Als wir unsterblich waren von Kelandria13 ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 – Ich bin nicht so wie ihr ----------------------------------------------- Kapitel 1 – Ich bin nicht so wie ihr Samstag, 11. April 1981 Es war ein ganz normaler Abend in Berlin. Er, der sich Bela nannte, war wie immer an einem Samstagabend, mit ein paar Freunden im Ballhaus Spandau verabredet. Wie die anderen Punks, saß er in einer Ecke und wartete auf ihre Stunde. Die eine Stunde, in der sie einfach sein konnten, wie sie waren. Jugendliche, die ihre Triebe auslebten und die Sau rauslassen konnten. Die eine Stunde Glück in der Woche, die ihnen keiner nehmen konnte – außer vielleicht der DJ. Trotzdem langweilte Bela sich. Klar, diese neuartigen Drogen zeigten immer noch die gleiche Wirkung wie ihre Vorgänger von vor 100 Jahren, doch eins konnten sie Bela nicht geben. Glück. Er hatte das Gefühl, schon seit Jahrhunderten nicht mehr glücklich gewesen zu sein. Wahrscheinlich war dem auch so. Dieser ständige Durst, dieses Verlangen, welches sich einfach nicht abstellen ließ, würde ihn bald von innen auffressen, ihn wahnsinnig machen. Wortwörtlich. Denn wenn er ES nicht bald fand, würde er sterben. Diesmal endgültig. Er brauchte neuen Stoff. Neues Blut. DAS Blut. Seufzend sah er sich um. Kaum neue Gesichter füllten den Raum, doch mindestens die Hälfte von ihnen hatte er schon gekostet und ihnen das Gedächtnis an dieses Erlebnis wieder gelöscht. Das tat er, weil er es hasste zu töten. Anfangs, als er sich noch nicht so unter Kontrolle hatte, war ihm das ständig passiert, bis er erfahren hatte, dass es auch anders ging. Klar, hier und da gab es immer noch Unfälle wie er sie nannte, vor allem, wenn er zu lange nicht getrunken hatte oder das Blut einfach köstlich war, aber im laufe der Jahrhunderte hatte er gelernt sich zu beherrschen. Heute Nacht würde er trinken müssen. Zu lange war die letzte Mahlzeit her. Abermals seufzend nahm er einen Schluck von seinem Bier, welches er nur zur Tarnung trank, und versuchte der Unterhaltung seiner Freunde zu folgen. Es war nicht schwer herauszufinden, worüber sie sprachen, denn sie hatten sowieso nur ein Thema: Sex, Sex und noch mal Sex. Nicht das einer von ihnen auch nur ansatzweise schon wirkliche Erfahrungen mit dem Thema gemacht hatte. Naja, bis auf Bela selbst natürlich. Ihn hatten sie sowieso nur als Frauenmagnet dabei, doch keine der Frauen, die Bela zu ihnen brachte, hielt es auch wirklich lange mit ihnen aus. Außerdem wollte jede dieser Frauen nur einen: Bela. Mit seiner hellen Haut, seinen langen schwarzen Haaren, seinem schmalen und trotzdem muskulösen Körper, seinem wunderschönen Gesicht und vor allem seinen verführerisch grünen Augen hatte er eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf das weibliche Geschlecht. Manchmal, wenn sie gut roch, nahm er sie mit und machte einen langen, ausgedehnten Spaziergang mit ihnen. Er ging mit ihnen nachts durch den Park, suchte sich eine ruhige Ecke und umschwärmte und liebkoste sie solange, bis sie Wachs in seinen Händen waren. Dann biss er zu. Meistens merkten sie gar nicht, was geschah, denn wie alle Vampire besaß auch er die Fähigkeit die Gefühle und Gedanken seiner Opfer bis zu einem gewissen Grad zu manipulieren. Opfer. Er hasste dieses Wort, waren die Menschen für ihn doch nur Mittel zum Zweck. Er trank ihr Blut in der Hoffnung endlich die eine gefunden zu haben, die sein unstillbares Verlangen heilen konnte, doch bisher war sie nicht dabei gewesen. Keine, der er die Unsterblichkeit schenken würde um für immer nur noch ihr Blut trinken zu dürfen. Um nicht mehr alleine sein zu müssen. Nur das würde seinen Durst stillen und das Verlangen abebben lassen. Das Blut seiner Geliebten. _________________________________________________________________________________ Da ich bald noch sehr viel weiter in die Geschichte zurückgreifen werde (und meine Betaleserin ganz erstaunt war), werde ich immer mal wieder die Rubrik „Anmerkungen & Geschichtsstunde“ anhängen. Wenn euch die Erklärungen nicht reichen, schreibt mir einfach kurz und ich werde euch entweder in einer Mail oder in der A&G selber antworten. Anmerkungen & Geschichtsstunde: Drogen vor 100 Jahren: Drogen sind viel älter, als die Meisten glauben. Vor etwa Hundertzwanzig/dreißig Jahren (ausgehend vom heutigen Datum), waren es vor allem Lachgas und Opium. Anfang der 1920ger kam noch Morphium hinzu, was ursprünglich zur Schmerzlinderung bei verwundeten Soldaten (erster Weltkrieg) eingesetzt wurde, allerdings ein so starkes Suchtpotential hat, dass die Wenigsten wieder davon runterkamen. Morphium wird auch heute noch vereinzelt (vor allem in Amiland) in der Medizin verwendet, allerdings mit deutlich geringerer Dosis.Außerdem wurde das Kokain 'entdeckt', die Partydroge damals und leider bis heute. So, Geschichtsstunde mit Tante Kela vorerst beendet. Ich hoffe es hat gefallen und es war alles verständlich =) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)