Mein Leben von EvelMiss (Was wenn der Teufel mal gut wäre?) ================================================================================ Kapitel 3: Meine Vergangenheit (Teil 1) --------------------------------------- Hey Leute, ich bin zwar noch lange nicht fertig mit diesem Kapitel, aber ich stell schonmal den anfang rein, nur damit ihr nicht solange warten braucht. Luzifer hatte Trey zu Ben und Koofi auf den Teppich geschickt und machte es sich jetzt auf dem Bett gemütlich. Nimmi war, wie auch die drei Menschen, aufgeregt. Sie hatte noch nie die ganze Lebensgeschichte ihres Meisters zu hören bekommen. Die Kleine hibbelte aufgeregt auf des Teufels Kopfkissen herum. „Wir beginnen ganz am Anfang. Das Jahr 3645 vor Christi war ein schönes Jahr und übrigens auch das meiner Geburt.“ Luzifer hielt kurz inne und sah lächelnd in die baffen menschlichen Gesichter, dann sprach er weiter. „Ich wurde in eine mächtige Familie hinein geboren. Mein Vater war der Lord einer großen Domäne in Japan und war das erste Kind, der einzige Sohn von ihm. Ich wurde auf das Leben als Lord vorbereitet, ich bekam Kampftraining, Unterricht im Lesen, Schreiben, Mathematik, in Geschichte und Politik. Währenddessen kam meine 4 Jahre jüngere Schwester Eri zur Welt. Sie wurde zwar auch Unterrichtet, aber nicht so streng wie ich, denn sie war ja nur ein Mädchen.“ Ein empörtes Schnauben von Nimmi unterbrach Lu beim erzählen. „Nur ein Mädchen!?“, fauchte sie erzürnt. „Es galt im früheren Japan die Regel, dass die Männer herrschten und die Frauen ihnen gehorchten. Das war nie meine Meinung, aber hätte ich mich gegen mein eigenes Land stellen sollen?“, fragte der Engel, leicht schmunzelnd. Nimmi sah auf ihre Knie. „Nein…“, murmelte sie. „Na, siehst du? Und bitte, unterbrich mich nicht wieder, sonst werde ich ja gar nicht mehr fertig. Also, wo war ich? Ach, ja… Ich wurde 16 und es hieß, ich solle heiraten. Da meine Eltern von meinen Neigungen wussten und mich nicht gegen sich aufbringen wollten, ich war damals schon ein sehr guter Kämpfer und Stratege, haben sie mir Yamato als Ehegatten ausgesucht. Ich erinnere mich noch wie… ~Flashback~ Ich saß mit meinen Eltern und meiner Schwester im kleinen Teezimmer auf den Knien auf Kissen Und wartete. Ich wartete auf den Mann, den ich Heiraten sollte. Eigentlich war ich kein Freund von arrangierten Ehen, aber in meinem Stand ging es wohl nicht anders. Die Tür zum Teezimmer wurde aufgeschoben und ein Diener kam auf den Knien herein gerutscht. Er verbeugte sich vor uns. „Die Lordschaften Ibira sind da. Soll ich sie herein bitten?“ Mein Vater nickte und der Diener verschwand wieder nach draußen. Nach kurzer Zeit wurde die Tür wieder aufgeschoben und eine kleine Familie trat ein, fiel auf die Knie und verbeugte sich. „Richtet euch auf!“, sagte Vater und die drei richteten sich auf. Rechts saß ein etwas schmächtigerer Mann der ein bisschen jünger als Vater aussah, dass konnte aber auch täuschen. Auf der linken Seite eine ziemlich hübsche Frau, etwa ende 20. Und in der Mitte saß mein Ehemann. Um ehrlich zu sein, ich war enttäuscht. Er war ja gar kein richtiger Mann, er war vielmehr ein Junge. Er kniete da, in der Mitte seiner Eltern und hielt seinen Kopf gesenkt. Mein Vater unterhielt sich mit seinem Vater, wahrscheinlich über die Notwendigkeiten der Heirat, die Bindung der zwei Namen, wer die zusammen gelegten Provinzen regieren durfte oder vielmehr musste, doch ich hörte nicht zu. Ich schaute den Jungen an. Yamato hieß er, dass hatte jedenfalls Vater gesagt. Wie alt er wohl war? 12 oder 13? Ich spürte wie sich eine große Hand auf meine Schulter legte. „Wir lassen euch jetzt allein, Minato“, verabschiedete mein Vater sich von mir. Eri sah ihn bittend an. „Darf ich hier bleiben, Vater? Bitte!“ Eri sah unseren Vater aus großen Reh Augen bittend an. „Eri, komm mit uns. Es wäre ungerecht, unsere Verlobten jetzt zu stören.“ Mutter hatte irgendwie recht. Es war nicht gerecht unsere Zweisamkeit noch länger zu stören. Wenn er schon mein Ehemann werden sollte, dann wollte ich alles über ihn wissen. Ich hörte wie sich die Tür zum Teezimmer zuschob und wusste, dass Yamato und ich nun alleine waren. Ich rutschte näher zu ihm und sagte: „Hebe deinen Kopf an, Yamato, damit ich in deine Augen sehen kann.“ Yamato erschrak. Er hob ruckartig den Kopf und schaute mich aus seinen rehbraunen Augen an. Es war wie ein Schlag! Ich fühlte mich so wohl und musste aufpassen, dass ich nicht in diesen braunen Seen unterging. Ich wurde Rot und er bekam einen niedlichen, verwirrten Ausdruck. „Warum werdet ihr Rot, Herr?“, fragte er. Er hatte eine süße Stimme. „Du bist süß…“, hauchte ich und Yama – Chan wurde aus der Bahn geworfen. Seine Wangen bekamen einen Rosahauch. „I… ich… bin süß?“ Ich lächelte. „Wie alt bist du, Yama – Chan?“ „14!“ Ich war verwundert. Er war schon 14? Aber er sah doch noch so jung aus. „Warst du schon einmal verliebt?“ ~Flashback Ende~ „Mit solchen Fragen löcherte ich ihn eine ganze Woche. Ich erfuhr fast alles über ihn und er auch über mich.“ Luzifer lächelte. „Zwei Wochen nach unserer ersten Begegnung heirateten wir.“ Koofi, Nimmi und Ben sahen ihn wissensdurstig an. Sie wollten noch mehr über seine Vergangenheit wissen, aber Trey war Eifersüchtig. Eifersüchtig auf einen toten. Er wusste, dass es lächerlich war, so zu fühlen, doch er konnte sein Gefühl nicht kontrollieren. „Und was passierte dann?“, fragte Nimmi, die sich in ihrer Position vorgebeugt hatte. „Nun, das Leben ging weiter. Yama – Chan lebte jetzt bei uns und wir verstanden uns gut. Ich merkte, wie meine Gefühle zu ihm immer stärker wurden und er gab sich auch gar nicht so abgeneigt wie man es sein könnte, also gestand ich ihm meine Liebe.“ ~Flashback~ „Yama – Chan?“ Yamato sah mich an. Durch die Dunkelheit des Abends konnte man seine Gesichtszüge nur erahnen. „Ja?“, fragte er. „Ich… bereust du, mit mir verheiratet zu sein?“ Ich schloss die Augen. Es war so verdammt schwer! Yamato war überrascht. „Nein, wieso sollte ich? Denkst du, ich könnte keine Männer lieben?“ Ich öffnete meine Augen wieder und schaute ihn an. Die letzten Strahlen der untergehenden Sonne streiften den Garten, in dem wir saßen, und es sah bestimmt schön aus, doch ich sah nur in Yama – Chans Gesicht. Seine hellbraunen Augen verscheuchten auch den letzten Rest der Schatten die auf seinem süßen Gesicht lagen. „Da irrst du dich“, hauchte er leise und kam etwas naher zu mir gerutscht, sodass ich ihn hätte berühren können, hätte ich nur die Hand ausgestreckt. „Ich muss dir was sagen“, flüsterte ich, bewegte mich aber keinen Finger breit. Yamato lächelte. „Dann sag es, Minato.“ Ich sammelte allen Mut den ich besaß und sagte dann: „Yamato, ich liebe dich!“ Ich überbrückte den letzen Abstand zwischen uns und versiegelte seine Lippen mit meinen. ~Flashback Ende~ „Er hat meinen Kuss und meine Liebe erwidert. Er war das Schönste das ich besitzen durfte, er war die Liebe meines Lebens“, schmunzelte Lu, als er diesen kurzen Ausschnitt seiner Erinnerungen preisgegeben hatte. Trey brodelte daraufhin nur so vor Eifersucht. Was hatte dieser tote Japaner was er nicht hatte? Er sprang auf, ging zum Bett und setzte sich neben den Engel. Er zog den kleineren in eine besitzergreifende Umarmung. „Du gehörst nur mir, hast du das gehört, Luzifer? Nur mir!“ Er versenkte sein Gesicht in Lus Schulter. Der Kleine lachte. „Das ist mir klar. Das mit Yamato ist auch schon längst Schnee von gestern.“ Alle starrten Lu verwirrt an. „Wie… du hast doch gesagt, dass Yamadingsda die Liebe deines Lebens ist!“, brachte Ben zur Sprache, was auch die Anderen dachten. Der Teufel wurde etwas Melancholisch. „Ben, ich Lebe nicht mehr…“ „Was?! Aber dein Herz schlägt, du Atmest, du bist warm… du kannst nicht tot sein!“, rief Trey geschockt aus, und auch den anderen war anzusehen, dass sie schockiert waren. „Nein, ich bin auch nicht tot. Ich bin unsterblich.“ „Ähm, Meister?“ Das war Nimmi. „Ja?“ „Wenn du nicht sterben kannst, dann bist du doch eigentlich lebendig!“ Der Engel schmunzelte leicht. „Schau mal, Nimmi. Ihr geht von zwei Stadien aus, in die ihr, euer Körper, kommen könnt. Nämlich tot und lebendig, aber es gibt noch zwei. Unsterblich und Untod. Ich bin Unsterblich. Mein Herz schlägt, ich atme und ich bin Warm, wie uns Trey eben so schön aufgezählt hat, nur kann ich nicht sterben. Wer nicht sterben kann, der kann auch nicht Leben.“ Er blieb kurz still, dann erklärte er weiter. „Wenn ich Untod wäre, dann würde mein Herz nicht schlagen, ich würde wohl auch nicht atmen, obwohl ich es könnte, und ich würde garantiert nicht warm sein. Aber wir kommen vom Thema ab. Trey, wenn du dich bitte wieder zu den anderen setzten könntest?“ Trey ließ grummelnd seinen kleinen Liebling los und setzte sich auf den Teppich zurück, zwischen Koofi und Ben. „Ich danke dir“, sagte Luzifer und lächelte ihm liebevoll zu. Dann führte er die Schilderung seines Lebens fort: „Zwei Jahre nach meiner Hochzeit mit Yamato wurde Eri verheiratet. Sie war, wie auch mein Ehemann es damals gewesen war, 14. Sie erst dagegen, dass sie den acht Jahre älteren Lord unserer Nachbar Domäne heiraten sollte, aber das legte sich, denn wie sich heraus stellte, war Aranmaru Tohei echt nett. Sie schenkte ihm, im Laufe der Zeit, drei Kinder.“ Nun schwieg er und starrte auf seine Bettdecke. „Ich wurde 19 und mein Vater dankte ab. Ich erbte den Lordtitel. Die Jahre vergingen und Aranmaru wurde immer verschlossener. Er spann Intrigen gegen mich… und das Ganze gipfelte dann in meinem Tod. Ich war damals 24.“ ~Flashback~ Wenn ihr den Prolog nicht noch einmal lesen wollt, dann scrollt doch bitte bis zum ~Flashback Ende~ Ich saß mit meiner kleinen Schwester auf der Terrasse meines großen Hauses. Die Luft war noch warm, obwohl es schon vor über einer Stunde dunkel geworden war. Nun saßen Eri und ich auf den Kissen, die für uns bereit gelegt worden waren und betrachteten die Sterne. „Minato – Sama?“, fragte meine Schwester leise „Was sind sie eigentlich?“ Das verstand ich nicht. Ich sah sie von der Seite an. „Was ist was?“ Eri sah weiterhin in den Himmel. Das Sternenlicht spiegelte sich in ihren dunklen, von langen Wimpern umrahmten Augen. „Die Sterne, Bruder, die Sterne“ antwortete sie und zu meiner Überraschung konnte ich eine gewisse Melancholie aus ihrer Stimme heraus hören. Ich schaute ebenfalls wieder nach oben zu den Sternen und runzelte meine Stirn. Ich versuchte meine Gedanken, die ich mir in früheren Nächten wie dieser über die Sterne gemacht hatte, zu sammeln und sie meiner Schwester mitzuteilen. „Nun, ich glaube, dass der Himmel riesig groß ist und dass die Sterne einfach dort oben schweben. Ich glaube auch, dass sie aus etwas nicht Greifbarem gemacht sind und viel größer sind als wir denken. Ist dir das eine Antwort, Eri – Chan?“ Die junge Frau wurde nachdenklich. Sie hatte meinen letzten Satz wohl gar nicht registriert. „Aber, wie können sie einfach so da oben schweben bleiben? Warum fallen sie nicht runter?“ Über diese ziemlich naive Erwiderung musste ich lächeln. Die Kleine war doch so süß! Auch wenn sie schon zwanzig war, sie hatte sich die Reinheit ihrer Seele erhalten. „Hast du die Sternschnuppen schon vergessen? Sie fallen nach einer bestimmten Zeit herunter, Eri – Chan.“ Eri nickte langsam. Dann aber fragte sie: „Durch wessen Kraft sind sie dort oben? Kannst du mir das sagen?“ Ja, das konnte ich. Obwohl, nicht mit Sicherheit. Ich lächelte. „Weißt du, ich glaube nicht an die unzähligen Götter unserer Religion. Ich glaube an einen allmächtigen und gutmütigen Gott. Vielleicht hält er ja auch die Sterne dort oben fest?“ Eine entsetzte Eri blickte mich an. „Du weißt ja nicht, was du da sagst, Ni – Sama! Du behauptest, dass es die Götter nicht gibt, die uns alle, auch dich, geschaffen haben! Sie werden dich dafür töten, das weißt du! Das… Das ist Ketzerei! Minato – Sama, ich werde dich nicht verraten, dennoch bitte ich dich, sage das zu niemandem anders!“ Sie schaute mich ängstlich an, doch ich lachte herzhaft. „Wer sind sie, Eri – Chan? Die Götter?“ Ich hörte ein leises, kaltes Lachen in meinem Rücken. Die Schiebetür hinter uns beiden wurde aufgeschoben. „Nun, die Götter werden euch nicht töten müssen, denn dass übernehmen wir schon“, sagte diese eiskalte Stimme in meinem Rücken. Ich drehte mich blitzschnell um. Vor mir stand ein ganz in schwarz gekleideter Mann. Selbst sein Gesicht war von einer Maske bedeckt. Ein Attentäter. Langsam stand ich auf. Ich war trotzdem noch kleiner als er, doch das Stehen gab mir Sicherheit. Ich konnte immer noch fliehen, doch ich würde nichts dergleichen tun. Ich würde Eri mit meinem Leben beschützen statt zu flüchten. „Bist du hier, um mich zu töten?“ Der Attentäter nickte. „Wer hat dich beauftragt?“, fragte ich, doch er grinste mich nur dreckig an. „Du denkst doch wohl nicht, dass ich dir den Namen meines Auftraggebers verrate! Ne, ne, da müsst ihr wohl oder übel im Dunkeln bleiben.“ „So, so… ich habe also einen nicht so beschränkten Attentäter auf den Hals gehetzt bekommen. Ich fühle mich geehrt!“ Meine Stimme troff vor Sarkasmus. Das Gesicht des Mörders verriet nichts, doch wusste ich, das ihn dass getroffen haben musste. Eri hatte bis jetzt alles mit ängstlichen Augen betrachtet, doch jetzt sagte sie zu mir: „Minato-Sama, ärgere ihn doch nicht. Das macht doch alles nur noch schlimmer…“ „Da hat die Kleine Recht. Es macht wirklich alles noch schlimmer“, sprach jetzt eine andere Stimme als die des Attentäters, der vor mir stand. Ich schaute zu Eri hin und erstarrte. Da kauerte noch ein schwarzer Mann und hielt meiner Schwester eine Klinge vor die zarte Kehle. Ich hatte ihn nicht bemerkt! Und dass, obwohl dieser Bastard vor mir sich versprochen hatte. ‚Dass übernehmen wir schon‘, hatte er gesagt. Das hätte mir doch auffallen müssen. Auch Eri hatte ihn nicht kommen hören oder die nötigen Schlüsse gezogen, um zu wissen, dass da noch einer war. Ihr liefen Tränen über die Wangen, doch sie gab keinen Ton von sich, starrte mich nur an. „Wenn du auch nur eine falsche Bewegung machst oder schreist, dann wird sie sterben.“ Seine raue Stimme brachte mich fast dazu mich zu übergeben. „Du machst einfach gar nichts und lässt dich von dem da“, er deutete mit seinem Kopf auf seinen Partner „aus dem Weg räumen.“ Gut. Ich musste überlegen. Hatte ich eine andere Wahl? Mein Katana lag in meinem Schlafzimmer an der Wand. Ich hatte nichts außer meinen Händen und die Attentäter hatten Messer und bestimmt noch mehr Waffen. Wenn nur der vor mir da gewesen wäre, dann hätte ich um mein Leben gekämpft. Ich war nicht schlecht in waffenloser Kampfkunst, selbst gegen einen Gegner der Waffen hatte, doch so… „Schwört bei eurer Ehre, dass ihr Eri nichts antut, wenn ich nicht mehr bin.“ Meine Stimme war entschlossen. Ja, ich würde gehen, aber nur mit ihrer Versicherung, dass meiner kleinen Schwester nichts passieren würde. Eri wimmerte, als sie hörte, dass ich mich für sie opfern würde, und weinte noch stärker. Ich sah sie an und ihre schönen, dunklen Augen flehten mich an zu fliehen, zu kämpfen, mein eigenes Leben zu schützen, nicht auf sie zu achten, doch ich konnte nicht. Sie würde sterben, wenn ich eine dieser Sachen tat. Ich fürchtete um ihr Leben. Der Mann vor mir übernahm den Schwur. „Wir schwören euch, dass wir sie nicht töten werden, wenn ihr euch töten lasst. Ich ermorde sowieso ungerne Frauen.“ Seine Stimme klang ehrlich. Ich nickte und gab damit dem Bastard seine Erlaubnis. Er kam nahe an mich heran und legte mir die Klinge seines Messers, das er aus seinem schwarzen Gewand gezogen hatte, vor die Kehle. „Leb wohl, Eri-Chan…“, flüsterte ich und Eri wimmerte auf, aber jetzt konnte ich nichts mehr tun. Ich schaute dem Attentäter in die Augen und er durchtrennte meine Kehle. Eri schrie auf, doch der Mann hinter ihr hielt ihr seine Hand auf den Mund. Ich schrie nicht. Dafür wurde alles zu schnell schwarz. Ich sank zu Boden. ~Flashback Ende~ Entsetzt sah ihn sein Publikum an. Lu starrte ausdruckslos zurück. „Tohei hat die Attentäter bezahlt, das weiß ich von Yamato. Er hat ihn mit meinem Mörder reden sehen. Er hat gehört, wie er dem Attentäter aufgetragen hat auch ihn zu töten. Tja, den nächsten Morgen hat Yama – Chan nicht mehr erlebt.“ Jetzt lächelte er. „Aber er sagte, dass es ihm total langweilig geworden wäre, ganz ohne mich.“ Trey setzte sich abermals aufs Bett, nahm seinen Kleinen auf den Schoß und kuschelte sich an ihn. „Jetzt mal den zweiten Mord beiseite. Du hast deine Schwester beschützt. Das war sehr mutig von dir.“ Der kleinere nickte. „Sie haben die auch in Ruhe gelassen, aber mein Opfer war umsonst. Zwei Wochen nachdem Yama – Chan und ich umgebracht wurden hat sie Harakiri begangen. Sie wollte uns wohl nach, uns wieder sehen, aber wir haben… ich habe sie nie wieder gesehen, nie wieder…“ Lu vergrub seinen Kopf an Treys Schulter. „Wieso nicht, Honey?“, fragte der Finne und streichelte ihm über den Rücken. Auch Nimmi kletterte auf des Teufels Schoß und schmuste sich an ihn. „Du kannst sie aber doch suchen“, sagte sie. „Kann ich nicht, Kleines“, murmelte ihr Meister. Trey spürte seinen warmen Atem das Schlüsselblatt entlang streichen und die Schmetterlinge, die seit ihrem Kuss eigentlich ruhig gewesen waren, fingen wieder an mit den Flügeln zu flattern. Er verkniff sich ein Lächeln, denn dieser Moment war wirklich nicht der Richtige um glücklich zu sein. „Wieso hast du sie denn nie dort Oben gesehen, Lu?“, wiederholte Ben Treys Frage. „Ich musste ständig Arbeiten und auch jetzt, es könnte jederzeit ein Dämon auftauchen oder ich könnte zu einer Notfallsitzung gerufen werden, ich muss also jederzeit abrufbar sein… Aber die wenige Zeit, die ich frei kriege, verbringe ich natürlich mit Suchen, doch seit etwa 20 Jahren nicht mehr. Bri hat sie zur Erde geschickt. Natürlich suche ich sie auch hier! Vor einigen Jahren war ich in Japan… und hab sie nicht gefunden, dabei hab ich beinahe das ganze Land auf den Kopf gestellt.“ Jetzt schwieg er. Tränen liefen über seine Wangen. Er schmiegte sich enger an Trey und zerquetschte damit fast Nimmi, die sich zwischen den beiden befand. „Das heißt, Eri lebt wieder und ist hier auf der Erde? Woher weißt du, dass sie in Japan ist? Nur weil sie in ihrem vorherigen Leben dort geboren wurde?“, fragte nun Koofi. „Bri… Bri hat es mir erzählt…“, sagte der Kleinere und drehte sich so, dass er Koofi ansehen konnte aber immer noch auf Treys Schoß saß. „Wer ist den Bri?“ Ben schaute fragend und mitfühlend zu Luzifer hinauf. Dieser wischte sich die Tränen weg. „Das ist Gabriel. Einer der Erzengel. Uriel hat ihn und seinen Bruder aufgenommen, als sie Starben. Sie sind damals erst zwölf gewesen. Uriel ist übrigens auch ein Erzengel. Aber jetzt sollte ich weiter erzählen, sonst werden wir heute nicht mehr fertig.“ Lu scheuchte Nimmi wieder auf sein Kopfkissen, blieb aber auf Treys Schoß sitzen. Er kuschelte sich sogar noch etwas fester an ihn. „Als ich starb, kam ich hoch in den Himmel, wie jeder der Stirbt. Es gibt nämlich keine Hölle, das ist wieder Satans Propaganda.“ Er lächelte, als er sich wieder in seine Erinnerungen vertiefte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)