The three Uchiha Brothers von Inu_Julia (..wait..wtf?!) ================================================================================ Kapitel 1: Chapter 1 -------------------- Ich hab schon ne Zeit an dieser Story gearbeitet und sie gefällt mir sehr gut Ich hoffe es finden sich noch mehr Leute, die die Geschichte verfolgen wollen. Ich würde mich sehr über Kommentare freuen :) _____________ “Hey Naruto! Was geht!”, Kiba klopft mir heftig auf die Schulter und ich drehe mich breit grinsend zu ihm um. „Hey. Was bist du denn so früh am Morgen schon so gut gelaunt?“ Kiba lacht nur und zieht mich in Richtung Schule. „Na es ist Wochenende da hab ich immer gute Laune.“ Ich muss wieder grinsen. „ Na noch ist kein Wochenende wir müssen noch diesen einen Tag überstehen.“, erwidere ich, doch er hört mir nicht mal mehr zu, denn er hat schon unsere anderen Freunde in der Eingangshalle entdeckt, die er sofort genauso euphorisch begrüßt wie mich soeben. Ich stelle mich dazu und werde erst mal von allen Seiten begrüßt und umarmt. Während Ino sich stürmisch an mich klammert lächelt mich Hinata nur schüchtern an. Typisch Ino.. Oh Mann.. „Morgen Naru-chan! Naa~ wie geht’s uns denn heute?“ Gott dieses Mädchen ist vielleicht nerv tötend, obwohl ich sie echt gern hab. „Hey hey. Jetzt lass den Jungen doch erst mal wach werden.“, sagt Kiba und entreißt mich ihrer Umklammerung. Gerade als Ino tief Luft holt, um eine Schimpftirade auf ihn loszulassen klingelt es zur ersten Stunde und diesmal bin ich echt dankbar. Schnell machen wir uns auf den Weg in unser Klassenzimmer in denen unsere Klassenkameraden sich noch unterhalten. Ich begebe mich auf meinen Stammplatz und begrüße Gaara der genervt an seinem Tisch sitzt, während Lee darauf hockt und ihn anscheinend zu quatscht. „Morgen! Ist es nicht ein wunderbarer Tag! Die Sonne scheint die Vögel singen un-..“ Lees Stimme versagt sofort, als Gaara ihm einen Blick zu wirft der selbst mich zum verstummen bringen würde. „Morgen.“ Er schenkt mir nur ein knappes Nicken und Lee macht sich aus dem Staub. Kiba setzt sich neben mich und lässt sich schlaff über seinen Tisch hängen. „Mann wenn es etwas gibt wo ich überhaupt keinen Bock drauf habe dann ist das jetzt ne Doppelstunde Physik... Scheiße..“ Ich stoße ihn an und grinse breit. „Komm schon der letzte Tag das wirst du ja wohl noch überleben man!“ „Naah.. wenn du meinst.“ Ich muss lachen und begrüße Shikamaru der mal wieder müde dreinblickend angekommen ist. Kurz darauf betritt auch schon unser Lehrer den Raum und ein genervtes Gemurmel geht durch die Klasse, als sich alle auf ihren Plätzen einfinden. „Naruuuutooo!“ Oh Scheiße. Die hat mir gerade noch gefehlt. Als ich mich gerade aus dem Klassenraum bewege, höre ich eine hohe quietschende Stimme hinter mir und ich zucke automatisch zusammen. Kiba lacht nur und schlägt mir auf die Schulter. „Du machst das schon. Ich seh dich später unterm Baum.“ Mit diesen Worten rennt er den anderen nach und lässt mich alleine stehen. Ich drehe mich um und zwinge mir ein breites Lächeln aufs Gesicht. „Hey Sakura-chan.” Ein rosahaariges Mädchen kommt mir lächelnd entgegen. Sie erreicht mich und ich drehe mich einfach zum gehen, weswegen die gezwungen ist schnell neben mir her zu laufen. Sie hat einige Bücher im Arm und hält sie dicht an sich gedrückt. „Wie geht es dir denn so? Hast du die Woche gut überstanden?“ Wir sind in einer Klasse, dass musst du mich nicht jeden Tag fragen. „Na klar. Mir geht’s super! Und wie läufts bei dir?“, sage ich und schenke ihr erneut mein berühmtes Grinsen. Sie muss ein Stück zu mir aufschauen und ich sehe wie sich ihre dunkelgrünen Augen verdüstern. Sie ist eigentlich ein sehr hübsches Mädchen. Sie ist gut gebaut, hat reine sanfte Haut, kirschblütenfarbendes Haar und diese dunklen Augen. Aber es gibt einen großen Nachteil an ihr. „Ach weißt du.. mir geht es nicht so gut... Ich habe schon wieder eine Abfuhr von Sasuke bekommen..“ Bingo. Ich wusste es. Innerlich verdrehe ich die Augen. Sie kann ja echt süß sein und so, aber warum zur Hölle muss sie mich immer mit diesem Typen nerven! Sakura ist schon seit knapp zwei Jahren in Sasuke verliebt, so wie circa siebzig Prozent der Mädchen an unserer Schule. Sie versucht alles, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Sie kocht für ihn, schreib ihm Briefe und versucht immer wieder ihn zu einem Date zu bewegen. Für ihn hat sie sich sogar die geliebten Haare geschnitten, als ein Gerücht rumging, dass er auf kurze Haare stünde. Alles Dinge, die ich niemals verstehen werde. Und dann kommen sie immer alle zu mir. „Naruto..“ Sie macht eine kurze Pause, um mich aus ihren dunklen Augen mit einem Hundeblick anzuschauen. „Könntest du vielleicht mit ihm reden un-..“ „Tut mir leid! Ich muss noch etwas ganz wichtiges erledigen! Beim nächsten Mal okay?“ Ich wimmel sie schnell ab und hab sogar ein schlechtes Gewissen, als ich sie mal wieder einfach so stehen lassen und mich durch die Menschenmassen Richtung draußen kämpfe. Endlich draußen angekommen, muss ich erst mal tief durchatmen. Ich hasse es, wenn ich andere Leute enttäuschen muss, aber dieses Mädchen macht mich einfach wahnsinnig! Etwas entspannter mache ich mich nun auf den Weg zu unserem Stammplatz unter der großen Eiche auf der Wiese. Erschöpft lasse ich mich zu den anderen ins Gras fallen, die lachen, reden und ihr Pausenbrot verspeisen. „Naa~ Wie ist es gelaufen?“, fragt Kiba und ich stoße ihn schmunzelnd weg. „Das weißt du doch genau du Trottel! Und jetzt gib mir was von deinem Essen oder ich verhungere.“ „Man hast du schon wieder dein Bento vergessen? Das nervt auf Dauer.“ Ich wende mich schmollend von ihm ab. „Dann frag ich eben Shikamaru! Yo Shika! Haste noch was zu essen für mich?“ Der braunhaarige lehnt an dem großen Stamm und hat die Augen geschlossen. Ich vernehme nur ein genervtes Gebrummel und ein: „Wie lästig.“ Beleidigt blase ich meine Wangen auf, als Lee zu mir rüber ruft. „Hey Naruto. Dein Bruder steht da vorne!“ Ich hebe meinen Blick und erblicke Sasuke wie er in einiger Entfernung steht und einfach nur zu uns rüber schaut. „Huch was will der denn?“, frage ich mich selbst und stehe auf um ihm entgegen zu laufen. Sein Blick ist ernst und kalt, so wie immer, wenn wir uns in der Schule unterhalten. Der Wind fährt durch seine Haare und er wirft mir und meinen Freunden einen genervten Blick zu. Ich bin verwirrt, bis ich den blauen Beutel in seiner Hand sehe. Ein extra breites Grinsen zieht sich über mein Gesicht. „Sasuke bringst du mir etwa mein Bento?“, frage ich und nehme das Packet an, als er es mir zunächst wortlos entgegen streckt. „ Muss ich ja wohl Dobe, wenn du es immer vergisst.“ Ich schmolle über diese Aussage und werfe ihm einen bösen Blick zu, als es mir plötzlich wieder einfällt. „Sasuke! Tu endlich mal was! Tausend von Mädels sprechen mich immer an und geben mir Geschenke die ich dir geben soll! Das ist echt nervend! Sag deinem Fanclub gefälligst, dass sie mich in Ruhe lassen sollen!“ Er zieht nur eine Augenbraue hoch und starrt mich an. „Das ist nicht mein Problem.“ „Und ob es das ist! Es sind nicht meine Groupies die mich belagern!“ Sasuke schließt kurz die Augen und dreht sich dann weg. „Tze.. Damit musst du schon alleine fertig werden. Ich misch mich da nicht ein.“ Und mit diesen Worten verschwindet er einfach. Voll Wut drehe ich mich um. Argh! Der Typ kann mich mal! Der könnte sich ruhig mal um mich kümmern und nicht immer so einen auf unnahbare Coolness machen! Ich bin auf hundertachzig und lasse mich auf den Boden fallen, um mein Bento wütend in mich reinzustopfen. „Tja. Man hat es eben nicht leicht als ein Uchiha.“, sagt Kiba und sieht mich skeptisch an, als ich den Reis in mich reinschiebe. „Argh! Dieser Bastard! Wieso muss ich mich denn um diese ganzen Weiber kümmern!“ Kiba lacht und lässt sich nach hinten ins Gras fallen. „Nun komm schon. Es ist ja nicht so, dass dich überhaupt keine Mädchen ansprechen, du bist auch sehr beliebt. Aber vor Sasuke haben die alle Schiss und kommen zu seinem jüngeren immer gut gelaunten netten Bruder. Das würd ich auch machen.. wäre ich ein Mädchen.“ Meine Wut verfliegt langsam und ich muss schmunzeln. Naja... so schlimm war es nun ja doch nicht. Dennoch beobachte ich Sakura und Ino irritiert die quietschend in die Ecke starren in der sich Sasuke und Neji befinden. „Oh man.“ Ich lasse mich ebenfalls nun mir vollem Magen zu Kiba fallen. „Was finden die nur alle an ihm?“ „Tja.“ Kiba reibt sich entspannt den Bauch. „Es ist und bleibt ein Rätsel.“ Der Rest des Tages vergeht wie im Flug und darüber bin ich auch sehr froh. Ich brauche echt Erholung nach dieser beschissenen Woche. Als das erlösende Klingeln ertönt, mache ich mich erleichtert auf den Weg auf dem Schulhof, während sich alle von mir verabschieden. Draußen angekommen kann ich mir ein breites Grinsen nicht verkneifen. Sasuke steht am Schultor mit geschulterter Tasche und schaut mich an. „Hör auf blöd zu grinsen sondern beweg deinen Hintern.“, sagt er genervt und ich laufe immer noch grinsend auf ihn zu. Kapitel 2: Chapter 2 -------------------- Ich liege auf meinem Bett und wippe langsam mit dem Fuß im Takt der Musik, die aus meinen Kopfhörern dringt. Ich langweile mich. Und zwar ziemlich. Alle die ich angerufen habe sind nicht da und mit den anderen will ich gar nichts machen. Ich seufze und ziehe mir die Hörer aus den Ohren. Mit einem Schwung setzte ich mich auf. Zeit etwas zu tun, so kann das Wochenende schließlich nicht an mir vorbeigehen. Ich reiße meine Zimmertür auf und gehe in Richtung Treppe. Kurz vor dieser klopfe ich an die rechte Tür. „Niiiii-chan! Hast du Zeit für mich?“, trällere ich und reiße im nächsten Augenblick auch einfach schon die Tür auf. Mein Bruder dreht sich amüsiert schmunzelnd um und betrachtet mich. „Seit wann nennst du mich bitte ‚Nii-chan’?“ Ich lache und lasse mich auf sein Bett fallen, dass rechts hinter seinem Schreibtisch steht. Itachis langen schwarzen Haare sind in einem losen Zopf zusammengebunden und er reibt sich kurz mit Daumen und Zeigefinger über die Augen. „Hast du schon wieder zu viel gearbeitet?“ Er schenkt mir ein kurzes Lächeln. „Es geht nun mal nicht anders.“ Ich ziehe eine Schnute und schaukel mit den Beinen, die ich über das hölzerne Kopfende seines Bettes hängen lasse. „Du solltest dich nicht überarbeiten Itachi. Sonst bekommst du bald Falten.“ Er schnauft und sticht mir in die Seite. „Sei nicht so unverschämt.“ Ich grinse ihn breit an und er muss ebenfalls lächeln. Und das ist etwas Besonderes. Meine beiden Brüder sind nicht unbedingt für ihr emotionsvolles Gelächter bekannt. Aber Itachi lacht immer mit mir. Itachi dreht sich wieder zu seinem Schreibtisch und sein Profil wird von dem hellen Licht der Schreibtischlampe beleuchtet, die einzige Lichtquelle im Raum. Allgemein ist in seinem Zimmer nichts Auffälliges. Bett, Schrank, Schreibtisch und Bücher. „Also. Was willst du nun von mir. Du kommst doch nicht ohne Grund so in mein Zimmer gestürmt.“, sagt er und sortiert einige Blätter. Ich springe auf und schlinge meine Arme von hinten um seinen Hals. Ich stützte mein Kinn auf seinen Kopf und begutachte die Formeln und Graphiken auf seinem Tisch. Gott allein davon brummt mir der Schädel. „Ich langweile mich.“ Itachi lacht kurz auf legt die Blätter bei Seite. „Also was willst du machen?“ Ich springe auf und stoße einen Freudenschrei aus. „Ins Kino! Es läuft dieser Film, den ich unbedingt sehen will!“ Er steht auf und schüttelt den Kopf, als er meine Reaktion sieht. „Okay alles klar. Dann geh dich schon mal fertig machen.“ Ich sprinte zur Tür, reiße sie gerade auf, als sich Itachi noch mal zu mir umdreht. „Ach ja und vergiss nicht Sasuke zu fragen, ob er auch mit will.“ „Sasukeeeeee-chan!“, säusele ich und höre auch sofort ein genervtes Stöhnen von der anderen Seite. Dennoch trete ich ein, immerhin hatte ich nichts anderes erwartet. Sasuke liegt auf seinem Bett, ein aufgeschlagenes Buch auf seiner Brust liegend. Seine Haare sind ihm aus der Stirn gefallen und er hat seine Brille in einer Hand. Genervt schaut er zu mir rüber. „Was willst du.“ Ich muss schmunzeln. Immer dieselbe Reaktion. Ich hoppse zu ihm hin und hocke mich ans andere Ende seines großen Bettes. „Itachi und ich wollen ins Kino gehen.“, sage ich und grinse ihn breit an. Er stöhnt auf und setzt seine Brille wieder auf. „Und was interessiert mich das?“ Er hebt sein Buch wieder um weiter zu lesen, doch den Gefallen werde ich ihm nicht tun. „Ach komm schon! Ich langweile mich!“ „Dann geht doch.“ „Aber zu zweit macht es nicht so viel Spaß! Du musst mitkommen!“, nöhle ich und bemerke ein genervtes Zucken in seiner Augenbraue. „Komm schon Komm schon!“, rufe ich und hibble ungeduldig auf dem Bett rum. „Sasukeeee~!“ Er seufzt laut und lässt sein Buch sinken. Ein paar Sekunden starrt er an die Decke, dann seufzt er noch mal. „Okay.“ Er setzt sich langsam auf und ich schmeiße glücklich jubelnd die Arme in die Luft. Ich sehe wie ihm ein kleines Lächeln über die Lippen huscht und mein Grinsen wird noch breiter. Sasuke steht bereits an seinem Schreibtisch und setzt seine Brille wieder ab. „Hey Dobe ich warte nicht ewig, also mach dich gefälligst fertig.“ Hastig springe ich auf und stürme in mein Zimmer, um mich ausgehfertig zu machen. Wir kommen ins Kino und ich gehe immer noch breit grinsend zwischen meinen beiden Brüdern. Sasuke wirkt genervt, aber so sieht er eigentlich immer aus. Itachi stellt sich bereits in die Schlange für die Karten und beauftragt mich und Sasuke Popcorn zu besorgen. Sasuke geht stur los und ich hohle schnell zu ihm auf, um mich neben ihn in die Schlange zu stellen. „Tze.. warum bin ich überhaupt mitgekommen. Ich hasse es unter so viele Leuten zu sein.“ Ich stelle den rechten Fuß über den Linken und verschränke meine Arme hinter dem Kopf. „Tja, du kannst mir eben keinen Wunsch abschlagen.“ Ich vernehme nur ein genervtes Gemurmel aus seiner Richtung und muss lachen. „Müssen die immer so glotzen.“, sagt er und ich schaue mich verwundert um. Ein Haufen Mädchen steht in einer Ecke und schaut quietschend zu uns rüber. Sasuke wendet sich genervt ab und ich kann mit ein fettes Grinsen nicht verkneifen. „Tja, wir sind eben Uchihas, da ist so was normal.“, sage ich und winke den Mädels zu, woraufhin sie sich kreischend aneinander festkrallen und springen. „Hilfe!“, lache ich und drehe mich schnell zu Sasuke um. Dieser beobachtet den Haufen nur skeptisch und mich ebenfalls. „Gefällt dir das etwa?“ „Klar! Ist doch immer toll begehrt zu sein.“, grinse ich und sehe gleich wie sich Missfallen in Sasukes Blick spiegelt. „Komm langsam musst du dich doch daran gewöhnt haben.“ Wir sind an der Reihe und Sasuke bestellt unser Popcorn, wobei die Kassiererin fast eine Herzattacke zu bekommen scheint. Er dreht sich erneut zu mir um und sagt:“ Deswegen muss ich sie nicht noch mehr aufhetzten.“ Ich lege den Kopf schief. „Ach komm ein bisschen Fanservice muss doch drin sein.“ Ein Schmunzeln huscht über seine Lippen. „Soll ich denen mal echten Fanservice bieten?“, sagt er und beugt sich zu mir rüber. In genau diesem Moment räuspert sich die Kassiererin und sie sieht so aus, als ob sie einen epileptischen Anfall bekommt, als Sasuke ihr das Popcorn abnimmt, bezahlt und sich rasch zum gehen wendet. Ich tapse ihm leicht verwirrt hinterher. Ich werde ihn wohl nie richtig verstehen. Ich werfe noch einen letzten Blick in Richtung der Mädchen und sehe, dass anscheinend eine von ihnen in Ohnmacht gefallen ist. Itachi steht bereits an der Treppe an der die Karten kontrolliert werden. Der dort stehende Angestellte schaut ziemlich verwirrt aus der Wäsche, als er die Mädchengrüppchen bemerkt, die sich um mich und meine Brüder versammeln. Immer dasselbe. Itachi interessiert das herzlich wenig, Sasuke ist genervt und ich... grinse so wie immer. Dennoch freue ich mich sehr über diesen Ausflug. Wir haben nicht oft die Möglichkeit alle zusammen auszugehen. Itachi kümmert sich um so ziemlich alles was unser Haus betrifft. Im Haushalt helfen wir natürlich alle, aber er kümmert sich um Verwaltungen, Rechnungen und Einkauf. Unsere Mutter muss sehr viel arbeiten und ist deswegen sehr beschäftigt. Sie ist nicht oft zu Hause und wenn, dann brauch sie ihre Ruhe und sollte sich nicht noch zusätzlich stressen. Meine Mutter muss uns alleine versorgen, da unser Vater schon sehr früh gegangen ist. Wir reden nicht sehr oft über ihn, aber meine Mutter sagt, dass er genauso aussah wie ich. Wir wissen so gut wie gar nichts über unseren Vater, aber das ist auch unwichtig. Ich habe sie auch nur einmal danach gefragt. Das war als ich unsicher war, denn Sasuke und Itachi sieht man deutlich an, dass sie Brüder sind und von meiner Mutter kommen. Dieselben Augen, dasselbe Haar. Nur ich bin ganz anders. Naja jedenfalls ist das auch der Grund, warum Itachi so selten Zeit hat. Er macht gerade seinen Abschluss und muss sehr viel lernen. Er kümmert sich wie gesagt um fast alles und jobbt sogar manchmal. Natürlich sind auch Sasuke und ich nicht untätig, aber unsere Mutter und Itachi meinte, dass wir nicht arbeiten sollen, weil wir noch jung sind. Unser Leben ist nicht immer einfach, aber wir haben Spaß und halten zusammen. Und das ist das wichtigste. Kapitel 3: Chapter 3 -------------------- Ich starre aus dem Fenster und kaue auf dem Ende meines Bleistiftes. Das Sonnenlicht scheint mit dem Wind aufgewirbelt zu werden, so wie es über die grünen Blätter des Baumes tanzt. Eine sanfte Brise bringt die Welt in Wallung, schenkt ihr Leben. Der Anblick beruhigt mich sehr und mein Blick schweift ab in die endlosen Weiten des blauen Himmels. Unfassbar, dass hinter diesem Strahlen die unergründliche dunkle Masse des Universums liegt. Ein kleiner Schmetterling schwebt nah über dem Boden vorbei und zieht meine ganze Aufmerksamkeit auf sich. Ob Schmetterlinge die Welt genauso sehen wie wir? Ein lautes Ringen reißt mich aus meinen Gedanken und ich fahre hoch. Der Stift hängt noch locker zwischen meinen Lippen, als ich unserem Mathelehrer hinterher gucke, der soeben den Raum verlässt. Kiba steht auf und setzt sich seufzend auf meinen Tisch. „Man war das mal wieder nervig. Ich hab kein Wort verstanden von dem was der da gelabert hat.“, sagt er und streicht sich die Haare nach hinten. Ich schaue ihn noch immer leicht schläfrig an. „Ich hab nicht mal zugehört.“, sage ich und strecke mich ausgiebig. Montag. Der schlimmste Tag der Woche. Kiba lacht laut. “Na das hab ich mitbekommen, so dumm wie du aus dem Fenster gestarrt hast.“ Ich werfe ihm einen bösen Blick zu. „Haha. Dankeschön.“ Kiba wuschelt mir durch die bereits abstehenden Haare und lacht erneut los. „Komm schon du weißt doch, dass ich das nicht ernst meine.“ Kiba ist mein bester Freund. Wir kennen uns schon ewig und wir sind richtig gute Freunde. Ich habe mit ihm meine ganze Kindheit verbracht. Wir haben den größten Mist zusammen verzapft und einige Momente geteilt, die ich niemals vergessen werde. Ich erinnere mich genau an einen Tag, kurz vor meinem achten Geburtstag. Es stand eine große Schlacht bevor gegen die Kinder aus dem Nachbarsdorf. Am Nachmittag trafen wir uns mit allen Freiwilligen am großen Tor, um uns einen harten Kampf zu liefern. Wir waren nur mit unseren Fäusten und aufgeschabelten Knien gekommen, doch einige der anderen Jungs waren schon Älter und hatten richtige Waffen dabei. Wir ließen uns nicht abschrecken und ich stürzte mich mit meinem besten Freund mutig ins Getümmel. Einer der größeren Jungs nahm mich dabei richtig in die Mangel und pinnte mich am Boden fest. Ich schrie biss und kratzte, doch ließ er mich nicht los. Im Gegenteil, er zückte sein Messer und begann mir heftige Striemen ins Gesicht zu ritzen. Ich erinnere mich genau an das Gefühl, der kalten Klinge an meiner Haut, wie das Blut an meiner Wange hinunterlief und sich mit dem Schmutz vermischte. Drei Sekunden später war Kiba über mir und rammte den Jungen mit seinem ganzen Körpergewicht von mir runter. Die beiden kabbelten sich und rollten über dem halben Platz, wobei Kiba dem Jungen ordentlich welche mitgab, obwohl er ihm körperlich unterlegen war. Gerade als ich mich wieder aufgerappelt hatte, kamen einige Erwachsene und schrien uns an. Und mit einmal waren wir alle wieder Verbündete und stäubten in jegliche Himmelsrichtung auseinander. Als ich nach Hause kam schrie meine Mutter schrecklich rum und war sehr aufgebracht und besorgt wegen meinen Wangen. Sie brachte mich gleich zum Arzt, der mich behandelte, dennoch blieben blasse Narben auf meiner Haut. Kiba kam damals nicht so einfach davon, am nächsten Tag in der Schule hatte er ein blaues Auge, lachte mich aber breit an. Seine Mutter hatte ihm anscheinend heftig eine gelangt deswegen. Ich konnte nie verstehen, wieso sie das gemacht hat. Aber wir waren auch ziemlich anstrengende Kinder. Sasuke war da natürlich ganz anders. Er blieb meistens drinnen und lernte, immer danach strebend, so gut wie unser älterer Bruder zu sein. Der einzige mit dem er manchmal spielte war ich. Zumindest war das der Tag an dem Kiba und ich unzertrennlich wurden bis zum heutigen Tag. Neben uns bilden sich kleine Grüppchen, die laut reden und sich über Bücher und Hefte beugen. Besonders um Sakura hat sich eine große Meute gebildet. Ich schaue irritiert rüber, denn der Großteil unserer Klasse hat sich um ihren Tisch versammelt. Was ist denn da los? Ansonsten sitzt sie doch nur mit ihren Mädels zusammen und schwärmt über ihren Sasuke. „Oh Mann ich hasse es, dass die immer alle so einen Stress machen müssen.“, sagt Kiba und lehnt sich leicht nach hinten. Ich schaue ihn verwirrt an und er muss wohl das große Fragezeichen über meinen Kopf sehen. „Sag bloß du hast es vergessen.“, sagt er und fängt laut an zu lachen, als er meinen immer noch ratlosen Blick sieht. „Na dann viel Glück mein lieber. Wir schreiben morgen Mathe.“ Ich bin total aus der Puste und reiße in einem Ruck die Haustür auf. Mein Ranzen wird unsanft in die nächste Ecke geschleudert und ich haste die Treppe hoch ans andere Ende des Flurs. Ohne zu klopfen reiße ich die Zimmertür auf und bleibe heftig atmend in der Tür stehen. Sasuke lässt seine Stift sinken und schaut mich mit hochgezogenen Brauen an. Er sitzt an seinem Schreibtisch und hat einige Hefte und Bücher vor sich liegen. „Sasukeeeeeee! Hilfe!“ Ich mache ein paar Schritte in sein Zimmer und stelle mich neben ihn. Aus großen Augen starre ich ihn an. Sasuke schaut skeptisch und setzt seine Brille ab. „Was ist?“ „Wir schreiben morgen Mathe! Und ich hab das total verpeilt!“, schreie ich weinerlich und höre auch sofort ein genervtes Stöhnen. „Das war ja so was von klar. Du weißt schon, dass das eine Vergleichsarbeit ist? Was meinst du warum ich schon die ganze Zeit lerne.“ „Oh nein nein nein!“, rufe ich und pure Verzweiflung steigt in mir auf. Wenn ich die Arbeit in den Sand setzte bin ich total geliefert! „Sasuke du musst mir helfen! Alleine schaffe ich das niemals!“, jammere ich und schaue ihn aus Hundeaugen an. Sasuke sagt eine Zeit nichts und schaut mich nur an. „Frag Itachi.“ „Der ist nicht da!“ Er starrt mich kurz an und seufzt dann. Ich fange sofort an triumphierend zu jubeln, doch er unterbricht mich. „Aber erst später ich muss erst mal selber lernen und meine Ruhe haben. Also verzieh dich, ich komme dann später zu dir rüber.“ Mein Kopf schwirrt von lauter Formeln, Zahlen und Buchstaben. Ich komme nicht wirklich weiter, das heißt... eigentlich hab ich noch gar nichts zu Stande gebracht! Ich stöhne auf und stütze meinen Kopf in die Hände. Erneut starre ich auf das Zahlenchaos da unter mir, muss aber sofort den Kopf heben und ihn verzweifelt schütteln. Ich bin so nervös, dass ich mich gar nicht konzentrieren kann. Ich könnte heulen! Mittlerweile ist es schon ziemlich spät und ich werde immer ungeduldiger. In diesem Augenblick öffnet sich die Tür und Sasuke betritt mein Zimmer. Irgendwie wirkt er unruhig und nervös. Dennoch werfe ich ihm ein verzweifeltes Lächeln zu. „Hilfe.“ Sasuke schüttelt den Kopf und ich sehe ganz kurz ein leichtes Lächeln. „ Du bist eben ein hoffnungsloser Fall.“ „Dann teilst du die Formel durch x minus eins und erhältst so eine neue Formel, aus der du mit Hilfe der P-Q-Formel die Nullstellen berechnen kannst.“ Erleichtert lache ich auf. „Das hab ich verstanden!“ Mittlerweile kommt Klarheit in das Gewusel in meinem Heft und Sasuke strengt sich wirklich an mir alles so deutlich wie möglich zu erklären. „Und jetzt diese Aufgabe hier, die habe ich noch nicht richtig verstanden...“, möchte ich sagen, doch ich komme nicht dazu meinen Satz zu beenden. Ich registriere wie Sasuke sich vorbeugt und sanft seine Hand auf meine Wange legt. Ich will ihn noch fragen was das wird, als ich ein paar weiche Lippen auf meinen spüre. Es ist eine sanfte und nur federleichte Berührung und dennoch reicht sie aus, um mich komplett aus der Bahn zu werfen. Sasukes Lippen sind leicht geöffnet und umfangen meine sanft. Im Bruchteil einer Sekunde ist alles wieder vorbei und ich starre Sasuke nur wie versteinert an. Ich möchte etwas sagen, bringe jedoch keinen Ton raus. Sasuke währenddessen fährt sich durch die Haare und flucht leise. Er hebt seinen Kopf schaut mich an und wendet seinen Blick schnell wieder ab. „Hör zu.“, fängt er an und seine Stimme klingt zunächst gepresst und zittrig. Im nächsten Moment hat er sich jedoch wieder gefangen. „Vergiss das von eben. Das hatte nichts zu bedeuten.“ Blitzschnell steht er auf und ich starre ihn immer noch einfach nur an. Er dreht sich nicht mehr um und ist im nächsten Augenblick verschwunden. Mein Blick verliert sich in dem Zimmer und langsam sinke ich in mir zusammen, als mir bewusst wird, was eben passiert ist. Verdammt, was sollte das denn?! Kapitel 4: Chapter 4 -------------------- Hallöchen meine Lieben, da melde ich mich wieder mit einem neuen Kapitel :) Ich freue mich, dass sich überhaupt schon wieder so viele Leser bei mir eingefunden haben und ich freue mich über jeden Kommentar :D Also wenn es euch gefällt, schreibt mir ruhig Welche Chaos hat Sasuke da bloß angerichtet? Seht selbst hoho :D _____________ Ich sitze vor meiner Klausur und starre wie gebannt auf das fast leere Blatt vor mir. Ich bin todmüde und mein Kopf ist so gut wie leer. Die ganze Nacht lang lag ich wach und habe über das Geschehene nachgedacht. Wie soll man nach sowas denn auch schlafen können... Ich kritzele noch ein paar Aufgaben auf das Blatt, obwohl ich genau weiß, dass es keinen Sinn macht, aber besser, als gar nichts da stehen zu haben. Gestern Abend, wurde ich, Naruto, von einem Jungen geküsst. An sich wäre das ganze ja noch einigermaßen vertretbar, wäre dieser Junge nicht Sasuke gewesen. Mein eigener Bruder. Gestresst fahre ich mir durch die Haare und versuche mich auf das vor mir liegende zu konzentrieren. Gelingen will mir das jedoch bis zum Ende der Stunde nicht mehr, also gebe ich mein Blatt ab, in dem Wissen mal wieder total verkackt zu haben. Seufzend verlasse ich den Klassenraum und nach drei Sekunden ist Kiba auch schon an meiner Seite. „Alter ich habs total vermasselt.“ Ich nicke nur stumm, um ihm beizupflichten. „Was ist denn passiert?“ Ich schaue kurz zu Kiba rüber und mir huscht sogar ein kleines Lächeln über die Lippen. Dieser Junge kennt mich einfach zu gut. Ich öffne meinen Mund, um ihm zu antworten und stelle fest, dass ich es nicht kann. Allein bei der Erinnerung wird mir ganz flau im Magen und ich kann es einfach nicht aussprechen. Besonders nicht hier. „ Ich kann jetzt nicht darüber sprechen.. später vielleicht.“, sage ich deswegen und Kiba nickt verständnisvoll. Sofort wechselt er das Thema und spricht über etwas unbefangenes, wie die neue Sushi-Bar am Bahnhof. Ich liebe diesen Typen. In der großen Pause kann ich endlich mal ein wenig entspannen und liege unter dem großen Baum. Es ist ein warmer Tag und eine leichte Brise weht. Ich schließe meine Augen und lecke mir unbewusst über die Lippen. Weiche, süße Lippen auf meinen... Schlagartig sitze ich aufrecht und mein Herz jagt von Null auf Hundert achtzig. Kacke! Wie soll man denn da jemals wieder normal sein können! Verärgert wische ich mir durchs Gesicht, schau auf und.. mein Herz bleibt einfach so stehen. Ich blicke direkt in tiefschwarze Augen. Sasuke steht auf der gegenüberliegenden Seite des Hofes und schaut geradewegs zu mir herüber. Mein Magen fängt an zu kribbeln und gleichzeitig kann ich meinen Blick nicht von ihm abwenden. Ich spüre langsam, wie die Hitze in mein Gesicht steigt und blitzschnell drehe ich meinen Kopf zu Kiba, um über etwas anderes zu reden. Dennoch kann ich das laute Pochen in meiner Brust nicht überhören.. Ich kann einfach nicht aufhören mich zu fragen, warum er das getan hat.. und ich werde auch nie eine Antwort darauf finden, außer ich frage ihn.. was ich niemals tun würde. Dennoch.. Sasukes Blick war ziemlich ernst und nervös... nicht, dass sein Blick ansonsten anders wäre, aber irgendwie, wirkt auch er heute ein wenig angespannt. Gott wie soll ich den heutigen Tag nur überleben. Auf dem Weg nach Hause brauche ich ungefähr doppelt so lange wie normal. Ich schlendere und halte geschätzte fünfzig Mal an, um meine Schuhe zuzubinden, oder eine Katze zu streicheln. Dennoch nähere ich mich unaufhaltsam der Haustür und ich muss zugeben: Ich habe mächtig Schiss. Seit gestern Abend habe ich noch kein Wort mit Sasuke gewechselt. Heute Morgen habe ich sogar früher als gewöhnlich das Haus verlassen und zusammen nach Hause gehen konnten wir heute auch nicht. Ich sage mir nun selbst zum hundertsten Mal, dass ich das schon hinbekommen werde und muss, immerhin kann ich meinem Bruder nicht für immer aus dem Weg gehen. Ich hohle einmal tief Luft und betrete schließlich mein Heim. Als ich die Tür öffne kommt mir nur Stille entgegen und ich atme erst einmal erleichtert aus. Sauer auf mich selbst, kicke ich meine Schuhe in die Ecke. Was soll denn der Scheiß ich kann doch nicht wegen so einem Mist, so ein Drama machen. Mein Herz allerdings sagt mir, ich kann schon. Ich gehe in die Küche und nehme mir eine Flasche Wasser aus dem Schrank. Ich lasse das erfrischend kalte Wasser langsam meine Kehle hinunter laufen und bin drei Sekunden lang relativ entspannt. Doch genau in dem Moment, in dem ich die Flasche absetzte und zurück in die Seitentür des Kühlschranks stelle, höre ich ein Geräusch. Ich hebe meinen Blick und stehe meinem Bruder direkt gegenüber. Mein Herz sackt schlagartig um zwanzig Etagen tiefer und mein Verstand setzt aus. Sasuke sieht auch ziemlich überrascht aus, für seine Verhältnisse. „Hallo.“ Ich reiße mich zusammen und bringe ein ziemlich leises und gekrächztes „Hi“ heraus. Ich räuspere mich lache dumm und lasse den verwirrt und irgendwie gepeinigt wirkenden Sasuke innerhalb der nächsten Sekunde alleine in der Küche zurück. In meinem Zimmer angekommen schnappe ich mit mein Handy und fange an meine Sachen wahllos in eine Tasche zu stopfen. „Hallo Kiba? Ich komme heute zu dir.“ Ganz eindeutig, ich kann es nicht. „Wow. Ich meine das ist.. wow!“ Kiba geht in seinem Zimmer hin und her und bleibt immer wieder stehen, um mich einfach nur anzustarren. Ich sitze auf seinem Bett und nicke nur beipflichtend. Ich seufze und fahre mir mit den Fingern durchs Gesicht. Kiba lässt sich neben mich fallen und schaut mich fragend an. „Und was hast du nun vor?“ Ich lache sarkastisch. „Wenn ich das wüsste, man. Ich bin total verwirrt! Keine Ahnung was ich machen soll!“ Kiba lässt sich nach hinten aufs Bett fallen. „Man, man, man dir passieren vielleicht Sachen... Ich hätte nie erwartet, dass Sasuke so etwas machen würde..“ Ich schnaube und drehe mich zu ihm um. „Denkst du ich etwa?“ Kiba streicht sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht und kneift die Augen zusammen, als er von der untergehenden Sonne geblendet wird. „Ich kann ihm doch nie wieder in die Augen sehen! Er ist mein Bruder verdammt und ich schaffe es nicht mit ihm zu sprechen!“ „Na das ist ja auch mehr als nur verständlich.. trotzdem.. ich meine du bist hier immer willkommen, aber du kannst ja schlecht nie wieder nach Hause gehen.. oder?“ Laut stöhnend lasse ich mich nach hinten fallen. „Das weiß ich doch“.. aber was tut man in so einer Situation? „Also überlegen wir mal.. warum hat Sasuke das gemacht?“, sagt Kiba und stützt sich auf die Ellenbogen, um mir ins Gesicht zu schauen. „Keine Ahnung.“ Er schnaubt. „Na das ist ja mal ne super Idee. Also ich denke.. er steht auf dich.“ Ich fahre zu ihm rum und starre ihn böse an.“ Er ist mein Bruder verdammt! Und auch noch ein Junge!“ Kiba hebt nur abwehrend die Augenbrauen. „Ich meine ja nur.. ich weiß das klingt abwegig, aber was soll es sonst sein?“ Ich verschränke die Arme hinter dem Kopf. „ Ich weiß nicht.. vielleicht wollte er mich ärgern.“ „Klar.. und dann küsst er dich und sagt nichts dazu.. morgen kommt er an und sagt: Hey war nur n Witz“ Langsam bin ich am verzweifeln und auch Kiba bemerkt wohl, dass wir so schnell keine Lösung für das Problem finden. „Warum ausgerechnet Sasuke.. jeder andere Kerl, wäre okay gewesen...“, sage ich ohne mit dessen bewusst zu sein. Kiba lacht. „Sasuke ist auch nur ein Kerl.. okay er ist dein Bruder, was das Ganze ein wenig komplizierter macht, aber ansonsten.. Ich meine.. der holt sich auch mal auf dem Klo heimlich einen runter, also so ist das ja nicht.“ Das hat gesessen. Ich fahre hoch und starre Kiba knallrot und super wütend an. „Trottel! Sag doch sowas nicht man!“, ich bin stocksauer und weiß nicht wieso. Kacke.. warum wird mir bei dem Gedanken ganz anders.. Sasuke.. alleine im Bad und... AHHHH! Hilfe Hilfe! Ich schlage die Hände vors Gesicht und lasse mich wieder fallen. Kiba ist mittlerweile in schallendes Gelächter ausgebrochen. „Jetzt kann ich ihm noch weniger in die Augen schaun, wenn du so ne kacke sagst! Idiot!“ Kiba rollt sich auf den Rücken und schaut mich kopfüber an. „Komm schon.“, ein fettes Grinsen breitet sich auf seinen Lippen aus, „Du musst zugeben dieser Gedanke hat so seinen Reiz.“ Ich hohle aus und verpasse ihm eiskalt einen Schlag auf den Kopf. „Er ist mein Bruder verdammt!“, schreie ich und kann nicht verbergen, dass mir die Hitze ins Gesicht steigt. Kiba lacht erneut und meint nur: „Na ihn scheint das ja auch nicht wirklich zu interessieren.“ Man das wird mir echt alles zu viel. Ich sinke in mir zusammen und verberge das Gesicht in den Händen. Wieso macht es mir so viel aus, wenn Kiba so einen Mist sagt! Aber der Gedanken, dass Sasuke.. heimlich in unserem Haus.. Das passt einfach nicht! Wieso denke ich überhaupt darüber nach! Das ist gar nicht das wesentliche Thema hier! „Wieso reden wir denn jetzt über diesen Mist! Das hat doch gar nichts damit zu tun!“, fahre ich Kiba an. „Es sei denn er denkt dabei auch noch an dich.“ Mit diesem Satz verliere ich jegliche Selbstbeherrschung und verpasse Kiba einen saftigen Schlag in die Seite. „Tickst du noch ganz richtig!“, schreie ich außer Atem und fühle mich, als ob ich ein ausbrechender Vulkan wäre. Kiba krümmt sich unter Schmerzen, ist aber immer noch am gackern. „Okay.. Okay! Tut mir leid.“, bringt er unter Schmerzen hervor. „Ich hör schon auf damit. Ich weiß die Sache ist dir sehr ernst.“ Erschöpft lehne ich mich zurück. Man, was für ein beschissener Tag... Wie soll ich jemals wieder normal mit Sasuke umgehen, wenn ich all diese dämlichen Bilder im Kopf habe! Und wieso zur Hölle macht mir das eigentlich so viel aus? Kapitel 5: Chapter 5 -------------------- Wie heißt es so schön.. Neuer Tag neues Glück? Na das Glück wird wohl noch einige Zeit auf sich warten lassen. Heute Morgen verließ ich gemeinsam mit Kiba das Haus in dem Wissen, mich meinen Ängsten stellen zu müssen. Immerhin konnte ich nicht für den Rest meines Lebens bei ihm hausen und mich vor meinem Bruder drücken.. Bei diesem Gedanken wird mir schon wieder ganz anders.. ich kann nicht sagen, wie lange ich gestern noch mit Kiba gequatscht habe. Wir sind alle möglichen Szenarien durchgegangen, aber keines von ihnen erschien uns irgendwie logisch. Ich bin immer noch genauso schlau wie zuvor.. Die erste Stunde Mathe macht das ganze da wirklich nicht besser.. im Gegenteil. Wir bekommen schon vorab eine Predigt, dass die Klausur höchstwahrscheinlich ziemlich schlecht ausgefallen ist und das wir uns schämen sollen. Super. Noch etwas über das ich mich freuen kann. Dennoch...Zum ersten Mal in meinem Leben wünsche ich mir, dass diese beiden Stunden Mathe niemals enden. Denn das Ende der Stunde bedeutet der Anfang der Pause.. und in der Pause werde ich ihm wohl oder übel begegnen... Ich starre wütend aus dem Fenster. Ich kann es wohl nicht ändern.. Das einzige, das ich mir im Moment wünsche ist, dass mein Leben wieder normal ist. So wie vorher. Langweilig und uninteressant. Immer noch besser als das Chaos in dem ich mich zurzeit befinde. Das Klingeln zur Pause reißt mir ein Loch in den Magen. Kacke! Ich bin so eine Memme! Wie kann man nur so dämlich sein! Ich ärgere mich noch über mich selbst, als Kiba auch schon an meiner Seite steht. „Na... wie fühlst du dich? Sollen wir lieber hier drinnen bleiben oder so?“ Kiba wirkt ernsthaft besorgt und ich kann nicht anders, als meinen Kopf an seine Schulter zu legen. Dieser Typ ist einfach super. „Ich kann nicht. Ich muss mich dieser dämlichen Situation stellen.. außerdem.. wer sagt denn, dass wir ihm wirklich über den Weg laufen?“, sage ich mit einem leichten Hoffnungsschimmer. Doch Kiba zerstört diesen mit einem Lachen gekonnt. „Komm schon. Wir packen das jetzt.“ Genau.. wir packen das... Mist.. Ich bin ziemlich angespannt, als ich mit meinen Freunden an unserem Stammplatz sitze und lasse meine Augen immer wieder über den Schulhof gleiten. Ich weiß gar nicht, warum ich das überhaupt mache. Eigentlich will ich ihm ja aus dem Weg gehen. Dann ist es wohl sehr unklug auch noch nach ihm Ausschau zu halten, aber irgendwie kann ich nicht anders.. Komischer weise läuft er mir kein einziges Mal über den Weg. Vielleicht weicht er mir ebenso aus? Ich weiß es wirklich nicht.. Mit dem Klingeln zur nächsten Stunde bin ich jedoch erst einmal von diesen Gedanken erlöst. In Geschichte langweile ich mich zu Tode und schweife erneut mit meinen Gedanken ab. Wir befinden uns im dritten Stock und ich habe von meinem typischen Fensterplatz aus eine wunderbare Aussicht. Unter uns befindet sich genau der Sportplatz. Immer wenn ich Geschichte habe, kann ich dort Sasukes Klasse sehen, die... Moment.. Sasukes Klasse?! Mein Blick wandert hastig über das Feld und sogleich erkenne ich seine Mannschaft, die in Richtung Basketballfeld schlendert. Die wollen mich doch verkackeiern.. Sind wir hier in so einem bescheuerten Mädchenfilm oder was?! Jedenfalls geht meine Aufmerksamkeit für die Geschichtsstunde komplett flöten. Ich fixiere meinen Blick auf den Spielfeldrand und mache ihn in der Sekunde aus, in der er mein Blickfeld betritt. Sein Blick ist wie immer ernst und verkniffen im Gegensatz zu seinen Kameraden, die schon lauthals rumpöbeln. Er trägt ein weißes Tank top und eine kurze schwarze Hose. Trotz seiner blassen Haut ist seine Erscheinung keinesfalls schmächtig. Er ist zwar dünn, doch unter dem Shirt zeichnet sich deutlich sein muskulöser Oberkörper ab. In aller Ruhe stellt er seine Wasserflasche hin und beginnt seine Arme zu dehnen. Wenn man ihn so sieht, könnte man ihn durchaus als hübsch bezeichnen... Der Trainer betritt das Feld und nach ein paar Sekunden sind alle spielbereit. Sasuke ist alles andere als zurückhaltend. Seine Bewegungen sind kräftig und schnell und doch von einer Art groben Eleganz und Geschmeidigkeit. Kein anderer kann mit ihm mithalten und sein Gesichtsausdruck zeigt, dass er das Spiel sehr ernst nimmt. Er powert sich richtig aus und gibt alles was er hat. Ich bin von seinem Spiel fasziniert und wundere mich, als es schon vorbei ist. Sasuke verlässt das Spielfeld. Er schwitzt am ganzen Körper und seine Haare sind durcheinander, sofort fährt er mit seiner Hand dadurch und nimmt einen großen Schluck aus seiner Wasserflasche. Er wischt sich den Mund mit dem Arm ab und verbleibt mit den Lippen an seiner Ellbeuge. Verdammt er sieht wirklich extrem sexy aus... Gerade als mir bewusst wird, was ich denke, hebt er seinen Blick und trifft meinen. Ich fahre erschrocken zusammen, als in just diesem Augenblick ein Buch auf meinen Tisch knallt. Ich fahre mit schreckgeweiteten Augen herum. Erst jetzt höre ich das Lachen aus dem Klassenraum. „Herr Uchiha ich wäre ihnen sehr verbunden, wenn sie meinem Unterricht folgen würden. Gaffen können sie später genug.“ Ich nicke nur und werde knallrot. Das liegt jedoch nicht an meinem Lehrer. War das Zufall oder wusste Sasuke genau, dass ich hier sitze? Ich traue mich nicht erneut aus dem Fenster zu schauen. Ich bin auch so schon sehr verwirrt. Was hab ich mir nur gedacht? Und warum schlägt mein Herz so doll, wenn ich an seinen Blick denke... Als es schließlich zum Schulende klingelt, bin ich zugleich erleichtert und aufgeregt. Erleichtert, weil ich endlich weg komme und aufgeregt, weil heute Mittwoch ist. Mittwochs haben Sasuke und ich immer gleichzeitig aus und treffen uns üblicherweise am Tor, um gemeinsam nach Hause zu gehen. Ich denke jedoch, dass das heute nicht der Fall sein wird. Eigentlich sollte ich bei dem Gedanken ja froh sein, dass ich ihm aus dem Weg gehen kann, aber irgendwie... bin ich enttäuscht. Um ehrlich zu sein freue ich mich jedes Mal wie doof, wenn ich die Möglichkeit habe mit ihm Zeit zu verbringen. Ich bin gerne mit ihm zusammen, auch wenn es so scheint, als ob wir uns nicht immer so blenden verstehen.. Er ist mir sehr wichtig und deswegen genieße ich seine Anwesenheit. Ich bleibe kurz stehen auf meinem Weg aus dem Schulgebäude. Mein Herz zieht sich schmerzhaft zusammen. Will ich das wirklich aufs Spiel setzten nur wegen so einer dummen Angelegenheit? Ich meine natürlich war es seltsam und verwirrend, aber er meinte ich solle es vergessen. Mir wird klar, dass ich das nicht will. Ich will zwar mein altes Leben zurück, aber so kann ich auch nicht weiter verbleiben. Entschlossen gehe ich weiter. Immerhin sollte ich versuchen eine normale Beziehung zu ihm zu haben, denn so eine kleine Sache sollte es nicht schaffen uns auseinander zu bringen. Als ich die Tür öffne und mein Blick auf das Tor fällt breitet sich ein erleichtertes Lächeln auf meinem Gesicht aus. Mein Herz schlägt trotzdem wie verrückt, als ich Sasuke erblicke, wie er versucht lässig am Tor zu stehen und mir entgegenblickt. Ich strahle ihn förmlich an und werfe ihm ein „Hi“ entgegen. Sasukes Mine ist deutlich erleichtert und ein Hauch eines Lächelns huscht über seine Lippen. „Gehen wir nach Hause.“, sagt er nur und diese Worte stimmen mich glücklicher als alles andere in der Welt. Ich kann nicht vergessen, was geschehen ist, aber ich werde ihn wahrscheinlich auch niemals damit konfrontieren. Ich wünsche mir einfach nur, so normal wie möglich weiterzumachen. Auch wenn irgendwie alles anders ist als zuvor. Kapitel 6: Chapter 6 -------------------- Diesmal ein etwas längeres Kapitel, hat ja auch eine Zeit gedauert ne? ;D Viel Spaß damit :) ____________ Die nächsten Tage verliefen sehr ruhig muss ich sagen. Keine komischen Anfälle oder Attacken mehr. Jedoch muss ich eingestehen, dass mit mir so einiges nicht stimmt. Seit dieser dämlichen Aktion.. Doch in meinem Inneren hat sich so einiges verändert, wie man sich sicher vorstellen kann. Ich habe eine ganz neue und andere Beziehung zu meinem Bruder. Aber ich bin schon froh, dass wir überhaupt wieder miteinander sprechen... es ist zwar irgendwie ein wenig beklemmend, aber was solls. Ich versuche zurzeit das Ganze einfach zu vergessen, aber das ist gar nicht so einfach. Gähnend gehe ich unsere Treppe nach unten und ins Wohnzimmer. Meine Mutter sitzt auf dem Sofa mit einem Kaffee und einem Buch. Heute kommt einer dieser Filme im Fernsehen, die wir immer zusammen sehen. Mit einem breiten Grinsen und einem „Hi“, setzte ich mich zu ihr. Ein breites Lächeln zieht sich über ihr Gesicht und sie legt ihr Buch beiseite. „Na, mein Kleiner. Bereit für unsren Fernsehabend?“, fragt sie und ich mache es mir als Antwort so richtig gemütlich. Ich ziehe meine Füße nahe an mich ran und mache es mir mit meiner Jogginghose bequem. Meine Mama ist eine wunderschöne Frau. Sie hat lange schwarze Haare, volle rote Lippen und eine blasse Haut. Sie sieht meinen Brüdern sehr ähnlich.. Sie ist immer sehr gut drauf, doch manchmal habe ich das Gefühl sie ist einsam. Aber dann setzte ich mich einfach zu ihr und rede mit ihr. Wir haben eine sehr gute Beziehung und ich kann ihr alles erzählen.. bis auf diese eine Sache. Ich denke, damit würde ich sie ein wenig überfordern und.. irgendwie ist es mir auch peinlich.. Außerdem, was würde sie von Sasuke denken? Ich weiß es wirklich nicht... Meine Sorge muss sich wohl auf meinem Gesicht spiegeln, denn ich spüre sogleich eine warme Hand, die meinen Kopf streichelt. „Was ist los?“, fragt mich meine Mutter. Wie immer umspielt ein Lächeln ihre Lippen, aber ihre Augen zeigen tiefe Sorge. Ich grinse nur und schüttle den Kopf. „Gar nichts Mama, keine Sorge.“ Sie nickt nur. „Man bist du groß geworden! Und hübsch dazu! Du bist bestimmt ein riesiger Schwarm an deiner Schule!“, ruft sie und kneift mir in die Wangen. Ich schreie auf und lache, während ich versuche ihre Hände zu lösen. Immer noch lachend halte ich mir die schmerzenden Wangen. „Nicht so wirklich. Sasuke ist immer noch der beliebtere.“, sage ich und sie nickt. „Ihr seid sehr unterschiedlich, aber du bist mindestens genauso gut aussehend wie Sasuke! Und das sage ich nicht, weil ich deine Mutter bin! Alle meine Söhne sind hübsch! Und Sasuke, jaah der sieht auch schon verdammt gut aus und dann noch seine unnahbare Art, das macht ihn natürlich interessant.“ Allerdings... „Aber wir wissen ja, wie er wirklich tickt ne?“ Ich versinke kurz in Gedanken. Naja so richtig, weiß das wohl keiner.. „Aber Naruto du bist auf jeden Fall genauso hübsch. Du siehst deinem Vater wirklich zum verwechseln ähnlich.“ Erschrocken starre ich sie an. Ihr Ton ist ernster und nicht mehr so ausgelassen. Sie spricht sonst nie über unseren Vater, ob ich wohl.. Doch der schmerzhafte Ausdruck in ihren Augen sagt mir, dass ich wohl immer noch nicht danach fragen kann. Sie wendet sich von mir ab und greift nach der Fernbedienung. „So! Nun wollen wir aber langsam diesen Film schauen nicht wahr?“, sagt sie und ich entspanne mich erneut. Tja dann muss ich wohl noch ein wenig warten. Ich bin vollkommen in den Film versunken und bekomme nicht mehr viel mit, bis ich Schritte auf der Treppe höre. Drei Sekunden später, spüre ich, dass jemand hinter mir steht. Ich will mich gerade umdrehen, als ich Sasukes Stimme ganz nah an meinem Ohr vernehme. „Der Film schon wieder? Wie könnt ihr den nur so oft sehen?“ Mein Herz beginnt von einer auf die nächste Sekunde höllisch zu rasen. Ich zucke erschrocken zusammen und habe das Gefühl, dass ich gerade knallrot bin. Sasuke mustert mich von der Seite und ich drehe mich zu ihm. Sag irgendwas Idiot! „Erschreck mich doch nicht so! Ich hab fast einen Herzinfarkt bekommen!“, rufe ich und meine Mutter lacht laut. Sasukes Blick ist eine Mischung aus Misstrauen und süffisanten Grinsen. „Tut mir wirklich leid.“ Seine Haare sind ein wenig unordentlich und er trägt ebenso wie ich nur seine Jogginghose und ein schlichtes T-Shirt. Hilfe! Wieso sieht er denn jetzt so gut aus?! Wieso interessiert mich das! Wieso denke ich das! „Sasuke setzt dich doch zu uns.“, sagt meine Mutter da und rutscht etwas rüber. NEIN! Er ist kurz etwas skeptisch, springt dann jedoch elegant über die Lehne und setzt sich in unsere Mitte. Locker schnappt er sich einen Apfel und beißt hinein. Wieso kann ich nicht aufhören ihn anzustarren! Verdammt bin ich so ein Trottel?! Meine Mama hingegen scheint sehr glücklich, dass wir hier zusammen sind. Das kommt nicht allzu oft vor muss ich sagen. Mein Herz rast immer noch wie verrückt. So doll kann ich mich doch nicht erschrocken haben... Oh man ..Ich bin echt ein Idiot. Ich habe Angst, dass Sasuke neben mir hören kann, wie heftig mein Herz im Moment schlägt... Ich werfe ihm verstohlene Blicke aus dem Augenwinkel zu. Er beißt in seinen Apfel und streicht danach mit dem Daumen über seine Lippen, nur um sie danach genüsslich abzulecken. Hilfe! Mir wird irgendwie heiß, wenn ich so neben ihm sitze... Langsam wird mir das Ganze zu viel und ich bin kurz davor einfach abzuhauen, als mich erneut eine Stimme aus meinen Gedanken reißt. „Alle hier versammelt? Na das ist ja auch selten.“ Itachi hat sich soeben im Wohnzimmer eingefunden und setzt sich zu uns. Mein Blick streift den meiner Mutter und ich verwerfe meinen Plan. Sie strahlt über das ganze Gesicht und so glücklich habe ich sie schon lange nicht mehr gesehen. Naja irgendwie ist es ja auch wirklich schön. Ich widme mich wieder dem Film zu, doch mein Herz hämmert immer noch laut in meiner Brust. Ich glaube.. da stimmt wirklich etwas nicht. Im Nachhinein muss ich sagen, dass der Abend wirklich sehr schön war. Auch wenn er auch verwirrend war... In letzter Zeit ist ziemlich viel verwirrend, vor allem wenn es um Sasuke geht...Ich weiß nicht was mit mir los ist, aber seit dieser Sache sehe ich ihn aus einem ganz anderen Blickwinkel.. ich achte mehr auf sein Aussehen und irgendwie, wirkt er sehr anziehend auf mich.. Ich raufe mir die Haare und schüttle den Kopf! Nein nein nein! Sowas denke ich nicht! Niemals! Sauer werfe ich meine Sachen in die Wäsche und trample nach unten in die Küche, um mir etwas zu essen zu machen. Eine ziemlich lange Zeit lang war ich in Sakura verliebt. Dieses rosahaarige Mädchen. Aber sie wollte nichts von mir wissen, sondern war nur in Sasuke verschossen. Doch er kann sie beim besten Willen nicht ausstehen. Irgendwann habe ich es einfach aufgegeben und es macht mir auch nichts mehr aus. Um ehrlich zu sein hatte ich noch nie viel mit der Liebe am Hut. Das bedeutet jedoch nicht, dass ich es mir nie wünsche oder so.. allerdings verbringe ich viel Zeit mit meinen Freunden und ja... Sasuke. Es gibt auch einige Mädchen, die mich mögen. Ich bin nicht gerade unbeliebt, aber irgendwie war für keine mein Interesse dabei. Ich weiß auch nicht. In Gedanken versunken, werfe ich Nudeln in einen Topf. Sowas muss man glaub ich einfach auf sich zukommen lassen. Und es nicht erzwingen, so wie es diese tollwütigen Mädchen versuchen. Ich frage mich, wie Sasuke das sieht.. Hat er auch kein Interesse an Mädchen? Ich wüsste nicht, dass er schon mal eine Freundin hatte oder sowas... Hatte er schon mal was mit einem Mädchen? Hat er schon... Schlagartig steigt mir die Hitze ins Gesicht. Was denke ich da! Bin ich bescheuert! Ich beginne wütend und aufgebracht die Nudeln im Topf zu zerbrechen. Wieso denke ich denn über sowas nach! Das geht mich gar nichts an! Ob er Sex mit irgendwem hat! Gott! Ich kann es nicht mal in Gedanken aussprechen, ohne dass ich Herzrasen bekomme! Kurz taucht ein Bild in meinem Kopf auf. Sasuke.. verschwitzt und... Geschockt lasse ich den Löffel fallen. AUS! BÖSE! Ich schnappe den Löffel und rühre stärker als gewollt in dem Wasser. Plötzlich schreie ich auf und fluche laut. Ich hab mir dummerweise kochendes Wasser auf die Hand gespritzt und fluche nun wie so ein Idiot. Schnell halte ich meine Finger unter kaltes Wasser. Das ist es was ich gerade brauche. Kaltes Wasser, das ist gut, um sich zu beruhigen... Ich fahre mir durch das Gesicht und seufze. Ich sitze in unserer Küche und freue mich über mein Essen. Nudeln sind so ziemlich das einzige, das ich machen kann, ohne, dass ich die ganze Küche abfackle. Was das Kochen angeht bin ich nicht gerade sehr begabt. Ich bin total in Gedanken versunken und bemerke anscheinend nicht, dass jemand hinter mir steht, denn ich bekomme einen halben Herzinfarkt, als ein schneeweißer Arm an mir vorbeigreift. Ich zucke zusammen und quietsche erschrocken, doch als ich mich umdrehe bin ich wie erstarrt. Sasuke fischt sich eine Spaghetti von meinem Teller und isst sie. Er hebt seine Finger erneut zu seinem Mund und ich erhasche einen Blick auf seine rosa Zungenspitze, als er sich genüsslich die Finger ableckt. Ein heißer Schauer durchläuft mich schlagartig und ich muss schlucken. Was ist mit mir los? Sasuke wirft mir einen Blick aus den Augenwinkeln zu und es trifft mich erneut wie einen Schlag, als mein Magen anfängt zu kribbeln. „Was ist? Möchtest du dein Essen nicht mit mir teilen?“ Ich brauche ein paar Sekunden bis mir klar wird, dass ich ihn wortlos und unverhohlen anstarre. Ich räuspere mich und wende schnell meinen Blick ab. „Natürlich nicht Idiot!“ Mein Gesicht wird heiß und ich spüre meinen Herzschlag schon wieder allzu deutlich in meiner Brust. Ich vernehme ein amüsiertes Kichern seinerseits und ein erneuter Schauder durchfährt mich. Sasuke setzt sich gegenüber von mir auf einen Stuhl und stützt sein Kinn mit der Hand ab. Noch immer ist dieses amüsierte Grinsen auf seinen Lippen und ich kann an nichts anderes denken, als daran wie gut er gerade aussieht. Das ist doch nicht normal! Scheiß Hormone, was machen die nur mit mir?! Ich widme mich wieder mit voller Inbrunst meinen Nudeln, um nicht gänzlich die Fassung zu verlieren. Nach einigen Sekunden des Schweigens fängt Sasuke jedoch an zu lachen. Verwundert hebe ich meinen Blick. Immerhin muss es ja einen Grund für seinen unverhofften Gefühlsausbruch geben. „Du bist wirklich ein Trottel.“, sagt er und erneut zerfetzt es mir die Brust, als ich den beinahe liebevollen Ausdruck in seinem Gesicht sehe. „Du hast da was.“, sagt Sasuke beugt sich zu mir herüber und streckt seine Hand aus. Ich werde ungewollt an diese bestimmte Situation erinnert, kneife reflexartig meine Augen zusammen und zucke vor seiner Berührung zurück. Ein paar Sekunden ist es still und als ich meine Augen wieder öffne, sackt mein Magen nach unten. Sasukes Ausdruck ist voller Schmerz und… auch Wut…? Ich öffne meine Lippen, will etwas sagen, ihm sagen, dass ich es nicht so gemeint habe, dass es ein Reflex war. Das alles will ich sagen, obwohl ich ja eigentlich im Recht bin so zu reagieren und dennoch tut es mir weh ihn so zu sehen. Sasuke wendet sich ab, bevor ich auch nur einen Ton sagen kann. Sein Blick ist jetzt nur noch leidend, voller Schmerz und ich dummer Idiot bekomme keinen Ton heraus und schaue auf meine Finger, als er aufsteht und geht. Es ist ganz dringend nötig, dass sich etwas ändert. So kann das nicht weiter gehen. Dabei war alles was ich wollte ein ganz beschissen normales Leben! Kiba sitzt mir gegenüber und schweigt. Er hat sich alles angehört, was ich zu sagen hatte und scheint ernsthaft nachzudenken. Vielleicht hat er ja einen guten Rat für mich, denn ich bin mit meinem Latein am Ende. Dabei habe ich nicht mal wirklich etwas gemacht. „Sag mal…“, fängt Kiba an und reißt mich aus meinen Gedanken. „Hast du schon mal daran gedacht, dass du schwul sein könntest?“ Ich bin sprachlos. Mit offenen Mund und ja.. sprachlos starre ich Kiba an. „Bitte was?!“ Ich fahre ihn unverhofft an und Kiba zuckt leicht zusammen. „Was denn?! Das ist doch naheliegend, so wie du auf ihn reagierst!“ „Ist es nicht verdammt!“ Ich bin wahrscheinlich hochrot und benehme mich wie eine Furie. „Ach ja und was ist es dann?“, fragt Kiba mich und schaut mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Darauf kann ich wirklich nichts erwidern und ich sinke langsam in mir zusammen. Ich? Schwul? Kiba seufzt und setzt sich aufrecht in den Schneidersitzt, um mich intensiv anzuschauen. „Hör zu. Ich weiß das alles ist nicht gerade sehr einfach für dich, aber du musst da jetzt durch. Ich bin dein Freund, ich will dir nur helfen und dich unterstützen. Aber du musst mich auch lassen okay?“ Ich blicke ihn nur stumm an und nicke dann. Was würde ich nur ohne ihn tun „Also… natürlich ist das komisch zu denken, dass du schwul bist, aber überleg doch mal! Dein Herz rast, wenn du ihn siehst, du hast Schmetterlinge im Bauch..“ „Aber das..!“ Kiba wirft mir einen bösen Blick zu. „Das alles muss doch einen Grund haben. Aber dabei kann ich dir nicht helfen, du musst schon selbst heraus finden, was du willst.“ Ich stutze. Aber wenn das alles stimmt… „Aber wenn das stimmen würde, dann würde das ja bedeuten, dass ich Sasuke irgendwie… mag.“ Kiba lehnt sich zurück und zuckt nur die Schultern. Ich fahre mir durch die Haare. „Das kann doch gar nicht sein. Er ist mein Bruder verdammt und… davor fand ich ihn doch auch nicht geil oder so!“ Kiba schmunzelt leicht. „Naja.. vielleicht hast du auch einfach nie darüber nachgedacht.“ Ich schaue ihn ein paar Sekunden an. Ich fand schon immer, dass Sasuke gut aussah, aber… ich hab mir nie was dabei gedacht. Vielleicht lag es auch einfach daran, dass es für mich nie eine Option war. Aber als Sasuke mich geküsst hat…. Ich seufze laut auf und lehne mich an Kiba. „Wieso muss sowas immer mir passieren?“, frage ich und spüre wie Kiba lacht. „Sei doch froh, jedes Mädchen an unserer Schule träumt davon.“ Ich schnaube nur und pikse ihm in die Seite. Soll Sasuke doch eine von denen verwirren… „Ich wünschte ich könnte das Ganze nur für einen Abend aus meinem Kopf verbannen, damit ich mal wieder in Ruhe schlafen kann.“ „Da gibt es nur eine einzige Lösung.“ Verwirrt drehe ich mich zu Kiba, der mich fett angrinst. „Man muss sich ordentlich die Kante geben.“ --------------------------------------------------------------------------------- Ich muss sagen zunächst war ich nicht sehr begeistert von dieser Idee, aber mittlerweile finde ich es doch ganz gut hier. Kiba hat ganze Arbeit geleistet mich hierzu zu überreden. Wir sitzen in der hintersten Ecke unserer Bar und haben schon für den weiteren Abend vorgesorgt. Ich spüre schon eine angenehme Hitze in meinen Wangen und auch Kiba ist beschwipst. Wir lachen viel zu laut über dumme Witze und reden über alte Zeiten. „Weißt du noch damals, als wir versucht haben dich mit Hinata zu verkuppeln?“, fragt Kiba und schlägt sich lachend auf den Oberschenkel, so als gäbe es nichts Witzigeres auf der Welt. Dabei ist das gar nicht so witzig. Ich pruste trotzdem los und klopfe Kiba auf die Schulter. „Jaaah! Aber die war vieeeeeel zu schüchtern für mich...“, sage ich und nehme noch einen kräftigen Schluck. „Der konnteste ja nicht mal inne Augen sehn, ohne dass sie vor Scham explodierte.“ Kiba krümmt sich und ihm laufen die Tränen über die Wangen. Er will etwas sagen, bekommt aber vor Lachen kein Wort raus. „Sie.. Sie ist wie ein Vulkan!“ Ich breche ebenfalls in Lachen aus und wippte vor und zurück. Dieser Kommentar war sowas von sinnlos und trotzdem sagt mir mein Verstand, dass ich das ganze urkomisch finden sollte. Scheiße … ich fasse mir an den Kopf. Ich bin wohl ziemlich betrunken… „Also weißt du, ich denke, dassu vielleicht wirklich schwul bist. Immerhin hatteste noch nie ne‘ Freundin und…“, Kiba lallt mich voll und ich bekomme nur die Hälfte mit. Verschwommen nehme ich meinen Klingelton war und suche fahrig nach meinem Handy. „Ja?“ Ich habe das Gefühl ziemlich zu schreien und das wird mir auch gleich bestätigt. „Schrei doch nicht so rum. Wo bist du überhaupt um diese Uhrzeit?“ Ich kichere, nur um Sasuke dann wegen seiner dummen Frage anzufahren. „Das geht dich ja mal sowas von überhaupt gar nichts an ja? Ich mach was ich will!“ „Bist du betrunken?“ Was will der denn von mir? „Und wenn schon, ich bin alt genug um mich zu betrinken!“, motze ich in das Telefon und ich höre Kiba lachen. „Sag mir wo du bist.“ Ich nehme das Telefon vom Ohr und brülle das Display an: „Nein!“ Entschlossen lege ich auf. Was will der denn von mir. Er ist doch der Grund für das ganze Schlamassel… Kiba grinst mich breit an. „War das Mr. Cool?“ Ich nicke nur und lehne mich an die Wand. „Was wollte er?“ Ich seufze. „Weiß ich doch nicht…. Interessiert mich auch nicht. Der soll nicht jetzt ankommen, nach allem was er getan hat.“ Kiba nickt beipflichtend. „Sach mal... wie hat er dich eigentlich geküsst?“ „Na voll auf den Mund.“ Kiba kichert wieder. „So meinte ich das nicht. Ich meine hat er… dich nur so ‚Schmatz‘? Oder mehr so ‚Zeigs mir Baby‘?“ Ich schaue Kiba kurz prüfend an. „Naja… eher so.. naja.. also er hat mir nicht die Zunge in den Hals gesteckt oder so… aber nur so ein Schmatzer wars nicht..“ Kiba nickt erneut. „Siehste? Wenn es nur ein Schmatzer gewesen wäre, hätte man das ja noch als familiär bezeichnen können, aber so… wie genau wars denn?“ Ich spüre wie meine Wangen rot werden, allerdings nicht vom Alkohol. „Das… will ich nicht sagen.“ Wieso fällt es mir nur so schwer darüber zu sprechen? Kiba seufzt und streicht sich die Haare nach hinten. „Na war es so?“, fragt er und ich schaue zu ihm. Eine Sekunde später spüre ich seine trockenen, weichen Lippen auf meinem Mund. Es ist nur eine kurze Berührung, ein harmloser Kuss. Ich bin verwirrt und realisiere gar nicht wirklich was passiert. Ich kann Kiba nur anstarren, der sich wieder von mir entfernt und mich fragend mustert. Ich schüttle nur den Kopf und senke meinen Blick. Mein Verstand arbeitet irgendwie viel zu langsam… „Oder war es eher so?“ Ich spüre Kibas warme Finger, die meinen Hals umschließen, um meinen Kopf zu heben und dann sanft in meinen Nacken gleiten. Er kommt mir nahe, legt seinen Kopf schief. Ich kann seinen heißen Atem riechen, in dem deutlich der Alkohol zur Geltung kommt. Mein Verstand schlägt Alarm, doch mein alkoholisierter Körper will sich nicht Bewegen. Kibas Lippen streifen meine und… sind plötzlich verschwunden. Ich blinzele ein paar Mal und brauche ein wenig länger, um zu verstehen was passiert ist. Sasuke steht in der Bar und hat Kiba an seiner Kapuze gepackt. Er sieht scheiß wütend aus… In diesem Moment überlege ich nicht einmal, wie er hier hergekommen ist. Ich bemerke nur diesen ziemlich finsteren Ausdruck mit dem er uns mustert. Kiba hängt ziemlich hilflos herum und zappelt kläglich. Ich versuche zu grinsen und bringe ein rauchiges „Hi.“, zustande. Sasuke starrt mich immer noch mit demselben Blick an und nervös rutsche ich hin und her. Als er schließlich spricht, ist seine Stimme kalt und schneidend. „Mitkommen, sofort.“ Ich zucke zusammen und stehe instinktiv auf. Ich schwanke ein wenig, aber es wird schon gehen. Ich sitze im Auto und Sasuke und ich schweigen uns an. Soeben haben wir Kiba nach Hause gebracht, der von einer nicht sehr begeisterten Mutter empfangen wurde. Mir ist tierisch schwindelig und ich habe ein schlechtes Gewissen. Ich hätte Sasuke nicht anbrüllen sollen… ich hab das einfach gemacht ohne nachzudenken. Ich lehne meine Stirn an die kühle Fensterscheibe. Alkohol habe ich noch nie sonderlich gut vertragen oder gemocht. Mein Blick wandert zu Sasuke, doch ruft sein Anblick nur wieder mein schlechtes Gewissen auf. Er umklammert das Lenkrad fest mit beiden Händen und starrt stur auf die Straße. Scheiße… „Sasuke ich… es tut mir leid.“, nuschle ich und bin mir nicht einmal sicher, ob er mich überhaupt gehört hat. Ein genervtes Seufzen seinerseits sagt mir aber, dass er es verstanden hat. Eine Zeit lang sagt er nichts und ich lehne meine Stirn wieder enttäuscht an die Scheibe. „Ist okay.“ Ich drehe meinen Kopf wieder zu ihm und sehe, dass er sich kurz mit einer Hand über das Gesicht fährt. Mein Herz zieht sich glücklich zusammen und ich lehne mich entspannt zurück. Meine Augenlider fallen zu und ich dämmere langsam weg… „Hey.. aufwachen…“, ich vernehme eine dunkle Stimme und spüre eine sanfte Wärme auf meiner Stirn. Verschlafen blinzele ich und schaue in Sasukes Gesicht. Ich stöhne leise und rekel mich. Ich muss wohl eingeschlafen sein. „Kannst du gehen?“, fragt er mich und hilft mir dabei mich aufzusetzen. Ich brummele ein wenig ungehalten. Ich mag es nicht, wenn ich zu schwach bin oder so eingeschätzt werde. Ich nicke nur und erhebe mich aus dem Auto. Allerdings bin ich mir meiner Sache, dann doch nicht so sicher. Kaum stehe ich scheint sich der Boden unter mir zu drehen und ich klammere mich haltsuchend an meinen größeren Bruder. Sasuke sagt nichts dazu und stützt mich leicht mit seinem Arm. Er ist schon ein guter Bruder. Ich schaffe es tatsächlich bis ins Haus, doch angesichts der viel zu langen und steilen Treppe verliere ich den Mut. Da komme ich doch niemals lebendig hoch… Sasuke sieht das wohl ebenso, denn er seufzt leise. „Okay dann eben anders.“, sagt er und bevor ich Einspruch erheben kann, hebt er mich auf seine Arme. Automatisch schlinge ich meine Arme um seinen Hals. Was passiert hier überhaupt gerade?! Mein Herz beginnt sofort zu rasen, wegen dem immensen Körperkontakt. Das kann doch gar nicht gut gehen. „Ich.. bin doch viel zu schwer!“, protestiere ich laut. Sasuke wirft mir nur einen kurzen Blick zu, gepaart mit einem viel zu aufreizenden Schmunzeln. Ich spüre wie mir die Hitze ein weiteres Mal in die Wangen kriecht. Ich atme tief ein und rieche Sasukes Shampoo, spüre seine Körperwärme, seine muskulösen Arme, die mich umschlingen. Ich könnte in seiner Präsenz versinken… Ich merke nicht einmal, wie wir in meinem Zimmer ankommen. Erst als mich Sasuke langsam auf das viel zu kalte Bett legt, nehme ich wieder alles wahr. Mein Kopf ist vernebelt und ich höre und spüre meinen Herzschlag im ganzen Körper, als ich in Sasukes Gesicht schaue. Ich weiß nicht was mit mir los ist. Ich weiß im Augenblick eh nicht, was alles so in mir vorgeht, aber im Moment will ich einfach nicht, dass er geht. „Sasuke.“, sein Name kommt nur leise und genuschelt über meine Lippen, doch ich nutze meine ganze Kraft, um mich an seinem Hals zu ihm hin zu ziehen. Sasuke kippt durch das überschüssige Gewicht nach vorne und stützt sich mit einer Hand auf dem Bett ab. Mein Kopf liegt neben seinem und ich habe meinen Mund nah an seinem Hals. „Sasuke.“ Ich kann nicht klar denken und das einzige, was ich von mir geben kann ist sein Name. Immer und immer wieder hauche ich ihn gegen seine blasse Haut. Sasukes Lippen liegen an meinem Ohr und ich höre, wie er angespannt und zittrig ausatmet. Nur einen kurzen Augenblick später liege ich auf meinem Bett und Sasuke hat seine Finger in meinen Haaren vergraben. Ich spüre seinen Atem auf meinem Gesicht, als er mit seiner Nase sanft über meine Wange streicht. „Naruto..“ Die Art wie er meinen Namen sagt, jagt mir eine Gänsehaut über den Körper. Sasuke lehnt sich von mir weg, nur um kurz danach, wieder mit seinen Fingern über meinen Arm zu gleiten. Seine Lippen streifen meine Mundwinkel. Er scheint hin und her gerissen zu sein. Sein Atem geht schnell und unregelmäßig. „Naruto.“ Dieses Mal kann ich deutlich hören, wie gequält er ist. Ich kann nichts sagen, auch nicht, als er seine Augen schmerzhaft zusammenkneift und seine Stirn gegen meine lehnt. Seine geöffneten Lippen schweben nur Millimeter über meinen und ich kann den Hauch einer Berührung spüren. Ein paar Sekunden verharrt er so, krallt sich mit seinen Fingern in meinen Arm und atmet mir heiß und zittrig entgegen. Von einem Moment auf den anderen springt er auf und flüchtet aus meinem Zimmer. Leise fällt die Tür ins Schloss und lässt mich in der Dunkelheit allein. Er ist genauso schnell verschwunden wie damals. Mein Kopf schwirrt und ich kann die ersten Anzeichen von Kopfschmerzen erkennen. Ich streife mit meinen Fingerspitzen über mein Gesicht. Ich kann immer noch seinen Atem auf meiner Haut spüren. Ich drücke eine Hand auf meine Brust, um mein Herz zu unterbinden, doch es schlägt weiterhin so unerhört laut. Ich spüre das Leben in mir pulsieren und meine Gedanken schweifen ab. Ich weiß gar nichts mehr. Ich bin verwirrt und gleichzeitig, stört es mich gar nicht, was passiert ist. Vielleicht sieht das morgen aber schon wieder ganz anders aus. Ich schlafe ein mit dem Klang seiner Stimme im Ohr, die leise meinen Namen flüstert. Kapitel 7: Chapter 7 -------------------- Ich melde mich zurück mit einem neuen Kapitelchen, diesmal allerdings nicht so lang wie das letzte xD Ich muss sagen, mir hat das Schreiben sehr viel Spaß gemacht :D Ich mag die Szenerien und die Sonne hat mich insperiert haha :D _________________ Ich fahre mir mit den Fingern über das Gesicht. Verdammt habe ich vielleicht Kopfschmerzen. Das gestern war wohl doch so keine gute Idee, immerhin sagt das mein Kopf. Ich lehne mich mit der Stirn gegen die Wand der Dusche und lasse mir das heiße Wasser über den Rücken laufen. Eigentlich war der Abend doch sehr aufschlussreich. Ich weiß nun, dass Kiba betrunken sehr anhänglich und zutraulich werden kann und ich bin mir über einiges klar geworden. Auch wenn ich es nicht wirklich wahrhaben wollte, aber irgendwie hat Sasukes Kuss etwas in mir ausgelöst. Etwas das sich nicht mehr rückgängig machen lässt. Ich fühle mich zu ihm hingezogen. Allerdings empfinde ich nicht so, wie man für einen Bruder empfinden sollte. Ich seufze und fahre mir durch die Haare. Das ist echt schon ziemlich komisch, sowas zu denken… Ich kann mich immer noch nicht ganz an diesen Gedanken gewöhnen, aber abstreiten kann ich es schon gar nicht. Nicht nach gestern Abend. Ich lege meine Hand auf meine Brust und spüre auch gleich wieder dieses starke Pochen. Ich erinnere mich an die Art wie sich seine Finger auf meiner Haut angefühlt haben… und dann noch dieses zittrige Atmen. Hitze steigt mir ins Gesicht und gleichzeitig rauscht mir ein heftiger Schauer in ganz andere Regionen. Leise keuche ich aus und verliere mich in meinen Gedanken. Ich spüre Sasukes Atem auf meinem Hals, seine Finger die langsam meinen Arm hinab gleiten und diese Stimme. Diese raue Stimme, wie sie meinen Namen flüstert. Immer und immer wieder meinen Namen. Ein leises Stöhnen dringt über meine Lippen und ich erschrecke mich selbst darüber. Sasuke… was machst du bloß mit mir? Mein Frühstück besteht aus einem Glas Wasser und einer Kopfschmerztablette. Sanft lege ich meine Stirn auf die Tischplatte und seufze entspannt, als ich die angenehme Kühle auf meiner Haut spüre. „Guten Morgen.“ Ich drehe meinen Kopf zur Seite und begrüße Itachi mit einem verzerrten Grinsen. Itachi schnaubt lachend und lässt sich mit seiner Kaffeetasse neben mich nieder. „Na gestern Abend wohl zu lange gemacht was?“, sagt er und ich mustere ihn kurz fragend, bevor ich schwerfällig meinen Kopf hebe. „Woher weißt du davon?“ Itachi lacht und nimmt einen Schluck aus seiner Tasse. „Naja sagen wir so ich habe es mitbekommen, als du Sasuke am Telefon angebrüllt hast und er wie ein Berserker losgerast ist, um dich einzusammeln.“ Ich verziehe die Mundwinkel erneut und merke wie mir die Hitze in die Wangen schießt. Oh man, wie peinlich. Itachi schenkt mir nur ein breites Grinsen, das er sofort hinter seiner Tasse versteckt. Ich lasse meinen Kopf in die Hände sinken und seufze tief. „Ist im Moment alles nicht so geil.“, sage ich und Itachi nickt mir zustimmend, was ihm einen fragenden Blick von mir zugutekommen lässt. Itachis Grinsen gefällt mir gar nicht. Er ist einer dieser Menschen, bei denen ich das Gefühl habe, dass sie irgendwie alles wissen. Mein Gefühl soll sich wieder einmal bestätigen. „Ich bekomme so einiges mit, weißt du.“ Mein Magen verabschiedet sich irgendwo in Richtung Boden und ich muss schlucken. Was hat er mitbekommen? Mein Blick muss Bände sprechen und Itachi wirft mir einen verschmitzten Blick zu. Gerade als ich meine Lippen öffne um ihn zu fragen, betritt unsere Mutter den Schauplatz und begrüßt uns beide herzlich. Anscheinend hat sie nichts von meinem gestrigen Ausflug mitbekommen… wenigstens etwas. Doch das was Itachi gesagt hat geht mir nicht aus dem Kopf. Was weiß er? Weiß er am Ende etwa mehr als ich? Als ich so da sitze und ihn dabei beobachte, wie er unschuldig seine Zeitung aufschlägt, beschließe ich, es herauszufinden. Mein nächster Weg führt mich zu dem Haus meines besten Freundes. Allerdings bin ich erst nach zwei weiteren Stunden des Herumvegetierens bereit das Haus zu verlassen. Langsam schlendere ich durch die Straßen und genieße die leichte Sonne, die auf mein Gesicht fällt. Es geht ein angenehmer Wind, der meine Haare durcheinander bringt. Ich erreiche mein Ziel und klingele an der Haustür. Wider meiner Erwartung öffnet Kibas Mutter die Tür. Sie guckt mich erst ein paar Sekunden überrascht an, um mir dann einen nicht sehr freundlichen Blick zuzuwerfen. „Na du?“, sagt sie und stemmt herausfordernd ihre Arme in die Seite. Sie ist ungefähr zehn Zentimeter größer als ich und hat ihre Haare zu einem Zopf zusammengefasst. Ich merke deutlich, wie ich in mir zusammen sinke. Mit ihrem Blick könnte sie heiße Laserstrahlen abschießen. Ihre ganze Erscheinung ist imposant und einschüchternd… Kein Wunder, dass Kiba oft Angst vor ihr hat. „Hallo Frau Inuzuka… ist Kiba da?“ Ihre Antwort ist zunächst ein abfälliges Schnauben, doch sie macht einen Schritt beiseite, um mir Platz zu machen. „Sein Körper ist anwesend, aber ob sein Verstand schon wieder da ist kann ich nicht sagen. Er ist in seinem Zimmer.“ Ich bedanke mich und durchquere schnell den Flur, wobei ich ihren Hitzeblick immer noch im Nacken spüre. Zaghaft klopfe ich gegen das braune Holz der Tür. Eigentlich mache ich das nie, aber irgendwie habe ich heute das Gefühl es tun zu müssen. Erst nach einer Ewigkeit vernehme ich ein leises Brummeln von der anderen Seite. Ich öffne die Tür und muss schmunzeln. Die Rollläden sind immer noch bis zur Hälfte geschlossen und das Licht dringt nur schwach durch die Lamellen. Das einzige, was von Kiba zu erkennen ist, ist ein Hügel unter einen Bettdecke. „Was willst du?“, dringt es genervt und gedämpft unter dem unförmigen Brocken hervor. Ich lache laut und sage dann: „Mann Kiba, wenn man saufen kann, muss man am nächsten Tag auch wieder fit sein.“ Ich bin ziemlich überrascht, als ich deutlich sehen kann, wie Kiba unter seiner Decke zusammen zuckt und sich unsicher hin und her windet. „Kiba?“, frage ich verwirrt und mache einen Schritt in Richtung Bett. „Was machst du hier?“ Kiba nuschelt ziemlich und scheint nicht mehr so aggressiv zu reagieren, wie noch vor ein paar Sekunden. „Meinen besten Freund besuchen und mit ihm reden… naja zumindest hatte ich das vor, aber er verkriecht sich dummerweise unter einer Bettdecke.“, sage ich und kann mir ein leises Lachen nicht verkneifen. Erneut dringt ein leises Grummeln unter der Decke hervor, das ich diesmal allerdings nicht verstehen kann. Selbstsicher mache ich die letzten Schritte bis zu Kibas Bett und ziehe ihm mit einem Ruck die Decke vom Kopf. Seine braunen Haare stehen in alle Himmelsrichtungen ab und man sieht ihm deutlich an, dass er noch sehr verschlafen ist. Dennoch hat sich eine leichte Röte auf seine Wangen geschlichen und er schaut mich aus großen Augen an. Ich grinse breit zu ihm herunter und sage: „Hi.“ Kibas Antwort darauf ist anders als erwartet. Er verzieht die Mundwinkel nach unten und versucht sein Gesicht mit einem Stöhnen erneut im Kissen zu versenken. Ich lache erneut und lasse mich neben ihm aufs Bett fallen, nur um mit meiner Hand durch seine Haare zu wuscheln. „Was hast du denn?“, frage ich scheinheilig und Kiba zuckt kurz zusammen. Ich kann es einfach nicht sein lassen. Kiba sagt etwas, doch es geht in seinem Kissen unter, also frage ich noch einmal nach. Er dreht seinen Kopf leicht zur Seite, so dass er sprechen kann. „Kannst du dich nicht mehr erinnern?“, fragt er und ich bemerke deutlich wie unangenehm ihm diese Situation ist. Ich lege meinen Finger ans Kinn und schaue an die Decke. „Was genau meinst du?“, sage ich und ernte damit einen verwirrten und fragenden Blick von Kiba, der den Kopf hebt. Die Decke rutscht herunter, so dass er seine nackte gebräunte Schulter entblößt. Ich werfe ihm einen vielsagenden Blick zu, bevor ich mich herunterbeuge und sanft in sein Ohr hauche. „Meinst du etwa unseren Kuss?“ Kibas Reaktion ist einfach göttlich. Er zuckt zusammen und weicht erschrocken vor mit zurück. Und… vernehme ich da etwa ein überraschtes Keuchen? Kiba starrt mich mit knallrotem Kopf an und hält sich das betroffene Ohr. Jetzt kann ich mich wirklich nicht zurückhalten und fange lauthals an zu lachen. Kiba ist zunächst immer noch verwirrt, doch sein Gesichtsausdruck ändert sich schnell zur beschämten Wut. „Man!“, ruft er und schon landet seine Faust auf meinem Arm. Ich kann nicht aufhören zu lachen und bald stimmt Kiba mit ein. Es dauert auch noch eine Weile bis ich mich wieder beruhigt habe und in der Lage bin ein ordentliches Gespräch zu führen. „So jetzt aber mal ernsthaft.“, sage ich und werfe Kiba einen Blick zu, der besagt: Spaß beiseite. Kiba weiß genauso gut wie ich, wann man ernst sein muss uns so setzt er sich auf und wickelt die Decke um seine Beine. Er fährt sich durch das Gesicht und streicht seine zerzausten Haare aus dem Gesicht. Das gelbe Licht, das zwischen den Lamellen hindurch dringt scheint bei jeder seiner Bewegung auf seiner Haut zu tanzen. „Das mit gestern tut mir echt leid, also… ich meine das hatte nichts zu bedeuten oder so.“, sagt er und ich merke, dass ihm das Ganze unangenehm ist. „Aber warum dann das Gehabe? Ich meine wir kennen uns doch schon so lange und dann…“, fange ich an, doch Kiba unterbricht mich, indem er laut aufstöhnt und sein Gesicht kurz in seinen Händen vergräbt. „Es war mir einfach total peinlich! Ich bin stockbesoffen und knutsche einfach meinen besten Freund ab, der auch so schon genug Probleme hat! Außerdem… man! Ich hab einen Jungen geküsst und fand es gar nicht mal so schlimm!“ Zuerst hatte ich meine Lippen geöffnet, um ihm zu sagen, dass das Ganze doch nicht schlimm ist. Ich hab mich zwar auch erschrocken, als ich mich daran erinnert habe, aber ich konnte mir ja schon denken, wie das alles ist. Kibas letzter Satz allerdings lässt mich all das vergessen und ich glotze ihn nur mit offenem Mund an. Mein Herz krampft sich erschrocken zusammen und ich kann ihn eine Weile nur anstarren, was das Ganze nicht unbedingt besser macht. „Was soll das heißen…“, fange ich an und Kiba verzieht das Gesicht und wendet seinen Blick ab. „Stehst…. Stehst du etwa auf mich?“ Kibas Reaktion schmeißt mich erneut aus der Bahn und lässt diesmal mir die Hitze ins Gesicht steigen. Er schaut mich zunächst aus großen Augen an und fängt dann schallend an zu lachen. Er lacht so laut und hemmungslos, dass er nach hinten sinkt und sich den Kopf am Fenster stößt. Das tut seinem Lachen jedoch keinen Abbruch und ich spüre deutlich, wie mein Kopf immer heißer wird und mein Blick sich verdunkelt. „Hast du dich endlich wieder ein bekommen?“, frage ich und bin sichtlich angenervt. Kiba wischt sich die Tränen aus den Augen und kichert noch einmal dumm, wobei sich seine Bauchmuskeln deutlich abzeichnen. „Tut mir leid, aber das war einfach zu gut.“, sagt er und straft mich erneut mit einem breiten Grinsen. „Nein ich bin nicht in dich verliebt. Ich wollte lediglich sagen, dass mich der Gedanke daran einen Jungen geküsst zu haben nicht angeekelt hat oder sonst was… und das reicht für mich, um mir ein paar Gedanken zu machen.“ Kiba wirkt wirklich nachdenklich und reibt sich den Hinterkopf, den er sich gestoßen hat. Geschieht ihm recht. Ich zucke nur mit den Schultern. Ich habe nie darüber nachgedacht, was mit Kiba ist. Er schaut so ziemlich jedem Rock hinter her, aber er hat keinen Funken Abneigung gezeigt, als es darum ging, dass ich schwul bin oder als er mich küssen wollte… im Gegenteil. Aber um ehrlich zu sein, war ich auch mit meinen eigenen Problemen beschäftigt. Kiba runzelt die Stirn. „Allerdings kann es auch daran liegen, dass du es warst… egal! Trotzdem.. peinlich war es schon irgendwie.“, sagt er und nun huscht wieder dieses verschämte Grinsen über sein Gesicht. Ich kann nur den Kopf schütteln. Ein wenig seltsam ist er ja schon der Gute. Eine knappe Stunde später befinden wir uns mit Kibas Hund im Park und gehen Gassi. Ich schabe mit meinen Füßen im Kies und muss die Augen zusammenkneifen, weil die Sonne mich blendet. Kiba schlendert lässig neben mir und sieht zu, wie Akamaru gegen einen Baum pinkelt. Die Frau die uns entgegenkommt kommentiert das mit einem angewiderten Blick. Kiba pfeift nach Akamaru und der kommt laut hechelnd angerannt. „Also ich denke du solltest mit Itachi reden.“, sagt Kiba und durchbricht das angenehme Schweigen. Ich seufze. Langsam bekomme ich das Gefühl, dass sich mein Leben nur noch um diese Sache dreht. Und irgendwie ist das ja auch so. Ich habe Kiba zumindest von der Aktion heute Morgen erzählt, aber nicht von meiner Erkenntnis. Vielleicht komme ich da später noch zu, aber irgendwie war noch nicht der richtige Moment da. Komischerweise weiß ich, dass ich es ihm erzählen werde. Eigentlich ist das ja eine Sache, die einige für sich behalten würden. Vor allem, wenn man sich mit allem nicht wirklich im Klaren ist und so. Aber dafür ist Kiba mir einfach zu wichtig. Außerdem.. muss ich mit jemandem sprechen sonst explodiere ich noch. „Ja das habe ich auch vor. Allerdings weiß ich nicht, wie ich das ansprechen soll. Ich meine es kann ja auch sein, dass ich mich da zu sehr rein steigere und er in Wirklichkeit gar keine Ahnung hat.“ Kiba neben mir fängt an zu grinsen. Er macht ein paar Schritte auf den grünen Rasen, um einen Stock aufzuheben und ihn anschließend wegzuschleudern. Akamaru rast hochbegeistert über die Wiese von dannen. „Wieso grinst du so doof?“, will ich wissen und muss meine Augen vor der Sonne abschirmen, um Kiba zu erkennen. Er dreht sich zu mir um und grinst immer noch. „Weißt du ich finde es nur witzig, dass du das glaubst. Jeder der Itachi einmal gesehen hat weiß, dass er bestimmt kein dummes Zeug redet.“ Ich senke meinen Blick kurz auf meine Schuhe. Kiba hat natürlich Recht. Itachi ist niemand, der einfach so etwas dahinsagt ohne einen triftigen Grund dafür zu haben. Itachi macht keine falschen Bemerkungen. Und Itachi entgeht auch nichts. Natürlich weiß ich das auch. Aber wahrhaben will ich es dann wohl doch nicht, denn das bedeutet wohl, dass das alles auffälliger war, als ich es beabsichtigt habe. Kiba weiß bereits, dass ich es wusste und deswegen sagt er auch nichts mehr. Er bückt sich lediglich herunter, um Akamaru den Stock wieder abzunehmen. „Weißt du, ich denke es ist ganz gut, das Ganze noch mal aus einer anderen Perspektive zu sehen.“ Kiba kratzt sich mit dem Stock am Hinterkopf und Akamaru bellt laut. „Itachi ist ziemlich intelligent und er kennt euch beide gut. Ich denke er kann die Situation gut einschätzen und vielleicht irgendwelche neuen Erkenntnisse liefern“ Mittlerweile springt Akamaru lauthals bellend an Kibas Bein hoch und versucht an den Stock zu kommen, den Kiba achtlos hin und her schwenkt. „Immerhin sind wir zwei mit unserem Latein am Ende.“, sagt er und schleudert schließlich, und zu Akamarus größer Freunde, den Stock erneut auf die grüne Wiese. Kiba stellt mich irgendwie vor vollendete Tatsachen und ich kann nichts anderes tun als da zustehen und zu nicken. Ich habe das Gefühl mein ganzes Leben gerät irgendwie aus den Fugen und ich weiß nicht was ich davon halten soll. Einerseits macht es mir höllische Angst und andererseits…. Andererseits ist es auch wahnsinnig spannend. Kiba und ich schlendern noch eine Weile durch den Park und holen uns ein Eis. Schließlich lassen wir uns auf einer Bank nieder und Akamaru legt sich zwischen Kibas Füße. Erneut herrscht Schweigen, als wir beide in der Sonne sitzen und unser Eis essen. Schließlich lasse ich meine Eiswaffel sinken und schaue hoch in den Himmel. Wenn ich Kiba anschaue bekomme ich bestimmt keinen Ton heraus, aber dennoch wollen die Worte über meine Lippen. „Ich habe mich in Sasuke verliebt.“ Mein Herz rast ziemlich und das, obwohl ich es nicht mal der eigentlichen Person gesagt habe. Ich sehe aus den Augenwinkeln, dass Kiba mich anschaut, aber ich wage es noch nicht mich zu ihm zu wenden. „Ich denke mal, dass du es schon früher gewusst hast, aber ich kann es irgendwie erst jetzt mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit sagen.“ Ich hatte genug Zeit um nachzudenken. „Irgendwie“, fahre ich fort ohne auf eine Antwort zu warten. „habe ich Sasuke schon immer bewundert. Seit ich mich zurück erinnern kann habe ich immer versucht mich mit ihm zu messen. Ihn zu übertreffen, aber gleichzeitig gab es niemanden der mir wichtiger war als er.“ Ein bisschen habe ich Angst, dass ich Kiba mit meinen Worten verletze, aber ich hoffe, dass er es richtig aufnimmt. Die Sätze strömen einfach aus mir heraus und ich spüre wie mein Herz leichter wird. „Ich hatte immer das Gefühl, dass zwischen ihm und mir eine gewisse Distanz ist, ganz anders als bei Itachi und mir. Ich konnte mir nur nie erklären was es war.“ Ich muss leise lachen und wende mich schließlich Kiba zu, der mich ziemlich ernst mustert. „Schon komisch.“, sage ich mit einem Schmunzelt, „Dass so ein simpler Kuss in der Lage ist das alles aufzudecken. Dabei weiß ich nicht einmal, ob das überhaupt Sasukes Intention war, weil ich ihn nie danach gefragt habe.“ Ich senke meinen Blick auf meine Finger, die ich in meinem Schoß verknotet habe. „Das einzige, das ich herausgefunden habe ist, dass ich in meinen Bruder verliebt bin. Und das wahrscheinlich schon länger, als ich es wahrhaben will.“ Ich breche ab und schaue wieder in die Sonne. Als ich spüre, dass mir Tränen über die Wangen laufen, lasse ich es geschehen. Ich habe nicht mehr die Kraft sie aufzuhalten. Ich fühle mich befreit, leer und verletzlich. Kiba macht keine Anstalten mich zu trösten oder anzufassen. Erst als ich meine Augen schließe und mich mit den Kopf an seine Schulter lehne, legt er den Arm um mich, streift sanft durch meine Haare und küsst meinen Kopf. Er sagt kein einziges Wort und ich bin einfach nur froh, dass er bei mir ist. Die Sonnenstrahlen sind wie warme Finger auf meiner Haut, die die Tränen auf meinen Wangen langsam trocknen lassen. Kapitel 8: Chapter 8 -------------------- Omg Ich weiß es ist wieder tierisch lange her.. dabei kam es mir gar nicht so vor haha |D Naja.. falls das hier überhaupt noch irgendwer liest, würd ich mich freuen :D Mit der ganzen Schule uns und so komm ich halt selten zum Schreiben.. irgendwann schaffe ich es mal regelmäßiger hochzuladen.. hoffentlich haha xD __________________ Ich bin wieder zu Hause angekommen und kicke entnervt meine Schuhe in eine Ecke. Dieser Tag war alles andere als entspannend und das schlimmste steht mir wahrscheinlich noch bevor. Ich gehe in die Küche, aber nicht ohne mich umzuschauen ob die Luft rein ist. Immerhin bin ich Sasuke noch nicht über den Weg gelaufen. Und um ehrlich zu sein, habe ich auch mächtig Angst davor. Vor ein paar Stunden war es noch ein schwammiges Gefühl, dass in mir rumorte. Mittlerweile aber bin ich mir sicher, was mit mir los ist. Eigentlich muss ich das Ganze erst mal für mich selbst verarbeiten. Vielleicht sollte ich doch noch ein wenig warten bevor ich Itachi zu seiner Meinung frage… Ich seufze tief. Ich sollte lieber auf Kiba hören. Er meinte, dass ich mich nur wieder ablenken lasse und den ganzen Scheiß von mir wegschieben würde, wenn ich zu lange damit warte. Ich hohle ein Glas aus dem oberen Schrank und halte es unter den Wasserhahn. Das dumme dabei ist nur, dass es noch realistischer wird, wenn ich mit Itachi darüber spreche. Noch ist es eine Sache zwischen mir und Kiba und… naja Sasuke. Ich lasse mich auf den Küchenstuhl fallen und nehme einen großen Schluck kaltes Wasser. Ich weiß wirklich nicht, wie Itachi auf die Geschichte reagieren wird. Wird er uns verabscheuen? Wird er Verständnis haben? Wie viel weiß er schon? Weiß er überhaupt etwas? Ich spüre wie die Kopfschmerzen wieder zurückkommen und ich seufze erneut tief. Wieso kann das alles nicht einfacher sein… Ich beschließe doch noch ein wenig darüber zu schlafen. Itachi kommt eh nicht vor Abend zurück nach Hause und mein Gehirn schreit nach einer Auszeit. Erschöpft raffe ich mich auf und gehe hoch in den Flur. Als ich so leise wie möglich an Sasukes Tür vorbeischleiche, klopft mein Herz wie wild. Ob er überhaupt da ist? Ich husche schnell in mein Zimmer und schließe die Tür hinter mir. Ich will mir gar nicht vorstellen wie befangen ich bei unserem nächsten Treffen sein werde. Ich weiß ja nicht mal, ob Sasuke weiß, dass ich mich noch an alles erinnere oder so. Ich weiß wirklich noch nicht, wie ich ihm gegenüber treten soll und wie ich reagiere, wenn ich ihn wieder sehe. Allein der Gedanke an sein scheinbar markelloses Gesicht lässt mich erschaudern. Mit einem leisen Schrei, der sofort von meinem Kissen erstickt wird, schmeiße ich mich auf das Bett. Ich rolle mich in meine Decke ein und starre kurze Zeit an die Zimmerdecke. Irgendwie bekomme ich das alles schon hin. Ich muss nur ganz fest daran glauben. Hoffentlich. Ich gehe unseren Flur entlang geradewegs auf die Treppe zu. Kein Licht ist an und ich kann geradeso die Umrisse der Treppe erkennen. Sie wird von dem Mondlicht erhellt, das unten durch die Wohnzimmerfenster dringt. Ich weiß nicht genau, wo ich eigentlich hin will, aber kurz vor der Treppe stocke ich, nur um einen Blick nach links zu werfen. Sasukes Zimmertür steht offen und er lehnt im Türrahmen mit vor seiner Brust verschränkten Armen. Mein Herz fängt augenblicklich an zu rasen und mein ganzer Körper scheint wie betäubt zu sein. Ich kann mich nicht von der Stelle rühren. Mein Gehirn scheint eingefroren zu sein, denn eigentlich will ich etwas sagen, doch kein Laut dringt aus meinem Mund. Sasukes unglaubliches Gesicht verzieht sich zu einem verschmitzten Grinsen und mein bereits malträtiertes Herz macht erneut einen Satz. Mittlerweile habe ich meinen Mund immerhin geöffnet, aber es kommt trotzdem nichts heraus. Als er seinen Arm nach mir ausstreckt, zucke ich zusammen. In seinen Augen spielt ein amüsiertes Funkeln und er legt einen Finger an seine Lippen. Ohne noch ein Wort zu sagen zieht er mich in sein Zimmer und schließt die Tür hinter uns. In seinem Raum ist es genauso dunkel wie im Flur. Lediglich ein leichter Lichtschimmer dringt durch das Fenster. Ich spüre das feste Holz der Tür in meinem Rücken und Sasukes warmen Körper an meiner Brust. Sein Grinsen hängt direkt vor meinen Augen und ich kann meinen Blick nicht von ihm abwenden. Ich weiß nicht was passiert, aber irgendwie scheint es selbstverständlich zu sein, als sich sein Mund an meinen Hals legt und er beginnt seine Lippen leicht gegen meine Haut zu bewegen. Ich zucke zusammen und keuche leise. Meine Arme hängen schlaff an meinen Seiten herunter und ich weiß wirklich nicht, was ich machen soll. Sasukes weicher Mund sucht sich einen Weg weiter nach unten und irgendwie ist mein T-Shirt dann auch verschwunden, sodass ich schließlich seine heiße Zunge an meiner Brust spüren kann. Ein Stöhnen verlässt meine Lippen und schließlich bewegen sich meine Hände doch, als ich sie mir erschrocken auf den Mund schlage. Leise höre ich Sasuke kichern und kurz danach erscheint sein Gesicht in meinem Blickfeld. Seine Augen fixieren meine und bringen mich erneut zum stöhnen. Er lacht leise uns zieht meine Finger von meinem Mund weg, um sanft meine Mundwinkel zu küssen, so wie gestern Nacht. Seine Hände landen derweil auf meinen Hüften und ich drücke mich unbewusst an ihn, was diesmal nicht nur mich Keuchen lässt. Hitze rauscht mir zwischen die Beine. Mein Verstand ist vernebelt und ich suche mit meinen Lippen seine, ohne mir dessen bewusst zu sein. Sasuke weicht jedoch zurück und kichert nur wieder, was mir einen Schauer über den Rücken jagt. Er beugt sich schließlich an mir vorbei und haucht mir verführerisch ins Ohr. Ich keuche laut und kralle meine Finger in seine Schultern. Erschrocken schnappe ich nach Luft und ein leiser Schrei entfährt mir, als ich spüre wie seine heißen Finger unter den Rand meiner Shorts gleiten. Heiße Wellen der Erregung durchfahren meinen Unterleib und ich spanne mich in zittriger Erwartung an. Als ich meine Augen wieder öffne schaue ich an meine Zimmerdecke. Ich muss ein paar Mal zwinkern, bevor mir klar wird, was eigentlich gerade passiert ist. Ich schlage mir die Hände vor das Gesicht und spüre, wie mir die Hitze ins Gesicht schießt. Ich hatte einen perversen Traum von meinem Bruder! Ich verkrieche mich hinter meinen Fingern und schäme mich zu Tode. Ich spüre die angenehme schwere in mir, die auftritt wenn ich erregt bin. Ach du heilige…. Langsam richte ich mich auf. Eigentlich ist der obligatorische Blick unter die Decke nicht nötig um zu wissen, dass ich einen ziemlichen Ständer habe. Ich stöhne auf und verberge erneut mein Gesicht. Meine Beine zittern und in meinem Unterleib zuckt es erfreut, als ich an meinen Traum denke. Scheiße… so weit ist es also schon gekommen. Ich atme zittrig aus und beiße mir auf die Unterlippe. Meine rechte Hand landet auf meinem Bauch. Ich schüttle energisch den Kopf. Nein! Ich werde das jetzt nicht tun! Nicht während ich an meinen Bruder denke! Ich werde das definitiv nicht… Er haucht mir verführerisch ins Ohr … Ich werde das unter gar keinen Umständen … Er beginnt seine Lippen leicht gegen meine Haut zu bewegen … Ich werde das ganz sicher nicht … Ich spüre wie seine heißen Finger unter den Rand meiner Shorts gleiten … Ach Fuck. Ich stehe am Fenster und schaue auf die Straße hinunter. Die Sonne geht unter und taucht die Welt in ein sahniges Orange. Eine leichte Brise kommt auf und umspielt mein Gesicht. Seufzend schließe ich die Augen und genieße diese angenehme Ruhe. Ich bin entspannt. Zumindest den Umständen entsprechend. Ich habe noch eine unangenehme Unterhaltung vor mir und mache mich unnötigerweise schon vorher verrückt. Ich öffne erneut meine Augen und schaue nach unten auf den Gehweg. Das Auto meiner Mutter ist immer noch nicht wieder da, wahrscheinlich wird es heute wieder sehr spät werden. In unserem Haus ist es totenstill und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich allein bin. Das ist auch gut so… denke ich. Ein Vogel fliegt dicht an meinem Fenster vorbei und ich zucke erschrocken zusammen. Mein Blick folgt ihm und ich sehe, wie er scheinbar schwerelos durch die Luft gleitet. Er schwingt sich nach oben, um dann in einem rasanten Tempo um die nächste Ecke zu stürzen. Ich atme tief aus, lasse die Arme aus dem Fenster baumeln und lehne mich nach vorne. Mein Blick fällt auf unseren kleinen Vorgarten und eine Erinnerung bahnt sich einen Weg in mein Gehirn. Es ist Sommer und die Luft drückt schwer auf meinen Brustkorb. Ich habe das Gefühl sie enthält kaum noch Sauerstoff. Als hätten ihn all die Menschen in der Stadt und in den Schwimmbädern aufgebraucht. Ich liege draußen auf einer Liege und sauge den letzten Rest Flüssigkeit aus meiner Wassereispackung. Mittlerweile ist sie pisswarm und ich lasse sie achtlos auf den kleinen Tisch neben mir fallen. Ich habe den halben Tag mit Kiba im Schwimmbad verbracht und obwohl die Sonne mittlerweile schon tief steht, ist es immer noch unerträglich warm. Ich zerfließe auf dieser Liege und winde mich unangenehm hin und her. Ich stöhne ungehalten und wische mir den Schweiß von der Stirn. Ich drehe mich zur Seite und will aufstehen, als ich Sasuke entdecke, der am Gartenzaun steht und mich beobachtet. Ich blinzele ein paar Mal und grinse Sasuke an. Wild winke ich ihm zu und rufe, als er nicht zu reagieren scheint. Er starrt mich immer noch an und ich wundere mich ziemlich. Als ich jedoch kurz davor bin aufzustehen, setzt er sich in Bewegung. Er wirft mir einen genervten Blick zu, als er durch die Gartentür kommt, doch ich kann das kleine Lächeln sehen, dass um seine Lippen spielt. „Hallöchen.“, säusel ich ihm entgegen und stütze meine Hände neben meinen Oberschenkeln ab. „Hi.“, mit einem Seufzen lässt er sich vor mir auf den Rasen fallen und legt den Kopf in den Nacken. „Man ist das heiß heute.“ Sasuke zupft an dem Kragen seines Shirts und ich kann ihm nur beipflichten. „Ich hab schon fast alles ausgezogen, was auszuziehen ist.“, sage ich und Sasukes Blick streift meinen Körper. Er sagt nichts weiter und lehnt sich nur weiter zurück. Eigentlich ist es auch viel zu warm, um zu sprechen. Aber wenn ich Sasuke so sehe in seinem Shirt und seinen Shorts wird mir schon ganz anders. „Boar ist dir nicht noch viel wärmer so?“, frage ich uns Sasuke öffnet blinzelnd seine Augen. Kurz blickt er an sich hinunter und steht dann entschlossen auf. Mit einer unglaublich fließenden Bewegung streift er sich das T-Shirt über den Kopf und entblößt seine weiß schimmernde Haut, die das Sonnenlicht zu reflektieren scheint. Ich wundere mich immer wieder, wie er es schafft so blass zu bleiben. Meine Haut nimmt schon nach ein paar Sonnenstrahlen einen glänzenden Bronzeton an, doch bei Sasuke ist nicht einmal eine sanfte Rötung zu erkennen. Er seufzt entspannt und ich bemerke, dass ich ihn anstarre. Ich wende meinen Blick ab und starre auf den Rasen, der auch langsam auszutrocknen scheint. Ich bemerke wie Sasuke sich von mir entfernt und ich fühle mich gezwungen hoch zu schauen. Er geht zu dem Wasserschlauch, nimmt ihn in die Hand und dreht das Wasser auf. Unregelmäßig plätschern Wasserschwalle aus dem Schlauch und ich sehe wie Sasuke angeekelt das Gesicht verzieht. Ich kann das stinkende abgestandene Wasser bis hier her riechen und auch ich rümpfe meine Nase. Kurz prüft Sasuke, ob das sonnengewärmte Wasser heraus gespült wurde und lässt es dann sichtlich entspannt über seinen Unterarm laufen. Er hebt den Schlauch und lässt das Wasser über seinen Kopf strömen. Ich verfolge mit offenem Mund das Wasser, welches sich einen Weg über diese blasse Haut sucht. Sasukes Körper ziert eine Gänsehaut und er fährt sich mit der freien Hand über den Oberkörper. Ich starre ihn eine Weile so an und schlucke. Kurz entschlossen stehe ich auf und gehe schnurstracks auf meinen Bruder zu. „Ich will auch!“, sage ich trotzig und will Sasuke den Schlauch aus der Hand reißen. Dieser zieht ihn jedoch von mir weg und hält ihn sich grinsend über den Kopf. Automatisch drücke ich mich näher an ihn, um unter das kalte Wasser zu gelangen. Kurz flackert etwas in Sasukes Augen auf, doch dann legt er einen Arm um mich und zieht mich näher an seinen Körper heran. Das Wasser strömt nun auch über mein Gesicht und ich zucke zusammen. Die Kälte breitet sich auf meiner Haut aus und ich seufze entspannt. Das Wasser sucht sich einen Weg zwischen unsere Körper, doch das ist kaum noch möglich. Ich dränge mich so nah wie möglich an ihn und unsere Brustkörbe sind aneinander geschmiegt. Ich kann Sasukes Herzschlag an meiner Brust spüren und ich schließe meine Augen. Das stetige, etwas schnelle Schlagen beruhigt mich und ich lege meine Arme automatisch um seinen Hals, um ihm noch näher zu sein. Ich spüre, dass Sasuke etwas sagen möchte, aber er soll niemals dazu kommen. An diesen Abend kam Itachi dazwischen und zwang mich und Sasuke dazu mit der Familie zu grillen, was bei dem Wetter eine Zumutung war. Ich verberge meinen Mund hinter meiner Hand und starre auf den grünen Rasen hinunter. Die Erinnerung daran lässt mein Herz nun heftig rasen. Wenn ich so daran denke, hatte ich wohl damals schon eine Schwäche für Sasuke. Da habe ich aber diese Dinge auf meine Hormone geschoben, immerhin war ich mitten in der Pubertät. Wer kann denn ahnen, dass solche Gefühle in einem schlummern? Hitze steigt mir ins Gesicht und ich vergrabe es in meinen Armen. Wie kann man nur so blind sein? Da krame ich eine Erinnerung heraus, die so eindeutig ist, dass ich sterben möchte. Ich lasse meinen Blick erneut über die Straße gleiten und sehe zu, wie der letzet Rest der Sonne scheinbar vom Horizont verschlungen wird. Mit einer ruckartigen Bewegung stoße ich mich vom Fensterrahmen ab und strecke mich ausgiebig. So genug rumgehangen, ich glaube ich mache mir was zu essen. Ich öffne meine Zimmertür und kratze mich entspannt am Bauch, als ich die Treppe runter gehe. Auf der letzten Stufe bleibe ich stehen und friere auf der Stelle fest. Sasuke ergeht es wohl ebenso, denn auch er schaut mich aus großen Augen an und bleibt stehen. Einen Unterschied gibt es jedoch. Ich bin nicht nackt. So wie Sasuke. Naja er ist nicht wirklich nackt, aber nackt genug. Immerhin ist er nur in ein Handtuch gewickelt und gibt den Blick auf seinen verdammt gut durchtrainierten Oberkörper frei. Meine Blicke müssen Bände sprechen, denn irgendwann kann Sasuke ein leichtes Schmunzeln nicht mehr unterdrücken. Ich habe das Gefühl jeder einzelne Tropfen Blut in meinem Körper schießt augenblicklich in meinen Kopf und ich werde rot wie eine Tomate. Sasuke blinzelt überrascht und öffnet den Mund, um etwas zu sagen. Anscheinend funktioniert mein Herz noch, denn nach ein paar Sekunden stillstand, schlägt es nun umso schneller. Ich reagiere viel zu schnell und übereilig, stolpere über die letzte Stufe und will einfach nur schnell an Sasuke vorbei und so weit weg wie nur möglich. „Naruto warte!“ Sasukes Hand landet auf meinem Arm und ich zucke zusammen. Sein Griff ist unglaublich fest und erschrocken drehe ich mich um. Ich habe das Gefühl man kann sehen, wie schnell mein Herz schlägt. „Wir sollten dringend reden.“ Sasuke sieht ziemlich ernst aus. Ein riesiger Kloß scheint in meinem Hals zu sitzen und Panik schnürt mir die Kehle zu. Alle Gedanken wirbeln in meinem Kopf durcheinander und ich glaube, das kann man mir ansehen, denn Sasukes Griff lockert sich deutlich, aber er lässt mich nicht los. Was soll ich machen? Was will er sagen? Was, wenn es doch etwas ist, dass ich nicht hören möchte? Die Panik betäubt mich und ich kann Sasuke nur weiter anstarren. „Naruto ich…“, Sasuke kommt nicht dazu noch etwas zu sagen, denn er wird von dem Geräusch der sich öffnenden Tür unterbrochen. Er dreht sich um und ich sehe noch meine Mutter im Türspalt, wie sie sich vollbepackt herein quält. Ich nutze den Moment der Unachtsamkeit und winde mich unbeholfen aus Sasukes Griff. Er dreht sich um und will mir etwas hinterher rufen, doch ich flüchte so schnell wie möglich nach oben. Allerdings kann ich trotzdem noch sein lautes Fluchen hören und meine Mutter, die ziemlich verwirrt fragt, was denn los sei. Kapitel 9: Chapter 9 -------------------- Chapter 9 Ich bin ein Feigling. So ein riesiger Feigling! Da will Sasuke irgendwas zu mir sagen und ich Idiot haue einfach so ab… okay er war ziemlich leicht bekleidet, was die Unzurechnungsfähigkeit meinerseits ein wenig nachvollziehbar macht… Ach Quatsch so ein Mist! Ich bin einfach nur zu dumm... So kann das einfach nicht weitergehen. Ich muss etwas tun. Die Sonne ist mittlerweile schon ganz untergegangen und ich habe lediglich meine Nachtischlampe angeschaltet. Es hilft nichts. Es hilft auch nichts mit Itachi zu reden. Ich muss mit Sasuke sprechen. So kann das nicht weitergehen. Ich muss wissen was er denkt, aber vorher muss ich erst mal wissen, was ich selbst will. Ich rolle mich auf meinen Rücken. Ich weiß, dass ich ihn liebe. Ich weiß auch, dass er mein Bruder ist. Aber ich habe keine Ahnung, was ihn zu diesem Kuss gebracht hat und was ich tun soll. Ich seufze. Okay es gibt nur diese eine Lösung. Ich setzte mich auf und versuche so entschlossen wie möglich zu wirken, als ich die Tür öffne und bei Sasuke klopfe. Mein Herz rast wie wild und eigentlich möchte ich überall anders sein nur nicht hier. Ich warte, zittere und habe das Gefühl ich muss mich übergeben… Allerdings passiert nichts… schläft er etwa schon? Nein dafür ist es viel zu früh, Sasuke geht erst sehr spät ins Bett. Ich will seine Tür öffnen… aber gleichzeitig sehe ich es als Zeichen an. Vielleicht soll ich das hier doch nicht tun? Ich entschließe mich erst noch einmal nach unten zu gehen. Warum auch immer… Als ich die Treppe runtergehe, möchte ich mich schon wieder schlagen. Du weichst doch nur wieder aus. In der Küche vernehme ich leise Stimmen aus dem Wohnzimmer. Verwundert schleiche ich in Richtung Tür, um sie einen Spalt breit zu öffnen. Das Zimmer ist dunkel und ich kann nur den hell erleuchteten Fernseher erkennen in dem irgendeine Kriminalserie läuft. Ein Grinsen schleicht sich auf mein Gesicht. Höchst wahrscheinlich kann Mama nicht schlafen und schaut sich wieder irgendeinen Mist an. Ich öffne die Tür ganz und mache zwei drei Schritte in den Raum. „Na langweilst du dich?“, sage ich und die Gestalt auf dem Sofa dreht sich um. Mein Magen rutscht drei Etagen nach unten. Dummerweise ist das nicht meine Mutter. „Hi.“, sagte Sasuke und schaut mich etwas überrascht an. Aber er ist nicht im Geringsten so überrascht wie ich. Jetzt zählen wohl keine Ausreden mehr was? Mein Herz rast höllisch, als ich gegen meinen natürlichen Instinkt zur Flucht ankämpfe und mich langsam neben ihn setzte. Sasukes Blick ist still an mich geheftet und das macht das Ganze nicht unbedingt besser. Ich hohle tief Luft und erwidere seinen Blick. „Wir müssen reden.“, sage ich so ernst wie möglich. Sasuke sagt einige Sekunden lang nichts. Dann seufzt er und fährt sich durch die Haare. „Das habe ich befürchtet.“, sagt er schließlich mit einem sarkastischen Lachen. Mein Herz macht einen Sprung. Ist das gut oder schlecht? Ich weiß nicht was ich davon halten soll. Scheiße wieso bin ich nur so unsicher?! „ Du willst über den Kuss sprechen richtig?“ Ich zucke zusammen und traue mich nicht ihn anzuschauen. Wie kann er das nur so direkt ansprechen?! „Naruto..“, bei dem Klang meines Namens zucke ich erneut zusammen. „Guck mich an.“ Einen Moment lang bin ich wie gelähmt. Schließlich wende ich mich ihm zu. Sasuke ist näher an mich heran gerutscht und sein Blick ist sehr ernst. „Ich wollte eigentlich nie, dass es so weit kommt.“ Seine Stimme klingt ziemlich verzweifelt und er verzieht das Gesicht. „Es ist nur… an diesem Tag ging es mir so beschissen und dann saßt du da und da sahst so süß aus und…“, Sasuke weicht meinem Blick aus. „Ich konnte mich nicht mehr zurückhalten. Ich habe es wirklich versucht…“ In mir wird es heiß, als ich seine Worte vernehme… er musste sich zurückhalten… er wollte mich so sehr…. „Ich hab es einfach nicht mehr ausgehalten… Naruto.. weißt du was ich dir sagen will?“ Sasuke richtet seinen Blick wieder auf mich und ich schlucke hart. Ich öffne meinen Mund, aber mein Hals ist so trocken, dass kein einziger Laut herausdringt. Sasuke rutscht näher und nun dringt doch ein nervöses Quietschen aus meinem Mund. Mein Herz rast so schrecklich schnell und mir wird so heiß, gleichzeitig steigt Panik in mir auf, als Sasuke sich noch näher zu mir beugt. Ich bin ganz am Ende des Sofas mit angewinkelten Beinen und dränge mich gegen die Lehne. Sasuke sitzt mir direkt gegenüber und legt seine Hände auf meine Arme. Ich zucke zusammen und mir entfährt ein Keuchen. Was hat er vor? Ängstlich schaue ich auf in sein Gesicht. Sasukes Wangen sind gerötet und sein Brustkorb hebt und senkt sich schnell. Ist er genauso nervös wie ich? Seine Finger streichen meine Arme hoch und an meinem Hals entlang. Ich seufze und schließe kurz die Augen. Schließlich spüre ich seine warmen Handflächen in meinem Nacken und auf meiner Wange. Ich öffne meine Augen und mein Herz macht einen Salto. Sasuke leckt sich über die Lippen und ich erschauere als er sich meinem Gesicht bis auf wenige Millimeter nähert. Seine Lippen streifen meine und ich erzittere am ganzen Körper. Er ist langsam vorsichtig, so als wolle er mich nicht verschrecken. Seine weichen Lippen drängen sich gegen meine, sanft und behutsam. Unsere leicht geöffneten Münder liegen aneinander und es scheint so, als warte Sasuke auf eine Reaktion meinerseits. Ich lehne mich ein wenig vor und verschließe seine Lippen mit meinen. Dies reicht Sasuke wohl als Zeichen. Er zieht mich näher an sich heran und ich spüre seine Zunge an meinen Lippen. Mein Herz rast und ich höre ein lautes Rauschen in meinem Kopf. Ich fühle mich wie betäubt und kann nicht klar denken… Ich liege gerade mit Sasuke meinen Bruder auf dem Sofa und bin im Begriff mich ihm hemmungslos hinzugeben… Ich versteife mich, höre auf mich zu bewegen. Scheiße. Was zur Hölle passiert hier eigentlich gerade? Sasuke ist mein Bruder. Ich stelle mir vor, wie wir beide hier so auf dem Sofa liegen, eng miteinander umschlungen, außer Atem. Was wenn und jemand so findet? Panik steigt in mir auf und ich kann nichts dagegen tun. Ich stemme meine Hände gegen Sasukes Brust. „Sa.. Sasuke..““ Scheiße wieso zittert meine Stimme so. Sasuke beachtet mich nicht, sondern küsst meinen Hals, was mich erneut zum keuchen bringt. Gütiger Himmel, wieso ist er darin denn so gut?! „Sasuke!“, diesmal sage ich es mit etwas mehr Nachdruck, sodass Sasuke den Kopf hebt und mich anschaut. Dabei ist er mir aber so nah, dass ich meine Gedanken nicht klar sortieren kann… Ein verruchtes Grinsen schleicht sich auf seine Lippen… Gott! Wieso ist er nur so heiß?! „Was ist denn? Willst du mir etwas sagen…?“ Sasuke beugt sich wieder zu mir herunter streift meine Lippen mit seinen. Seine warme Hand liegt ruhig auf meinem Bauch, streich kurz über meine Haut, sodass ich zusammen zucke. „Wir… Wir können das nicht tun.“, flüstere ich gegen seine Lippen und ich vernehme nur ein kichern von seiner Seite. „Du siehst doch, dass wir es können..“ Er beißt in meine Unterlippe und ich gebe ein leises wimmern von mir. „So..so meinte ich das nicht.“, bringe ich keuchend hervor. Sasuke vergräbt sein Gesicht in meiner Halsbeuge.“ So?“ Seine Stimme dringt nur gedämpft an mein Ohr, da er seinen Mund nah an meine Haut gepresst hat. Ich lege meinen Kopf in den Nacken. „Wir dürfen das nicht.“, presse ich hervor und mit einem Ruck und ziemlichen Widerwillen, drücke ich Sasuke von mir weg. Er schaut mich überrascht an und ich muss all meine Kraft aufbringen, um mich von ihm zu trennen. Sasuke sinkt zurück und scheint irritiert zu sein. „Wir sind Brüder.“, sage ich und versuche meinen Atem wieder in den Griff zu bekommen. Das und etwas ganz anderes. Ich kann den Blick den Sasuke mir zuwirft nicht deuten. Ich sinke in mir zusammen und weiche seinem Blick aus. „Wir… wir dürfen sowas nicht tun… es ist falsch…“ Mir wird tierisch schlecht, als mir bewusst wird, was eben gerade passiert ist. Übelkeit schleicht sich in meinen Magen und ich ziehe meine Arme und Beine so nahe wie möglich an meinen Körper. Ich höre ein verachtendes Lachen von Sasuke und schaue hoch. „Na und?!“ Ich zucke zusammen, als diese Worte aus ihm herausbrechen. „Denkst du ich weiß das nicht?! Denkst du ich habe nicht genug darüber nachgedacht?! Dass ich Flucht gesucht habe in dem Gedanken, dass wir zumindest Halbbrüder sind?!“ Ich zucke zusammen und ein Kloß setzt sich in meinem Hals fest. Das ist das erste Mal, dass es so offen ausgesprochen wird. Wir haben es wohl immer alle gedacht, aber keiner wagte es je darüber zu sprechen. Aber in diesem Moment ist das wohl auch egal. „Das macht es nicht besser..“, flüstere ich und fahre im nächsten Moment zusammen, als Sasuke laut auf den Tisch schlägt. Seine Miene ist verkniffen und voller Zorn, seine Faust zittert. „Ich weiß es verdammt! Ich weiß es doch!“ Er schaut zu mir hoch und ich sehe Verachtung und Schmerz in seinen Augen. „Naruto…“, Sasuke streckt eine Hand nach mir aus und berührt meinen Arm. Ich zucke zusammen und werfe ihm einen Blick zu. Sasuke ist erschrocken und verletzt. „Naruto.. ich- “ Ich lasse ihn nicht zu Ende sprechen und springe vom Sofa auf. Überstürzt laufe ich in Richtung Tür, schlüpfe in meine Schuhe und verlasse das Haus, so wie ich bin. Scheiße, Scheiße, Scheiße! Ich renne so schnell ich kann durch die dunklen Straßen. Ich bin ziellos, meine Lunge durchdringt ein brennender Schmerz und ich habe Seitenstecken. Wie konnte ich es nur so weit kommen lassen? Wie konnte ich das nur zulassen?! Meine Lunge durchdringt ein brennender Schmerz und ich habe Seitenstechen, trotz allem höre ich nicht auf zu rennen. Wir können nicht zusammen sein auch wenn wir es beide wollen! Ich kann nichts realisieren, ich laufe nur weiter, bevor ich es bemerke komme ich vor Kibas Haus zum stehen. Ich bin unbewusst hier her gelaufen…. Ich zögere nur kurz, klingele dann jedoch. In meinem Inneren scheint ein Feuer zu brennen, dass ich nicht löschen kann. Ein unstillbares Verlangen, das meinen Körper zerfrisst. Ich habe das Gefühl zu explodieren. Mein Atem geht stark und viel zu laut, Blut rauscht in meinen Ohren und mein Herzschlag scheint meine Brust zu sprengen. Die Tür öffnet sich und ich zucke zusammen. Kiba steht im Türrahmen und starrt mich aus großen Augen an. „Naruto..was- “ Ich unterbreche ihn. Ich muss dieses Feuer herauslassen, sonst verbrenne ich. Wortlos stürze ich auf ihn zu, schlinge meine Arme um seinen Hals und drücke meine Lippen auf seine. Ich dränge mich enger gegen Kiba und wir taumeln rückwärts in sein Haus. Hitze steigt in meinen Kopf und ich keuche gegen seine Lippen. Ich muss ihn wohl ziemlich überrumpelt haben, denn er ist zunächst wie erstarrt. Nach einigen Sekunden fasst er sich jedoch und berührt leicht meine Schulter. Ich löse mich kurz und widerwillig von ihm und blicke hoch in sein Gesicht. Kibas Wangen sind gerötet und sein Blick ist deutlich verwirrt und verklärt. „Naruto.. ich..“, er unterbricht sich selbst und schluckt. Einige Sekunden sagt er nichts. „Ach scheiß drauf.“, Kiba fasst mich grob im Nacken und zieht mich zu sich hin, um mich fordernd zu küssen. Ich lasse mich fallen und schlinge meine Arme um seinen Hals. Kibas Kuss ist wild und verlangend, wie ein ausgehungertes Tier. Ich keuche und dränge mich enger an seinen warmen Körper. Nach kurzer Zeit löst sich Kiba ungewollt von meinen Lippen und keucht: „Wir sollten aus dem Flur verschwinden..“ Und mit diesen Worten folge ich ihm in sein Zimmer. Kapitel 10: Chapter 10 ---------------------- Kommentarlos und mit sehr viel Reue und Scham, präsentiere ich das neue Kapitel, das hoffentlich noch einige lesen werden. Ich habe die Geschichte bereits beendet und werde nun relativ schnell, alle restlichen Kapitel onine stellen. .__. Unterwürfigst eure, Inu_Julia ________________________ Ich wache von der Sonne auf, die in mein Gesicht scheint und kneife meine Augen sofort wieder zusammen. Ich stöhne auf und lege meinen Arm über mein Gesicht. Wieso zur Hölle habe ich das Rollo auch nicht runter gemacht? Ich drehe mich zur Seite und spüre eine angenehme Wärme neben mir. Entspannt wende ich mich der Quelle zu, bis ich ein leises Atmen neben mir höre. Ich öffne meine Augen und sehe einen braunen Haarschopf. Ich fahre auf und ein schwarzes Loch tut sich in meinem Magen auf. Ich presse mir die Finger auf den Mund, um kein Geräusch von mir zu geben. Kiba liegt neben mir im Bett, beziehungsweise ich liege in seinem Bett. Panik steigt in mit auf und überrollt mich, wie eine riesige Welle. Scheiße. Was habe ich nur getan. Kiba stöhnt und dreht sich auf den Rücken, während er langsam seine Augen öffnet. Er reibt sich über das Gesicht und setzt sich langsam auf, ohne ein Wort zu sagen. Er guckt mich nur an und kratzt sich am Hinterkopf. „Morgen.“, seine Stimme ist kratzig und ein wenig heiser. Heiße Tränen schießen mir in die Augen. „Kiba es… es tut mir so leid! Ich…“, ich verberge mein Gesicht in meinen Händen und schluchze leise. Kiba sagt für eine Weile nichts und lässt mich weinen. Ich schäme mich so. Ich kann ihm nie wieder in die Augen sehen. Kibas warme Hand umfasst meine und zieht sie langsam von meinem Gesicht weg. Er ist näher an mich heran gerutscht und hebt meine Hand an seine Lippen, um ihr einen leichten Kuss zu geben. Er wirkt nicht wütend oder beschämt im Gegenteil, er lächelt mich an, auf seine natürliche sanfte Art und Weise. „Naruto es ist okay.“ Mehr muss er nicht sagen. Ich fange an zu weinen und werfe mich in seine Arme. Schweigend sitzen wir uns gegenüber, nachdem ich Kiba erzählt habe, was passiert ist. „Und danach bist du zu mir gekommen.“ Ich schäme mich, aber nickte trotzdem. „Und hast mich geküsst.“ Ich werde knallrot und senke meinen Blick. „Und hast mit mir rumgemacht.“ Mein Herz bollert ziemlich laut und ich kneife die Augen zusammen. „Und ich habe es sogar zugelassen.“ Er seufzt und ich schaue hoch. Kiba guckt mich an und ich sehe, dass auch er einen leichten Rotschimmer auf den Wangen hat. „Was machen wir jetzt mit dieser Situation?“ Ich zucke zusammen. Ich habe gehofft, dass wir diese Frage vermeiden könnten. Ich weiß nicht, was gestern Abend über mich gekommen ist. Ich musste Weg von Sasuke und ich brauchte Zuneigung und Wärme… Ich zucke mit den Schultern und schaue Kiba an. Er fährt sich durch das Gesicht und spricht dann mit ziemlich ernster Stimme. „Ich habe dich nicht ohne Grund zurückgeküsst Naruto.“ Mein Herz macht einen gewaltigen Satz und ich schlucke. Was meint er? „Ich mag dich sehr gerne.“ Ich bin wie versteinert, ich weiß nicht was ich darauf antworten soll. Kiba verzieht das Gesicht. „Also ich meine ich bin nicht wirklich in dich verliebt oder so, aber es hat mir auch nicht gerade missfallen, was wir da gestern getan haben.“ Ich spüre erneut, wie sich die Hitze in mein Gesicht schleicht und ich muss mir selbst eingestehen, dass er recht hat. „Also mache ich jetzt einen Vorschlag, auch wenn ich damit voll auf die Nase fallen könnte.“ Er atmet tief durch und schaut mir fest in die Augen. „Lass es uns versuchen.“ Ich weiß nicht was ich antworten soll und ich öffne nur sinnlos meinen Mund, um nichts zu sagen. „Ich weiß, dass du in Sasuke verliebt bist und ich erwarte auch nicht, dass daraus etwas Wirkliches wird, aber ich meine…. Jetzt wo du dich irgendwie ja gegen eine Beziehung mit Sasuke entschieden hast... Vielleicht hilft es dir ja, über ihn hinweg zu kommen oder so.“, er kratzt sich verlegen am Hinterkopf und wartet wohl darauf, dass ich etwas dazu sage. „Es ist okay, wenn du mich benutzt, um von ihm loszukommen.“ Mein Herz zieht sich zusammen und ich bin gleichzeitig erschrocken, traurig und glücklich. Ich weiß nicht, was genau mich zu meinen nächsten Worten verleitet, ob es Kibas Blick ist oder meine eigene Verzweiflung. „Okay.“ Kiba ist wie versteinert. „W- Wirklich?“, fragt er und irgendwie huscht mir trotz dieser merkwürdigen Situation ein Lächeln über das Gesicht. Ich nicke und irgendwie entsteht ein unangenehmes Schweigen. Wir wissen beide noch nicht wirklich, wie wir mit dieser Situation umgehen sollen. Kiba rutscht näher an mich heran und unsere Knie berühren sich. „Dann.. darf ich dich… küssen?“ Ich schlucke und schaue in seine Augen. Er ist tierisch nervös genauso wie ich. Ich nicke erneut, unfähig etwas zu sagen und schließe meine Augen, als Kiba sachte eine Hand an meine Wange legt. Seine Lippen sind warm und weich, als sie sich sanft auf meine legen und mit flatternden Herzen lehne ich mich weiter in seinen Kuss. Langsam schlendere ich durch die Straßen auf den Weg nach Hause. Die Sonne geht schon langsam unter und nur noch wenige Menschen sind unterwegs. Ich habe meinen Blick starr auf meine Füße gerichtet. Ein tiefer Seufzer steigt aus meiner Kehle empor. Ich bin am Ende. Ich bin mir überhaupt nicht sicher, ob ich nicht einen riesigen Fehler begangen habe. Erst verliere ich Sasuke, als meinen Bruder und als meine Liebe auch…. Und dann auch noch irgendwie meinen besten Freund. Ich fahre mir durchs Gesicht und mir wird ziemlich übel. Ich kann nichts mehr daran ändern, auch wenn ich es mir wirklich wünsche. Aber wenn ich an Sasuke denke, zieht sich mein Herz so schmerzhaft zusammen und als ich mit Kiba zusammen war da… konnte ich einfach alles für eine Zeit vergessen. Trotzdem habe ich das Gefühl ihn einfach nur auszunutzen. Ich stehe vor unserem Haus und habe wieder einmal Angst es zu betreten, aber damit ist jetzt Schluss. Angst habe ich nun wirklich genug gehabt und sie bringt mich eindeutig nicht weiter. Ich schließe die Tür auf und trete ein. Totenstille schlägt mir entgegen und ich bin dennoch erleichtert. Langsam und leise schleiche ich die Treppe hoch und als ich gerade meine Zimmertür öffnen will, fahre ich erschrocken zusammen. „Naruto, kommst du mal.“, ich drehe mich um und schaue Itachi an, der seine Tür geöffnet hat und mich in sein Zimmer winkt. Mein Herz rast wie wild und trotzdem bin ich erleichter, meinen anderen Bruder zu sehen. Bei dem ganzen Trubel habe ich ihn schon fast vergessen. „Klar.“ Ich setzte ein breites Grinsen auf und folge ihm in sein Zimmer, um mich wie immer auf sein Bett zu setzen. „Was gibt’s?“, frage ich und Itachi lässt sich schweigend auf seinem Schreibtischstuhl nieder. „Das wollte ich dich fragen.“ Ich blinzele ein paar Mal überrascht, kann aber nicht leugnen, dass Panik in mit aufsteigt. „Was meinst du?“, frage ich dennoch und stelle mich dumm. Itachi schaut mich aus seinen dunklen Augen unentwegt an. „Er hat es dir gesagt oder?“ Ich starre in sein emotionsloses Gesicht und tausend Gedanken schwirren in meinen Kopf. Was meint er? Was weiß er?! „Was meinst du?“, sage ich und versuche neutral zu klingen, aber sogar ich bemerke den angespannten Unterton in meiner Stimme. Itachis Mundwinkel zuckt kurz und er lehnt sich ein Stück vor. „Sasuke hat dir gesagt, dass er dich liebt.“ Übelkeit steigt in mir auf und ich habe das Gefühl gleich zusammen zu brechen. Woher weiß er das? Ich hole zitternd Luft und kann nicht umhin mich zu fragen, was Itachi jetzt wohl denkt. Itachi schnaubt und reibt sich über die Stirn. „W.. Woher weißt du das?“ Meine Stimme klingt brüchig und ich muss mich räuspern. „Also habe ich recht.“, Itachi lehnt sich vor. „Er hat es mir vor einiger Zeit erzählt.“ Ich schlucke hart. Sasuke hat Itachi davon erzählt?! Das wäre das letzte, was ich von ihm erwartete hätte, wo die beiden doch so wenig miteinander sprechen…. Und.. schon vor einiger Zeit? Bevor das alles passiert ist? „Und was… was hast du ihm gesagt?“ Ich muss einfach wissen, was Itachi darüber denkt, was er über mich denkt. Vielleicht weiß er, was alles geschehen ist. „Ich habe ihm gesagt, dass es abartig ist.“ Erschrocken reiße ich die Augen auf und ein leises Keuchen entfährt mir. Mein Herz krampft sich schmerzhaft zusammen, denn ich hatte nicht erwartet, dass Itachi so direkt ist. Wenn ich so darüber nachdenke, weiß ich nicht einmal was ich erwartet habe. Itachi kann das ja schlecht gut heißen. „Ich habe ihm davon abgeraten dir jemals etwas davon zu erzählen, aber anscheinend wollte er nicht auf mich hören.“ Ich kann Itachi nicht in die Augen schauen. Wenn er wüsste, was passiert ist und wüsste, was auch ich empfinde dann… Itachi seufzt. „Ich wusste, dass das böse enden würde. Hat er irgendetwas getan?“ Ich zucke zusammen und schaue hoch. Ich werde ihm nichts erzählen, das würde das Ganze nur noch schlimmer machen. Ich schüttle nur den Kopf, weil ich Angst habe, was passiert, wenn ich versuche ihn zu belügen. Itachi lehnt sich zurück und verschränkt die Arme vor dem Körper. „Gut. Immerhin seid ihr Brüder.“ Erneut steigt Übelkeit in mit auf. Ja, das ist mir in den letzten Tagen stärker bewusst geworden, als jemals sonst. Dabei fällt mir jedoch etwas ein. Etwas was mir schon seit gestern nicht mehr aus dem Kopf geht. „Itachi.. weißt du, ob wir vielleicht nur… Halbbrüder sind?“ „Wieso willst du das wissen?“ Itachis Stimme klingt so scharf, dass ich erschrocken aufschaue. Er schaut mich aus schmalen Augen fragend an und mir läuft eine Gänsehaut über den Rücken. „W..Wegen gar nichts! Schon in Ordnung, vergiss einfach, dass ich dich gefragt habe!“, ich springe panisch auf und will nur noch raus aus diesem Zimmer. Ich kann Itachis stechenden Blick einfach nicht mehr ertragen. „Naruto! Wieso willst du das wissen? Wieso ist es für dich wichtig?!“ Itachi will aufstehen und mich zurückhalten, doch ich bin schon aus seinem Zimmer gestürzt, um mich in meinem einzuschließen. Ich starre an meine Zimmerdecke, als die Sonne aufgeht. Ich habe in der ganzen Nacht kein Auge zugetan. Ständig musste ich an das denken, was Itachi mir gesagt hat. Daran wie sich Sasuke gefühlt haben muss, als er seinem Bruder dieses riesige Geheimnis anvertraute und dieser ihn so kalt zurückwies. Nun verstehe ich auch, warum die zwei sich von einander distanziert haben und warum Sasuke nicht mehr so viel Zeit mit Itachi verbringt. Aber vor allem fiel mir auf, dass das schon seit knapp zwei Jahren so ist. Ich kneife die Augen zusammen und presse mir meine Hände auf den Bauch. Mir war zwar bewusst, wie andere Menschen über dieses Verhältnis denken, aber wenn es einem so direkt ins Gesicht gesagt wird, ist es doch noch etwas anderes. Auf der anderen Seite fühle ich mich schuldig, weil Itachi nur von Sasukes Gefühlen weiß, nicht aber, dass ich sie ebenso erwidere. Außerdem habe ich mal wieder Angst Sasuke über den Weg zu laufen, nachdem wie sich alles so entwickelt hat. Ich gebe einen entnervten Schrei von mir und mit einmal kommt mit eine rettende Idee. Ich fliehe einfach. Auch wenn es vielleicht nur für ein paar Stunden ist. Ich suche nach meinem Handy und schreibe eine schnelle Nachricht, dann packe ich meine Sachen und beschließe, die Schule heute einmal ausfallen zu lassen. Ein paar Minuten später, habe ich mich erfolgreich aus meinem Haus geschlichen und befinde mich da, wo ich gestern früh aufgewacht bin. In Kibas Bett. Gleich als er mir die Tür geöffnet hat, wusste er, dass etwas nicht stimmt. Er hat nicht danach gefragt und nun sitzen wie nebeneinander und schweigen uns an. Ich kann ihm ja auch schlecht von meinen Problemen erzählen, die sich alle immer nur um Sasuke drehen. Irgendwie wäre das unfair ihm gegenüber, jetzt wo es zwischen uns irgendwie so anders ist. Ohne ein Wort zu sagen dreht sich Kiba zu mir und fährt mir mit der Hand durch das Haar, während er sich sanft nach vorne beugt, um seine Lippen auf meine zu legen. Ich erwidere den Kuss erst nach ein paar Sekunden und verkrampfe mich deutlich. Irgendwie ist das Ganze so schrecklich seltsam. Kiba ist sanft und ich liebe ihn wirklich, aber…. er ist nicht Sasuke. Kiba löst sich von mir und seufzt. „Das ist doch bescheuert.“ Er fährt sich mit der Hand über die Stirn, dann hebt er seinen Blick und guckt mir in die Augen. „Naruto, du bist mir wichtig und ich will unsere Freundschaft nicht aufs Spiel setzen, nur weil ich ziemlich scharf auf dich bin.“ Ich merke wie mir das Blut in den Kopf rauscht und ich will mich gerade einfach nur in Luft auflösen. Wie habe ich mir nur einreden können, dass das mit uns irgendwie funktionieren könnte? Ich nicke kurz und spüre, wie sich ein riesiger Kloß in meinen Hals festsetzt. „Es tut mir Leid Kiba… Ich… Du weißt, dass ich dich liebe, aber…“ Kiba grinst mich nur breit an und haucht mir einen Kuss auf die Stirn. Dann lässt er sich seufzend neben mir nieder. „Man wir beide sind schon zwei komische Typen.. aber hey… ich glaube wir würden echt ein heißes Paar abgeben“ Kiba lacht laut und auch ich kann mir ein Kichern nicht verkneifen. Dann legt Kiba seinen Arm um meine Schulter und ich lehne mich an ihn. Ich weiß irgendwie, dass Kiba mich mehr mag, als er eigentlich sollte und ich werde wohl immer diese Angst mit mir herumschleppen ihm wehzutun. Aber auf der anderen Seite siegt mein Egoismus, denn ich brauche Kiba als meinen Freund. „Und jetzt schieß los, ich sehe doch, dass dir etwas auf der Seele brennt.“ Tränen schießen mir in die Augen. Freunde sind etwas Wunderbares. Einige Tage sind vergangen in denen nichts geschehen ist. Kiba und ich sind wieder Freunde, auch wenn ich deutlich spüre, dass sich etwas zwischen uns verändert hat. Sasuke und ich gehen uns nach wie vor aus dem Weg und mittlerweile kann ich auch Itachi nicht mehr in die Augen gucken. Es versetzt meinen Herzen zwar immer noch einen Stich, aber irgendwie fange ich auch langsam an mich daran zu gewöhnen. Nach dem grauenvollen Abend, habe ich kein einziges Wort mehr mit Sasuke gewechselt. Bis zum heutigen Abend. Es ist Samstag und ich habe den ganzen Tag mit Freunden draußen verbracht, aber irgendwann muss ich ja auch wieder nach Hause kommen. Jedoch scheitern alle meine Pläne in der nächsten Sekunde. Mein Versuch mich unentdeckt durch den Flur zu schleichen ist gescheitert und ich blicke Sasuke entgegen, der in seiner geöffneten Zimmertür steht. Seine schwarzen Augen mustern mich entschlossen und irgendwie auch wütend. Bevor ich irgendetwas tun kann, umschließt er mein Handgelenk mit roher Gewalt und zerrt mich in sein Zimmer. Ich bin so erschrocken, dass nicht einmal der Hauch eines Protestes über meine Lippen dringt. Nun stehe ich in Sasukes Zimmer und drücke mich unsicher an die Wand, während er nur vor mir steht und schweigt. Mein Herz rast unheimlich schnell und der Kloß, der sich in meinem Hals breitgemacht hat, schmerzt überdeutlich. In Sasukes Zimmer ist es beunruhigend dunkel, es wird lediglich von dem gelblichen Licht der Straßenlaterne erhellt, welches durch das Fenster fällt. Als Sasuke anfängt zu sprechen, zucke ich erschrocken zusammen. „So geht das wirklich nicht weiter.“ Seine Augen suchen meine und kurze Zeit herrscht wieder diese erdrückende Stille. Ich sollte etwas sagen „Ich weiß.“ Ich richte meinen Blick wieder auf meine Hände, die ich unruhig ineinander verschlungen habe. Sasuke macht keine Anstalten näher zu kommen und auch ich bewege mich kein Stück. Man kann die Spannung im Raum spüren. „Naruto .“ Bei dem Klang meines Namens zucke ich erneut zusammen, hebe aber dennoch zaghaft den Blick. Sasuke steht dort wie ein Haufen Elend. Sein Blick ist fest auf mich gerichtet, doch ich sehe den Kampf in seinen Augen, denselben Kampf, den auch ich austrage. Irgendetwas passiert in dieser Sekunde mit mir. Ich weiß nicht, ob es mein Herz ist, das zu brechen droht, oder ob mein Verstand dem Druck nicht mehr standhalten kann. Vielleicht ist es auch der Anblick der sich mir bietet, der mich zu diesem Schritt treibt. Sasuke sieht zerbrechlich aus, so wie er da steht. Ich sage kein Wort, sondern bewege mich auf ihn zu. Selbst ich registriere meine unsicheren, aber irgendwie auch zielstrebigen Bewegungen. Ich bleibe vor Sasuke stehen und muss hoch gucken, um sein Gesicht zu sehen. Seine Augen sind auf meine gerichtet und er blickt unsicher zu mit herab. Ich sehe den Schmerz in seinem Blick und ich kann ihn verstehen. Zaghaft hebe ich meine Hand und lege sie auf seine Wange. Er zuckt leicht zusammen, sagt jedoch kein Wort. Kurzerhand stelle ich mich auf Zehenspitzen und tue das, wonach sich mein Herz schon seit einer Ewigkeit sehnt. Meine Lippen streifen seine nur kurz und federleicht und dennoch löst diese kleine Berührung ein Feuerwerkt in meinem Inneren aus. Ich fasse Sasukes Gesicht mit beiden Händen und ich presse meine Lippen nun sicherer auf seine. Schließlich spüre ich zwei Hände auf meinen Hüften und ich spüre Sasukes Atem an meinen Lippen, als er spricht. „Naruto.. warum tust du das?“ Mein Herz macht einen Satz, als ich den Schmerz so überaus deutlich aus seiner Stimme heraushöre. Jetzt ist alles egal. Ich kann nicht mehr mit diesen Gefühlen leben. Meine Augen suchen seine und irgendwie sind Worte nun überflüssig. Sasukes Finger suchen sich ihren Weg in meinen Nacken und ziehen mich in einen Kuss, der alles andere als schüchtern ist. Als seine Zunge meine Lippen teilt, rast mir ein Schauer nach dem anderen über den Rücken. Leise Keuche ich in diesen Kuss und schmiege mich noch fester in seine Umarmung. Meine Finger krallen sich in seine Haare und überdeutlich spüre ich seine festen warmen Hände, die mittlerweile ihren Weg meinen Rücken hinab gefunden haben. Mit einigen kurzen Küssen lösen wir uns schließlich voneinander und unser lautes Atmen erfüllt den Raum. Sasukes Lippen glänzen feucht und seine Haare stehen in alle Himmelsrichtungen ab. Wortlos schiebt er mich nach hinten, sodass ich kurze Zeit später mit den Kniekehlen an seine Bettkante stoße und auf sein Bett hinab sinke. Sasukes Brustkorb hebt und senkt sich deutlich und ich atme zittrig ein, als er sich langsam über mich beugt und mich weiter nach hinten in seine Matratze drückt. Seine Fingerspitzen sind kalt und jede Berührung mit meiner Haut, jagt mir eine Gänsehaut über den Körper. Seine Lippen finden meine erneut und ich drücke mich so nah wie möglich an ihn. Ich will nie wieder etwas anderes tun, als ihn zu küssen. Sasukes Kopf vergräbt sich in meiner Halsbeuge und ich kann seinen heißen aufgeregten Atem auf mir spüren. Meine Hände finden ihren Halt auf seinem Rücken und ich kralle mich an ihm fest, als er erneut beginnt mich zu küssen. Nervosität schleicht sich in meinen Magen und ich kann spüren, wie Angst in mir aufkeimt. Ich öffne meine Lippen und nur der Hauch eines Wortes dringt aus meinem Mund, als Sasuke meine Lippen angenehm mit meinen verschließt. Es ist ein kurzer scheuer Kuss, doch irgendwie nimmt er mir die Anspannung. Sasuke schaut mit direkt in die Augen, küsst mich erneut. „Keine Sorge, ich werde nichts schlimmes tun.“, flüstert er rau und bei dem Klang seiner Stimme, wird mir wieder beunruhigend heiß. So liegen wir hier im Dunkeln, fest aneinander gepresst und mein Körper steht in Flammen. Ich weiß nicht mehr wo er anfängt und wo ich aufhöre, aber im Moment ist das genau richtig so. Kapitel 11: Chapter 11 ---------------------- Uuund das nächste Kapitel mit Drama :D Viel Spaß damit _______________ Ich gleite in einem fließenden Moment aus meinem Traum in die Wirklichkeit. Meine Wimpern kitzeln ganz leicht meine Wangen, als ich meine Augen öffne und einen schwarzen Haarschopf vor mir sehe. Wir sind genauso eingeschlafen wie wir lagen, dicht aneinander gedrängt und Sasukes Arme sind fest um mich geschlungen. Meine Lippen sind ganz wundgeküsst. Ich muss schmunzeln und aus irgendeinem Grund ist mein Herz leicht wie eine Feder. Ballast ist von mir gefallen. Und das, obwohl eigentlich alles noch viel schlimmer geworden ist. Aber ich habe die ganze Zeit das übersehen, was wichtig war und zwar ich selbst. Ich und Sasuke. Die ganze Zeit über habe ich mir Gedanken gemacht, was nun das richtige ist, was andere davon denken. Aber was ist schon das richtige? Etwas das sich so gut anfühlt, kann doch nicht falsch sein oder? Reicht es nicht, wenn es das richtige für mich ist? Neben mir fängt Sasuke an zu murren und öffnet schließlich träge ein Auge. Schon seltsam, dass mein Herz mit einmal so schnell aus dem Schlaf erwacht. „Morgen.“, meine Stimme ist kratzig und die Hälfte des Wortes geht verloren. Sasuke mustert mich ein paar Sekunden und blinzelt. Dann lässt er seinen Kopf auf meine Schulter sinken. „Es ist also doch wahr.“ Ich muss schmunzeln und fahre ihm sanft durch die Haare. „Ja.“ Sasuke hebt seinen Blick und mein Herz schlägt einen Salto nach dem anderen. Das einzige was ich mir in diesem Moment wünsche ist, dass er sich zu mir rüber beugt und mich erneut küsst. So wie gestern Nacht. Ein schiefes Grinsen breitet sich auf seinen viel zu schönen Lippen aus und er beugt sich langsam zu mir herüber. Ich spüre deutlich wie ich zittere und schlucke, kurz bevor sich seine warmen weichen Lippen auf meine legen. Wie kann ein Mensch nur so etwas in einem anderen auslösen? Der Kuss ist kurz und sanft, er hat nichts von der rauen Leidenschaft von gestern Abend. Trotz allem lodert es in mir, wie noch nie zuvor. Sasukes Mund löst sich von meinen und eine Weile verharren wir so. Stirn an Stirn mit dem Geschmack des anderen auf den Lippen. Anscheinend hat er es ebenso akzeptiert wie ich. Es gibt kein Zurück mehr. Für keinen von uns. Die Welt ist perfekt. Zumindest solange wie wir in diesem Bett liegen. Was außerhalb dieses flauschigen Paradieses liegt, vermag keiner von uns zu sagen. Ich habe das Gefühl, dass Sasuke ebenso empfindet und deswegen auch keinerlei Anstalten macht aufzustehen. „Ich wünschte wir könnten für immer so hier liegen bleiben. Du und ich, ohne den Rest der Welt.“ Sasukes Worte durchschneiden die Stille und brennen ein Loch in meinen Magen. Wir wissen beide, dass es nicht so einfach ist und wir wissen beide, dass nun eine harte Zeit vor uns liegt. Aber das werden wir schaffen, auch wenn sich der Rest der Welt wirklich gegen uns Stellen sollte. Sasuke ist es, der sich schließlich bewegt und seine Arme von mir löst. Nur widerwillig, lasse ich mich von seinem warmen Körper befreien und mit dem Verlassen des Paradieses findet auch die Kälte Einzug in meine Glieder. Der Tag beginnt wie jeder andere, nur dass diesmal Sasuke an meiner Seite ist. Ich muss ihm nicht mehr ausweichen. Mein Leben ist gleichzeitig wieder in geordneten Bahnen und doch ganz anders und verwirrender als zuvor. Ich weiß nicht wirklich was vor mir liegt, aber… wer weiß das schon. Ich habe mir geschworen erst mal alles für mich zu behalten. Wem sollte ich es auch erzählen, außer Kiba? Aber ich muss erst mal mit mir selbst ins Reine kommen. In der Schule ist alles ganz normal wie immer. Die Schulklingel läutet die Mittagspause an und diesmal, verlasse ich nicht fluchtartig das Gelände. Sasuke steht an der Klassentür und wartet auf mich. Mein Herz macht einen riesigen Satz und ich renne beinahe los. Ich werfe Kiba einen kurzen Blick zu und ich sehe Verwirrung, aber auch Erleichterung auf seinem Gesicht, als ich zu Sasuke eile. Ich werde ihm noch alles erzählen. Sasuke und ich finden uns auf dem Schuldach wieder, wo wir allen realistischen Gesetzen zum Trotz, alleine sind. Keiner von uns sagt ein Wort, das Schweigen ist nicht unangenehm, aber seltsam und ein riesiger Kloß hüpft in meinem Hals auf und ab. Schließlich und vollkommen unerwartet, bricht Sasuke in schallendes Gelächter aus. Verwirrt drehe ich mich zu ihm um und sehe, wie er sich mit den Händen nach hinten abstützt und den Kopf in den Nacken legt. Meine Augen sind weit aufgerissen und ich glaube, dass mein Mund auch offen steht, denn so habe ich ihn noch nie lachen sehen. „W-Was ist denn bitte so komisch?!“, frage ich völlig verdutzt und auch ein wenig sauer. Macht er sich etwas über mich lustig? Die Situation ist zu komisch und ich weiß nicht wie ich mich verhalten soll. Schließlich bringt es Sasuke fertig mich anzugucken und sich die Tränen aus den Augenwinkeln zu wischen. „Wir sind einfach zu dämlich. Guck uns doch einmal an, wie wir hier sitzen.“ Und schon prustet er wieder los und irgendwie kann ich nicht anders. Ich fange auch an zu lachen. Es ist schon seltsam, wie wir zwei hier ohne Sinn und Verstand auf dem Dach hocken und uns die Seele aus dem Leib lachen. Ich kichere immer noch, als Sasuke sich wieder beruhigt hat. Unsere Blicke treffen sich und Sasuke beugt sich vor, um mich aus heiterem Himmel zu küssen. Das Lachen verpufft von einer Sekunde auf die andere und verwandelt sich in wildes heiseres Herzklopfen. Seine Lippen bewegen sich gegen meine und ich brauche ein paar Sekunden, um mein holpriges Herz wieder unter Kontrolle zu bekommen. Unsere Zungen berühren sich nur ganz leicht, doch ein heiseres Keuchen meinerseits geht zwischen unseren Lippen verloren. Wie kann die Stimmung von einer Sekunde auf die nächste nur so dramatisch kippen? Langsam lasse ich mich nach hinten sinken und ziehe Sasuke dabei mit mir mit. Ich bin froh, dass er diese Stille durchbrochen hat, denn ich konnte nicht sagen, ob wir unsere Gefühle mit aus Sasukes Zimmer genommen hatten oder ob sie irgendwo zwischen Tür und Angel erneut in einem Einmachglas verstaut worden waren. Aber Sasukes Lippen und Finger, heilige Mutter Gottes, seine Lippen und Finger machten sehr deutlich, dass diese Gefühle nie wieder eingesperrt bleiben würden. Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Es ist unglaublich wie viele Situationen sich finden lassen, um heimlich zu knutschen. In den Pausen, zwischen den Stunden, beim Lernen und und und… Natürlich war es Kiba aufgefallen, dass sich etwas verändert hatte, aber er drängte mich nicht, ihm etwas zu sagen. Er kam mir leidglich zu verstehen, dass er sich freut, dass es mir wieder besser geht. Mehr nicht. Kiba ist ein toller Mensch und er hat etwas Besseres verdient, als so einen verkorksten Trottel wie mich. Ich wünsche es ihm wirklich. Doch zurzeit hatte ich einfach andere Dinge im Kopf. Zum Beispiel: Sasuke. Mit dem ich mich gerade in der Wäschekammer befand. Allerdings war die Wäsche schon seit einiger Zeit in Vergessenheit geraten. Meine Hände verschränken sich stärker in Sasukes Nacken und ich ziehe mich näher in den Kuss. Hitze steigt in mir auf und ich presse mich stärker an Sasukes männlichen Körper. Gott, hätte ich nur schon früher gewusst, wie gut sich das anfühlt. Sasukes feuchte Lippen lösen sich langsam von meinen und ich frage mich wirklich, ob man vom Küssen süchtig werden kann. Sein Mund lässt mich jedoch keinen klaren Gedanken fassen, denn schon raunt er mir heiß meinen Namen ins Ohr, nur um sich sanft darin zu verbeißen. In der nächsten Sekunde rauscht mir ein heißer Schauder, durch die Körpermitte, denn Sasuke schlingt seine Arme unter meinen Hintern und hebt mich auf die Waschmaschine. Sein Unterleib drängt sich zwischen meine heißen Schenkel und ich stöhne leise, als er erneut anfängt mich zu küssen. Beunruhigt wird mir klar, dass Sasukes Hüften gegen meine reiben und ich versuche nicht den Verstand zu verlieren. Gerade als ich meine feuchten Lippen von seinen löse und keuchend nach Luft schnappe, dringt die Stimme unserer Mutter durch die Tür. „Jungs habt ihr noch was zu waschen, oder kann ich die Maschine schon anstellen?“ Verrückt wie schnell Lust zu Panik umschlagen kann. Sasukes geweitet Augen schauen in meine und er reagiert blitzartig. Schnell hebt er mich von der Maschine und bugsiert mich hinter die Tür, zwischen Bademänteln und Bügelbrett. Er wischt sich kurz über die Lippen, was mich an meinen eigenen sehr geschwollenen Mund erinnert, und öffnet die Tür. „Ich hab schon alles fertig gemacht. Musst dich nicht mehr darum kümmern.“ Eine kurze Pause tritt ein in der mein Herz, und Sasukes wahrscheinlich auch, komplett aussetzt. Dies sind die Momente in denen mir wieder einfällt, was wir da eigentlich machen. Das sind die Augenblicke, die mir ein schwarzes Loch ins Herz reißen. „Oh, na dann. Hab ich ja nichts mehr zu tun.“, lacht unsere Mutter und Sasuke schließt mit einem Seufzen wieder die Tür. Eine Sekunde ist es still und Angst keimt in mir auf. Die immer währende Angst, dass irgendetwas passiert, dass wir irgendwie auffliegen, dass uns jemand zurecht weißt und uns zeigt, was wir hier eigentlich gerade machen. Doch dann ist diese Sekunde wieder vorbei, denn Sasuke dreht sich zu mir um, mit einem unwiderstehlichen Grinsen im Gesicht. „Wo waren wir?“ Oh mann. *** „So ist es also nun.“ Schweigend sitze ich auf Kibas Bett und traue mich nicht hochzugucken. Ich habe es ihm gesagt. Alles was passiert ist. Ich denke das bin ich ihm schuldig. Denn immerhin hat er mich während dieser ganzen Scheiße begleitet. Eigentlich will ich nicht darüber reden, denn dann muss ich mich auch mit den unschönen Dingen dieser Beziehung beschäftigen. Die, die sich im dunklen Teil meines Herzens einen Platz geschaffen haben. Kiba sagt nichts und nickt schließlich nur, wie ich aus den Augenwinkeln sehe. „Gut.“ Das war es. Mehr würde er dazu nicht sagen und dafür war ich ihm so dankbar, wie für nichts anderes was er je getan hat. Ich rutsche zu ihm rüber und lehne mich gegen seine Schulter. Meine Brust schmerzt ein wenig, aber ich habe das Gefühl, dass ich es aushalten kann, mit ihm an meiner Seite. Ich weiß, dass es für ihn nicht ganz so einfach ist. Was er alles schon mit mir zusammen durchgemacht hat. Ich drücke mich fester an seine Seite und Kiba schlingt einen Arm um meine Schulter. Ich weiß wirklich nicht, ob ich das richtige mache, ich hoffe meine Nähe verletzt ihn nicht. Ich weiß nur, dass ich ihn immer lieben werde, für seine Freundschaft und seine Unterstützung. Doch ich kann ihm nur das geben, was mein Herz für ihn bereithält und mehr nicht, auch wenn es ihn verletzt und mich ebenso. Ich seufze tief und sinke gegen seine Schulter. Das Leben ist nicht einfach und nichts läuft perfekt, aber ich habe erkannt, dass man manchmal einfach egoistisch sein muss, um irgendwo einen Platz für sein eigenes Glück zu finden. Ich weiß, dass nichts so sein wird wie früher, als mein Leben irgendwie noch normal war, aber um ehrlich zu sein will ich das auch nicht mehr. Der einfachste Weg ist nicht immer der Beste. Ich habe mich für den harten Weg entschieden und vielleicht wird auch dieser Pfad irgendwann eben. Solange muss ich eben noch ein wenig stolpern und springen. *** Wir sitzen alle zusammen unten am Esstisch und lachen wie schon lange nicht mehr. Es war eine grandiose Idee zu kochen. Mama hat endlich mal wieder einen Abend frei und ich habe die Chance genutzt, um alle an einen Tisch zu kriegen. Sogar Itachi ist zu Hause. Die letzte Zeit war für alle Beteiligten einfach nur angespannt und schwierig. Itachi sitzt mir gegenüber und ich merke deutlich, wie er mich und Sasuke immer wieder mustert. Mein Magen füllt sich dabei jedes Mal mit heißer Angst. Natürlich habe ich nicht vergessen, was er mir erzählt hat. Der Gedanke, dass er mich oder eher uns beide verabscheut bringt mich um. Aus diesem Grund darf er niemals erfahren, was zwischen uns passiert, auch wenn er es von Sasuke längst weiß. Ich habe jedoch das Gefühl, dass ich von Innen strahle und man mir förmlich ansehen kann, dass etwas anders ist. Meine Mutter lacht über etwas das Sasuke gesagt hat und ich versuche mich aus der Flut aus Gedanken zu retten, die mein Hirn durchschwämmen. „Also wirklich, sowas hat Naruto in der Schule gemacht?“ Verwirrt drehe ich mich zu den beiden hin. „Was soll ich gemacht haben?“, frage ich ein wenig durcheinander. Sasuke grinst nur. „Also wirklich hast du mal wieder nicht zugehört?“ Ich blase entrüstet die Wangen auf. „Na und?! Was soll ich gemacht haben! Spucks aus!“. Sasuke und Mikoto fangen jedoch einfach wieder an zu lachen und ich habe so das Gefühl, dass ich es nicht mehr aus ihnen herausbekommen werde. Ich räume das Geschirr ab und ärgere mich über meine beiden Brüder, die nicht den Anschein erwiecken, als wollten sie auch mithelfen. Ich spüre eine leichte Berührung an meinem Ellenbogen und ich drehe mich zu Seite. „Lass gut sein Schatz, ich mache das schon.“ Meine Mutter strahlt mich an und nimmt mir gleichzeitig die Teller aus der Hand. Ich habe nicht einmal die Chance zu protestieren, da ist sie auch schon fast an mir vorbei. Als ich mich gerade selber umdrehen will, um zu gehen, kommt sie jedoch noch einmal zurück. „Ich bin froh, dass es dir wieder besser geht.“ Sie haucht mir einen kurzen Kuss auf die Stirn und lässt mich ziemlich überfordert und sprachlos zurück. Ich weiß wirklich nicht, wie Mütter das immer machen. Das sind übersinnliche Fähigkeiten oder so etwas. Ich war nicht gerade unauffällig, aber dennoch war ich überzeugt, dass ich es gerade ihr gegenüber gut verbergen konnte was in mir vorgeht. Mein Herz schäumt über vor Liebe zu ihr und gleichzeitig fängt mein Gehirn erneut an zu rattern. Wenn das so weiter geht bekomme ich noch ein Magengeschwür oder drehe ganz durch. Ich liege in meinem Bett und starre an die Decke. Mein Bauch ist voll und ich spüre noch das vergangene Lachen in meinen Wangen. Mein Zimmer ist dunkel und wird lediglich ab und zu von den Scheinwerfern vorbeifahrender Autos erhellt. Ich hatte einen tollen Abend. Der Beweis dafür, dass es irgendwie schon alles gehen wird. Ich möchte gar nicht mehr darüber nachdenken und einfach nur schlafen, aber mein Kopf macht immer das, was er so will. Gerade als ich mich umdrehe, höre ich das leise Geräusch meiner Zimmertür. Ich bleibe liegen und bewege mich kein Stück. Wer auch immer es ist, ich bleibe irgendwie automatisch in Abwehrhaltung. Leise Schritte huschen über den Teppich und bleiben schließlich vor meinem Bett stehen. Mein Herz klopft laut und überdeutlich in meiner Brust und beschleunigt sich rasant, als sich ein paar warmer weicher Lippen auf meine Wange legen. Ich schließe kurz die Augen und die Anspannung fällt von mir ab. Langsam drehe ich mich ganz herum und rutsche gleichzeitig ein Stück rüber, damit Sasuke, der mich nun ziemlich breit angrinst in mein Bett steigen kann. Wir liegen ganz dicht beieinander und unsere Gesichter sind nur Zentimeter voneinander getrennt. Dennoch kann ich Sasukes Gesichtszüge nur gerade so erkennen. „Was machst du hier?“ Meine Worte sind nur geflüstert und ich befürchte schon, dass er mich gar nicht verstehen kann. „Ich musste zu dir.“. Mein Herz galoppiert in meiner Brust. Mir ist klar, dass das hier gefährlich ist, so wie es das immer ist, aber ich kann einfach nicht an mich halten, wenn er mir so nahe ist. Sasuke ist mittlerweile noch ein wenig zu mir herüber gerutscht und ich kann seinen Atem auf meinen Lippen spüren. „Soll ich wieder gehen?“, fragt er und ich kann mich kaum noch Konzentrieren, da seine Blicke immer wieder zu meinen Lippen hinuntergleiten. Ich schlucke hart und schüttle dann leicht meinen Kopf. Sasukes Augen fixieren meine und ich versinke in diesen dunklen Seen. Ein Grinsen breitet sich auf seinen Lippen aus und ich sterbe tausend kleine Tode. Als er sich zu mir herüber beugt, legt mein Herz noch einen Zahn zu, auch wenn ich nicht geglaubt habe, dass das möglich ist. Seine Lippen legen sich auf meine und ich seufze sofort auf. Eine Weile liegen wir so da, unsere leicht geöffneten Münder berühren sich hauchzart. Als Sasuke beginnt seine Lippen gegen meine zu bewegen, rauscht ein Schauer durch meinen Körper und als sich unsere Zungen berühren verliere ich alle Kraft aus meinen schwachen Gliedern. Sein heißer Körper drückt sich plötzlich fester an meinen und auch ich versuche so viel Körperkontakt wie möglich zu haben. Sasuke legt eine Hand in meinen Nacken und ich keuche überrascht in den Kuss, als er leidenschaftlicher wird. Er küsst wie ein junger Gott. Hitze rauscht durch meine Glieder und ich bemerke, wie sich mein Verstand vernebelt. Kann man vom Küssen dumm werden? Sasukes Finger lösen sich aus meinem Haar und als nächstes spüre ich sie auf meinem Bauch. Seine Berührungen sind ganz zaghaft, als er seine Finger unter mein Shirt schiebt und meine heiße Haut berührt. Sasuke hört auf mich zu küssen, doch unsere Lippen berühren sich immer noch. Zittrig atme ich aus, als seine Hände fester und forschender meinen Bauch hinauf gleiten. Ich bin schon zur Hälfte entblößt, als Sasuke sich ganz von mir löst, um mir dabei zu helfen mein Shirt über den Kopf zu ziehen. Auch er entledigt sich seines Oberteils und mittlerweile scheint mein ganzer Körper eine unbändige Hitze auszustrahlen. Sasukes Oberkörper lässt mich beinahe den Verstand verlieren und ich kann nicht anders, als ihn ebenfalls zu berühren. Seine helle Haut fühlt sich genauso weich an, wie ich sie mir vorgestellt habe und eine kurze Zeit bin ich wie hypnotisiert von ihm. Ich nehme mir alle Zeit der Welt und fahre mit meinen Fingern, die Konturen seiner Muskeln nach. Er gibt ein amüsiertes Schnauben von sich und ich blicke hoch in sein Gesicht, als er meine Hand fest umklammert. „Naruto.“ Mein eigener Name zwischen diesen sündigen Lippen hervor gehaucht, scheint den Rest meines Verstandes zu verabschieden. Er führt meine Finger an eben diese und leckt mir über die Fingerspitzen, küsst sie, liebkost sie. Ich bin ihm verfallen. Sasukes Augen sind an meine gehaftet, als er meine Finger ganz umschließt und vorsichtig an ihnen saugt. Ich kneife die Augen zusammen und keuche unterdrückt auf. Grund genug für Sasuke meine Finger achtlos fallen zu lassen, einen Arm um mich zu schlingen und seine Lippen erneut mit meinen zu verschließen. Seine Hand findet einen Weg auf meinen Hintern und er presst mich eng an seinen Unterleib. Heiße Wellen der Erregung rauschen durch meinen Körper und sammeln sich in meiner Körpermitte, was mich diesmal ungewollt laut in den Kuss stöhnen lässt. Plötzlich geht alles ganz schnell. Ich registriere nicht wirklich was passiert, aber mit einmal geht die Tür auf, die flirrende Hitze ist erloschen, Sasuke ist von mir gerutscht und Itachi steht wutentbrannt in meinem Zimmer. „Was machst du da?!“ Itachis Stimme ist laut und furchteinflößend, aber er wird nicht ungehalten. Sein Blick springt zwischen mir und Sasuke hin und her, aber seine Frage ist an Sasuke gerichtet. Mein Magen hat sich einmal umgedreht und mein Kopf schwirrt gewaltig. Was ist nur passiert? Sasuke antwortet nicht. Er ist mittlerweile aufgestanden und hat sich vom Bett entfernt. Ich sitze immer noch mit klopfendem Herzen auf der Matratze und Übelkeit steigt in mir auf, ebenso wie die Tränen. Jetzt ist alles vorbei. Die Spannung zwischen Sasuke und Itachi ist unerträglich. „Was zur Hölle hast du getan?!“ „Ich habe nichts getan!“ Erschrocken fahre ich zusammen, als Sasuke ebenso laut antwortet. „Das geht dich nichts an!“ Zorn rauscht über Itachis Gesicht. Ich muss etwas tun. „I-Itachi! I-Ich..“ Er lässt mich nicht zu Ende sprechen. Als er mich ansieht, scheint irgendein Schalter in ihm umgelegt zu werden. „Sasuke du bist abartig. Wie konntest du nur.“ In der nächsten Sekunde ist Sasuke vor ihm und schlägt Itachi mit der geballten Faust ins Gesicht. Ich reiße die Hände vor das Gesicht und schreie erschrocken auf. Itachi taumelt ein paar Schritte rückwärts und wirkt im ersten Augenblick wirklich schockiert, dann hat er sich jedoch wieder gefangen und holt zum Gegenschlag aus. Sasuke ist allerdings nicht so standhaft wie er und landet rücklings auf dem Boden. Ich springe auf, als ich sehe wie ihm das Blut aus der Nase quillt. Im nächsten Augenblick höre ich aufgeregt Schritte auf dem Flur, als unsere Mutter mit ängstlichen Augen in mein Zimmer gestürmt kommt. „Was ist passiert? Alles okay?“ Ich hocke neben Sasuke, der sich schon wieder halb aufgerichtet hat und seine blutende Nase hält. Itachi steht neben der Tür und wischt sich über die aufgeplatzte Unterlippe. Keiner von uns sagt ein Wort. Unsere Mutter blickt von einem zum anderen und scheint zu verstehen, dass irgendetwas ganz und gar nicht in Ordnung ist. „Was ist passiert?“ In diesem Moment weiß ich, dass ich alles nicht mehr zurückhalten kann. Heiße Tränen steigen in meinen Augen auf und ich beginne zu schluchzen. „Mama, es tut mir leid.“ Mehr bringe ich nicht zu Stande und auch meine Brüder können nichts sagen. Meine Mutter fährt sich durch die Haare und wischt sich schockiert über ihr Gesicht. „Ich denke es ist an der Zeit für ein Familiengespräch.“ Kapitel 12: Chapter 12 ---------------------- Kommen wir zu dem kitschigen und klischeehaften Teil der Geschichte :D _______________ Chapter 12 Wir sitzen mitten in der Nacht unten am Küchentisch. Sasuke und ich gegenüber von Itachi und meine Mutter am Kopfende. Unter Sasukes Nase klebt noch immer das braun verkrustete Blut und er hält das blaue Kühlkissen nur noch in der Hand. Itachis Lippe ist schon leicht geschwollen, doch beide verziehen keine Miene. Niemand hat bis jetzt ein Wort gesagt und die Anspannung scheint mich zu zerreißen. Ich muss etwas sagen, auch wenn es bedeutet, dass unsere Familie auseinander bricht. Ich schniefe noch einmal und drehe mich zu meiner Mutter, bereit dem was kommt ins Auge zu sehen, doch sie lässt mich gar nicht erst zu Wort kommen. „Ich weiß es.“ Ich zucke zusammen und ich bemerke, wie sich Sasuke neben mir verkrampft. Itachi hingegen beobachtet wie es scheint ganz genau unsere Reaktionen. Die Stille ist nun schon beinahe greifbar. Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals in meinem Leben so eine Angst verspürt zu haben wie gerade jetzt. Mir wird übel und gleichzeitig heiß und kalt. Ich weiß nicht was ich sagen soll, ich weiß nicht, wie ich reagieren soll. Hilfesuchend werfe ich einen Blick zu Sasuke, der mich aus genau denselben Augen anstarrt. Ich wage es nun meine Mutter direkt anzuschauen und ich schlucke hart. Sie schaut uns beide kurz an, schließt dann die Augen und seufzt. „Es ist wohl endgültig an der Zeit es euch beiden zu sagen.“ Ihr Blick ist fest auf uns beide gerichtet und als sie die nächsten Worte ausspricht, rauschen eine Millionen verschiedene Gefühle durch meinen Körper. „Naruto, ich habe dich nicht geboren. Und Sasukes und Itachis Vater ist auch nicht deiner.“ Meine Gefühle suchen ein Ventil, aber meine Lippen sind nicht fähig zu sprechen, also dringen meine Gefühle durch meine Augen. Sasuke neben mir atmet auf. Itachi hat sich noch keinen Zentimeter bewegt und erweckt auch nicht den Anschein, etwas daran zu ändern. Meine Mutter beugt sich zu mir herüber und legt eine Hand auf meinen Arm. Ich schaue in ihre Augen und sehe auch in ihnen den Schmerz. Als sie spricht, droht ihre Stimme zu brechen. „Naruto, ich liebe dich. Und du wirst immer mein Kind sein. Auch wenn ich nicht deine richtige Mutter bin.“ Ich bringe keinen Ton hervor. Ich presse die Lippen aufeinander und nicke. „Ich weiß.“ Die Worte sind krächzend und gebrochen, aber es reicht. Es ist wahr, ich weiß, dass sie mich liebt, auch wenn sie mir im Moment seltsam fremd vorkommt. Im selben Moment fangen wir beide an zu weinen und sie schließt mich so fest in ihre Arme, wie sie es früher immer getan hat. Wir sitzen eine Weile so da, in einander verschlungen und fest an den anderen gepresst. Meine Welt wird erneut auf den Kopf gestellt und ich kann meine Gefühle nicht einordnen. Sasukes leicht zittrige Stimme, lässt uns jedoch aufhorchen. „Warum? Was ist passier? Ich denke wir haben ein Recht darauf zu erfahren, wie es dazu gekommen ist.“ Ich wische mir über die Augen und schaue meine Mutter an, die es mir gleichtut und nickt. Sie lehnt sich zurück, aber unsere Finger sind immer noch miteinander verschränkt. „Als ich euren Vater kennenlernte, war ich noch sehr jung. Ich hatte gerade eine Spitzenposition in meiner Firma erlangt und da traf ich ihn, als wir einen Deal mit einer konkurrierenden Firma eingehen wollten. Er ist mir sofort aufgefallen, er war so entschlossen und männlich … und ich konnte ihn nicht ausstehen.“ Sie lacht leise und schiebt sich eine Strähne aus dem Gesicht. „Naja zumindest bis ich ihn besser kennenlernte. Nach kurzer Zeit heirateten wir schon und ich gab meinen Beruf auf, um mich schließlich um Itachi zu kümmern. Eine Zeit lang waren wir glücklich, aber Fugaku arbeitet immer sehr lang und ich war einsam. Von einer Karrierefrau zur sorgenden Mutter war es schon ein krasser Sprung. Und bald war auch das zweite Kind, Sasuke, unterwegs. Fugaku war ein sehr ernster Mann, ein Geschäftsmann durch und durch und je steiler seine Karriere anstieg, desto weiter rückte seine Familie in den Hintergund.“ Ein trauriges Lächeln zieht sich über das Gesicht meiner Mutter und ihr Blick ist weit weg in der Vergangenheit. „Schließlich traf ich Minato zufällig beim Einkaufen. Er zog mich sofort in seinen Bann. Er hatte diese strahlend blauen Augen, dieselben Augen wie du Naruto.“ Sie schaut mich an und streicht mit ihren Fingern sanft über meine Handfläche. Mein Herz schlägt heftig in meiner Brust. Endlich erfahre ich etwas über meinen richtigen Vater. „Er war Polizist, aber er war keinesfalls ernst sondern immer sehr frech. Er hatte immer dieses strahlende Lächeln im Gesicht. Und dann, schließlich, traf ich dich.“ Ihre Augen sind fest auf meine gerichtet und ich sehe die Zuneigung in ihrem Blick, die Wärme und Liebe, die sie für mich empfindet. Mein Kinn zittert und ich spüre wie mir die heißen Tränen über die Wangen laufen. „Ich bin nicht stolz darauf, aber ich wollte mit Minato zusammen sein. Seine Frau, deine richtige Mutter, war bei deiner Geburt gestorben. Wir trafen uns heimlich, ich stellte sogar eine Nanny ein, damit ich Itachi und Sasuke alleine lassen konnte. Wir waren so glücklich, doch dann..“ Sie unterbricht sich und als sie erneut beginnt zu erzählen, schüttelt sich ihr zierlicher Körper durch Schluchzer. „M-Minato hatte einen Einsatz. Er- er wollte die Bewohner dieses Hauses, unbedingt beschützen und… er hat es auch geschafft aber...“ Sie spricht nicht weiter und nun bin ich es, der ihre Hand fest umklammert hält, während sie leise weint. Sie spricht zwar über meinen Vater, aber irgendwie kann ich noch nicht wirklich realisieren, was vor sich geht. Ich lasse meiner Mutter ein wenig Zeit und schließlich erzählt sie weiter. Ihr Gesicht ist rot und verquollen, aber immerhin hat sie aufgehört zu weinen. „Ich bin nicht zu seiner Beerdigung gegangen aus Angst es könnte mich jemand erkennen. Ich versuchte mein Leben weiterzuleben. Fugaku merkte zwar das etwas nicht stimmte, aber er ahnte nichts. Eines Tages jedoch erhielt ich einen Brief bezüglich des Testaments, deines Vaters. Er übertrug mir das Sorgerecht. Erst wollte ich ablehnen, aber ich konnte es nicht. Fugaku verstand nicht, warum ich ein vollkommen fremdes Kind adoptieren wollte und schließlich erzählte ich ihm alles. Er reichte sofort die Scheidung ein und bis zum heutigen Tag, habe ich ihn nie wieder gesehen.“ Ihr Blick ist auf die Holzplatte gerichtet, dann schaut sie jedoch auf und blickt mir ins Gesicht. „Ich konnte dich nicht zurücklassen. Ich hatte mich schon so in dich verguckt, außerdem warst du Minato wie aus dem Gesicht geschnitten. Er war der einzige Mann, den ich in meinem Leben wirklich geliebt habe und er wird es auch für immer sein.“ Stille erfüllt den Raum und ich weiß nicht wirklich was ich sagen soll. Irgendwie kommt mir die Geschichte nicht wie meine eigene vor. Eigentlich ist sie das auch nicht wirklich. In erster Linie ist sie die Geschichte meiner Mutter. Ich zucke zusammen, als ich eine Hand auf meiner Wange spüre. „Naruto, kommst du zurecht? Du weißt, dass das nichts zwischen uns ändert oder? Ich werde immer deine Mutter sein.“ Ich nicke nur und ein Lächeln bahnt sich in mein Gesicht, ich schmiege mich gegen ihre Hand. Es ist die Wahrheit. Sie ist die Frau, die mich aufgezogen hat und die mich bedingungslos liebt und das kann nur eine Mutter. „Es tut mir leid, dass ihr so leiden musstet. Ihr seid alle meine Söhne, aber ich will dass ihr glücklich seid. Sasuke.. das gilt auch für dich.“ Zum ersten Mal nach dieser Geschichte drehe ich mich zu Sasuke um. Als unsere Blicke sich treffen, wird mir schwindelig. Das ändert alles. In Sasukes Augen sehe ich, dass er es auch weiß. Aber was fangen wir jetzt damit an? Ich bin so verwirrt und mein Kopf explodiert gleich, aber gleichzeitig bin ich auch glücklich und irgendwie auch ein wenig traurig. Meine Mutter lehnt sich zu Sasuke hinüber und greift nach seiner Hand. Sasuke presst seine Lippen so fest aufeinander, dass sie nur noch zwei weiße Linien sind. „Sasuke.. ich weiß, was ihr… besonders du durchmachen musstest und es tut mir leid, aber ich… ich wusste auch nicht wie ich mit dieser Situation umgehen sollte. Ich hoffe du kannst mir auch verzeihen.“ Ihr Blick ist so voller Schmerz und gleichzeitig Hoffnung, dass ich spüre, wie sich mein Herz zusammen zieht. Sasuke schluckt und nickt schließlich. Mikoto springt auf und zieht ihn in eine heftige Umarmung. Sasuke zögert kurz, dann schließen sich jedoch seine Arme um ihre Taille und er verbirgt sein Gesicht an ihrem Bauch. Ich kann zwar nichts von ihm sehen und hören, aber ich weiß, dass Sasuke genauso aufgelöst ist wie ich. Mein Blick fällt auf Itachi, der immer noch scheinbar ungerührt mir gegenüber sitzt. Ich kann immer noch nicht sagen, was Itachi von uns denkt. Ich bin schon überfordert durch die Reaktion unserer Mutter und ich scheine irgendwie neben mir zu stehen. Dennoch werfe ich ihm einen fragenden Blick zu und strecke schließlich meine Hand aus, die wie ich feststellen muss, ziemlich zittert. Itachi wirkt kurz überrascht und scheint wie versteinert zu sein. Dann ganz zaghaft erhebt er sich und kommt zu mir. Behutsam zieht er meinen Kopf zu sich und haucht mir einen Kuss auf die Stirn. Ohne ein weiteres Wort, verlässt er die Küche und geht in sein Zimmer. Ich fahre mir über die Stelle und ein warmes schwirrendes Gefühl breitet sich in meinem Körper aus. Ich schließe die Augen und lehne mich nach hinten. Ich muss das alles erst einmal verdauen und vor allem schlafen, schlafen ist gut. Wenn das nach all der Aufregung überhaupt möglich sein sollte. Kapitel 13: Chapter 13 ---------------------- Soo nun ist es endlich vollbracht :D Das letzte Kapitel ist auch endlich geschafft :) Ich hoffe wirklich, dass es euch gefällt ;D Ach ja und noch ein herzliches Danke an fairy95, die mich daran erinnert hat, dass ich hier noch etwas zu erledigen habe :'D ________________________ Mein neues Leben ist seltsam. Ich bin entspannt, vollkommen entspannt. Es kommt mir immer noch ein wenig unreal vor, dass meine Mutter nicht meine Mutter ist, aber mittlerweile kann ich damit umgehen. Ich habe sehr viel Zeit damit verbracht über ihr Leben zu sprechen und ich habe endlich, endlich ein Bild von meinem Vater gesehen. Er sieht mir wirklich sehr ähnlich, doch ich spüre nicht wirklich etwas wie Liebe für ihn. Ich kann nicht sagen, wie oft sie sich in letzter Zeit bei mir entschuldigt hat. Diese ganze Sache trifft sie ziemlich hart und dennoch hat sie mit keinem Wort gefragt, was denn eigentlich wirklich der Auslöser für alles war. Und damit wären wir auch schon beim Thema. Sasuke und ich hatten bis jetzt noch nicht wirklich die Zeit, darüber zu sprechen, was geschehen ist. Und irgendwie macht mich das auch sehr nervös. Es ist jetzt etwas anderes zwischen uns. Eigentlich sollte nun alles ganz klar und einfach sein, aber irgendwie haben wir noch Angst. Sasuke hat sich die letzten Tage auch von mir fern gehalten. Ich denke er hat bemerkt, dass es erst einmal wichtig war, mit meiner Mutter zu sprechen und einiges nachzuholen. Irgendwie haben wir es ganz einfach akzeptiert, dass wir Brüder alle keine Brüder mehr sind. Itachi habe ich seit dem allerdings auch noch nicht wirklich gesprochen und das macht mich noch nervöser als alles andere. Doch jetzt ist erst einmal Sasuke wichtig. Ich nehme meine Hand von der meiner Mutter und werfe ihr einen kurzen Blick zu. „Mama ich gehe dann mal, ich… ich treffe mich noch mit Sasuke.“ Mein Herz stolpert kurz, doch meine Mutter wirft mit nur ein knappes Lächeln zu und nickt. Schnell habe ich mich angezogen und bin aus dem Haus gelaufen. Irgendwie hatten wir beide das Gefühl es sei unverfänglicher uns nicht zu Hause zu treffen. Also mache ich mich jetzt auf den Weg durch die halbe Stadt, um mich mit ihm am Stadtpark am Waldrand zu treffen. Irgendwie auch ein seltsamer Ort für so ein Gespräch, aber welches wäre der angemessene Ort, um sich mit seinem Geliebten und ehemaligen Bruder auszusprechen? Ich sehe ihn schon vom weiten und werde augenblicklich nervös. Wird sich das jemals wieder ändern? Ich hoffe nicht. Strahlend gehe ich auf ihn zu und auch er kann sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. „Hi.“ „Hallo.“ Ich spüre, wie mir die Röte in die Wangen steigt und ich fühle mich wie ein Schulmädchen bei ihrem ersten richtigen Date. „Gehen wir ein Stück.“ Ich nicke nur und mache ein paar schnelle Schritte, um mit Sasuke Schritt zuhalten, der sofort losgeht. Ich überlege eine Sekunde, ob ich nach seinen Fingern angeln soll entscheide mich aber dagegen. Es ist ein wunderbarer Tag. Die Sonne scheint uns ins Gesicht ,es ist zwar ein wenig frisch draußen, aber nicht zu kalt. Einige wenige Menschen schlendern durch den Park, aber eigentlich ist es ziemlich leer. „Hast du mit Mama über alles gesprochen?“, sagt Sasuke und ich schaue ihn überrascht von der Seite an. Ich wundere mich eine Sekunde lang, dass er mich das fragt, aber dann fällt mir ein, dass Sasuke in den letzten Tagen bestimmt genauso viel über unsere Mutter und unsere Väter gegrübelt hat, wie ich. „Ja, allerdings. Minato sah mir wirklich sehr ähnlich.“ Ich kann mich nicht dazu durchringen ihn meinen Vater zu nennen. Sasuke grummelt nur, was wohl eine Zustimmung sein soll. Nach einigen Schritten, kommen wir an eine etwas abseits stehende Bank, die von einem Baldachin überdeckt wird. Sasuke geht zielstrebig auf sie zu und setzt sich hin. Ich folge ihm nach kurzen zögern und lasse mich neben ihn fallen. Keiner von uns sagt etwas und ich genieße diesen Tag. Irgendwie bin ich gleichzeitig angespannt und erleichtert. „So, da sind wir also. Was machen wir jetzt mit dieser Situation.“, sage ich und lehne mich seufzend zurück. Irgendwie können Sasuke und ich uns nicht ansehen. „Wir sind nicht miteinander verwandt.“, sagt Sasuke und irgendwie ist es seltsam, dass es so direkt ausgesprochen wird. „Ja, das ist wahr.“, sage ich und lege meinen Kopf in den Nacken, um einen vorbeifliegenden Vogel nachzuschauen. „Und wir sind ineinander verliebt.“ Ich erstarre und mein Herz setzt kurz aus, um dann viel zu stark und heftig weiterzuschlagen. Ich wage es nicht mich zu bewegen und ich spüre, wie angespannt Sasuke neben mir ist. Immerhin haben wir es bis jetzt noch nicht gesagt. Zumindest nicht mit Worten. Hitze wallt durch meinen Körper und ich nehme allen meinen Mut zusammen. „So ist es.“, sage ich so neutral wie möglich, aber ich höre trotzdem wie meine Stimme zittert. Sasuke neben mir atmet hörbar aus und ich muss schmunzeln, bei dem Gedanken, dass er genauso viel Schiss hat wie ich. „Na dann ist es ja ganz offensichtlich was wir machen.“ Ich lasse meinen Kopf sinken und starre auf meine Beine. Ich hatte wirklich keine Ahnung, was es bedeutet verliebt zu sein. Vor allem nicht, wie es sich anfühlt, wenn es okay ist. Wenn einfach alles okay ist. Ich fühle mich leicht wie eine Feder und ein Grinsen breitet sich auf meinem Gesicht aus. Ich spüre, eine leichte Bewegung rechts neben mir und dann merke ich, wie sich Sasukes Finger ganz vorsichtig mit meinen verhaken. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, bleiben wir auf der Parkbank sitzen, mit verschränkten Fingern und klopfenden Herzen. *** Ich laufe mit meiner Flasche Wasser durch den Flur und nehme einen kräftigen Schluck. Das Leben ist schön. Sasuke und ich haben zueinander gefunden, lassen es aber langsam angehen, also in der Öffentlichkeit und zu Hause… wenn wir alleine sind, ist das eine ganz andere Sache. Ich spüre wie mein Kopf unnatürlich heiß wird, bei diesen Gedanken. Ich fühle mich so gut, wie eigentlich noch nie in meinem Leben. Ein breites Grinsen ist mir wie ins Gesicht gemeißelt. Das Gefühl, ohne so ein schweres Geheimnis leben zu müssen ist grandios. Ich bin einfach nur glücklich, dass alle Dinge ausgesprochen sind. Ich blinzle überrascht, als sich neben mir eine Zimmertür öffnet und Itachi sein Zimmer verlassen will. Sasuke kommt ebenfalls die Treppe hinauf und mit einem Mal stehen wir alle gemeinsam im Flur. Ich lasse meine Flasche sinken und betrachte die Situation. Sasuke weicht sowohl meinem Blick, als auch dem von Itachi aus und macht Anstalten an mir vorbei in sein Zimmer zu gehen. Itachi hingegen wirkt eher unbeeindruckt und will sich ebenfalls abwenden, aber ohne mich. Ich will endlich alles klären. Und da gehört Itachi auch mit hinzu. Ich greife beide an ihren Handgelenken und ernte zwei sehr überraschte Blicke. „Wir reden jetzt sofort.“ Die beiden erkennen wohl sofort an meinem harten Tonfall, dass ich keine Widerrede gelten lassen werde. Kurzerhand schnappe ich sie mir beide und zerre sie in Itachis Zimmer. Mit verschränkten Armen baue ich mich vor ihnen auf. Sasuke sieht man deutlich an, dass er sich unwohl fühlt und dass er wütend ist. Itachi wirkt wie immer.. gleichgültig. Ich kann Sasuke verstehen, immerhin hat Itachi deutlich gemacht, was er von ihm hält. Und das obwohl er sein Bruder ist… auch ich bin nervös, aber ich kann einfach nicht mehr die Klappe halten. Bevor ich jedoch etwas sagen kann, bricht Itachi die Stille. „Was wollt ihr zwei?“ Ich spüre deutlich, wie Sasukes Wut explodiert. „Du hast es die ganze Zeit gewusst!“ Sein Brüllen lässt mich dennoch zusammen fahren. Ich bin verwirrt und blicke zwischen Sasuke und Itachi hin und her, die sich mittlerweile gegenüber stehen. „Du musst es gewusst haben! Immerhin hast du noch mitbekommen, wie unser Vater abgehauen ist! Also musst du auch mitbekommen haben, dass Naruto zu uns gekommen ist!“ Ich erstarre. Sasuke hat recht. Itachi war schon etwas älter. Er hätte es wissen müssen. Ich werfe Itachi einen Blick zu, der mit verschränkten Armen dasteht und den aufgebrachten Sasuke betrachtet. „Ja, ich wusste es.“ Sasuke beißt fest die Zähne aufeinander und ich kann seinen Kiefer arbeiten sehen. „Warum.“ Das Wort kommt gepresst zwischen seinen Lippen hervor und er macht mir wirklich Angst. Mein Herz rast und ich starre Itachi an, gespannt auf seine Erklärung. Immerhin hat er seine Beziehung zu Sasuke schon vor so langer Zeit zerstört und das, obwohl er es besser wusste. Er wusste bereits, dass wir keine Geschwister sind und dennoch hat er Sasuke do deutlich zu verstehen gegeben, was er von ihm hält. Schließlich passiert etwas. Itachi seufzt und lässt seine Arme auseinandergleiten. „Ich wollte dich beschützen.“ Itachis Worte hängen im Raum und erfüllen die Luft. Ich habe das Gefühl, mein Herz wird zerquetscht. Sasuke starrt seinen Bruder jedoch nur verständnislos und entsetzt an. Ich kann immer noch die Wut in seinem Blick sehen, aber auch die Verwirrung, die sich in ihm breit macht. „Beschützen? Und das indem du mich demütigst?! Indem du.. du..“ Sasuke fehlen die Worte und ich kann sehen, wie verletzt er ist. Immer noch nach all der Zeit, die seit dem vergangen ist. Itachi fährt sich mit der Hand durch das Gesicht. „Ich wollte nur nicht, dass du etwas tust, dass du später bereust. Ich wolle nicht, dass du verletzt wirst, weil Naruto nicht so empfindet wie du. Und vor allem hatte ich Angst, dass unsere Familie zerstört wird.“ Ich traue mich kaum noch zu atmen. Das ist das erste Mal, dass Itachi etwas über seine Gefühle sagt. Ich bin schockiert aber irgendwie wird mir auch gleichzeitig ganz warm. „Ich wusste, dass du nicht locker lassen würdest, wenn ich normal mit dir spreche und versuche es dir auszureden. Ich musste deutlich machen, was Außenstehende oder eben Naruto von dir halten würden.“ Sasuke sagt kein Wort und starrt Itachi nur an. Ich weiß, dass Sasuke weiß, dass Itachi recht hat. Es ist letztendlich dennoch geschehen, aber viel später und anders als es jeder von uns je hätte ahnen können. Aber Itachi hat etwas getan, dass nicht nur mich, sondern auch Sasuke aus der Fassung bringt. Er hat es in Kauf genommen, dass sein Bruder in auf ewig verachten wird, nur um ihn zu beschützen. Ich sehe Itachi an, dass ihn das Ganze Überwindung kostet und ich kann mir gleichzeitig nicht vorstellen, was er durchgemacht haben muss, wie er sich geschämt, gequält haben muss, seinen einzigen richtigen Bruder so zu belügen, damit ihm nichts passiert. Natürlich hat er es auch für die Familie getan, aber eigentlich nur für Sasuke. „Ich erwarte nicht, dass du mir verzeihst, aber du sollst wissen, dass ich dich liebe. Euch beide und dass ich nicht das Geringste gegen eure Beziehung habe.“ Ich habe einen riesigen Kloß im Hals und spüre wie mir die Tränen in die Augen steigen. Erleichterung breitet sich in mir aus, aber überwiegend ist so ein großes Gefühl der Zuneigung zu Itachi. Mein Herz ist ein fester Klumpen in meiner Brust, der sich schmerzend in mich bohrt. Sasuke hingegen starrt Itachi nur an. Ich kann sehen, wie seine Augen feucht werden und, dass er langsam schluckt, doch er bringt kein einziges Wort heraus. Dann mit einem Mal dreht er sich auf dem Absatz um und stürmt aus dem Zimmer. Ich will ihm noch hinterher rufen, doch die Tür fällt mit einem lauten Knall hinter ihm ins Schloss. Sasuke hinterlässt ein Loch in dem Zimmer und besorgt schaue ich Itachi an. Er schließt kurz die Augen, wendet sich dann jedoch mir zu. „Itachi.“ Ich komme mir wieder wie ein kleines Kind vor, als ich mit brechender Stimme und laut Schluchzend auf meinen großen Bruder zueile und mich in seine festen Arme schließen lasse. Ich fühle mich immer noch sehr geborgen an seiner Brust und ich bin einfach nur glücklich, dass er mich nicht verabscheut und dass er mich immer noch lieb hat. Irgendwie bin ich ein wenig sauer auf Sasuke, dass er nicht hier geblieben ist, aber ich kann verstehen, dass es für ihn nicht leicht ist. Immerhin hat er über zwei Jahre mit dem Gefühl gelebt, dass sein Bruder ihn für abartig hält. Und nun, nachdem er ihm all den Hass entgegen gebracht hat, den er aufbringen konnte, stellt sich heraus, dass er dabei im Unrecht ist. Ich drücke mich noch enger an Itachi und atme tief durch. Ich hoffe wirklich, dass bald wieder alles in Ordnung kommt. *** Es sind einige Tage seit dem großen Gespräch vergangen und ich muss feststellen, dass ich fast jede freie Minute mit Sasuke verbracht habe. Wir haben nicht mehr über das gesprochen, was in Itachis Zimmer passiert ist, denn ich merke Sasuke an, dass er noch nicht bereit dafür ist. Trotz allem ist heute ein gemeinsames Familienessen geplant. Die Stimmung ist zwar immer noch ein wenig angespannt, aber schon viel besser, als bei unserem letzten Essen. Unsere Mutter hat mal wieder den Kochlöffel geschwungen und ihr ist ein fabelhaftes Festessen gelungen. Mit Freude verschlinge ich alles, was auf meinem Teller landet und meine Sauerei dabei führt zu allgemeiner Belustigung. Es ist schon erschreckend, wie schnell sich letztendlich doch noch alles zum Guten wenden kann. Wenn man bedenkt, was ich die vergangenen Monate durchgemacht habe. Ich hätte niemals im Leben erwartet, dass alles eine so positive Wendungen nehmen würde. Ein richtiges Happy End würde ich fast sagen. Allerdings fehlen noch ein paar Kleinigkeiten zu dem perfekten Glück, aber so etwas gibt es auch nur in Geschichten. Ich werfe einen kurzen Blick auf die Uhr. „Oha, es ist schon ziemlich spät, ich sollte langsam losgehen.“, sage ich und stehe auf. „Jetzt schon? Ich dachte du bleibst noch ein wenig.“ Meine Mutter sieht ein wenig enttäuscht aus und ich ziehe eine Grimasse. „Tut mir leid, aber ich habe es versprochen.“ Sie nickt nur und zieht dann eine Schnute. „Tschüss, bis später.“ Gerade als ich mich von allen Verabschiede und mich zum gehen abwende, spüre ich wie eine Hand fest meinen Arm umschlingt. Mit einem kräftigen Ruck werde ich herumgewirbelt und hinab gezogen und in der nächsten Sekunde liegen Sasuke Lippen auf meinen. Der Kuss dauert nur einen Sekundenbruchteil und hinterlässt ein angenehmes Kribbeln und pures Entsetzen. „Viel Spaß.“, haucht mir Sasuke entgegen und von einer Sekunde zur nächsten gleiche ich einer überreifen Tomate. Ich blicke Sasuke entsetzt an und dieser grinst zwar, wirkt aber gleichzeitig ebenso angespannt wie ich. Schließlich wage ich es meinen Blick zu heben und meine Mutter anzuschauen. Ich weiß wirklich nicht, was ich erwartet hatte, aber das zufriedene Lächeln auf dem Gesicht meiner Mutter überrascht mich dennoch. Sie ist eine unglaubliche Frau und Itachi ein unglaublicher Bruder, denn er grinst nur still vor sich hin. Ich räuspere mich laut und versuche meine Stimme nicht so nervös klingen zu lassen, was mir aber nicht wirklich gelingen wird. „A-Also dann.“ Sasuke erhebt sich ebenfalls und ich sehe ihm an, dass diese Last auch von ihm abgefallen ist. Er will allen Anschein nach, wohl in sein Zimmer gehen. Ich denke ihm ist das Ganze wohl doch nicht so egal, wie er versucht zu tun. „Sasuke, willst du nicht mit uns noch einen Film sehen?“ Itachis Stimme reißt mich aus meinen verwirrenden Gedanken und ich bin erneut überrascht, dass er die Initiative ergreift. Gespannt erwarte ich Sasukes Reaktion. Langsam dreht er sich um und schaut Itachi nur an. Dann macht er entschlossen ein paar Schritte auf ihn zu und bedeutet ihm mit einem Fingerwink, dass er näher kommen soll. Itachi geht dem nach und zuckt dann erschrocken zurück. Sasuke tippt ihm mit zwei Fingern auf die Stirn. „Ein andern Mal vielleicht.“ Nichts auf der Welt könnte diesen Augenblick besser machen. Ich sehe Itachi zum ersten Mal wirklich Fassungslos, als Sasuke sich einfach umdreht und grinsend den Raum verlässt. Itachi reibt sich über die Stirn und dann breitet sich ein kaum merkliches, aber unfassbar glückliches Lächeln auf seinen Lippen aus. Meine Mutter steht auf und verkündet mit dem strahlensten Lächeln der Welt, dass sie nun all den Abwasch alleine machen werde. Auch meine Wangen schmerzen von dem breiten Grinsen, dass sich auf meinem Gesicht breit gemacht hat und ich habe das Gefühl, dass mein Herz vor Glück zu explodieren droht. Ich gehe in den Flur und ziehe meine Schuhe an, um mich so schnell wie möglich auf den Weg zu machen. Ich habe Kiba wirklich einiges zu erzählen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)