Der vergessene Kristall von Prinzessin ================================================================================ Kapitel 2: Der schwere Weg in die Vergangenheit ----------------------------------------------- Als das Königspaar den Palast erreicht hatte, wurde umgehend eine Konferenz einberufen an der auch die königlichen Berater teilnehmen sollten. Dabei handelte es sich um Sir Motoki und Sir Shingo, welche kaum nach ihrer Benachrichtigung auch schon eintrafen. Nach dem die Erde, durch Königin Serenity, aus ihrem langen Schlaf geweckt wurde, hatten Serenity und Endymion beschlossen die beiden als ihre Berater an den Hof zu holen. Sie würden niemand sonst finden der so ehrlich und loyal seine Meinung vertreten würde. Zwar war es für die beiden ein Schock als sie die Wahrheit erfuhren aber beide waren sofort einverstanden. Die Spannung, welche den Konferenzraum erfühlte war fast greifbar. Als erster fand Motoki das Wort. „Was hat die Ratssitzung ergeben? Greifen wir jetzt Caprio an oder warten wir weiter?“ Alle hatten inzwischen an dem großen Konferenztisch platz genommen und sahen nun gespannt zu Endymion. „Der Rat hat noch keine Entscheidung gefällt dafür haben wir jetzt ein Problem. Caprio will die Erde im 20. Jahrhundert angreifen oder besser gesagt mich.“ Langsam wanderte Endymions Blick durch die Runde und überall war Besorgnis in den Augen zu lesen. Abrupt wand Uranus ihren Kopf in Richtung Terra und starrte sie fassungslos an. „Was zu Teufel ist auf Nemesis passiert?“ Beschwichtigend hob Terra die Hände. „Ich hab nichts damit zu tun, Ura. Also komm wieder runter!“ Nun warf Serenity Terra einen fordernden Blick zu und klopfte ungeduldig mit den Fingernägeln auf der Tischplatte. Terra seufzte nur ergeben und holte einen Miniprojektor aus der Spitze ihrer Krone. Wie gebannt starrten alle auf die Bilder die vor ihnen abgespielt wurden. Die Hinrichtungen, die Hymne wurde gesungen von verzweifelten Volk Nemesis und selbst der Mord an dem kleinen Jungen wurde ihnen nicht erspart. All die Brutalität mit der Caprio herrschte wurde durch diese Bilder gezeigt. Als die Projektion endete war niemand in der Lage zu sprechen, daher starrten sie alle benommen auf die Tischplatte vor ihnen. „Ich denke nicht, das er mit der Erde großartig anders umgehen wird wie mit Nemesis oder den anderen Planeten, die er erobert hat. Nur mal so am Rande bemerkt! Wie konnte er überhaupt an die Schriftrollen zur Erschaffung des blauen Kristalls kommen?! Sailor Jupiter hatte sich als erste wieder gefasst. „Ich dachte immer, der blaue Kristall wäre nur eine Legende?“ Merkur schüttelte nur gedankenverloren ihren Kopf und gab einige Daten in ihren Computer ein. „Es handelte sich hier nicht um eine einfache Legende sondern um den Wegweiser zur absoluten Macht. Aber es ist ein sehr schwieriges Unterfangen, da nicht nur ganz bestimmte Insignien benötigt werden sondern auch das sogenannte Gotteskind. Ein Mensch der unter ganz besonderen Umständen geboren wurde. Mehr könnten uns nur die Schwestern der Stille sagen.“ Terra schüttelte sich kurz während die anderen schwiegen. „Wir müssen ihn aufhalten und verhindern, dass er dazu kommt. Majestät, bitte schickt uns zurück in die Vergangenheit um Mamoru zu beschützen und diesem Dreckskerl zu vernichten.“ Uranus Blick war hart und zeigte ihre Entschlossenheit zu handeln. „Es ist am vernünftigsten, wenn ihr geht. Das heißt Neptun, Pluto, Saturn und Terra. Ihr werdet Mamorus Leibwächter sein und ihn Tag und Nacht bewachten.“ Während sich sich Uranus zufrieden in ihren Stuhl zurücklehnte, fuhr Terra von ihren Platz hoch. Sie starrte ihre Mutter finster an. „Ich soll Babysitter spielen? Vergiss es! Außerdem sollen doch Usagi und Mamoru nichts von zweiten Tochter wissen.“ Serenity erwiderte den wütenden Blick ihrer Tochter, sie es gar nicht schätze unterbrochen zu werden. „Es ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal, ob Du “Babysitter“ spielen möchtest oder nicht. Es ist ein Befehl dem Du folge leisten wirst. Sein Schutz wird für Dich oberste Priorität haben, hast Du das verstanden?“ Im Gegensatz zu Terra war Serenity ganz ruhig und leise geblieben. Sie ließ ihre Tochter nicht eine Sekunde aus den Augen und stellte mit Freude fest, dass Terra sich wieder setzte und dabei schwach nickte. „Außerdem wirst Du deine Identität für Dich behalten und auch deiner Schwester dazu genau Anweisungen geben. Dein Vater und ich werden Dir einen Brief für Mamoru mitgeben, damit er Dich als Wächter überhaupt duldet. Und glaub mir für ihn wird das auch nicht genehm sein!“ Terra sah einmal kurz auf und murmelte ein leises Danke. Endymion musste leise lachen. „Ich bin mir sicher, dass Du diese Aufgabe mit Bravour meistern wirst und Chibiusa tut eh immer das was Du sagst.“ Auf seine Worte erhielt Endymion nur eine ausgestreckte Zunge von seiner Tochter. Im gleichen Augenblick erschien eine Projektion auf der Mitte des Tisches. Terra erkannte den Mann sofort wieder, mit ihm hatten ihre Eltern in der Kongresshalle gesprochen. Seine sanfte und beruhigende Stimme schien wie gemacht zu sein um Kindern Märchen vor zu lesen. „Serenity, Endymion, ich wollte euch nur mitteilen, dass ich die Star Lights ebenfalls nach Tokyo geschickt habe. Schließlich haben sie es auch auf das Zepter von Kinmoku abgesehen und ich werde nicht einfach die Hände in den Schoss legen.“ Endymion nickte ihm kurz zu. „Ich verstehe Dich, Cassim. Sie werden uns sicher eine große Hilfe sein. Ich danke Dir!“ Und ohne ein weiteres Wort war die Projektion von Cassim verschwunden. Ganz leichte beugte sich Terra zu Neptun und sprach sie leise an damit niemand es mitbekam. „Wer war das, Ne?“ Neptun beugte sich nun leicht zu Terra und ihr leise antworten zu können. „König Cassim, er herrscht über Kinmoku. Ein Wüstenplanet und die Heimat ein paar alter Freunde von uns!“ Terra starrte noch einen Augenblick an die Stelle, wo vor ein paar Sekunden noch die Projektion von König Cassim war. „Ich glaub nicht das wir die Unterstützung dieser Krieger brauchen. Wir schaffen das schon allein!“ Terra war so auf Neptun und ihre Worte konzentriert, dass sie gar nicht merkte das sie von ihrem Vater beobachtet wurde. Dem entsprechend erschrak sie auch als er in normaler Zimmerlautstärke plötzlich sprach. „Hochmut kommt vor dem Fall, meine liebe Terra!“ Verwirrt sah sie ihn an, während er langsam aufstand und mit Serenity den Raum verließ. Die Mission sollte bei Sonnenaufgang beginnen und daher war Terra noch einige Zeit gegönnt. Als erstes würde sie sich wohl um ziehen müssen, denn ihre Mutter sah es gar nicht gern, wenn Chibiusa oder sie in ihren Uniformen herumliefen. Schnell verwandelte sich sich zurück, ging direkt auf ihren Balkon und setzte sich auf das Geländer. Nachdenklich sah Melina auf die glitzernde Stadt unter sich und ließ ihre Gedanken wandern. In ein paar Stunden würde sie auch das Tokyo des 20. Jahrhunderts sehen und ihre Eltern in jungen Jahren. Natürlich hatte ihr Chibiusa nach jedem ihrer Besuche alles haargenau beschrieben und auch Motoki hatte ihr ein paar Geschichten erzählt. Aber trotzdem war sie gespannt darauf alles selber einmal mit ihren eigenen Augen zu sehen. Vielleicht würde sie sogar ein bisschen Spaß haben, wer konnte das schon wissen. Während Melina ihren Gedanken so nachging, klopfte es leise an ihrer Zimmertür. „Es ist offen!“ Wenn ihre Mutter jetzt vor der Tür stand, dann gab es wieder eine Zurechtweisung wegen lautem Rufen. Aber zum Glück kam Motoki ins Zimmer und sah sich kurz um. Melina hatte ein riesiges Zimmer mit einem großen Himmelbett und auf der gegenüberliegenden Seite einen großen Schminktisch. Links und rechts davon waren zwei große Türen, wovon eine ins Bad und die andere in den begehbaren Kleiderschrank führten. Ein ganz normales Mädchenzimmer, nur leider, wie Motoki fand, zu ordentlich. Melina hatte so erschreckend viel von Mamoru, dass es ihm manchmal Angst macht. Langsam ging er auf sie zu und setzte sich ebenfalls auf das Balkongeländer. Eine ganze Weile schauten beide auf Crystal Tokyo ohne ein Wort zu sagen. „Was kann ich für dich tun, Paul?“ Motoki musste unwillkürlich grinsen. Als Endymion und Serenity an Melinas 14 Geburtstag nicht, da waren hatten die beiden 5 mal Frühstück bei Tiffany geschaut. Sie hatte ihm so leid getan, dass er es einfach nicht übers Herz gebracht hatte ihr irgendeinen Wunsch abzuschlagen. Seit diesem Tag sprachen sie sich mit Holly und Paul an. Es war zu einer festen Größe in ihr beider Leben geworden. „Ich wollte unbedingt noch mit Dir reden bevor Du morgen abreist.“ Melina sah ihn überrascht an. So hatte Motoki noch nie mit ihr gesprochen, es lag irgendetwas wichtiges, ja geradezu warnendes in seiner Stimme. Sie drehte sich zu ihm und erwiderte seinen ernsten Blick. „Du weißt, dass nicht jeder Mensch so geboren wurde wie er heute ist, oder? Ich meine die Umstände formen unseren Charakter und damit hören sie auch nie wieder auf. Verstehst Du das?“ Melina nickte nur, denn noch erschloss sich ihr nicht worauf Motoki hinaus wollte. „Wenn Du in der Vergangenheit bist, ist es sehr gut möglich das Du mit Mamoru nicht klarkommen wirst. Ihr seit euch zu ähnlich!“ „Was meinst Du damit, zu ähnlich?“ Liebevoll nahm Motoki Melinas Gesicht in seine Hände und sah sie fürsorglich an. „Du und Mamoru seit durch die Hölle gegangen. Ich weiß, dass deine Eltern es Dir nie erzählt haben aber Mamoru ist eine Vollwaise. Er hat seine Eltern bei einem Autounfall verloren und saß mit im Wagen. Er kann sich bis heute nicht an die Zeit vor dem Unfall erinnern. Wenn er sich nicht in Usagi verliebt hätte, dann wüsste ich nicht was ein Mensch dein Vater heute wäre.“ Melina war geschockt von all diesen Informationen. Warum hatten ihre Eltern daraus ein Geheimnis gemacht. „Warum haben sie es mir nie erzählt?“ Motoki nahm seine Hände von ihrem Gesicht und sah auf die Stadt hinab. „Ich weiß es nicht, Engelchen. Ich glaube sie wollten euch damit nicht belasten.“ Langsam stand er auf und küsste Melina noch auf dem Kopf. „Du solltest jetzt schlafen gehen. Schließlich hast Du ab morgen ziemlich viel Arbeit vor Dir.“ Langsam ging er zur Tür, als er gerade die Tür geöffnet hatte, hörte er ihre vertraute Stimme. „Danke und gute Nacht!“ Motoki drehte sich lächeln um. „Gute Nacht, kleine Holly und süße Träume!“ Mit diesen Worten verließ er ihr Zimmer. „Gott, siehst Du schlecht aus!“ Terra funkelte Uranus zornig an. „Willkommen in Club! Du bist heute morgen auch nicht gerade die Schönheitskönigin.“ Als Terra ihre Worte ausgesprochen hatte, bereute sie es sofort. Sie hatte die Nacht einfach nicht schlafen können. Immer wieder hatte sie Alpträume von Autounfällen und weinenden Kindern. Einfach furchtbar und trotzdem war sie Motoki dankbar für die Wahrheit. „Okay, Du hast heute Morgen also auch schlechte Laune. Das wird ja was.“ Entschuldigend sah Terra Uranus an. „Sorry, Ura aber ich hab fast nicht geschlagen. Entschuldige bitte!“ Uranus lächelte seinen Schützling an und strich ihr liebevoll über den Kopf. „Keine Angst, ich pass auf Dich auf!“ Terra nickte und ergriff Uranus Hand. In diesem Augenblick öffnete Pluto das Tor von Raum und Zeit und die fünf Kriegerinnen begannen ihre Reise in die Vergangenheit. Die warme Frühlingssonne schien auf Tokio nieder und alles war erfühlt von süßen Duft der Blüten,welche ihre Köpfe in den Richtig des Himmels reckten. Das Grün des Rasens leuchtete und an den Bäumen und Sträuchern war schon das Laub hervorgesprossen. Ein Farbenspiel von frischen schönen Blumen erfühlte die Stadt und überall konnte man fröhliche Kinder spielen hören. Melina sah zum Himmel hinauf und begann zu grinsen. „Das ist also Tokyo! Ich finde es ganz nett hier.“ Sie drehte sich zu Uranus, Neptun, Saturn und Pluto um. Neptun, Saturn und Pluto erwiderten ihr Lächeln, nur Uranus verdrehte die Augen. „Ja, ganz toll! Können wir jetzt bitte unseren Job machen? Ich weiß nämlich nicht wann die drei Pappnasen hier auftauchen und bis dahin will ich alles unter Dach und Fach haben.“ Alle vier Kriegerinnen sahen sich an und nickten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)