PANZER!

Harr, das ist ja faszinierend. Muss ein bisschen ausholen, um zu erklären, warum genau: Ich bin durch deine Zeichnungen (...die übelst interessanten, nebenbei, vor allem die Kohlezeichnungen, da hast du wirklich Figuren mit Charakter auf eine charakterlastige Weise in Licht und Schatten gebannt) erst auf deinen Steckbrief und über die Beschaffenheit des Textes dort zur Neugier gekommen, wie du wohl Geschichten schreibst. Hab mich dann, ohne wirklich die Beschreibung/Zusammenfassung/Inhaltsangabe hier gelesen zu haben, gleich der Geschichte gewidmet, um's herauszufinden. Prolog und etwa 2/3 dieses Kapitels – und als ich dann die Beschreibung doch noch las, da dachte ich einfach nur: Ja, GENAU. Dieser Text ist genau das, was du da ankündigst. Das ist es, was mich fasziniert hat. Denn mein erster Gedanke zu deiner Geschichte war, dass sie, für eine *in Worten geschriebene* Erzählung, eine wirklich außergewöhnliche Struktur hat, dass sie so sprunghaft ist wie'n keck geschnittener Actionfilm - oder eben wie eine andere Erzählung aus *Bildern*, ein Comic, beispielsweise. Sätze wie einzelne, sehr aussagekräftige *Bilder* werden ohne große, schwammige Erklärungen eher nebeneinander gestellt, statt ineinander übergeleitet, und die Dialoge haben außergewöhnlich viel Pfeffer, beziehungsweise platzen vor dick aufgetragener Coolness. Jeder Satz wirkt so durchdacht/konstruiert/maßgeschneidert wie ein kleines Kunstwerk, das auch für sich allein stehen könnte. Ist so... geballt. Knallig. Macht viel Eindruck. Da folgt einfach ein intensiver Schlag auf den anderen und man hört nur noch 'BAMM BAMM'. Anfangs hat mich das, davon abgesehen, das ich vom sprachlichen Ausdruck fasziniert war, rein erzählerisch fast gestört, da das dann eben keinen fließenden Text ergibt, der irgendwie klassisch die Gedanken des Lesers 'führt', sondern, wie gesagt, nur Eindrücke aneinanderreiht. Vor allem, da nicht nur die Sätze, sondern auch die Szenen, die sie dann bilden, so kompromisslos nebeneinander gestellt sind. Es dauerte ein wenig, bis ich mich an das sprunghafte Herumtelefonieren gewöhnt hatte und folgen konnte. Aber ich konnte derweil einfach deine Kunst, Gedanken mit den richtigen Worten gestochen scharf auszudrücken, kleine Comicpanels damit zu malen, in jedem Satz genießen. Fand, dass das richtig klasse formuliert ist. Ist einfach scharf. Hat was von Lyrik - da wird ja auch der einzelne Vers geballt beladen. Die Charakterisierung der Figuren durch ihre einschlagenden Aussagen/Dialoge, wenn schon nicht durch große Beschreibungen, gefiel mir auch ungemein. Ich dachte einfach nur: Das hier IST ein Comic, nur in Textform. Oder ein Actionstreifen mit den üblichen, 'saucoolen' Protagonisten, nur in Textform. Besser hättest du's nicht ankündigen können. Muss allerdings gestehen, dass ich dann nicht weitergelesen habe, weil es mir doch ein wenig zu, hm... wenig erzählerisch war und zudem Ufos und Superhelden nicht ganz mein Fall sind, ist ja Geschmacksache. Aber ich will dir einfach ein riesen Kompliment zu deinen grandios, einfach nur grandios formulierten Schlagringsätzen machen, die von einem großen, sprachlichen Können zeugen. Welches mich enorm beeindruckt hat.
Meine Lieblinge sind Kalifornien, das ins Meer rutscht (bwaaaarrr, ich glaube, das war der Satz, nach dem ich mir endgültig sicher war, dass das hier abgeht XD), und dieses Meisterwerk hier:
"Sein Gesicht konnte sich nicht entscheiden, ob es seine Ehrfurcht, seinen Ehrgeiz oder einfach seine eher ehrlose Furcht darstellen sollte." Also, du hast einfach eine sehr hohe Sprachkunst drauf. :D Klasse, ganz große Klasse.