Romeo & Julia von Natsuki13 (...Eine Liebesgeschichte mal anders...) ================================================================================ Kapitel 1: Romeo & Julia ------------------------ Dies ist ein Theaterstück und ist dementsprechend auch geschrieben! Romeo und Julia Sprecher: "Die Liebesgeschichte von Romeo und Julia nimmt ihren tragischen Lauf. Einen Maskenball nehmen da gerne alle in Kauf." Haus der Montague, Romeo ist mit Mercutio auf einem Platz in Verona. Romeo: "Sag, Mercutio, das Leben ist doch schrecklich." Mercutio guckt den weiblichen Bediensteten hinterher: "Wenn man abgeschottet ist wie du, dann sicherlich." Romeo wirft den Degen in die Luft: "Oh Gott, befrei mich von meinen Qualen!" Der Degen landet genau vor seinen Füssen. Romeo: "Nicht mal der Tod ist mir vergönnt!!" Mercutio: "Womöglich bist du dem Herrn zu verwöhnt." In diesem Moment taucht die Amme Julias auf. Sie hält eine Liste in der Hand. Mercutio: "Wohin des Weges, Magd?" Amme: "Das geht Euch nichts an, in der Tat." Mercutio ist empört: "Hüte deine Zunge!" Amme ist dagegen ruhig: "Du die deine auch, Junge!" Romeo schreitet ein: "So gebt endlich Ruhe." Zu Mercutio: "Gibt dir Mühe." Zurück bei der Amme: "Unser Recht ist es jedoch zu wissen, wo dein Weg dich hinführt. Das ist doch eine Gästeliste, wenn mich der Schein nicht trügt." Amme: "Wohl wahr, Sir, dies ist eine Gästeliste, Sir, für den Maskenball, Sir, bei den Capulets, Sir." Die Amme streckt die Liste gelangweilt Romeo entgegen. "Ihr könnt sie lesen, Sir. Ausser Ihr seid ein Montague, Sir." Romeo schaut sich die Liste mit Mercutio an. "Sieht nach Spass aus, Romeo. Lass uns doch hingehen. Bevor dir noch die Lust nach dem Jungsein vergeht." Romeo seufzt: "Wenn du darauf bestehst." Amme: "Nicht, dass Ihr mich missversteht, Sir, dies ist eine geschlossene Veranstaltung, Sir, da kommt man nur rein, Sir, wenn man auf der Gästeliste ist, Sir." Mercutio: "Als Verwandter des Fürsten werde ich gewiss einen Freund mitnehmen können." Amme (eher zu sich selbst): "Die machen doch eh, was sie wollen." Dann verschwindet sie. Mercutio schaut ihr hinterher, überlegt sich was, lässt es aber sein. Romeo hingegen seufzt. "Muss es sein?" Mercutio: "Aber natürlich, mein lieber Freund. Verjag aus deinem Kopf den Brei." Mercutio geht zu Romeo und legt ihm einen Arm um die Schulter, spricht verschwörerisch: "Denk an all die armen Frauen auf dem Bankett?" Romeo: "Warum?" Mercutio: "Bei ihnen ist doch alles verkehrt. Was sollen sie schon mit Männern machen, die sich wie Weiber benehmen? Sie brauchen welche, die sie auch richtig nehmen!" Macht eine Bewegung, als würde er weibliche Hüften gegen seine Lenden drücken. Lacht dann. Romeo zweifelt immer noch: "Wir gehen in die Höhle des Löwen, da werden wir die Frauen nicht bemerken können." Mercutio: "Ich will nichts mehr hören. Romeo, du wirst mit mir kommen." Mercutio führt Romeo weg, um ihn zum Maskenball vorzubereiten. Sprecher: "Derweilen herrschte bei den Capulets reges Treiben, nichts soll unvorbereitet verbleiben. Der Maskenball erstrahlt in voller Pracht, demonstriert der Capulets Macht." Amme: "Julia! Julia, mein Kind, wo bist du?" Julia kommt auf ihre Magd zu: "Du hast gerufen." Amme: "Mein Kind, es dauert nicht mehr lange, da werden schon die ersten Gäste eintreffen. Du willst doch keinen Schatten auf das edle Geschlecht der Capulets werfen." Julia sieht die Amme an, betrachtet dann sich selbst in einem grossen Spiegel. "Wie Recht du hast, meine Liebe." Julia sieht die Amme dankbar an. Amme lächelt: "Komm, setz dich. Lass dich von mir schminken und frisieren, ehe ich zurück muss zum regen Triebe." Julia setzt sich brav, schaut aber verträumt aus dem Fenster. Spricht zu sich selbst: "Ob ich meinen Prinzen auf dem Ball treffen werde… Die Warterei geht mir schon langsam auf die Nerven." Amme seufzt, während sie Julias Haar kämmt: "Mein Kind, du bist zu verträumt." Julia hört ihr nicht zu: "Ruf eine Magd, die all dies aufräumt." Julia zeigt auf die Berge herumliegender Kleider. Dann schaut sie schmollend in den Spiegel: "Wann kommt endlich der Schneider? Ich habe ihm gesagt, wann ich das Kleid haben will. Dieser alte Mann wird wohl langsam vergesslich und senil." Die Amme schweigt. Sprecher: "Die Dämmerung ist eingebrochen, ich hab' da was Verbranntes gerochen. Hinter dem Schleier der Nacht und die Masken versteckt Stolzieren die beiden Freunde, den Haupt aufrecht." Haus der Capulets. Zur Einleitung erklingt "Because we can" von Fatboy Slim. Auf der Bühne erscheinen Mercutio, Romeo und Julia, alle drei halten je ein langes Brett in der Hand. Julia, ganz in weiss, springt um ihr Brett herum, singt irgendetwas vor sich hin. Romeo: "Mercutio?" Mercutio: "Ja, Romeo." Romeo: "Welche von ihnen ist Julia?" Julia ist die einzige Frau im Raum, hüpft immer noch hyperaktiv um das Brett herum. Mercutio: "Ich wollte dich nicht enttäuschen, mein Freund, aber DAS DA." Zeigt mit einem Finger auf die herumspringende Julia. Romeo geht zu der jungen Frau hin. "Julia, Ihr seid wunderschön." Julia bleibt stehen. "Womit habe ich die Ehre Eurer Aufmerksamkeit verdient?" Romeo: "Ihr seid die Einzige in diesem Raum." Julia lächelt verlegen. Romeo: "Julia, ich trage Euer Antlitz immer bei mir." Julia: "Was sind dies für Anspielungen, Romeo?" Schaut zu Mercutio rüber: "Ihr doch nicht auch, Mercutio!" Mercutio: "Nein, ich nicht. Ich wollte mich gerade von Euch verabschieden und mich für diese großartige Feier bedanken." Mercutio verbeugt sich und will gerade gehen, als er von Romeo aufgehalten wird: "Mercutio, mein Freund, ihr habt Euer Schwert zurückgelassen." Übergibt Mercutio das Brett. Julia: "Und Euer Speer." Gibt ihm auch ihr Brett. Nun verlässt Mercutio endgültig die Bühne. Julia: "Und Euch, Romeo, erwarte ich um Mitternacht bei meinem Balkon." Julia dreht sich um und verlässt die Bühne, so auch Romeo. Sprecher: "Die Katze schleicht um ihre Beute, Romeo drückt sich durch die Meute, Um seine Julia zu sehen, Um ihre Gedanken zu verstehen." Mitternacht. Auf der Bühne stehen Romeo und Julia. Romeo hat einen groben Holzrahmen in den Händen, während Julia beinahe ein ganzes Gerüst hält. Romeo: "Julia, oh Julia. Bist du auf dem Balkon?" Julia, steht gerade neben ihm: "Siehst du mich etwa nicht?" Romeo dreht sich überrascht zur Seite. "Julia, ich habe ein Geschenk für Euch. Ein Portrait." Julia: "Wie lieb von Euch… Haltet mal kurz meinen Balkon." Übergibt Romeo ihr Gerüst, nimmt gleichzeitig den Holzrahmen in die Hände. "Das ist alles wunderbar, aber wer ist darauf abgebildet?" Romeo: "Ihr, meine Liebste." Julia beugt sich kurz zum Rahmen runter, schaut hindurch, lacht wie eine Schwachsinnige und stellt sich wieder gerade hin. "Tatsächlich." Ernst spricht. "Wie schade, darf es niemand sehen." Überlegt. "Ich weiss, mein Liebster. Das Portrait werde ich auf dem Balkon stehen lassen. Selbst wenn ich nicht da sein sollte, könntet Ihr weiterhin mein Antlitz bewundern." Demnächst in ihre Schwärmereien zu versinken droht. Romeo: "Wann darf ich wieder zu Euch kommen, meine Liebe?" Julia hört nichts mehr, summt verträumt vor sich hin. Romeo: "Wann gewährt Ihr mir die Ehre, Euch vom Nahen betrachten zu dürfen?" Julia erwacht aus ihrer Starre: "Oh, ich sollte das Portrait auf dem Balkon abstellen." Tut dies, was sie vorgenommen hat, steht wieder hinter dem Holzgerüst, währen Romeo seinen alten Platz wieder einnimmt. Gibt Romeo dann endlich eine Antwort. "Morgen, Liebster, morgen." Romeo zieht beflügelt weg. Julia gähnt herzhaft. "Morgen, morgen, nur nicht heute Sagen alle faulen Leute…" Murmelt die Worte vor sich hin, ehe sie das Gerüst und den Holzrahmen nimmt und von der Bühne geht. Sprecher: "Die Liebe kennt keine Grenzen, so auch die Rivalität. Mal sehen, wer spricht heute sein letztes Gebet." Julia ist mit ihrer Amme in ihrem Gemach: "Meine liebe Amme, ich bin einer Sünde schuldig." Amme geschockt: "Warst du nicht geduldig?!" Julia winkt dies genervt ab: "Doch nicht in dem." Ein Seufzen. "Nein, ich bin im Sinne der Anklage des Verrates an das Geschlecht der Capulets schuldig. Und ja, vielleicht war ich ungeduldig. Mein Herz, erfüllt mit Hass, füllte sich mit Liebe. Es wurde mir genommen von einem gemeinen Diebe." Amme: "Wie ist der Name dieses Schurken?" Julia seufzend: "Du kennst ihn gut, den Burschen. Zu unserem Feind gehört der Herr, Auf den Namen Romeo hört er." Julia steht von ihrem Stuhl auf, denn die Amme wegzieht, und dann erklingt "Bad romance" von Lady GaGa. Julia tut so, als würde sie singen, tanzt dabei: "Oh-oh-oh-oh-oooh! Oh-oh-oh-oooh-oh-oh-oh! Caught in a bad romance Oh-oh-oh-oh-oooh! Oh-oh-oh-oooh-oh-oh-oh! Caught in a bad romance Rah rah ah-ah-ah! Ro mah ro-mah-mah Gaga Ooh-la-la! Want your bad romance Rah rah ah-ah-ah! Ro mah ro-mah-mah Gaga Ooh-la-la! Want your bad romance I want your ugly, I want your disease I want your everything, As long as it’s free I want your love Love-love-love I want your love You know that I want you And you know that I need you (‘Cause I’m a freak bitch, baby!) I want it bad, Your bad romance Work-work fashion baby Work it, move that bitch crazy Work-work fashion baby Work it, move that bitch crazy Work-work fashion baby Work it, move that bitch crazy Work-work fashion baby Work it I’m a freak bitch baby I want your love, And I want your revenge I want your love, I don’t wanna be friends J'veux ton amour Et je veux ton revenge J'veux ton amour I don't wanna be friends Oh-oh-oh-oh-oooh! (I don't wanna be friends) Oh-oh-oooh-oh-oh! Caught in a bad romance (I don't wanna be friends) Oh-oh-oh-oh-oooh! Oh-oh-oooh-oh-oh! (Want your bad romance) Caught in a bad romance (Want your bad romance) I want your loving I want your revenge You and me could write a bad romance (Oh-oh-oh-oh-oooh!) I want your loving All your love is revenge You and me could write a bad romance Oh-oh-oh-oh-oooh! (Want your bad romance) Oh-oh-oooh-oh-oh! Caught in a bad romance (Want your bad romance) Oh-oh-oh-oh-oooh! (Want your bad romance) Oh-oh-oooh-oh-oh! Caught in a bad romance Rah rah ah-ah-ah! Ro mah ro-mah-mah Gaga Ooh-la-la! Want your bad romance" Am Ende des Liedes setzt sie sich wieder auf den Stuhl, den die Amme zurückgebracht hat. Diese spricht auf ihren Schützling fast panisch ein: "Du dummes Ding, jag dir dies aus dem Kopf. Ein falscher Wink und ich schlag dich mit dem Topf!" Julia erbost: "Wie sprichst du mit mir, du Dirne! Hast sie wohl nicht alle in der Birne!" Nun seufzt die Amme: "Na gut, mein Kind, ich werd' dir helfen, wisse aber, dies wird nicht gut enden." Julia: "Mal den Teufel nicht an die Wand, ich stehe noch nicht am Rand. Der Wahnsinn hat mich noch nicht ergriffen, jedoch sehnt mein Geist nach seinen Griffen." Der Amme wird diese Leidenschaft Julias langsam unheimlich. Sie umarmt ihren Schützling am Kopf, drückt diesen gegen ihre Brust, streichelt Julia übers Haar. "Ich werde dir helfen, so gut ich kann. Doch vergiss nicht, Romeo ist auch nur ein Mann. Sollte er dich ausnutzen, wollen, dich beschmutzen, wird meine Rache schrecklich sein, bitter und berauschend als jeder Wein." Amme ist unterwegs durch den Basar, sieht dort plötzlich Romeo auf einer Stufe sitzen. Daraufhin geht sie zu ihm, stellt sich neben den jungen Montague und reicht ihm unauffällig einen Zettel rüber. Romeo: "Ist er von deiner Herrin?" Amme: "Gewiss, Sir. Sie erwartet Euch, Sir, um Mitternacht, Sir." Romeo entfaltet schnell das Papierstück, überfliegt das Geschriebene, sagt dann ungläubig: "Ich muss träumen." Amme: "Sir, Ihr dürft dies nicht versäumen." Romeo: "Gewiss nicht. Für meine Julia bin ich bereit zu töten und zu sterben." Voller Ehrgeiz steht Romeo auf, packt seinen Degen und zieht diesen raus. Leider entgleitet dieser seinen Fingern und fliegt zur Seite. Ein Schmerzensschrei ist zu hören. Amme: "Das sehe ich." Stimmen aufgebrachter Bürger sind zu hören. Amme: "An Eurer Stelle, Sir, würde ich verschwinden, Sir." Romeo ist schon auf der Flucht. Dann verlässt auch die Amme ganz gemütlich die Bühne. Es ist wieder Mitternacht und Romeo steht erneut unter dem Balkon von Julia. Romeo: "Julia, oh Julia, lass dein Haar runter." Julia (spricht von nirgendwo): "Musst dich schon mit einer Leiter begnügen, mein Liebster." Romeo schaut sich um, "sieht" die Leiter unterhalb der Bühne und springt zu dieser runter. Da kommt Julia auf die Bühne, steht direkt vor Romeo, der nun wieder auf die Bühne klettert. Direkt vor Julia stehend (sein Gesicht vor ihrem Busen) schaut sich Romeo um, ruft dann leise und möglichst unauffällig: "Liebste? Wo bist du?" Julia klingt leicht verärgert: "Einen Stockwerk weiter oben." Romeo schaut rauf und macht erschrocken einen Schritt zurück. "Oh, da bist du ja, meine Holde." Romeo nimmt Julias Hand in die seine, geht runter auf ein Knie. "Wenn Ihr nur wüsstet, wie lange ich auf eine Frau wie Euch gewartet habe…" Schwere Schritte im Hintergrund sind zu hören. Julia: "Dann könnt Ihr gewiss noch länger warten. Es scheint mir, als würde ich zu solch einer späten Stunde noch Besuch bekommen. Was ist das nur für ein Haus, dass man selbst in der Nacht seine Ruhe nicht geniessen kann!" Schaut runter zu Romeo, der immer noch vor ihr kniet. "Ich werde meine Amme ein weiteres Mal zu Ihnen schicken, wenn der liebe Gott uns die Gunst der Stunde für ein weiteres Treffen schenken wird. Nun geht, verschwindet." Julia schubst Romeo bestimmt von sich weg, worauf dieser sich umdreht und von der Bühne geht. Just im gleichen Moment erscheint die Amme im Raum. "Julia, mein Kind, ich habe Neuigkeiten. Soeben ist Graf Paris in unserem bescheidenen Heim eingetroffen. Er will um deine Hand werben." Kaum endete die Amme, schon sind weitere schwere Schritte zu hören, im nächsten Moment platzt Othello auf die Bühne und herrscht über die beiden Frauen. "Hast du vor dem Schlaf gebetet, Desdemona?!" Die Amme und Julia sehen sich gegenseitig verwirrt an, ehe Julia ihre Stimme zu Othello richtet: "Othello, du… du bist doch aus einem anderen Stück…" Othello: "Ich weiss. Aber bei solch einer Julia gab es niemanden, der Paris spielen wollte." Othello hustet kurz vor sich hin. "Wie auch immer, ich bin der einzige Kandidat und ich werde dich zur Frau nehmen." Dann verschwindet Othello. Die beiden Frauen sitzen immer noch sich gegenseitig umarmend und schauen Othello hinterher. Dann sehen sie sich in die Augen. Julia: "Geh du morgen zu Romeo. Er muss wissen, was passiert ist." Die Bühne versinkt in der Dunkelheit. Der nächste Tag ist eingebrochen. Auf der Bühne erscheinen Tybald und Mercutio, der erste hat zwei Bretter in den Händen, während der andere nur eines trägt. Tybald: "Mercutio, du Hund, DUELL!" Mercutio verwirrt: "Aber warum, Tybald?" Tybald: "Tu trägst zu wenig." Weist auf das eine Brett in Mercutios Hand. "Ausserdem bist du ein Montague, mal so nebenbei." Plötzlich erklingt ein Schrei. "HALT!!!" Auf die Bühne kommt die Julia gestürmt. Hektisch sieht sie sich um. "Falscher Alarm." Julia verschwindet wieder. Tybald, seine zwei Bretter abgelegt: "Da ich der Herausforderer bin, überlasse ich Euch, Mercutio, die Wahl der Waffen." Mercutio: "Ich aber meinerseits überlasse die Wahl Euch, Tybald." Auf die Bühne kommt wieder Julia angerannt, je ein Brett in der jeweiligen Hand haltend. "Degen oder Pistolen?" Präsentiert die Bretter. Tybald: "Dann wähle ich den Degen." Julia: "Als hätte ich es gewusst." Übergibt den beiden Duellanten die zwei Bretter und verschwindet von der Bühne. Zwischen Mercutio und Tybald entfacht ein Kampf, der damit endet, dass Mercutio das Brett von Tybald unter seiner Schulter einklemmt (im Hintergrund der Refrain von "Coming undone" Korn). Mercutio: "Aus letzter Kraft gehe ich zum Familiengrab." Schleppt sich von der Bühne. Tybald: "Ich werde ihm den Weg zeigen." Kaum will er gehen, taucht Romeo auf. Voller Zorn und Verzweiflung sieht er Mercutio, der sich noch von der Bühne schleppt, und Tybald, der unschlüssig dasteht, an. Romeo: "Tybald, du Schurke, wie konntest du meinen Freund töten?!" Tybald: "Mit einem Degen, das geht ganz einfach, weisst du?" Romeo immer noch voller Wut mit ungewohnt hoher Stimme: "I kill you!!!" Stellt sich dann kampfbereit hin und fügt hinzu: "DUELL!!!" Tybald erfreut: "Wie du willst." Beide ziehen ihre Degen und kämpfen ernst und erbittert miteinander. Schlussendlich besiegt Romeo Tybald und, während dieser vornübergebeugt bemüht ist, das Gleichgewicht zu bewahren, drückt Romeo ihm das letzte Brett in die Hand. "Zeig Mercutio den Weg zu seinem Familiengrab." Tybald nickt und verschwindet von der Bühne. Stattdessen stürmt die Amme hektisch zu Romeo. "Sir, Sir, es ist so schrecklich, Sir!" Romeo, noch unter dem Affekt des Todes seines besten Freundes, schaut besorgt zu der Amme auf. "Was ist?" Packt die Amme stark an den Schultern. "Nun sprich, du Weib!" Amme befreit sich empört, sagt dazu aber nichts. "Meine Herrin, Sir, sie wird verheiratet, Sir." Romeo ist geschockt: "Wie verheiratet? Mit wem?" Amme: "Mit dem Graf Othello Paris, Sir." Romeo murmelt: "Was zum…?" Lässt dies aber sein, meint stattdessen: "Wann geht deine Herrin in die Kirche zum täglichen Gebet?" Amme, leicht verwirrt: "Um zwei Uhr nachmittags, Sir." Voller Tatendrang nimmt Romeo die Amme erneut an den Schultern: "Sag ihr, sie solle alleine kommen. Ich werde da sein." Amme: "Ihr seid berauscht, Sir, wie vom stärksten Wein." Verbeugt sich aber vor Romeo und will gerade weggehen, als plötzlich Mercutio auf die Bühne kommt, zwei Bretter an die Füsse angebunden. Romeo überrascht: "Mercutio? Du bist doch tot!" Mercutio: "Die Wunde ist nicht tief gewesen." Romeo schaut dann auf die angebundenen Bretter. "Wozu dann aber die Ski?" Mercutio: "Weisst du, Romeo, tief in meiner Seele bin ich ein Extremsportler und habe schon immer davon geträumt, in den Bergen zu sterben. Am liebsten in den Schweizeralpen, in Zermatt, zum Beispiel." Romeo: "Na dann, gute Reise." Mercutio verabschiedet sich und geht von der Bühne. Ihm folgt die Amme. Anschliessend wird das Licht auf der Bühne immer dunkler, bis man gar nichts mehr erkennen kann. Kapelle des Städtchens Verona. Julia betritt die Kirche, wo Romeo schon auf sie wartet. Romeo erfreut: "Ihr seid gekommen, meine Holde." Julia hingegen ist verwirrt: "Ich verstehe Eure Eile, Romeo, aber was haben wir im Gotteshaus verloren?" Romeo: "Wie denn das? Hat die Amme euch nicht aufgeklärt? Es wird Zeit, dass Ihr euch gegen eure Eltern wehrt. Die Fehde ist zu alt, als dass auch wir dafür büßen. Nun ist es so, dass wir uns dagegenstellen müssen." Romeo fällt auf ein Knie vor Julia, hält ihre Hand: "Gebt mir das Ja-Wort und werden wir verlobt. Mit Gotteshilfe wird und das Liebesglück gelobt." Julia total geschockt: "Ich will, das geb ich zu, doch dies geschieht ja nicht im Nu!" Romeo: "Seid beruhigt, meine Holde." Steht wieder auf. "Ich habe schon alles vorbereitet. – Vater, wo seid Ihr? Hier ist die Jungfer, die ich zu meiner Gemahlin nehmen gewillt bin." Ein Stampfen ist zu hören, dann krachte etwas gegen einen Tisch. Kurz darauf erschien Othello auf der Bühne, torkelnd, mit einer Flasche Wein in der Hand, im Gewand eines Priesters. Romeo verwirrt: "Aber… wo ist Vater Lorenzo?" Othello, lallend: "Der ist im Urlaub… in Vatikan." Nimmt einen weiteren Schluck aus der Flasche. "Ich bin sein Stellvertreter." Romeo und Julia sehen sich gegenseitig an, zucken dann mit den Schultern und knien mit dem Gesicht zum Publikum nieder, während der betrunkene Othello wie ein Pfarrer die Hand über ihren Köpfen ausgestreckt hatte. "Romeo von der Familie Montague, bist du gewillt, diese Jungfer von der Familie Capulet zur Frau zu nehmen, sie zu lieben und zu ehren, bis der Tod – und der wird bald sein – euch scheidet?" Romeo: "Ja, ich will." Othello grinst und spricht zu Julia: "Und du, Julia, Tochter des Geschlechts Capulet, bist du gewillt, diesen jungen Mann von der Familie Montague zu ehelichen, mit ihm all das Glück und das Leid zu teilen, bis der gewiss baldige Tod euch scheidet?" Julia, mit einer Stimme voller Ektase: "Jah! JAH! JAH, ICH WILL!!!" Othello, leicht verwirrt und überrascht: "Na, die Reaktion hab ich echt noch nie erlebt." Ist dann wieder guter Laune: "Wie auch immer. Ich erkläre euch hiermit zum Mann und Frau." Flüstert zu Romeo: "Du kannst jetzt die Julia küssen." Romeo schluckt voller Vorfreude und beugt sich schon rüber zu seiner nunmehrigen Gemahlin, als diese plötzlich aufspringt und aufschreit: "Wer will den Blumenstraus?!" Othello: "Baby, du hast gar keinen." Julia, sichtlich enttäuscht: "Ist das doof…" Othello macht eine verscheuchende Handbewegung: "Nun husch, husch, verschwindet von hier. Die Show ist vorbei." Romeo und Julia gehen von der Bühne, während Othello in der Mitte steht und streckt die Arme nach oben aus, als der Refrain von "The show must go on" erklingt. Dies dauert so lange, bis die Hauptcharaktere von der Bühne weg sind. Dann erlischt das Licht. Sprecher: "Die Nacht bricht über die Verliebten herein. Die Welt scheint dann einem immer so rein. Romeo und Julia haben sich gegen ihr Schicksal gewehrt, hoffentlich werden sie nicht vom Winde verweht." Es ist Nacht. Romeo und Julia befinden sich in Julias Schlafgemach. Während Julia ungeduldig auf einem Stuhl sitzt, tigert der Romeo ruhelos auf der Bühne herum. Romeo: "Welch ein grausamer Schicksal. Kaum sind wir verheiratet, muss ich dich schon verlassen. Hätte ich doch eine andere Wahl. Ich hätte mich bestimmt nicht auf diesen Kampf eingelassen." Julia: "Nun beruhige dich schon und komm zu mir. Ich verbringe die restliche Nacht mit dir." Sie streckt die Hände heraus, um Romeo zu fangen, der gerade vor ihr vorbeigeht, greift aber ins Nichts. Schmollend verschränkt die junge Capulet die Arme vor der Brust. Ihr Gemahl scheint dies nicht bemerkt zu haben. Romeo: "Wie ungerecht die Welt doch sein kann. Ich fühle mich, als wäre ich kein Mann." Romeo kommt zu Julia, fählt vor ihr auf ein Knie. "Ich wünschte, die Zeit würde stehen bleiben. So könnte ich länger bei dir verweilen." Auf die Bühne kommt die Amme mit einem Kleid in den Händen. Scheinbar beschäftigt stolziert sie vor dem verliebten Paar und verlässt die Bühne wieder, wobei Romeo ihr auf den Hintern starrt – sehr zu missfallen Julias. Als hätte er ihre Blicke mitbekommen, schaut Romeo wieder auf seine Gemahlin. "Wären wir doch in andere Familien hineingeboren." Julia lächelt, streichelt Romeo über die Wange, während im Hintergrund "French Kissing" von Sarah Connor zu hören ist. "Mein Liebster, es ist noch nicht alles verloren." Julia steht auf, immer noch mit einem Lächeln im Gesicht, und drängt Romeo in eine Richtung, was bei ihm beinahe Panikzustände auslöst. Romeo: "Ju-Julia, was macht du nur? Wir sollten dies lieber nicht tun!" Julia: "Willst du deine Frau etwa unbefriedigt lassen? Ich kann dies einfach nicht fassen." Sie lächelt voller Vorfreude, packt Romeo am Kragen und zieht ihn etwas näher zu sich: "Na komm, du kleiner Racker!" Dann zerrt sie ihn hinter einen schwarzen Vorhang. Der Refrain von "French Kissing" erklingt, als Andeutung, was hinter dem Vorhang passieren sollte. Sprecher: "Die Hochzeitsnacht ist nun vorbei, Romeo ist somit von seiner Julia frei. Jedoch muss der Montague fliehen, denn er hat sich dem Willen des Schicksals zu biegen." Im Hause Capulet ist ein fürchterliches Heulen zu hören. Julia sitzt auf dem Boden und hält einen Teddybären in den Armen. "Dieser jämmerliche Hund! Sei er doch verflucht! Wie schrecklich hat er sich doch benommen. Ich bin diese Nacht kein einziges Mal gekommen!" Kauert auf dem Boden, sieht dann ein Fläschchen stehen. Verheult nimmt sie es in die Hand. "Ich weiss, was ich tu. Dadurch erscheint er bestimmt im Nu. Er weiss, dass ich kein' Alkohol vertrag'. Mal sehen, was er dann macht." Trinkt das Fläschchen leer, kippt gleich darauf reglos um. Da kommt Romeo auf die Bühne angerannt. "Julia! Oh Liebste, wo bist du?!" Eilt weiter über die Bühne und stolpert über Julias Beine. Romeo ruft verzweifelt auf: "Oh, das Leben ist noch grausamer, als gedacht. Wer hat dies mit meiner Julia gemacht? Mieser Schurke, zeige dich. Ich bring dich um, du Wicht!" Julia stöhnt leicht geniesserisch im Schlaf. Romeo: "Das letzte Stöhnen." Julia seufzt zufrieden. Romeo: "Das letzte Seufzen." Julias Schmatzen ist zu hören. Romeo: "Das letzte Njam-njam-njam!" Dreht sich dann zum Publikum um. "So kann ich unmöglich weiter leben. Ich werde mein armseliges Dasein gleich hier beenden." Er zückt sein Dolch hervor. "Mein lieber Freund, wirst du mich in den Tod begleiten?" Ist sich seiner Entscheidung plötzlich nicht mehr sicher. "Das wird bestimmt wehtun…" Lässt den Dolch neben sich nieder, vollkommen vergessen, dass Julia daliegt. Somit landet die Klinge in ihrem Bauch. Julia zuckt nur leicht, gibt aber keinen Mucks von sich. Romeo grübelt währenddessen weiter vor sich hin: "Nein, zu viel Blut ist gegen die Zensurvorschriften. Dennoch ist es nicht das Gleiche bei den Giften!" Stolz auf seine eigene Idee steckt Romeo den Dolch zurück in dessen Scheide und nimmt stattdessen ein Fläschchen hervor. "Auf nimmer wiedersehen, du böse Welt." Ein Unbekannter aus nirgendwoher: "Du Idiot, du wirst bald wiedergeboren werden!" Romeo resigniert: "Kacke…" Trinkt dennoch die Substanz auf und lässt sich auf den Boden neben Julia nieder. Der Sprecher taucht zusammen mit der Amme auf der Bühne auf. Sprecher: "Romantischer als die Liebe dieser beiden gibt es nichts. Das ist die Geschichte von Romeo und Julia. Hier bedarf es nicht einmal eines Bösewichts. Allem schuld ist hier die süsse Ambrosia." Amme taucht auf: "Mein armes Kind, was ist hier bloss geschehen? Hat dieser Idiot sich an dir vergehen? Oh, ich könnt ihn töten, wenn ich es nur könnte. Dein Glück war alles, was ich jemals wollte." Die Amme schaut zur Seite auf etwas, was sich ausserhalb der Bühne befindet. "Wenigstens im Tode werdet ihr vereint sein. Im gemeinsamen Grabe seid ihr voneinander nicht weit." Romeo setzt sich plötzlich panisch auf: "Nein, alles, nur nicht das! Ich bin klaustrophobisch!" Julia setzt sich ebenfalls auf und umarmt Romeo: "Nun werden wir für immer zusammen bleiben." Romeo seufzt: "Genau das habe ich befürchtet." Romeo legt sich zusammen mit Julia zurück auf den Boden hin und es wird dunkel. ENDE Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)