Der Junge in mir von shinichi_san (-Junge sein macht viel mehr Spaß-) ================================================================================ Kapitel 19: Flucht ------------------ Nicht erschrecken, denn es kommt anders, als ihr denkt Viel Spaß! -------------- Kapitel 19: Flucht “Warum?”, fragte Jo leise und zog die Augenbrauen nach oben. Ich blickte kurz zu meinen Schuhen, dachte angestrengt nach. Ich wollte es ihm sagen! Dann seufzte ich leise und blickte ihm wieder in die Augen. “Weil ich es nicht sagen kann.” Damit rannte ich an ihm vorbei und aus dem Haus. Ich wusste es war falsch, aber ich hatte keine Ahnung, was ich sonst machen sollte. Ich lief immer weiter. Es war mir vollkommen egal. Doch trotzdem liefen mir Tränen aus den Augenwinkeln und ich musste schluchzen. Verdammt. Ich hielt schnaufend an und sah mich um. Geradeaus ging es zu mir nach Hause. Nach links zu meinem Vater und nach rechts … zum Friedhof. Ich schwenkte nach rechts und biss mir auf die Unterlippe. Dann schloss ich kurz die Augen und atmete einmal tief durch. Die Augen öffnend schüttelte ich den Kopf. Dann ging ich weiter. Richtung Friedhof. Mit dem Gedanken, dass ich es Jo doch hätte sagen sollen. Gosh! Warum war zur Zeit alles so verflucht kompliziert? Und warum hatte ich so eine große Klappe, die nichts von dem Geschwafel meines Hirns für annehmbar hielt, heraus zu lassen? Seufzend lehnte ich mich an den Grabstein, den ich zielsicher angestrebt hatte. ‘Joy Wills’ stand darauf. ‘Geliebte Freundin, Tochter und Enkeltochter.’ Ich vermisste sie. ~ “Das kannst du nicht machen!”, schrie ich ihn an und wehrte mich gegen die vier starken Arme, die mich zurückhielten. “Lass sie in Ruhe. Sie hat dir nichts getan!”, schrie ich verzweifelt, aber Marcus zog noch mehr an Ihrem Arm. Das blonde Mädchen schrie gequält auf. “Marcus! Lass es!”, rief ich wieder, aber der weißhaarige Junge lachte nur laut auf. “Du weißt, was ich hören will, Samira!”, sagte er laut und presste seinen Mund auf den des Mädchens, das neben ihm hockte und wimmerte. Noch mehr Tränen flossen aus Ihren Augen. Ja, ich wusste, was er hören wollte, aber ich konnte es einfach nicht aussprechen. “Es liegt allein an dir, Sie zu retten.”, meinte er und ich schlug mit der Faust auf die Brust des Schwarzhaarigen, der mich festhielt. Er zuckte nicht einmal zusammen. Ich war zu schwach! “Lass Sie gehen!”, murmelte ich leise. “Sag es, Sam!”, gab er zurück und holte nun auch noch ein Taschenmesser aus seiner Hosentasche heraus. “Verdammt!”, murmelte ich. Dann nickte ich und der Schwarzhaarige und sein Glatzköpfiger Freund ließen mich los. Es musste glaubwürdig klingen. Ich hasste ihn! Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und sah ich nicht ihn, sondern das Mädchen in seinen Armen an. “Ich liebe dich!”, sagte ich leise und hob den Blick, um ihm in die Augen zu sehen. Sie blitzten wütend. Sein Mund zuckte und formte sich zu einem triumphierenden Grinsen. Er ließ das Mädchen los, welches zu Boden sank. Ich wollte schon auf sie zu rennen, als er mir mal wieder zuvorkam und das aufgeklappte Messer in Ihren Rücken stach. Sie schrie auf und wimmerte. Ich sah sie nur mit großen Augen an. Dann erwachte ich langsam aus meiner Starre und rannte zu dem röchelnden Mädchen. “Joy!”, sagte ich leise und ich musste schluchzen. “Samira!”, spuckte sie. “Hau ab!” Sie hustete noch ein paar mal. Dann war das Leben aus Ihr gewichen. Ich schluckte die Tränen runter, die gerade in mir aufstiegen. Ich stand auf und ging die drei Schritte auf Marcus zu, die er noch von mir entfernt war. Ich wollte ihm wehtun. Ihm das Herz raus reißen. Ihm das Leben aushauchen. Doch noch bevor ich auch nur den kleinen Finger bewegen konnte, spürte ich einen harten Schlag auf den Hinterkopf. Danach war es schwarz. ~ Als eine Hand meine Wange lang strich schlug ich erschrocken die Augen auf. “Wie ein in die Enge getriebenes Rehkitz!”, sagte jemand undicht würde am liebsten tot umfallen! “Töte mich!”, bat ich meinen Gegenüber, der darüber nur lachen konnte. Er reichte mir seine Hand und zog mich hoch, als ich ihm die meine hinhielt. “Das kann ich nicht, Samira.”, meinte Marcus und ich musste leise seufzen. “Wieso nicht? Bei Joy hast du auch nicht lange gezögert!”, murmelte ich und klopfte meine Hose ab. “Kann sein, aber Joy hatte ich nicht geliebt.” Ich runzelte die Stirn und blickte ihn fragend an. Dann schnaubte ich. “Lass das!”, schimpfte ich und ging an ihm vorbei. Sofort packten mich zwei starke Hände an den Handgelenken und zogen mich zurück. Ich seufzte und blickte dem Schwarzhaarigen, der mich festhielt, böse an. “Ganz toll!”, sagte ich leise. “Du siehst schlimm aus. Wer hat dich so zugerichtet?”, fragte Silver mich. “Das geht dich nichts an!”, murmelte ich. Dann wandte ich mich an Silver. “Was soll denn das?”, fragte ich ihn. Er grinste nur triumphierend. “Was denkst du?”, fragte er mich. Ich schüttelte den Kopf. “Das ist nicht dein Ernst, oder? Du kannst mich nicht mitnehmen. Ich habe hier auch noch Dinge zu erledigen!”, schrie ich nun. “Du weißt, dass mir das alles egal ist. Du bist etwas, was ich will, und ich bekomme alles, was ich will.”, sagte er und lief langsam los. Ich wurde von dem Schwarzhaarigen nach vorne geschoben und stolperte fast über die Gräber. Ich passte mich an seinen Laufstil an. “Wenn ich das wirklich wäre, wieso hast du mich dann drei Jahre in Ruhe gelassen? Du hast noch nicht einmal nach mir gesucht!”, schrie ich ihn an. Marcus lachte laut auf. “Du wurdest die ganze Zeit beobachtet, mein Schatz! Was glaubst du, warum ich gerade jetzt hier auftauche? Weil mir gesagt wurde, man würde dir zu nahe kommen.”, sagte er, nachdem er sich zu mir gedreht hatte. “Wer soll mir zu nahe gekommen sein?”, fragte ich ihn und versuchte den linken Arm frei zu bekommen. Verdammt, ich war immer noch zu schwach. “Ein gewisser Jake.”, meinte er und sah mich wütend an. “War er es auch, der dich verprügelt hat?”, fragte er, die Augen zu Schlitzen verengt. Ich versuchte es zu unterdrücken, aber es ging nicht und so fing ich lauthals an zu lachen. Marcus sah mich zweifelnd an. “Jake?”, fragte ich dann lachend. “Jake soll mir zu nahe gekommen sein? Jake ist schwul!” Ich musste feixen. “Jake kann keiner Fliege was zu leide tun!” Ich wusste nicht, warum ich lachte, aber ich konnte einfach nicht anders. “Wer war es dann?”, fragte Silver. Ich sah auf und hörte auf zu lachen. “Ich dachte, du lässt mich beobachten.”, sagte ich und stolperte, als mich der Schwarzhaarige mich wieder schupste, weil Marcus weiter gegangen war. “Mein Mittelsmann hat sich abgeseilt.”, meinte er und ich zog die Augenbrauen hoch. “Wer war es?”, fragte ich ihn. Ich hatte ein richtig mieses Gefühl bei der Sache. Ich hoffte nur, dass er jetzt nichts falsches sagte. “Ach niemand besonderes.”, wich er aus und ging durch die Pforte des Friedhofes. Der Schwarzhaarige und ich folgten ihm. “Wer?”, fragte ich weiter. “Frank. Stopf ihr das Maul. Sie soll endlich ruhig sein.”, meinte Marcus leise. Ein Schnauben erklang hinter mir und im nächsten Moment ließ er mich los undicht spürte einen harten Schlag auf dem Kopf. “Verdammt, Marcus!”, schrie ich, bevor alles um mich herum schwarz wurde. Als ich die Augen aufschlug, war es hell. Mein Kopf schmerzte höllisch. Ich blinzelte noch ein paar Mal, bevor ich mich umsah. Ich befand mich auf dem Rücksitz eines Autos. Einer Limousine, um genau zu sein. Ich hob die Hand und griff mir an den Kopf. Man, musste der Kerl so fest zuschlagen? Ich setzte mich auf und sah mich weiter um. Die Fensterscheiben des großen Autos waren getönt und vor mir befand sich ein Schränkchen, auf dem zwei Sektgläser standen. Leer. Ich seufzte leise und versuchte die Tür zu öffnen, aber sie war abgeschlossen. “Verflucht!”, rief ich aus. Die andere Tür wurde aufgerissen und kurz darauf saß Silver neben mir. “Hat er dir sehr wehgetan?”, fragte er mich und beugte sich zu mir. “Zeig her!”, sagte er und nahm meinen Kopf zwischen seine Hände, zog mich zu sich. “Hm, scheint ne Beule zu werden.”, meinte er leise und sehr nah an meinem Ohr. Ich schob ihn weg und sah ihn wütend an. “Ist deine Schuld!”, murmelte ich. Er lachte leise und beugte sich zu dem Schränkchen, öffnete ihn und holte einen Eisbeutel aus dem Gefrierschrank heraus, den er mir reichte. Ich nahm ihn an und drückte ihn auf meine geschwollene Schläfe. “Wo sind wir?”, fragte ich ihn mit geschlossenen Augen. Er schnaubte leise. “Zwischen hier und da.”, sagte er und ich öffnete die Augen. “Warum willst du mich unbedingt zurückbringen?”, fragte ich. “Weil du nun einmal die Beste bist.”, sagte er. Ich schnaubte. Na klar, gerade ich. “Und weil du diejenige bist, die ich liebe.” “Mach keine dummen Scherze, darauf habe ich gerade gar keinen Bock. Also?”, fragte ich ihn leicht genervt. Er seufzte. “Es ist so. Ich liebe dich. Ich will dich nicht mehr mit jemanden teilen! Weder mit den Freiern noch mit deinen Freunden. Du gehörst mir.”, sagte er und beugte sich wieder zu mir. Bitte was? “Das ist nicht dein Ernst, oder? Vor vier Jahren hätte ich dir das vielleicht noch geglaubt, als du mir gesagt hattest, ich wäre etwas besonderes. Ich wäre es wert, ein Mädchen zu sein.” Scheiße, schon wieder kamen die Tränen hoch. “Du warst der Erste Mensch in meinem Leben, der hinter meine Fassade geblickt hatte, gesehen hatte, dass ich ein Mädchen war. Doch…” Ich schluchzte leise. Verflucht noch eins. “Doch trotzdem hast du mich tief verletzt, Silver. Du hast Joy getötet, obwohl du versprochen hattest, Sie in Ruhe zu lassen. Das ist ein grober Vertrauensbruch, Silver. Ich…” Wieder schluchzte ich. “Ich hasse dich!”, schrie ich die letzten Worte. Der weißhaarige Junge sah mich fassungslos an. Ja, ich hatte ihm endlich mal die Meinung gesagt. Das blöde an der ganzen Sache jedoch war, dass ich mich in Seinem Auto befand und ich keinerlei Ausweg sah. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)