Wie es geht von Vamprose ================================================================================ Kapitel 6: Unmöglich -------------------- Titel: Wie es geht Kapitel: 6/? Genre: Allgemein Rating: P16-Slash Fandom: girugamesh Pairing: Satoshi X Ryo Warnung: - Widmung: Shinya & Ai♥ Bemerkung: Ich sag mal nichts, außer: Danke für die 2 Reviews. Viel Spaß beim Lesen. ____________________ Am nächsten Morgen wachte Ryo als Erster auf. Die Jalousien ließen nur wenig Licht herein, aber allein schon der Stadtgeräusche wegen hörte man, dass es ungefähr kurz vor Mittag sein musste. Er drehte den Kopf nach rechts und sah in das entspannte Gesicht seines Angebeteten. Wenn er schlief, wirkte er beinahe tatsächlich wie ein Kind. Der Schwarzblonde lächelte selig und drehte sich auf die Seite, ehe er vorsichtig einen Arm hob und Satoshi den Pony nach hinten strich. Zum Glück hatte dieser Kerl so einen tiefen Schlaf. In dieser Hinsicht hatte Ryo nämlich schon die ein oder andere unfreiwillige Erfahrung gemacht. So schnell bekam den Sänger niemand wach. Deswegen würde ihn Folgendes auch nicht stören... Langsam rutschte er weiter vor und reckte den Kopf etwas. Dann küsste er ihn sanft. Jedoch nicht auf den Mund – hieß er denn Satoshi? – sondern ganz vornehm auf die Stirn. Einen Augenblick später entfernte er sich wieder und lächelte milde. Sein Blick wanderte intensiv über jeden einzelnen Millimeter des so begehrten, hübschen Gesichts und sog jede noch so kleine Information auf wie ein Schwamm. Die leicht gebräunte Haut, die geöffneten Lippen, die kleinen Bartstoppeln, die sich vor allem seinen Unterkiefer entlang zogen. Er war so unsagbar schön... Am liebsten hätte er den Anderen jetzt wirklich einfach wachgeküsst. Aber das ging leider Gottes nicht. Ryo seufzte leise und setzte sich auf. Nachdem er sich ausgiebig gestreckt hatte, schlug er die Decke zur Seite und tappste in Boxershorts nach draußen. Einen Moment konnte er Satoshi noch schlafen lassen. Sein erster Weg führte zur Toilette, wo er sich einer Katzenwäsche unterzog. In einem der Schränke hatte er sogar eine noch verpackte Zahnbürste gefunden. Satoshi machte das sicher nichts aus. Anschließend schlich er ins Schlafzimmer zurück und stibitzte sich frische Unterwäsche. Er zog sich flugs an und öffnete das Fenster, ehe er zum Fußende des Bettes ging und mit einem Ruck die Decke wegriss. Im ersten Moment geschah nichts. Dann aber ertönte ein wenig menschlich klingendes Murren und der Sänger fing an, sich langsam zu räkeln. Ein äußerst guter Zeitpunkt für Ryo, das Weite zu suchen. Mit schreckgeweiteten Augen und knallrotem Gesicht presste er sich die Hand auf den Mund. Ihm war tatsächlich schon das Wasser im Munde zusammengelaufen.Gott nein... Peinlich berührt machte er sich auf den Weg in die Küche. Kaffee war jetzt gut. Also setzte er eine Kanne an und stützte sich schwer seufzend an der Küchenzeile ab. Sie sollten sich später gleich auf den Weg ins Krankenhaus machen. „Morgen, du Sklaventreiber...“, kam es gequält aus Richtung Flur und besagter 'Sklaventreiber' drehte sich um. „Morgen. Gut geschlafen?“ Ein leicht sarkastischer Unterton umschlich seine Worte. Der Sänger grummelte. „Du hättest mich ruhig zärtlicher wecken können...“ Ryo lachte. „Das nächste Mal...“, sagte er leise und drehte sich schwungvoll um. Blöde Wunschgedanken. Satoshi hatte sich inzwischen etwas drüber gezogen und saß nun in T-Shirt und Boxershorts am Küchentisch. „Gehen wir zu Nii, nachdem ich duschen war?“, fragte er, als der Kaffee durchgelaufen war und der Schlagzeuger ihm eine Tasse vor die Nase stellte, „Danke.“ „Ja, das wollte ich dich auch fragen.“, grinste der Andere und nahm einen Schluck des schwarzen Gebräus. „Zwei Dumme – ein Gedanke. Schon wieder.“ Satoshi lachte kurz auf. 'Schade, dass das bei deinen Gefühlen nicht auch so ist... Aus, Ryo! Du weißt es doch überhaupt nicht! Obwohl... Bei meinem Glück heiratet er bald...' Ein helles Lachen riss den beinahe schon depressiven Schwarz-blonden aus seinen Gedanken. „Wa-... Wieso lachst du?!“, jammerte er beleidigt, aber der Größere brauchte erst einen Moment, bevor er Luft zum Sprechen hatte. „D-Du hättest dein Gesicht sehen sollen...! Einfach köstlich!“, kicherte er unkontrolliert und wedelte mit einer Hand vor seinem Gesicht herum. Doch Ryo zog es vor, zu schmollen. Das war absolut nicht witzig! „Och... Nicht schmollen~.“, bat der Brünette lieb, „Tut mir Leid – woran hast du denn gedacht?“ Ups. Falsche Frage. In Sekundenschnelle ging er alle Ausweichmöglichkeiten durch, entschied sich mit einem tiefen Seufzen dann aber für die Wahrheit. „Ich habe mir deine Hochzeit vorgestellt.“ Na ja, zumindest einen winzigen Teil davon. Verdutzt blinzelte der Sänger ihn an. „Hochzeit? Da muss ich dich enttäuschen, Kleiner... Ich habe nicht das Bedürfnis, noch in diesem Leben zu heiraten.“, schmunzelte er dann und seine Augen funkelten. Ryo wurde heiß. Dann legte er den Kopf schief. „Wieso nicht?“, fragte er mutig. „Willst du das wirklich wissen?“ Satoshis Augenbrauen gingen abschätzend in die Höhe. „Hätte ich sonst gefragt?“ „Gut, nur...wie erkläre ich das jetzt am besten...?“ Der Brünette sah grübelnd gen Tischplatte und nahm einen Schluck aus seiner Tasse. Er schien ernsthaft nachzudenken. „Vielleicht so, wie es ist?“, schlug Kleinere von ihnen vor. Jetzt war er wirklich neugierig geworden. „Wenn das doch nur so einfach wäre, Ryo-chan...“, verlegen lächelnd kratzte der Andere sich am Unterarm, „Ich will nur nicht, dass wir dann schon wieder nicht miteinander reden.“ Traurig schimmerten die dunklen Iriden. Man sah, dass ihm diese Sache noch immer zu schaffen machte. Und dass er deshalb auch sehr unsicher war. „Nein, ich... verspreche, dass ich nie wieder wegen irgendwas so ausrasten werde.“ Sich innerlich einen Ruck gebend legte er seine Hand auf die des Größeren. Dessen Lächeln formte sich zu einem schiefen, aber ungläubigen Grinsen. „Nie wieder? Da nimmst du dir als eingefleischter Choleriker aber ganz schön was vor.“, erwiderte er nur, was den Schlagzeuger dazu brachte, die Wangen empört aufzuplustern. „Na ja, gut. Ich raste weniger aus, okay?“ Satoshi lachte darauf angedeutet und atmete einmal tief durch. „Ich habe das bisher... nur ShuU erzählt. Aber Nii wird es wohl auch schon mitbekommen haben...“, murmelte er nachdenklich und sah in seinen Kaffee, „Die Sache ist die... Ich mag keine-... also, ich steh nicht auf-...“ „...Frauen?“, beendete Ryo leise den Satz seines Gegenübers. Ihm schlug das Herz gerade bis zum Hals. Satoshi und... schwul? Das war doch wieder nur ein dummer Traum und er würde gleich ganz klischeehaft aus seinem Bett fallen... Doch der Sänger nickte unsicher. Schlagartig wurde dem Kleineren heiß. „Hast du mich deswe-...?“, hastig schlug er sich die Hand vor den Mund. Dass seine vorlaute Klappe sich immer zu den ungünstigsten Situationen verselbstständigen musste! Auf diese Aktion hin lachte Satoshi jedoch nur leise. Was? Er lachte? „Ja... Unter anderem. Vielleicht erzähle ich dir den Rest später einmal...“, meinte er lächelnd, doch der Schlagzeuger konnte deutlich einen rosigen Schimmer auf seinen Wangen erkennen. „Wieso nicht jetzt?“ Nachdem er sich jetzt schon so weit aus dem Fenster gelehnt hatte, konnte er auch getrost weiter nachhaken. „Ich würde sagen, du verdaust erstmal das, was du jetzt weißt. Ich will dich nicht vollends aus den Socken hauen.“, grinste der Andere darauf nur. Wo er Recht hatte, hatte er Recht... Okay. Jetzt hieß es erstmal: Nichts (mehr) überstürzen. Er wusste jetzt, dass sein Angebeteter genauso auf Männer stand und dass es noch einen weiteren Grund für den Kuss geben musste. Sprich: Satoshi hatte Geheimnisse, die es schnellstmöglich herauszufinden galt. Ganz unauffällig natürlich. Nach dem 'Frühstück' hatte sich sein Gastgeber sogar dazu erbarmt, ihm ein paar Klamotten zu leihen. Zwar waren sie ihm beinahe zwei Nummern zu groß, aber da es Satoshis Sachen waren, war das nicht schlimm. Ganz im Gegenteil. Jetzt, wo der Herbst bald kam, wurde es kälter und er hatte einen guten Grund, sich so in die überlangen Ärmel zu kuscheln. Sie ließen sich nicht viel Zeit, als sie die Wohnung verließen und stiegen in den Fahrstuhl. „Wie spät ist es jetzt überhaupt?“, fragte der Kleine, um keine Stille aufkommen zu lassen. Die mochte er nicht, zumindest nicht in Satoshis Gegenwart. Dieser hob den Arm und schob seinen Jackenärmel zurück, ehe er antwortete: „Kurz nach Eins.“ War doch eine akzeptable Besuchszeit. Sie fuhren diesmal in angemessenem Tempo zum Krankenhaus, wofür der Sänger dem Anderen unglaublich dankbar war. „Am Ende leisten wir Nii noch Gesellschaft!“, war seine Begründung gewesen. Als sie das Gebäude betraten und sich auf den Weg zum nächsten Fahrstuhl machen wollten, hielt sie eine kratzige Stimme auf. „Stehengeblieben, die Herren! Besuchszeit ist erst ab 14:00Uhr!“ Und Satoshi schien das herzlich wenig auszumachen, denn er schnappte sich sogleich den Arm seines Freundes und zog ihn in Richtung Cafeteria. „Ich habe nicht gefrühstückt, schon vergessen?“, grinste er nur. Nun gut. Daran hatte Ryo nicht gedacht. Aber wahrscheinlich lag das auch nur daran, dass er selbst früh nichts aß, sondern nur einen Kaffee trank. Satoshis Morgenrituale kannte er nicht. Vielleicht sollte er öfter mal bei dem Größeren nächtigen... An der Theke begutachtete dieser mit leuchtenden Augen die ausgestellte Ware in der langen Vitrine. „Suchst du vielleicht was Bestimmtes?“, fragte der Schlagzeuger etwas verwirrt nach und folgte dem manischen Blick seines Freundes langsam. „Ähhh... Satoshi?“ „Zwei Stücken von dem Schokokuchen und zwei von dem mit den Himbeeren!“, platzte es aus dem Sänger heraus und er strahlte die junge Dame ungeniert an. Diese lächelte nur unsicher zurück und tat, wie ihr geheißen. Glücklich nahm der Brünette die beiden kleinen Teller entgegen, aber als er gehen wollte, hielt ihn die schüchterne Stimme der Frau auf. „Sie müssen noch bezahlen...!“ Ein wenig geistreiches 'Oh' entkam den Lippen des Angesprochenen, der jedoch nur auf seine Hose starrte, als glaubte er, sein Portemonaie käme von selbst heraus. „Ryo~?“, flötete er zuckersüß, „Kannst du mir eben mal helfen?“ Der Kleinere nickte erschlagen. Wie sollte er denn so einem Gesicht widerstehen? „Da... in meiner Tasche.“ Mit einem Nicken deutete er rechts auf seine Hose. Ryo schluckte innerlich – ich konnte nicht leugnen, lieber in eine der hinteren greifen zu wollen – und fischte den Geldbeutel heraus. Er wollte ihn dem Anderen hinhalten, aber der grinste nur und drehte sich auf dem Absatz um, sich nach einem freien Tisch umsehend. Der Schwarzblonde seufzte leise und lenkte seine Aufmerksamkeit der noch unbezahlten Dame ab. Er sollte bei Gelegenheit auf seine Wortwahl achten. Er bezahlte und suchte mit dem Blick nach seinem Angebeteten. Den er auch schnell fand. Zwar trug er keine auffälligen Kleider oder Frisur, aber Ryo würde ihn wohl unter hunderten von Menschen sofort finden. Gott, er wurde schon wieder sentimental... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)