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Erwachen

von

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Wieder auf der Flucht

So, diesmal hab ich mich mehr mit dem neuen Kapitel beeilt! ^^

Ich danke allen, die nach so langer Zeit immernoch an meiner Geschichte lesen. *knuddel an alle*
 

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Als sie erwachte, herrschte noch tiefe Dunkelheit um sie herum. Das Feuer war erloschen und sie fror, da die verbleibende Glut allein nicht mehr genug Wärme spendete, doch sie bezweifelte, daß es allein das war, was sie geweckt hatte. Lautlos setzte sie sich auf und schaute sich unruhig um. Ihr Blick fiel auf den Elben, der sich ebenfalls auf einen Arm gestützt hatte. Er nickte ihr wortlos zu. Auch er hatte etwas bemerkt, doch konnte wohl auch er es noch nicht einordnen. Es war völlig ruhig, kein Wind wehte, kein Knacken kam aus dem Gebüsch, was auf die kleinen Jäger der Nacht hinweisen könnte, und selbst die Nachtvögel waren verstummt. Es war, als würde in diesem Moment der Wald erstarren, den Atem anhalten, um auf etwas zu warten.

Legolas legte dem Zwerg eine Hand auf die Schulter und schüttelte ihn leicht. Gimli fuhr mit einem unwilligen Grummeln hoch, doch verstummte er sofort, als er ein Zeichen des Elben auffing. Nun schaute auch er sich um und verkündete, was alle anderen dachten: "Das gefällt mir nicht! Es ist zu ruhig!" "Wir sollten aufbrechen,", flüsterte Legolas, "es sind nur noch wenige Stunden Fußmarsch, bis wir den Teil des Waldes erreichen, der durch Elrond geschützt ist." Gimli nickte und begann das Feuer zu löschen. Legolas sammelte rasch ein paar Essensreste ein und verwischte die letzten Spuren, die auf ihre Anwesenheit hindeuteten. Dann brachen sie auf.

Rasch flohen sie durch den Wald. Die Dunkelheit umfing sie, so daß sie fast völlig blind waren. "Bleibt nicht zurück!", forderte Legolas seine Gefährten leise auf, doch das wäre gar nicht nötig gewesen. Gimli und Elisha achteten sehr darauf, den Elben nicht aus ihrer Sichtweite zu verlieren.
 

Sie waren schon eine Stunde lang durch die Dunkelheit gewandert und noch immer waren sie von der unheimlichen Stille umgeben, doch die Tatsache, daß bisher nichts geschehen war, beruhigte etwas. Gerade waren sie über einen umgestürzten Baumstamm geklettert, als es geschah - ein schriller, grausamer Schrei, der nichts menschliches an sich hatte, schallte durch den Wald. Mit einem Ruck fuhren die drei Gefährten auf, gleichzeitig starrten sie in die Dunkelheit, versuchten etwas zu erkennen, in der Richtung, aus der der Schrei gekommen war. "Nazgúl!", sprach Legolas aus, was sie doch alle bereits wußten. "LOS!", schrie er dann.

Der Elb rannte voran, Gimli und Elisha gaben sich die größte Mühe, ihm zu folgen. Sie hetzten durch den Wald, immer in der Hoffnung, daß die schwarzen Reiter sie nicht finden würden, doch sie wußten, daß diese Hoffnung trügerisch war.
 

Eine Wurzel beendete Elishaìs Lauf und ließ sie lang hinfallen. "Wartet!", rief sie panisch, rappelte sich rasch wieder auf und rannte ohne nachzudenken weiter. Erst nach ein paar Minuten bekam sie mit, daß sie keinen ihrer Gefährten mehr hören oder sehen könnte. Sie mußte in ihrer Panik in eine falsche Richtung gerannt sein. Sie hatte sich verlaufen und war nun wieder völlig allein. Einen Augenblick lang war sie der Verzweiflung nahe, doch dann erklang ein weiterer Schrei, ganz nahe. Das ließ ihr keine Zeit für Panik oder Verzweiflung. Das Mädchen hatte nur eine Chance zu Überleben - sie mußte mal wieder rennen.
 

Die Situation erschien ihr wie ein Dejavu, doch wußte sie nur zu gut, das es nur erneut die Wirklichkeit war. Sie rannte durch den Wald, floh erneut vor namenlosem Schrecken. Elisha konnte die Reiter spüren, die sie offenbar gefunden hatten und nun dicht hinter ihr waren. Immer weiter eilte sie durch den Wald, ahnungslos in welche Richtung sie mußte. Sie wußte, daß sie den geschützten Bereich erreichen mußte, doch hatte sie leider keine Ahnung, wo sich dieser befand. So blieb ihr nichts weiter übrig, als wahllos in irgendeine Richtung zu fliehen.

Egal wohin Elisha sich wandte, stets hörte sie das dumpfe Dröhnen der Hufe hinter sich. Von Zeit zu Zeit erklang einer der grauenvollen Rufe ihrer Verfolger, die jedem fühlenden Wesen das Blut in den Adern gefrieren ließen. Sie wußte, daß sie nicht mehr lange fliehen konnte. Die letzten Tage waren anstrengend gewesen und schon jetzt wollten ihr die Beine nicht mehr gehorchen. Ihre Lungen brannten und kleine weiße Sterne tanzten vor ihren Augen. Einzig und allein der unbändige Wille zu überleben, trieb das Mädchen noch voran. Schritt für Schritt kämpfte sie sich vorwärts.

Wieder war eine große Wurzel im Weg. Mit den Armen rudernd, versuchte Elisha ihr Gleichgewicht zu bewahren, doch es half nichts. Sie flog ein Stück durch die Luft und prallte dann hart auf dem Boden auf. Der Schwung trug sie vorwärts, so daß sie sich noch einmal überschlug und dabei mit dem Kopf gegen eine weitere hervorstehende Wurzel schlug. Benommen blieb sie liegen. Das Mädchen bemühte sich, ihren Körper wieder in den Griff zu bekommen, doch nur langsam lichtete sich der blutrote Schleier, auf dem kleine Sterne wild tanzten, von ihren Augen.

Das erste was sie wieder erkennen konnte, waren große schwarze Hufe, die genau in ihrem Blickfeld standen und kraftvoll auf der Stelle scharrten. Der Rest des Tieres mußte gigantisch sein, was ihr ein kleiner Blick weiter aufwärts bestätigte. Elishaìs schlimmste Alpträume waren wahr geworden. Genau vor ihr stand ein schwarzer Reiter und blickte auf sie herab. In der Dunkelheit konnte sie kaum etwas von ihm erkennen, doch das war auch gar nicht nötig. Sie wußte genau, wen sie vor sich hatte - ein dunkles Wesen, ganz in schwarz, ohne Gesicht oder Seele, auf einem ebenso seelenlosen Reittier mit glutroten Augen. Ein schreckliches Kreischen kam von irgendwo aus der Finsternis, wahrscheinlich ein weiterer Reiter, der sie ebenfalls suchte.

Das Wesen vor ihr stieg von seinem Pferd ab. Das endlich brachte Elisha wieder zu Bewußtsein. Sie sprang auf die Beine und wollte einen letzten Fluchtversuch wagen, doch schon trat ein weiterer Reiter aus der Finsternis hinter ihr. Auch von den Seiten, die bis eben noch eine Möglichkeit der Rettung versprochen hatten, traten nun die schrecklichen Kreaturen an sie heran. Wie auf ein Kommando zogen sie alle gleichzeitig ihre Schwerter und traten weiter auf das Mädchen zu. Wild sah sie sich nach einer Fluchtmöglichkeit um, doch sie war eingekreist. Ihr Blick suchte nach etwas zu ihrer Verteidigung, doch nicht einmal ein stärkerer Knüppel lag in ihrer Reichweite auf dem Boden. Völlig hilflos schaute sie von einem zum anderen, versuchte abzuschätzen, wer zuerst über sie herfallen würde. In schrecklicher Lautlosigkeit hoben die stählernen Klauen der Nazgúl ihre fürchterlichen Schwerter. Sie waren schon nahe, bei jedem weiteren Schritt erwartete das Mädchen den tödlichen Schlag, der diesen entsetzlichen Alptraum endlich beenden würde, doch er kam nicht.
 

In der Lautlosigkeit des Augenblicks war das Sirren des Pfeiles mit aller Deutlichkeit zu hören. Mit einem Schrei fuhren die Ringgeister zu dem neuen Angreifer herum. Offenbar hatten sie sich nur auf ihre Beute konzentriert und waren nun von den zusätzlichen Feinden völlig überrascht. Der Ruf des getroffenen Nazgúlìs steigerte sich zu einem kaum zu ertragenden Kreischen, als er sich selbst den Pfeil aus dem Körper zog, um sich dem Kampf zu stellen. "Lauf weg!", hörte Elisha aus der Dunkelheit. Sie identifizierte die Stimme als die von Legolas und dem Ruf folgten weitere Pfeile, mit denen er ihren Rückzug deckte. Gerade hatte sich das Mädchen umgedreht und floh an den überraschten Reitern vorbei, als sie auch schon hörte, wie der Zwerg sich mit einem lauten und kraftvollen Schrei in den Kampf stürzte. Ihre beiden Freunde bekämpfte die Ringgeister, während Elisha floh.
 

Sie war noch nicht weit gekommen, sie rannte erst seit ein paar Minuten, als sich eine Hand um ihren Unterarm schloß. Mit einem Schrei warf sie sich zur Seite und versuchte sich zu befreien. "Hab keine Angst!", hörte sie Legolas neben sich und spürte, wie seine zweite Hand ihre Schulter umfaßte. Sofort blieb sie stehen. Sie zitterte am ganzen Körper. Solange sie allein durch den Wald gerannt war, hatte sich alles so unwirklich angefühlt, sie hatte sich in ihren Traum zurückversetzt geglaubt, doch nun kehrte sie langsam in die Realität zurück. Was hier geschah, war der pure Irrsinn, und doch war es real. Die Nähe des Freundes machte es ihr bewußt. Auf der anderen Seite hörte sie nun Gimli, der scheinbar auch ziemlich außer Atem war: "Sie sind immer noch hinter uns her! Wir müssen hier weg!" Legolas nickte. "Bist du in Ordnung?", fragte der Elb das Mädchen leise. Elisha nickte, noch immer zitternd. " Es ist nicht mehr weit bis zum geschützten Bereich. Du bist zwar einen Umweg gelaufen, doch war die Richtung richtig." "Sieh doch, der Ring leuchtet!", stellte Gimli erstaunt fest und betrachtete den schmalen Goldring an Elishaìs Hals, der wieder rotes Licht verstrahlte. Das Mädchen schaute überrascht an sich hinab. Es war ihr noch nicht einmal aufgefallen, doch es stimmte. Und der Schein war noch stärker und leuchtender als bei ihrer letzten Begegnung mit den schwarzen Reitern.

Ein Schrei ertönte hinter ihnen im Wald. "Wir müssen weiter!", flüsterte der Elb, ohne auf den leuchtenden Ring einzugehen. Es schien dem Zwerg nicht zu gefallen, daß sein Gefährte dem Ring wieder einmal keine Beachtung schenkte, doch es war keine Zeit für einen Streit. Sie rannten los.

Wieder stolperte Elisha, doch diesmal war Gimli an ihrer Seite und ergriff sie fest am Arm. "Oh nein, nicht noch einmal!", rief er nur und zog sie weiter mit sich.
 

Es kam Elisha vor, als würden sie schon eine Ewigkeit durch den Wald rennen. In der Dunkelheit sah sie nur die Schatten der Bäume an sich vorbeifliegen und ab und zu hörte sie die Nazgúl, die noch immer nach ihnen suchten. "Hier rüber!", ein kleines Stück vor sich erkannte sie die Umrisse des Elben und lief darauf zu. Die ganze Zeit über lotste er sie sicher durch das nun dichte Unterholz des Waldes. Das Mädchen konnte es kaum glauben, doch er schien in der Finsternis genauso gut zu sehen, wie am hellichten Tage. Gimli war nun fast die ganze Zeit über dicht neben ihr. Er war ebenfalls auf die guten Augen des Elben angewiesen, auch wenn er scheinbar etwas besser im dunkeln zurecht kam, als Elisha. Sie krochen durch einen engen Durchlaß zwischen den Sträuchern. Elisha tippte auf Brombeeren, zumindest waren die Stacheln so ähnlich, die weitere Stücke ihres Nachthemdes forderten.

Als Elisha auf der anderen Seite des Gebüsches angekommen war, half Legolas ihr auf die Beine. Eine schmaler Streifen unbewachsenen Gebietes lag vor ihnen. Das war ungewöhnlich, denn rings um sie herum war dichter Wald. Nur der Streifen von etwa 200 Metern Breite war lediglich mit ein paar Moosen, Farnen und Kräutern bewachsen. "Da drüben sind wir in Sicherheit!", verkündete der Elb und seine Augen leuchteten vor Freude. Auch der Zwerg stieß einen Freudenschrei aus. "Na dann los!", rief Elisha aufgeregt. Die anderen ließen sich nicht zweimal bitten und so stürmten sie zu dritt los.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2003-07-21T14:19:56+00:00 21.07.2003 16:19
Kommentar: Gut.


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