Brown Eyes von _Effy_ (Rose & Scorpius, Dominique & Albus) ================================================================================ Kapitel 1: Stolz ---------------- Rose Weasley saß auf der Fensterbank in ihrem Schlafzimmer und beobachtete den Schnee, der über Hogwarts hinunter fiel. Sie hasste Schnee. Er war matschig, glatt, nass und kalt. Das schlimmste war jedoch, das Rose viel zu oft ausrutschte und sich jedes Mal lächerlich machte. Wie durch Zufall war jedes Mal Scorpius Malfoy in der Nähe um sie auszulachen, so wie es heute geschehen war. Sie erinnerte sich an das intensive Gespräch welches sie mit ihrem Cousin, der gleichzeitig der beste Freund von Scorpius war, geführt hatte nachdem sie gefallen war und den Blonden Slytherin beschuldigte. Immer wieder ging es ihr durch den Kopf „Er ist selbst verliebt!“ „Er weiß was er an sich hat.“ „Er ist arrogant“ „Er ist stolz.“ „Er ist neunmalklug!“ „Er ist schlau.“ „Er ist verzogen!“ „Er ist reich.“ „Er ist ungeniert.“ „Er ist dynamisch.“ „Er ist vorlaut.“ „Er hat Durchsetzungsvermögen.“ „ER ist unverschämt.“ „Er ist furchtlos.“ „Er ist ein hinterhältiges, böses, patziges, missratenes, prahlerisches, dreistes, obszönes Arschloch!!!“ „… Er ist ein Malfoy.“ Dass er ein Malfoy war, erklärte für Albus immer alles. Rose seufzte, zog die Vorhänge zu und legte sich in ihr Bett. Ihre Zimmernachbarinnen waren immer noch nicht im Zimmer obwohl es weit über nach Zehn war. Sie wusste, dass die beiden Mädchen unten im Gemeinschaftsraum waren und das gewonnene Quidditch Spiel feierten. Das junge Weasley Mädchen, war jedoch alles andere als von dieser Sportart begeistert. Bei jedem Spiel betete sie, dass ihre kleine Cousine, davon kam, ohne von den bulligen Jungs erdrückt zu werden. Rose stand am nächsten Morgen etwas geschlaucht auf. Sie musste sich zwingen aufzustehen und in die große Halle zum Frühstücken zu gehen. An dem Gryffindor Tisch erwartete ihre Cousine sie bereits mit einem breiten Lächeln. „Morgen Rosi. Hast du gut geschlafen?“, fragte Lily Potter und deutete auf dem Platz neben sich. Rose ließ sich plumpsen und nahm einen großen Schluck von Lilys Kürbissaft. „Hab schon bessere Nächte erlebt.“, erwiderte sie und legte sich etwas auf ihren Teller. „Wie geht es denn deinem Kopf?“, die kleine Potter lächelte die Ältere mitleidig an. „Mittlerweile geht es wieder. Der Sturz war aber alles andere als harmlos. Ich bin mir ziemlich sicher das Malfoy etwas gezaubert hat und ich deswegen ausgerutscht bin.“ Rose blickte zum Slytherin Tisch und erblickte den Blonden mit ihrem Cousin Albus, die Umgeben von irgendwelchen Slytherin Weibern waren. Rose liebte ihre jüngere Cousine Lily und ihren gleichaltrigen Cousin Albus, doch Scorpius Malfoy gefiel ihr nicht als Umgang für Albus. Scorpius war schon immer ein Frauenheld, doch dass Albus zu so einem mutierte ging Rose gewaltig gegen den Strich. Im sechsten Jahr brachte Scorpius Rose dazu mehr zu lernen als jemals zu vor um ihn in der Schule schlagen zu können, wodurch sie ihn noch mehr hasste. Sie blähte die Backen auf, bei dem Gedanken an den gestrigen Tag und an diesen verdammten Jungen. Die blonde Veela Schönheit Dominique setzte sich gegenüber ihrer beiden Cousinen „Morgen Mädels.“, sang sie mit ihrer Glockenstimme und warf gekonnt das wellige Haar zurück. „Was ist denn dir über die Leber gelaufen?“, fragte sie nachdem sie Rose müdes Gesicht erblickte. Lily schluckte runter und erwiderte grinsend in Dominiques Richtung „Du solltest lieber WER fragen und nicht was.“ „Halt den Mund Lily.“, presste Rose zwischen ihren Zähnen hervor. Dominique verdrehte die Augen „Schon wieder Malfoy?“ Rose zischte leise „Müsst ihr immer wieder von ihm anfangen. Vergesst ihn einfach.“ Lily drehte ihre schwarzen Haare zu einem Dutt zusammen und wusste, dass Rose genug hatte, also war es besser sie nicht weiter zu provozieren. „Ich muss los. Quidditch Training.“, erklärte die kleine zierliche Potter und verließ den Tisch mit einem Winken, wobei Rose schluckte und die Sorgen sie wieder überkamen. Kurze Zeit später begab Rose sich auf den Weg in das Arithmatik Klassenzimmer. Die Hände voll gepackt mit Pergament hetzte sie über die leeren Flure, in der Angst zu spät zukommen. Nichts hasste sie so sehr wie Verspätungen. Pünktlichkeit war eine Tugend, sagte sie sich immer selbst und ihren Mitmenschen, was ihr viele genervte Blicke einbrachte. Als sie um die Ecke bog ließ sie aus versehen ein Blatt fallen. Sie bückte sich vorsichtig und versuchte das Pergament aufzusammeln ohne die anderen Blätter fallen zu lassen, doch als sie es berührte flog es sofort weg und landete einige Meter weiter auf dem Fußboden. Rose stellte sich genervt auf und blickte sich suchend um. Scorpius lehnte mit einer Schulter an einer kalten Steinmauer und betrachtete Rose grinsend bei ihren kläglichen Versuchen. „Lass das.“, giftete sie ihn so fies an wie sie konnte. Und das konnte sie gut. „Wieso sollte ich Wiesel?“, er setzte sein typisches arrogantes Malfoy Grinsen auf, bewegte kurz seinen Zauberstab, und das Blatt Pergament flog elegant in seine Hände. Er las es sich kurz durch und blickte Rose bemitleidenswert an. „Gib es her. Sonst komme ich zu spät.“, sofort wollte Rose die Worte zurück nehmen, denn sie wusste, dass es ihn nur freuen würde, wenn sie zu spät käme und eine Strafarbeit aufgebrummt bekäme. Rose warf ihm einen –Denk-Nicht-Mal-Dran-Blick zu. „Wie geht es deinem Kopf?“, fragte er und behielt das Pergament in der Hand. Rose konnte seinen Gesichtsausdruck nicht deuten, es war eine Mischung aus Vergnügen und Sorge, was sie bei ihm jedoch bezweifelte. „Das geht dich einen Scheiß an und jetzt gib her.“ Rose stellte sich vor ihm auf, in der Hoffnung in einschüchtern zu können. Doch sie waren leider keine zwölf mehr, wo sie gleich groß waren. Scorpius war die letzten Jahre nur so in die Höhe geschossen, während Rose nur an Rundungen gewann. Das viele Quidditch Spielen trug auch noch bei, dass er immer muskulöser wurde und seine Schultern in die Breite wuchsen. Malfoy grinste spitzbübisch, verschränkte die Arme vor der Brust und richtete sich auf, sodass Rose noch kleiner wirkte. „Was nun Wiesel, willst du mich verhauen?“ „Nein, sei froh, dass meine Hände voll sind und ich nicht so schnell an meinen Zauberstab komme, denn sonst…“ „Sonst was?“, fragte er und lachte sie aus. Rose schnappte das Pergament aus seiner Hand in einem Moment wo er nicht aufpasste. Sie drehte sich um und ließ ihn alleine an der Wand stehen. „Das nächste mal spuckst du Schnecken Malfoy.“, drohte sie ihm bevor sie um die Ecke bog und nur noch sein Lachen vernahm. Scorpius schmiss sich auf einen Sessel im Gemeinschaftsraum und grinste vor sich hin. „Was belustigt dich so?“, fragte Albus der gerade rein kam und sich gegenüber seinem besten Freund platzierte. „Das Wiesel.“, sagte der Blonde knapp. Al schüttelte genervt seinen Kopf. Er hasste die Auseinandersetzungen zwischen den beiden, doch dieses war schon immer so und mittlerweile fand er sich damit ab. „Wollt ihr beiden nicht langsam erwachsen werden?“. Scorpius lachte „Das muss der Richtige sagen. Ich nerv sie doch nur ein bisschen. Nichts Wildes dabei.“, er presste die Lippen zusammen und musste sich ein Grinsen verkneifen. „Ja klar. Sie ist der Meinung dass du sie gestern verzaubert hast und sie sich deshalb den Kopf auf dem Eis aufgeschlagen hat.“ Scorpius blickte ihn verwirrt und ärgerlich an „Klar, das würde sie mir wohl gerne in die Schuhe schieben. Ich kann nichts dafür, dass sie so trollpatschig ist.“ Albus konnte diese Gespräche nicht mehr hören. Er mochte seine Cousine und er mochte seinen besten Freund. Beide verlangten von ihm, dass er sich auf die jeweilige Seite stellte. Doch das konnte er nicht, denn beide waren nicht unschuldig an ihren Zankereien. Natürlich provozierte Scorpius wo er konnte, doch Rose war nicht besser. Bei jeder Gelegenheit versuchte sie ihm einen reinzuwürgen, ihm zu beweisen, dass sie in jeder Angelegenheit besser war als er und das er nichts weiter als ein dreckiger Sohn eines Todessers war. Er stand auf, winkte genervt ab und ging zum Unterricht, denn er hasste diese scheinheiligen Streitereien, als würden sie sich wirklich hassen. Scorpius ärgerte sich über seinen Freund und darüber, dass er nicht verstehen konnte wieso er Rose immer wieder zur Weißglut bringen musste. Aber die Beziehung zwischen den beiden, war einfach zu kompliziert, um sie verstehen zu können. An einem Tag hassten sie sich, am anderen, ignorierten sie sich und denn gab es diese Tage an denen sie sich gut verstanden. Diese gab es äußerst selten, aber es gab sie. Rose saß in ihrer letzten Stunde für den heutigen Tag und freute sich auf den morgigen Samstag. Sie wollte nach Hogsmeade und einige Einkäufe erledigen. Sie bemerkte wie ihre Konzentration für diesen Tag versagte und sie mit ihren Gedanken immer wieder abschweifte. Einige Reihen vor ihr saßen ihr Cousin, Scorpius und die restliche Slytherin Sippschaft und amüsierten sich über etwas was sie nicht mit bekommen hatte. Rose musterte Scorpius Hinterkopf, als dieser sich plötzlich umdrehte und ihre Blicke sich trafen. Er grinste sie an und zog fragend eine Augenbraue hoch, was ihn gleich noch attraktiver machte. Rose biss sich sauer auf die Lippe und versuchte stur auf die Tafel zu blicken. Wieso musste er in letzter Zeit auch so gut aussehend werden. Rose hasste sich dafür, dass sie ihn in letzter Zeit heimlich beobachtete, wenn keiner es mit bekam. Sein blondes Haar lag perfekt auf seinen Kopf. Die grauen Augen hatten eine Intensive Wirkung auf jeden Menschen. Es war einfach unfair, dass er so Intelligent und gut aussehend war, dachte sich Rose. Doch zum Glück hatte er so einen ätzenden Charakter, dass kein Aussehen dieses verstecken konnte. Der alte Professor beendete die Stunde und alle sprangen wie gestochen von ihren Plätzen auf. Rose verließ den Saal, als sie eine bekannte Stimme hörte. „Hey Rosi? Warte!“, sie drehte sich um und wartete auf Albus, der lächelnd auf sie zu kam und natürlich den jungen Malfoy im Schlepptau hatte. Fragend blickte Rose Albus an. „Ich wollte mit dir was klären. Du weiß ja das Lily bald Geburtstag hat. Und ich hab gedacht wir beide könnten ihr, zusammen was Schönes kaufen. Was halltest du davon?“ Rose zog grinsend eine Augenbraue hoch „Komm schon Al, in Wirklichkeit hast du einfach keine Ahnung was sie sich wünscht und deswegen willst du mit mir was kaufen.“ Albus grinste ertappt „Ja vielleicht ist es auch so wie du sagst, aber trotzdem wenn wir zusammen legen wird es ein schöneres Geschenk, als wenn jeder eine Kleinigkeit schenkt.“ Rose überlegte kurz und nickte schließlich begeistert. „Bist du morgen in Hogsmeade?“, fragte der Schwarzhaarige sie, woraufhin sie wieder vorfreudig nickte. Endlich konnte sie ihren Büchervorrat wieder erweitern. „Sollen wir uns dort treffen und denn zusammen auf die Suche gehen. So gegen vier im Drei Besen?“ „Klar, ich hab auch schon eine Idee was wir kaufen können.“ „Super. Dann bis morgen“, er umarmte seine Lieblings Cousine zum Abschied und verschwand mit Scorpius, der die ganze Zeit im Hintergrund stand und sich fiese Kommentare verkniff. Kapitel 2: Verachtung --------------------- Rose zog sich so warm an wie sie konnte, denn sie fror viel zu schnell. Sie mochte den Winter nicht. Sie war ein Sommerkind. Sie trug gerne luftige Kleider und keine dicken Mäntel mit dicken Handschuhen und noch dickeren Stricksocken. Sie liebte es auf Wiesen zu liegen und die Natur zu beobachten Im Winter würde sie sich jedoch den Tod holen und alle würde sie für noch bescheuerter halten, wenn sie sich auf eine Wiese legen würde. Der Schnee lag unberührt, kniehoch am Rand der Straße. Mit ihrer besten Freundin Maybel Longbottom, machte sie sich, bei der eisigen Kälte auf den Weg nach Hogsmeade. „Und deswegen hoffe ich, dass er mich demnächst mal um ein Date bittet.“, beendete die blonde Freundin ihren Satz. Rose versteckte auch die letzte Strähne ihres rötlich braunen Haares unter der Kapuze und rieb die Hände an einander. „Er ist irgendwie ein… Idiot. Ich weiß nicht ob das so gut ist mit ihm auszugehen.“, erwiderte Rose zweifelnd. In ihren Augen war jeder Mann, der mit ihren Freundinnen ausgehen wollte, irgendwie ein…Idiot. „Wenigstens geh ich überhaupt mal aus, es würde dir auch nicht schaden. Dir laufen so viele Jungs hinterher und keiner Interessiert dich?“, zweifelnd legte sie die Stirn in Falten. „May! Wir sind mitten im sechsten Jahr. Du wirst noch dein ganzes Leben haben dich mit Männern zu schlagen. Aber zu so einem intensiven Studium wirst du keine Chance mehr haben.“, Rose nickte noch einmal zur Bekräftigung ihrer Worte und Maybel fand, dass sie eine unheimlich Ähnlichkeit mit der Schulleiterin McGonagall entwickelte. Sie musste sich ein Schmunzeln verkneifen. Rose wusste, dass sie mehr als genug Auswahl hatte, aus einem ihr unverständlichen Grund liefen ihr die Männer wie kleine Hundewelpen hinterher, doch sie legte keinen Wert darauf, sie wollte lernen, lernen, lernen und Scorpius Malfoy in den letzten Prüfungen schlagen. Außerdem hasste sie Hundewelpen. Diese großen niedlichen, unschuldigen Augen waren doch nicht normal... „Wann hattest du dein letztes Date? In der vierten war das oder?“ Rose schnaubte wütend und Maybel sprach einfach weiter „Irgend einen wird es schon geben der dich aus der Reserve lockt. Glaub mir. Und ich finde ihn. Ich will nicht, dass du in zwanzig Jahren bereust deine Jugend nicht ausgelebt zu haben. Es ist die Zeit der Romanzen und des Experimentierens Rosi.“ „Ich experimentiere lieber mit meinen Büchern und Zaubertränken.“, murmelte Rose leise, sodass Maybel es nicht hörte. Das Drei Besen war wir wie immer voll gestopft bis in die letzte Ecke. Küssende Pärchen. Junge Zauberer die versuchten an Alkohol zu kommen. Alte Zauberer die ihren Frust weg tranken. Es war alles vertreten. „Da ist Al.“, stellte Rose fest und ging auf seinen Tisch zu. Er war nicht alleine… das hätte sie sich fast denken können. Malfoy. Auf Scorpius Schoss saß eine Hufflepuff Schülerin und schien sichtlich stolz auf ihren Fang. „Setzt euch.“, Al deutet auf die Stühle ihm gegenüber. Maybel ließ es sich nicht zweimal sagen und pflanzte sich auf den Stuhl gegenüber von Al. Rose setzte sich angewidert gegenüber Scorpius und seiner Spielgefährtin. „Wollt ihr erst was trinken? Und danach können wir ja einkaufen. Wenn es dir recht ist Rose.“, Albus blickte seine Cousine fragend an, doch diese nickte nur „Von mir aus. Auch ein Butterbier May?“ Rose verschwand an den Tresen um für sich und ihre Freundin zwei Butterbier zu kaufen. Der Anblick des blonden Slytherins und seiner neuen Schnepfe, konnte sie nicht mit ansehen. Es war erbärmlich. Die Schlange war lang, doch da es ihr an Ellenbogen und Intelligenz nicht fehlte, konnte sie sich nach vorne drängen und bekam schnell das was sie wollte. Als sie sich mit viel Mühe wieder zum Tisch kämpfte, war das Hufflelpuff Mädchen gerade dabei von Scorpius Schoss zu steigen. „Wir sehen uns.“, sagte sie und der Blonde nahm es sich nicht ihr noch einmal auf den Hintern zu klatschen. Sie quiekte und lachte glücklich auf. Rose musste sich ein herzhaftes Würgen verkneifen. Als sie außer Reichweite war zeigte Malfoy auf seinen Schoss und blickte Maybel und Rose abwechselnd an. Mit einem arroganten Ausdruck im Gesicht fragte er zu laut „Der Platzt ist noch warm, wer will als nächstes. Maybel?“, er blickte Rose Freundin ernst ins Gesicht ohne eine Spur von Zögerlichkeit und Selbstzweifel. Er war selbst verliebt. Arrogant. Ein Malfoy. „Leck mich.“, erwiderte Maybel genervt, woraufhin der blonde Schönling nur „Zu gerne.“, sagte und Al angrinste. Rose setzte sich sauer auf ihren Stuhl und stellte das Butterbier vor ihr ab. „Lass es Scorp. Die verstehen keinen Spaß.“, Albus versuchte mit aller Mühe ein Lachen zurück zu halten, da er wusste, dass es Ärger mit Rose gebe wenn er sich über die dämlichen Witze von Scorpius amüsierte. Rose nahm einen großen Schluck des Butterbieres und hoffte, dass sie bald einkaufen gehen könnten, doch plötzlich kam ihr ein schrecklicher Gedanke. „Der da kommt aber nicht mit, für Lily was suchen oder?“, fragte Rose und zeigte abwertend und genervt mit dem Kopf auf Albus Freund. „Klar komme ich mit, Lily ist wie meine eigene Schwester. Ich will ihr auch was Schönes kaufen.“ „Halt den Sabbel dich hat keiner gefragt Malfoy. Al bitte nicht.“, sie flehte ihren Cousin an, doch dieser zuckte nur mit den Schultern. Sauer haute Rose mit den Fäusten auf den Tisch „Wenn du nicht aufpasst Al, dann wird sein Geschenk noch eine Entjungferung an Lily werden.“, mit zusammen gekniffenen Augen taxierte sie ihn. Scorpius lachte laut auf und bekam sich nicht mehr ein „Keine schlechte Idee.“, brachte er zwischen seinen Lachanfällen hervor. Albus warf ihm einen wütenden Blick zu und ließ ihn verstummen. „Rose! Er kommt mit ob du willst oder nicht und jetzt finde dich endlich damit ab, dass er mein Freund ist.“ Rose schnaufte zornig durch ihre Nasenlöcher. „Blöder Troll.“, flüsterte sie leise und warf ihm einen vernichtenden Blick zu. „Habt ihr schon ein Date für den Weihnachtsball?“, fragte Al schnell und versuchte durch dieses Thema abzulenken, da er wusste, dass die meisten Mädchen sich über nichts anderes Gedanken machten. Aber er vergaß, dass er seine Lieblingscousine vor sich hatte. „Das ist noch Wochen hin, Al.“, Rose starrte ihn verwirrt an und überlegte ob er von einem anderen Fest sprach. Wer sollte denn schon jetzt ein Date habe, fragte sie sich. Nur verzweifelte Frauen, die es wirklich nötig hatten. Maybel nickte fröhlich auf „Ja, ich habe jemanden, aber ich bin immer so…wählerisch. Zum Schluss entscheide ich mich bestimmt doch für jemand anderen.“ Scorpius legte sein Gesicht schief und lächelte Maybel spitzbübisch an. „Tja hättest du den richtigen gefragt, würdest du bestimmt keinen anderen mehr wollen.“ „Meinst du etwa dich Malfoy?“, giftete Rose, während Maybel etwas rot um die Nase wurde und seinen Blick bewunderte. „Ja natürlich mein ich mich Wiesel.“ Rose lachte gespielt. „Neidisch?“, Scorpius zog eine Augenbraue hoch und musterte Rose. „Worauf denn?“ „Dass Du keine Chance bei mir hättest.“ Rose blähte wieder die Backen auf. „Wer will denn bei dir eine Chance haben. Du bist das aller Letzte, das Leben wäre so viel schöner ohne dich. Ich bin froh wenn ich aus Hogwarts raus bin und dich nie wieder sehen muss.“, Rose zischte, was Malfoy äußerlich belustigte. „Ja, ja das sagen sie alle und denn liegen sie in meinem Bett und heulen mir vor wie sehr sie mich Lieben.“ „Keine Sorge, dass wird dir bei mir nie passieren.“ „Das werden wir ja sehen. Pass lieber auf, dass ich DIR keine Entjungferung schenke“ „Träum weiter Malfoy.“ „Also stimmt es?“ „Was?“ „Dass du noch Jungfrau bist?“ Rose haute mit den Fäusten auf den Holztisch und Scorpius befürchtete er würde unter der Wucht des Aufpralls zusammen brechen. Der blonde Slytherin hätte schwören können, dass Rauch aus ihren Ohren stieg, während ihre Gesichtsfarbe immer mehr einer überreifen Tomate glich. „Scooorp.“, Albus verzog angewidert sein Gesicht. „Über so was kannst du doch nicht mit ihr reden wenn ich dabei sitze. Macht das wenn ich nicht da bin, das ist ja ekelhaft. Sowas will ich gar nicht wissen.“ „Wieso?“, Scorpius blickte verwirrt zwischen Albus und Rose. „Weil sie meine Cousine ist.“ „Bei Dome stören dich solche Themen auch nicht.“ Albus wurde etwas rot um die Nase. „Dome und Rose sind ja auch zwei verschiedene Dinge. Rose ist wie Lily für mich und Dome…du weißt.“ Scorpius lachte herzhaft. Er wusste. Während die beiden Mädchen nicht so recht verstanden. „Ist ja egal, aber gib doch endlich zu, dass du scharf auf mich bist Wiesel.“ „Das ich nicht lache. Da teile ich ja lieber ein Bett, mit meinem Opa.“, brüllte sie ihm entgegen. „Also für so pervers hätte ich dich nicht gehalten.“ „Halt deine Schnauze.“ Der Malfoy lächelte sie zuckersüß an. Doch wie immer lag Hohn in seinem Gesicht. Weasley wutrot, lief sie an. Er machte sie wahnsinnig. Komplett. Maybel und Albus schwiegen, sie wollte sich nicht einmischen. Die Angst vor ihren Freunden war zu groß. Lächelnd schwiegen sie. Eine halbe Stunde später machten sich die vier auf um etwas für Lily zu finden. „Also an was hast du gedacht?“, fragte Al und schlang seinen Schal um den Hals. Der Wind war eisig und der Schnee der von Himmel rieselte ließ keine große Sicht. Rose konnte gerade ihre Hand vor dem Gesicht erkennen. Sie zeigte in Richtung des Honigtopfes. „Also zuerst kaufen wir ihr ganz viel Süßes. Ihre Vorräte sind nämlich zu ende. Und danach gehen wir ihr eine neue Quidditch Ausrüstung besorgen. Ihre ist wirklich langsam durch.“ Al nickte begeistert und dachte, dass er selbst auf die Idee hätte kommen können. Im Honigtopf wühlte Rose in jeder Ecke. Sie stopfte Lilys Lieblings Süßigkeiten in die Tasche und erwischte sich dabei, wie sie auch ihre Lieblings Schokodrops einsteckte, die ihre jüngere Cousine hasste. Wenn sie sie eh nicht mochte, konnte sie die Süßigkeiten ja an Rose geben. Zufrieden mit ihrem Einfall lächelte sie in sich hinein und bemerkte nicht, dass plötzlich Scorpius hinter ihr stand. Sie drehte sich zu schnell um und stieß mit seiner Brust zusammen. „Schleich dich doch nicht so an Malfoy.“, knurrte sie und blickte in sein amüsiertes Gesicht. „Hab ich doch gar nicht getan. Aber du kannst ja anscheinend nicht abwarten in meinen Armen zu landen.“ Rose stampfte sauer mit dem Fuß auf und versuchte nicht zu schnell zu ihrem Zauberstab zu greifen um ihn einen unverzeihlichen Fluch an den Hals zu jagen. Er schaffte es in Bruchteil einer Sekunde sie zur Weißglut zu bringen. Sie zornig zu machen. Sie atmete tief ein und fing wieder an sich zu beruhigen. „Wolltest du etwas Bestimmtes?“, fragte sie bissig zwischen ihren Zähnen hervor. „Ja eigentlich schon. Ich wollte wissen was Lilys Lieblings Farbe ist?“ Rose blickte fragend in sein Gesicht, doch er schien die Frage ernst zu meinen. „Gelb. Wieso?“, wollte sie neugierig wissen. Auf Malfoys Gesicht breitete sich ein fieses Lächeln aus und Rose wusste, dass nichts Gutes von ihm kommen würde. „Ich hab nur überlegt in welcher Farbe ich ihr die Unterwäsche schenken soll, die ich dann später von ihr runter reiße.“ Rose blähte die Backen auf, lief schnell an ihm vorbei und stieß mit voller Absicht mit ihrer Schulter gegen seinen Körper. „Aaaaaal! Halt ihn mir vom Leib, sonst tue ich ihm was.“, schrie sie durch den ganzen Honigtopf und gestikulierte wild mit ihren Armen und Fäusten. Einige jüngere Schüler lachten amüsiert, verstummten jedoch nachdem sie die kochende Rose erblickten. Scorpius krümmte sich vor Lachen woraufhin er wieder einmal einen wütenden Blick von Al kassierte. Al legte einen Arm um Rose und zog sie mit nach draußen, nachdem sie alles bezahlt hatten. „Lass dich nicht immer provozieren.“, flüsterte ihr Cousin ihr leise ins Ohr, während Maybel und Scorpius ebenfalls aus dem Geschäft hinaus traten. Scorpius sprang lässig über die Schwelle und grinste seinen Freund entschuldigend an. „Ich hoffe dieser Tag endet schnell.“, flehte Al und visierte das Geschäft an, welches Quidditch Ausrüstung verkaufte. Rose stampfte wütend als erste in den Laden herein und versuchte sich immer so weit wie möglich von Scorpius zu halten. Eine weitere Auseinandersetzung würde er nicht überleben. „Ein Besen Pflege Set. Neue Handschuhe und ein Buch über die besten Quidditch Spieler.“, präsentierte Rose Albus, stolz die Geschenke die sie ausgesucht hatte. „Finde ich gut. Kaufen wir es.“, antwortete der Schwarzhaarige und bezahlte die Sachen. „Lasst uns einfach schnell wieder ins Schloss. Ich hab keine Lust mehr.“, sagte Rose nachdem sie den Laden verlassen hatte und warf Scorpius einen vorwurfsvollen Blick zu. „Da bin ich auch für. Es ist kalt.“ Maybel rieb sich die Hände aneinander um diese zu wärmen. „Willst du mit unter meinen Mantel, dort ist es bestimmt nicht so kalt.“, meinte Scorpius unschuldig lächelnd und ging an den dreien vorbei. „Da erfriert sie ja lieber.“, platzte es aus Rose heraus. Albus schüttelte den Kopf und folgte seinem Freund. „Nicht schon wieder! Könnt ihr euch nicht einmal vertagen ihr beiden?“. „Niemals.“, kam es wie aus eine Pistolen von Rose und Scorpius gleichzeitig, doch während Rose ein ernstes, wütendes Gesicht aufsetzte, sagte Scorpius es lachend. Den Weg zum Schloss verbrachten sie schweigend. „So viel zu einem schönen Ausflug nach Hogsmeade.“, flüsterte Rose leise ihrer Freundin zu, und verdrehte genervt die Augen. Sie hatte Pläne gehabt, großartige Pläne. Sie wollte stundenlang in der Buchhandlung verbringen und sich neue Bücher zu legen. Daraufhin wollte sie sich in ein Cafe zurückziehen und die ersten Bücher wieder verschlingen. Es hätte so großartige werden können… wären da nicht diese besonderen Umstände… Sie waren an der Treppe ins Schloss angekommen. Rose betrat als erste die Stufen. Sobald ihr Fuß auftrat spürte sie, dass etwas nicht richtig war. Die Treppe war mit Eis überzogen war. Glattes, rutschiges Eis. Schlecht für unkoordinierte, tollpatschige Weasleys. Ihr Körper verkrampfte. Fiel nach hinten. Automatisch kniff sie die Augen zusammen und wartete auf den heftigen Aufprall, denn sie war es schon gewohnt im Winter überall blaue Flecken zu haben. Ihr Verstand war klar und sie hoffte, dass sie diese Mal nicht mit dem Kopf aufkommen würde. Hoffentlich waren es nur die Ellenbogen oder ihr Hintern. Diese Körperteile waren zwar auch mehr als beschädigt und von blauen Flecken übersät, doch das war ihr lieber als ihr Kopf. Sie wartete und wartete, der Fall kam ihr wie eine Ewigkeit vor. Langsam öffnete sie die Augen, nachdem sie nicht weiter zu fallen schien. Sie hatte keinen Schmerz also konnte sie auf nichts Hartes aufgekommen sein. Oder sie war schon abgehärtet Das erste was sie sah, waren zwei graue Augen die ihr Gesicht musterten. Sofort wurde ihr bewusst, dass diese viel zu nah an ihrem Gesicht waren. Sie begutachtete Scorpius und bemerkte, dass er sie in seinem Arm hielt, als würde sie keine zwanzig Kilo wiegen. Sein perfektes, engelsgleiches Gesicht wirkte erschrocken. Rose lief sofort Rot an, als sie seinen Mund, so nah an ihrem spürte und sich kurz überlegte wie dieser wohl schmecke. „Alles klar?“, riss Albus Stimme sie aus ihren verbotenen Gedanken. Rose sah sich um und blickte in die entsetzten Gesichter von ihrer Freundin und ihrem Cousin. „Lass los.“, giftete sie Scorpius in Rose Manier an um von dem Verlangen ihn zu küssen abzulenken. Langsam ließ er sie los, sodass sie auf ihren Beinen zum stehen kam. Sie klopfte sich ab und blickte noch einmal auf die Treppe. Rose nahm ihren Zauberstab aus der Tasche „Incendio.“, flüsterte sie und ließ das Eis durch ein Feuer verschwinden. Sie drehte sie sich noch einmal zu Scorpius um, der sie immer noch fixierte. „Danke.“, flüsterte sie leise. Scorpius nickte ihr leicht zu. *********** Die beiden Freundinnen saßen in ihrem Gemeinschaftsraum. Aufwärmend vor dem leuchtenden Kamin. Beide waren in ihren Gedanken versunken. „Das war wirklich knapp. Das hätte böse ausgehen können. Gut, dass ER so schnell reagiert hatte.“ Die Blonde musterte ihre Freundin. Rose nickte nur und versuchte an alles bloß nicht an ihn und seine Lippen zu denken, was sie wahnsinnig machte. „Ich glaube nicht dass er dich letzt verzaubert hat, damit du stolperst mein ich. Ich würde ihm viel zu trauen, aber nicht so was. Er hätte dich auch jetzt fallen lassen können.“, stellte sie fest. Rose war sich sicher, dass er nicht schuld an ihrem Unfall war, desto trotz redete sie es sich ein. Obwohl sie ihn hassen sollte, schon alleine wegen seinem Charakter und der Tatsache, dass ihre Familien sich verabscheuten, konnte sie es nicht. Sie war wütend auf ihn oder verachtete den Blonden, aber von Hass war nie die Rede musste sie sich eingestehen. Manchmal zeigte er auch Seiten, die alles andere als unangenehm waren, doch diese zeigte er äußerst selten. Doch es gab sie. Hätte sie solche Momente nicht selbst erlebt würde sie nicht daran glauben. Ihr fiel der letzte Sommerball ein. Diese Erinnerung versuchte sie immer gut zu verschließen. Er hatte sie zum Tanzen aufgefordert und nicht auf ihre Antwort gewartete sondern sie auf die Tanzfläche gezogen. Sie hatte sich mit Händen und Füßen geweigert, doch es hat sich nicht als so schlimm herausgestellt. Ganz im Gegenteil. Es war mehr als angenehm. Er war ein grandioser Tänzer. Und die bissige Unterhaltung hatte Rose mehr als genossen. „Malfoy! Lass los.“, sie versuchte mit aller Kraft sich nicht vom Fleck zu bewegen und sich nicht weiter von ihm mitziehen zu lassen. Die schrecklich hohen Schuhe, welche Dominique ihr aufgezwungen hatte, hinderten sie daran stehen zu bleiben. Wie ein kleines Kind wurde sie schlitternd über das Parkett gezogen. Wie sie Dominique in dem Moment gehasst hatte. „Was soll das?“, fragte sie nachdem sie auf der Tanzfläche standen und Scorpius seine Hände auf ihrem Körper platzierte und ihre Hand in seine nahm. Sie war verwirrt gewesen. „Al hat mich gebeten mit dir zu tanzen.“ „Wieso?“ „Was weiß ich…“ „Aha, und seit wann tust denn du was man dir sagt Frettchen?“, sie zog einer der geschwungenen Augenbrauen hoch. „Tu ich nicht, aber Al hat mich gebeten. Wiesel!“ „Und dann weigerst du dich nicht mit Händen und Füßen wenn du mit einem Schlammblut tanzen musst?“ Er schmunzelte und drehte sie um die eigene Achse. „Vielleicht…kann ich dich ja leiden.“ „Vielleicht?“, überrascht blickte sie ihn an. „Ja, aber nur vielleicht.“ Rose´ rotes Kleid schwang bei jeder Bewegung. „Seit wann drückst du dich nicht deutlich aus Malfoy?“ „Seit wann interessiert dich das wie ich mich ausdrücke Weasley?“ „Tut es nicht! Aber ein vielleicht habe ich noch nie aus deinem Mund vernommen.“ „Jetzt hast du es.“ „Du weichst mir aus.“ „Und du bist eine schreckliche Tänzerin.“ Scorpius grinste und blickte auf ihre Füße die auf seinen Schuhen standen. „Oh…tut mir Leid.“ Peinlich berührt trat sie einen Schritt zurück. „Ich bin eigentlich eine grandiose Tänzerin.“ „Eigentlich…aber nicht wirklich.“, stellte er fest. „Mir fehlt einfach der richtige Tanzpartner.“ „Das würde ich an deiner Stelle jetzt auch behaupten.“ „Es ist keine Behauptung!“ „Du kannst ja üben und bei dem nächsten Ball kannst du mir das Gegenteil beweisen.“ Er grinste ihr zu und gemeinsam hatten sie die Tanzfläche verlassen. Seit diesem Moment spielte sie verrückt sobald er in ihrer Nähe auftauchte. „Maybel! Können wir bitte das Thema wechseln.“, zischte Rose mit Nachdruck und betonten das „bitte“ besonders. „Ich weiß ja, dass ihr euch nicht versteht, aber irgendwie ist er ja doch ganz süß, so auf seine Weise.“ „Was?“, schrie Rose und einige Erstklässler drehte sich nach den beiden um. Maybel verdrehte die Augen „Du kannst nicht leugnen, dass er ziemlich gut aussieht. Oder?“ „Aussehen ist nicht alles. Wann lernst du das endlich.“, Rose war sauer auf ihre Freundin, da sie gerade versuchte sie von Malfoy zu überzeugen und das kam Rose nicht gelegen, denn ihr Bild von ihm bröckelte auch schon so, ohne das Maybel sich einmischte. „Vielleicht, sollte ich mal netter zu ihm sein, ich hab dein schlechtes Benehmen ihm gegenüber übernommen.“, sprach die Blondine und überlegte schwer. „Mach doch was du willst.“, Rose holte ein Buch aus ihrer Tasche und wollte nur noch an „Zaubertränke aus aller Welt“ denken. Doch es funktionierte nicht, jede Seite musste sie doppelt und dreifach lesen, da ihre Gedanken immer wieder zu der Erinnerung an seinen Augen und seinen Lippen huschten. All die Jahre über interessierten sich gut aussehende, intelligente, sportliche, freundliche Männer für sie, doch keinen wollte sie. Wieso mussten ihre Gedanken ihr jetzt einen Streich spielen. In der heißesten Phase ihres Schuldaseins. Wieso mussten ihre Hormone ausgerechnet jetzt ausbrechen, wo sie doch an nichts anderes als an ihre Bücher denken wollte. Sie schwärmte für ihn und sie konnte sich nicht erklären wieso. Er hatte nicht annähernd das was sie an einem Mann schätzte. Er war selbst verliebt, stolz, reich, eingebildet. Sie selbst war schon immer eine Musterschülerin, sie strengte sich jedoch dafür an und vernachlässigte vieles. Dass ausgerechnet sie, ihn attraktiv fand ging ihr nicht in den Kopf. Sie wollte es nicht glauben. Sie hatte die Mädchen ausgelacht und verachtet, die weinend auf den Toiletten saßen und ihm nach weinten. Sie hatte ihn schon seit langem durchschaut und trotzdem drohte sie genauso zu enden. Albus saß in seinem Lieblingssessel und beobachtete seinen besten Freund dabei wie er Löcher in die Luft starrte. „Was ist los Scorp?“, fragte er besorgt. „Was soll sein?“, erwiderte der Blonde kühl und starrte weiter. „Du bist so komisch seitdem wir wieder da sind.“ „Nein alles in Ordnung.“ „Bist du jetzt wütend?“, fragte Maybel, die Rose das Buch aus der Hand schnappte, nachdem diese sich schon drei Stunden mit diesem beschäftigt hatte. „Nein bin ich nicht. Du nervst einfach. Und jetzt gib wieder her.“ „Ach Rosi, ich hab das nicht böse gemeint. Weißt du was, als Entschuldigung such ich dir einen netten jungen Mann aus mit dem du morgen ausgehst. Okay?“ Rose riss panisch die Augen auf. „Nein, nein ich verzeih dir ja, aber such mir bitte kein Date.“, flehte Rose mit Armen und Beinen. „Zu spät, hab schon jemanden.“, Maybel lächelte über beide Ohren und hoffte dass ihre Freundin sich in diesen gewissen Jungen verlieben würde. „Wer?“, fragte Rose schließlich genervt nachdem sie wusste, dass sie bereits verloren hatte. „Ein sehr netter Junge.“ Kapitel 3: Impuls ----------------- Hey hey, :-) vielen dank noch mal für die lieben Kommentare, habe mich ehrlich gefreut. Hoffe ihr mögt das Kapitel auch leiden, ist diesmal auch etwas länger, aber ich wollte es einfach nicht teilen ^^. Viel spaß. „Morgen Rosie.“ Albus gähnte herzhaft und setzte sich neben Rose, die ihre Nase tief in ein Buch steckte. Er hatte nur wenige Stunden geschlafen und war überaus erschöpft. „Morgen Al“, erwiderte sie knapp ohne ihr Gesicht von den Seiten zu nehmen. Albus schmunzelte über ihr Aussehen. Die dicke Lesebrille auf den Augen, die Haare wie ein Vorhang über ihrem Gesicht. „Hast du zufällig unsere blonde Schönheit gesehen Rose?“ Rose legte genervt das Buch auf den Tisch vor sich. „Nein, aber kleiner Tipp Al. An deiner Stelle würde ich sie zu aller letzt in der Bibliothek suchen. Du weißt, dass sie diesen Ort wie die Pest meidet.“ Albus zog seine Augenbrauen in die Höhe. „Sie?“, fragte er verwirrt. „Dominique?“, ebenso wie Rose. Albus nickte wissend und schmunzelte. „Ich habe eigentlich…von Scorpius gesprochen.“ „Ah… Ich habe keine Ahnung wo DEINE blonde Schönheit ist“, grunzte Rose ihm entgegen. Albus lachte und erhob sich langsam. Wie schnell sie sich veränderte, wenn es um Scorpius ging. „Dome würde ich niemals hier erwarten.“, er schenkte seiner Cousine ein herzhaftes Lächeln. „Falls du ihn sehen solltest sag ihm, dass ich ihn suche.“ „Mach ich.“ Rose vergrub die Nase wieder in ihrem Buch. Der Potter musste bei den Gedanken an Rose immer wieder schmunzeln. Von den Cousinen (und von denen hatte er mehr als genug), die er als Cousinen ansah, war sie mit Abstand seine liebste. Keine andere hatte soviel Energie und war gleichzeitig so ein Freak. Er betrat sein und Scorpius Zimmer. Er war nicht da. Genervt ließ er sich auf sein Bett fallen. Da hatte er eine Sekunde kein Auge auf ihn geworfen und er war verschwunden. Leise, fast nicht wahrnehmbar klopfte es nach einer Weile an der Tür. Es wurde keine Antwort erwartet, denn die Tür sprang auf und eine blonde Schönheit betrat das Zimmer. Dieses Mal jedoch, die wirkliche Schönheit. „Hey mein kleiner.“ Dominique trat königlich durch das Zimmer und setzte sich dicht an den Potter auf sein Bett. „Hi.“ Der Duft von Kirschen und Vanille trat in seine Nase. Kurz überlegte er sich ob sie wohl genauso gut schmeckte wie sie roch. Das Verlangen über ihre Haut zu lecken, sie auszuziehen, sie zu schmecken stieg ins unermessliche. „Was gibt es Dome?“ Er beherrschte es gleichgültig zu klingen. Sanft strich sie mit ihren zierlichen Fingern sein zerzaustes Haar zurück. Lächelte über seine stürmische Frisur. „Wo ist Scorpius abgeblieben?“ Albus verzog unbemerkt sein Gesicht. Es war ihm bewusst, dass sie nichts anderes außer Scorpius im Kopf hatte. „Woher soll ich das denn wissen?“ Die Blonde legte die perfekte Stirn in Falten. „Woher du das wissen sollst? Ihr hängt doch an einander wie siamesische Zwillinge.“ „Tja, es wird dich wundern, aber ich weiß nicht wo er ist. Wahrscheinlich bumst er gerade eine deiner Freundinnen an.“ Albus grinste über seinen einfallsreichen Witz. Dominique nicht. „Was?“ „Hast schon verstanden.“ „Du kannst so…unausstehlich sein Albus.“ „…ja, ich kann.“ „Wieso sagst du so was?“ „Weil du es nicht hören willst.“ Dominique schwieg. Betrachtete die grüne Bettwäsche vor sich. Strich sanft mit dem Fingern über die Seide. Sie wurde schnell nervös in seiner Gegenwart. Albus seufzte leise. „Dome wenn du so scharf auf ihn bist, dann such ihn selber und nerv mich nicht. Es gibt schon genug, die mich wegen ihm plagen, da muss meine Cousine nicht auch noch damit anfangen“ Die blonde Weasley starrte in seine, ihr so vertrauten grünen Augen. Er verletzte sie. Immer und immer wieder. Und das mit voller Absicht. Und sie verstand nicht einmal warum. Es gab eine Zeit in der sie sich in ihn verliebt hatte, doch seitdem er sich so gehässig benahm und immer mehr zu dem unverfrorenen Slytherin mutierte verschwand dieses Gefühl der Zuneigung. Jedenfalls wünschte sie, dass es so wäre. Ihr war nicht entgangen, dass er nur ihr gegenüber so fremd war. Denn mit Rose und Lily verstand er sich besser denn je. Langsam erhob sie sich, denn sie hoffte auf eine Entschuldigung. Doch sie hatte Albus Potter vor sich und die Hoffnung verblasste. Sie strich ihren kurzen Rock glatt. Albus hätte sie am liebsten wieder zu sich auf das Bett gezogen, doch stattdessen beachtete er sie nicht, während sie das Zimmer verließ. Er war sauer auf sie. Sauer, dass sie ihn dazu brachte eifersüchtig auf seinen besten Freund zu sein. Sauer, dass sie ihn dazu brachte, scharf auf seine eigene Cousine zu sein. Er hatte sie nie als Cousine wahrgenommen, denn dafür hatten sie sich zu selten gesehen. Sie wuchs in Frankreich auf. Er in England. Erst als sie nach Hogwarts kam, lernte er sie richtig kennen. Sie behandelte ihn von Anfang an wie einen kleinen Jungen. Schenkte ihm keine Aufmerksamkeit, außer sie wollte was. Zum Beispiel Scorpius. ******* Rose wühlte in dem Bücherstapel der vor ihr lag und den gesamten Tisch einnahm. Sie war froh die Bibliothek am Wochenende für sich zu haben. Keine nervigen Erstklässler, die die Bücher durcheinander brachten und keine genervten Älteren, die verzweifelt versuchten ihre Hausaufgaben zu meistern. Sie hasste durcheinander gebrachte Bibliotheken. Es war ein Todsünde. Schlimmer als Mord. Die tüchtige Weasley suchte verzweifelt ein Zitat, welches sie einst gefunden hatte. Sie konnte sich bloß nicht erinnern in welchem Buch sie es gelesen hatte. Es waren einfach zu viele. Das nächste Buch klatschte sie sauer zu und atmete schwer auf. An das Date das ihr in den nächsten Stunden bevorstand wollte sie nicht denken, auch nicht an andere Dinge die ihren schönen Kopf belasteten, nein, sie wollte nur dieses Zitat finden, was ihr im Gehirn rum spuckte. „Du hast auch kein Privatleben oder?“, Rose riss sofort ihren verzweifelten Kopf hoch, der auf einem geöffneten Buch lag. „Wie meinst du das?“ „Wird es nicht langweilig, wenn man alle Bücher auswendig kennt?“ „Malfoy, ich habe jetzt wirklich keinen Nerv dazu mich mit dir auseinander zu setzen.“ Scorpius ging langsam mit dem Finger an einem Bücherregal lang während er mit Rose sprach. Einige Sekunden später entdeckte er sein gesuchtes Buch und zog es lässig heraus. Er ließ sich Rose gegenüber auf den Stuhl fallen und streckte sich. „Ich hatte auch nicht vor mich mit dir auseinander zu setzen.“ „Gut.“, Rose blickte wieder auf die Zeilen vor ihr und überflog die Seiten nach bekannten Worten. Scorpius schien ebenfalls in seinem Buch vertieft zu sein. „Al hat dich gesucht. Wie kommt es dazu, dass du dich so früh hier rum treibst?“, Rose zog ihre Lesebrille aus, ließ enttäuscht das Buch fallen und rückte das nächste zu sich. Scorpius Blick ruhte weiter auf den Zeilen. „Muss eine Strafarbeit erledigen.“, sagte er knapp und blätterte um. „Und du bist wieder am Pauken? Hast du es nicht langsam satt?“, er Blickte über den Rand seines Buches und betrachtete Roses nachdenkliches Gesicht. „So was kann man nicht satt haben. Ich lerne lieber, statt mich auf irgendwelchen Partys zu besaufen. Schließlich habe ich mit meinem Leben was vor.“ „Und du denkst, dass ich damit nichts vor hab?“ Scorpius ließ das Buch weiter sinken und sein amüsiertes Gesicht irritierte Rose etwas. „Ich glaube nur… dass du es nicht so ernst nimmst, wie ich.“ „Ich glaube keiner nimmt es so ernst wie du Rose.“ „Was ist daran so schlimm, dass ich nicht jedes Wochenende was mit verschiedenen Typen habe und mich durch Hogwarts vögle?“, Rose ärgerte sich, dass ihr in letzter Zeit viel zu viele sagten, dass sie sich mehr amüsieren sollte, sogar ihr eigener Vater. Ronald Weasley. Immer wieder hoffte er, dass seine älteste endlich einen netten jungen Mann mit nach Hause schleppen würde. Natürlich hatte er Hintergedanken. Er erhoffte sich einen Schwiegersohn zu bekommen, mit dem er seine Quidditch Leidenschaft teilen könnte, denn sein einziger Sohn, hielt nicht besonders viel davon. Desto trotz amüsierte sie sich großartig, nichts war besser als Abends alleine im Gemeinschaftsraum vor dem Kamin zu sitzen und zu lesen, während die anderen sich auf irgendwelchen Partys betranken. Nichts was großartiger als eine Zeile und eine Seite nach der anderen zu verschlingen. Das Gefühl wenn man ein Buch beendet hatte. Die Freude über den Inhalt und die gleichzeitige Trauer, dass es zu ende war. Ja, Rose Weasley liebte es. Sie war ein ungewöhnliches Mädchen. „Du musst ja nicht gleich mit jedem rum machen, aber lass doch einfach mal locker. Du bist so…verklemmt.“ Rose runzelte die Stirn „Ich bin überhaupt nicht verklemmt, ich habe eben Prioritäten.“ „Selber Schuld.“, war seine kurze Antwort woraufhin er aufgebend mit den Schultern zuckte und sich wieder seinem Buch widmete. Rose versucht ihm gleich zu tun, doch sie erwischte sich wie sie immer wieder über das Buch hinweg zu ihm rüber lugte und sein nachdenkliches Gesicht bewunderte. „Wieso meint ihr alle, dass ich verklemmt sei?“ Scorpius sah wieder von seinem Buch auf. „Weil du es bist. Du bist Sechzehn und hast nichts anderes außer lernen im Kopf. Ist das nicht etwas…armselig?“ „Nein ist es nicht! Was soll ich deiner Meinung nach mit meiner Zeit denn anfangen?“ Scorpius zog schmunzelnd seine Augenbrauen hoch. „Vielleicht solltest du mal versuchen den typischen Hobbys einer Frau nach zu gehen. So wie die anderen hier.“ „Das heißt? In deinem Bett landen und dir dann nach weinen?“ „Zum Beispiel.“ Scorpius lachte. „Nein… aber du wirst es bereuen wenn du die Zeit in Hogwarts nicht genossen und ausgenutzt hast.“ „Ich genieße sie.“ „Auf deine Weise.“ „Ach halt den Mund.“ „Du hast mich doch gefragt.“ „Ja aber…ist egal.“ Scorpius deutete mit seinen Zeigefinger auf die Bücher vor Rose. „Hast du die alle gelesen?“ „Ja, wieso?“ „Du bist irgendwie…unheimlich Wiesel.“ Sie verdrehte ihre Augen. Auch diesen Satz hatte sie schon des Öfteren gehört. Sie konnte nicht nachvollziehen, dass jeder sie für merkwürdig hielt nur weil sie nicht den schrecklich Launen und Hobbys eines Jugendlichen verfallen war. Scorpius lächelte leicht und demonstrierte seine Grübchen, bevor er sich wieder seinem Buch widmete. Rose nickte leicht benommen. Sie hasste es, wenn sie sich mit ihm verstand. Wenn er so überwältigend anziehend aussah. Wenn ihre Gedanken sich nur noch um ihn drehten und sie ihm gegenüber entwaffnet war. Gequält legte sie das nächste Buch weg und stöhnte erledigt auf. „Was suchst du denn?“, fragte Scorpius daraufhin. Rose winkte ab „Ach nur ein Zitat.“ „Welches?“, sein Gesicht wirkte interessiert. „Ich weiß nicht mehr genau wie es geht, deswegen suche ich es ja.“ Scorpius starrte sie weiter neugierig und fragend an. „Die paralysierende Stille, durchbricht die Angst vor den Gefühlen…“, Rose wollte nicht fort fahren, da sie sein höhnisches Grinsen bemerkte. Wütend über sich selbst, es ihm erzählt zu haben, schlug sie das nächste Buch zu. „So was ließt du auch? Ich dachte in deinen Büchern stehen nur Formeln und Zeichen.“ „Haha. Lass mich doch in Ruhe suchen. Außerdem, wieso sitzt du ausgerechnet hier? Alle Plätze sind frei und du musst dich ausgerechnet zu mir setzen?“ Rose spürte, dass sie übertrieb, sie genoss ihn bei sich zu haben, sich mit ihm normal zu unterhalten, doch trotzdem brachte etwas in ihr sie dazu ihn zu beleidigen und ihm keine Gefühle zu offenbaren. Sie war nicht weniger stolz und stur als der Malfoy Erbe. Scorpius erhob sich lächelnd und steckte sein Buch ein. „Ich muss jetzt sowieso los, hatte noch was vor.“ Rose kniff die Lippen aufeinander, denn sie war enttäuscht wieder alleine zu sein. Scorpius verschwand elegant hinter den Regalen und Rose stöhnte wieder auf. Für den heutigen Tag hatte sie eindeutig zu viele Enttäuschungen erlebt und sie hoffte, dass ihr Date nicht die nächste war. Ein dumpfer Schlag holte sie aus ihren Gedanken. Reflexartig blickte sie sich um. Ein braunes dickes Buch war vor ihr auf den Tisch gelandet. Scorpius grinste ihr zu „Da drin.“, sagte er, zwinkerte ihr zu und verließ den Raum endgültig. Rose war so in ihren Gedanken versunken, dass sie ihn nicht hatte kommen hören. Langsam strich sie mit den Fingern über den Einschlag und öffnete es vorsichtig. Es dauerte nicht lange bis sie fand was sie den ganzen Tag gesucht hatte. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. ************* Rose saß mit Markus McLaine, einem hübschen Jungen aus dem Hause Ravenclaw an einem Tisch im Drei Besen. Sie hatte schnell begriffen, dass dieser sehr intelligent und gebildet war. Etwas was sie an Männern mochte. Die Gespräche mit ihm machte ihr Spaß, da er auch andere Themen außer Quidditch, so wie es die meisten Jungen in diesem Alter, ansprach. Rose dankte Maybel heimlich, dass sie diesmal ein gutes Händchen hatte, denn Markus lenkte sie von ihren schrecklich verwirrenden Gedanken ab. Sie trank ihr viertes Butterbier. Sie unterhielten sich über einige Autoren ihrer Lieblinsbücher, als sie plötzlich eine Hand an ihrer Schulter spürte. Sofort drehte sie sich um und wollte gucken wem diese gehört. Albus lächelte sie freundlich und gleichzeitig Spitzbübisch an. „Dürfen wir uns vielleicht zu euch setzen? Alle anderen Plätze sind besetzt. Aber nur wenn wir nicht stören?“ Markus schien enttäuscht zu sein nickte jedoch. Nachdem Albus sich setzte bemerkte sie wen er wieder einmal mit geschleppt hatte. Scorpius setzte sich ihr und Markus gegenüber ohne ein Wort von sich zu geben. „Wo waren wir?“, fragte Markus und versuchte Rose Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken. Denn er wollte der einzige sein auf den sie sich konzentrieren sollte. „Du hast mir geraten „Die Anfänge der Zaubertränke“ von Alistar zu lesen.“, erwiderte sie freundlich und lächelte. Doch ihr Lächeln verschwand schneller als ihr lieb war, denn sie hörte wie jemand ein verächtliches Geräusch von sich gab. Sie wollte ihn ignorieren, doch sie konnte nicht, da er sie viel zu sehr interessierte. „Hast du was zu sagen Malfoy?“, fragte sie gespielt genervt und musterte diesen. „An deiner Stelle würde ich das Buch nicht lesen, weil es nur Elfenmist ist.“, erwiderte er trocken und musterte Rose zurück. Sie war wie hypnotisiert von seinen Augen. Grau traf auf Braun. Solange er sie ansah konnte sie einfach nicht wegsehen. „Es ist ein sehr gutes Buch. Seit wann kannst du denn lesen Malfoy?“, Markus war sichtlich verletzt das Scorpius ihn lächerlich machte. Er war ein Ravenclaw, er wusste was gut war und was nicht. Scorpius dagegen, war seiner Meinung nach, nur ein verblödeter Slytherin der gern protzte und sich in Szene setzte. Dieser Protzer legte seine Arme nun locker auf den Tisch ab und lehnte sich mit dem Oberkörper etwas nach vorne, sodass er Rose näher kam. Er beachtete den Ravenclaw nicht, sondern sprach nur mit der Weasley „Das Buch ist aus dem Nichts gegriffen, der Autor dichtet gerne etwas dazu, wenn er nicht mehr weiter weiß. Aber wenn du ein gutes Märchenbuch lesen willst, dann kannst du es natürlich lesen.“, Scorpius lehnte sich wieder in seinen Stuhl, nachdem er leise zu ihr gesprochen hatte. Rose spürte die kalte Gänsehaut in ihrem Nacken. Sie wollte sich mit aller Macht gegen dieses Gefühl, der Zuneigung zu ihm wehren, doch jedes einzelne Wort von ihm ließ sie an seinen Lippen hängen. Er konnte sagen was er wollte, er konnte sie beleidigen, sie lächerlich machen, trotzdem genoss Rose seine Aufmerksamkeit. Sie bemerkte nicht wie sie ihn anstarrte und ihm ihre volle Aufmerksamkeit schenkte. Ihr Date merkte es umso mehr. Eine wütende Röte umspielte sein kindliches Gesicht. „Hey lasst euch nicht von UNS stören.“, schnell fuchtelte Albus beruhigend vor Markus Gesicht, der nur Scorpius taxierte. Dieser guckte sich gelangweilt im Drei Besen um ohne Rose´ Verehrer eines Blickes zu würdigen. Er hatte es nicht nötig ihm auch nur eine Sekunde seiner Zeit zu schenken. Er war nichts in seinen Augen. Ein grauenhafter Quidditchspieler und ein Trottel dazu. Nein, Scorpius Malfoy hatte es nicht nötig sich mit so etwas zu unterhalten. Rose blickte sich ebenfall verzweifelt um, denn sie wollte einen Auseinandersetzung vermeiden „Willst du noch etwas trinken Markus?“, fragte sie schließlich und hoffte ihn so beruhigen zu können. „Ja, ich hol uns was.“, sagte er wütend, stand auf und ging zu dem Tresen. „Malfoy!“, zischte Rose wütend und wartete, dass er sie anguckte. Und er tat es auch. „Lass das bitte.“ „Was?“, wollte er wissen. „Meine Verabredung zu versauen.“ Rose sprach ruhig und appellierte an seine Vernunft. „Keine Sorge das hab ich ganz bestimmt nicht vor. Mit McLaine bist du schon gut dran.“, der Sarkasmus in seiner Stimme war nicht zu überhören. Scorpius erhob sich und verschwand elegant, wie es nur ein Malfoy schaffte in der Menge. „Was hat er denn jetzt wieder?“, fragte Rose ihren Cousin und blickte dem blonden Slytherin verwirrt nach. „Ganz ehrlich, ich hab keine Ahnung was mit ihm los ist.“ Markus trat wieder heran und hielt zwei Butterbier in der Hand „Ist er endlich weg?“, fragte er zufrieden und setzte sich neben Rose. „Ich such ihn mal.“, Albus blickte sich besorgt um, denn er befürchtete dass Scorpius etwas täte was er später bereuen könnte. Er drückte Rose noch einmal und verschwand ebenfalls in der Menge. Sie beobachtete wie Albus und Scorpius sich an einen anderen Tisch zu einigen jungen Mädchen setzten. Der Potter redete wild auf den Malfoy ein. Sie waren so verschieden und desto trotz verstanden sie sich gut, fehlerlos. Sie ergänzten sich perfekt. Albus übernahm meist das Reden, während Scorpius lieber schwieg. Scorpius übernahm es der deutlich bösartige zu sein, während Albus meist scheinheilig freundlich tat. Albus schlechter Ruf bei den Lehrern eilte ihm voraus, während alle Lehrkörper Scorpius für seine Intelligenz vergötterten. Scorpius war kühl, Albus hitzig. Albus war ein stolzer Slytherin. Scorpius der Stolz der Slytherins. Es war eine Freundschaft, die seit dem ersten Tag, der ersten Begegnung bestand. Keine Auseinandersetzung. Kein Streit. „Schwachkopf.“, zischte Markus. „Wer?“, wollte Rose geschockt wissen und dachte er spreche von ihrem Cousin. „Na Malfoy wer denn sonst. Er erlaubt sich zu viel.“ „Ach Markus, ignorier ihn einfach. Er mischt sich gerne ein. Besonders wenn es sich um meine Angelegenheiten handelt.“ Markus zog fragend eine Augenbraue hoch „Wieso?“ Rose kaute nachdenkend auf ihrer Unterlippe. „Ich hab keine Ahnung, wieso er es auf mich abgesehen hat.“ Rose schüttelte unwissend ihre Mähne, während Markus sie nur anlächelte und überlegte wieso man es auf so ein Mädchen, wie sie eins war absehen könnte. Er mochte Rose, sie war anders als die anderen Mädchen. Sie war unkompliziert und immer unterhaltsam, auf ihre eigenen Art und Weise. Dass sie viele für einen Regelfaschisten und für vollkommen wahnssinnig hielten, belächelte er meist. Denn es stimmte. Nichts desto trotz, war sie genau deswegen so anziehend. Er legte eine Hand auf ihre und drückte diese. Rose wurde etwas verlegen zog ihre Hand jedoch nicht weg. Nach einer Weile, nachdem sie sich weiter unterhielten und so taten als wäre nichts geschehen machten sie sich auf den Weg in das Schloss. Es war schon Dunkel als Markus plötzlich vor der Treppe stehen blieb, an der Rose einen Tag zuvor fast ausgerutscht wäre. Fast. Rose blickte ihn fragend an nachdem er ihr nicht weiter folgte. „Was ist los Markus?“ „Ich mag dich Rose. Ich bin Maybel echt dankbar, dass sie mir das ermöglicht hat.“ Er lächelte. Nervös, fast schüchtern. Ihr wurde schlagartig bewusst wieso. Das Weasley Gehirn arbeitete einfach zu schnell, verstand viel zu früh. Sie bemerkte wie er sich langsam bückte und seine Augen fest ihre Lippen musterten. Panik überkam sie. Angst. Sie wollte keinen Kuss. Nicht von ihm. Er war nett, sah gut aus. Doch er war nicht der, den sie wollte. Sie war erstarrt, konnte sich nicht bewegen, keinen Laut von sich geben. Er kam dichter. Zu dicht. Bevor sie reagieren konnte, riss ihn eine andere Stimme aus seinem Vorhaben. „Ach wie süß.“ Scorpius lehnte im Tor und musterte die Cousine seines besten Freundes und ihren Verehrer. Genervt und besitzergreifend legte Markus einen Arm um Rose und zog sie mit sich. Er wollte gerade an dem Blonden vorbei gehen, als dieser sich ihm in den Weg stellte. Rose hätte normalerweise ein Drama veranstaltet und ihn wüst beschimpft, da er sich wieder in ihre Sachen einmischte, obwohl sie ihm im Moment dankbar war, doch sie merkte, dass mit Scorpius gerade nicht zu spaßen war. Seine grauen Augen glühten. Markus drückte Rose näher an sich. Ein geringer, nicht erwähnenswerter Fehler, den er massiv bezahlen würde. „Nimm deine Wichsgriffel von ihr.“, zischte der Stolz der Malfoys. Der Ravenclaw ließ die Gryffindor los und baute sich vor dem Slytherin auf. Scorpius sah um einiges Stärker aus, doch Rose wusste, dass sie sich nicht schlagen, sondern sich gegenseitig Flüche an den Hals jagen würden, was um einiges schlimmer war. Sie stellte sich zwischen die beiden, zu Scorpius gewandt. „Hey, bleibt locker. Lass uns einfach durch Malfoy.“ Scorpius stellte sich nun auch in seiner vollen Größe auf und Rose wusste, dass es nicht besonders clever war zwischen den beiden Giganten zu stehen. Sie wirkte zerbrechlich zwischen ihnen. Zart, schwach. Wie ein kleines unschuldiges Mädchen. Beide beachteten Rose nicht, sondern funkelten sich nur böse an. Sie musste anders vorgehen. Sie plädierte an den Vernünftigen, denn von Scorpius konnte sie nicht viel erwarten. „Markus geh doch schon mal hoch, wir sehen uns dann morgen. Ja?“, Rose lächelte Markus gezwungen an und drückte kurz seine Hand. Sie sorgte sich um Markus, denn sie wusste dass Scorpius ihn übel zurichten würde, wenn er jetzt nicht gehen würde. Er schien sich zusammen zu reißen. Denn er war ein Gentleman und würde sich niemals in Gegenwart einer Frau befehden. Er gab Rose einen letzten Kuss auf die Wange und drängte sich an Malfoy vorbei, wobei sich wie durch Zufall ihre Schultern aneinander rammten. Rose nahm sofort eine Hand von Scorpius in ihre und zog ihn hinter sich um zu vermeiden, dass er dem dunkelhaarigen folgte. Er ließ es zu. Wehrte sich nicht, folgte ihr schweigend. Sie fürchtete nicht, dass Scorpius sie so zu richten würde wie er es wahrscheinlich mit Markus vorhatte und zog ihn weiter mit. Hinter einer Turmmauer blieb sie dann endlich stehen. Scorpius atmete wütend aus und lehnte sich gegen diese. „Was sollte das?“, fragte die Weasley ruhig und suchte seinen Blick, doch Scorpius starrte auf den Boden. „Malfoy! Verdammt noch mal, musst du mir mein ganzes Leben eigentlich versauen? Kümmere dich nur einmal um deinen eigenen Scheiß und lass mich in Ruhe. Das ist schon lange nicht mehr witzig. Du bist wirklich das letzte… Was läuft in deinem Kopf eigentlich falsch? Was bringt es dir meine Dates zu versauen, erklär es mir bitte. Wenn du mich nicht leiden kannst, dann werde erwachsen und lass mich einfach in Ruhe.“ Scorpius starrte weiterhin mit gravitätischen Gesicht auf den Boden als Rose sich umdrehte und wütend davon gehen wollte. Es war zu viel für sie. Sie verstand ihn nicht. Es ergab alles keinen Sinn. Und in Rose Weasleys verdrehtem, kleinem, absonderlichem Leben musste ALLES einen Sinn ergeben. So war es schon immer und so sollte es bleiben. Ein harter Griff hielt sie zurück. Bevor sie einen Schritt machen konnte packte Scorpius sie am Handgelenk. Eine leise Stimme in ihrem Kopf, sagte ihr, dass er ihr eine verpassen würde. Doch bevor sie verstand was er tat, zog er sie leicht gequält in seine Arme. Er drückte sie mit der Hand an ihrem Rücken so dicht an ihn, dass sie mit ihrem Kopf an seiner muskulösen Brust lag. Sie atmete seinen unverwechselbaren Duft ein und spürte wie ihr die Sinne vernebelten. Sie wehrte sich nicht. Versuchte es nicht einmal. Im Gegenteil. Sie genoss seine Nähe. Rose verstand nicht was in ihm vorging, aber für diesen Moment war es ihr auch egal. Sie legte ihre Arme ebenfalls um seinen Rücken und dachte nicht an die Konsequenzen und an sein spöttisches Gesicht welches er am nächsten Tag bestimmt hätte. Nein, sie wollte an nichts denken, nur diesen einen Moment gab sie sich ihren wahren Gefühlen für ihn hin. Es war mehr als eine Umarmung für sie, es war die bisher unerfüllte Sehnsucht, für die sie sich hasste. Nur einmal, wollte sie eins dieser dummen Hühner sein, die zugaben was sie füllten. Zu lange hatte sie es unterdrückt. Langsam löste Scorpius seine Umarmung, doch irgendetwas schrie in Rose ihn weiter fest zu halten. Doch er löste sich mühelos von ihr. Rose seufzte leise auf, in dem Wissen dass es so einen Moment nie wieder geben würde. Einmalig. Ein gigantischer Fehler, den sie noch bereuen würde. Scorpius legte seine Hände fest und sanft an ihre Wangen und schob ihr Gesicht zärtlich zu seinem. Dem Mädchen stockte der Atem. Ihr war bewusst was als nächstes passieren würde, doch sie konnte es nicht glauben. Sie schloss ihre Augen. Wartete. Hoffte es würde schnell zu Ende gehen. Hoffte, dass ihre Gefühle danach nicht zu verrückt spielten. Hoffte, dass er sie danach nicht verspotten würde. Hoffte, dass das kleine Weasley Herzchen danach nicht zu verletzt war. Rose nahm seine weichen Lippen auf ihren wahr, doch sie konnte es nicht glauben. Der Kuss war zu unrealistisch. Zärtlich, fast nicht wahrnehmbar, streiften seine ihre seidigen, roten Lippen. Es war merkwürdig liebevoll. Nicht drängend, nicht erwartend. Einfach hingebend. Sanft strich er mit dem Daumen über ihren Nacken, der von einer ausgeprägten Gänsehaut übersät war. Er war ein Malfoy, sie ein Weasley. Er war ein Slytherin, sie ein Gryffindor. Sie war warm er war kalt. Sie zeigte ihre Gefühle, er verschloss sie. Sie waren so unterschiedlich. Und vielleicht genau deswegen raubte er ihr den Verstand und den Atem. Sie erwiderte den Kuss ohne es zu merken, genoss seine Lippen und seine Nähe. Vorsichtig hielt sie sich an seiner Jacke fest, da sie drohte umzukippen. Sie versuchte nach Luft zu schnappen, befürchtete jedoch, dass es auf der ganzen Welt keine mehr gab. Als er wieder einmal, ihrer Meinung nach, viel zu schnell sein Gesicht entzog, starrte Rose erschrocken hinein. Es ging alles zu schnell. Zum ersten Mal in seinem Leben, schien Scorpius etwas verlegen zu sein. Seine blasse Haut war eine Winzigkeit rötlich, doch sie wusste nicht ob es die Auswirkungen der Kälte oder des Kusses waren. Beide regten sich nicht. Guckten sich erschrocken und verlegen an. Beide wussten nicht was sie sagen oder tun konnten. Bis Rose sich schließlich durchdrang, da sie die Stille nicht mehr aushielt. „Ich, ich sollte jetzt gehen, es ist kalt.“, flüsterte sie, da sie keine Kraft in der Stimme hatte. Scorpius nickte nur verlegen, woraufhin Rose sich umdrehte und im Schloss verschwand. Kapitel 4: Neigung ------------------ Hey ihr Lieben. Wieder einmal ein großes Dankeschön für die Kommentare. Diesmal gibt es auch ein wenig mehr für alle Dominique und Albus Fans J Viel Spaß Völlig durch den Wind, setzte sich Rose auf das Sofa neben ihre Freundin Maybel und ihre Cousine Lily. Beide johlten erfreut auf. Es war spät am Abend. Nur wenige Gryffindors saßen in dem Gemeinschaftsraum. „Rosi, du siehst ganz schön… verlegen aus, was ist passiert? Habt ihr geknutscht?“, fragte Maybel und grinste Lily und Rose abwechselnd an. Die Weasley nickte benommen. Verstand jedoch nicht, dass die beiden an jemand anderen dachten. Lily und Maybel lachten glücklich auf „Ich wusste, dass er zu dir passt als ich ihn kennen gelernt habe.“, erwiderte Maybel fröhlich und schlug in die Hände als wäre sie besessen. Lily stemmte ihre Arme vor die Brust. Taxierte Maybel missverständlich. „Maybel, ich hab ihn dir vorgestellt vergiss das nicht. Ich hab zuerst gesagt erst passt zu Rosi“, sie versuchte ein böses Gesicht aufzuziehen. Doch da die Freude über Rose´ Liebesleben zu groß war, fielen sich beide in die Arme und quiekten erfreut. Rose dämmerte nur langsam wovon sie sprachen. Eine beängstigende Panik packte sie. Keiner durfte wissen, dass sie einen Malfoy geküsst hatte. Oder, dass eher er sie geküsst hatte. Für sie war es egal. Er war ein Malfoy und sie ein Weasley. Sie waren Erzfeinde und das seit dem ersten Moment. Ihr armer Vater, ging es Rose durch den Kopf. Er würde sich umbringen, wenn er es erfahren würde. Nein, ER dürfte es niemals erfahren. Das wollte sie ihm nicht antun. Was war nur mit Scorpius los, wieso tat er das und wieso tat sie ihm nach. Sie waren beide durch gedreht, dachte sie und konnte es sich nur so erklären. Oder er war ein kleiner Masochist der auf solche Sachen abfuhr. Seit der ersten Klasse waren sie die schlimmsten Rivalen. Während sie hart lernte und die Nächte in der Bibliothek verbrachte, spielte er lieber Quidditch, denn er hatte es nicht nötig zu lernen. Man könnte es eine Begabung nennen, dass Malfoy aller Lehrer Liebling war und immer durch alle Aufgaben kam ohne sich anzustrengen. Als sie älter wurden und Rose noch mehr lernte und noch mehr Nächte in der Bibliothek verbrachte, um den blonden Slytherin zu schlagen, amüsierte er sich mit Al und dem anderen Geschlecht, was Rose zur Weißglut brachte. Sie hasste ihn dafür, dass ihm alles in die Wiege gelegt worden war, während sie sich anstrengen musste. Nicht dass sie für ihr Leben nicht gern lernte, aber sie beneidete ihn. Im fünften Schuljahr war Scorpius plötzlich zum Liebling aller Mädchen mutiert, was er so gut er konnte ausnutzte, während Rose jedes Date absagte um sich dem Studium widmen zu können. „Und kann er gut Küssen? Ich hoffe doch, er ist schließlich Quidditch Kapitän und die müssen so was können“, quiekte Maybel und klatschte weiter freudig in die Hände. Die Ähnlichkeit mit einer Wahnsinnigen war nicht zu leugnen. „Was hat das eine mit dem anderen zu tun?“, fragte Lily völlig irritiert. Maybel tätschelte Lilys Kopf „Ach kleine Lily, irgendwann wirst du es auch verstehen. Wenn du größer bist.“ Lily verdrehte genervt die Augen „Ich versteh jetzt auch mehr als genug. Mehr als du auf jeden fall.“ Maybel musterte sie misstrauisch. „Quidditch Kapitäne sind für ihre Frauen Geschichten bekannt, also können sie ja auch gut Küssen, da sie viel Erfahrung sammeln können. Verstehst du?“. „Du erzählst Müll.“, giftete Lily Maybel an. Rose lauschte ihrem Gespräch, das sich zum Streit entwickelte nur mit einem Ohr. Sie musste schmunzeln als ihr bewusst wurde, das Scorpius ebenfalls Quidditch Kapitän von Slytherin war. Er konnte gut küssen, noch nie hatte sie so einen Kuss bekommen der sie so benommen hinterließ… Ihr Kopf war leer. Und gleichzeitig drohte er zu explodieren. Es war zu verwirrend. Ein Zustand den Rose Weasley nicht mochte. Sie konnte es nicht abstreiten und nicht verdrängen, dass sie es erwidert hatte. Und wieder tun würde wenn sich die Chance bot. Sie fürchtete das nächste Zusammentreffen. Doch der Gedanke, dass er es ebenfalls genossen hatte, ließ sich nicht ausmanövrieren. „Dich hat es aber echt erwischt.“, stellte Lily fest nachdem sie sich endlich schweren Herzens mit Maybel geeinigt hatte und Rose dummes Grinsen bemerkte. Albus beobachtete Scorpius wie er schweigend ihr Zimmer betrat und sich auf sein Bett schmiss. Eine angespannte Stimmung herrschte in der Luft. „Ich hab was dummes gemacht.“, sagte Scorpius schließlich und blickte Albus traurig an. „Oh nein. Was hast du gemacht?“ Der Potter setzte sich ruckartig auf. Er war besorgt, denn so eine Aussage hörte man nie von dem Blonden. Scorpius Malfoy betitelte nie etwas als Dumm was er tat. In seinen Augen waren seine Taten alle richtig. Ein Malfoy machte keine Fehler. Keine die er zugab. „Ich, ich hab jemanden geküsst, den ich nicht hätte küssen sollen.“ Albus schwieg eine Weile und betrachtete den Blonden wie er verzweifelt die Decke anstarrte. Er brauchte nicht lange zu überlegen. Er kannte Scorpius zu gut. „Rose?“, fragte er schließlich wissend. Der Malfoy Sprössling sprang wie aufgeschreckt aus seinem Bett und funkelte seinen Freund zornig an. „Wie kommst du denn auf sie. Spinnst du?“ Albus erwiderte nichts sondern starrte ihn nur durch dringlich an. Wartend Wissend. Er brauchte nichts von sich zu geben. Sein Benehmen hatte Albus Beweis genug gegeben, dass er mit seiner Annahme richtig lag. Scorpius setzte sich wieder auf sein Bett. Wütend. Verzweifelt. Verlegen. „Ja Rose! Woher wusstest du das?“ Nicht mehr als ein Zischen. Doch der Potter hatte verstanden. Albus lächelte ihn nur an „Weil es nur zwei Frauen an dieser Schule gibt, die du nicht küssen solltest. Das wären meine Schwester und Rose. Und da du schon ewig auf Rose stehst, war das irgendwie nah liegend. Und hättest du meine Schwester geküsst würdest du nicht so furchtlos vor mir sitzen.“ „Findest du das lustig? Außerdem steh ich nicht auf Rose. Ich weiß nicht was in mich gefahren ist.“ Albus legte sich wieder auf den Rücken. Monoton warf er einen Schnatz, den er beim letzten Spiel hat mitgehen lassen, in die Luft und fing ihn wieder auf. „War das nicht Beweis genug für dich, dass du auf sie stehst. Gib es doch endlich zu. Das war mir schon lange klar, wie du sie immer anguckst und immer wieder ihre Nähe suchst und wie eifersüchtig du wirst, wenn sie was mit anderen Männern unternimmt und wie du ihr deine Frauen immer demonstrierst… Ich könnte ewig so weiter machen.“ Sein Grinsen wuchs von Wort zu Wort. „Schön für dich.“ Seine Stimme klang reizbar. Er war verstimmt und verwundet. Eine schlechte Mischung für einen Malfoy. Er vergrub sein Gesicht im Kissen. Seufzte. Es war ihm klar, dass sein bester Freund ins Schwarze traf. Er machte sich was vor. „War es denn so schlimm? Hat sie dir eine geknallt?“, fragte Al belustigt und malte sich aus wie seine kleine Cousine Scorpius verprügelte. Ein breites Grinsen formte sich auf dem Gesicht des Potters. Seine Fantasie war grenzenlos. Scorpius seufzte. Nahm langsam sein Gesicht aus dem Kissen. „Nein leider nicht, sie hat es ziemlich schnell erwidert.“ Mit leisem Flügelschlag flog der goldenen Schnatz durch das Zimmer. Albus hatte ihn dieses Mal nicht aufgefangen. Fassungslos starrte er den Blonden an. Ging die Worte noch einmal im Kopf durch, in dem Glauben er hätte sich verhört. „Was hat sie getan?“ „Hast schon richtig verstanden, sie war ganz und gar nicht abgeneigt.“ Al schluckte und zum ersten Mal seit langem war er sprachlos. Sie schwiegen. Eine Weile. Eine lange Weile. Jeder in seinen Gedanken versunken. „Und dann? Wie geht es weiter. Erzähl!“, plötzlich war Al Feuer und Flamme. Er setzte sich auf. Ließ den Blonden nicht mehr aus den Augen. Scorpius stand genervt auf und fuhr sich durch das blonde Haar. „Sie hat die Flucht ergriffen, nachdem keiner von uns was sagte. Und da endet die ganze Sache auch wieder.“ „Was meinst du, willst du mit ihr nicht reden und es mal probieren. Meine Fresse, ich wusste doch, dass da was zwischen euch ist, ich glaub es ja nicht.“ „Sie ist ein Weasley, nichts gegen dich. Wenn nicht sogar der fieseste Weasley. Mein Vater wird mir den Hals umdrehen wenn er das zu hören bekommt.“ „Aber Scorp, wenn sie nicht abgeneigt ist könnt ihr ja heimlich euren Spaß haben, das hält eh nicht lange. Ich gebe euch zwei Wochen dann gehst du ihr tierisch auf die Nerven und sie dir. Dann hast du sie satt und dein leben kann weiter gehen wie vorher. Keiner sagt, dass du sie gleich heiraten musst.“ Scorpius überlegte kurz „Erst muss ich mit ihr reden.“ Albus entdeckte die Panik in Scorpius Gesicht. „Soll ich für dich mit ihr reden?“ Scorpius schüttelte den Kopf und schritt nervös durch das Zimmer „Nein das muss ich selber machen.“ ***** „Rose bist du fertig?“, Maybels Stimme hallte durch den Schlafsaal und ließ Rose kurz aufzucken. Sie ließ sich extra viel Zeit beim anziehen und schminken in der Hoffnung Maybel würde alleine auf diese Party gehen. Einige Schüler hatten spontan entschieden eine kleine Party im Raum der Wünsche zu geben. An einem Sonntagabend! Rose war von der Sache nicht begeistert. Außerdem kam es ihr Ungelegen, sie wollte den Sonntag ganz entspannt genießen. Mit einem Buch und einem Bad wollte sie sich von den Gedanken die ihr durch den Kopf jagten ablenken. Doch stattdessen wurde sie von Maybel und Lily gezwungen auf diese Feier zu gehen. Und eins war klar. Sie würde denjenigen dort treffen, dem sie aus den Weg gehen wollte. Nachdem sie eine Nacht über alles geschlafen hatte, kam es ihr noch unrealistischer vor. Was war in sie gefahren, wie würde es weiter gehen, wie sollte sie sich ihm gegenüber verhalten? Fragen denen sie einfach aus dem Weg gehen wollte, weil sie wusste, dass sowieso alles anders kam als geplant. „Rose Weasley! Schwing deinen hübschen Hintern hier hin!“ Rose verdrehte genervt die Augen, betrachtete sich noch mal im Spiegel. Sie musste zu geben, dass sich das Endergebnis blicken lassen konnte. Schließlich hockte sie seit über zwei Stunden im Bad. „Wow Rose, Markus ist sowieso schon hin und weg von dir, aber wenn er dich so sieht.“, Lily Potter deutete grinsend mit einer Hand über Rose´ Körper. Rose musterte verwirrt das schlichte grüne Top und die schwarze Jeans. „Zu auffällig?“, fragte Rose panisch und zupfte an den Oberteil. Sie hatte nicht vor sich aufreizend anzuziehen, das erst beste was ihr in die Hand fiel hatte sie sich über gestreift in der Hoffnung keinem aufzufallen. Lily grinste verschmitzt „Nein nicht auffällig, aber hübsch.“ „Können wir jetzt los? Ich weiß du bist nervös Rose, aber wenn wir nicht bald losgehen sind alle guten Typen schon vergeben.“ Maybel lehnte an einer Wand und musterte die beiden anderen Mädchen. Neid stieg in ihr auf. Wie so oft. Lily und Rose hatten beide die gleiche makellose Figur, wobei Rose etwas weiblicher gebaut war. Maybel dagegen fand sich zu groß und zu dünn. Lily und Rose verdrehten identisch die Augen. „Sonst hast du auch keine Sorgen May, aber Rose ist ja jetzt so weit, denn können wir.“ Lily hackte sich bei Rose ein und zog sie mit sich. Der Blick der klugen Weasley huschte durch die Menge und sie spürte wie sie sich automatisch fester an Lily klammerte „Lass mich nicht alleine Lil.“ Lily grinste und tätschelte Rose´ Arm. Die kleine Potter zog ihre Cousine mit sich, durch die Menge, an den tanzenden Pärchen zu einer kleinen Couch und platzierte diese dort. Maybel war sofort in dem Raum verschwunden nachdem sie diesen betreten hatten. Auf Männerfang, wie sie es nannte. „Bleib ruhig Rose, er wird schon auftauchen.“, schrie sie gegen die Musik an. „Das macht mir ja Sorgen.“ Rose wusste selber nicht mehr von wem sie sprach. Markus, Scorpius oder beide. „Lily wenn er auftaucht, lass mich nicht alleine, ja?“ Lily blickte sie fragend an „Wieso? Willst du nicht das da mehr draus wird?“ Rose schüttelte sofort panisch den Kopf. „Jetzt versteh ich gar nichts Rosie.“ „Ich will ihn nicht sehen, also Markus jetzt. Ich will nichts von ihm.“ Rose tippte panisch mit ihren Fingern an der Couch. „Und wieso hast du mit ihm geknutscht?“ Rose überlegte eine Weile bis sie schließlich „Hab ich nicht“, von sich gab. „Rose du verwirrst mich.“, die kleine Potter zog misstrauisch eine Augenbraue hoch und wollte gerade weiter reden als sie plötzlich unterbrochen wurde. „Rose! Da bist du ja endlich. Ich hab dich schon den ganzen Abend gesucht.“ Rose erstarrte sofort und blickte den Jungen entgegen der sie anlächelte. „Hey Markus“, kam es kurz von Lily, die Rose und ihn abwechselnd betrachtete. Sie wusste nicht so richtig was sie von der Sache halten sollte, einen Tag zuvor hatte Rose erzählt dass sie sich geküsst hatten und sie sah so glücklich und verliebt aus und jetzt auf einmal behauptete sie, dass nichts zwischen ihnen war und sie nicht alleine mit ihm sein wollte. Lily schob es auf die Nervosität von Rose. „Hi.“, kam es knapp von dem Weasley Mädchen. Sie blickte sich panisch um, und versuchte irgendetwas zu finden. Ein Ablenkungsmanöver. Ihr war bewusst, dass auf Lily nicht mehr lange verlass war und sie in kürzester Zeit verschwinden würde, da sie die Sache anders einschätzte als sie war. Und zu ihrem Glück entdeckte sie das perfekte Ablenkungsmanöver. Sie sprang von der Couch auf und hüpfte hoch und runter während sie mit der Hand winkte und nach ihrem Bruder schrie. Die Worte Wahnsinnig und Geistesgestört passten besser denn je. „Huuuugo!“ Der hünenhafte Junge blickte sich suchend um. Die Stimme seiner Schwester war nicht zu überhören. Grinsend trödelte er auf sie zu. „Hi, setz dich“, befahl ihm Rose und zog in dicht neben sich auf das Sofa. Hugo war für seine vierzehn Jahre ein Riese. Breit, muskulös und zäh. Die Annahme er sei ihr älterer Bruder, war breit verbreitete. Markus blickte die beiden Weasley Kinder und das Potter Mädchen abwechselnd an. „Amüsierst du dich?“, wollte Rose gespielt fröhlich, von Hugo wissen. Hugo schenkte Lily ein kurzes Lächeln bevor er Rose erwiderte: „Ja eigentlich schon, ihr aber anscheinend nicht, oder wieso sitzt ihr hier so gelangweilt rum?“ Markus stand immer noch vor dem Sofa. Er fühlte sich etwas fehl am Platz. „Rose willst du tanzen?“, fragte er schließlich und reichte ihr die Hand. „Später vielleicht Markus, ich hab im Moment ziemliche… Kopfschmerzen.“ Markus nickte etwas verletzt. „Alles klar, aber ich komme später drauf zurück“, sagte er bevor er Rose zuzwinkerte und in der Menge verschwand. Er ließ sich nicht unterkriegen. Hugo grinste Rose von der Seite an „Läuft da was?“ „Nein!“, spie Rose heraus. „Von mir aus kannst du jetzt auch Leine ziehen, ich wollte nur meinen böse aussehenden Bruder neben mir haben damit er mich in Ruhe lässt. Und das nächste Mal lässt du gefälligst den vulgären, sittenlosen, beängstigenden Bruder raus und sagst ihm, dass er die Finger von mir lassen soll, denn sonst brichst du sie ihm.“ Rose redete sich in Rage und ihre Wangen färbten sich Rot vor Wut. Weasley Rot. Sie hatte keine Erfahrung mit solchen…Dingen. Männer waren ihr schon immer suspekt gewesen. Mit ihrer Gefühlslosen Masche und ihren imponierenden Gehabe. Lily und Hugo lachten beide auf „Man Rosie, auf den hast du es wohl wirklich abgesehen.“ Hugo hielt sich totlachend den Bauch, nachdem er das wütende Gesicht seiner Schwester vernahm. Obwohl er körperlich stärker war als seine Schwester wusste er, dass er gegen sie eigentlich keine Chance hätte, wenn sie ihm wirklich etwas antun wollte. So tanzte er immer nach ihrer Pfeife und tat alles was sie von ihm verlangte. Es lag anscheinend in der Familie, dass alle Weasley Männer den Frauen untergeben waren und alle Weasley Frauen das Sagen hatten. So war es bei ihrer Mutter und ihrem Vater, immer hatte Hermine das letzte Wort über Ron, so war es bei Rose, sie hatte immer das letzte Wort bei ihren Cousins, so war es bei Lily, die alle mit einem Fingerschnipsen in ihren Bann zog und so war es bei Ginny und Harry. An seine Tante Fleur und seinen Onkel Bill wollte er gar nicht erst denken. Denn in ihrer Familie herrschten die Frauen vollkommen. „Gut wenn du uns nicht mehr brauchst, dann gehen wir jetzt tanzen?“, sagte Hugo grinsend zu Lily und zog die kleine hinter sich her. Lily blickte Rose entschuldigend an und folgte ihm. Rose wurde bewusst, dass sie nun alleine saß und die perfekte Angriffsfläche bot. Sie beschloss einfach zu verschwinden und schlafen zu gehen, schließlich war morgen Schule und sie wusste nicht was sie geritten hatte überhaupt mitzukommen, schließlich war sie Schulsprecherin und sollte immer ein Vorbild für die anderen sein. Ja, sie konnte sich viele Gründe einreden wieso sie gehen wollte, doch der wahre Grund war die Angst vor dem Zusammentreffen mit dem verboten gut aussehenden Slytherin. Zu ihrer Verwunderung hatte sie jedoch weder ihn noch Albus entdeckt, obwohl sie immer der Mittelpunkt, des Geschehens waren. Erleichtert gab sie zu, dass sie wahrscheinlich nicht da waren oder bereits schon mit irgendwelchen Frauen verschwunden waren. Der zweite Gedanke brachte ihren Magen zum drehen. Sie stand vorsichtig auf und strich ihre Hose glatt. Blickte sich noch einmal um und begegnete leider sofort Markus Blick der sie angrinste. Sie versuchte dem Blick auszuweichen, aber es war zu spät. Mit zwei Gläsern Feuerwhiskey kam er lächelnd auf sie zugeeilt. Er gab ihr stumm das eine Glas, welches sie mit einem Schluck leerte. Sie wusste, dass er sich erhoffte sie rum zu bekommen, sie wusste jedoch auch, dass es aussichtslos für ihn war. „Jetzt bist du endlich alleine, ich dachte schon du bist den ganzen Abend in den Fängen von deinem Bruder und Lily.“ Rose atmete tief ein und schnappte auch sein Glas um es mit einem Schluck zu leeren. „Oh Mann Rose, was ist denn mit dir los?“ „Nichts, ich hab nur Einbisschen Stress.“ Sie trank sehr selten. Sie vertrug es nicht. Es dauerte keine zwei Minuten, bis das warme Gefühl ihren Bauch empor kroch und ihre Panik anfing zu verschwinden. „Woher kommt der Stress?“, fragte Markus und stellte sich dichter an Rose um nicht so laut gegen die Musik brüllen zu müssen. Rose machte sich unauffällig kleiner um die Distanz zwischen ihren Gesichtern zu vergrößern. „Willst du noch einen?“, fragte Markus und zeigte auf das Glas nachdem sie nicht antwortete. Rose nickte und spürte die Gelegenheit abzuhauen bevor es zu spät war. Doch Markus dachte nicht daran weg zu gehen, stattdessen legte er einen Arm um sie und winkte einen kleinen Elfen heran der als Kellner benutzt wurde. Rose nahm zwei Gläser in ihre Hand und leerte beide wieder sofort. „Also das hier ist Sklavenarbeit, wenn ich raus finde wer hier für verantwortlich ist, ist der dran.“ Markus lachte auf. Ganz Hermine Grangers Tochter „Man Rose, sogar jetzt kannst du nicht locker sein, kein Wunder dass du immer Stress hast.“ Rose fuchtelte energisch mit den Händen vor seinem Gesicht bevor die Worte dazu kamen „Ach und woher weißt du so genau ob ich locker bin oder nicht?“ Markus grinste spitzbübisch „Du bist echt süß Rose. Weißt du das eigentlich?“ Rose spürte wie sie rot wurde, sie hasste Komplimente. Ihr Kopf war bereits benebelt. Sie spürte wie ihre Beine weich wurden. „Wo waren wir eigentlich zu letzt stehen geblieben, bevor uns Malfoy gestört hatte?“, Markus grinste und beugte sich etwas tiefer zu ihr runter. Rose blickte ihm in die Augen. Sie konnte sich nicht bewegen, dieser verdammte Alkohol. Wäre sie noch nüchtern hätte sie ihm einen langen Text erzählt, doch jetzt war ihre Zunge betäubt. Das einzige was sie schaffte war es ein Finger zu heben und hinter Markus zu zeigen. Markus blickte sich sofort um und wollte sehen auf was Rose zeigte. Während er in der Menge nach etwas auffälligem suchte, drehte Rose sich um und verschwand zwischen den Leuten. Sie drängte sich durch und wollte nur noch weg, sie wollte in ihr Zimmer, in ihr Bett. Sie müsste Markus es demnächst erzählen, dass sie kein Interesse an ihm hatte, doch in ihrer momentanen Verfassung und ihren verwirrten Gefühlen wollte sie nichts machen. Nichts sagen. Sie stolperte an dem Menschen vorbei und öffnete die Tür die sie nach draußen brachte. „Rose! Bleib stehen.“, sie hörte nicht auf seine Worte sondern schloss die Tür, sie wollte so schnell laufen wie sie konnte, doch bevor sie anfangen konnte zu laufen stieß sie mit einer Brust zusammen die vor der Tür stand. „Au.“ Kam es von ihr während sie auf ihre Stirn fasst. „Hey Rose wieso so stürmisch?“ Rose blickte in das Gesicht ihres Cousins Albus der sie belustigt anstarrte. Rose´ persönliche verbotene Sünde stand hinter ihm und blickte sie ebenfalls grinsend an. „Sorry ich muss weg, hab keine Zeit zu plaudern.“ „Vor wem läufst du weg?“, Albus kannte das gehetzte panische Gesicht seiner Cousine. „Markus.“, sagte sie knapp und versuchte nicht in das Gesicht des Blonden zu blicken. „Komm her.“, sagte Al und streifte einen Umhang über Rose Körper. Im selben Moment öffnete sich die Tür hinter ihr und Markus trat hinaus. Rose wollte gerade anfangen zu erklären, als Markus an ihr vorbei sah und sich an Albus wendete. „Hast du Rose gesehen?“ Albus schüttelte den Kopf „ Also hier ist sie nicht gewesen, wir stehen schon eine Weile hier.“ Markus ignorierte Scorpius und sprach weiter nur mit Albus. „Merkwürdig, ich hätte schwören können sie sein aus der Tür rausgelaufen.“ „Ich würde mir Gedanken machen wenn die Frauen vor mir weg laufen würden McLaine.“ Scorpius Stimme klang Messerscharf. Albus kicherte leise „Nein sie war hier wirklich nicht, aber falls wir sie sehen sagen wir dir bescheid, okay?“, der Schwarzhaarige lächelte entschuldigend wie immer. Ein Blick der viele Frauen verzauberte. Markus nickte, blickte sich noch mal misstrauisch um und verschwand wieder im Raum der Wünsche. Rose nahm den Umhang von ihrem Körper „Hast du den von Onkel Harry?“, fragte sie unglaublich und blickte den Stoff zwischen ihren Fingern an. Al nickte grinsend. „Dad hat von ihm erzählt. Wow.“ Nachdem Rose sich von dem Anblick gelöst hatte blickte sie in die fragenden Gesichter der beiden jungen Männer vor ihr. „Was war los?“, wollte der Schwarzhaarige wissen. Rose strich etwas verlegen über ihren Arm „Er ging mir etwas auf die Nerven. Wollte nur knutschen und so…“, die letzten Worte waren eher geflüstert doch Albus und Scorpius hatten diese verstanden. Sofort brachen beide in Gelächter aus. „Und was war mit dir los? Normalerweise hättest du ihm was vom Troll erzählt und ihm eine verpasst, seit wann läuft Rose Weasley weg?“, Albus verstand das Problem nicht wirklich. Sie war mit einer Messerscharfen Zunge gesegnet, die sogar erwachsene Männer, die dem Tod ins Auge geblickt hatten, zum Weinen brachte. Rose hatte auf jeder Party mit irgendwelchen Männern zu kämpfen doch sie kam immer gut alleine klar. Natürlich halfen er und Scorpius des Öfteren heimlich aus, doch trotzdem wusste sie sich meist selber zu helfen. „Ich weiß auch nicht…“ Rose wackelte etwas auf ihren Beinen und Albus entwich ein wissendes „Achsooo.“ Er musterte sie genau. „Du hast getrunken Rose, du weißt dass du es überhaupt nicht abkannst.“ Rose funkelte ihren Cousin wütend an „Danke, das weiß ich du Klugscheißer. Danke für deine Hilfe, ich geh jetzt ins Bett.“ Rose wollte an den beiden vorbei gehen, torkelte jedoch eher und landete in Albus Armen. „Rooose, du kannst ja kaum laufen, wie viel hast du getrunken?“ „Lass mich in Ruhe Al, nicht viel. Du bist nicht meine Mutter.“ Rose quengelte mehr als das sie wütend klang. Albus beachtete sie nicht weiter sondern hielt sie nur am Arm fest. „Scorp, bringst du sie ins Bett?“ „Wieso er denn? Mach du es doch wenn du dir solche Sorgen machst.“ Sie lief sofort rot an. Überlegte ob sie ihrem Cousin einen Unverzeihlichen auf den Hals jagen sollte. Albus grinste nur in Scorpius Richtung „Ich warte hier auf jemanden Rose und kann nicht einfach gehen, aber Scorpius macht das schon.“ „Lass mich los, ich geh alleine.“ Rose schubste sich von Albus weg und stolzierte an beiden so gut es ging vorbei. Sie stolzierte wie sie noch nie stolziert war. Wütend. Zickig. Beleidigt. Erbost. Verlegen. Die Verlegenheit übertrumpfte alles. Sie hörte wie ihr jemand folgte drehte sich jedoch nicht um. Sie betrat die Stufen und merkte wie ihr schwindelig wurde, sofort krallte sie sich am Geländer fest und wollte einfach weiter gehen ohne sich etwas anmerken zu lassen. „Brauchst du eine Pause.“, hörte sie eine lachende Stimme hinter ihr. Sie drehte sich um und funkelte ihn wütend an „Du findest das auch noch witzig, was Malfoy?“ „Ein wenig.“, gab er schmunzelnd zu. Rose wollte wieder anfangen ihr anzuschreien und mit ihren Händen zu fuchteln, doch es gelang ihr nicht, sie hatte keine Kontrolle über ihren schlaffen Körper. „Was machst du?“, fragte sie geschockt nach dem er auf sie zu kam und sie vom Boden riss. Sie lag in seinen Armen und spürte seinen warmen Körper an ihrem. „Ich sorge dafür, dass du ins Bett kommst und nicht hier übernachtest, das würde bestimmt nicht gut kommen, wenn man morgen früh die Schulsprecherin hier findet.“, Scorpius lachte bei dem Gedanken daran. „Das musst du nicht machen.“ „Ich weiß.“ Rose war ihm dankbar, denn weitere Schritte hätte sie wirklich nicht geschafft. Sie schmiegte sich unauffällig fester an seine Brust und wäre fast eingeschlafen, doch sein Kichern hielt sie davon ab. „Wir sind da“, sagte er mit fester Stimme und ließ sie wieder langsam auf die Füße sinken. Rose hielt sich an seinen Schultern fest um nicht wieder das Gleichgewicht zu verlieren. „Danke Scorp.“ Scorpius hob langsam einen Finger und ließ ihn über Rose´ Schulter gleiten um den Träger wieder an den richtigen Platz zu schieben. Rose stellte sich sofort auf die Zehenspitzen und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. Scorpius grinste sie arrogant an. „Also vor McLaine läufst du weg wenn er mit dir knutschen will und bei mir…“ „Halt die Klappe.“ Rose wusste selber nicht wieso dieser Junge sie immer wieder dazu trieb ihm um den Hals fallen zu müssen. „Also wirst du mich nicht verfluchen, wenn ich dich küsse?“ Rose schüttelte langsam den Kopf und beobachtete wie sein Gesicht ihren immer näher kam. Und dann schloss sie einfach die Augen und spürte seine Lippen so intensiv wie noch nie auf ihren. Sie schmeckte wieder seine Nähe und seine Zunge. Spürte seinen harten Griff in ihrem Rücken. Ihre Beine wurden weich und ihr vernebelter Kopf vernebelte noch mehr. „Scorpius“, stöhnte sie unter dem Kuss hervor der immer Leidenschaftlicher wurde. „Hmm?“, der Druck an ihrem Rücken verstärkte sich und er dachte nicht daran nur eine Sekunde von ihr los zulassen. „Ich muss ins Bett.“, sagte sie schließlich und nahm ihr Gesicht etwas von seinem weg. Er betrachtete ihre geröteten Wangen und ihr ungleichmäßiges Atmen. „Ja du hast Recht. Schaffst du es alleine ins Zimmer?“ Rose nickte benommen und doch gleichzeitig lächelnd. „Schlaf gut.“ Der Blonde bückte sich noch einmal etwas und drückte ihr einen leichten Kuss auf die Lippen auf. „Du auch.“, Rose drehte sich um und stieg durch das Porträt. „Hey Al.“ Albus blickte die vier Mädchen vor ihm abwechselnd an. Der längste Blick galt Dominique. Ihre Freundinnen kicherten. Der Flur war immer noch verlassen. Die Gänge dunkel. „Ich muss raus. Es ist so stickig hier.“ Dominique fuchtelte sich mit der Hand etwas Luft zu. Eine leichte Röte brachte ihr Gesicht zum strahlen. „Kommt ihr mit?“, fragte sie schließlich ihre Freundinnen. „Es ist zu kalt Dome. Wir haben Ende November und du spazierst halb nackt raus.“ Die dunkelhäutige Freundin lächelte die Blonde entschuldigend an. „Dann nicht. Al? Willst du? Oder wartest du auf jemanden?“ Albus blickte ihr kurz ins Gesicht. „Klar.“ Er brauchte nicht lange zu überlegen ob er in ihrer Nähe sein wollte. „Besser.“ Die kalte Luft füllte ihre Lungen. Füllte ihren Kopf mit Luft. Ein leichter Schwindel überkam sie. Beide lehnten an einer Brüstung und guckten über die dunkle schneebedeckte Landschaft. „Du sollst doch nicht so viel trinken Dome.“ Ein Satz den er heute schon mal gebrachte hatte und er befürchtete er müsste ihn in Verbindung mit Lily noch mal erwähnen. Das ausgerechnet er die Moralapostel spielte war auf eine ironische Weise absurd. „Wieso?“ „Weil es die ganzen Typen anlockt.“ „Ach Al, das bin ich mittlerweile gewöhnt.“ Sie lachte und warf das Blonde Haar zurück. Albus Blick galt nicht mehr der Landschaft von Hogwarts. Sein Blick galt einzig alleine ihr. „Ist dir kalt?“, er strich über ihren Oberarm, der von einer Gänsehaut übersät war. Leicht, schüttelte sie die blonde Mähne. „Lüg nicht.“ Dominique drehte ihren Körper, sodass sie sich gegenüber standen. „Ich habe leider keine Jacke dabei Dome.“ „Macht nichts.“ Sie brauchte keine Jacke. Ihre Hände glitten langsam unter sein T-Shirt. Legten sich auf seiner Brust nieder. „Du bist warm. Besser als eine Jacke“, zaghaft lächelte sie. Albus schluckte, grinste zurück. Sie war betrunken, eindeutig. „Mein Hände sind auch kalt, darf ich auch?“ Er deutete an seine Hände auf ihren Brüste abzulegen. Sie kicherte leise und betörend. „Du bist ein Spinner Potter.“ Zärtlich rieb sie mit den Daumen über seine nackte Haut, während sie die Luft angestrengt einatmete. „Dir ist auch kalt.“, flüsterte sie, nachdem sie seine Gänsehaut auf der Brust vernahm. „Das hat nichts mit der Kälte zu tun.“ Die Blonde ließ ihre Hände über seinen Bauch gleiten. Der Schwarzhaarige konnte keinen weiteren Luftzug nehmen ohne über sie herzufallen. Immer wieder ermahnte er sich, doch sie macht es ihm nicht leichter. Ihre Hände strichen über seinen Rücken und blieben über seinem Po liegen. Sie standen dicht, zu dicht. Bereits in einer festen Umarmung. Albus wagte es ebenfalls die Arme um ihre zierlich Taille zu legen. Ihr Gesicht vergrub sich in seiner Brust. Aus einem bestimmten Grund war ihr nicht mehr kalt. Ihr war heiß, zu heiß. Ihre Wangen glühten und ihre Hände brannten. Diesmal waren es Albus Hände die unter ihr Oberteil glitten und drängend über ihren Rücken strichen. Er war auch betrunken. Eindeutig. Dominique nahm ihren Kopf von ihm und drückte ihre Lippen auf seine. Ihre Hände vergruben sich in seinen Haaren, während er sie an ihrem Nacken näher zu sich drückte. Kapitel 5: Zuneigung -------------------- Nächstes Kappi on :-) Viel Spaß ihr lieben Ein schwaches Licht erhellte das Zimmer. Ein junger Mann schlich sich vorsichtig an der Unordnung auf dem Fußboden vorbei. Er wollte nur noch in sein Bett. Schlafen. Nicht nachdenken. „Fuck!“, fluchte er leise. Er war gegen etwas hartes gelaufen. Sein Zimmergenosse regte sich in seinem Bett. Automatisch glitt seine Hand zuerst zu seinem Zauberstab und dann zum Lichtschalter neben ihm. „Al?“ Der Schwarzhaarige kniff die Augen zusammen. Das Licht wirkte grell in seinen Augen. „Wer denn sonst“, war seine knappe Antwort. Er manövrierte sich durch das unordentliche Zimmer zu seinem Bett. Der weiche Stoff gab unter ihm nach und formte sich nach seinem Körper. Er versuchte sich aus seinen Klamotten raus zu schälen. Scorpius grinste verschlafen. Rieb sich die Augen. „Wo warst du?“ „Unterwegs.“ „Mit wem?“ „Alleine.“ „Ja klar.“ Scorpius grinste noch breiter während er das Licht ausschaltete. Er komprimierte das Kissen und bettete seinen Kopf darauf. Es vergingen keine zwei Minuten. Das Licht leuchtete wieder auf. Scorpius drehte sich um. Betrachtete seinen Freund. „Was ist los? War es so schlecht?“ Albus verdrehte seine Augen. Sein Schädel dröhnte. Gab ihm kein Freiraum. Der Alkohol verlor langsam seine Wirkung. Die Folgen waren jedoch umso schlimmer. „Nein, ganz und gar nicht.“ „Wieso bist du dann so… jämmerlich veranlagt?“ Ein kurzer ausdrucksloser Blick wurde ausgetauscht. „Al? Über wen bist du rüber gerutscht?“ Eines der amüsantesten Themen in Scorpius Augen. Albus Potters Beischlaf Gefährtinnen. „Domi…“ Albus betrachtete jede Regung seines Freundes mit Argus Augen. Scorpius zog eine Augenbraue hoch. Schmunzelte. Lachte. „Du hast Dome gestopft?“ Albus verdrehte wieder einmal seine Augen. „Ja.“ Der Blonde prustete weiter vor sich hin. „Und wo ist das Problem? Das wolltest du doch schon seit ungefähr fünf Jahren.“ Er konnte sein Vergnügen nicht verstecken. „Wir waren angetrunken.“ „Perfekte Gelegenheit für dich.“ „Sie wird es bereuen.“ „Als ob dich das je interessiert hätte.“ „Sie ist nicht irgendeine.“ „Sie ist die, der du seit Ewigkeiten hinter her läufst.“ „Ja.“ „Also, wo ist das wahre Problem?“ „Keine Ahnung. Das gibt noch Stress.“ „Hat es sich denn wenigstens gelohnt, ihr hinterher zu laufen?“ Scorpius grinste spitzbübisch. Genauso wie Albus. „Also ja?“ Der Schwarzhaarige schmiss ein grünes Zierkissen nach dem Blonden. „Halt die Schnauze.“ Beide grinsten sich zu. Machten das Licht aus. „Gute Nacht mein Spätzchen.“ Scorpius lachte leise. „Nacht mein Häschen.“ Albus warf ihm ein Kussgeräusch zu, bevor er sich umdrehte und mit seinem Kissen verschmolz. Sie versuchten zu Schlafen. Doch sie waren mit ihren Gedanken beschäftigt. ******** „Wiesel!“ „Wiesel!“ „Wiesel!“ Das Mädchen hörte dieses Wort von allen Seiten. Mal wurde es etwas lauter gesagt. Mal geflüstert und getuschelt. Mal laut hinterher geschrieen, während sie durch die Flure von Hogwarts schritt. Es war ihr egal. Sie war nicht eines dieser Mädchen, die in Tränen ausbrachen, sobald ihnen jemand dumme Spitznamen gab. Sie war eher das Mädchen, dem vor Wut die Tränen kamen. Und so ein lächerlicher Spitzname konnte sie nicht aus dem Konzept bringen. Auch wenn sie zu der Zeit noch nicht wusste, wer ihn in die Welt gesetzt hatte. Sie wuchs mit einer Horde von Jungs auf und hatte schon schlimmere Beleidigungen als „Wiesel“ einstecken müssen. Alleine James Potters “Kosenamen“ brachten sie immer wieder dazu, dass ihr die Kinnlade aufklappte und lange Zeit nicht mehr zu klappte. Das Mädchen schmiss ihr rötliches Haar nach hinten, dass ihr immer wieder über die Schulter rutschte. „Hey Al, warte.“ Sie erblickte ihren Cousin einige Meter vor ihr. „Was gibst Rose?“, fragte er und strich liebevoll den Kragen ihrer Uniform glatt. „Ach Potter müssen wir uns mit deinem kleinem Cousin abgeben.“ Scorpius Malfoy stand hinter Albus und betrachtete Rose mit einem angewiderten Blick. „Ich bin seine Cousine, ein Mädchen du Trottel.“ Rose war unschuldig gewesen. Naiv. Gutgläubig. Bevor sie auf ihn traf. Sie hielt ihn für geistig labil. Für nicht besonders gescheit und scharfsinnig. Es war nicht zu übersehen, dass Rose Weasley eindeutig ein Mädchen war. Zu dieser Zeit verstand sie nicht, dass er sie nur verspotten wollte. „Ach ja? Die Mädchen die ich kenne sehen anders aus.“ Er musterte sie von oben bis unten. Albus lächelte seinem Freund zu. „Lass gut sein Scorp.“ Die junge Rose verstand nicht. Scorpius Malfoy musste gestört sein, wenn er einen Jungen nicht von einem Mädchen unterscheiden konnte. Sie verstand nicht wieso ihr großartiger Cousin sich mit ihm abgab. „Was wolltest du denn Rose?“ Sie schüttelte kurz ihre Gedanken ab. „Hast du später Zeit, wir können ja was mit Jamie unternehmen.“ Albus lachte leise. Verächtlich. „Als ob er für uns Zeit hätte. Der hat doch seine ganzen Torten.“ „Wenn das geklärt ist, können wir ja weiter. Ciao Wiesel.“ Scorpius grinste Rose zu, zog Albus hinter sich her, drehte ihr den Rücken zu. Das Grinsen brannte sich in ihren Kopf. Ein Grinsen, welches sie noch so häufig sehen würde. Ein Grinsen das sie hasste. Und in diesem Moment wurde ihr bewusst, wer diesen neuen Spitznamen erfunden hatte. Sie wurde sauer. Sauer, dass er es wagte sie lächerlich zu machen. Es verging eine Sekunde. Rose schmiss sich auf ihn und prügelte mit voller Kraft auf ihn ein. Während Albus lachend versuchte, sie von ihm wegzuziehen. Die Weasley lächelte leicht nervös. Das diese Erinnerung aus der ersten Klasse gerade jetzt kam, hätte ihr ein Zeichen sein sollen. Sie blickte sich panisch in der großen Halle um. Weder Scorpius noch Albus entdeckte sie zwischen den Schülern. „Nach wem suchst du?“, fragte Lily mit Sorge. „Wen denn wohl, ihren Geliebten“, erwiderte Maybel und haute Rose mit dem Ellenbogen in die Rippen. „Lily hast du Al gesehen?“, fragte Rose schließlich und rieb sich die Stelle die von dem Schlag schmerzte. „Nein, ich hab weder ihn noch Scorpius gesehen. Die waren zum Frühstück und Mittag auch nicht hier und zum Unterricht sind sie auch nicht erschienen. Die hecken doch bestimmt wieder was aus.“ „Was willst du denn jetzt von Al, guck mal wer gerade die Halle betreten hat“, flüsterte Maybel und deutete auf jemanden. Doch Rose brauchte sich nicht umzudrehen um zu wissen wen sie meinte. „Hey da ist Al“, schrie Lily auf und winkte ihrem Bruder zu. Rose saß mit dem Rücken zur Eingangs Tür. Sie wollte sich nicht umdrehen. Sich umsehen. Sie befürchtete, dass Albus nicht alleine käme. Sofort versteifte sie sich. „Hi Al“, sprach die kleine und strahlten ihren Bruder an. „Hey, ihr.“ Rose spürte, dass er hinter ihr stand, sie drehte sich nicht um in der Hoffnung er würde einfach wieder gehen. Einige Sekunden später spürte sie seine kalten Hände auf ihren Schultern. „Rose? Kann ich dich alleine sprechen?“ Rose versteifte sich noch mehr, drehte sich jedoch um. Albus war tatsächlich alleine. Sie atmete erleichtert auf. Albus entging es nicht. Er lächelte leicht amüsiert. „Aber nicht jetzt!“, mischte Maybel sich ein. „Sie kann jetzt nicht weg, weil McLaine gleich bestimmt vor bei kommt.“ Rose erhob sich und musterte ihre Freundin genervt „Er wird es überleben.“ Sie folgte Albus, raus aus der großen Halle. Er versicherte sich, dass keiner zuhörte. „Lief da was zwischen dir und McLaine?“ „Bei Merlin, nein. Sie hat es irgendwie falsch verstanden.“ Al nickte lächelnd „Besser so für ihn.“ Rose biss sich auf die Lippe und betrachtete das grinsende Gesicht ihres Cousins. Ein Schwung von Spott umspielte seine lächelnden Lippen. „Oh Dumbledore, du weißt es. Er hat es dir erzählt oder?“, fragte sie. Die ihre so geliebte Weasley Röte säumte ihre Wangen. „Ich weiß nicht wovon du sprichst, aber er will dich sprechen. Jetzt.“ Rose verdrehte die Augen, denn sie wusste, dass Al sich in solchen Sachen nicht gern einmischte. Meist tat er so, als wüsste er von nichts. „Wo ist er denn?“, fragte Rose verlegen und atmete tief ein. „Astronomieturm. Komm mit, ich bring dich hin, dann geht es schneller.“ Albus marschierte durch ganz Hogwarts, jeder auch so kleine Gang war ihm bekannt. Rose war fasziniert. Als er sie nach draußen zog, wurde ihr etwas mulmig. Schwarze Wolken bedeckten den, sonst so weißen Himmel. Der Schwarzhaarige zog sie jedoch lächelnd hinter sich. Gerade als sie einen Fuß auf das Gras setzten fing es an zu schütten. Nach weniger als zehn Sekunden war Rose bis zur Unterwäsche nass. „Gleich.“, Albus zog sie weiter mit sich. Sie liefen die vielen Treppen hoch. Eine nach der anderen. Rose hatte Probleme nach Luft zu schnappen. Sie war nicht die sportlichste. Albus jedoch schien es nichts auszumachen, eine Stufe nach der andern sprang er leichtfüßig hoch. Rose atmete tief ein als sie endlich oben ankamen. Erstens weil sie sich nicht mehr bewegen musste und zweitens weil Scorpius einige Meter vor ihr stand. Er lehnte am Fenster und guckte hinaus. „Ich geh wieder.“, sagte Albus nachdem er sie sicher abgesetzt hatte. „Zankt euch nicht so heftig.“ Er zwinkerte ihr zu und stieg lachend die vielen Treppen wieder herab. Scorpius drehte sich um. Betrachtete sie. Schmunzelte. Die Schuluniform klebte unangenehm an ihrer Haut. Die Haare hingen triefend im Gesicht. Rose blieb einige Meter vor ihm stehen und stellte fest, dass sie wieder einmal ihre Zunge verloren hatte. „Also.“, sagte Scorpius schließlich beiläufig, schwang seinen Zauberstab und Rose wurde trocken. Sie nickte schüchtern. „Seit wann so verlegen Rose?“, fragte er und trat langsam einige Schritte näher. Rose zuckte mit den Schulten und blickte weiter in sein perfektes Gesicht. Der Slytherin stand mittlerweile direkt vor ihr und nahm eine ihrer Hände in seine. Er lächelte ihr zaghaft zu. Es war neu für ihn, sich unsicher zu fühlen. „Was machst du nur Scorpius?“, es war nicht mehr als ein Flüstern. Langsam ließ sie den Kopf sinken. „Ich weiß es auch nicht“, erwiderte er und strich eine Strähne aus ihrem Gesicht. Das Gefühl von Zuneigung war ihm fremd. Er hatte noch nie jemanden Zuneigung gezeigt. Noch keiner so viel Aufmerksamkeit entgegen gebracht. Und Zärtlichkeit herrschte in seinem Vokabular und seinem Leben schon gar nicht. Widerliches Wort, widerliche Angelegenheit. Doch bei Rose Weasley, war sowieso alles anders. Nichts war so wie es sein sollte. So wie es schien. „Ich glaube du bist meinem Charme verfallen Weasley.“ Scorpius setzte ein schiefes Lächeln auf und betrachtete Rose genau. „Du hast so viel Charme wie ein Sack Scheiße Malfoy.“ Rose versuchte gleichgültig wie immer zu klingen, da sie ihm nicht zeigen wollte, dass sie seinem Charme wirklich verfallen war. Sein Grinsen wuchs. „Gib es zu Rose.“ „Gib du es doch zu Scorpius.“ Sie hatte genau so viel Durchhaltevermögen. Stur blickte sie hoch, in seine Augen. Scorpius überlegte eine Weile. Grinsend, während er den Blick weiter auf ihren Augen heftete. Diese Frau machte ihn wahnsinnig, immer musste sie das letzte Wort haben. „Ich war vorgestern so eifersüchtig, dass es mit mir durch gegangen ist.“ Die Worte brachten Rose zum strahlen. Das Verlangen ihn zu spüren war nicht mehr zu aushalten. Zaghaft legte sie ihre Arme um seinen Körper und drückte sich an ihn, um die letzte Entfernung zu überwinden. „Du warst eifersüchtig?“, sie schmunzelte in seine Brust hinein. „Rasend.“, erwiderte er knapp und küsste leicht ihren Kopf. „Willst du mir wirklich weiß machen, dass es dir noch nie aufgefallen ist, wenn ich eifersüchtig war?“ Rose schüttelte wage den Kopf. „Und nun? Wie soll es weiter gehen?“, fragte sie daraufhin. Sie fürchtete die Antwort. „Ich will nicht mehr eifersüchtig sein müssen.“ „Du hast gerade ziemlich viel von deinem Stolz verloren.“ „Passt schon.“ Rose lächelte, nahm den Kopf von seiner Brust und legte ihre Lippen auf seine. Sie wusste, dass sie nie wieder was anderes tun wollte, denn sie gehörte einfach an seine Seite. Sie war seinem Charme verfallen. Das war eindeutig. Sie war über sich selbst verwundert wie schnell aus Hass Liebe werden konnte. So plötzlich vertraute sie ihm alles an, ihre Lippen, ihren Verstand, ihren Körper und ihr Herz, wo sie eine Woche zuvor alles an ihm fürchtete. Nichts war atemberaubender als bei ihm zu sein. Nichts war erregender und fesselnder. Es kam einer Sucht nah, die schon immer vorhanden war. Seit der ersten Begegnung. ******* Albus platzierte sich neben seiner Schwester und Maybel, die immer noch am Essen waren. „Wo hast du Rose gelassen?“ Lily zeigte mit der Gabel auf ihren Bruder. Zog misstrauisch eine Augenbraue hoch. „Sie hatte noch was zu klären.“ „Aha.“ „Was gibt’s neues Lils?“ Er lächelte seine Schwester an. „Nichts Besonderes… Was ist los mit dir?“ „Was soll sein?“ „Du bist so merkwürdig.“ Albus Potter war nervös. Der Grund für seine Nervosität kam gerade durch die Halle geschwebt. Sie war gerade dabei, diese zu verlassen. Besser so. Für ihn. Für sie. „Hey, Dome! Warte.“ Lily war aufgesprungen und winkte ihre Cousine zu. Albus verdrehte die Augen. So gerne er seine Schwester mochte, in diesem Moment hätte er am liebsten in ihr hübsches Gesicht eingeschlagen. Seine kleine Schwester hatte das Naturtalent, Ärger zu provozieren. Dominique schien mit sich zu harren. Schritt jedoch elegant und verführerisch auf den Gryffindortisch zu. „Was ist los Lily?“ Ihr Ozean blauen Augen musterten nur ihre Cousine. So fest als könnten sie nichts anderes wahrnehmen. „Victoire hat mir mein Geburtstagsgeschenk bereits geschickt und da ist auch ein Päckchen für dich dabei. Soll ich es dir später vorbei bringen?“ Dominique nickte kurz. „Alles in Ordnung bei dir Domi?“ Lily tätschelte die Hand der Blonden. Sie sah nicht gut aus. „Ja alles bestens. Wir sehen uns dann später.“ Sie drehte sich um. Verließ zu schnell die Halle. Ihre Schritte hallten lange nach. „Blöde…“ Albus war aufgesprungen und bevor Lily verstand was vor sich ging war er ebenfalls aus der Halle verschwunden. Lily und Maybel zuckten mit den Schultern. Widmeten sich weiterhin ihrem Essen, denn das war interessanter. „Warte!“, zischte Albus und hielt die Blonde an ihrem Handgelenk fest. „Was willst du?“ Er zog sie mit sich, denn der Flur war zu belebt. Sanft drückte er sie in einen Klassenraum und schloss die Tür hinter sich. „Was willst du Al?“, wiederholte sie bissig. Albus trat langsam durch die Klasse und setzte sich auf einen Tisch. Dominique lehnte an einem Fenster. Der Abstand zwischen ihnen war so groß, wie es der Raum zuließ. Das Mädchen zitterte leicht. „Warst du so besoffen, dass du es nicht mehr weißt?“ Er zog eine Augenbraue hoch. Betrachtete sie. Er war gereizt aufgrund ihres Verhaltens. „Natürlich weiß ich es!“ Sie verengte die Augen und musterte ihn voller Hass. Sie schwiegen eine Weile. Ein grausames Schweigen „Lass uns einfach so tun als wäre nicht passiert Al. Es war ein Ausrutscher.“ „Wer ignoriert mich denn? Von mir aus können wir so tun als wäre nichts.“ „Gut, ich werde dich auch nicht ignorieren.“ Er lächelte sie leicht verletzt an. „Wenn deine Abende immer so Ende, solltest du den Schnaps besser weg lassen.“ Sie stemmte die Hände in die Hüften. „Willst du etwa sagen, dass es meine Schuld war, Potter?“ „Natürlich! Du bist mir doch um den Hals gefallen als hättest du es dringend nötig.“ „Ach so war das. Gut zu wissen, dass ich den unverdorbenen, kleinen, unschuldigen Albus Potter verführt habe.“ Sie bemitleidete ihn gespielt. „Du bist ein scheiß Heuchler Potter.“ Sie war sauer. Das bemerkte er schon, als sie ihn Potter nannte. Es war eine schlechte Angewohnheit der Weasley Frauen, Männer im wütenden Zustand bei ihrem Familiennamen zu nennen. Er zeigte mit dem Finger auf sich. „Wieso bin ich denn ein Heuchler?“ „Weil du jetzt so tust, als wäre alles meine Schuld. Wer hat mich denn ins Zimmer gezerrt? Wer hat mich ausgezogen? Wag es ja nicht mich als die böse darzustellen, die ihren jüngeren Cousin verführt.“ Die Blonde stellte sich dicht vor ihm. Ihre Worte klangen drohend. Doch sie hatten nicht die Wirkung die sie erzielen sollten. „Tu ich nicht.“ Gab er schmunzelnd zu. „Aber Dome…“ Er lehnte sich ein Stück vor. Seine Lippen streiften ihren Hals. Sie versteifte sich. Sofort schossen ihr die Gedanken an die letzte Nach in den Kopf. Sie hielt den Atem an. Biss auf ihre Backe. Nein, nein, das durfte nicht noch ein Mal passieren. Sie spürte seinen Atem auf ihrem Hals. „Du bist die Heuchlerin.“ Er entzog sein Gesicht. Sprang vom Tisch auf. Verließ grinsend den Klasseraum. Und er hinterließ nur eine verwirrte, regungslose Dominique zurück. Kapitel 6: Leidenschaft ----------------------- So endlich bin ich dazu gekommen das nächste Kapitel zu posten. Tut mir leid, dass es länger gedauert hatte, aber ich musste so viel arbeiten. Dieses Kapitel ist wieder ein mal etwas kürzer und der Inhalt besteht mehr aus Gesprächen, als Taten, aber das nächste Kapitel folgt dafür dann schon heute Abend oder morgen. Ich wünsch euch viel Spaß beim lesen. Rose Weasley öffnete die verschlafenen Augen einen Spalt. Sie drehte sich, wie jeden morgen zwangsläufig auf die Seite. Normalerweise erwachte sie viel zu früh und musste sich zwingen weiter zu schlafen. Doch diese Mal war es anders. Alles war anders, ihre Situation, ihre Gefühle und ihr Körper. Bei der Drehung stieß sie mit etwas zusammen. Ein warmer Körper. Eine nackte, warme Brust. Sie fuhr mit der Hand die Konturen nach. Die Brust senkte und hob sich harmonisch. Das Licht strahlte auf die perfekte Haut. Die Mittagssonne erleuchtete seinen blassen Teint. Das Mädchen erschrak plötzlich. Mittagssonne? Sie sprang auf. Versuchte die müden Augen komplett Aufzureißen „Scorpius! Wach auf, der Unterricht hat lange begonnen.“ Der angesprochene drehte sich verschlafen auf die andere Seite und Rose riss sofort die Decke von ihm um ihren nackten Körper in diese einzuwickeln. „Komm schon wach auf“, sie rüttelte mit alle Kraft an seinen Schultern, doch es schien ihn nicht zu stören. Erst nach einer Weile öffnete er die Augen und sah in das panische Gesicht des Mädchens. „Komm her“, flüsterte er mit heiserer Stimme und zog sie zu sich, sodass sie auf seiner Brust landete. „Scorp, der Unterricht“, fuchtelte sie wild mit den Armen und versuchte wieder auf zu stehen. „Wir sind heute ausnahmsweise ein Mal krank“, gab er grinsend wieder und drückte ihr einen leichten Kuss auf die Wange auf. Die Weasley gab sofort auf. Sie schmolz in seinen Armen zusammen. Bemitleidenswert. Ein anderes Wort fiel ihr für ihr Benehmen nicht ein. Er konnte sie zu schnell überreden. „Du hast schlechten Einfluss auf mich, Malfoy.“ Der Blonde grinste und widmete sich weiter ihrem Hals. Sie hatte ihm alles geschenkt ohne darüber nach zu denken, ohne nur einen Moment zu zweifeln, denn wenn es um ihn ging funktionierte ihr grandioser Verstand nicht. In seiner Nähe besaß sie keinen Verstand. So war es schon immer und so würde es wahrscheinlich auch immer bleiben. Das einzige was in seiner Nähe funktionierte, waren ihre Triebe. Jämmerlicher Sinnesrausch und Begierde. Für Rose Weasley Taten, die sie nie verstanden hatte. „Wo ist Albus die ganze Nacht eigentlich gewesen?“, fragte sie plötzlich und deutete auf das leere Bett. Scorpius grinste in ihren Hals hinein. „Er hat ein gutes Gespür dafür, wann er sich einen anderen Schlafplatz suchen muss.“ Das Mädchen verzog angestrengt das Gesicht. „Ach stimmt ja, kommt bei euch ja ziemlich oft vor.“ Rose wurde sofort wütend, als sie daran dachte, wie viele Frauen er vor ihr so küsste. Wie viele zu dem Vergnügen kamen sein Bett zu teilen. Wie viele ihn berühren durften. Sie war nicht auf ihn zornig, nein ganz im Gegenteil. Sie war Schuld. Sie wollte nie wahr haben, dass sie in ihn verliebt war. Sie hatte tagelang in der Bücherei gesessen, während normale Menschen sich amüsierten wie es sich gehörte. Sie hatte es sich selbst zu zuschreiben. Es verletzte sie, mehr als alles andere. „Rose, denk nicht an so was.“ Dem Blonden war ihr verletzter Ausdruck nicht entgangen. Sie versuchte es so gut es ging zu verbergen, doch er kannte sie zu gut. Er kannte jede Regung ihres Gesichtes und die dazugehörigen Launen. „Du bist die erste…in die ich...“, er stotterte Worte suchend. Was war es eigentlich? Ein Malfoy verliebte sich nicht. Er ließ sich lieben. Die Worte seines Vaters. Doch er konnte nicht leugnen, dass es eindeutig über das gewöhnliche Mögen und Anziehend finden hinausging. Das Mädchen hatte verstanden ohne, dass er zu Ende sprach. „Wie lange schon?“, wollte sie schmunzelnd wissen. Scorpius hielt mit dem Küssen inne und überlegte angestrengt „Lange.“ Rose musterte ihn. „Was heißt lange?“ „Keine Ahnung. Lange, eben. Aber so richtig verstanden und zugegeben hab ich es erst wohl vorgestern.“ Sie schwiegen eine Weile. Versunken in ihren Gedanken. „Weißt du was das schlimmste dabei war all die Jahre in deiner Nähe zu sein?“, fragte er schließlich lächelnd und als Rose den Kopf schüttelte fuhr er lachend fort. „Zu wissen, dass man dich nie bekommen würde und du letztendlich bei irgend einem Trottel landest, den ich umbringen würde.“ Es war keine amüsante Tatsache. Er meinte es ernst. Todernst. Rose lachte melodisch auf und drückte sich an seine Brust. Er war ironisch wie sie über seine Witze plötzlich lachen konnte, wo sie einige Tage zuvor jeden dafür gehasst hatte, der ihn nur ein Stückchen amüsant fand. Scorpius lächelte ebenfalls. Ihm fielen plötzliche die vielen kleinen unbedeutenden, nebensächlichen Dinge ein, die er damals nicht besonders amüsant fand. „Und dann gab es noch die letzten Weihnachtsferien, wo du mir das Leben unnötig schwer gemacht hast.“ Rose zog fragend die geschwungene Augenbraue in die Höhe. „Dauernd bist du in deinem kleinen, durchsichtigen Nachthemdchen vor mir stolziert. Ich musste mich wirklich zusammen reißen.“ „Oh… es war durchsichtig?“, fragte Rose etwas beschämt, da sie daran dachte wie oft Scorpius sie in diesem gesehen hatte. Der Blonde nickte heftig mit dem Kopf „ Oh ja. Ich war kurz davor, die Potters zu verlassen, aber dann bist du ja wieder nach Hause.“ „Ja weil mein Vater nicht wollte, dass ich mit einem Malfoy unter einem Dach schlafe. Wenn er jetzt wüsste, dass ich mit dir in einem Bett geschlafen habe.“ „Das würde ihn wenig stören, wenn er wüsste was wir getan haben…und wiederholen sollten.“ Er zog eine Augenbraue hoch und riss die Decke von ihrem Körper. Rose quiekte leise als er sie hoch stemmte und auf sich legte. „Scorpius?“ „Hmm?“ Sie gab ihm einen leichten Kuss und betrachtete sein makelloses Gesicht. „Wie geht es weiter?“ Er schwieg. Musterte sie. „…Du hast die Wahl.“ „Meine Wahl wäre unangebracht.“ „Rose…“ „Sag mir was du willst.“ Sie unterbrach ihn und musterte seine Regungen ausgiebig. „Wir könnten es ja probieren.“ „Scorpius, du weißt besser als ich, was unsere Väter davon halten würden.“ „Sie müssen es ja nicht wissen.“ „Wie meinst du das?“ Er strich leicht über ihren Hals. „Wir könnten diskret vorgehen.“ „Du meinst wir sollten heimlich eine Beziehung führen?“ Zweifelnd legte sie die Stirn in Falten. „Ja, so in etwa.“ „Man, du weißt wirklich, was eine Frau hören möchte. “ Sie lachte leise. In diesem Moment war sie wunschlos, leichtblütig und sorgenlos. Sie war vom Glück begünstigt…dachte sie. Sie ahnte nicht in was für eine Seifenblasenwelt sie eingetaucht war. ************* „ROSE WEASLEY? Wo warst du die ganze Nacht und den ganze Tag über?“, fragte die wütende Stimme von Maybel, als Rose Abends ihr Zimmer betrat. Rose hatte sich noch keine Ausrede erfinden können und winkte nur ab. „Unwichtig“, sagte sie und setzte sich auf ihr Bett. Sie vermisste Scorpius, ihren unterschwelligen Freund, bereits jetzt schon, obwohl es fünf Minuten her war, dass sie sich verabschiedet hatten. „Rose! Du warst den ganzen Tag nicht in der Schule, du warst die letzte Nacht nicht hier und jetzt erzähl was passiert ist.“ „May, beruhige dich. Es ist alles gut. Ich will einfach nicht darüber reden.“ Maybel Longbottom war aufgebracht. Nicht nur die rote Farbe, die ihren sonstigen rosa Teint verdeckte, verriet sie. Nein etwas anderes zeigte Rose, dass sie sie am liebsten umgebracht hätte. Es war die Tatsache, dass ihre Augen drohten aus den Höhlen zu fallen. Sie hatte Ähnlichkeiten mit einem Fisch. Für Menschen, die sie nicht kannten, sah sie mehr als beängstigend aus. Doch eine Rose Weasley konnte dies nicht schocken. „Spinnst du jetzt? Wo warst du? Ich hab mir Sorgen gemacht du dumme Kuh und du willst mir nicht sagen wo du warst?“ Rose sprang aus dem Bett, legte einen Finger auf die Lippen und mit einem Zucker süßen Lächeln flüsterte sie: „Geheim.“ Sie verließ ihr Schlafzimmer und steuerte das Zimmer von Lily Potter an in dem Wissen, dass Maybel tobte und es ihr ewig nach tragen würde. Sie brauchte unbedingt jemanden dem sie es erzählen konnte und da Albus es wusste, durfte Lily es auch erfahren. „Herein.“, hörte sie ihre schöne Stimme hinter der Tür nachdem sie geklopft hatte. „Rose! Na endlich, Maybel und ich sind vor Sorge fast umgekommen. Alles in Ordnung?“ Rose nickte leicht. Lily brauchte nicht lange um ihren Gesichtsausdruck einzuschätzen. Es war nichts Fürchterliches passiert. Nicht was ihr Sorgen bereitete. Nein im Gegenteil, sie wirkte besonnen und…glücklich. Die Cousinen nahmen in der Mitte des Zimmers auf dem Boden Platz. „Also?“, fragte Lily mit Nachdruck. Sie war neugierig. Eine Eigenschaft, die schon immer ihren Charakter beeinflusste. „Lily… was ich erzähle musst du unbedingt für dich behalten, ich bezweifle zwar, dass du es weiter erzählst, aber es ist wichtig. Albus weiß bisher nur davon, also erlaube ich es mir es dir auch zu erzählen, denn irgendjemanden muss ich es erzählen sonst werde ich wahnsinnig.“ „Schieß los, spann mich nicht so auf die Folter. Wo warst du?“ Rose atmete tief ein. Sie wusste nicht ob sie richtig handelte. Doch niemanden vertraute sie mehr als ihrer Cousine und Albus. „Ich hab die Nacht, mit…Scorpius verbracht. Und den Tag auch.“ Die junge Potter legte die Stirn in Falten. Wieso sollte Rose Weasley freiwillig eine Nacht mit Scorpius Malfoy verbringen? Und was konnten sie tun, mit der Ausnahme sich die Köpfe einzuschlagen? Lily Potter war alles andere als Naiv, doch wenn man die Worte: Rose Scorpius und Nacht, in einem Satz brachte, ergab es weniger Sinn als wenn ihr jemand sagte Merlin spiele Quidditch mit Wackelpudding und Kürbissaft. „Ich verstehe nicht ganz Rose… wieso?“ Die Stirn der kleinen war mit so vielen Falten übersät, dass sie einem kleinen Mops glich. Rose lächelte zaghaft. „Weil wir irgendwie zusammen sind. Und ich ganz schlimm in ihn verliebt bin.“ Lily lachte heiter auf, rieb sich die Tränen aus den Augenwinkeln. Guter Scherz. Sie wartete darauf, dass Rose: REINGELEGT, schrie doch sie tat es nicht. Lily Luna Potter entgleisten die Züge. Sie merkte nicht wie ihr der Mund aufklappte und sich ihre Augen weiteten. Sie betrachtete das verlegene Mädchen vor sich. Nichts war abwegiger als die Vorstellung Rose in Scorpius Armen zu sehen. Jeder anderen hätte sie es zugetraut, doch Rose? Ausgeschlossen. Ein Phänomen das es nicht geben durfte. Ihre Augen leuchteten als sie von ihm sprach. Ihre Wangen färbten sich leicht rot. Sie log nicht. Ganz und gar nicht. Es gab zwei Möglichkeiten für Lily Potter. Die erste war sie war durchgedreht und fantasierte auf das übelste. Langsam huschten ihre Augen durch den Raum, in der Sorge Dinge zu sehen, die sie nicht sehen sollte. Elfen die sich mit Eulen paarten. Kleine Glitzersterne. Und ihre toten Großeltern. Doch nichts davon war da. Zu ihrem Glück. Zweite Möglichkeit, Rose war durchgedreht. „Ihr habt was miteinander?“, brachte Lily schließlich stotternd heraus. Rose strich nervös ihren Rock glatt. Mied den Blickkontakt zu der Schwarzhaarigen. „Ja seit gestern. Al hat mich doch abgeholt und zu ihm gebracht und denn haben wir uns…unterhalten.“ „Und du bist wirklich in ihn verliebt? Sonst habt ihr euch doch nur gestritten.“ „Was sich liebt, das neckt sich, wie es so schön heißt“, sprach Rose und blickte Lily entschuldigend an, da sie die Enttäuschung der kleinen bemerkte. „Versteh mich nicht falsch, ich mag Scorpius, aber ich kann das nicht so recht glauben. Ihr zankt euch wie die Gnome und dann fallt ihr übereinander her?“ „Ja so in der Art.“ Nachdem Rose ihr ausführlich alles erklärte, jedes Gespräch und jedes Problem, verabschiedete sie sich und ging in ihr Zimmer. Maybel widmete sie, wie erwartet keines Blickes, als sie sich ins Bett legte und schnell einschlief. *********** Es war windig und kalt. Der heftige Schnee trug auch nicht fiel dazu bei, dass die Slytherin Quidditch Mannschaft es leichter hatte zu trainieren. Albus Potter hatte Probleme sich auf seinen Besen zu halten, so wie viele andere aus seinem Team. Gelangweilt betrachtete er in der Luft, wie Scorpius einen der Treiber anschrie. Er verstand kein Wort, da er zu weit entfernt war, doch alleine das Gesicht des Angeschrieenen war mehr als amüsant. Nach einer halben Ewigkeit löste sich der Blonde, von dem Treiber und blickte kurz wütend über seine restliche Mannschaft. Als sein Blick den von Albus traf grinste er. Albus kannte dieses Grinsen. Ein höhnisches, hinterhältiges, dreckiges Grinsen. Albus verstand nicht so recht was ihn dazu brachte dieses raus zu holen. Doch als Scorpius kurz und unauffällig mit dem Kopf gen Tribüne nickte, wurde es ihm bewusst. Er konnte sich ebenfalls kein dreckiges Grinsen verkneifen. Engelsgleich, saß eine junge Frau auf der Tribüne. Nur mit einem Trenchcoat bekleidet, saß sie in der Kälte und regte sich nicht, als wäre sie eine Statue einer Göttin. Ihre Augen folgten flink dem Geschehen. Den Potter, schien sie nicht zu bemerken. Aber es sah nur so aus. „Hey Dome das ist ja nett, dass du auf uns gewartete hast.“ Scorpius grinste das Mädchen an, nachdem er und Albus aus der Dusche kamen. Sie lehnte an der Tür. Zart und verletzlich. „Ich hab ganz bestimmt nicht auf euch gewartet“, keifte sie zurück und musterte unauffällig den Schwarzhaarigen, der vor sich hin grinste. „Auf wen wartest du denn sonst?“ Albus trat einen Schritt näher und betrachtete ihr störrisches Gesicht. Sie zögerte einen Moment, lächelte schließlich und zeiget mit dem Finger hinter Albus. „Auf ihn, entschuldigt ihr uns bitte.“ Dominique trat an Albus vorbei, berührte ihn leicht mit der Schulter. Finley Brisk, der Treiber den Scorpius eine Weile vorher zu Schnecke gemacht hatte stand nun vor ihnen und grinste Dominique über beide Ohren an. Sie schenkte ihm ein umwerfendes Lächeln und klammerte sich an seinen Arm. „Du hast toll gespielt“, kicherte sie gekonnt wie immer. Albus musste sich den Würgereiz verkneifen, als sie turtelnd an ihm vorbei schritten und die beiden jungen Männer alleine zurück ließen. Scorpius lachte und haute seinem Freund bemitleidenswert auf die Schulter. „Ist das nicht blamabel, wenn deine Frau von Brisk abgeführt wird?“ Albus knurrte leise. „Das was sie kann, kann ich schon lange. Sie wird schon sehen was sie von diesen Spielchen hat.“ Albus lehnte gegen die Wand in der Eulerei. Es konnte sich nur um Sekunden handeln, bis Dominique hier auftauchte. Jeden Abend schrieb sie penibel einen Brief an ihre Eltern um ihnen mitzuteilen, dass sie noch lebte und es ihr gut ging. Denn ihre Eltern fürchteten tag täglich, sie könnte Dummheiten anstellen, da sie nicht so perfekt und vorbildlich wie ihre ältere Schwester Victoire war. Auf die Sekunde genau hörte er Schritte. Leise, elegante. Es konnte nur sie sein. „Albus“, stellte sie erstaunt fest, nachdem sie um die Ecke gebogen war. Der Potter warf ihr einen flüchtigen Blick zu, als würde sie ihn nicht interessieren. Er zog ein letztes Mal an seiner Zigarette und warf sie dann aus dem Fenster. „Was willst du hier?“ Sie band ihren Brief an ihre braune Eule. Ihre Hände zitterten, doch zu ihrem Glück sah er es nicht. „Ich wollte nur rauchen.“ „Und das musst du ausgerechnet hier machen?“ „Ja.“ Sie gab ihrer Eule einige Kekse bevor sie, sie los schickte. Nun hatte sie nichts mehr woran sie ihren Blick heften konnte. Gezwungenerweise drehte sie sich zu ihm um, der sie musterte. „Brisk also, hmm?“ Er lächelte ihr zu. Doch sie vernahm das Lächeln nicht als eine angenehme Geste. Sein Lächeln in diesem Zusammenhang war nichts weiter, als Hohn und pure Herabwürdigung. „Auch wenn, sollte es dich einen Dreck interessieren.“ Sie blickte auf den Boden vor sich. Sogar dieser beschissene Boden war schöner anzusehen als sein vorwurfsvolles Gesicht. Brisk interessierte sie kein Stück. Sie wollte ihm nur beweisen, dass sie keine Gefühle für ihn hatte. Und nun hatte sie den Salat. Er schmunzelte weiter. „Es interessiert mich sehr wohl, was meine Cousine so treibt.“ „Mit wem meinst du wohl“, sie starrte ihm entgegen, doch konnte sie sein Vergnügen nicht nachvollziehen. Es war ihr unangenehm in seiner Nähe zu sein. Nach den Sachen die getan und gesagt wurden. Langsam trat sie ans Fenster und lehnte sich etwas raus um die kalte Luft in ihre schreienden Lungen zu lassen. Sie bemerkte wie er sich bewegte. Hoffte er würde einfach gehen, ohne ihr das Leben schwer zu machen. Doch stattdessen, spürte sie zwei warme Hände an ihrem Hals, die ihre Haare zur Seite schoben. Sie drehte sich nicht um. Atmete weiter die kalte Luft ein. Ihre Hände hielten sich verkrampft an der Wand vor ihr fest. Langsam streiften seine Lippen ihren Hals. Die junge Frau hielt jegliches Geräusch zurück, das ihre Kehle zu verlassen drohte. Starr blickte sie nach vorne, wollt ihm nicht zeigen, dass es ihr gefiel und dass sie mehr wollte. Sie drehte sich unter seinen Händen um und blickte in sein Gesicht. Sie versuchte es genervt und teilnahmslos aussehen zu lassen. „Al“, fing sie an. Doch der junge Potter senkte seinen Blick und betrachtete die Uhr an seiner Hand. „Oh, tut mir Leid muss jetzt los. Hab noch eine Verabredung. Du weißt ja das Frauen nicht gerne warten“ Er zwinkerte ihr zu. Und mit einem „Wir sehen uns“, verließ er den Raum endgültig und ließ sie wieder einmal stehen. Zum zweiten und nicht zum letzten Mal. Kapitel 7: Leid --------------- Feertig :-) Habe jetzte Urlaub und viiiieeeel Zeit mich dieser Geschichte zu widmen :D also wird es die nächsten Tage bestimmt noch ein paar Kapitel geben. Viel Spaß Rose kippte etwas Tinktur in den Kessel und wartete darauf, dass sich dieser von einer blauen Flüssigkeit zu einer gelben Veränderte. Der alte Slughorn ging rum und betrachtete alle Tränke, bei Rose´ blieb er stehen „Gut Miss Weasley. Perfekte Konsistenz.“ Meredith, Rose´ zweite Zimmergenossin blickte in ihren Kessel und schnaubte eifersüchtig. „Maybel ist ganz schön sauer auf dich. Ihr solltet euch schnell wieder vertragen, du weiß wie unausstehlich sie werden kann Rose.“ Die Weasley nickte stumm, denn sie war nicht daran Interessiert über Maybel zu reden. Sie war mit anderen Dingen beschäftigt. Dingen die nicht aussahen wie Maybel Longbottom. Ihre Gedanken kreisten mit 200 km die Sekunde um eine andere Person die nur einige Reihen weiter saß. Scorpius lag mit dem Kopf auf der Tischplatte und ließ seine Arme baumeln. Er war eindeutig gelangweilt. Seine Augen hielt er geschlossen, unterhielt sich jedoch leise mit Albus und einem anderen Slytherin. Rose seufzte leise, denn sie hätte ihn am liebsten auf der Stelle geküsst. Sie war verliebt. Ein schreckliches Gefühl, wie sie fand. Dauernd rumorte es in ihrem Magen, als müsste sie sich übergeben. Sie lief seit Tagen mit einem Dauergrinsen durch die Schule, was mehr als absonderlich war. Sie hasste Menschen mit einem ewigen dämlichen Grinsen auf dem Gesicht. Meistens hielt sie solche Menschen für krankhaft oder albern. Kein normaler Mensch, der die Welt sah in der sie lebten konnten alles amüsant finden. Nichts an dem Leben war komisch. Ja, Rose Weasley war ein unglaublicher Zyniker. Weswegen es ihr umso schwerer fiel, diese merkwürdigen Gefühle zuzulassen. Doch sie hatte gemerkt, dass sie sich nicht gegen diese wehren konnte. Sie war einfach glücklich und gleichzeitig fühlte sie sich krankhaft und albern. „Mister Malfoy, war die Nacht zu anstrengend oder wieso schlafen sie in meinem Unterricht.“ Ein lauter Knall. Professor Slughorn hatte mit der Faust auf den Tisch von Scorpius geschlagen. So laut, dass jeder wach war. Der Blonde hob sofort den Kopf und blickte in die strengen Augen seines Lehrers. „Nein, Professor, tut mir Leid. Kommt nicht wieder vor.“ „Das hoffe ich für sie, sie sitzen heute um Vier Uhr bei mir nach.“ Scorpius verengte seine Lippen zu einem Strich und nickte unterwürfig. Rose seufzte wieder einmal und warf einige Wurzeln in ihren Trank. Etwas war jedoch ungewöhnlich. Etwas stimmte nicht mit der Konsistenz und der Farbe. Rose beugte sich über ihren Trank um diesen näher zu betrachten. Sie hatte noch nie einen Fehler gemacht. Ihre Zaubertränke waren die besten. Doch aus ihrem Kessel stieg Rauch auf. Rose riss erschrocken die Augen auf. Das war eindeutig falsch. Es folgte eine laute Explosion. Rose wischte wütend über ihr Gesicht, nachdem der Rauch verschwand. Der grüne schleimige Trank war in ihrem Gesicht und auf ihrer Uniform verteilt. Rose blickte in viele entsetzte Gesichter. „Miss Weasley, sie können Mister Malfoy gleich Gesellschaft leisten beim Nachsitzen. NIEMALS darf eine Pfefferminz Blüte zu so einem Trank dazu gegeben werden. 20 Punkte Abzug für Gryffindor für ihre Unaufmerksamkeit, ich bin mehr als enttäuscht so was sollten sie doch wissen Miss Weasley, sie kommen doch ganz nach ihrer Mutter.“ Der alte Professor warf ihr einen enttäuschten Blick zu. Sie war sein Liebling. Ein Mädchen was alles beherrschte. „Und Mister Potter, lachen sie nicht so blöd, sonst können sie den beiden auch Gesellschaft leisten.“ Albus verstummte, grinste jedoch weiter vor sich hin. „Am besten wir beenden die Stunde, mehr Ärger verträgt mein altes Herz wirklich nicht.“ Er drehte sich theatralisch weg und verließ den Kerker durch eine Hintertür. Rose wartete an der Tür auf Albus und Scorpius, die beide freudig auf sie zukamen. „Das solltest du öfters machen Rosi, dann lässt der Alte uns öfters früher raus“, freute sich Albus und küsste seine Cousine zum dank auf die Stirn. Rose verdrehte die Augen. „Hey Mr. Malfoy“, sagte sie schließlich und blickte dem schönsten Mann entgegen, den sie je gesehen hatte. „Hi, Miss Wiesel.“ Scorpius legte grinsend einen Arm um ihre Schulter und zog sie Albus und sich hinterher. „Findest du das nicht etwas auffällig?“, flüsterte Rose panisch nachdem sie einige wütende Blicke von eifersüchtigen Furien kassierte. „Wieso? Mit Lily lauf ich dauernd so rum. Ihr seid eben Verwandte von meinem besten Freund.“ „Ja aber mit Lily hast du dich bis vor kurzem auch nicht wie ein Kesselflicker gezankt.“ Einsichtig ließ Scorpius den Arm sinken „Na wenigstens wird nachsitzen nicht langweilig“, er zwinkerte ihr zu und brachte sie zum lächeln. Ihr Herz sprang wieder im Kreis. „Kommt Leute, sonst verhungere ich gleich“, schrie Albus durch den Flur und krümmte sich, als würde er gleich wirklich umkippen. „Ja geh schon mal mit ihm vor, ich will mein Gesicht noch waschen. Wir sehen uns dann später beim Nachsitzen.“ „Okay.“ Scorpius bückte sich etwas und wollte ihr einen flüchtigen Kuss geben, als ihm plötzlich bewusst wurde, dass sie mitten im belebten Flur standen. „Ja, bis später“, lenkte er schnell ab und ging Albus hinterher. ******** „Kommst du noch mit?“, fragte der Blonde, nachdem sie drei Stunden im Kerker abgesessen hatten. Er wartete auf keine Antwort, sondern zog sie schon mit sich. In seinem und Albus Zimmer ließ sie ihren Umhang sinken. Der Potter lag auf seinem Bett und spielte mit einem Scherzartikel, aus Weasleys Laden der Rose unbekannt war. „Hi“, sagte er desinteressiert und blickte nicht von seinem Spielzeug auf. Scorpius legte sich erschöpft auf sein Bett und winkte Rose mit einem Finger zu sich. Rose legte sich wie gewohnt an seine Brust, wo sie schon eine Kuhle von ihrem Kopf vermutete. „Ich kann mich nicht mehr auf den Unterricht konzentrieren, ich sitze und starre nur. Ich habe heute kein Wort von den Lehrern mitbekommen“, flüsterte sie leise, sodass er sie nur hören konnte. Eine Tatsache die, sie schwer mitnahm. Scorpius zog sie dichter zu sich und küsste sie auf den Kopf. „Wie gesagt, du bist so was von meinem Malfoy Charme verfallen.“ „Du spinnst. Ich kann mich nicht konzentrieren, weil mir jedes Mal durch den Kopf geht, wie ich so was schreckliches tun konnte mit dir zusammen kommen.“ „Selber Schuld Wiesel. Du wirst mich nicht mehr los.“ Er grinste sie egozentrisch an. Sie verzog angewidert das Gesicht und drückte sich näher an ihn. „Was macht ihr da?“ Albus Potter hatte sich erhoben und betrachtete die beiden, misstrauisch. „Lasst das, nicht wenn ich da bin, das ist ja pervers. Ich will eure Unzucht nicht sehen.“ Rose schmiss lachend ein Kissen nach ihm. „Spinn nicht Potter hast du keine anderen Dinge zu tun?“ „Dasselbe könnte ich dich auch fragen liebste Cousine.“ ********** Die nächsten Zwei Wochen verliefen schleppend. Jedes Mal wenn Rose nicht bei Scorpius sein konnte, verging die Zeit so gut wie nicht. Bis tief in die Nächte war sie bei ihnen im Zimmer, kehrte jedoch immer wieder zurück um Maybel keinen weiteren Grund zur Besorgnis zu geben. Diese sprach immer noch nicht mit Rose, befürchtete jedoch, dass sie in schadhafte Sachen verwickelt wurde. Zu Albus großen erstaunen, nervte sich die beiden nach zwei Wochen immer noch nicht, im Gegenteil konnte sie nicht genug von einander bekommen. Scorpius war unausstehlich, wenn er Rose länger nicht zu Gesicht bekam und zart wie ein Lamm wenn sie wieder in seinem Armen war. Rose Weasleys Welt bestand weiter hin aus intakten Seifenblasen. Die durchlöcherten stieß sie einfach weg, in der Hoffnung sie würde verschwinden. ********** Laute Musik, drang aus dem Drei Besen. Eine junge Potter war der Mittelpunkt des Geschehens. „Herzlichen Glückwunsch Lilylein“, Rose nahm ihre Cousine in den Arm und erdrückte sie fast. „Hier das ist von Al, Scorp und mir.“ Rose überreichte das Geschenk an die Schwarzhaarige die schon etwas beschwipst zu sein schien. Mit zittrigen Händen nahm sie es entgegen. Albus umarmte seine Schwester nun ebenfalls, da er mit Rose und Scorpius eben erschienen war. Die Geburtstagsparty war bereits seit Stunden im Gange, doch die drei mussten noch länger nach sitzen, da ein Professor sie nachts im Flur erwischt hatte. „Schon vierzehn Lily, trotzdem solltest du es mit dem Feuerwhiskey nicht übertreiben, ja?“, er betrachtete seine Schwester mit Sorge und strich ihr vorsichtig, wie einem kleinen Kind über den Kopf. „Lass mich auch. Glückwunsch Kleine.“ Scorpius schubste Albus beiseite und umarmte Lily. „Daaaanke“, schrie Lily hysterisch, als sie das Geschenk ausgepackt hatte. Sie sprang noch ein Mal allen um den Hals und bedankte sich tausendmal. „Und schon irgendwelche interessanten Männer in Sicht Lily?“, fragte Rose beiläufig und stupste sie zwinkernd, mit dem Ellenbogen an. „Wie Männer? Sie ist noch viel zu jung für Männer. Bleib lieber bei deinen Puppen.“ Albus blickte misstrauisch von seiner Schwester zu seiner Cousine. Lily und Rose verfielen in einen Lachkrampf. Er liebte seine Schwester über alles, für sie würde er morden und da er wusste, wie die meisten Männer waren, hoffte er darauf, dass Lily sich niemals für diese interessieren würde. Zur Not könnte er ihr einen Mann aussuchen, wenn sie unbedingt darauf bestände. „Sie ist nur zwei Jahre jünger Al. Zu dieser Zeit hast du dich auch nicht mehr deinen Puppen gewidmet, jedenfalls nicht den unechten“, erwiderte Rose und nahm einen Schluck Butterbier von Lily. „Ich hol uns was“, sagte Scorpius sofort charmant und verschwand am Tresen. „Ja aber Lily und ich sind verschieden. Sie hat noch kein Interesse an Jungs.“ „Wenn du wüsstest“, sagte Rose leise und wünschte sie hätte es nicht gesagt. Während Albus sie böse und gleichzeitig panisch musterte, schlich Lily sich leise davon und versteckte sich in der Menge. „Was weißt du was ich nicht weiß Rosie?“ „Lily ist kein Kind mehr Al, außerdem guck sie dir mal an, sie ist hübsch und nett, meinst du nicht, dass da viele hinter her sind?“ „Wer ist hinter ihr her. Zeig mir einen einzigen und ich breche ihm die Finger.“ Er war der Bruder den sie sich immer wünschte, er brachte Sätze zu Stande, die Hugo niemals von sich geben würde. „Du bist wirklich paranoid.“ Rose winkte genervt ab und entdeckte Scorpius wie er mit drei Butterbier auf sie zukam. „Du bist ein Schatz“, sagte sie, stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Rose!“, gab Scorpius sofort erschrocken von sich und sie bemerkte augenblicklich ihren Fehler. Vorsichtig blickte sie sich um, ob es jemand gesehen hatte. Doch alle schienen mit ihren Alkohol und der Musik beschäftigt zu sein. „Ich hab es vergessen“, flüsterte sie leise. „Okay… vielleicht, sollten wir nicht die ganze Zeit zusammen sein.“ Rose nickte zustimmend. Ein schlechtes Gefühl breitete sich in der Magengegend aus. Scorpius blickte sich nach seinem Freund um. Doch dieser war bereits verschwunden. Er begab sich auf die Suche nach ihm. Albus saß in der hintersten Ecke und beobachtete aufmerksam ein Geschehen. Scorpius setzte sich dazu „Was gibt es da spannendes?“ Mit beleidigter und gleichzeitig gespielter weinerlicher Stimme gab Albus „Ich will wissen wer meine Schwester anmacht“, wieder. Scorpius lachte auf „Und deswegen beobachtest du sie jetzt den ganzen Abend? Ich kann dir sagen wer Interesse an ihr hat. Scamander schlawenzelt ständig um sie rum. Aber an deiner Stelle hätte ich andere Sorgen. Ich hab gerade da hinten eine Veela gesehen, die dich bestimmt mehr interessiert.“ Scorpius erhob sich haute seinen wütend schnaufenden Freund auf die Schulter und lief amüsiert weiter. Keine zwei Minuten später rannte ihm eine angetrunkene Maybel in die Arme. Er fing sie im letzte Moment auf, bevor sie vorn über kippte. „Dich habe ich gesucht Malfoy“, versuchte sie wütend zu sagen, lallte aber eher. „Was willst du denn?“ „Lass uns draußen reden. Ich hab nämlich ein Kätzchen zu rupfen.“ „Hühnchen meinst du. Ja komm“, sagte er schließlich und folgte ihr gelangweilt nach draußen. Die kalte Luft brachte Maybel für kurze Zeit wieder ihren Verstand. Auch wenn es in ihrem Fall nicht viel nützte. Denn sie benutzte diesen nur äußerst ungern. „Weißt du eigentlich was du angerichtet hast du Idiot?“ „Was genau meinst du denn?“, fragte der Größere amüsiert. „Na das mit Rose. Markus und sie wären so ein schönes Paar geworden und du funkst dazwischen. Ja er hat mir alles erzählt. Und jetzt hat Rose Angst es noch einmal bei ihm zu probieren, weil sie wahrscheinlich fürchtet, dass du es dann zerstörst.“ Lachend hörte Scorpius zu. Er versucht ein ernstes Gesicht aufzuziehen, doch die beste Freundin seiner Freundin, konnte man nicht ernst nehmen. „Das ist nicht witzig Malfoy. Jeden Abend weint sie sich wegen dir in den Schlaf. Du kennst sie ja nicht, aber sie hat sich komplett seit dem Abend verändert. Irgendetwas verschweigt sie mir.“ Scorpius Lachen verschwand augenblicklich. Eine eisige Gänsehaut überkam seinen Rücken und er spürte plötzlich wie kalt es war. „Sie weint sich in den Schlaf?“, fragte er noch einmal nach. „Ja, deswegen hab ich Markus geraten es noch Mal bei ihr zu probieren. Und diesmal lässt du deine Finger da raus. Hast du mich verstanden? Sonst bekommst du es mit mir zu tun.“ Sie versuchte ihm wütend mit dem Finger zu drohen, doch ihr unkontrollierter Finger schaffte es nur vor seinem Gesicht zu fuchteln. Scorpius ließ sie stehen und stapfte wütend wieder in das Lokal. Er versuchte Rose ausfindig zu machen, doch in dem Gedrängel fiel es ihm schwer überhaupt jemanden zu erkennen. Aufgebracht glitt er durch die Menge zu seinem Freund in der Hoffnung er hätte sie gesehen. Dieser zeigte mit dem Kopf nur eine Richtung, die Scorpius mit den Augen verfolgte und Rose glücklicherweise erkannte. Sie war nicht alleine. Markus redete wild auf sie ein. Rose warf Scorpius einen beruhigenden und bittenden Blick zu. Wütend ließ er sich neben Albus nieder. Seinen Augen entging jedoch keine Bewegung. „Bleib ruhig Scorp.“ Albus bemerkte seine Spannung und sein Problem die Fassung zu behalten. Die Hände des Slytherins ballten sich immer wieder. Nervös schlug er mit dem Fuß auf den Boden. „Was gibt es da großartig zu besprechen, sie soll ihm sagen dass er sich verpissen soll, sonst mach ich das gleich“ „Scorp, versau Lily nicht die Party. Bleib ruhig, Rose macht das schon.“ Rose bemerkte wie nervös Scorpius sie beobachtete und sie wusste, dass sie so schnell sie konnte Markus loswerden musste, denn sonst könnte er jeden Moment die Nerven verlieren. „Nein, Maybel hat es falsch verstanden, ich befürchte nicht das Malfoy dir was tut. Ich hab einfach kein Interesse“, so hart es klang sie musste ihn schnell loswerden, denn sonst würde Scorpius ihm wirklich etwas tun. Rose sah wie Albus auf Scorpius einredete, doch sie wusste er würde es nicht mehr lange aushalten. Er war nun mal zu sehr Malfoy. „Wenn er dir Angst macht, dann schwöre ich dir, dass er es mit mir zu tun bekommt.“ „Markus es liegt nicht an ihm! Maybel hat alles in den falschen Hals gekriegt!“ Sie wurde ebenfalls wütend. „Rose, letzt hast du dich doch so gut mit mir amüsiert. Du kannst mir nicht sagen, dass das Interesse von einem Tag auf den anderen nach gelassen hat.“ „Es war noch nie Interesse da, kapier das, ich fand es einfach nur nett mich mit dir zu unterhalten. Ich will jetzt nicht darüber diskutieren, das ist Lilys Party.“ Rose wollte vorbei schreiten. Weg von ihm. Weg von den Problemen. Doch Markus versperrte ihr den Weg indem er einen Arm gegen die Wand ausstreckte. „Markus, bitte lass es. Geh einfach.“ Sie flehte fast. Er spielte mit seinem Leben. „Nein! Ich will jetzt die Wahrheit wissen.“ Er legte seine Hände auf ihre Schultern und drehte sie mit Druck zu sich. Wieder ein Fehler, den er bereuen würde. Niemand, wirklich niemand durfte den Besitzt eines Malfoys mit Druck anfassen. Gerade als er etwas sagen wollte wurde er in die Luft gerissen. Sein Körper zuckte. Er wurde durch den Raum gewirbelt. Die Menge staunte und verfolgte seine Bewegungen. Einige Mädchen kreischten aufgebracht. Rose blickte ebenfalls hinterher. Schließlich polterte er mit voller Wucht gegen eine Wand, die am weitesten von Rose entfernt war. Rose Blick glitt sofort grimmig zu Scorpius der noch am Tisch saß und wütend seinen Zauberstab in die Tasche gleiten ließ. Die Musik verstummte sofort und alle drangen voller Panik zu Markus, um diesen zu begutachten. Etwas wackelig stand er auf und ließ sich von seinen Quidditch Groupies abklopfen. Rose stand immer nach starr auf ihren Platz und beobachtete die Meute. So plötzlich und doch vorhersehbar, spürte sie eine Hand an ihrem Arm, welcher sie hinterher zog. Sie ließ sich von dem Blondschopf ohne Widerworte mitschleppen. Scorpius betrat die Toiletten schloss die Tür hinter sich und deutet mit dem Zauberstab auf das Schloss. „Colloportus.“ Sofort fiel das Schloss in Riegel. Sie waren alleine. Rose lehnte sich gegen ein Waschbecken und betrachtete die Fliesen auf dem Boden, denn die Tränen in ihren Augen bannten sich ihren Weg. „Maybel hat mir eben was Interessantes erzählt“, sagte der Blonde schließlich und musterte sie verärgert. „Ach ja? Nicht nur dir, Markus hat sie auch einen Floh ins Ohr gesetzt. Das war eben wirklich nicht nötig.“ „Rose.“ Scorpius stellte sich vor sie und zog ihr Kinn hoch, damit sie ihn ansah. „Keine Sorge er überlebt es.“ Er schmunzelte leicht. „Darum geht es doch gar nicht, wieso kannst du es mich nicht einfach selbst regeln lasse. Meinst du nicht, dass sich jetzt jeder fragt wer ihn hat fliegen lassen.“ „Du kannst sagen, dass du es warst.“ Er strich ihr die Haarsträhnen aus dem Gesicht. Seufzte, als ihr zorniges und gleichzeitig verletztes Gesicht sich nicht veränderte. „Ich hab dich ja selbst machen lassen Rose. Aber als er dich nicht weg lassen wollte und dich angepackt hatte, na ja… du weißt. Ist ja auch egal. Darum geht es gar nicht ich wollte mit dir über etwas anderes reden… Maybel hat gesagt du weinst dich in den Schlaf.“ Rose riss ihr Kinn unter seinen Finger weg und starrte wieder auf den Boden. „Was ist los?“ „Du merkst auch gar nichts.“ „WAS DENN?“ Er hasste es nicht zu wissen wo von sie sprach. Und noch schlimmer war es nicht zu wissen, was sie zum weinen brachte. „Merkst du es nicht? Es wird nur noch schlimmer und schlimmer. Ich kann keine einzige normale Minute mit dir verbringen, wir werden nie normale Minuten verbringen können. Ich darf dich nicht anfassen und nicht mit dir reden wenn mir danach ist. Ich kann meinen Freundinnen nicht mal erklären wieso ich so glücklich bin.“ Sie spürte wie sich ihre Augen füllten. Ihr lief eine Träne die Wange hinunter. Scorpius entfernte sie mit dem Daumen. „Natürlich merke ich das. Weißt du wie nervös mich das macht, wenn er dich einfach so anfassen darf, ohne das gleich jemand aufmerksam auf euch wird oder das sich jemand sofort wundert. Es ist anstrengend dich nicht dauernd zu küssen. Es ist mühevoll immer wieder allen zu erklären, das man dich nicht mag nur weil es bisher immer so war. Aber Rose wir bekommen das schon irgendwie hin.“ „Wie denn? Gut dann sind wir vielleicht noch dieses und nächstes Jahr heimlich zusammen, wie geht es dann weiter? Wollen wir uns dann heimlich nach der Arbeit treffen oder wie hast du es dir vorgestellt.“ „Rose bis dahin ist noch viel Zeit. Bis dahin kann sich viel verändern.“ Sie blickte ihn entsetzt an. Das waren die Worte die sie nicht hören wollte. „Ach du denkst, dass das sowieso nicht hält.“ Scorpius schüttelte leicht den Kopf, doch bevor er irgendwelche Erklärungen von sich geben konnte fuhr Rose laut und schluchzend fort. „Ich hasse dich wirklich. Ich hasse, dass ich dauernd an dich denken muss, dass ich dich immer vermisse. Ich hasse es. Ich hasse, dass du mich dazu gebracht hast dich zu lieben und dass ich gar nicht mehr ohne dich sein kann. Ich kann diese Gefühle nicht ausstehen. Und du alleine bist Schuld an diesen Problemen. Und wag es nicht zu sagen, dass es alles schon gut wird.“ Sie schrie. Sie weinte. Vorsichtig wischte sie die Tränen mit dem Handrücken weg, die fließend strömten. „Nein, ich glaube nicht, dass wir uns jemals freiwillig trennen, aber ich hoffe, dass uns bis dahin etwas einfällt.“ Er drückte sie an sich. Sie schluchzte in seine Brust. „Wir haben Lily die Party versaut“, sagte sie nach langer Zeit, nachdem sie sich beruhigt hatte. „Ich sehe schrecklich aus“, stellte sie im Spiegel fest. „Nein schrecklich siehst du nie aus, man merkt nur dass du geweint hast. Aber du kannst allen ja sagen, dass du dir Sorgen um McLaine gemacht hast“, gab er grinsend von sich und entriegelte die Tür wieder mit einem „Alohomora“. Rose verdrehte die Augen. Das hätte Markus wohl gerne. Sie traten vorsichtig nach einander raus und bemerkten, dass das Fest wieder in vollem Gange war. Scorpius verschwand zu Albus, während Rose Lily suchte. „Rose, was ist passiert?“, fragte Lily geschockt nachdem sie in rote Augen blickte. „Nichts Schlimmes. Hab mich etwas mit jemandem gestritten. Wir wollen jetzt auch los. Ich wünsch dir noch viel Spaß übertreibe es bitte nicht.“ Rose umarmte ihre kleine Cousine und ging mit gesenktem Kopf hinaus in die kalte Luft. Neben dem Honigtopf blieb sie stehen und wartete wie versprochen auf Scorpius. Dieser ließ auch nicht lange auf sich warten. Sie gingen wieder hoch ins Schloss und diese Nacht schlief Rose wieder in seinen Armen. In ihrer intakten Seifenblase. **************** „Dominique, was für eine Überraschung.“ Albus trat an seine Schwester und seine Cousine heran, die ausgelassen vor sich hin plapperten. Dominique verdrehte die Augen. „Ja Albus, es ist wirklich überraschend, dass ich auf der Geburtstagsfeier meiner Cousine bin.“ „Nein, das nicht, aber die Tatsache, dass du alleine bist.“ Albus grinste ihr zu. Lily brauchte kein Genie zu sein um die Anspannung und die Hassfunken, die sie versprühten zu bemerken. „Ich bin dann mal weg“, sie winkte ihnen kurz zu, wurde jedoch nicht beachtet. Dominique drehte einer ihrer blonden Locken um den Finger. „Ja und? Du bist doch auch alleine hier her gekommen.“ „Nein, nein mein Date ist bloß schon nach Hause.“ „Hast du sie so sehr genervt?“ Der Blonden brachte diese Vorstellung Freude. „Nein, sie war nur nach dem heftigen Sex, den wir gerade auf Toilette hatten so erschöpft, dass sie sich lieber hinlegen wollte.“ Die Veela verdrehte die Augen. „Ja klar und deswegen sitzt du seit einer drei viertel Stunde auf dem Stuhl da hinten und starrst Löcher in die Luft.“ Albus zog eine Augenbraue hoch. Grinste. Er hatte sie da wo er sie wollte. „Hmm…und woher weißt du das so genau, wo ich sitze und wie lange? Ich hätte gedacht du hättest bessere Dinge zu tun, als mich auf einer Party zu beobachten.“ „Ich hab dich nicht beobachtet“, sie giftete, wie so häufig in seiner Nähe. „Wo ist Scorpius eigentlich?“ Ihr Blick glitt über die Menge. „Lenk nicht ab Dome.“ „WIESO sollte ich Potter?“ „Wieso bist du so nervös?“ Er stellte sich dichter an sie. „Ich bin nicht nervös, kannst du mich mal in Ruhe lassen. Widme dich lieber wieder irgendeiner hirnlosen Sache, so wie du es immer tust.“ Sie war nervös. Er stand zu dicht an ihr. Sie war sich sicher, dass er genau wusste was er tat. Er wollte sie verspotten, mal wieder zeigen welche Macht er besaß. Doch sie würde ihm diese Genugtuung nicht geben. „Etwas Hirnloses? Wenn du willst können wir gehen.“ Er lächelte ihr zu. Sie jedoch legte misstrauisch die Stirn in Falten. „Und dann?“ Verräterisch wackelte er nun mit seinen Augebrauen. „Wieso sollte ich mich von so einem kleinen Jungen wie dir Bumsen lassen?“ Sie hasste so schmutzige Wörter. Doch James und Albus Potter brachten alle dazu, tief in die dreckige Kiste zu greifen. Andere Worte vernahmen sie nicht. „Weil du es schon einmal getan hast und es dir verdammt gut gefallen hat.“ „Da wäre ich mir nicht so sicher Potter.“ Die beiden hatten vergessen wo sie waren. Sie nahmen die Hintergeräusche nicht mehr war. Bemerkten die Menschen nicht die sich an ihnen vorbei drängten. „Na ja wenn du nicht willst, gibt genug die sich zu Verfügung stellen. Man sieht sich Weasley.“ Er nickte ihr lässig zu und verschwand in der immer weniger werdenden Menge. Dominique tobte. Er würde sich keine andere suchen. Das würde er nicht wagen. Andererseits war er Albus Potter, er hatte wirklich mehr als genug Auswahl. Sie überlegte ihm hinterher zu gehen, doch dann hätte er wie immer gewonnen und das bekommen was er wollte. Er benutzte sie nur für seine kranken Spiele, allen zu beweisen, dass er der bessere James sei. Er wollte allen zeigen, dass er es sogar schaffte, dass ältere sich mit ihm ein Kopfkissen teilten. Natürlich schaffte er es, aber das musste man nicht jedem auf die Nase binden. Sie kannte ihn und seine bescheuerten Spielchen leider zu gut. Dachte sie. ************ „Lily verdammt, laufe gerade!“ Lily kicherte leise und stützte sich an der Wand ab. Sie hatte nicht auf ihren Bruder gehört und tief ins Glas geschaut. Schließlich wurde man nur einmal Vierzehn. „Lily!“, wurde sie noch einmal von Hugo ermahnt, der fürchtete sie würde die Treppe zurück kullern. Sie kicherte wieder. Seit wann hatte Hugo eigentlich so eine lustige Stimme? Mühselig schaffte sie es in den Gemeinschaftsraum und ließ sich auf der Couch nieder. „Man, das war eine Feier“, gab sie schmunzelnd von sich. Hugo setzte sich neben sie. Er hatte genau so viel getrunken wie sie, doch in seinem massigen Körper verteilte es sich besser, als in dem Körper des quirligen Mädchens, das neben ihm saß. Leise lachte sie auf. „Was ist Lils?“ „Mir ist noch nie aufgefallen wie lustig der Löwe auf dem Wappen guckt.“ Sie deutete mit dem kleinen Finger auf das riesige Wappen an der Wand. „Ja, jetzt wo du es sagst, unglaublich witzig Lils…“ Sie bemerkte nicht, dass er nicht lachte, sondern grinste weiter vor sich hin. „Willst du nicht ins Bett?“, fragte er nach einer Weile des Schweigens. Sie schüttelte ihr Köpfchen. Sie zog die Beine mit auf die Couch ein und machte es sich an der Schulter ihres Nebenmannes bequem. „Hugo?“ „Hmm?“ „Ich bin froh, dass ich dich habe.“ Er lachte leise. „Du hast einfach zu viel getrunken Lils.“ Wie ein Wirbel Wind drehte sie sich um. Blickte in seine Augen. „Nein ehrlich, es ist toll, dass ich dich habe, weil die anderen alle älter sind und ihre Freunde haben, aber wir waren und sind unzertrennlich nicht wahr?“ Hugo nickte lächelnd. „Ja du hast Recht.“ Seit wann war seine Stimme so anziehend? Lily blinzelte einige Male bevor sie dichter an ihr rückte. Er lächelte weiter zaghaft und befürchtete sie würde sich gleich übergeben, da sie durcheinander aussah. „Hmm…“ „Was ist jetzt schon wieder Lily, wenn du kotzen musst, dann sag vorher bescheid.“ Das Mädchen hörte ihm nicht zu, sondern visierte den unteren Teil seines Gesichtes an. „Ich probier mal was aus, ja?“ Sie wartete keine Antwort ab, sondern legte ihre Lippen auf seine. Unschuldig und betrunken. Kapitel 8: Kummer ----------------- „Dominique?“ Schweigen. „Dominique???“ Die Schneeflocken tobten in der Luft, der Wind schrie, als bahne sich ein Unheil an. Die Blonde erwachte aus ihrem Tagtraum. Warf einen letzten zaghaften Blick aus dem Fenster und widmete sich schließlich ihrer Freundin zu. „Hmm? Hast du was gesagt?“ Die Braunhäutige musterte sie verwirrt. Ihre dunkel braunen Augen blickten ebenfalls für eine Sekunde aus dem Fenster, in der Hoffnung Dominique, hätte etwas Prickelndes gesichtet. Etwas was sich zu Besichtigen lohnte oder wenigstens etwas was man publizieren konnte, etwas schändliches und penetrantes, etwas worüber man die besten Gerüchte verbreiten konnte. Doch zu ihrem Erstaunen, erkannte man nichts, außer dem dichten Schneesturm. „Ist alles in Ordnung bei dir Dome?“ Dominique lächelte sie fragend an. „Ja eigentlich schon Maisie, wie kommst du darauf, dass etwas nicht stimmen sollte?“ „Na ja, du sitzt seit einer halben Stunde am Fenster und starrst in die Leere.“ Maisie schritt eilig durch das Zimmer und entledigte sich während des Ganges ihres Oberteils. Ihr Kopf verschwand in ihrem Schrank und sie offenbarte nur ihren wohlgeformten Hintern. „Also ehrlich Dome, wenn ich dich nicht besser kennen würde…“ Ihr Kopf erschien für eine Sekunde wieder, betrachtete einen gelb gestreiften Pullover in ihren Händen, bevor er zur Seite flog und ihr Kopf wieder im Schrank verschwand. „…dann könnte ich glatt behaupten du hättest Liebeskummer.“ Dominique vernahm ein leises, gedämpftes Kichern, hinter der Schranktür. Sie lächelte ebenfalls. So etwas abwegiges… „Nein, nein, alles in bester Ordnung Maisie.“ Nichts war in Ordnung. Die halb Veela, halb Weasley war…unsicher. Einerseits war sie die Gleichgültigkeit in Person, doch andererseits überragten die anderen Gefühle bei weitem. Andere Gefühle die sie nicht wollte. Zorn. Ihr verletzter Stolz. Und vor allem die Eifersucht, die sich in ihren Kopf geschlichen hatte und ihre Gedanken vergiftete. Sie war doch tatsächlich eifersüchtig auf ein durchschnittliches Mädchen, dessen Namen sie nicht einmal kannte. Sie zweifelte ob sie wirklich so Habgierig geworden sei, dass sie nur sich und keinem anderen Glück gönnte oder ob es an der Tatsächlichkeit lag, dass sie niemanden Glück mit der Person gönnte, in die sie sich verliebt hatte. Wie abwegig… Doch es war ein Tatbestand, dass sie sich in Albus Potter unwiderruflich verliebt hatte. Mehr als sie es jemals war. Und dieser so genannte Albus, wedelte mit einer anderen Schülerin vor ihrer Nase rum. Seit Tagen. Maisies Gedanke, es sei abwegig, dass sie Liebeskummer hatte, hatte einen Grund. Dominique Weasley brauchte keinen Liebeskummer zu haben, denn in der Liebe stand ihr alles offen. Sie konnte jeden haben den sie wollte. Wenn nicht sofort, dann durch einige charmante Züge. Eine Konkurrentin kannte die Blonde in der Liebe nicht. Entweder sie oder keine. Es war alles so einleuchtend und einfach, wenn sie ihn wollte, dann könnte sie ihn sich holen. Doch da, Albus Severus Potter schon immer eine Ausnahme war, blieb er es. Sie war sich sicher, dass sie ihn erobern könnte wenn sie es wollte. Doch da lag das Problem, sie wollte es nicht. Nein, nein, nein. Auf keinen Fall. Er war ihr jüngerer Cousin. Ein Früchtchen, ein Lausebengel, ja ein halbes Kind. Wieso ausgerechnet er? „Dome, welchen findest du besser?“ Maisie hielt zwei Röcke hoch, die identischer nicht aussehen konnten. „Der linke“, gab Dominique kurz angebunden wieder und widmete sich weiter dem Schnee Chaos vor ihren Augen. Maisie zog ihn sich gekonnt mit einem Ruck hoch und verschloss den Reißverschluss. „Maise? Wenn du mit jemanden… den besten Sex deines Lebens hattest…“ Maisie zog grinsend eine Augenbraue hoch, die Dominique gekonnt ignorierte. „…na ja und du diese gewisse Person auch gut leiden kannst wie würdest du da vorgehen?“ Die Braunäugige lachte, während sie sich neben die Blauäugige an die Fensterbank setzte. „Also daher weht der Wind, du hast Sexkummer.“ Dominique grinste ertappt. „Nein, nicht so richtig, ich bin nur über meine Taten unschlüssig.“ „Also wenn es der beste Sex deines Lebens war, solltest du es ausnutzen solange du ihn bekommen kannst… Wer ist denn dein toller Liebhaber?“ Maisie schielte Dominique von der Seite an, die nur abwinkte. „Willst du gar nicht wissen, glaub es mir.“ ************* „Hey ihr beiden.“ Dominique nahm neben ihren beiden Cousinen, Rose und Lily Platz, an dem gut gefüllten Mittagstisch. „Hi“, gähnte Lily wenig herzhaft zurück. Die kleine Potter war bettreif und entkräftet, das Quidditchtraining setzte ihr hart zu. Rose schien vor sich hin zu träumen, ihr Blick galt der Wand, als sei es die interessanteste und liebenswürdigste Wand auf der ganzen Welt. Dominique tippte hektisch mit ihrem Finger auf den Tisch. Sie war nervös. „Und, was gibt es neues bei euch?“, sie versuchte ein gezwungenes Gespräch anzufangen um sich abzulenken, doch sie erntete nur einen gelangweilten Blick von Lily. „Ich bin jetzt vierzehn…“ „Danke für die Auskunft Lily, aber das hatte ich schon mitbekommen.“ „Okay…“ Lily hatte Mühe ihre Augen offen zu halten. Langsam wurden die Lider immer schwerer und schwerer, sie musste sich dringend eine Mütze Schlaf holen. „Da ist ja Al“, stellte sie apathisch fest und winkte ihm leicht zu. „Und schon wieder mit dieser Kuh!“ Dominique war aufgesprungen. Sie konnte sie nicht mehr in seinen Armen sehen. Sie passte einfach nicht zu ihm. „Bin gleich wieder da.“ Wenn nicht jetzt, dann nie. Gekonnt stolzierte sie den langen Tisch entlang, erntete alle bewunderten Blicke. Ihr perfektes, imposantes, blondes Haar wirbelte hinter ihr her. Sie verließ die große Halle und folgte den beiden, die gerade dabei waren eine Treppe zu erklimmen. „AL!“ Sie war außer Atem, doch das ließ sie sich nicht anmerken. Wie immer wirkte sie makellose und formvollendet. Albus blieb stehen blickte sich nach ihr um. Lächelte leicht, bei ihrem Anblick. „Können wir kurz reden!“ Sie schrie durch den Flur, doch ihre Stimme klang anziehend und unübertroffen. Albus sprach kurz angebunden mit seiner Begleitung, bevor er sie stehen ließ und auf Dominique zu steuerte. „Was gibt es?“, er blieb vor ihr stehen und musterte sie unauffällig von oben bis unten. „Komm mit.“ Sie nahm ihn an der Hand und führte ihn hinter sich her. „Was gibt es denn so geheimes, das du mich in so einen verborgenen Klasseraum schleppen musst.“ Albus blickte sich in dem dunklen Raum um. Fürchtete, sie würde gleich einen Streit provozieren um wieder einmal zu beweisen, dass sie kein Interesse hatte. „Halt den Mund.“ Dominique war mit einer einzigen Bewegung bei ihm und drückte ihm ihre Lippen auf. Das war eindeutig kein Versuch Streit zu beginnen. Und falls… ein wirklich schlechter. Albus riss sich los. Hielt sie auf Abstand. Das Mädchen betrachtete ihn perplex. „Also Dome, nur fürs Protokoll und damit es nicht wieder Missverständnisse zwischen uns gibt… du hast angefangen.“ Er lächelte ihr verschmitzt zu und drückte sie wieder an sich. Er presste seine Lippen auf ihre und spürte ein Lächeln auf diesen. Seine Finger vergruben sich in ihrem Haar, während sie ungeduldig an seiner Gürtelschnalle werkelte. Für sie konnte es nicht schnell genug gehen, ihn wieder zu haben. Mit zitternden Fingern knöpfte sie sein Hemd auf. Ein kalter und gleichzeitig heißer Schauer lief ihr über den Rücken, als er sie an den Hüften packten und sie zu einem Tisch beförderte. Seine Berührungen, waren einzig alleine Stromschläge auf ihrer Haut. Ein einziger Rausch. Ihr Lieblings Rausch namens Potter. „Dome?“ Albus zog sich seine Hose über und knöpfte das Hemd wieder zu. Sie blickte ihn fragend an, die Wangen gerötete von der Anstrengung. „Bist du betrunken?“ Der Schwarzhaarige lachte leicht verwirrt und musterte das Mädchen, das auf dem Tisch saß und ihre Beine baumeln ließ. Sie lächelte ihn mit einem reizvollen Ausdruck an. „Nein, diesmal nicht.“ Er stellte sich zwischen ihre Beine und bekam prompt einen honigsüßen Kuss. „Also was war das denn jetzt?“ Er ließ seine Hände an ihren Oberschenkeln liegen und betrachtete sie ausgiebig. „Bild dir nichts ein du Knirps. Ich hab nur nicht eingesehen, dass du Frauen beglückst die es nicht verdient haben.“ Er grinste ihr zu, während sie eine ernste, aber liebliche Miene zog. „Also wird das jetzt öfter vorkommen?“ Sie erhob sie, schenkte ihm einen letzten kurzen Kuss auf den Mund, gab ihm ein lächelndes: „Vielleicht“, und verließ den Raum. ********* Lily schloss die Augen und massierte ihren Nacken. Die Verspannungen waren nicht zum Aushalten. Nach einer Weile ließ sie sich auf der Couch zur Seite fallen und rollte sich ein. Dieselbe Couch, auf der sie Hugo geküsst hatte. Seit diesem Moment, ging er ihr aus dem Weg, versuchte keinen Moment mit ihr alleine zu sein, sie nicht anzublicken. Lily seufzte wütend auf. So ein dämliches Benehmen und noch ein viel dämlicher Hugo. Er war eindeutig noch ein halbes Kind. Sie war betrunken, da passierten immer merkwürdige Dinge, das wusste er genau. Sie Verstand sein Problem einfach nicht. Sie schielte zur anderen Seite des Gemeinschaftsraumes, wo er und seine Kumpanen blödelten. Ihre Blicke trafen sich für eine Sekunde, doch Hugo manövrierte sich geschickt heraus, indem er vorspielte sich im Raum umzugucken. Ein Benehmen welches er seit Tagen durchzog. Lily verdrehte die Augen. Lächerlich, ein anderes Wort fiel ihr für sein Benehmen nicht ein. Mit einer Bewegung, glitten ihre Füße auf den Boden und sie erhob sich. Sie steuerte ihre Klassenkameraden und ihren Cousin an. „Hi.“ Sie setzte sich zu ihnen. „Hi Lily. Willst du mitspielen?“ Einige der Jungen schienen begeistert von Lilys Gesellschaft zu sein…andere weniger. „Nein, lass mal lieber, ich wollte eigentlich nur mal mit Hugo reden…unter vier Augen.“ Der Weasley schenkte Lily einen kurzen leidenden Blick bevor sich beide erhoben und den Gemeinschaftsraum verließen. „Kannst du mir mal erklären, wieso du mir aus dem Weg gehst und nicht mit mir sprichst?“ Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust während sie sich an die kühle Mauer lehnte und den nervösen Hugo beobachtete. „Tue ich nicht.“ Sein Blick heftete auf den Boden. „Verdammt, komm mal runter Hugo. Es war nur ein beschissener Kuss. Es hatte nichts zu bedeuten, also mach dir nicht in die Hose!!!“ Sein trotziger Blick, traf ihren wütenden. „Wenn dich das so angewidert hat, wieso bist du eigentlich überhaupt mit mir befreundet? ... Es war dämlich okay? Aber das ist kein Grund für dich mich zu ignorieren.“ Er antwortete nicht, woraufhin sie ihn alleine stehen ließ. Sie ging in ihr Zimmer um endlich den verdienten Schlaf nach zu holen. So etwas kindisches, konnte sie sich jetzt nicht antun. Sie hatte ihm die Meinung gegeigt und es lag an ihm wie es weiter ging. Sie hasste es wenn Menschen sie ohne jeden Grund mieden. Natürlich hatte er einen Grund. Doch es war so banal, denn es hatte Lily nichts bedeutet. Wirklich, wirklich nicht. *********** „Wie ist deine Mutter?“ „Beeindruckend.“ „In welchem Zusammenhang?“ „In allen Zusammenhängen.“ Rose´ prüfte die Gesichtszüge, ihres Freundes. Sie beglückte sich damit, über irrelevante Themen zu reden. Jede Sekunde nutzte sie aus um ihn über jedes Detail in seinem Leben auszuquetschen. „Wie ist dein Vater?“ „Weniger beeindruckend.“ Die Tonlage bei der Erwähnung seiner Mutter und die Tonlage bei der Erwähnung seines Vaters, konnten nicht verschiedener sein. Wie Tag und Nacht. Licht und Schatten. „Ist dein Vater wirklich so unausstehlich?“ „Es kommt drauf an.“ „Auf was?“ Der Blonde entfernte seinen Blick von dem Schneechaos und von den Eulen, die bemüht zwischen den Wolken flogen und grinste das Mädchen an, das auf seinem Bett im Schneidersitz saß und ihre Schultasche ausräumte und wieder einsortierte. Bei Rose Weasley ging nichts über Ordnung. „Wiesel, du bist ganz schön neugierig. Weißt du das?“ Die Lesebrille rutschte ihr von der Nase, als sie diese in die Tasche steckte um zu überprüfen ob sie wirklich alles ausgeräumt hatte. Mit dem Zeigefinger rückte sie sie wieder zurecht. „Das hat nichts mit Neugier zu tun. Wissensdurst, nenne ich so etwas.“ „Ja, ja. Du hast für alles eine schönere Umschreibung Neunmalklug- Weasley.“ Er setzte sich neben sie und zog sie an einem ihrer Zöpfe. „Also? Auf was kommt es denn bei deinem Vater an?“ Er seufzte. Streckte seine Beine aus. Rose Weasley konnte man nicht in Worte fassen. „Es kommt drauf an, wer du bist. Bist du ein Slytherin und ein Reinblut, wird er dich mögen. Bist du alles andere wird er dich so lange verachten, bis du ihm das Gegenteil beweist. Man muss sich seinen Respekt verdienen.“ „Was für ein Schwachsinn“, platzte es aus Rose raus. Da war es wieder, dieser Hass für Draco Malfoy. Der Hass, den ihr Vater schon immer unbewusst, wie auch bewusst ausgestrahlt hatte. Der Hass für einen Mann, den sie nicht einmal kannte, aber die Geschichten über ihn reichten völlig aus um sich eine Meinung über ihn bilden zu können. Es war kein Wunder, das Scorpius so war, wie er war. Bei so einem Vater. Scorpius hatte alle Eigenschaften, die Draco Malfoy schätzte. Das Mädchen konnte sich nicht vorstellen, was geschehe wenn er erfahren würde mit wem sich sein Sohn eingelassen hatte. Denn Rose Weasley war alles, was Draco Malfoy verabscheute, in einer Person. Zwei Wochen vor den Winterferien, spielten Slytherin gegen Ravenclaw ihr letztes Quidditch Spiel. Rose war unwohl dabei, Scorpius gegen Markus spielen zu lassen, doch sie hoffte, dass dieser sich zusammen reißen würde. Sie hasste Quidditch noch viel mehr, als kalte Wintertage. Mehr als vergessen Hausaufgaben. Mehr als kleine penetrante Erstklässler, die keinen Respekt vor der Oberstufe hatten. Rose saß neben Lily auf der Tribüne. Sie fror, wie schon lange nicht mehr, da es eisig war und der kalte Schnee sein Unwesen trieb. Wie sie Winter doch hasste, fast genau so sehr wie Quidditch. „Jaaa Al! Gleich hast du ihn.“ Lily war Feuer und Flamme und wäre am liebsten selbst auf das Spielfeld gestürmt um den Schnatz zu fangen. Die Potter Kinder waren nämlich allesamt Sucher. Sowohl Lily und Albus, als auch der älteste Bruder James, der die Schule bereits verlassen hatte. Nervös beobachtete die Weasley wie Scorpius gefährlich Manöver flog um den Quaffel zu erobern. Rose atmete jedes Mal aufs Neue auf, wenn er verschont blieb, doch jedes Mal musste sie immer wieder die Luft anhalten, da etwas neues sich anzubannen schien. Sie konnte das Pathos zu dieser Sportart nicht teilen. „Hab ich schon mal erwähnt, dass ich Quidditch hasse?“ Lily hörte ihr kaum zu, denn diesen Satz hatte sie die letzte halbe Stunde 492 Mal gehört. Rose erinnerte sie an einen kleinen mies gelaunten Gnom, der beim Winterschlaf unterbrochen wurde und deshalb alles schrecklich fand. Scorpius schrie wütend unverständliche Worte. Er fluchte und deutete seinem besten Freund etwas. Rose erkannte es nicht so recht, denn der Schneesturm wurde immer dichter. „Ich hoffe Al, fängt diesen dämlichen Schnatz gleich, damit es zu ende…“ Ihr Mund war geöffnet, doch kein weiteres Wort trat hinaus. Ihre Augen visierten das Geschehen, während sie unbewusst ihre Hand so sehr ballte, dass ihre Fingernägel sich ins Fleisch schnitten. Ein äußerst aggressiver Klatscher hatte Scorpius, in einem kurzen Moment der Unaufmerksamkeit am Rücken getroffen und ihn vom Besen gerissen. Mit einer Hand klammerte er sich an seinem Feuerblitz 5000 fest, während er drohte hinunter zu fallen. Lily versuchte sich zusammenzureißen, sie wollte ihrer Cousine keinen Grund zur Besorgnis geben. „Kein Ding Rose so was passiert öfter. Er kommt schon wieder hoch.“ Sie tätschelte Rose halb erfrorenes Bein. Rose holte tief Luft. SIE HASSTE QUIDDITCH. Scorpius griff fester nach seinem Besen, versuchte immer wieder stärkeren Halt zu bekommen. Es war keine seltene Begebenheit, dass jemand vom Besen geschlagen wurde und es war kein Erschwernis, sich wieder darauf zu begeben. Für einen geübten Quidditchspieler, wie er einer war, war so was eine Kleinigkeit, die nicht weiter erwähnenswert war. Doch diesmal schien es zwecklos. Der Besen war nass, genauso wie sein Handschuh. Immer wieder rutschten seine Finger ab. Immer wieder griff er danach, bis er spürte, dass es nicht half. Es war sinnlos. Keiner Unternahm etwas. Keiner schien es für nötig zu halten. Jeder unterschätzte die Situation. Rose und Lily sprangen gleichzeitig erschrocken von ihren Sitzen. Die Hände wanderten automatisch zu ihren Mündern um diese vom Schreien abzuhalten. Er hatte losgelassen. Stürzte 20 Meter in die Tiefe. Für Rose stürzte er in Zeitlupe und gleichzeitig so schnell, dass ihre Augen nur wenig vernahmen. Sie kniff die braunen Augen zusammen. Panische Schreie dröhnten durch das Spielfeld. Schreie von kreischenden Mädchen und erschrockenen Lehrern. Ein lauter Pfiff schallte durch die Luft. Nahezu betäubt fürchtete sie, das Bewusstsein zu verlieren. Sie spürte wie Lily sie hinter sich her zog, hinunter zu dem Spielfeld, wo sich eine Traube aus Lehrern gebildet hatte. Die beiden Mädchen drängelten sich nach vorne. Nein, nein, nein, dachte sich Rose immer wieder. Ihre Gedanken kreisten um eine Achse. „Bringen sie ihn sofort in den Krankenflügel!“ McGonagalls Stimme klang herrisch wie eh und je. Rose spürte wie ihr bei seinem Anblick schlecht wurde. Mit aller Kraft versuchte sie den aufsteigenden Würgereiz zurück zu halten. Sein lebloser, schlaffer Körper wurde von Hagrid gehoben. Sie griff sich so fest sie konnte an den Hals, hoffte sie würde sich nicht übergeben. Ihre Gedanken blieben stehen, drehten sich nicht mehr um die imaginäre Achse, ja zuckten nicht einmal. Sie spürte wie ihr Atem immer flacher und unregelmäßiger wurde. Nicht kotzen, nicht kotzen, sagte sie sich. Kein einziger Laut drang zu ihr. Kein einziges Bild. Sie versuchte sich zu sammeln. Der Würgereiz verschwand und das schreckliche einengende Gefühl mit ihm. Sie konnte wieder Luft holen, was sie sofort ausnutzte. Sie erkannte Lilys Blick auf ihr. Überschäumend lächelte sie der Potter zu. Sie mochte Lily schon immer. Niemand war so lieblich und gleichzeitig voller Energie wie sie. „Rose?“ Die Weasley strich eine Strähne hinter ihr Ohr. „Rose.“ Atmete tief ein und aus, die Luft war bezaubernd erfrischend. „Rose!“ Spürte einen warmen Körper an ihrem. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)