Austrian Lovestory von MAROON (Grimmjow x Ulquiorra) ================================================================================ Kapitel 1: Von grünen Wiesen und Marmeladengläsern -------------------------------------------------- Kapitel 1 – Von grünen Wiesen und Marmeladengläsern Grimmjow atmete auf als er aus dem blauen Audi, der soeben sein Ziel erreicht hatte ausstieg und Nase gen Himmel richte. „Ziemlich ruhig hier, nicht wahr Schwachkopf?“ Die spöttischen Worte Nnoitras, der nach ihm den Wagen verlassen hatte rissen den Blauhaarigen aus seinen Gedanken. „So sieht es aus, bis du ausgestiegen bist konnte ich nicht klagen! Du versaust die ganze Atmosphäre Fischgesicht, steig wieder ein und fahr zurück zu deiner Mama!“, knurrte der 6. Espada den Schwarzhaarigen an bevor er nach seiner Tasche griff und sich auf den Weg ins Hotel machte. //Warum habe ich diesen Idioten bloß mitgenommen?!//, dachte sich der Blauhaarige und lies den Blick über die Landschaft schweifen: Hohe Berge, viel Wald, grüne Wiesen und Dörfer die aus der Höhe aus der Grimmjow sie betrachtete wie Playmobil Dörfchen aussahen, genau wie auf den Bildern aus dem Internet, die er sich angeschaut hatte bevor er beschlossen hatte hier seine Osterferien zu verbringen. Einen Urlaub an solch einem Spießigem Ort konnte sich der 6. Espada gut vorstellen, diesen tarnte er allerdings als ‚Mehr-kann-ich-mir-nicht-leisten-Urlaub’, er wollte seinen Ruf als Pussy, den er in den letzten Wochen um ein gutes gestärkt hatte nicht noch weiter verfestigen. Das er sich nicht mehr leisten konnte war auch keine Lüge, denn das Hotel in dem sich die beiden Oberschüler sich über 2 Wochen aufhalten sollten verlangt wirklich kein Vermögen. „Wieso zum Teufel suchste dir denn sonen Dreckloch aus?“, maulte Nnoitra. „Wo um alles in der Welt willst du hier denn feiern gehen?! Mein Gott bist du ne Pussy!“ „Halts Maul!“, brüllte Grimmjow. „Wie oft soll ich dir noch sagen das ich mir nichts besseres leisten konnte. Ich hab dich außerdem nicht gebeten mitzukommen, du Plage. Mit dir werde ich nicht auf einem Zimmer schlafen! Das ist ja nicht auszuhalten!“ ~*~ Nnoitra kannte Grimmjow schon seit seiner Einschulung. Er war schon immer schnell aus der Haut gefahren und hat gleich losgebrüllt. Doch in den letzten 3 Wochen hat sich dies noch eine ganze Ecke gesteigert, um genau zu sein ist es fast unerträglich geworden. Das lag größtenteils an dem Neuen, der sich, soweit sich Nnoitra erinnern konnte mit Ulquiorra Cifer vorgestellt hat. Besonders gut angekommen ist er von Anfang an nicht, was an seiner ausdruckslosen Miene und seinem emotionslosen Blick lag. Doch mit Grimmjow führte er mittlerweile eine Art Krieg. Gleich am ersten Tag hatten sich die beiden gezofft und bis zur ersten Schlägerei hat es auch nicht lange gedauert. Da Grimmjow diese verloren hatte hasse dieser den ‚Deprizwerg’ noch mehr. Man brauchte nur eine Andeutung machen- nein, man brauchte den blauhaarigen nur an ungewollt Ulquiorra erinnern, da fauchte er auch schon los. Und nun war es schon wieder soweit. Mit geballten Fäusten und vor Wut glühenden Augen schrie Grimmjow seinen gegenüber an. Der Schwarzhaarige bekam das Gefühl das jeder Idiot unten im Tag nun aus dem Fenster starren und sich wundern würde wer da so laut rum brüllt. Nun griff der Blauhaarige seine Tasche, die er vor seinem Wutanfall fallen gelassen hatte, dreht sich um und machte sich auf den steilen weg hoch zum Hotel zu ‚erklimmen’ wobei sein wütendes Gemurmel nicht zu überhören war. Für ein paar Tage Entspannung war dieser Ort genau das richtige, doch gleich 2 Wochen Ferien hier zu verbringen konnte einfach nichts werden. Er wollte gar nicht wissen welche Hormonschwankungen er ertragen musste wenn Grimmjow endlich begreifen würde wie langweilig dieser spießige Ort war. Gedanken versunken schaute Nnoitra dem 6. Espada hinterher. Was würde passieren wenn Grimmjow anfängt sich für die Traditionen und Bräuche dieses Kaffs zu interessieren?! Das Bild das dem Schwarzhaarigen jetzt in den Kopf schoss würde ihn in seinen schlimmsten Albträumen heimsuchen: Grimmjow mit brauner Lederhose die von zwei Hosenträgern gehalten wird, einem Glas frischem Almdudler in der Hand, früh Morgens, jodelnd vor seinem kleinen Holzhäuschen hoch oben in den österreichischen Alpen, zwischen vielen, kleinen Tierchen. Das war zu viel des Guten. Hektisch schüttelte sich Nnoitra die schrecklichen Gedanken aus dem Kopf, griff nach seiner Tasche und lief seinem Freund hinterher. ~*~ Nachdem Grimmjow seinen Zimmerschlüssel erhalten hatte betrat auch endlich Nnoitra das große Hotel im alten Landhausstiel. Dieser warf dem blauhaarigem ein paar missbilligende Blicke zu und schlurfe über die dunklen Holzdielen in Richtung Rezeption an der schon eine kleine Empfangsdame mit Brille auf ihn wartete. Rechts neben dem Empfangspult, hinter der nun die kleine, braunhaarige Frau mit Nnoitra ins Gespräch kam, führte eine Treppe in den zweiten Stock, wo sich, wie ihm gesagt wurde, die Zimmer befanden. An den Wänden hingen große Bilder, die Landschaften aus der Umgebung zeigten. Im großen und ganzen erinnerte das Hotel eher an ein Gasthaus, was den blauhaarigen aber weniger störte. Das Nnoitra sich noch mit der Empfangsdame unterhielt war Grimmjow egal. //Soll er doch verrecken!// Langsam setzte er einen Fuß auf die erste Treppenstufe und machte sich auf den Weg nach oben um sein Zimmer zu suchen. Die alten Stufen machten bei jedem Schritt unerträgliche Geräusche. Am Ende der Treppe zog ich ein langer Korridor nach links und rechts der jeweils mit einem großen, offenen Gemeinschaftsraum endete. Der Blauhaarige schaute auf seinen Zimmerschlüssel: 13. Er wollte unbedingt in seinem Zimmer sein bevor das Fischgesicht ihn einholen würde. Mit schweren Schritten marschierte er den langen Gang entlang bis er vor einem Zimmer stand auf dem in hölzernen Ziffern die Zahl 13 angebracht war. Schnell drückte Grimmjow Jeagerjaques die Klinke der schweren Holztür hinunter und trat ins Zimmer. ~*~ „Nicht zu fassen!“, schnaubte der 6. Espada. Denn das was er hier zu sehen bekam entsprach wirklich nicht seinen Vorstellungen. ER hatte sich zwar das billigste Zimmer gemietet, doch mit so etwas hatte er nicht gerechnet. Vor ihm lag ein kleiner Raum, ein Bett, ein Schrank, ein Sofa und ein kleiner Fernseher auf einem noch kleineren Fernsehtisch. „Nicht zu fassen das ich für so etwas fast mein gesamtes Ferienbudget ausgeben musste!“, murmelte er wütend vor sich hin. Langsam betrat er den dunklen Raum, wobei bei jedem Schritt die alten Holzdielen knarrten. Vorsichtig stellte der Blauhaarige seine Tasche auf den Boden und inspizierte sein kleines ‚Reich’. In einer Ecke, schnell zu übersehen stand ein kleiner Tisch, auf ihm eine Flasche Wasser und ein Gefäß, das ihn stark an ein Marmeladenglas erinnerte. In der selben Ecke begann sich die Wandfarbe (hellgrün) langsam aber sicher zu lösen und viel auf die weiße Tischdecke des braunen Holztisches, genau neben die Flasche ‚Adelholzener Alpenquelle’ in der die klare Flüssigkeit im bescheidenen Licht, das durch das Fenster viel glitzerte und Grimmjow gefährlich angrinste, denn dieser hatte seit ihrer Abfahrt nichts mehr getrunken. Doch wirklich wohl fühlte er sich nicht als er das Wasser in das ‚Marmeladenglas’ goss und es Schluck für Schluck leerte und dieses auch noch so lange wiederholte bis sich keine Flüssigkeit mehr in der Flasche befand. Kapitel 2: Viva Pinata ---------------------- Kapitel 2 – Viva Pinata Es war dunkel und still. Man hörte nicht einen Laut. //Ich muss eingeschlafen sein.//, dachte sich Grimmjow, als er sich langsam aufrichtete. Auf dem kleinen Holztisch, den er aus der Ecke gefischt und neben sein Bett gestellt hatte stand immer noch die leere Wasserflasche und das ebenso leere Marmeladenglas. „Man, ist das hier verflucht kalt!“, schnaube der Sexta Espada und schlang seine Arme um seinen entblößten Oberkörper, bevor er aufstand und zum Fenster schlenderte, an dem er die Heizung vermutet hatte. Nichts. Er blickte sich um. „Keine Heizung?“, murmelte der Blauhaarige frustriert. Schlimmer konnte es nicht mehr kommen, es war Schweine-kalt, es war viel zu still und... „Verflucht, ich muss pissen!“ Suchend blickte Grimmjow Jeagerjaquez sich in seinem Zimmer um, doch bis auf ein Waschbecken, das rechts neben dem Schrank an der Wand angebracht war fand er nichts, keine Tür, die ihn in ein Badezimmer führen könnte, keine Toilette, nichts. Ungeduldig kratze er sich am Hinterkopf. //Dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig...// Er öffnete seine Zimmertür und streckte seinen Kopf heraus, um die Lage zu checken. Draußen war es stockfinster, doch jetzt den Lichtschalter zu suchen kam für den Sexta Espada nicht in Frage. Dafür konnte er sich keine Zeit mehr nehmen, außerdem waren seiner Meinung nach seine Augen ‚für die Dunkelheit geschaffen’. Diese gewöhnten sich auch allmählich an die Finsternis und er blickte den langen Korridor entlang. Ganz hinten, am anderen Ende des langen Ganges, direkt neben dem großen Gemeinschaftsraum, durch dessen Fenster fahle Lichtstrahlen schienen, war ein kleines Schild angebracht auf dem die rettenden zwei Buchstaben ‚WC’ standen. Leise schloss der Blauhaarige seine Zimmertür und machte sich auf den Weg zur Toilette wobei der alte, hölzerne Boden bei jedem seiner schnellen Schritte laut knarrte. Hoffentlich würde er keinen wecken, denn durch die Stille die ihn umgab kam ihm das Knarren noch eine Stufe lauter vor. Endlich erreichte er sein Ziel und trat die schwere Tür mit einen Ruck auf. ~*~ Als Grimmjow Jeagerjaquez das kleine WC verlassen wollte und die weiß gestrichene Tür langsam aufdrückte schob sich ein breiter Lichtkegel auf den Flur. Erleichtert schlurfte er auf den Gang und schloss die helle Tür hinter sich. Nun stand er abermals in völliger Dunkelheit und es dauerte einige Zeit bis sich seine Augen wieder daran gewöhnt hatten. Müde und entschlossen sich nun endlich in sein warmes Bett zu legen marschierte der Sexta Espada in Richtung Zimmer 13, doch auf der Hälfte der Strecke hielt er inne. Hatte er grade etwas gehört? Er lauschte... Nichts. //Oh Gott, lass mich bitte nicht noch Paranoid werden//, dachte sich der Blauhaarige. Wahrscheinlich war das nur Einbildung... Langsam setze er seinen Weg fort, doch weit kam er nicht. //Da war doch was!// Ein lautes Knarren begleitet von einem leisen Schlurfen. Nicht mehr zu überhören. Das Geräusch kam aus Richtung der Treppe und machte Grimmjow neugierig. Langsam und leise schob er sich den Gang entlang bis zum Treppenabsatz, doch kurz davor blieb er stehen. //Was mache ich eigentlich hier?!//, fragte sich der sechste, denn wer oder was sollte schon auf der Treppe rumschleichen wenn nicht ein stinknormaler Urlauber oder Jemand der für dieses Drecksloch arbeitete. Doch was man angefangen hatte musste man auch zu ende bringen und mit diesen Gedanken spähte der Sexta Espasa in die Dunkelheit hinunter. Da kam eindeutig Jemand die Treppe hoch, aber er sah nicht sonderlich auffällig aus. Er war durchschnittlich groß und soweit Grimmjow erkennen konnte relativ schmächtig. Nichts ungewöhnliches. Grade hatte sich der Blauhaarige in Bewegung gesetzt, bereit wieder in sein Zimmer zurückzukehren, da stach im etwas ins Auge. Er drehte sich wie in Zeitlupe in Richtung der Treppe. Die Person war stehen geblieben, starrte den Espada an, der nun direkt am Treppenabsatz zum stehen gekommen war. Leuchtend grüne Augen die auf ihn gerichtet waren schienen ihn zu durchbohren. Ausdruckslose, grüne Augen... „DUUU?!“, brüllte der Blauhaarige, so laut das es sicher durch das gesamte Haus zu hören war. „Was zum Teufel machst DU hier?!“ Sein Gegenüber machte sich nicht die Mühe ihm zu antworten, stattdessen stand er weiter stumm auf der Treppe und starrte Grimmjow mit seinen leuchtend, smaragdgrünen Augen an. „Antworte mir, verdammt! Antworte!“, der Sexta Espada rastete vollkommen aus, fuchtelte mit seinen Armen vor seinem rot angelaufenen Gesicht hin und her. Mittlerweile haben sich schon einige Türen geöffnet und ein paar Neugierige wagten vorsichtige Blicke durch den Spalt. Aus einer der Türen trat Nnoitra, dieser trug nicht mehr als eine Schwarze Sporthose und tigerte genervt in Richtung Grimmjow. „Kannst du nicht einmal deine scheiß Fresse halten?! Weißt du überhaupt wie spät es ist?!“ Der Blauhaarige deutete unschuldig mit dem Finger auf die Person auf der Treppe. „Ach, was für ein Zufall, hallo Ulquiorra.“, begrüßte Nnoitra den Schwarzhaarigen, denn inzwischen wurde das Licht eingeschaltet und nun konnten alle sehen wer die geheimnisvolle Person auf der braunen Holztreppe war. Diese stand immer noch auf dem selben Fleck und hatte die ausdruckslosen Augen immer noch auf Grimmjow gerichtet. Dieser starrte seinen Freund teils wütend, teils hilfesuchend an und Nnoitra merkte, wenn er nun nichts unternehmen würde könnte es sein das der Blauhaarige dem Anderen die provokant blickenden Augen auskratzen würde. Grade wollte er auf den Sexta Espada zugehen um ihn aus der Gefahrenzone zu ‚entfernen’ da setzte sich Ulquiorra in Bewegung, er ging genau auf den geladenen Arrancar zu. //Jetzt knallt es//, dachte sich der langhaarige und fasste sich mit der Hand an die Stirn. Morgen könnten sie abreisen, sie werden sicher rausgeschmissen, und das alles nur weil Grimmjow sich nicht unter Kontrolle hatte. Er wird zuschlagen, ganz sicher! Der Quadro Espada hatte nun die letze Treppenstufe erreicht, war dabei an Grimmjow vorbeizugehen, doch dieser hob seine Faust und ließ sie auf den kleineren niedersausen, doch sein Schlag wurde gestoppt. Ulquiorras Hand umschloss Grimmjows Faust und drückte diese schmerzhaft zusammen. Der Blauhaarige wunderte sich woher diese kleine, schmächtige Person soviel Kraft nehmen konnte. Die Hand des Schwarzhaarigen war unangenehm kalt, seine Smaragdenen Augen blickten den Sexta Espada wütend an und seine dunklen, schmalen Lippen formten die Worte: „Ich warne dich, Abschaum!“ Grimmjow wagte es nicht ihm etwas zu entgegnen, dennoch spürte er wie die Wut in seinem Bauch aufstieg und es kostete ihn viel Selbstbeherrschung seine freie Pranke nicht in die Magengrube des Anderen zu bohren. Widerwillig ließ er seinen Arm sinken, spürte die Erleichterung in Nnoitras Gesicht. „Geht doch!“, waren die letzen Worte des Quadro Espada bevor er dem Blauhaarigen den Rücken zuwand und auf eine angelehnte Tür zusteuerte. Er ging langsam und seine Schritte waren leise. Er strahlte eine enorme Ruhe aus, so als wäre das alles grade gar nicht passiert. Grimmjow schaute dem Anderen noch eine weile hinterher. Er würde ihm gerne seine Meinung sagen, so etwas tat man schließlich nicht mit ihm! So etwas ließ er sich nicht gefallen, der wird schon sehen! Der Schwarzhaarige öffnete die Tür zum Zimmer 6 und bevor er diese wieder geräuschvoll ins Schloss fallen ließ konnte Grimmjow einen kleinen Blick in den Raum des Anderen werfen. War da nicht noch eine andere Person? Ein Jemand der ihn belustigend aus der anderen Zimmerecke Angrinste? -tbc.- ___________________________________________________________ Ich muss mich entschuldigen, wenn ich Nnoitras Charaktereigenschaften nicht so getroffen hab, ich Anfangs wollte bzw. wie es in der Beschreibung angegeben ist ._. Bitte vergebt mir XD Naja, ich hoffe es gefällt euch trotzdem. Ich freue mich über Komis :) . Kapitel 3: Ein fliegendes Frühstücksbrot ---------------------------------------- Kapitel 3 – Ein fliegendes Frühstücksbrot Als Grimmjow am nächsten Morgen aufwachte fühlte er sich gar nicht gut. Er war total übermüdet, die Sache von letzter Nacht hatte ihn kaum ein Auge zumachen lassen. Er schob die beige Bettdecke weg wobei er sich mit seiner freien Hand durch die Himmelblauen Haare fuhr. Zum umziehen war er gestern nicht mehr gekommen. Nnoitra hatte ihn, wütend wie er war in sein Zimmer geschleift und die Tür von außen zugedrückt, damit er ja nicht doch auf die bescheuerte Idee kam seinen Rivalen zu verfolgen. „Na? Endlich wach? Haste dich abgeregt?“ „Sachmal, spinnst du?! Wie lange sitzt du da schon?!“, brüllte der Sexta Espada seinen langhaarigen Freund an, der es sich auf dem alten Sofa bequem gemacht hatte. „Schon ne Weile, ich wollte dich eigentlich zum Frühstück wecken, um 8 Uhr soll`s losgehn. Aber es ist echt interessant dich beim schlafen zu beobachten. Ach, ehm, Grimmjow?...“, der Schwarzhaarige begann gefährlich zu grinsen. „Was?!“ „Du sabberst Alter.“ „Wie bitte?! Was soll ich tun?!“, fauchte der Blauhaarige den Anderen an. Doch zur Sicherheit warf er einen prüfenden Blick auf sein Kissen und zu Grimmjows bedauern entdeckte dieser einen kleinen dunkel-nassen Fleck darauf. Brummend drehte er das helle Polster um, murmelte dabei etwas unverständliches, bevor er sich wieder seinem Freund zu wand und das Thema wechselte. „8 Uhr hast du gesagt. Und wie späht ist es jetzt?, fragte er den Schwarzhaarigen. „Ca. 10 nach, du solltest dir langsam etwas anderes anziehen, Grimmilein. „Hör auf so mit mir zu reden, du Schwuchtel!“, schnaubte der Sexta Espada, bevor er sich das offene Hemd von den Schultern schob und über den verdreckten Teppich zu seiner Tasche schlurfte um aus dieser ein neues zu kramen. „Du hast dir ja nen klasse Zimmer ausgesucht, wie ich sehe ohne Bad und Heizung, echt schön hier.“, bemerkte der Quinto Espada während Grimmjow sich das schwarze Hemd, das er soeben aus seiner ebenso schwarzen Tasche gefischt hatte überzog und sich somit als ‚angezogen’ betrachtete. „Kommst du nun?“, war das einzige was der Blauhaarige dem Anderen entgegnete, bevor er an ihm vorbei ging, die Tür öffnete und den Raum verließ. ~*~ Links neben dem Empfangspult befand sich ein großer Saal in dem gegessen wurde. Auf einem langen Tisch wurden belegte Brote und Getränke angeboten. Der Saal war hell, aber für diese Zeit relativ leer. Auf jedem der massiven Holztische lag eine strahlend weiße Tischdecke. Die Vorhänge, die vor den großen Fenstern hingen waren ebenso weiß. Grimmjow und Nnoitra hatten sich bereits an einem der Tische niedergelassen und Grimmjow stopfte sein Marmeladenbrötchen hastig in sich hinein. „Wo steckt eigentlich dein kleiner Emo-Freund?“, fragte der Quinto Espada seinen Gegenüber herausfordernd nachdem er sich nach Ulquiorra suchen im Saal umgeblickt hatte. „Dasch gehk mir dosch am Arsch vorbei!“, Grimmjow schluckte sein trockenes Brötchen herunter. „Soll er doch sterben, so wie der aussieht dauert das sowieso nicht mehr lange!“, brachte der Blauhaarige seine Antwort zu Ende. „Ach, sie da, wenn man vom Teufel spricht“, murmelte Nnoitra, den Blick auf seinen schlichten Teller gerichtet und hoffend das Grimmjow seine Worte überhört hatte. Doch dem war nicht so, denn kaum hatte der fünfte seinen Satz beendet drehte der Blauhaarige seinen Kopf in Richtung Eingang, durch den Ulquiorra stolzierte, bekleidet mit einer weißen Sweatjacke, die er bis zum Brustbein geöffnet hatte und eine ebenso weißen Sporthose, die lediglich einen türkisen Streifen auf der rechten Seite aufwies. Doch der Schwarzhaarige war nicht allein. „Hä?! Der und Ulquiorra? Wasn da schief gelaufen?!“, vernahm Grimmjow die Stimme seines Freundes. Teils wütend, teils verwirrt drehte sich der Blauhaarige wieder nach vorn, tat so als wäre er nicht da. „Na, Dickerchen? Die Welt ist klein, nicht wahr?“ Grimmjow spürte wie jemand eine Hand auf seine Schulter legte, merkte wie er provokativ angegrinst wurde. Ulquiorra hatte sich bereits an einen der Tische gesetzt und wartete auf seinen Begleiter. „Fass mich nicht an, Gin Ichimaru!“, versuchte der Blauhaarige dem Anderen so ruhig wie möglich beizubringen, denn er wollte nicht noch einmal so enorm auffallen wie letzte Nacht. Der Silberhaarige tat, zu Grimmjows Überraschung, wie ihm gesagt wurde, nahm die Hand von der Schulter des Sexta Espada, tigerte zu Ulquiorra und setzte sich neben diesen. Gin ging in die selbe Klasse wie Nnoitra und Grimmjow. Er war wohl eher eine neutrale Person, hielt sich mehr im Hintergrund auf und ließ nur ab und zu einen passenden, aber sehr respektlosen, rotzigen Kommentar sausen. Außerdem war er, aus einem für Grimmjow unerklärlichen Grund andauernd am grinsen. War er vielleicht schizophren? Oder war er nur ein Extrem-Optimist. „Wieso um alles in der Welt findet jemand wie Ichimaru Gin gefallen an dieser Heulboje?“, fragte Grimmjow den Langhaarigen, wobei er den Blick auf den Tisch gegenüber gerichtet hatte an dem die beiden Emotionsberge saßen. „Kennste das Sprichwort nich? Gegensätze ziehen sich nun ma-„ „Sachmal Nnoitra, machen sie das mit Absicht?!“, unterbrach der sechste den fünften und deutete unauffällig auf den Tisch an dem die beiden Anderen saßen. Gin war wie immer am grinsen und Ulquiorra schaute, nicht anders zu erwarten emotionslos. Doch beide starrten den Blauhaarigen so durchdringend an das dieser ernsthafte Probleme hatte sich auf sein Essen zu konzentrieren. Er wurde von Sekunde zu Sekunde unruhiger und brummiger. „Ja, ich denke schon.“, antwortete der Schwarzhaarige seinem Freund. Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen, doch es war kaum zu übersehen wie ihn die Sache amüsierte. „Ja Nnoitra, echt zum Lachen!“, brummte der Sexta Espada den Anderen an, als er in dessen Gesicht ein Schmunzeln vernahm. Er konnte spüren wie die Anspannung in ihm aufstieg. Wenn Grimmjow etwas nicht ertragen konnte dann war es ein streitsüchtiges Arschloch, das ihm den Krieg erklärte. Und noch schlimmer war es, wenn er nichts dagegen unternehmen konnte. Wenn er still sitzen bleiben musste, sich nicht wehren dürfte, wenn er nicht zurückschlagen durfte! Aber Moment mal! Wer sagte denn das er nichts unternehmen konnte?! Natürlich konnte er! Er hatte sowieso noch eine Rechnung mit der Heulboje offen. Von wegen ‚nicht wehren’! Jetzt bekommt er seine gerechte Strafe! „Du verfluchter Dreckskerl!“, murmelte der Blauhaarige bevor er sich erhob, sein schon angebissenes Marmeladenbrötchen schnappte und dieses in Ulquiorras Richtung katapultierte. Er beobachtete das Brötchen ganz genau, die Bombe musste einschlagen, doch zu Grimmjows bedauern flog diese genau an dem Schwarzhaarigen und seinem erschrockenen, silberhaarigem Freund vorbei, flog über zwei weitere Tische, bevor sie, wie ein nasser Lappen auf den dunklen Holzboden klatschte. Einen Moment herrschte Ruhe. Mit der Zeit schauten nicht nur Gin und Nnoirta entsetzt, sondern auch der gesamte Rest der Frühstücksgäste. Und Grimmjow war sich sicher das er selbst in Ulquiorras Gesichtsausdruck, wenn auch nur für einen Bruchteil einer Sekunde, eine Spur von Emotionen erblickt hatte, bevor dieser weiter aß, so als wäre nichts gewesen. Mit einem Triumphierenden Lächeln auf den Lippen verließ er den Tisch und marschierte in Richtung Ausgang. Mission erfüllt! Kapitel 4: Kling Glöckchen, Klingelingeling! -------------------------------------------- Kapitel 4 - Kling, Glöckchen, klingelingeling! „Hey, du Irrer, mach die scheiß Tür auf!“, brüllte der Schwarzhaarige als er mit voller Wucht gegen die Zimmertür trat, sodass das kleine Holzschildchen auf dem die Zahl 13 stand leicht hin und her schwankte. „Leck mich!“ „Grimmjow, wenn du son’ Dreck noch mal abziehst können wir einpacken! HEY! Hast du mich gehört!?“ „Fahr zur Hölle!“ „Fändest du es nicht klüger, zumindest während wir uns hier aufhalten, mit Ulquiorra Waffenstillstand zu halten?!“ „Verpiss dich, Alter!“ „Gut, wie du willst. Dann hau ich jetzt ab. Gin wollte in die Stadt, ich denk mal das ich mitfahre, wenn du mitwillst dann-„ „LECK MICH!“ Dem Schwarzhaarigen entfuhr ein Seufzen bevor er sich auf dem Absatz umdrehte und verschwand. Nnoitra wollte wirklich mit dieser Fuchsfresse in die Stadt fahren. Gut, er hatte nie behauptet das er den Silberhaarigen nicht ausstehen konnte, aber das er gleich mit ihm auf ‚dicke Freundschaft’ machen musste passte Grimmjow überhaupt nicht. Ob die Heulboje mit gekommen war? War ja auch egal. Der sechste erhob sich schwerfällig, verließ das beige Sofa und bewegte sich in Richtung Fenster. Die Sonne schien. Wenn das so ist, dann ist der Emo sicher hier geblieben. Hat die Vorhänge zugezogen und sich unter der Bettdecke verkrochen. Der Blauhaarige musste schmunzeln als er sich dies durch den Kopf gehen ließ. Entstresst blies er die Luft aus und fuhr sich durch die Haare. Vielleicht sollte er auch mal an die frische Luft gehen, er hatte schließlich seit ihrer Ankunft keinen Fuß mehr vor die Tür gesetzt. Mit dieser Feststellung wand er sich von Fenster ab und verließ das Zimmer. ~*~ Draußen war es, wie Grimmjow angenommen hatte, angenehm warm, was für diese Jahreszeit, so früh am Morgen und dieser Höhe jedoch nicht üblich war. Einige Wolken bedeckten zwar den Himmel, aber solange es nicht anfing zu regnen war für den Blauhaarigen die Welt in Ordnung. Entschlossen marschierte dieser über den Schotterweg, wollte die Gegend erkunden. Wo die Anderen jetzt wohl waren? Sicher saßen sie im Bus, oder waren vielleicht zu Fuß unterwegs. Pah, was soll es hier denn zu sehen geben? Ein paar Museen oder Caffees, jedenfalls nichts intressantes. Nein, so was wäre nichts für ihn, da würde er lieber in seinem Hotelzimmer versauern. Der kleiner Streber allerdings würde sich sicher wohl fühlen. Gedanken versunken trat der sechste einen Stein davon, der ihm, seiner Meinung nach im Weg lag. Was dachte er auch schon wieder an die Heulboje? Er sollte ihm eigentlich scheissegal sein, aber nachdem er ihn mit seinem Brötchen bomberdiert hatte überlegte er sogar ob sein voreiliges Handeln vielleicht doch etwas ungerecht war. Schließlich hatte der jüngere ihm nichts getan. Und das der Blauhaarige dem vierten nur deswegen das Leben zur Hölle machen musste, weil er ihn nicht ausstehen konnte, war nicht richtig. Langsam wunderte der sechste sich über sich selber, das er doch in der Lage war in seinem Kopf vernünftige Gedankengänge zu fabrizieren. Aber ob richtig oder falsch, sobald er bemerkten sollte das Ulquiorra ihn absichtlich zu provozieren versuchte, wird er sich nicht zurückhalten. Die Hände in den Hosentaschen vergraben schlenderte der Blauhaarige durch ein Stück Wald, schob mit den Füßen das trockene Laub auf dem Boden zur Seite bevor er den Blick nach oben richtete, die warme Luft genussvoll einsog um sie im selben Augenblick auch wieder auszuatmen. Der Himmel war nun vollkommen bedeckt mit dunklen Wolken. Hoffentlich fängt es nicht an zu... „Verdammt!“, fluchte der Blauhaarige als er den ersten Tropfen auf seiner Wange spürte. Es dauerte keine 10 Sekunden da stand er im strömenden Regen und keine weiteren 10 Sekunden bis er fast vollkommen durchnässt war. ~*~ Endlich kam der Sexta Espada klatschnass und tropfend im Vorraum des Hotels an und die Tür, die er zuvor hastig aufgestoßen hatte, viel geräuschvoll ins Schloss. Die kleine Frau hinter dem Empfangstisch starrte Grimmjow mit einem ihm undefinierbaren Blick an, teils eingeschüchtert, teils angewidert. Der Blauhaarige versuchte den Gesichtsausdruck zu imitieren, starrte sie solange an bis die Andere aufgab und ihren Blick wieder abschweifen lies. Nun machte er sich auf den Weg in sein Zimmer, ging die Treppe hinauf, den Korridor entlang, bis er vor seiner Tür stand. In seiner Hosentaschen wühlen blieb er stehen. „Wo zum Teufel...?!“ Er griff sich in die Hemdtasche, doch er hielt in seiner Bewegung inne. Wo war sein verdammter Schlüssel?! Er war sich sicher, er hatte ihn eingesteckt bevor er sein Zimmer verlassen hatte, sehr sicher! Und wenn doch nicht? Vielleicht hatte ihn Nnoitra versehendlich mitgenommen. Bei sich hatte ihn der Blauhaarige allerdings nicht mehr. Wütend trat er gegen Seine Zimmertür, versuchte sich dann jedoch abzuregen. Mit der Annahme Nnoitra hätte ihn eingesteckt beruhigte der sechste sich zum ersten, denn mittlerweile war ihm kalt geworden, er brauchte dringend eine warme Dusche, ansonsten konnte er für den Rest der Ferien krank im Bett liegen. Also ging er bis zum Treppenabsatz, bewegte sich 3 Stufen abwärts, legte einen Arm auf das Geländer und schaute in Richtung Empfangsdame. „Hey, wo sind die Duschen?“ „Auf ihrem Zimmer, mein Herr. Wir haben keine Duschen für Besucher.“, antwortete die Angesprochene schroff. Anscheint hatte diese schon die Schnauze voll von Grimmjow, schließlich hatte letzterer für viel Aufruhr gesorgt. „Klasse und was soll ich jetzt machen?!“, fragte der Blauhaarige, doch war er sich relativ sicher keine brauchbare Antwort zu bekommen. „Das kann ich ihnen nicht sagen.“, war das einzige was die kleine ‚Irre’ zur Antwort gab, wobei sie den Blick schon wieder auf einige Papiere gerichtet hatte. Gut, auf seinem Zimmer also. Aber was tun wenn man keinen Schlüssel hat? Und selbst wenn er einen hätte, ihm fehlte die Dusche! Ihm blieb also keine andere Möglichkeit als... ~*~ Er stand vor der Tür zu Zimmer 6, die eine Hand ruhte an der Wand links der Tür, die andere, zu einer Faust geballt, genau daneben, nur einige Zentimeter vom Holz des Einganges entfernt. Sollte er klopfen? Alleine schon die Wahrscheinlichkeit das ihm jemand öffnete war gering, sehr gering. Und selbst wenn, würde ihm mit Sicherheit die Tür vor der Nase zugeschlagen werden. Aber einen Versuch war es wert, immerhin war dies eine Notsituation, wer weiß wann die anderen zurück kamen, bis dahin wäre er sicher schon erfroren. Zögernd klopfte er. Einmal. Zweimal. Nichts. Okay, das hätte er sich eigentlich schon denken können, sicher war Ulquiorra nicht in diesem Zimmer, was sollte er auch alleine hier machen? Grade wollte sich der Sexta Espada wieder umdrehen und gehen, da öffnete sich die Tür, nur einen Spalt durch den ihm zwei monoton, emotionslose Augen anblickten. „Was willst du?“ „Ehm, also...“, begann der Blauhaarige, drehte sich in Richtung der Tür. Der Cuarta Espada musterte den immer noch tropfenden sechsten völlig dessintressiert. „Du bist nass.“ „... Ja und genau deswegen wollte ich dich fragen... Naja, ich hab meinen Zimmerschlüssel verloren und ich...“ Der Blauhaarige schnappte nach Luft bevor er endlich danach fragte, weswegen er überhaubt hier war. „Meinst du ich könnte deine Dusche benutzen?" Noch bevor er eine Antwort erhalten hatte schloss sich die Tür, etwas lauter als erwartet. Grimmjow seufze, ließ sich an der Wand nieder. Naja, was solls’, das war ja sowieso vorhersehbar, dann wird er eben warten müssen. Verdammt was baut er auch so eine Scheisse! Wer wirft schon mit Brötchen?! Selten dämlich... Entmutigt blies er die Luft aus, stützte seine Arme auf den Schenkeln. Die Tür ging ein weiteres Mal auf, nur diesmal weiter. Ein Kopf schob sich durch den Spalt. „Komm rein.“ Kapitel 5: Von 'Liebe' gelesen ------------------------------ Kapitel 5 – Von ‚Liebe‘ gelesen Grimmjow genoss das warme Wasser, das aus dem Duschkopf auf seinen unterkühlten Körper prasselte. Ein Wunder, dass er diesen ‚Luxus‘ erleben konnte. Eigentlich hatte er nicht damit gerechnet, dass ihm Ulquiorra die Tür öffnete. Ein Versuch war es zwar Wert gewesen (was blieb ihm auch anderes übrig?), aber dass er wirklich damit einverstanden war den wild gewordenen Brötchensolsoldaten ins Zimmer zu lassen war von Anfang an fraglich gewesen. Der Raum war viel geräumiger, größer, sauberer und heller als der eigene gewesen. Die Möbel waren überwiegend aus hellem Eichenholz mit Verzierungen im Blumenmuster und die breite Fensterfront ließ viel Licht hinein, trotzdem trüben Regenwetters. Widerwillig drehte der Blauhaarige den Wasserhahn zu und stieg aus der Dusche um sich schnell abzutrocknen. Frisch, sauber, warm. Endlich wieder. Nach dem Abtrocknen blickte sich der Schüler suchend im Raum um. Verdammt…! Er hatte ja vollkommen vergessen, dass seine Klamotten platschnass waren. Missmutig betrachtete er die tropfende Wäsche über der Heizung und grummelte laut. Und nun? Konnte denn nicht einmal etwas so laufen, wie es laufen soll? Selbst, wenn das Bleichgesicht ihm ein paar Klamotten borgen würde, wie um alles in der Welt käme er da rein?! Da half nur warten… auf Nnoitra. Sollte sich dieser Vollidiot doch nur beeilen! „Grimmjow.“ Die Stimme Ulquiorras drang durch die geschlossene Tür… Man! „Wie lange brauchst du noch?“ „Lange.“ Knurrend setzte er sich auf den Deckel des Klos und verschränkte die Arme. Er musste verdammt dämlich aussehen, ein Glück war er alleine. Hoffentlich würde dies auch noch eine Weile so bleiben. Nur wieso musste sich der monotone Feind wieder in diese Ruhe und ‚Einsamkeit‘ mischen? „Benimm dich nicht wie ein Kind. Komm da raus.“ „Nein!“ Dass er nicht locker lassen konnte! Ulquiorra beschwerte sich allerdings zu Recht. Grimmjow besetzte das Bad nun schon seit über einer Stunde. Das warme Wasser war einfach zu angenehm gewesen und wäre er im eigenen Raum, vorausgesetzt er hätte eine Dusche gehabt, würde er sicher noch eine Weile länger darunter stehen. Jetzt allerdings hatte er genau wie Ulquiorra einen guten Grund. Allerdings einen Grund das Bad NICHT zu verlassen. So wie er Ulquiorra kannte, wusste dieser sicher schon über seine Umstände Bescheid. Wenn er allerdings so ein heller Kopf war, dann solle er ihm verdammt noch mal eine Lösung vorschlagen!!! „Ey, bist du noch da?!“ „Ja, ich warte.“ Toll, er wartete! Das half dem Blauhaarigen allerdings nicht in seiner Situation weiter. Ein weiteres Mal laut Grummelnd stand er auf und durchwühlte den schmalen Schrank neben dem Waschbecken, fand zu seinem Glück ein großes Handtuch und band es sich um die Hüfte. Das könnte klappen und müsste reichen. Tja, er kam wohl doch ohne das Bleichgesicht aus… nicht, dass er an dieser Tatsache einen Moment gezweifelt hätte. Triumphierend öffnete er die Tür und überrannte den Dunkelhaarigen fast, der so dicht vor der Badezimmertür gestanden hatte, dass ein plötzliches Zurückweichen eines übermütigen Grimmjows zur Unmöglichkeit geworden wäre. „Schau mich nicht so an! Was sollte ich denn sonst tun?!“ Die Brauen tief ins Gesicht gezogen trampelte er an Ulquiorra vorbei, setzte sich ohne zu fragen aufs Sofa. Die Situation war ihm sichtlich unangenehm, so ganz alleine mit jemanden, den er vor nicht allzu langer Zeit schikaniert hatte und der ihm jetzt aus einer brenzlichen Lage half. Er konnte ihm noch nicht mal in die Augen schauen, wollte er auch nicht, wieso auch? Andererseits… wer weiß wie lange er hier noch sitzen durfte? *+++* Die Zeit, bis Nnoitra endlich auftauchte verging unerträglich langsam und wurde damit genutzt den Kleineren, der indessen seinem, wie Grimmjow einstufte, fast fanatischen Ordnungssinn nachging, sich daraufhin eine Tasse Tee besorgte und diese monoton, wie nicht anders zu erwarten, auf dem Rand des Bettes trank, grimmig zu mustern. Als dann endlich der Schlüssel im Schloss zu hören war und die Tür aufschwang, woraufhin sich Nnoitra an einem völlig zerrupft aussehenden Gin vorbei drängelte, war der Blauhaarige sichtlich erleichtert, auch, wenn sein Kumpel ihm mit einem Blick ansah, der nichts Gutes erahnen ließ. „Könntest du mir mal verraten, warum dein Zimmerschlüssel auf der Straße lag?!“ Der Schwarzhaarige hielt ein kleines Schild in der Hand, auf dem Grimmjow die Ziffer 13 ausmachen konnte und daran befestigt war sein Schlüssel. Gott sei Dank, wer weiß was passiert wäre, wenn jemand anders den Schlüssel gefunden hätte, oder noch schlimmer: Wenn er für immer ungefunden bliebe! Erleichtert atmete der Blauhaarige aus. „Es hat geregnet. Ich muss ihn irgendwie verloren haben…“ „Du bist ein totaler Vollidiot, Grimmjow!!“, fauchte ihn der Schwarzhaarige hitzig an, schien sich dann aber wieder zu beruhigen und warf dem knapp bekleideten den Schlüssel auf das Sofa. „Wie siehst du überhaupt aus?“ „Ich sagte doch, es hat geregnet!“ Eigentlich hatte er gehofft, sein Aussehen blieb unkommentiert, aber da Nnoitra es nicht mehr weiter hinterfragte konnte Grimmjow sich damit abfinden. Der Sechste stand auf, kramte seine Klamotten aus dem Bad zusammen und bewegte sich in Richtung Tür, bereit endlich dieses Zimmer zu verlassen und seine Bewohner ebenfalls, zumal Gin ziemlich mitgekommen und nicht gut auf sich zu sprechen aussah. Das kam davon, wenn man mit Nnoitra unterwegs und nicht vorbereitet war. Ein letzter Blick auf das Bett, auf dessen Rand Ulquiorra mit der leeren Tasse Tee saß. Er hatte das Gefühl nicht unbedankt das Zimmer verlassen zu können, allerdings würdigte der Schwarzhaarige ihn keines Blickes und so entschied er sich dem ganzen unangenehmen Hin und Her doch aus dem Weg zu gehen. *+++* Eine Weile saß er schon in frischen Klamotten und einer Decke eingemummelt auf seinem Bett und stierte aus dem Fenster. Es schneite. Die angenehme Temperatur hatte sich rapide gesenkt, seltsamer Weise. Hier oben herrschte also selbst im Thema Wetter das totale Chaos. Zwar blieb der Schnee in dieser Höhe noch nicht liegen, aber wer weiß wie es weiter oben aussah… Grummelnd wandte er sich vom Fenster ab und zog sich die Decke über den Kopf. Morgen stand ein Ausflug auf dem Tagesplan, bei dem er diesmal dabei sein würde. Schließlich bezahlte er für seinen Urlaub, dann wollte er auch etwas sehen. Snowboard Kurs für Einsteiger, die Anmeldung war bereits abgegeben und wenn er ehrlich zu sich war, freute er sich auch ein wenig darauf. Die Wintersportsaison war zwar bereits beendet, doch es fand sich ein kleines Privatunternehmen, das bei langanhaltender Kälte und Schneefall verlängerte. So bestanden ihre Ausflüge also nicht nur aus Kultur und Wandern, was dem Blauhaarigen entgegenkam. Mittlerweile stand eine neue Flasche Adelholzener Alpenquelle auf dem kleinen Tisch, den sich Grimmjow ein weiteres Mal aus der Ecke fischen durfte. Daneben: ein frisch gespültes Marmeladenglas, nachdem er sogleich angelte um es mit Wasser zu füllen und dann zu leeren. So schön und ruhig jetzt alles schien, egal wie sehr sich alles zum Guten gewendet hatte, ein Problem belastete den Blauhaarigen dennoch und mit diesem Problem kam er ganz und gar nicht zurecht. Ob es ihn erst seit ein paar Stunden belastet, oder schon seit heute Morgen, wusste er nicht. Fakt war, dass er das Bleichgesicht nicht mehr aus dem Kopf bekam. Dieses Phänomen war nicht zu begreifen! Der Idiot war schließlich nicht so interessant, dass man Stundenlang über ihn nachdenken musste. Groß getan hatte er auch nichts, nur rumgesessen und Tee getrunken. Schon seit geschlagenen 2 Stunden versuchte Grimmjow den Grund für seine unerklärlichen Gedankengänge zu suchen. Ihm viel allerdings keiner ein. Das sollte nicht so bleiben! Es nervte ihn. Grummelnd wälzte sich der Blauhaarige aus den Laken und schlurfte aus dem Zimmer. Den Schlüssel diesmal fest an seine Gürtelschlaufe gebunden, natürlich nur auf Nnoitras Anweisung hin. Vor einer Zimmertür auf dem Gang blieb er stehen und klopfte. „Yo?“ „Ich bin‘s.“ Die Tür schwang auf und ein recht gut gelaunter Nnoitra empfing den Blauhaarigen, der ohne ein Wort zu sagen an ihm vorbeizog und sich auf das Sofa setzte. „Was gibt’s?“ „Eh… also... Kennst du das, wenn man die ganze Zeit an eine Sache, oder eine Person denken muss?“ Der Schwarzhaarige hob eine Braue und musterte den Anderen verdutzt, nachdem er die Tür wieder geschlossen und sich vor den Tisch vor dem Sofa gestellt hatte. „Alter… hast du Fieber?“ Natürlich war diese Frage für Grimmjow untypisch, selbst die Tatsache, dass er überhaupt etwas hinterfragte. Aber wenn er nun mal selbst auf keine Lösung eines Problems kam, das ihm sehr beschäftige, blieb ihm wohl keine andere Wahl. „Schau nicht so blöd! Kennst du es, oder kennst du es nicht?!“ „Worauf willst du hinaus, Grimmjow?“ „MAN! Ich will doch nur wissen, was es damit auf sich hat! Das kann doch nicht normal sein!“ Grimmig blickte der Blauhaarige seinen Kumpel an, der sichtlich amüsiert war und kurz davor los zu prusten. „Also?!“ „Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, es handelt sich um Liebe.“ Schulterzucken. „Aber wer weiß… keine Ahnung.“ Hm… Liebe also. Aber was war das denn jetzt schon wieder? Gehört hatte er schon mal was davon, aber bis jetzt wusste er nichts darüber. Wenn das, was er dachte ‚Liebe‘ hieß, dann war ja alles klar. Alles geklärt. Hatte sich also alles erledigt! Sollte er Ulquiorra sagen, dass er ‚Liebe‘ fühlte? ‚He, Ulquiorra! Ich liebe, wenn ich an dich denke! ‘… Nein, das klingt bescheuert. Zumal es eigentlich keinen Grund gibt Ulquiorra irgendetwas zu sagen. Wenn es also nur ‚Liebe‘ war, konnte er es genauso gut für sich behalten. Schließlich wusste er nicht mal ob Liebe eigentlich gut, oder schlecht war. Egal. Immerhin wusste er Bescheid. „Wenn’s nur das ist.“ Er erhob sich wieder und trottete zurück zur Tür. Was daran so lustig war, verstand er zwar immer noch nicht, und Nnoitra schien sich auch nicht wieder einzukriegen, aber das war ihm mittlerweile auch egal. „Darf ich denn noch wissen, warum du mich das gefragt hast?“ Grummeln. „Hab‘ davon gelesen…“ „Ach so.“ Das Schmunzeln, das Nnoitras Lippen umspielte entging Grimmjow nicht. Aber eigentlich was es ihm auch total egal. Triumphierend verließ er das Zimmer und zog die Tür hinter sich zu. Liebe also… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)