Happy Hunting von DoctorMcCoy ================================================================================ Kapitel 1: Stark oder schwach? ------------------------------ „Nun stech’ ihn schon ab.“ John Winchester musterte seinen Sohn herausfordernd. Er hätte es auch selbst tun können, jedoch wollte er seinen Söhnen etwas beibringen. Ihnen lehren, was es heißt, zu überleben. Und je früher man damit anfing, desto besser. Sam jedoch schaute nur geschockt auf das silberne Messer, das sein Vater ihm in die Hand gedrückt hatte. Es glänzte in der Sonne und sah so unheimlich schön aus, wenn man nicht daran dachte, wozu dieses Werkzeug gut war. Sam wusste nicht, was er tun sollte. Er wusste nicht einmal, was es für ein Wesen war, was er töten sollte. Er wusste nur, dass es genau wie ein Mensch aussah, sogar seine Augen. Und diese blickten den jungen Jäger mitleidsvoll an. Es lag soviel Trauer darin und man fühlte förmlich, wie das Wesen um Gnade winselte. Sams Hand fing an zu zittern und beinahe hätte er das Messer fallen gelassen. Er traute sich nicht, seinem Vater zu sagen, dass er Angst hatte und dass es ihm keine Genugtuung bescherte, diesem Wesen das Messer in die Brust zu rammen. Es war einfach nicht seine Art, einem Lebewesen Leid zuzufügen, egal ob es nun gut oder böse war. Und wer konnte denn genau sagen, ob der Mann, der vor ihm kauerte, wirklich böse war. Eigentlich hatte er nur die Worte seines Vaters als Beweis dafür. „Um was für eine Kreatur handelt es sich eigentlich?“, fragte Sam vorsichtig. Als er den strengen Blick seines Vaters erblickte, fügte er noch schnell ein „Sir?“ hinzu. Sam interessierte die Antwort wirklich, auch wenn er wahrscheinlich dann nicht weniger Bedenken hätte. Außerdem verschaffte es ihm etwas Zeit. Zeit, um über die Situation klar zu werden. Es war alles so schnell verlaufen. Sam war mit seinem Vater und Dean auf Jagd gewesen. John war vorgegangen und hatte seinen Söhnen befohlen, sich mehr im Hintergrund aufzuhalten. Dean hatte er dabei noch mit bestimmendem Ton nahe gelegt, gut auf Sam aufzupassen. So hatten sie sich aufgeteilt. Sam war schon häufiger mit auf der Jagd gewesen. Immerhin war er mittlerweile schon dreizehn Jahre alt. Es lief immer nach dem gleichen Schema ab. Ihr Vater gab die Befehle und Dean und er folgten. Daran gab es nichts zu ändern. Schließlich hörten sie Kampfesgeräusche nicht weit von ihrer Position entfernt. Dean lief sofort los und Sam konnte nicht anders, als seinem Bruder zu folgen. Er wusste, dass John sauer sein würde, wenn sie das Wesen irgendwie durch ihre Schuld entkommen ließen, aber er wusste, dass er Dean nicht umstimmen konnte. So trafen sie keine zwei Minuten später am Kampfplatz ein. Jedoch ging es ihrem Vater gut und Dean hatte sich umsonst Sorgen gemacht. Doch Sam bemerkte sofort, dass die Kreatur noch lebte. Er sah seinen Vater fragend an. Eigentlich ließ John nichts unerledigt zurück. Das Bild gefiel Sam nicht. Und bevor er sich versah, hatte ihm sein Vater das lange Messer in die Hand gedrückt. „Dieses Mal wirst du den Job zu Ende führen, Sammy. Du musst genau ins Herz stechen“, erklärte ihm sein Vater. Das Wesen war an einem Baum gefesselt, dafür hatte der erfahrene Jäger gesorgt. Er wollte seine Söhne ja keiner unnötigen Gefahr aussetzten. Sam warf einen hilfesuchenden Blick zu seinem großen Bruder. Doch Dean hatte sich hinter seinen Vater gestellt. Es sah so aus, als ob er ihn in dieser Sache unterstützen würde. Dass er auch dachte, dass Sam endlich erwachsen werden müsse. Nun stand er immer noch vor diesem Wesen. Nicht bereit, das zu tun, was sein Vater von ihm verlangte. Nicht, dass er seinem Vater nicht gehorchen wollte, er konnte einfach dieser Kreatur nichts antun. Dafür sah es viel zu menschlich aus. Mit seinem leidenden Blick wirkte es gar nicht böse. Vielmehr nach einem, der Hilfe brauchte. Und betonte sein Vater nicht immer, dass sie den Menschen halfen? Plötzlich spürte er, wie sein Vater ihn am Arm packte. „Ich habe dir einen Befehl gegeben, Sam. Und den wirst du ohne zu fragen ausführen. Hast du verstanden?“ Sam nickte eingeschüchtert. Es gab keinen anderen Weg. Er musste es einfach tun, es endlich hinter sich bringen. Er ging einige Schritte auf das Wesen zu. Seine Beine zitterten leicht und mit jedem weiteren Schritt wurde sein Herz schwerer. Sein Magen zog sich zusammen bei der Vorstellung, was er gleich zu tun gedachte. Jetzt war er ganz nahe. Er musste nur noch zustechen. Dann wäre es vorbei. Sein Vater wäre stolz auf ihn und er hätte etwas Gutes getan. Er führte das Messer an die Brust des Mannes und hielt es genau davor. Nur ein Stich. Schnell und schmerzlos. „Das willst du doch nicht tun?“, flüsterte ihm plötzlich das Wesen ins Ohr. Er sprach so leise, dass ihn nur Sam hören konnte. „Ich habe niemandem etwas getan. Ich verdiene es nicht, zu sterben.“ Sams Hand fing erneut an zu zittern. Woher sollte er wissen, ob der Mann die Wahrheit sprach? Vielleicht log er auch nur, um sein Leben zu retten. Und dann wurde ihm klar, dass es egal war. Es spielte keine Rolle, ob dieses Wesen die Wahrheit sprach oder nur Lügen erzählte. Denn Sam konnte ihn nicht töten, ganz gleich, ob er es verdiente oder nicht. Er drehte sich zu seinem Vater um. Einzelne Tränen kullerten ihm die Wange herunter. „Bitte, zwing mich nicht dazu“, flehte er. Er konnte es nicht tun. Er wollte es nicht tun. „Bitte, Dad.“ Er trat zwei große Schritte zur Seite und ließ das große Messer fallen. „Ich kann das nicht tun.“ John sagte nichts, er beugte sich nur langsam vor seinem Sohn herunter und hob die Waffe auf. Für einen kurzen Augenblick hoffte Sam, dass er ihn verstehen würde. Dass er ihm über den Kopf streicheln und sagen würde, dass er es nicht zu tun brauchte. Doch Sam kannte seinen Vater zu gut, um zu wissen, dass das nur Wunschdenken war. Er würde seinen Sohn nicht verhätscheln. Er würde ihm das Messer wieder in die Hand drücken und ihn den Job erledigen lassen. Und genau das tat John Winchester. „Ich möchte, dass du diesen Gestaltwandler umbringst, Sam. Du musst hinter die Fassade dieser Wesen blicken. Sie sind böse und werden es immer sein. Der einzige Weg ist sie zu töten.“ Eine weitere Weisheit von John Winchester. Sam kannte sie alle auswendig und er verstand sie auch. Aber das hieß noch lange nicht, dass er eine gefesselte Kreatur einfach so abschlachten konnte. „Dad, bitte“, mischte sich nun Dean ein. Er hatte die ganze Zeit schweigend daneben gestanden. Er hatte es nicht gewagt, sich einzumischen. Aber jetzt sah es anders aus. „Er ist noch nicht so weit.“ Er konnte es nicht ertragen, wenn sein jüngerer Bruder weinte. John drehte sich zu seinem Ältesten um. „Willst du etwa meine Befehle in Frage stellen?“, wollte er von Dean wissen. Dabei warf er ihm einen vernichtenden Blick zu, der verriet, dass er bloß keine falsche Antwort hören wollte. Dean schluckte. „Es tut mir leid, Sir, aber ja“, sagte er. Zuerst war seine Stimme noch etwas holprig, aber zum Schluss hörte sie sich entschlossen und stark an. „Sammy ist noch zu jung.“ John ging einen Schritt auf Dean zu. „Darf ich dich daran erinnern, dass du genauso alt warst?“ Dean konnte sich noch gut an den Tag erinnern. Es war in etwa dieselbe Situation wie heute gewesen. John hatte ein Wesen gefangen und Dean sollte den Job zu Ende bringen. Er hatte sich geehrt gefühlt, dass sein Vater ihm schon so etwas zutraute. Keine Sekunde hatte er gezögert. Doch jetzt sah er Sam vor sich, der nicht wusste, was richtig und falsch war und fragte sich, ob es nicht vielleicht doch zu früh gewesen war. Dass er vielleicht eine Sekunde darüber hätte nachdenken sollen, als immer strikt die Befehle seines Vaters zu befolgen. In diesem Alter sollte man nicht töten müssen. „Dad, Sam ist nicht wie ich“, versuchte er ihn irgendwie zu überzeugen. Er sprach leise, denn Sam würde das sicherlich falsch verstehen. Dabei wollte Dean doch nur, dass Sam das nicht tun musste. Und er müsste seinen Vater so überzeugen, wie er es verstehen und einsehen würde. John schien wirklich zu überlegen. Vielleicht hatte er es tatsächlich geschafft, seinen Vater zu überreden. Dean konnte es nur hoffen, für Sammy. Sam war so froh, als sich Dean einmischte. Er hätte gegen seinen Vater nicht viel ausrichten können. Er hätte nicht mehr gewusst, was er noch sagen sollte. Seine ganze Argumentation war für seinen Vater nicht ausreichend. Er war ein Jäger und seine Söhne sollten auch einmal Jäger werden. Da gab es nichts dran zu verändern und deshalb mussten sie immer seinen Befehlen folgen, ganz gleich, was er verlangte. Wenn man jedoch so reagierte wie Sam, war man einfach nur schwach. Zumindest in den Augen seines Vaters. Dean hatte sich ja für ihn eingesetzt. Er dachte also nicht so und das beruhigte Sam enorm. Dean war immer für ihn da und verlangte nie solche Sache, wie sein Vater. Er passte auf ihn auf und sorgte sich um ihn. Er war sein großer Bruder. Und er würde nie etwas tun, um ihn zu verletzten. „Sam ist nicht wie ich“, hörte Sam Dean sagen. Es traf ihn wie ein Schlag. Jedes einzelne Wort bohrte sich qualvoll in Sams Unterleib. Nur fünf Worte, die ihn mehr verletzten, als alles, was sein Vater je getan hatte. Fünf Worte, die verrieten, dass Dean seinen kleinen Bruder für schwach und sich selbst für wesentlich besser hielt. Fünf Worte, die Sam dazu brachten, dass Messer fester zu umschließen. Er ging erneut zum Gestaltwandler. Sah der Kreatur in die Augen. Sie sahen nicht mehr so leidvoll aus. Vielmehr waren sie nun böse und kalt. Und darin lag die Erkenntnis, dass er jetzt sterben musste. Dass keiner mehr Sam umstimmen konnte. Keine weitere Sekunde zögerte er. Er stach einfach zu, dachte nicht mehr darüber nach. Sam spürte, wie das Fleisch unter der scharfen Klinge nachgab. Das Wesen stöhnte noch einmal kurz vor Schmerz, dann war es vorbei. Sam zog das Messer wieder hinaus. Es war bedeckt von Blut. Die Schönheit der Waffe war verschwunden. Langsam flossen dicke rote Tropfen vereinzelt auf den Boden, so als ob die Klinge weinen würde. Sam hingegen fühlte nichts. Nur eine dumpfe Leere war geblieben. Er drehte sich langsam zu seinem Vater und seinem Bruder um. Er sah ihnen kalt in die Augen. „Bist du nun zufrieden, Dad? Jetzt bin ich genau so stark wie Dean, so wie du es wolltest.“ Kapitel 2: Warrior Women ------------------------ Autor: Lady_Crowley Fandom: Supernatural Genre: Humor Charaktere: Dean, Sam, Castiel Spoiler: keine Warrior Women „Bitte, Sam, wir machen doch sonst nichts in der Richtung“, flehte Dean seinen Bruder an. Sam konnte nur genervt die Augen verdrehen. „Ich wusste gar nicht, dass du auf so etwas stehst“, kam es dann von ihm und betrachtet noch einmal das Plakat, dass Dean ihm vor die Nase gehalten hatte. Dort stand in großen Lettern „Warrior Women“ drauf. Ein Wrestlingturnier und das ausschließlich mit Frauen. „Warum gehst du nicht einfach alleine dorthin?“ Sam hatte beim besten Willen keine Lust darauf, zuzuschauen, wie sich Frauen gegenseitig auf die Bretter schickten. Das war doch einfach nur dämlich. „Aber Wild Cat wird dabei sein“, sagte Dean kleinlaut und wenn es nicht besser gewusst hätte, hätte er gesagt, dass Dean nervös war. Er klang zumindest genauso, wie wenn er über die Ärzte von Dr. Sexy sprach und wie cool es doch wäre, sie mal persönlich zu treffen. „Also soll ich mitkommen, nur weil du Angst hast, diese Wild Cat selber anzusprechen, habe ich das richtig verstanden?“ Sam musterte seinen Bruder aufmerksam. Dieser jedoch winkte ab. „Nein, Sammy, wie kommst du denn darauf? Es ist einfach nur so, dass man einen richtigen Kampf nicht alleine anschauen kann, da muss einer dabei sein.“ Er grinste breit, war er wohl sehr davon überzeugt, dass diese Ausrede plausibel klang. „Wenn du nicht mitkommst, werde ich dir das dein Leben lang nachtragen.“ Sam seufzte laut auf. Dean war hielt in solchen Dingen immer sein Versprechen, so spielte er einfach mit. „Wenn du meinst“, sagte er und zuckte mit den Schultern. Eigentlich hatte Sam wirklich keine Lust darauf, aber er hatte auch schon eine Idee, wie er der ganzen Sache entgehen könnte, ohne Deans Regel zu brechen. „Warrior Women präsentiert den ersten Kampf des heutigen Abends“, dröhnte es aus den Lautsprechern. Der Moderator machte überschwängliche Bewegungen, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. „Dark Shadow gegen Wild Cat.“ Die Namen der Kämpferinnen zog er in die Länge, um sie noch pompöser klingen zu lassen. Dean richtete sich in seinem Stuhl auf, sodass er den Ring gut im Blick hatte. „Und was soll ich jetzt hier?“, fragte Castiel, der neben dem Jäger saß. „Du ersetzt Sam und jetzt sei leise“, herrschte ihn Dean an. Er wollte diesen Kampf sehen. Er liebte Wild Cat. „Warum ist Sam denn nicht mitgekommen?“, fragte er weiter ohne auch nur daran zu denken, still zu sein. „Er fühlt sich nicht gut“, maulte Dean, obwohl er ganz genau wusste, dass das wohl nur eine billige Ausrede gewesen war. Sam hatte ihn reingelegt. Dieser hatte keine Lust und hatte einfach Castiel angerufen, dass es einen Notfall gäbe und jetzt saß dieser Engel neben ihm und trieb ihn mit seinen ganzen Fragen fast in den Wahnsinn. „Wow, das war ein Schlag“, schwärmte der Moderator. „Gut, dass sie den nicht verpasst haben.“ Dean, der sich gerade zu Castiel gedreht hatte, um ihn zu sagen, dass er verdammt nochmal seine Klappe halten sollte, fuhr ruckartig wieder nach vorne. Nein, nein, nein, das durfte doch wohl nicht wahr sein. Wegen diesem nervigen Engel hatte er jetzt den Traumschlag von Wild Cat verpasst und genau deswegen war er doch hier. „Mensch, Cas, das ist alles deine Schuld“, regte Dean sich auf. Castiel schaute den Jäger etwas verwundert an. „Warum sollten diese Frauen meinetwegen gegeneinander kämpfen?“, wollte er wissen. Dass die beiden sich nicht mochten, war kaum zu übersehen, aber der Engel kannte die beiden Menschen nicht einmal. Dean seufzte und fuhr sich genervt mit der Hand über das Gesicht. „Sei einfach still und genieße den Kampf. Wie ein richtiger Mann.“ Castiel schaute wieder zu dem Ring und schaute den beiden Frauen fasziniert zu. Warum sie ihre Differenzen vor diesen ganzen Leuten zur Schau stellten, verstand der Engel zwar immer noch nicht, aber Dean war wohl wütend und er sollte lieber nichts mehr sagen. Sonst würden sie beide vielleicht gleich dort unten stehen, obwohl dieser Kampf wohl sehr einseitig werden würde. „Yeah.“ Dean sprang freudig auf, als Wild Cat ihrer Gegnerin eine fiese Rechte verpasste. Gut gelaunt drehte er sich zu dem Engel um. „Was sagst du dazu?“ Castiel schaute überrascht zu Dean. „Ich dachte, ich sollte nicht mehr reden.“ Dean setzte sich wieder und fing laut an zu lachen. „Du solltest nicht mehr nerven. Begeisterung für den Kampf dagegen ist fast schon ein Muss.“ Sonst hätte er niemanden mitnehmen brauchen. Man musste seine Freude halt mit jemanden teilen können. Castiel war immer noch verwirrt und wusste nicht so recht, was Dean von ihm wollte. „Jubeln und klatschen“, präzisierte Dean, als er merkte, dass Castiel nicht verstand. „Warum sollte es mir gefallen, wenn zwei Menschen sich gegenseitig Schmerz zufügen?“ Im Notfällen verstand Castiel es, aber sonst war Kämpfen doch mehr als sinnlos, besonders hier. Es schien keine Gefahr von einer der beiden Frauen auszugehen, also warum sollten sie dann kämpfen. Dean seufzte. „Das ist doch alles nur Show, Cas.“ „Es sieht aber sehr echt aus“, widersprach der Engel. „Das ist ihr Job, genau wie ich Monster töte, müssen sie gegeneinander kämpfen.“ Dean grinste breit. „Um uns zu unterhalten.“ Castiel starrte auf die beiden Frauen, die wohl immer noch nicht aufgehört hatten. Es war sinnlos, auch wenn es ihr Beruf war. Wer wollte so etwas schon tun? „Und, wie war es?“, fragte Sam schadenfroh, als Dean und Castiel das Hotelzimmer betraten. Dean schüttelte nur den Kopf und schmiss sich auf sein Bett. „Frag nicht“, grummelte er. Castiel stattdessen blieb mitten im Raum stehen. „Es war sehr interessant und ich habe heute viel gelernt“, gestand Castiel. Das hatte er wirklich. Sam schaute von seinem Bruder hinüber zu dem Engel. „Was ist passiert?“, wollte er wissen und war am Überlegen, ob er nicht doch hatte mitgehen sollen. So wie Dean sich verhielt, musste es ja die Hölle gewesen sein. Das hätte Sam zu gerne miterlebt. Castiel zog etwas Goldenes aus der Tasche seines Trenchcoats. „Ich bin wohl der neue Champion.“ Sam wären fast die Augen rausgefallen, als er die Medaille sah und fing dann laut an zu lachen. „Oh mein Gott, Dean, du solltest besser auf Cas aufpassen.“ Der Engel machte aber auch manchmal Sachen. „Wie denn? Er war plötzlich davon überzeugt, dass er die Frauen überreden müsste, eine andere Berufslaufbahn einzuschlagen. Natürlich waren die beiden nicht sehr erfreut darüber, dass mitten in Kampf jemand den Ring betrat. So sind sie zusammen auf ihn losgegangen. Ich bin doch nicht lebensmüde und werfe mich dazwischen.“ Sam grinste breit. „Klingt doch nach einem sehr interessanten Kampf.“ Sam musste sich wirklich beherrschen, nicht laut loszulachen, denn das hörte sich einfach wirklich zu köstlich an. Dean vergrub sich nur noch mehr im Kissen. „Ja“, maulte er. „Ganz toll.“ „Ich glaube, Dean ist etwas verstimmt, weil diese Wild Cat mir persönlich zum Sieg gratuliert hat und mir sogar noch einen Kuss auf die Wange gegeben hat“, erklärte Castiel jetzt. Von Dean kam nur noch ein schlechtgelauntes Grummeln, was ganz verdächtig nach „Bitch“ klang. „Tja, Dean, das nächste Mal solltest du einfach alleine gehen und dich von Wild Cat verprügeln lassen, vielleicht bekommst du dann auch ein Küsschen.“ In der nächsten Sekunde flog das Kissen quer durchs Zimmer und traf Sam mitten im Gesicht. „Bitch!“ „Jerk!“, erwiderte Sam nur grinsend. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)