Park. +++++++++++++++++ Uruha machte sich zu Hause hastig fertig um Tora noch pünktlich um acht Uhr vor dem Kino zu treffen. Perfekt geschminkt hatte er sich heute Morgen schon, nur das Outfit musste aufreißender werden. So schnell es ging suchte er sich eine weiße Bluse und eine enge schwarze Hose raus. Über die Bluse zog Uruha dann eine schwarze ärmellose Weste und das Outfit war komplett. Schnell raste er durch das Haus zur Eingangstür, zog sich seine Stiefel an und machte sich dann auch schon auf den Weg zur Bushaltestelle. Viertel vor acht Uhr kam Kouyou dann auch vorm Kino an, vor dem Shinji bereits wartete. „Hey na Kleines. Schön das es doch noch geklappt hat, hat der Spinner dich wohl doch nicht mehr solange aufgehalten!“ Tora legte sein Arm um Uruhas Schulter und beide gingen gemeinsam in die Eingangshalle. „Na ja ich dachte, du hast dich so auf diesen Abend gefreut, das wollte ich dir dann auch nicht verderben.“ Es war gelogen, er wollte einzig allein von Reita weg, weil seine pure Anwesenheit ihn total nervös gemacht hatte. Tora und dieser Kinobesuch sind einfach eine willkommene Ablenkung. Eine wirkliche Auswahl an Filmen hatte das Kino zu der Zeit nicht zu bieten, also entschieden die beiden sich für einen Actionfilm ohne verständliche Handlung. Aber das war auch nicht wichtig, Uruha würde sowieso den ganzen Film abgelenkt sein. Was war nur los mit ihm? Warum hatte er so das Bedürfnis die Haut von den Blonden zu berühren? Jede einzelne Fingerkuppe hat gekribbelt und gebrannt. Das letzte Mal hatte er dieses Gefühl bei Shiro, seinen Ex-Freund. Er hätte nie gedacht, dass er dieses seltsame Gefühl noch einmal bei jemand erleben würde wie Reita. Er war so anders als Shiro. Dieser hatte Geld und immer die teuersten Sachen an. Er war charmant und sah unheimlich toll aus. Reita dagegen sah eher ungepflegt aus, prügelte sich mit Typen, trug Punkklamotten, machte einen total schmierig an und dazu rauchte er auch noch. Demzufolge war er kein Vorzeigefreund und nicht vergleichbar mit seinem Vorgänger. Uruha wusste einfach nicht was er an Reita fand, er wusste nur das ihm in seiner Nähe unheimlich heiß wurde. „Weißt du eigentlich, dass du heute Abend richtig sexy aussiehst? Gefällt mir richtig gut.“ „Danke, hab ich nur mal schnell übergeworfen.“ Und dieses Mal war das noch nicht einmal gelogen. Der Film war ziemlich langweilig, wie erwartet hatte der Film weder Handlung noch wirklich spannende Szenen. Während des Films hat Kouyou immer wieder die Nähe des Schwarzhaarigen gesucht. Zuerst war es nur ein Kopf der sich auf dessen Schulter gelegt hat und in der Mitte des Films suchte dann Uruhas Hand die von Tora. Shinji war total perplex über diese Annäherung, er hatte sie sich immer erhofft doch wirklich dran geglaubt hatte er nicht mehr. Er konnte den ganzen Film nur noch vor sich her lächeln, vom Film bekam er nicht wirklich etwas mit. So hatte er sich den Abend mit Kouyou vorgestellt, dass die beiden sich näher kamen. Er war seit der zehnten Klasse schon in ihn verknallt, doch nie hat Uruha ihn überhaupt als etwas anderes beachtet, als seinen besten Freund. Das Tora mehr wollte, als nur Freundschaft, ignorierte Kouyou gekonnt. Für ihn kam es nie in Frage eine Freundschaft für eine Beziehung aufzugeben, für Shinji vollkommen unverständlich. Eine Beziehung war doch etwas viel schöneres als nur Freundschaft, diese war doch viel intensiver. Klar, es kann auch wieder in die Brüche gehen aber man kann doch danach immer noch befreundet bleiben. Die gleiche Meinung vertrat Uruha aber nicht, dieser hatte sich lieber andere Männer gesucht und Tora konnte nur zuschauen wie sein Traummann andere Kerle küsste. Aber vielleicht hatte Kouyou jetzt doch bemerkt, dass er etwas für den anderen empfindet. Am Ende des Filmes saßen die beiden noch lange im Saal, Hand in Hand, und sahen sich den Abspann an bis es dann, nach fünf Minuten hell wurde. Sie rührten sich lange nicht, beide waren sichtlich überfordert mit der Situation. Uruha wusste nicht wie er Tora erklären sollte warum er seine Hand hielt und Tora wusste nicht ob diese Annäherung wirklich etwas Seitens Uruha bedeutete. Der Brünette löste als erster die Hand von der anderen. „Wollen wir los? Es ist schon um elf. Ich muss um zwölf immer zu Hause sein.“ Keine klare Aussage vom Brünetten; hatte es nun etwas zu bedeuten oder nicht? „Ja. Lass uns gehen.“ Ihr Weg führte sie in Richtung des Busses. Den ganzen Weg sagte niemand etwas, bis sie an der Haltestelle ankamen und sie noch 15 Minuten warten mussten. Man konnte sich jetzt unmöglich eine viertel Stunde anschweigen, dachte Uruha sich. „Wie fandest du den Film?“ „Nicht besonders. Hab mir aber auch nicht viel darunter vorgestellt.“ Tora kramte eine Zigarette aus seiner Jackentasche und steckte sich diese zwischen den Lippen, was Uruha interessiert beobachtete. ~Hat Tora schon immer so sinnliche Lippen gehabt? ~ „Und wie fandest du den Film?“ „Ich.. Na ja … um ehrlich zu sein hab ich vom Film nicht so viel mitbekommen.“ Tora schaute Uruha von der Seite an. Sollte er ihn danach fragen? Schon wieder war Stille, erdrückende Stille. Die auch, bis der Bus ankam, anhielt. Sogar die ganze Zeit im Bus sagte niemand etwas. Bis sie an Toras Haltestelle hielten, doch dieser bewegte sich nicht. „Tora? Musst du nicht aussteigen?“ „Ich bring dich noch nach Hause.“ „Das musst du doch nicht, dann bist du noch länger unterwegs.“ „Ich möchte das aber tun.“ Diese lästige Stimmung machte Tora noch vollkommen irre. Es war doch nicht schlimm, dass der Brünette seine Hand gehalten hat; Warum also stellen die beiden sich so an? Nach dem Aussteigen überwand Tora letztendlich seine Blockade und fragte frei raus. Was sollte schon passieren außer, dass er wieder eine Abfuhr bekommen könnte? „Uruha?“ „Mhm?“ „Hat es etwas zu bedeuten das du im Kino so anhänglich warst?“ Er antwortete nicht und Tora traute sich auch nicht noch einmal nachzufragen. Irgendwann blieb Kouyou stehen. „Was würdest du denn sagen?“ „Wie? Das frag ich dich doch? Du weißt doch das ich gerne mehr mit dir haben würde als Freundschaft.“ „Ich weiß nicht genau was ich will. Ich mag dich, aber was passiert dann mit unserer Freundschaft? Außerdem mag ich -…… Ach egal, lass uns weiter gehen.“ Tora stand immer noch an derselben Stelle und schaute Uruha hinterher. Er konnte sich schon denken wie der Satz weiterging aber wirklich verstehen konnte er es nicht. Seit zwei Jahren dackelte er nun dem Brünetten hinterher, in der Hoffnung, dass er ihn doch mal ernst nehmen würde. Aber es ist immer dasselbe, Tora steht hinten an und ist der Notnagel. Darauf hatte er keine Lust mehr. Er drehte einfach um und ging in die gleiche Richtung zurück von der er kam. „Shinji?“, fragend drehte Uruha sich um, da Tora ihn immer noch nicht eingeholt hatte. Er sah wie der schwarzhaarige sich mit jedem Schritt von ihm entfernte. Sowas hatte Tora noch nie vorher gemacht, ihn einfach in Dunkeln zurückgelassen, noch nicht einmal wenn er richtig sauer war. „HEY TORA!!! Warte doch mal!“, so schnell er konnte ist Uruha den schwarzhaarigen hinterher gehetzt und stützte sich nun an dessen Schulter ab. Shinji blieb zwar stehen, rauchte aber gemütlich weiter ohne den Brünetten zu beachten. „Was ist denn los? Warum haust du ab?“ „Weil ich darauf keine Lust mehr habe, Kouyou. Jedes Mal wenn ich denke, jetzt kommen wir uns näher hast du wieder was Neues. Ich bin immer nur interessant wenn du nichts Besseres findest. Jedes Mal muss ich mir dein Gejammer anhören wenn eine deiner Beziehungen in die Brüche geht. Aber das du mir auch etwas bedeutest interessiert dich nicht und das du mir damit wehtust, interessiert dich noch weniger.“ Shinji´s Stimme war den ganzen Wortschwall ruhig geblieben, ruhig und sachlich. Er konnte noch nie Gefühle in dieser Art zeigen. Uruha wusste nicht was er sagen sollte, er wusste natürlich das Tora auf ihn stand aber das er ihm damit wehtat, hat er nie mitbekommen. „Ich wusste nicht, dass ich dir damit wehtue… ich weiß im Moment einfach nicht was ich möchte. Und bei Akira hat schlagartig alles gekribbelt als –„ „Boah! Hör auf! Ich will das gar nicht hören was du bei so einem Idioten spürst! Da wird mir ja ganz schlecht!“, provozierend schüttelte Tora sich noch, bevor er weitersprach. „Kannst du dich bitte irgendwann entscheiden was du möchtest? Denn ich glaub, dass ich die Freundschaft auch nicht mehr lange aushalten werde. Wenn wir so weitermachen wie bisher wirst du mich verlieren. Also sag endlich ob du es versuchen möchtest, sonst halte ich es nicht mehr aus!“ „Willst du mich jetzt erpressen?“ Mit runter hängenden Schultern und gesenkten Blick sah Uruha auf den Boden, ein Stein wurde gerade besonders interessant. Tora antwortete nicht darauf. Er hatte das Gefühl das er das auch nicht müsse, Uruha hat schon verstanden, dass er es ziemlich ernst meinte. Doch so wie Uruha da nun stand, konnte er es auch nicht lassen. Er zog Kouyou an sich und umarmte ihn, dieser nahm das auch gerne an und klammerte sich sofort an seinen besten Freund. Lange Zeit verharrten sie so, bis Kouyou sein Kopf hob um in Toras Gesicht sehen zu können. In Tora fing es an zu lodern, noch nie waren ihre Lippen so dicht beieinander. Sie hatten sich zwar schon so oft umarmt, doch noch nie hatte Uruha ihn dabei so angesehen. Als Uruha dann auch noch die letzten Zentimeter überwand, war Toras Beherrschung vollkommen weg. Die Lippen der Brünetten waren so weich und sinnlich, genauso wie er sie sich immer vorgestellt hatte. Vorsichtig löste Shinji die Umarmung und führte eine Hand zur Uruhas Taille, die andere zum Nacken und zog ihn näher zu sich. Dieser Moment sollte niemals zu Ende gehen. Doch Uruha löste sich nach viel zu kurzer Zeit von seinem besten Freund. „Gib mir bitte noch ein bisschen Zeit. Ich werde mich schon bald entscheiden. Ich verspreche es dir.“ Immer noch total benebelt von dem Kribbeln auf den Lippen, nickte Shinji. „Ja, ist okay.“ „Danke!“, mit einem letzten flüchtigen Kuss auf die Lippen verließ der Brünette den Schwarzhaarigen für diesen Abend und ging zu sich nach Hause. Wiedermal hatte er es geschafft Tora zu beruhigen, es war doch zu einfach Männer zu beeinflussen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)