Der Killer, der mich verführt von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Dunkel glänzende Wagen rasten über den blanken Asphalt, Kaskaden wechselnden Lichts ergossen sich von den Fassaden, Zeitungsverkäufer riefen die Abendausgabe aus. Hinter einer großen, leicht beschlagenen Spiegelglasscheibe sah er undeutlich tanzende Paare; pulsierend drang die Musik abgedämpft bis auf die Straße. Ihm war schlecht, die Bilder des Geschehens zuckten vor seinen Augen und er musste sich fast übergeben. Von irgend woher flutete Lautsprechermusik, Shinya nahm sie jedoch kaum bis gar nicht wahr. //Er hat ohne nachzudenken abgedrückt...// ging es ihm fassungslos durch den Kopf und er zwängte sich in eine dunkle Seitengasse, Dort lies er sich in der hintersten Ecke auf den Boden gleiten und zog die Knie an. Shinya hatte Angst, angst dass der junge Mann ihn gesehen hatte und nun verfolgte. Das Bild des Toten und das Bluverschmierte Gesicht seines Mörders hatte sich in sein Gedächtnis gebrannt. Seit diesem Vorfall war 1 Jahr vergangen und der blonde lebte seither in ständiger Angst, dass er vielleicht doch gesehen wurde, als es passierte. Kurz nach Feierabend machte sich Shinya auf den weg nach hause, er blieb nie länger als nötig in der Öffentlichkeit. Es fing an zu regnen als er das graue und triste Firmengebäude verlies. Einen Schirm hatte er nicht dabei, doch momentan störte ihn das auch nicht, er wollte nur so schnell wie möglich in sein Sicheres Apartment. Plötzlich riss ihn das schrille quietschen der Bremsen eines Auto, als er die Straße schon halb überquert hatte, aus den Gedanken. Ihm war nicht aufgefallen dass die Ampel mittlerweile wieder auf Rot umgesprungen war. Mit einigen unkoordinierten Schritten befand er sich wieder auf dem Gehweg. „Ist alles okay mit Ihnen?“ fragte ihn eine männliche Stimme und der Blonde zuckte vor Schreck zusammen, als dieser ihn am Arm packte. Seine Knie wurden weich und er drohte umzukippen, hätte er sich nicht an den Armen des jungen Mannes festgehalten, der ihn beinahe über den Haufen gefahren hatte. „Ja, ja, schon gut. Danke...“ nuschelte Shinya und rappelte sich auf. Er sah in das Gesicht des Fahrer und ihm blieb fast das Herz stehen. Die Bilder des Abends erschienen wieder vor seinem Inneren Auge und er wurde blass, war nahe dran sich zu übergeben. Die Haare waren anders, nicht mehr rot sondern ein sattes Schwarz, das Gesicht jedoch war dasselbe. Er durfte jetzt nicht schwach werden und sich verraten. Sein Herz schlug schmerzhaft gegen seine Brust, das Atmen fiel ihm schwer. „Ist wirklich alles in Ordnung...?“ fragte die Stimme noch einmal, diesmal aber etwas drängender und nicht mehr so sanft. //Ganz ruhig Shinya...Er hat dich nicht gesehen als es passiert ist...du brauchst dir keinerlei Sorgen machen...Hätte er dich gesehen wärst du nun schon längst tot...// redete sich der blonde ein und versuchte sich somit zu beruhigen. Der schwarz-haarige sah ihn argwöhnisch an, sagte aber nichts dazu sondern schwieg und beobachtete Shinya neugierig. „Ich sollte nach Hause...“ gab Shin leise von sich und rappelte sich auf, schlenderte ein wenig wacklig auf den Beinen richtung Innenstadt wo sich sein Apartment befand. Die ganze Zeit hatte er den Blick des anderen im Rücken gespürt, traute sich jedoch nicht sich umzudrehen. //Einfach so tun als sei nichts gewesen..dann kann dir nichts passieren!// dachte er und bog dann um die nächste Ecke wo er sich gleich wohler fühlte. Shinya hatte das Gefühl er wäre ewig unterwegs als er endlich die Tür zu seiner kleinen Wohnung aufschließen konnte wo ihm sein schnurrender Kater entgegenkam um ihn zu begrüßen. Hinter der verschlossenen Tür fühlte er sich sogleich um einiges sicherer und ein leises aber erleichtertes seufzen entwich seinen Lippen. //Soll ich zur Polizei und ihnen von meinem Verdacht berichten?// dachte er und rubbelte sich mit einem Handtuch die nassen Haare trocken. //Lieber nicht...nacher hab ich dann erst recht den ärger an der Backe...Und ich bin mir sicher dass er nicht zögern würde mich einfach zu umzubringen...Wie dieser andere Mann...// schoss es ihm dann durch den Kopf. Trotzdem wurde er das ungute Gefühl nicht los dass der junge Mann eben auf der Straße doch etwas ahnte... Mitten in der Nacht schreckte Shinya aus dem Schlaf. Keuchend sah er sich in dem dunklen Zimmer um, doch niemand außer seinem Kater, der am Fuße des Bettes friedlich shclief, befand sich darin. Der blonde hatte geträumt wie der schwarz-haarige neben ihm am Bettrand stand, mit einem Messer in der Hand. Shinya fuhr sich zittern durch das leicht verschwitzte Haar. Diesen Traum hatte er lange nicht mehr und er dachte es hätte endlich ein Ende gefunden mit der Angst. Doch mit einem mal kehrte sie zurück. //Hätte ich doch bloß besser aufgepasst!// Drei weitere male plagte ihn der Traum und beim letzten mal stand sogar sein Fenster offen, er konnte sich jedoch nicht daran erinnern es offen gelassen zu haben. „Jetzt dreh ich langsam wirklich durch...“ Shinya lachte leise auf und streichelte seinen kleinen Freund, der wie immer friedlich zu schlafen schien. Der blonde entschied sich doch zur Polizei zu gehen, vielleicht hatte dieser Spuk dann endlich ein Ende...oder aber es ging dann erst richtig los... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)