Protect me von abgemeldet (Ruffy x Ace) ================================================================================ Kapitel 11: Talking about the past (Part I) ------------------------------------------- Legende: //....// : Wiedergabe von Gedanken „...“ : Wiedergabe von Gesprochenem _ : Signalisierung von Zeitsprung und/oder Ortswechsel Prozess: Prolog abgeschlossen Kapitel 10/15 abgeschlossen ______________________________________ Chapter 10: Talking about the past (Part I) Anstatt den Grauhaarigen direkt aufzuklären, was er nun eigentlich wollte, musste der Jüngere ert einmal in sich hinein grinsen. Wer hätte denn auch gedacht, dass der unerschütterliche Smoker Panik vor ihm hatte. Jedoch wollte er nicht länger hier bleiben und alles so kurz wie möglich fassen, auch wenn er wusste, dass die folgende Erzählung doch länger dauern würde. „Ace hat mir mal erzählt, warum er immer versucht hat so kalt zu bleiben. Das hast du sicher auch bemerkt, dass er normalerweise niemanden außer Marco an sich heran gelassen hat“, kurz pausierte Ruffy, erwartete aber nicht ernsthaft eine Antwort. Stattdessen fing er einfach von dem Zeitpunkt an zu erzählen, die ihm auch sein Freund anvertraut hatte. _ Vergangenheit von Ace Schneller. Weiter. Noch schneller. Noch weiter. Immer mehr nahm das Tempo des kleinen Jungen zu, der nur so weit es ging weg wollte. Weg von dieser elenden Stadt, die ihm nichts anderes außer Leid gebracht hatte. Alle wussten, wer er war. Dabei wollte er es einfach nicht. Er wollte nicht, dass jeder wusste, zu wessen Familie er gehörte. Tränen flossen ihm aus den beiden blau geschlagenen Augen über die geschwollenen, roten Wangen. Ja er wurde oft geschlagen. Meist von Kindern, die älter als er selbst waren. Manchmal aber auch von Erwachsenen. Und wieso passierte ihm dies alles? Wegen seinem Vater. Wie er dieses Wort hasste! Er hatte keinen Vater. Das sagte er immer. Immerhin hatte dieser seine Mutter damals alleine zurückgelassen, als sie mit ihm schwanger war. Aus welchem Grund fragt ihr euch jetzt sicher. Er war ein Verbrecher höchsten Grades. Unzählige Verbrechen verschiedenster Art hatte er verübt, viele Menschen dabei getötet und damit vielen Familien Leid gebracht. Viel mehr als das wusste der kleine Junge nicht über ihn. Dies hatten ihm die Menschen aus seiner Heimatstadt immer an den Kopf geworfen. Ihm konnte niemand jemals erklären, wieso er für diese Taten beschuldigt wurde. Seine Mutter hätte er gerne gefragt, aber diese starb kurz nach seiner Geburt. Daraufhin kam er sofort in ein Waisenhaus, wo er nicht gerade gut behandelt wurde, obwohl er damals ein Säugling war. Glücklicherweise mussten die Pfleger zumindest soweit auf ihn aufpassen, dass er ihnen nicht wegstarb. Ace hatte sehr schnell gemerkt, dass er in der Stadt und auch bei ihren Bewohnern unerwünscht war. Dabei war er zu der Zeit, als er dies bemerkte gerade mal drei Jahre alt. Damals war er sehr abgemagert gewesen, andauernd verletzt und krank. Der Sommersprossige kam kaum aus dem Bett und wenn doch, dann war es nur von sehr kurzer Dauer. Nun waren etwa zwei Jahre vergangen und der Schwarzhaarige war nun stabiler geworden, da er angefangen hatte um sein Überleben zu kämpfen, anstatt sich herumschubsen zu lassen. Man konnte ihn als wahren Überlebenskünstler bezeichnen. Doch nun konnte er einfach nicht mehr. Es war ihm alles zu viel geworden. Zwar war sein Körper stärker geworden, aber dennoch im Vergleich zu den Anderen sehr schwach. Die Schlägerei heute hatte ihn sehr in Mitleidenschaft gezogen. Einige Jungendliche hatten ihn aus dem Hinterhalt angegriffen, ihn mit allen möglichen Beschimpfungen beleidigt und dann verprügelt. Kurze Zeit lag der Fünfjährige bewusstlos am Boden. Was er dabei nicht mitbekam, wie ihn ein schwarz bärtiger Mann mitnahm und in eine der nächsten Gassen schleppte. Als er langsam wieder zu sich kam, bemerkte er sofort den unangenehm stechenden Geruch von Alkohol und wusste gleich, wer da gerade versuchte sich an seinem T-Shirt zu schaffen zu machen. Denn eine Hand legte sich auf sein Oberteil und zog dieses hoch, während die Andere den Mann stützte, da er sonst zu fallen drohte. Dies alles erkannte er, nachdem seine Augen wieder waren und sich an die verschwommenen Bilder gewöhnten, bis sie endlich scharf genug waren. //Teach//, schoss es dem Sommersprossigen durch den Kopf und er verzog angewidert sein Gesicht. Dieser dreckige Kerl saufte den lieben langen Tag und verbrachte seine Nächte eher in den Gassen als bei sich zu Hause. Seine Klamotten waren schon teilweise zerrissen und befleckt. Außerdem sonderten diese einen so üblen Gestank aus, dass selbst eine Mülltonne dagegen noch angenehm duftete. Anscheinend hatte dieser jedoch noch nicht bemerkt, dass der Junge aus seiner Ohnmacht erwacht war. Zu sehr waren seine Sinne benebelt, als dass er überhaupt etwas aus seiner Umgebung wahrnehmen konnte. Der bärtige Mann konnte sich selbst kaum auf den Beinen halten. Deshalb sammelte der Kleine so viel Kraft er konnte, zog sich aus den Fängen des Älteren und zerriss dabei sein Shirt, das Teach bei seiner Fluchtaktion fester im Griff hatte als erwartet. Was damals mit ihm noch passiert wäre, wenn er es nicht geschafft hätte, sich aus den Fängen des Bärtigen zu befreien, wusste der Fünfjährige damals noch nicht. Jedoch hatte er dieses Erlebnis nie vergessen gehabt und später natürlich verstanden, um was es dem Betrunkenen ging. Als Ace versuchte sich vom Älteren zu befreien, brachte er diesen zum vollständigen Fall, den der Kleine zugleich ausnutzte um wegzurennen. Doch dieses Mal rannte er nicht wie sonst immer zum Waisenhaus zurück. Nein er würde nicht mehr dorthin zurückkehren. Das hatte er sich felsenfest geschworen. Weg. Einfach nur weg aus dieser verdammten Stadt. Das war das Einzige, was er wollte. Er rannte ohne zurückzublicken. Ohne nach vorne zu schauen. Immer weiter und weiter. Nur weg von dieser verfluchten Stadt. Irgendwohin, wo keiner wusste, wer er war. Dass er der verfluchte Sohn eines Schwerverbrechers war, für dessen Sünden er sein Leben lang zahlen sollte. Er verdiente es nicht glücklich zu werden mit dieser Last. Das hatte sich in sein Gedächtnis eingeprägt und diese Worte verfolgten ihn immer oder stellten sich vor ihn wie eine unüberwindliche Mauer. Doch er wollte zumindest in Anonymität leben, wenn schon nicht im Glück. Deswegen rannte er soweit ihn seine Beine noch tragen konnten. Unaufhörlich ließ die salzige Flüssigkeit ihre weißen Spuren auf den Wangen des kleinen Jungens zurück. Der Schwarzhaarige, dessen Sommersprossen man nicht mehr durch das rot und blau geschlagene Gesicht erkennen konnte, nahm rein gar nichts mehr aus seiner Umgebung war. Er rannte einfach irgendwo hin, wusste nicht einmal, ob er sich auf einer Straße befand, im Wald oder auf einem Feld. Doch hatte er nicht lange diese Kraft, um weiter zu rennen. Seine Schritte wurden immer langsamer und er strauchelte stark bis er schließlich über einen Gegenstand, den er nicht erkennen konnte, stolperte und mit voller Wucht auf den harten Boden prallte. Immer noch konnte er nicht sagen, aus was der Boden bestand und er würde es auch nicht mehr können, denn seine Sicht verschwamm und alles um ihn herum begann sich schrecklich zu drehen. Ihm wurde sehr schlecht und sein Magen verkrampfte sich. Plötzlich wurde alles schwarz um ihn herum. Diese war für ihn aber nicht schlimm, sondern kam ihm eher wie eine Erlösung vor. Vielleicht würde er endlich seine Ruhe für immer haben. Vor den Menschen. Vor seiner Vergangenheit. Vor seiner Last. Vor seinem Leben ohne die Aussicht auf jegliches Glück. _ //Was ist das?// Was es auch war, was der Sommersprossige nun fühlte, war angenehm warm und weich. Es umgab ihm überall und auch ein wohltuender Duft umhüllte ihn. Doch der kleine Junge konnte nicht sagen, was es war. Zaghaft und voller Angst öffnete er seine bislang verschlossenen Augenlider. Erst nach mehrfachem Blinzeln konnte er sie vollständigen öffnen und auch langsam seine Umgebung wahrnehmen. Er lag in einem Bett, welches in einem wunderschönen, himmelblau bestrichenem Zimmer stand. Dieses war schlicht und sehr gemütlich eingerichtet mit einem Schreibtisch aus dunklem Holz, den dazu passenden Schrank und einer kleinen Kommode. Außerdem hatte das Zimmer ein großes Fenster, welches die Aussicht auf einen Park bot, in dem gerade alle Bäume ihre volle Blütenpracht zur Schau stellten und anscheinend jeder Baum versuchte den anderen zu übertreffen. Ace analysierte alles um sich herum ganz genau, konnte sich aber keinen Reim darauf machen. //Wo bin ich?!// Das Waisenhaus war es definitiv schon einmal nicht. Dieses besaß kein so liebevoll eingerichtetes Zimmer und wenn doch würde man ihn sicher niemals dahin bringen. Doch der Schwarzhaarige wusste auch sofort, dass er sich nicht in seiner Geburtsstadt befand. Dort gab es nämlich keinen so wunderschönen Park. Alles war dort eine Einöde, trist und grau. Ace wusste nicht, warum die Bewohner nicht zumindest versuchten etwas Natur in die Stadt zu bringen oder ihre Häuser farbenfroher zu gestalten. Doch das war jetzt nicht mehr seine Sorge. Wichtiger war nun erst einmal herauszufinden, wo er sich befand. Plötzlich vernahm der Sommersprossige ein Klicken und wandte sich zur Tür, von der dieses Geräusch kam. Sein Herz pochte dabei wie wild gegen seine Brust. Was wäre, wenn ihn jemand verschleppt hatte und ihn jetzt versklaven würde? Oder er wieder so geschlagen werden würde wie zuvor? Er wollte das doch nicht mehr… Deshalb war er doch weggerannt… Was sollte er jetzt tun? Seine Augen wieder schließen und so tun als würde er noch schlafen? Wie lange sollte das denn funktionieren? Er brauchte doch Essen und Trinken und… KRRR-GRUMM Na toll… Erst jetzt bemerkte Ace, wie hungrig er war. Natürlich hatte sein Magen direkt auf den Gedanken Essen reagiert und laut angefangen zu Knurren. Jetzt könnte er sicher nicht mehr so tun als würde er schlafen, um sich mehr Zeit zum Nachdenken zu verschaffen. „Hahahahaha“, kam es laut lachend von der Tür, die nun vollends geöffnet war. Ein kleiner Junge mit blonden Haaren, der etwa im selben Alter wie Ace selbst war, stand da und lachte sich die Seele aus dem Leib. Perplex schaute der Schwarzhaarige zu diesem herüber, wurde aber sofort knallrot im Gesicht. Seine Angst war nun verflogen und wurde durch Scham ersetzt, da ihm sein Knurren furchtbar peinlich war. „Marco sei leiser, du weckst den Jungen sonst noch auf!“, ertönte nun eine ermahnende und sehr strenge Stimme, die sich anscheinend dem Zimmer näherte. Das Lachen den Blonden verstummte langsam und er wischte sich die Lachtränen aus den Augenwinkeln. „Aber Pops, er ist doch schon wach und hat anscheinend riiiiiiiesigen Hunger“, erklärte Marco prustend der Person, die jetzt neben ihm stand, aber noch nicht ins Sichtfeld des Sommersprossigen gerückt war. „Hahaha“, schon fast wie Donner schallte die Lache des Mannes durch die Gegend, dass es dem kleinen Ace einen Schrecken einjagte, er sich tiefer ins Kissen sinken ließ und die Decke hochzog. „Bring ihm etwas zu Essen Marco. Meinst du, du schaffst das?“, herausfordernd grinste der ältere Mann den Blondhaarigen an. „Ich bin doch kein kleines Kind mehr“, stieß dieser empört aus und verschwand beleidigt. Nur noch seine Fußtapser waren zu hören, bevor auch diese nach kurzer Zeit verstummten. Nun schritt der Mann in das Zimmer und Ace sah zum ersten Mal in dessen Augen. Ein sehr großer Mann kam dem Sommersprossigen immer näher. Er hatte weißes Haar und einen weißen Bart. Der kleine Junge schätze seinen Gegenüber auf Ende 50, Anfang 60 wegen den weißen Haaren. Normalerweise sagte man, dass ältere Menschen sehr nett zu Kindern wären. Doch da der Kleine selbst mit diesen schlechte Erfahrungen gemacht hatte, verkroch er sich so weit es ging in die Decke. Der alte Mann machte nicht gerade einen freundlichen Eindruck, denn er schaute den Sommersprossigen schon die ganze Zeit sehr streng an und von der lauten Lache von vorhin hatte er sich auch noch nicht erholt gehabt. Der zierliche, geschwächte Körper des Kindes fing an zu zittern. Durch den unveränderten Gesichtsausdruck wurde dieses aber auch nicht besser. Doch plötzlich änderte sich dieser schlagartig. Ein breites Lächeln erstrahlte auf den Lippen des Mannes und seine Gesichtszüge wurden weicher, freundlicher. Mit ungläubigen, weit aufgerissenen Augen schaute Ace ihn an. „Du brauchst keine Angst vor mir zu haben, Kleiner“, erklang wieder die tiefe Stimme im Raum, aber diesmal war sie sanft und nicht so furchteinflößend wie davor. Der Fünfjährige blinzelte einige Male, bevor etwas aus der Decke herauskroch und dann seinen Kopf leicht zur Seite wandte. Verwirrt sah der ältere Mann zu dem Verletzten, der im Bett lag und anscheinend… schmollte? „Ich bin nicht klein… Du bist nur zu groß…“, nuschelte der Schwarzhaarige vor sich hin, jedoch so, dass es der Andere mitbekam. Schallendes Gelächter breitete sich schlagartig wieder im Raum aus. Ace schreckte kurz zusammen bei der Lautstärke. Mit böse funkelten Augen blitzte der Sommersprossige nun den älteren Mann an. Dies hatte zur Folge, dass das Lachen nicht leiser, sondern sogar noch lauter wurde. Eine Schnute ziehend drehte sich der Jüngere wieder weg. „Ich hör ja schon auf zu lachen“, entgegnete der Mann immer noch leise lachend, aber hörte dann schließlich auch wirklich damit auf, „Wenn du nicht willst, dass ich dich Kleiner nenne, musst du mir schon deinen Namen sagen“, grinste er ihn nun breit an und setzte sich auf die Bettkante. Grübelnd überlegte Ace, ob er diesem Kerl wirklich vertrauen konnte. Immerhin kannte er ja noch nicht einmal seinen Namen, wusste nicht, wo er war, wie er hier her kam, und, und, und... Ihm schwirrten tausend Fragen im Kopf herum, aber auf keine hatte er eine Antwort. Nur der Riese, der nun bei ihm saß, wusste wahrscheinlich auf alles eine Antwort. Langsam drehte sich der Sommersprossige wieder dem Älteren zu. Dessen Gesicht umspielte ein sanftes Lächeln, das Ace bis dahin noch bei niemandem, der ihn anschaute, gesehen hatte. In diesem Moment hatte er einen Entschluss gefasst. Es würde zwar schwer werden, aber er musste es einfach versuchen… (Fortsetzung von Vergangenheit von Ace und Rückblick im nächsten Kapitel) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)