Vivez le Disneyland von mizuki_aono (Zu viele Pairings um sie alle aufzuzählen...) ================================================================================ Kapitel 4: Die Sache mit der Socke und dem Vanilleeis ----------------------------------------------------- Die Sache mit der Socke und dem Vanilleeis Schließlich brach der erste (höchstwahrscheinlich grauenvolle) Tag an. Er fing schon großartig an. Die erste halbe Stunde hatte Saïx damit verbracht, Xemnas Rücken wieder einzurenken. Auch als Niemand wurde man nun mal nicht jünger. Am Abend zuvor hatte sie beide nach einigem hin und her entschieden auf dem Sofa zu schlafen. Getrennt. Ob jetzt aus Abscheu vor der zartrosa Bettwäsche oder einfach nur der Tatsache mit einem Mann im Bett zu schlafen, sei mal so dahingestellt. Außerdem hätte dieser Umstand Xigbar, Xaldin und Luxord Munition für mindestens ein Jahr gegeben. Nun gut… dann wären sie eben nur noch Organisation X. Marluxia und die Anderen würde es bestimmt freuen ein paar Ränge aufzusteigen. Nichts desto trotz und mit schmerzendem Rücken verließen Xemnas und Saïx ihr Zimmer. Nicht um Frühstücken zu gehen, nein. Aber irgendjemand musste ja mal schauen, ob sie noch komplett waren, oder wirklich schon einer ins Gras gebissen hatte. Doch schon nach fünf Minuten kündigte sich der erste Tumult an. Ein lauter Schrei gellte durch die Hotelflure. Wie von der Tarantel gestochen stürmten die beiden in die Richtung, aus der das Gezeter kam. Wenn sie schnell genug waren konnten sie das Schlimmste vielleicht noch verhindern. Mit voller Wucht riss Xemnas die Tür auf und blieb wie angewurzelt stehen. „Was zum Henker…?!“ „Zum allerletzten Mal, Demyx: Das sind zwei gleiche Socken!“ Zexion stand mit verschränkten Armen im Raum und sah genervt zu Demyx hinunter. Dieser hockte Barfuß am Boden, neben ihm eine offene Sporttasche. „Gar nicht wahr.“, maulte er und hielt zwei Socken hoch. „Guck doch mal. Die Eine ist hellweiß und die Andere dunkelweiß.“ Zexion zog die Augenbrauen nach oben. „Das ist jetzt nicht dein ernst.“ „Doch.“, antwortete der Musiker und starrte die Socken in seinen Händen an. „Die Waschmaschine muss die anderen gefressen haben.“ Jetzt verdrehte Zexion erst recht die Augen. „Natürlich. Die Textilfirmen und die Waschmaschinenhersteller haben sich zusammengeschlossen und die Sockenilluminati gegründet, nur damit du dir neue kaufen musst.“ „Hör auf.“, funkte Saïx dazwischen. „Der ist fähig und glaubt dir das auch noch.“ Die Beiden drehten sich zu ihren unbemerkten Besuchern. So sehr waren sie in ihr Sockenproblem vertieft gewesen. Noch nicht einmal Zexion hatte sie bemerkt. „Was macht ihr da überhaupt?“, fragte Xemnas und wollte Demyx gerade die Socken aus der Hand nehmen. Das war ein Fehler. Mit schmerzverzehrtem Gesicht fuhr er zusammen und griff sich an den Rücken. Saïx kam sofort zu ihm, um ihn zu stützen. „Was ist denn mit dir los?“, fragte Demyx überrascht. „Nichts weiter.“, meinte Xemnas als er sich langsam wieder aufrichtete. „Er hat sich heute Nacht auf dem Sofa den Rücken verrenkt.“, antwortete Saïx auf Zexion’s zweifelnden Blick. Früher oder später hätte der es sowieso herausgefunden. Demyx dagegen sah ihn umso verwirrter an. „Komisch.“, sagte er nachdenklich. „Ich hab schon oft auf ‘nem Sofa geschlafen, aber solche Rückenschmerzen hatte ich noch nie.“ „Demy, lass es. Wir können das nicht nachvollziehen. Wir sind noch keine 30.“, meinte Zexion geflissentlich. Demyx klappte augenblicklich der Unterkiefer nach unten. Saïx drehte sich um und betrachtete den silberhaarigen prüfend. Keiner in der Organisation kannte sein wahres Alter. Natürlich, man konnte ihn grob schätzen, aber so richtig dahinter gekommen war noch niemand. „Ernsthaft? Du bist 30?“, fragte Demyx überrascht und zerdrückte dabei vor Aufregung das Paar Socken in seinen Händen. Xemnas hatte die ganze Zeit über nicht eine Mine verzogen. Was interessierte es sie auch wie alt er war? „Nun ja.“, meldete sich Zexion wieder zu Wort. „wenn man es mal durchrechnet…“ er hob die rechte Hand und schrieb mit dem Zeigefinger imaginäre Zahlen in die Luft. „Xemnas ist ja rein körperlich Terra. Dieser ist in Birth by sleep geschätzte 17 und da die Geschichte gut 11 Jahre vor KH spielt macht das dann summasumarum 28.“, endete er schließlich. Korrekt. 28 nicht 30. Xemnas stierte die Nummer sechs missbilligend an. Woher wusste der kleine Streber das eigentlich schon wieder? „Wie auch immer.“, er schüttelte kurz den Kopf. „Saïx, wir müssen weiter.“ Gesagt, getan. Doch der Rest ihrer Truppe war unauffindbar. Sie hatten das ganze Hotel auf den Kopf gestellt. In der Lobby, am Pool, beim Frühstück und auch auf ihren Zimmern war keiner. Xemnas tat sich mittlerweile ein böser Verdacht auf. Schließlich fanden sie aber doch noch jemanden. Larxene lag in einem gelben Bikini am Balkon ihres und Namine’s Zimmer. „Larxene.“ Die Blondine drehte sich auf die Seite und schob ihre Sonnenbrille nach oben. „Was ist?“, fragte sie genervt. Offenbar hatten sie ihre Ruhe beim Sonnenbaden gestört. „Wo ist Namine?“, fragte Xemnas und rechnete mit dem Schlimmsten. „Und die Anderen.“, fügte Saïx hinzu. „Axel hat die zwei Blagen vorhin mitgenommen. Und der Rest ist auch weg.“, meinte sie und angelte sich dabei die Sonnencreme, die neben ihr stand. „Wie weg?“, fragte Xemnas verdutzt. „Weg eben. Raus. Verschwunden.“, wiederholte Larxene. Als sie die immer noch bedröppelt dreinblickenden Männer vor sich ansah versuchte sie es noch einmal. „Aus-ge-flo-gen.“, sagte sie betont und bewegte dabei ihre Arme wie die Flügel eines Vogels. Xemnas überkam augenblicklich ein kaltes Grauen. Sein Sauhaufen. In einem Vergnügungspark. Voller Menschen. Alleine. Wie auf Kommando stürzten der Superior und sein Luna Deviner aus dem Hotel. Irgendwo auf diesem Gelände würden sie die restlichen acht doch wohl auftreiben können. 2 ½ Stunden später „Das darf ja wohl nicht wahr sein!“, schrie Xemnas. Die Leute um ihn herum, die ihn jetzt blöd von der Seite anstarrten, interessierten ihn herzlich wenig. „Wo sind die nur alle?!“, fragte er in normaler Lautstärke. Saïx stand neben ihm und studierte zum wiederholten Mal die Karte des Freizeitparks. „Vergiss es.“, meinte er kopfschüttelnd. „Wir waren überall. Wenn sie gerade in irgendeinem der Fahrgeschäfte sind finden wir sie nie.“ Xemnas fluchte heftig und fuhr sich durchs Haar. Da gönnte er sich einmal in seinem Leben Urlaub und was war? Am ersten Tag gehen sechs erwachsene Männer und zwei Teenager in einem Freizeitpark verloren. Welche Ironie! „Guck mal, Roxas. Da waren wir noch nicht.“, sagte Namine und deutete auf die Karte. Saïx sah verwirrt von dem Stück Papier in seinen Händen nach rechts. „Namine?!“, sagte er erstaunt. Das blonde Mädchen stand direkt neben ihm mit zwei Tüten Eis in der Hand. Keine drei Schritte weiter stand Roxas mit einer Tüte Popcorn im Arm. „Wo kommt ihr denn her?“, fragte Xemnas nicht weniger überrascht. „Und wo ist Axel?“ „Wir haben so ziemlich den ganzen Park abgeklappert. Aber wir sind noch nicht alles gefahren. Das heben wir uns für den Rest der Woche auf.“, erzählte Roxas. „Und Axel ist vor gut `ner viertel Stunde verschwunden. Keine Ahnung, aber der wird schon wieder auftauchen.“, fügte er noch hinzu. Natürlich. Der Pyromane würde schon mal wieder auftauchen. Xemnas schwante nichts Gutes. „Ach ja.“, meinte Namine noch. „Das hier war eigentlich für Axel. Du kannst es haben, bevor es schmilzt.“, sagte sie und drückte Saïx das Vanilleeis in die Hand. Plötzlich warf sich ein Schatten auf die Szene. Roxas drehte sich um. Vor ihm stand Lexaeus. Dieses Mal in einer schwarzen Jogginghose und einem weißen Muskelshirt. In seiner Größe gab es wohl nichts anderes. Naja, seine Kutte war auch eine Spezialanfertigung. Neben ihm torkelte ein leicht grünlicher Luxord. Bildete er sich das gerade nur ein oder kamen sie jetzt alle zu ihm? Xemnas schüttelte den Kopf. „Und wo kommt ihr beiden her?“, fragte er rein platonisch. „Wir sind Achterbahn gefahren.“, antwortete Lexaeus. „Aber ich glaube Luxord…“ Es war zu spät. Genau in diesem Moment krallte sich Luxord den Popcornbecher von Roxas und übergab sich lautstark. Nachdem er den Rest seines Frühstücks herausgewürgt hatte drückte er dem Schlüsselträger den Becher wieder in die Hand. „Das tat gut.“, seufzte der Spieler. Kurz darauf lief er auch schon wieder grün an. Lexaeus Schulterte ihn kurzerhand und macht sich auf den Weg zurück zum Hotel. „Ich bring ihn besser wieder auf sein Zimmer.“, meinte er. „Tu das.“, sagte Xemnas mit einem flüchtigen Blick auf Roxas, der immer noch fassungslos sein Popcorn anstarrte. „Ach ja, Lexaeus.“, fragte Saïx. „Hast du zufällig die Anderen gesehen?“ Der Riese drehte sich zu ihnen um, wobei Luxord auf seinem Rücken hin und her schwang. „Vexen und Marluxia wollten glaube ich im Bett bleiben, aber sonst…“, weiter kam er nicht mehr. Xemnas hatte die Hand gehoben und ihm zu schweigen geboten. Mehr wollte er nicht wissen. Das erklärte auch warum ihre Schlüsselkarte nicht an der Rezeption gewesen war. Als er mit seinem „Gepäck“ weg war, fand auch Roxas wieder zu sich selbst. Er hielt die Tüte so weit es ging von sich weg. „… Mülleimer.“, stammelte er. Jetzt schaltete sich Namine wieder ein. „Äh… Ja. Da hinten waren welche.“, sagte sie schnell und schob Roxas vor sich her. Xemnas seufzte erleichtert. Immerhin, ein paar hatten sie gefunden. „Sag mal, Saïx, wen haben wir den jetzt eigentlich alles?“, fragte er. Nur, um sicher zu gehen. „Scheksion, Demyksch, Lakschen, Marluscha `nd Veschen sin im Hotel.“ Xemnas musste sich anstrengen ihn zu verstehen. Was hatte er den auf einmal? Verwundert und auch ein wenig besorgt drehte er sich zur Nummer sieben um. Noch im selben Moment gefror im das Blut in den Adern. Saïx hatte das zylinderförmige Vanilleeis am Stiel ausgepackt und sprach nun, während er es im Mund hatte. „Rokschass, Namine, Lescheausch `nd Lukschord war’n hier.“, fuhr er fort. Er pausierte kurz um das geschmolzene Eis in seinem Mund zu schlucken. Bei dem Geräusch zuckte Xemnas kaum merklich zusammen. Ohne, dass es ihm aufgefallen wäre, fuhr der Luna Deviner fort. „Fehlen nur nosch…nm.“ Ein Tropfen der weißen Flüssigkeit lief ihm aus dem Mundwinkel zu Kinn hinunter. Xemnas wäre bei dem Anblick am liebsten rot angelaufen, doch sein Blut sammelte sich schon in anderen Körperregionen an. Saïx nahm das Eis aus dem Mund und fuhr mit dem Daumen über die Stelle am Kinn. In einer sinnlichen Bewegung fuhr er sich damit über die geröteten Lippen. „… Xigbar und Xaldin.“, endete er und zog mit der Zunge noch einmal die Stelle an seinem Mundwinkel nach, bevor er das Eis wieder in den Mund nahm. Erst jetzt fiel ihm auf, dass ihn der Superior nicht aus den Augen ließ. Verwunderte blinzelte er. „Wasch ischt?“ „Yo, Alter.“, sagte eine vertraute Stimme neben Saïx. Zu seiner Rechten stand ein breit grinsender Axel, der ihm gerade wuchtig auf die Schulter klopfte. „Ganz alleine? Solltest du nicht bei Xemnas an der Leine hängen?“, witzelte er mit einem nur noch breiterem Grinsen. Saïx, immer noch das Vanilleeis im Mund, deutete wortlos nach links. Axel blinzelte verwundert und beugte sich vor, um an dem Blauhaarigen vorbei sehen zu können. Einige Meter neben ihnen auf dem Platz war ein Springbrunnen. Davor kniete Xemnas. Vornüber gebeugt, die Hände an der Brüstung abgestützt, den Kopf unter Wasser. Zögerlich machte Axel ein paar Schritte auf ihn zu und tippte ihm vorsichtig auf die Schulter. Mit einem Ruck fuhr der Superior nach oben. Dabei zogen seinen langen Haaren einen Schwall Wasser mit sich, der platschend auf den Boden aufschlug. Axel sprang gerade noch rechtzeitig zur Seite. Eine Gruppe Kleinkinder, die hinter ihm stand, nahm kreischend reissaus. Man konnte ja sagen was man wollte, aber Wasser war so überhaupt nicht sein Element. Im wahrsten Sinne des Wortes. Keuchend ließ sich Xemnas auf seinen Hintern fallen und rang nach Luft. „Ähm… Chef?“, fragte der Rothaarige etwas besorgt um den Älteren. „Was war das gerade?“ Ihre Nummer I. hatte ja schon immer einen sehr zweifelhaften Geisteszustand gehabt, der sich ab und an zum kompletten Größenwahn ausweitete, aber selbstmordgefährdet war er eigentlich nie gewesen. „Das…“, sagte Xemnas schnaufend. „… war nötig!“ So, das war‘s schon wieder. An dieser Stelle ein Dankeschön an Yurbleyurble13 von deviantart für die Inspiration zu der Eis-Szene. Und was die Sache mit Xemnas Alter angeht lasse ich mich gerne eines Besseren belehren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)