Sommer, Sonne und geschmolzene Schokolade von Nate_River ================================================================================ Kapitel 11: Süßes für dich -------------------------- Kapitel 10: Süßes für dich Wie ein riesiger Feuerball verschwand die Sonne im Ozean und verwandelte das Wasser in flüssige Glut. Schon zog die erste Nachtdunkelheit am Himmel herauf, während Mello den Strand entlanglief und nach Near suchte. Eine knappe Stunde nun war er schon auf der Suche nach dem Jungen und noch immer kein einziges Anzeichen hatte sich ihm offenbart. Sein Herz schlug wie wahnsinnig in seiner Brust und seine Gedanken kreisten nur um Near. Fragen über Fragen häuften sich in seinem Verstand und auf keine konnte er sich selbst eine sinnvolle Antwort geben. Plötzlich entdeckte er etwas, das beinah unsichtbar im hellen Sand lag. Mello hob das kleine Teil auf und besah sich es näher. Es war ein ganz normaler, weißer Würfel. Allein die Tatsache, dass hier, einfach so im Sand, einer von Nears Würfeln lag, beunruhigte ihn schrecklich. Mello wusste genau, dass Near seine Sachen nie irgendwo herumliegen ließ. Oh, bitte, lass ihm nichts passiert sein! Unruhig ließ Mello den Blick schweifen. Vor ihm verlief der Strand noch unendlich lang. Rechts von ihm lag der leise rauschende Ozean. Und links von ihm erblickte er eine zuerst sacht ansteigende, dann jedoch stark anwachsende Felsformation, die halb von trockenem Gras und verdorrten Sträuchern bewachsen war. Das war seine letzte Hoffnung: Vielleicht hatte sich Near zwischen den Felsen oder in einer der vielen kleinen Höhlen versteckt. Im nächsten Moment schon bestieg Mello die erste Felstreppe, wobei er nicht einmal darauf achtete, dass er sich die Haut an dem scharfen Stein aufriss. "Near?!" Mello lauschte in die darauffolgende Stille hinein, ob er von irgendwoher eine Antwort bekam. Nichts. Die Stille blieb. "Verdammt!", rief er und ballte seine Hände zu Fäusten zusammen. Erst jetzt bemerkte er, dass seine Handflächen brannten und ihm Blut an den Fingern klebte. Obwohl er kein Zeichen von Near erhalten hatte, kehrte Mello nicht um. Irgendetwas- war es nun sein Verstand oder sein Insinkt- sagte ihm, dass Near hier irgendwo war. Unerbittlich kletterte er weiter bis er schließlich auf einer Plattform angelangte, an deren Ende sich die Dunkelheit einer Höhle öffnete. Und davor, auf einem kleinen Felsenvorsprung, saß Near. Wie immer hatte er sein linkes Bein bis zum Kinn angezogen, doch heute hatte er seinen Kopf auf sein Knie gelegt und die Arme um das Bein geschlungen. "Near!", rief Mello überglücklich. Innerhalb weniger Augenblicke hatte er die paar Meter Abstand zwischen ihnen überwunden und stand vor Near. Der weißhaarige Junge hob den Kopf, langsam, so als erwache er gerade aus einem tiefen Schlaf. "Mello?", murmelte er und seine Augen blickten ihn verschleiert an. "Aber...? Was machst du denn hier? Warum bist du mir gefolgt? Ich hab dir doch gesagt-" "Ich weiß, was du zu mir gesagt hast", unterbrach ihn Mello heftig. "Aber ich verstehe es nicht. Was ist nur los mit dir?" Nears Augen wurden immer klarer, doch dann senkte er den Kopf, mied Mellos Blick. "Near, sieh mich an und sag mir... sag mir, dass du mich liebst." Near erstarrte. "Wenn du es nicht tust, dann weiß ich Bescheid und gehe. Dann werde ich dich nie wieder belästigen." Vorsichtig hob Near den Kopf und sah Mello an. Gleichzeitig streckte er zaghaft die Hand aus und griff nach dem Stoff von Mellos Hose. "Ich... ich liebe dich, Mello." Mello öffnete seine Arme und wollte Near umarmen, doch der zarte Junge stemmte seine Hand dagegen. "Ich liebe dich Mello, aber ich bin nicht gut genug für dich. Ich will mich nicht irgendwo dazwischendrängen. Wenn Matt davon erfährt...-" "Matt?", platzte Mello heraus und starrte Near verständnislos an. "Matt weiß es bereits, Near. Ich habe es ihm gerade gesagt. Und er hat nichts dagegen." "Du hast es ihm gesagt?", fragte Near mit verwirrter Stimme. "Und er hat nichts dagegen...?" "Nein, hat er nicht." "Dann....", murmelte Near leise und blickte Mello zaghaft an, "dann darf ich dich weiterlieben?" Mello konnte nicht anders, seinem Mund entwich ein lautes, glückliches Lachen. Ohne zu warten, umschloss er Near fest mit seinen Armen, zog den in weiß gehüllten Körper an sich. "Ja, aber natürlich darfst du das!", rief er. Und dann legte auch Near seine Arme um Mello und presste sich eng an ihn. Mello löste sich sanft von Near und sah ihm tief in die Augen. In Nears dunklen Augen lag eine völlige Ruhe und Zufriedenheit, dass es Mello ganz warm ums Herz wurde und er ohne weiter darüber nachzudenken, seine Lippen auf Nears legte. Der weißhaarige Junge reagierte sofort auf den Kuss und erwiderte ihn erst vorsichtig, dann immer fordernder bis ihnen beiden fast die Luft wegblieb und sie sich keuchend voneinander lösten. "Komm, lass uns nach Hause gehen", sagte Mello, ergriff Nears Hand und half ihm hoch. "Soll ich dich tragen? Die Felsen sind ziemlich scharf."Demonstrativ zeigte Mello Near seine zerkratzten Handflächen, auf denen das Blut jedoch bereits angetrocknet war. Near sah ihn verwirrt an. "Bist du die Felsen >hochgeklettert