Red Sky von Ygritte (It's not over) ================================================================================ Kapitel 40: 3.6 Der Bruch - Was jetzt? -------------------------------------- Ohne große Reden und Ereignisse, hier ist die neue Epi ^^ **************************************************** Eigentlich hatte ich die Antwort gewusst, schon als ich die Frage stellte. Ich hatte tief in meinem Inneren gewusst, dass Chrono fort war. Aber er gab so etwas schon gerne freiwillig zu? Nicht wenn es um so etwas ging, nicht wenn es einen Freund betraf. Ich wusste, dass es sinnlos war das Schiff auseinander zu nehmen, dass es sinnlos war das nahe Meer nach ihm zu durchforsten. Er war fort, er würde nie mehr zurück kommen. Diese Realität traf mich wie die Welle das Schiff, ich stand regungslos auf dem Schiff, nicht im Stande irgendetwas zu tun. Ich stand einfach nur da und musste anfangen, die Tatsachen zu akzeptieren. Ich musste die Fragen beantworten, was hätte man tun können, was war falsch, warum hat man nichts bemerkt? Mir war bewusst, dass ich auf diese Fragen niemals eine Antwort erhalten würde, dass die Fragen genauso tief verborgen lagen wie der Grund des Meeres. Auf dem Schiff herrschte eine Stille, die alles noch unerträglicher erscheinen ließ. Ich wusste, dass niemand Schuld daran war, dass die Grandline es gewesen war, die ein Opfer wollte. Doch stieg mit jeder dieser stillen Minuten mein Zorn, der Zorn und die Wut auf die anderen, die uns hatten loswerden wollen. Sie hatten bekommen was sie verlangt hatten und dafür begann ich sie zu hassen. Ich wusste nicht was ich dagegen tun konnte, aber eigentlich wollte ich das nicht. Also blieb ich noch eine Weile so stehen, bis ich das Gefühl hatte die Stille zeriss mich, also tauchte ich hinab in die kalten Tiefen, die mir einen Freund genommen hatten. Es starben so oft Menschen auf diese Art, auch einige meiner alten Kameraden. Aber warum traf mich dieser Verlust so schmerzhaft anders? Das Rauschen in meinen Ohren half mir wieder klar zu denken, ich konnte meine Gedanken ordnen und vor allen, nachdenken was ich nun tun wollte. Einfach so zurück konnte ich nicht, ich schaffte es nicht in ihre Gesichter zu sehen zumindest in einige. Also blieb ich hier unten, lies mich treiben. Weg von dem Schiff, meinen Problemen. Ich weiß nicht wie lange es war, aber als ich wieder auftauchte war der Himmel über meinem Kopf in rötliche Farben getaucht. Wie ich diese Farbe doch hasste. Warum konnte an solchen Tagen der Himmel nicht bewölkt sein? Warum musste er so wunderschön aussehen? Nun, eigentlich war die Frage leicht zu beantworten. Dem Himmel und den Wolken war es egal, was mit uns hier unten geschah. Selbst wenn alle Menschen sterben würden, so hätte das mit dem Himmel doch nichts zu tun. Schweigend betrat ich das Schiff, die anderen standen auf Deck und redeten leise miteinander. Für sie war der Verlust sicher nicht schmerzlich, für mich war er das. Auch wenn ich Chrono anfangs misstraut hatte, so was er mir doch im Laufe der Zeit wichtig geworden. ich sah nicht in ihre Gesichert, ich ging gezielt hinunter, in mein Zimmer. Ich setzt mich aufs Bett und schwieg weiter, mir kamen diese Stunde wie eine Trangs vor, nicht im stande die wirklich wahr zu nehmen. Aber ich realisierte, dass sich mein Körper irgendwann in Bewegung setzt. Er bewegte sich und fing an Sachen einzupacken. Dann hing er sich den Hut um und ging aus der Tür. Doch ich blieb stehen, vor dem noch winzigeren Zimmer in dem Chrono gelebt hatte. Langsam öffnete ich die Tür. Trotz der ganzen Papiere und Notizbücher war es doch ordentlich und aufgeräumt. Ich ging hinein und sah auf das noch aufgeschlagene Notizbuch. Ich las nicht sondern sah es einfach nur an, seine fein geschwungene Handschrift. Er hatte seinen Traum nie verwirklichen können. Das ging mir immer wieder durch den Kopf, er war noch jünger gewesen als ich. Ich griff wahrlos nach einem Buch und steckte es in meine Tasche. Dann verließ ich mit schnellen Schritten das Zimmer. Auf dem Deck stand Ruffy, allein. Sein Blick war nach unten gerichtet und sein Hut hinderte mich daran, sein Gesicht zu sehen. „Du gehst“ es war mehr eine Feststellung als eine Frage. Ich schwieg und sah ihn eine Weile an: „Im Moment erscheint es mir am besten. Es tut mir leid.“ Ich wandte meinen Blick von ihm ab und sprang hinab ins Meer. Ich wollte weg, weit weg. Wohin war mir egal, ich trieb ziellos umher, bis ich müde wurde. Dann steuerte ich die nächstgelegene Insel an. Sie war klein und nur Tiere lebten auf ihr. Ich errichtete mein Lager in Nähe des Strandes und starrte auf die Glut des Lagerfeuers. Die Flamme tanzte und hatte etwas hypnotisierendes. Wahrscheinlich blieb ich mehrere Stunden so sitzen, doch irgendwann als das Feuer fast erloschen war, legte ich mich in den kühlen Sand und schloss die Augen. Tatsächlich schlief ich irgendwann ein, aber der Traum bleibt wohl für immer verloren, ich erinnere mich nur noch, dass er wild und unverständlich war. Ich war bereits wieder auf den Beinen, als die noch nicht aufgegangene Sonne den Himmel heller färbte. Ich packte meine Sachen zusammen und achtete darauf, dass das Feuer auch wirklich gelöscht war. Dann ging ich hinaus ins Wasser, bis es mir an die Hüften reichte. „wo willst du hin“ fragte ich mich selbst. Ich hatte keine Ahnung, es gab keinen wirklichen Ort. Mir war klar das ich gerade ein versprechen brach, aber das war mir egal. Ich wollte einmal auch an mich denken, ich musste jetzt allein sein, allein unter Fremden. Also schwamm ich zur nächsten Insel. Es war eine kleine Stadt und schon jetzt war viel los. Ich mischte mich unter die Menge, kaum jemand schenkte mir hier beachtung und das tat mir gut. Irgendwann setzt ich mich in ein Kaffe und bestellte mir etwas zu Essen, ich hatte einen leeren Magen. Während ich auf meine Bestellung wartete beobachtete ich einige Kinder beim Spielen. Gedankenverloren sah ich ihnen zu und bemerkte nicht, dass jemand auf mich zu kam. Rakka saß gedankenverloren an einem Tisch. Sie bemerkte mich nicht einmal, als ich auf sie zuschritt. „Hallo Rakka“ überrascht blickte sie auf: „Tayfun....Was machst du denn hier?“ Das hätte ich sie genauso gut fragen können: „Wir füllen unseren Proviant auf.“ Sie lächelte mich an, aber man sah ihr an, dass irgendetwas geschehen war: „Verstehe.“ Ich setzte mich zu ihr: „Und, warum bist du hier?“ Ich beobachtete sie vorsichtig, um ihre Reaktionen abschätzen zu können, doch ihr Gesicht wirkte plötzlich wie versteinert. „Nichts, ich esse etwas.“ “Aha“ ich sah auf die Karte und ließ mir einen Kaffee kommen. Währenddessen brachten sie ihr Essen, es wirkte mehr so als ob sie sich selbst zwang etwas zu sich zu nehmen, abe rmir war klar das sie zu stur war um mit mir über ihre Probleme zu reden. „Und gibt’s was neues?“ fragte ich aus reiner Höflichkeit. „Hm...nein. Ich bin gerade allein unterwegs.“ “Verstehe“ sagte ich nur wieder. Warum viel es mir so schwer die richtigen Worte zu finden? Warum mussten Frauen auch nur so kompliziert sein und da sagte man Männer könnten keine Gefühle zeigen. So saßen wir schweigend da, während sie aß trank ich einen Kaffee. Irgendwann stand sie dann auf und legte das Geld auf den Tisch. ich sah ihr dabei zu. „Tayfun.“ sagte sie dann. Ich blickte sie fragend an: „Was ist?“ Sie zögerte: „Kann ich vielleicht eine Weile auf deinem Schiff mitfahren? ... Vielleicht ist es ja Schicksal, dass du ausgerechnet jetzt hier auftauchst.“ Ich blinzelte überrascht, damit hatte ich nicht gerechnet. „Ähm ja sicher.“ Sie lächelte mich tatsächlich an: „Danke.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)