Pathological. OBSESSION. von Fujouri (OneShot-Sammlung [Shizuo x Izaya]) ================================================================================ The truth behind the .ViOLENCE. ------------------------------- "That old saying, how you always hurt the one you love, well, it works both ways." - 【Narrator // Fight Club】 - _.-~ -:-:-:-:-:-:-:- ~-._ First and Last: The truth behind the .ViOLENCE. Die Zeit an der Raira-Akademie hat vieles verändert. Die Zeit mit dir steht jedoch seit Ewigkeiten still. Verändert zwischen uns hat sich nichts. Nie. Niemals. Bis heute nicht. Das Einzige, das dem Ticken der Uhr zum Opfer gefallen ist... ...nun, das bin ich. Ich hasse Gewalt. Sie führt zu nichts. Geronnen oder nicht, Blut ist Blut. Ich hasse Gewalt. Sie taugt einfach nichts. Nur wegen ihr gibt es dich für mich. Ich hasse sie, verdammt noch mal! Doch wenn ich so darüber nachdenke, wird mir klar, dass das, was ich am innigsten zu hassen imstande bin... ...du bist. Ja, verdammt. Ich hasse dich! Mit Leib und Seele und von ganzem Herzen! Das begreifst du nicht, was? Nun denn, die Zeit scheint unsere Namen nicht zu kennen. Die Welt erweist uns die Ehre, einzig und allein für uns stillzustehen. Für jeden einzelnen Moment, der uns zusammenbringt. ...zusammenhält? -:-:-:-:-:- »I - - ZA - - Y A - - K U U U U N !!« Ein Stoppschild schnellte in die Fensterscheibe einer Boutique. Die Passanten verstummten, ehe vereinzelte Angstschreie zu hören waren. Panik durchfuhr die Menschenmenge, die die Straßen Ikebukuros noch vor unbedeutenden Sekunden mit Smalltalk füllte. Ikebukuro war verdammt heiß gepflastert. Wo hinter der einen Ecke ewiges Glück auf dich wartete, lauerte hinter der anderen dein Tod. Wer in einer Großstadt wie Tokyo wohnte, wusste das. Und wer das wusste, dem war auch im Klaren, mit welchen Subjekten am wenigsten zu scherzen war. Wer sich als dein ganz persönlicher Bluttäter präsentierte, noch bevor du die Realität wahrhaben konntest. Und wer dieses eine, ganz bestimmte Stadtviertel bewohnte, der wusste auch, dass ein Teil der Leidbringenden nicht nur einen erbitterten Kampf gegen die Normalsterblichen ausfocht, sondern sich ebenso untereinander bekriegte. Hass entgegenbrachte. Seine Prioritäten wahrte. Den Stolz bis auf die Knochen verteidigte. Nummer Eins besagter Subjekte war unter dem Namen Heiwajima Shizuo bekannt. Dessen passendes Gegenstück hatte das Katz-und-Maus-Spiel mit seiner alleinigen Anwesenheit in die Gänge geleitet. Jetzt zu fliehen, war eine der vielen Routinen, die Shizuo ihm einverleibt hatte. Zu fliehen vor einem wahnwitzigen Irren, der verdammt noch mal keinen Spaß verstand, wenn es darum ging, Orihara Izaya - gegenwärtiges Subjekt Nummer Zwei - tot sehen zu wollen. Ein unabwendbarer Prozess der etwas anderen Art. »Du kannst es einfach nicht bleiben lassen, Shizu-chan.« Das Stoppschild wurde in die nächstgelegene Ecke gefeuert, um in den Händen Platz für tauglichere ‚Kriegswerkzeuge‘ zu schaffen. Izaya verlor erst dann sein Grinsen, als Shizuo sich an den Müllcontainern zu schaffen machte. Einen davon stemmte er mühsam hoch. In Wahrheit mühelos, weil dieser Teufelskerl das so ziemlich jeden Tag machte; mühsam schien es letztlich nur wegen der hervortretenden Adern im Gesicht. Die Mordlust darin war kaum zu übersehen. Izaya rührte sich nicht. »Das wird das letzte Mal sein, dass ich deine scheiß Fresse sehen muss!« Shizuo holte aus und feuerte den Container wie einen Speer geradewegs auf seinen Erzfeind. Izaya fand sein Grinsen wieder. Ob das Metall, das beim Zusammenprall mit der Betonmauer verbeulte, oder Shizuos Wutschrei, der wie üblich aus dem einfachen Wort »I-za-yaaa!!« bestand, lauter war, ließ sich nicht klar ermitteln. Schneller, als das menschliche Auge es wahrnehmen konnte, floh Izaya aus der Gefahrenzone. Einen Nervenkitzel entlockte Shizuo ihm mit dieser Aktion schon lange nicht mehr - sie war einfach zu voraussehbar geworden. Er war zu voraussehbar geworden. Aber diese simple Tatsache würde keinen der beiden Männer daran hindern, das Spiel immer wieder fortzusetzen. Eine Art Teufelskreis, wenn man es so nennen wollte, doch weder Shizuo noch Izaya bevorzugten diese Bezeichnung. Sie klang zu negativ. Zu negativ für ein solches Vergnügen, das ihnen ihre alltägliche Rauferei bereitete. Alltäglich und voraussehbar, und doch niemals langweilig. Heiwajima Shizuo und Orihara Izaya waren verrückt danach, sich Hass entgegen zu speien. Nicht normal, aber unabdingbar. »Hoppla, daneeeben~.« Izaya lächelte entschuldigend, bevor er sich wieder in Bewegung setzte und in einer Seitenstraße verschwand. Shizuos Blut geriet in Wallung. Der ultimative Kick, der sich durch nichts anderes beschaffen ließ. Unverwechselbar. Überlebenswichtig. »I--za--ya--kuuuun!!« Shizuo rannte dem anderen hinterher. Diesen Fang durfte er sich nicht entgehen lassen. Nie. Niemals. Keinesfalls. Die Kraft des Teufels durchfuhr ihn jedes Mal aufs Neue und ließ seine Beine eine Geschwindigkeit erreichen, die der eines menschlichen Körpers nicht gerecht wurde. Die sogar mit Izayas unvorstellbarer Schnelligkeit mithalten konnte. Musste. Shizuo blieb keine andere Wahl. Er hasste Gewalt. Er hasste ihn. Hier. Jetzt. Damals. Wie heute. Ein unabwendbarer Prozess der etwas anderen Art. -:-:-:-:-:- Nichts hat sich zwischen uns verändert. Als du wieder in Ikebukuro aufgetaucht bist, schien sich die Uhr zurückgedreht zu haben. Der Wahnsinn entfachte ein weiteres Mal. Von Hass getrieben ging ich auf dich los, griff dich an, wollte dir den Schädel zermalmen. Dich durch meine Fäuste bluten und jämmerlich verrecken sehen. Verloren im Verlangen, dir die Fresse zu malträtieren, vergaß ich für einen Augenblick... ...diesen einen Tag. -:-:-:-:-:- Das Gefecht hielt schon knapp eine halbe Ewigkeit an. Keiner der Kontrahenten sah sich dazu gewillt, den Fehdehandschuh hinzuwerfen, obwohl beide ihr Maximum überschritten hatten. Shizuo atmete schwer, als er einen Getränkeautomaten aus seiner Verankerung riss und kurz davor war, ihn auf eine Haustür zu werfen. Izaya hatte Shizuos Erschöpfung ausgenutzt und sich in seine Wohnung zurückgezogen, um sich selbst eine Verschnaufpause zu gönnen. Dass sein Widersacher nur wenige Meter entfernt auf der anderen Seite der Tür stand, welche nicht mehr lange zu leben hatte, wusste er noch nicht. Doch das würde sich gleich ändern. Ein lautes Krachen lärmte durch den Flur. Statt sich zu erschrecken, wandte Izaya sich bedächtig der Haustür zu. Er grinste, als er sah, was von dieser übrig geblieben war - nämlich so gut wie nichts. Der blonde Haarschopf schimmerte in der Abenddämmerung golden auf. In den schmalen Augen blitzte Euphorie der übelsten Sorte. Shizuo umfasste mit beiden Händen eine Metallstange, an der wohlmöglich einst ein Verkehrsschild befestigt gewesen war. Izaya zückte sein Taschenmesser und wartete Shizuos Angriff ab. »Das Wort ‚Sachbeschädigung‘ war dir noch nie geläufig, oder, Shizu-chan?«, witzelte Izaya und deutete mit der Messerspitze auf die hölzernen Türüberreste. »Das sollte momentan deine geringste Sorge sein. Stirb endlich, Izaya!« Mit diesem Machtwort ging Shizuo auf den anderen los, das scharfkantige Ende der Metallstange nach vorn gerichtet. Izaya wich zur Seite aus und profitierte von Shizuos unüberlegtem Handeln, indem er ihm mit der Klinge quer über die Brust schnitt, während der Pfosten gegen oder - vielmehr - durch die Wand donnerte. »Verdammter Bastard!!« Shizuo drückte die flache Hand gegen die Wunde. Zwischen den Fingern quoll Blut hervor. Nun war seine Schuluniform vollkommen hinüber. Und mit ihr er selbst. Er hatte die lange Verfolgungszeit über weder etwas gegessen noch ein Auge zugetan. Der Drang, sein Gegenüber auf der Stelle tot zu sehen, dürstete ihn so sehr, dass es für ihn nichts anderes als dieses Ziel gab, das es schleunigst zu erreichen galt - Kräfteverfall hin oder her. »Shizu-chan, alles in Ordnung?« Schwindel überkam ihn. Die Wut auf Izaya bohrte sich durch seine Hirnzellen. Seine blutverschmierte Hand zuckte vor innerer Rage. Er fasste einen Entschluss. Dachte er. In Wahrheit fasste er überhaupt nichts, sondern ließ sich von seinen Instinkten in einen seiner üblichen Affekte treiben. »Ich hab‘ einen Namen, Dreckskerl! Und der lautet ‚Heiwajima Shi-zu-o‘!!« Ein letztes Mal dominierte die Animosität und überlistete den kraftlosen Körper. Shizuo ballte die Hand zur Faust und schnellte sie in Izayas Gesicht. Er hatte getroffen. Izaya brach rücklings durch die Wand durch und landete in einem anderen Zimmer. Shizuo stampfte zur Tür, riss sie auf und packte den anderen an den Haaren. »Und, wie lautet mein Name, Izaya-kun?« Aus seiner Provokation sprach die unerlässliche Manie. Unter den schwarzen Strähnen drang Blut aus der Kopfwunde. Izaya hatte es übel erwischt. Trotzdem war er bei Bewusstsein. Er war sogar imstande, eines seiner herzigen Grinsen an den Tag zu legen, während er seinem Feind ein schwaches »Shizu-chan...« entgegen hauchte. Shizuo biss die Zähne aufeinander. »Falsche Antwort!« Er packte Izaya am Kragen. Izaya versuchte sich loszureißen, doch der andere war einfach zu stark. Zu wahnsinnig. Dem Blutrausch verfallen. Shizuo schleuderte ihn aufs Kanapee, quälte sich über ihn und schlug ihm noch einmal mitten ins Gesicht. Der Faustschlag war um ein Vielfaches schwächer als der vorherige. Shizuo holte noch einmal aus, doch diesmal erreichte er Izaya nicht. Die Faust öffnete sich und sank neben den blutbeschmierten Wangen aufs Sofa. Izaya war ihm zuvorgekommen, hatte die Klinge seines Taschenmessers ausgefahren und Shizuo zwischen die Rippen gerammt. Die letzten Lichtstrahlen fielen durch das Fenster in den Raum, ehe die Sonne ermüdete und dem Himmel die Dunkelheit genehmigte. Die Abendröte verblasste auf der weißen Haut, ließ das Blutrinnsal entlang der Schläfe für einen Moment rubinfarben glänzen, ehe sie vollends verschwand und in die Nacht eintauchte. Shizuo war über Izaya zusammengesackt. Die Klinge steckte noch immer in seiner Brust und er konnte von Glück reden, dass sie nicht sonderlich lang war. Izaya hatte den Griff des Messers nicht losgelassen; mit aller Kraft umschloss er ihn, als wäre dies das Einzige, was ihm geblieben war. »I-za-ya...« Ein Röcheln drang aus Shizuos Kehle. Er war im Begriff, einen Satz zu formen, doch selbst zur Artikulation fehlte ihm die nötige Stärke. Er schloss die Augen und Izaya tat es ihm gleich. Shizuos Finger waren zwischen den schwarzen Strähnen seines Feindes vergraben. Das kalte Metall fühlte sich gut in seiner Brust an. Es klang verrückt, doch er meinte, die unbändige Wut auf Izaya für einen Augenblick in sich erlöschen zu spüren. Er ließ den Kopf in Izayas Nacken sinken und fühlte dessen Blut über seine Wangen fließen. Es war warm und betäubend zugleich. Izaya ließ den Griff des Messers nicht los. Nie. Niemals. Bis heute nicht. -:-:-:-:-:- Nichts hat sich zwischen uns verändert. Doch an diesem einen Tag habe ich mich verändert. Hast du mich verändert. Verwandelt. Neu geformt. Mit diesem dummen Messer in meiner Brust. Es war wie in... ...einem Delirium. Ich hasste Gewalt. Ich dachte, sie führe zu nichts. Ich hasste Gewalt. Ich war der Meinung, sie tauge nichts. Nie. Niemals. Aber jetzt- Und wenn ich nun darüber nachdenke, bestätigt sich, dass das, was ich am innigsten zu hassen imstande bin... ...noch immer du bist. Izaya, ich hasse dich. Mit Leib und Seele und von ganzem Herzen. Das begreife ich erst jetzt. Oder vielmehr, was hinter diesen Worten steckt. ✖ Ich hasse dich. Und genau das brauche ich. Brauche dich. Das ist damals nicht anders gewesen. Nie. Niemals. Bis heute nicht. ✖ Und wenn die Gewalt der Grund dafür ist, dass es dich für mich gibt, nun, dann sollte ich sie schleunigst zu lieben lernen. Die Zeit scheint unsere Namen nicht zu kennen. Die Welt erweist uns die Ehre, einzig und allein für uns stillzustehen. Für jeden einzelnen Moment, der uns zusammenbringt. ...zusammenhält. _.-~ -:-:-:-:-:-:-:- ~-._ 【The .END.】 _______ In einer durchgemachten Nacht geschrieben. Ich hoffe, der OS gefällt euch. Liebe Grüße P.S.: Ihr könnt euch das eigentliche Format auch hier ansehen: http://www.fanfiktion.de/s/4bac9f6800009a840661a9c8 Leider bietet Animexx bei FFs nicht die Möglichkeit, Absätze rechtsbündig darzustellen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)