Teilweise grenzt es an Wahnsinn... von mephis_aka_the_graef (Ein kleiner Einblick in die Welt der Perfektion) ================================================================================ Kapitel 1: Gab es irgendwelche WICHTIGEN Gründe, warum ich das hier mache? -------------------------------------------------------------------------- Ich hab keine Ahnung, warum ich mich zu diesem Blödsinn hab breitschlagen lassen. Fakt ist, dass ich seit geschlagenen 3 Stunden vor dieser Tür hocke und mein Nacken vom Durchzug steif geworden ist. Und dann labert diese blöde Kuh mich auch noch dicht, von wegen: „Hach, Nate. Ich bin so froh, dass du mir hilfst. Ohne dich hätte ich das nie geschafft!“, was im Übrigen eine glatte Lüge ist. Aber mal von Anfang… Ich bin Nate, 19 Jahre, normal groß, normal gutaussehend. Also eben das Übliche: Irgendwo an die 1,85 m, schwarze Haare, sehr dunkle Augen. Viele halten mich oft für einen Südländer, was allerdings völliger Quatsch ist. In meiner Familie sehen fast alle so aus. Manche haben vielleicht etwas hellere Haare und Augen, aber im Grunde sind wir alle gleich. Das ist aber eigentlich nicht weiter erwähnenswert, da ich eh der Meinung bin, dass ich im Vergleich zu meinen Verwandten am besten aussehe. Jedenfalls kann ich mich nicht über mangelndes Interesse von Seiten der Frauen beklagen. Was gibt es sonst noch Wichtiges zu sagen? Ich bin ein Einzelkind und bekomme daher immer grundsätzlich ALLES, was ich gerne möchte. Nicht, dass ich jetzt verwöhnt wäre oder meine Eltern in Geld schwimmen würden, aber sie kommen in etwa immer 3 Mal über die Runden. Natürlich haben sie mir auch beigebracht, dass ich für meinen Lebensstandard arbeiten muss, was ich auch tue (gelegentlich jedenfalls) und so bin ich mit Hilfe ihrer Erziehung sogar durch mein Abi gekommen, was ich seit einigen Tagen fertig habe. Ich kenn das Ergebnis noch nicht, aber zumindest hab ich erst mal alle Prüfungen hinter mir und kann frei machen. Da ich es bis hierhin geschafft habe, gehe ich davon aus, dass ich relativ intelligent bin. Aber faul. Das geb ich auch offen und ehrlich zu, das wissen auch alle inklusive der Lehrer, aber ich habe sehr fleißige Freunde. Falsch, keine Freunde. Ich würde sie eher als Anhängsel bezeichnen. Solange sie mir nützlich sind, hänge ich mit ihnen ab und manche meinten doch tatsächlich, ich würde sie ausnutzen! Stimmt ja eigentlich auch, aber das hab ich nicht immer gemacht. Immerhin hab ich gelegentlich mal was für den ein oder anderen getan, aber eigentlich auch nur dann, wenn ich hinterher was von demjenigen wollte. Das ist dann auch der Grund, warum ich hier sitze. Ich habe mich von Melanie überreden lassen, ihr beim Kassieren für so ‘n Wohltätigkeits-Ding zu helfen. Jedoch hätte ich nie gedacht, dass es so ewig dauern würde. Und dann kleckern die Wohltäter hier auch nur tröpfchenweise ein, sodass ich es wirklich als Zeitverschwendung ansehe. Dazu noch dieses ewige Freundlich-Sein und „Bitte“, „Danke“, „Wir sind alle eine große, glückliche Familie“… Warum tu ich das hier überhaupt? Nur, weil das Mädel hier neben mir ganz gut aussieht? Da gibt es auch andere, die leichter rumzukriegen sind…Ich bezweifle mittlerweile sowieso, dass sie mich ranlassen würde, da sie unheimlich…LIEB…scheint. Das kommt jedenfalls in unseren Gesprächen so rüber. Ich mein, wer will den bitteschön mit 18 Jahren noch freiwillig auf seine kleinen Geschwister aufpassen? Oder Bäume zur Rettung der Umwelt pflanzen? Das ist mir ganz ernsthaft etwas arg sozial. Und warum lass ich die Öffentlichkeit eigentlich an meinen Gedanken teilhaben? Ah ja, ich weiß wieder: Kennt ihr das, wenn man in einer verdammt langweiligen Situation feststeckt und man so über seine Biographie nachdenkt, in der Hoffnung, etwas Spannendes darin zu finden, was sich vielleicht mal lohnen würde, aufzuschreiben und einen Bestseller draus zu machen? Ich will darauf im Grunde keine Antwort, weil’s ´ne rhetorische Frage ist. Jedenfalls scheint es in meinem Leben keinen solchen Punkt zu geben, also texte ich euch jetzt mit langweiligen Dingen von mir voll. Ich wurde an einem herrlichen Sommertag, genauer dem 4. Juli 1990, geboren. Natürlich musste es ein perfekter Tag sein, weil ich ja immerhin auf die Welt kam. Zweitrangige Ereignisse wie der Unabhängigkeitstag der USA zählen da nicht rein. Ich hab noch nie jemanden in meinem Umkreis sagen hören: „Oh, heut ist der 4. Juli, da ist ja Unabhängigkeitstag der USA!“ sondern nur „Oh, heut ist der 4. Juli, dann hat Nate ja heute Geburtstag!!“ Vielleicht wäre es anders, wenn ich in den USA wohnen würde, aber da dies nicht der Fall ist, bin ich der Meinung, dass ich doch wesentlich wichtiger bin, als dieser Tag…Jedenfalls ist mein Leben seither wie der Tag meiner Geburt verlaufen: PERFEKT! Ich war nicht im Kindergarten, weil meine Mutter mich lieber zu einer Tagesnanny geben wollte, damit die anderen Kinder mir nicht das Spielzeug wegnehmen. Allerdings wäre das auch gar nicht nötig gewesen, da ich recht schnell den Dreh raus hatte, wie man andere zu seinen eigenen Gunsten beeinflussen kann. Das hat in der Krabbelgruppe geklappt und es funktioniert auch heute noch. Allerdings hab ich das Gefühl, dass es bei Melanie etwas nutzlos sein könnte, weil sie anscheinend so eine Art von Frau ist, die sich in ihren One - Night - Stand verliebt und das brauch ich nun echt nicht. Zumal ich NIE in Erwägung ziehen würde, etwas Ernstes mit ihr anzufangen. Da gibt es dann doch wesentlich heißere Mädels, die nicht so viel denken. Richtig gehört: Ich stehe auf dumme Frauen. Mit denen kann man wenigstens machen, was man gerne möchte. Selbst wenn man sich wie ein Arsch aufführt (was ich meistens tue), schmachten sie einen noch immer an und wollen Kinder und heiraten. Eine Zeit lang geht das ja gut, aber nach ‘ner Weile vergeht einem einfach die Lust dran und man sucht sich dann halt ein neues Huhn. Diese Mädchen sind echt unglaublich dämlich. Obwohl sie wissen, dass ich sie nur verarsche und mit jeder ihresgleichen ins Bett gehe, freuen sie sich trotzdem wie kleine Kinder auf Weihnachten, wenn ich sie date. Und dann ist das Geheul groß, wenn ich sie für ihre beste Freundin verlasse, die dann ebenso dämlich ist. Aber was tut man nicht alles zum Erhalt der menschlichen Rasse?! Ist immerhin noch besser, als wenn diese Weiber mit irgendwelchen hässlichen Typen zusammen sein würden. Das wäre nur Verschwendung ihres Potentials als Porno-Star. Zu was anderem bringen sie es aufgrund ihres IQ eh nicht. Ich hatte natürlich auch mal was mit intelligenten Frauen, aber die wollen dann immer reden und fühlen sich wie ein Lustobjekt, wenn ich sie mehrmals am Tag durchnehme. Kommt schon Mädels! Sowas denkt jeder Kerl, der so aussieht wie ich, von euch! Glaubt ihr echt, dass es einer, der jede haben könnte, wirklich ernst mit ein und derselben Frau meint? Das liegt nicht in unserer Natur. Hässlicher Männer sind froh, wenn sie mal eine abbekommen und bleiben deshalb auch bei der einen, weil sie Angst haben, sie könnten dann nie wieder eine finden. Geile Männer (wie ich einer bin) haben da eben freie Auswahl. Und wenn sich mal rumspricht, dass „der es eh nicht ernst meint“, fahr ich eben in eine andere Stadt und das Spiel beginnt von vorn. Was anderes ist „Liebe“ doch sowieso nicht. Ein Spiel. Nichts weiter! Geld oder Liebe? Auf jeden Fall Geld, denn Liebe kann man sich immer kaufen. Ich hör mich an, wie ein Obermacho? Das ist auch so, nur bekommen es die meisten nicht mit, weil ich weiß, wie man sich zu verhalten hat. Die Menschen um mich herum wissen auch nicht, dass ich so denke, wie ich es erst geschildert habe, weil sie mich nie danach fragen. Und wer nicht fragt, erhält auch keine Antwort. Also behalte ich meine Meinung über das weibliche Geschlecht für mich und diskutiere es höchstens mal mit Männern, die genauso denken wie ich. Wobei es dabei keine Diskussion sondern eher eine gegenseitiges Einverständnis ist. Kein Grund, sich über irgendwas aufzuregen. So ist also mein bisheriges Leben verlaufen. Nachdem die Spielsachen out waren, kamen die Frauen und ich hab ziemliche viele sogenannter Freunde verloren, weil ihr Mädchen lieber mit mir ficken wollte. Aber wenn ein „Freund“ weg ist, kommt eben der nächste nach. Im Grunde standen sie alle in einer Warteschlange und hofften auf einen Platz in meiner Nähe. So ist das eben an Privatschulen, auf die ich grundsätzlich geschickt wurde, da an anderen viel zu viel Unglück geschieht. Eigentlich arbeiten meine Eltern nur, damit sie mir meine Bildung und Zukunft ermöglichen können, aber das sollte für den einzigen Sohn und Erben schon drin sein, oder?! Aber das ist ja nun eh passé…Obwohl noch einiges mehr auf sie zukommen könnte, wenn ich doch noch studieren gehe. Das ist dann auch das Ergebnis, wohin mich mein bisheriges Leben geführt hat: zu NICHTS! Ich hab keine Ahnung, was ich jetzt machen soll, nachdem ich mein Abitur fertig habe. Ich will nicht irgendwas lernen, was eigentlich jeder dumme Hauptschüler machen könnte und auf studieren hab ich keine Lust, weil das ja eh nur wieder wie in der Schule wird. Soziale Jahre sind was für Menschen, die sich auch mal gern um andere kümmern und beim Bund muss man sich anstrengen. Mein Vater wünscht sich, dass ich in seine kleine Beratungsfirma einsteige, aber das werde ich auf keinen Fall, weil ich ja dann sein Untergebener wäre, was schon mal gar nicht zusammen passt. Viel bleibt also nicht mehr, was ich tun kann, also lass ich es erst mal so, wie es ist und mache gar nichts. Hat doch auch was Nettes an sich und vielleicht kommt mir ja irgendwann noch die rettende Geschäftsidee. Es haben schon ganz andere ohne richtige Ausbildung nach ganz oben geschafft, warum sollte ich das nicht auch können? Soweit, so gut. Wie man sieht, ist also noch nicht wirklich was Spannendes in meinem Leben vor sich gegangen und wenn ich hier noch länger sitzen muss, wird so schnell auch nichts Spannendes kommen… Abgesehen von…dieser unheimlich heißen Frau…die gerade direkt auf uns zukommt! Sie will doch nicht ernsthaft zu dieser Veranstaltung, oder? Melanie will aufstehen, um sie zu begrüßen, aber ich bin schneller und schenke ihr mein verführerischstes Lächeln: „Einen wunderschönen guten Abend, die Dame! Sind Sie sicher, dass Sie sich zu den älteren Herrschaften in diesen Raum setzen wollen oder überlegen Sie noch und wollen stattdessen mit mir essen gehen?“ „Tut mir leid, ich bevorzuge reifere Gesellschaft, aber danke der Nachfrage! Ich hatte zwei Karten zurücklegen lassen.“, wendet sie sich dann an Melli. Die zweite Karte kommt genau in diesem Moment um die Ecke. Das heißt, es ist nicht die Karte, sondern ihr zukünftiger Besitzer. Und je näher er kommt, desto merkwürdiger wird mir. Ich kann es nicht beschreiben! Es ist, als ob er mir die Luft zum Atmen nimmt. Sein gesamtes Ich ist PERFEKT! Lässige Klamotten, die seine Körperformen trotzdem betonen…Weiche, milchschokoladenbraune Haare, die ihm in die Stirn fallen, aber die hellen, intensiv grünen Augen nicht verdecken, sondern eher noch mehr hervor heben. Doch nicht nur sein Äußeres ist PERFEKT. Seine ganze Ausstrahlung zieht mich in ihren Bann und ich weiß nicht, wie ich es beschrieben soll, aber er hat eine unheimliche Aura um sich, die mir das Gefühl gibt, dass ich der glücklichste Mensch auf Erden bin. Er grinst mich an und ich hab keine Ahnung mehr, wie ich meine Muskeln bewegen soll, damit ich einen Ton raus bekomme. Während ich ihn im Geist noch immer anstarre, verfällt mein Körper in alte Verhaltensmuster. Meine Lippen formen irgendeinen dämlichen Spruch, der ihn lachen lässt. Freundschaftlich klopft er mir auf die Schulter, als er zusammen mit seiner Freundin an mir vorbei in den Raum geht. Als er außer Sichtweite ist, erwache ich wie aus einem Traum und schüttel verwirrt den Kopf. Melanie sieht mich fragend an, doch ich hab jetzt echt keine Lust mehr auf ihre leiernde Stimme. Um so schnell wie möglich von hier weg zu kommen, sag ich ihr einfach ins Gesicht, dass ich eigentlich nur mitgeholfen habe, um sie ins Bett zu kriegen. Schockiert schaut sie mir hinterher, als ich meine Jacke schnappe und aus dem Gebäude renne. Doch so schnell ich auch laufe, das Bild dieses Typen verfolgt mich und dadurch auch das Gefühl, dass er, auch wenn er vielleicht nicht unbedingt besser aussieht, so viel mehr hat, als ich: Freude an seinem Leben! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)