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Lost Souls

von

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Erscheinung

Wieder war es ein Schock für Kira, als die ganzen Daten auf sie einstürmten, doch diesmal konnte sie besser damit umgehen.

Vor ihnen bot sich ein Schlachtfeld, im wahrsten Sinne des Wortes. Sie waren nicht die schnellsten gewesen. Ein wahres Trümmerfeld von zerstörten Schiffen umgab den großen Raumer von Arkam, der immer noch aus allen Rohren feuerte und weitere Angreifer zu Weltraummüll verarbeitete.

Sofort schaltete sich Zetas HUD ein. Er riss den Hebel für die Beschleunigung nach vorne und zischte durch die Trümmer.

„Wenn das nicht die Lost Soul ist! Gutes Timing, wir können hier Hilfe gebrauchen!“ sagte eine Stimme durch den Com.

„Sreed?“ - „Wer sonst? Hört zu, die haben schon die Hälfte meiner Drohnen zu Staub verarbeitet. Und egal wem ich hier Feuerschutz gebe, die schaffen es nicht die verdammten Geschütze zu schrotten!“

„Schon verstanden. Betreten innere Kampfzone. Geb uns Feuerschutz, Sreed.“

Zeta schoss um das letzte Schiffswrack und wich direkt einem Laserstrahl aus, der mindestens so dick war wie die ganze Lost Soul. Enorm viele Piratenschiffe zischten durch den Raum um den Sternenzerstörer und beharkten ihn mit allem, was ihre Geschütze hergaben.

„Kira, Feuer auf die Waffendecks eröffnen! Wir brauchen ein schön großes Loch!“

Die Angesprochene schloss die Augen. Da die Anzeigen auf ihrem künstlichen Auge eh nicht verloschen brauchte sie sich dann nur auf das wesendliche zu konzentrieren. Da das Schiff ihr immer die aktuellen Daten lieferte, brauchte sie den visuellen Kontakt über ihr normales Auge nicht.

Langsam versuchte sie sich zu entspannen und die Schwachpunkte des Raumers herauszufinden. Kira verlangsamte ihre Atmung und dann begann ihr feuriger Tanz über die Schilde des Arkam-Kreuzers. Jetzt zahlten sich die Erfahrungen als Lindwurm-Reiterin umso mehr aus.

Die Besatzung des Zerstörers schien zu merken, dass hier jemand Ahnung vom Schießen hatte. Drei der riesigen Laser richteten sich auf die Lost Soul, und Zeta flog derart waghalsige Manöver, das doppelte Loopings wie ein müder Trick aussahen. Nach einer dreifachen Schraube mit anschließendem Rückwärtsflip schüttelte plötzlich etwas das Schiff durch. Ein rotes Lämpchen bei Zetas Instrumenten flammte auf. „Selena, Statusbericht!“

Noch bevor Selena etwas sagen konnte, meldete sich Kira zu Wort. „Ich habe eins meiner Geschütze verloren. Wäre nett, wenn man das irgendwie auf die Schnelle reparieren könnte, bevor die sich so gut auf uns einschießen, dass wir den Resten da Draußen bald Gesellschaft leisten.“ – „Ja ja, hetz nicht,“ grummelte Selena, schnappte sich ein paar Dinge und verließ das Cockpit.

Die Affenfrau löste ein paar Verschraubungen und kroch in das Innenleben der Lost Soul hinab. Ihre Nackenhaare richteten sich auf. Irgendwie konnte man hier noch besser merken, was mit diesem Schiff los war. Fast jedes Kabel schien von etwas umschlossen zu sein, das ihr immer wieder kleine harmlose, aber doch störende Stromstöße verpasste. „Hey, hör auf, oder willst du von dem Schlachtkreuzer da draußen pulverisiert werden?“ grollte Selena das Schiff an.

„Wir sollten erst einmal aus der direkten Schussbahn!“ Zeta gab Vollgas. Der Reaktor heulte auf, als reine Umwandlungsenergie in die Antriebe gejagt wurde und die Lost Soul mit halber Lichtgeschwindigkeit an dem gedachten Horizont, den der Kreuzer darstellte, nach oben schnellte und sich jetzt über dem riesenhaften Schiff befand. „Photonentorpedos startklar machen und auf die Luftschleusen auf der Kommandobrücke zielen!“ – „Roger.“ Kira lächelte leicht, als sie die Brücke anvisierte und erst 3, dann 2 und wieder 3 Torpedos losjagte.

Diese Kombination sollte eigentlich dafür sorgen, dass wenigstens die letzten 3 Torpedos durch die Schilde kommen würden.

„Perfekter Schuss!“ Zeta lenkte das Schiff tiefer und flog nun knapp über der Hülle des Sternenzerstörers. Zeta blickte auf das 3D Hologram-Radar, das drei Verfolger anzeigte. Ein Grinsen huschte über Zetas Züge. Er flog so halsbrecherische Kurven zwischen den Geschütztürmen und anderen Aufbauten, das sie mehrfach fast an dem Energieschild der die Hülle umgab hängen geblieben wären. Plötzlich leuchtete einer der drei Punkte auf seinem Radar auf und verlosch kurz danach. „Ein Problem weniger.“

„Lasst mich bitte raus, ich möchte auch Kämpfen.“ Erscholl es plötzlich aus dem Com von Alpha. Kira riss die Augen auf. „Wir können im Moment nicht raus, ich kann Zeta hier nicht alleine lassen.“ – „Ich möchte mich aber auch nützlich machen.“ Kira konnte spüren, das es Alpha schwer fiel ruhig zu bleiben. Dies wäre der erste Kampf, wo er zwar mittelbar betroffen war, aber nicht agieren konnte und das gefiel ihm nicht.

„Euch hier raus zu lassen wäre, wie euch in einen Fusionsreaktor zu werfen. Die Geschütztürme hier oben sind zwar nicht die schnellsten, das seid ihr im Weltraum aber auch nicht. Festhalten!“ Die Lost Soul vollführte ein derart knappes Wendemanöver, kombiniert mit einer scharfen Kurve, das die Stabilisatoren kurz wimmerten. Drei Photonentorpedos schlugen neben ihnen in das Schild des Zerstörers ein, Zeta beschleunigte mit voller Kraft und flog nun frontal auf die Beiden letzten Verfolger zu. „Kira, Feuer nach eigenem Ermessen!“

Alphas Protestschnaufen konnte man wohl durch das gesamte Schiff hören, aber er gab wenigstens etwas Ruhe, für den Moment jedenfalls.

Kira konzentrierte sich wieder vollkommen auf die gegnerischen Schiffe und versuchte die Schwachstellen ihrer Schilde auszumachen damit sie diese beharken konnte. Auch wenn sie diese Riesenraumer sicherlich nicht zerstören könnten, ein paar hässliche Kratzer waren bestimmt drin.

Zeta wartete, bis die Torpedoschächte vorne in den beiden Jagdschiffen aufleuchteten, dann zog er das Schiff hoch und vollführte gleichzeitig eine Drehung in der Luft und flog dadurch vom vorherigen Sichtfeld her auf dem Kopf, damit Kira weiter feuern konnte.

Plötzlich erhielt Kira merkwürdige Anzeigen. „Was?“ Sie war für einen Moment irritiert. „Los jetzt, die brauchen sicher nicht lange, bis sie den Virus in ihrem System neutralisiert haben und die Schilde wieder hochfahren.“ Selenas Stimme klang gepresst aus dem Com, bevor sie fluchte. „Dieses blöde Schiff… Wie soll man da seine Arbeit machen.“ Das Com verstummte wieder und ersparte den Beiden auf der Brücke weitere Schimpftiraden.

Eine Massensalve von Kira riss hässliche Löcher in die Außenhaut des Raumers, der ihnen bei der Verfolgung am nächsten war.

„Lost Soul, lass Selena in Ruhe arbeiten.“ zischte Zeta. Das angeschlagene Schiff stürzte auf die Außenhülle des Zerstörers und explodierte, Kira hatte den Reaktor erwischt. Der verbleibende Verfolger zischte an ihnen vorbei, beide wendeten mit halsbrecherischem Tempo.

„Bleibt nur noch einer.“ Kira presste die Lippen zusammen und bearbeitete ihren letzten Verfolger, der verdammt gut am Steuer war. Sie bekam ihn einfach nicht ‚vor die Flinte’, bis plötzlich die unteren Geschütze wieder den Dienst aufnahmen. Scheinbar überrascht dadurch zögerte ihr Verfolger etwas zu lange und verging in einem Feuerball.

„Können wir uns etwas beeilen?“ Schweiß stand auf Kiras Stirn, als sie sich wieder auf den Zerstörer konzentrierte.

„Ich fliege schon mit Maximalgeschwindigkeit, mehr als halbes Licht ist nicht drin.“ murmelte Zeta, dessen Hände schon vor Schweiß vom Steuer zu rutschen drohten. „Wenn das kein zu neuer Zerstörer ist, müssten wir gleich an eine nur schwach abgeschirmte Luftschleuse kommen. Die musst du zerstören, Kira!“

„Was dauert da so lange? Ich dachte, ihr wüsstet was ihr tut!“ meldete sich ein Pirat über Funk.„Wir brechen gleich rein, ich deaktiviere die automatischen Geschütze dann von innen!“ gab Zeta zurück.

„Nichts lieber als das.“ Sie suchte die besagte Luftschleuse und harkte auf die Emitter ein, die dort das Schild erschufen. „Lost Soul, ich denke die restliche Verteidigung schaffst du auch ohne mich,“ rief Kira, trennte die Verbindung und hastete zurück zu Alpha. Dort legte sie einen Gürtel an, an dem zwei kleine Geräte hafteten. Sie setzte ihren Helm auf. Alpha grollte erwartungsvoll. „Ja mein Großer, du hast lange genug gewartet. Jetzt kommt unser Auftritt.“ Sie strich ihm noch einmal über den Hals und schwang sich dann in den Sattel, wo sie eins der Gürtelgeräte aktivierte, während Alpha seine Schutzvorrichtungen aufbaute. „Lost Soul, mach das Tor auf, oder ich mache es,“ grollte Alphas Stimme aus dem Com.

Das Schutzschild über der Luftschleuse brach zusammen. Die Lost Soul brach durch die Schleuse in das innere des Kreuzers. Kaum das sie die Hülle durchbrochen hatten, donnerte hinter ihnen ein Sicherheitsschott nach unten. Sie waren in einem der Hauptschächte des Kreuzers. Diese gingen durch das ganze Schiff von oben bis unten, und Wege waren über diesen riesigen Abgrund in jeder erdenklichen Höhe gespannt. Das hintere Dach der Lost Soul fuhr auf und gab Alpha frei, während Zeta das Kampfschiff auf einem der Wege landete. “Richtet soviel Zerstörung an wie möglich, lasst aber die Außenhülle ganz! Ich hab keine Lust auf den Weltraum.“ gab Zeta über Com durch. „Selena, komm ins Cockpit. Hier wird gleich die Hölle los sein, und bis dahin müssen wir aus dem Schiff verschwunden sein. Die Lost Soul weiß sich schon allein zu helfen.“

„Das brauchst du mir nicht zweimal zu sagen,“ kam es von Alpha und schon schossen die Beiden durch das Gewirr von Gängen nach oben, eine brennende Feuerspur hinter sich herziehend. ‚Sag mal, ich erkenne dich gar nicht mehr wieder.’ Kira war etwas überrascht über Alphas impulsives Verhalten. Der Drache pflügte durch das Innere des Schachtes.

„Kommen wir von hier aus zu diesem Forscher?“ wollte Kira über das Com wissen, während sie immer wieder Gegnerfeuer ausweichen mussten, das nun immer zahlreicher wurde, doch mit diesen Handfeuerwaffen konnten die nicht wirklich etwas gegen Alphas Schilde ausrichten.

„Ich müsste mich mit einem Terminal verbinden.“ gab Zeta zurück und überprüfte seine Waffen, während er auf Selena wartete. Seufzend erkannte er, dass sich der Abzug des Gewehrs verkanntet hatte. Das Ding war nutzlos. Naja, er hatte ja immer noch sein Energieschwert.‚Na los Selena, sonst erwischen die uns noch…’

Selena stolperte ins Cockpit zurück. Ihre Uniform und die Haare wirkten leicht angesenkt. Sie verkniff sich ein Wort und klemmte sich wieder hinter ihre Konsole. „Ich bin am Bestimmen.“ Selena hackte wieder auf die Felder ein. „Das Signal kommt aus dem Außenbereich aber ich kann den genauen Standort des Rufers nicht ermitteln. Sicherlich wird er sich aber nicht mehr in der Nähe des Senders aufhalten.“

„Dann heißt es aussteigen. Selena, wie stark ist die Tarnvorrichtung der Lost Soul? Hält sie Cyborgscannern stand?“ Er wusste, dass das Schiff sich im Stillstand tarnen konnte, auch wenn das ziemlich viel Energie verbrauchte. Aber Antimaterie hatten sie ja wohl noch genug.

„Mir fehlen die letzten Forschungsdaten von Arkam. Ich konnte deine noch nicht vollständig auswerten. Es kann gut gehen, aber auch nicht.“ Selena zuckte mit den Schultern. „Je kürzer wir die Aktion halten, desto wahrscheinlicher ist es, dass wir halbwegs unbeschadet hier wieder rauskommen.“

„Also dann…“ Die Ausstiegsplattform fuhr nach unten. Als die Beiden sie verlassen hatten, fuhr sie wieder in den Schiffsrumpf und die Lost Soul verschwand. Sie hielten auf das Ende des Weges zu und Bogen um die Ecke...Nur um in die Metallfratzen zweier Cyborgs zu blicken. Ihre Energieschwerter flammten zeitgleich zu Zetas auf.

Selena maulte leise, als Zeta sie einfach mit geschliffen hatte. Sie wollte gar nicht mitgehen. Im Schiff bleiben, auch wenn es sie fressen wollte, war ihr eigentlich lieber, als von Cyborgs erschossen zu werden. Dann schrie sie auf, als sie sich genau dieser Dinger gegenübersah. Aus einem Reflex heraus, schleuderte sie eine der roten Kugeln in die Richtung einer der Cyborgs und das Wunder geschah, er verschluckte das Ding tatsächlich in dem Moment, wo er laut Alarm geben wollte. Mehr als überdeutlich konnte man ihn schlucken sehen, dann verdrehte er die Augen und fiel vorne über. „Schöne Träume noch,“ rief Selena ihm hinterher, als er in die Tiefe fiel. Lange würden sie auf jeden Fall nicht dauern.

Der andere brach im selben Moment zusammen, drei lange Schnitte quer über die Brust. Blut und Öl vermischten sich auf dem Boden.„Bleib in meiner Nähe. Hier ist es nirgends sicher.“ Wäre Selena eine Magierin gewesen, hätte sie das magische leuchten gesehen, dass jetzt nicht nur Zetas Augen erfüllte. Sein ganzer Körper leuchtete, wenn auch nur extrem schwach. Die beiden hasteten weiter zu einer Tür, hinter der sie ein weiterer Gang erwartete. „Man, dieses Schiff ist viel zu groß.“ schnaufte Zeta und schritt eilig zu einem Terminal an der Wand herüber. Ein Grinsen huschte durch seine Züge, und er gab einen Code ein. „Dein Auftritt, Selena. leg die Auto-Geschütze lahm.“

„Aye, aye, Sir.“ Selena grinste leicht, während sie zwei LuSes in ihre Prothese einsetzte, eine gelbe und eine rote, sich in das System einloggte und darin herumwerkelte.

Das Licht flackerte und wurde schließlich bläulich. Einige Sirenen schlugen an. „Ich denke, mit Notenergie können sie nicht länger schießen.“ Selena wischte sich über das Gesicht. „Wir sollten diesen Kerl endlich finden.“
 

Alpha zog einen Weg der Verwüstung durch das Schiff. ‚Also wenn wir vorher nicht alle Aufmerksamkeit hatten, jetzt dürften wir sie haben.’ Kira blickte besorgt drein. Die Häufigkeit in der Schüsse auf Alphas Schilde einschlugen mehrte sich.

Plötzlich brachen alle Angriffe ab. Die Cyborgs zogen sich zurück. Alpha begann zu knurren. *Etwas Großes kommt,* meinte er leise.
 

Zeta ging wieder an das Terminal und nahm einige Schaltungen vor. Er schloss kurz die Augen, und als er sie wieder öffnete, schienen sie kurz grau aufzuleuchten. In seinem Kampf-HUD erschien eine kleine Version der 3D Karte des Schiffes, samt Pfeil der Richtung Ziel zeigte. „Wir können entweder den schnellen Weg nehmen, und uns durchkämpfen, oder die Lüftungs- und Versorgungsschächte nehmen.“ – „Normalerweise wäre ich für die Schächte, aber uns rennt die Zeit davon.“ Selena seufzte und deutete auf den Gang.
 

Kira spürte nur einen Schlag. Etwas hatte Alphas und ihre Schilde locker durchschlagen und ihre normale Schulter durchbohrt. Tränen stiegen ihr in die Augen, als der Schmerz durch ihre Nerven raste. Alpha schrie und machte einen Schwung zur Seite, direkt in einen Gang hinein, wo er jedoch nicht länger fliegen konnte. Er musste die Flügel zusammenfalten und setzte hart auf. Erstmal sorgte er für Frieden in der kleinen Halle, indem er einfach kurzerhand alles mit einer Flamenwand eindeckte und zu Klump verwandelte.

Die metallene Hand auf dem Durchschuss versuchte Kira ihre Schmerzen vor Alpha abzuschirmen um ihn nicht abzulenken.
 

Der Cyborg ließ seinen Arm sinken.„Suchen und vernichten.“ sagte er und drehte sich um. Diesen Fehler in der Zielerfassung musste er sofort beheben. Die zwanzig Cyborgs hinter ihm blickten mit starren blicken grade aus. Sie sahen aus wie Menschen, doch sie glichen sich wie ein Ei dem anderen. Die neuste Serie der Akram-Cyborgs, die Androiden. In dem Moment, indem er den ersten Schritt machte, rannten seine Androiden los. Zehn Stück sprangen von dem Steg, auf dem sie waren, über den riesigen Abgrund auf einen anderen der Wege und stürmten in einen der Gänge. Die anderen zehn nahmen den Weg durch die inneren Gänge des Schiffes, um den Drachen zu umstellen.

„Es wird dem Overmind gar nicht gefallen, wenn ich diesen Lindwurm entkommen lasse…“ murmelte der schwarzhaarige Androide und sprang von dem Steg auf einen Gleiter, der ihn durch den das ganze Schiff durchziehenden Schacht mit wahnwitziger Geschwindigkeit fuhr. Aus voller Fahrt sprang er aus dem Gefährt und landete auf dem Weg, der direkt zur Brücke führte.
 

*Wie geht es dir?* Alpha klang besorgt, grade jetzt, wo er nicht mehr spüren konnte, wie es Kira ging. ‚Es muss gehen.’ Kira biss sich auf die Lippen und sah sich um. ‚Eine Sackgasse. Wir sollten so schnell wie möglich verschwinden. Hier sind wir zu einfach leichte Beute. *Du musst die Blutung stillen.* - ‚Das können wir machen, wenn wir in Sicherheit sind,’ wiegelte Kira ab.

Sie riss sich den Ärmel ihrer Jacke ab und versuchte ihn provisorisch um den Durchschuss zu wickeln. Dann verwandelte sie ihren Arm. Doch die Schmerzen machten ihre Zielungen ungenau. Kira fluchte.

Den ersten Cyborg erwischte sie noch direkt aber dann gingen sie auch schon in Deckung. Zu spät bemerkte Kira auf den Aufmarsch von der anderen Seite. Alpha schickte eine Feuergarbe in den Gang und drehte sich dann um. Dort waren noch mehr von den Teilen und sie eröffneten das Feuer. Seine Schirme begannen zu leuchten.

Kira erledigte 4 der Gegner, bevor sie die ersten Probleme des Blutverlustes zu spüren bekam. Ihr wurde leicht schwindelig.
 

Zeta rannte los. „Sag mir, wenn du nicht mehr kannst!“ sagte er zu Selena und folgte dem Pfeil auf seiner Karte. Als er um eine Ecke sprintete, war er genauso schnell wieder zurück gesprungen. Gaußkugeln schossen gegen die metallene Ecke. „Du hast nicht zufällig eine Granate dabei?“ – „Sehe ich so aus wie du? Ein laufendes Waffenlager?“ Selena schüttelte den Kopf. Dann wandte sie sich wieder einem Wandterminal zu.

Kurz darauf schlossen sich die Türen und ein durchdringender Alarm hallte durch die Sektion. „Es geht nichts über einen kleinen fingierten Feueralarm. Müssen wir durch den Gang?“
 

„Sekunde.“ Zeta schritt an der Feuerschutztür vorbei, zur Wand, und ließ das Energieschwert aufflammen. Kurz danach hatten sie einen neuen Durchgang.„Es ist nicht mehr weit.“ Zeta aktivierte seinen Com. „Kira, Alpha, wo steckt ihr?“ – „In Schwierigkeiten,“ antwortete Alpha. „Kira ist verletzt und verliert viel Blut und etwa 13 Gegner haben uns eingekesselt.“ Alpha schwieg für einen Moment. Er spürte wie seine Schilde kurz vor dem Versagen standen. Dann würden die von Kira auch sicher nicht mehr lange sie schützen können. Ihre Schüsse waren mittlerweile so ineffektiv, dass sie das Feuer eingestellt hatte um Kugeln zu sparen.

Was hatte Zeta noch mal über dieses Mana erzählt? Alpha schloss die Augen und … mit einem mächtigen Schrei schickte er eine blaue Welle auf die Reise.

Überall wo es auf Technik traf, kam es zu Kurzschlüssen. *Faszinierend. Hätte nicht gedacht das es klappt.* Mit einem Mal war der Weg frei. Alpha sprang aus der Halle und segelte in die Tiefe hinab. Kira reagierte nur noch träge. *Halte durch, bitte halte durch.* Alpha wusste zwar, dass sie sich vor ihm verschloss um ihn nicht zu beeinflussen, aber er wünschte sich, dass er ihr doch Trost und Kraft spenden könnte, irgendwie.
 

„Ihr müsst in den Berech C-54, Raum 2415. Folge einfach meinem Signal. Ich heile Kira so schnell wie möglich, wenn ihr ankommt.“ sendete Zeta zurück. Sie waren jetzt genau… über dem Zielraum. Zeta schnitt ein Loch in die Decke und sprang kurzerhand hinab. „Oh.“ Vor ihm erstreckte sich ein großer Raum, wohl eine umfunktionierte Energie-Ladestation. In der Mitte war ein Käfig aus Energiestrahlen, in dem der Forscher angekettet an einen Stuhl saß. Hinter seinem Käfig ragte ein riesiges Terminal mit mehreren Bildschirmen, Eingabegeräten und Anschlüssen empor. Einer der Hauptrechner.

Doch was Zeta eigentlich beunruhigte, waren die ungefähr 200 Cyborgs, die den Raum ausfüllten. Zylonen und eine andere, menschlich aussehende Cyborg-Art, die seine Scanner nicht erkennen konnten. Und sie alle hoben gleichzeitig mit ihm die Waffen.‚Warnung. Überlebenschance im negativen Bereich. Rückzug empfohlen.’ piepste einer seiner Scanner. Zeta schaltete ihn ab und stürzte sich in den Kampf.

Selena streckte ihren Kopf durch das Loch und zog ihn im nächsten Moment zurück. „Scheiße.“ Selena begann die Ummantelung einer kleinen Energiebatterie ab zu piedeln. „Zeta, siehst du etwas, woran du dich raufstemmen kannst, und was isoliert ist?“ Sie ließ die Batterie durch das Loch fallen.

Zeta wich einem – oder waren es zehn? – Schwerthieben aus und sprang nach oben, auf die Schultern eines Zylonen, und im nächsten Moment sprang er nach oben und hielt sich an einem der Rohre fest, die an der Decke entlang liefen.

Die kleine Batterie entlud sich in einem Funkenregen genau in den metallenen Boden. Wieder steckte Selena ihren Kopf durch das Loch um nachzusehen ob ihre Aktion von Erfolg gekrönt war. „Wollt ihr mich befreien, oder grillen?“ beschwerte sich der Forscher aus der Zelle.

Der Captain der Lost Soul ließ sich wieder fallen und landete mitten unter den desorientierten Cyborgs. Sein Schwert hielt blutige Ernte, bis seine Feinde wieder wussten, wo oben und unten war und ihn umstellten. In jeder Richtung blickte ihm ein Schwert oder ein Gewehrlauf entgegen. Die Kraft in ihm wallte auf.„Gifoie!“ donnerte Zeta. Ein Flammenball entstand vor ihm aus dem nichts, und einer hinter ihm. Sie begannen mit wahnwitziger Geschwindigkeit umeinander zu kreisen und schossen wie ein Strudel von ihm weg.

Was für eine Show. Selena förderte eine Sonnenbrille aus ihrer Tasche, setzte sie auf und betrachtete das Spektakel aus umgedrehter Perspektive. Sie schauderte. Wieder ein Grund mehr, warum sie sich dagegen entschieden hatte, ein Kämpfer zu werden.
 

Alpha setzte zur Landung auf einer der Stege an und blickt besorgt zu Kira. Ihr Gesicht war fahl und jetzt konnte er endlich die Wunde genauer betrachten. Sachte strich er mit seiner Schwanzspitze über die Wundränder. Wieder formte sich der Wunsch in ihm, dass sie sich verschlossen und das Wunder geschah. Dennoch fühlte sich Alpha nun etwas müde. Vielleicht sollte er sich doch lieber auf altbewährtes konzentrieren. Außerdem hörte er von Oben bereits Verfolger kommen.

Er sprang wieder in die Tiefe und folgte Zetas Signal, wobei er allerdings feststellen musste, das diese hinter einer verschlossenen Tür endeten. Alpha schwebte kurz auf der Stelle und begann dann das Metall mit einem anhaltenden Feuerstrahl zu bearbeiten, bis es schmolz.
 

Die Flammenwoge um Zeta verschwand so schnell, wie sie gekommen war. Von dem Zylonen und den anderen Cyborgs war nur noch Asche übrig. Doch wenn sie keine Zylonen waren, woraus bestanden diese Wesen dann? Da glühte eine der Türen zu dem Raum auf und schmolz. Alpha war angekommen.„Jetzt geht der Tanz erst richtig los.“ Zeta stürmte auf die verbleibenden Gegner zu, es waren immer noch mehr als die Hälfte. Er schlug einem Zylonen die Waffe aus der Hand und jagte ihm einen Blitzstrahl durch die Brust. Danach warf er sich zu Boden, als vier Gaußkugeln über ihm entlang flogen.

„Barta!“ Etwas leuchtendes, weißes viel von seiner linken Hand auf den Boden und pulsierte kurz. Ein Eisstachel schoss aus dem weißen Ding, und es raste über den Boden auf die Schützen zu. Es spießte sie auf, in dem es überall auf seiner Bahn Eisstacheln aus dem Boden schoss. Zeta sprang wieder auf die Füße und spürte gleich danach einen höllischen Schmerz. Eine Gaußkugel hatte ihn von hinten erwischt und war vorne aus seinem Bauch wieder ausgetreten. Die Verletzung würde wieder heilen, dafür sorgten seine Nanobots schon früh genug. Doch der Schmerz machte den Cyborg rasend. Alle seine Implantate aktivierten sich auf einmal, und schnell wie ein Blitz zischte Zeta auf den zu, der ihn angeschossen hatte.
 

Einige der ‚Opfer’ waren zu dicht an der Tür gewesen, als Alpha durchbrach. Was sie nicht schon durch das heiße Metall abbekamen, das besorgte Alpha. Er machte einfach alles gnadenlos platt. Wieder und wieder zischten Feuergarben durch den Raum, der sich immer mehr erwärmte. Es stank nach gebratenem Fleisch und geschmolzenem Metall.

Zeta war auch nicht untätig. Dem Schützen rammte er seine Energieklinge in den Bauch und riss sie nach oben, wodurch er ihn zweiteilte.„Gizonde!“ donnerte Zeta, ein Kettenblitz schoss aus seinem Zeigefinger und grillte drei Zylonen. Alpha walzte wie ein Sturm durch den Raum. Als Zeta sich den letzten zuwandte, sah er, wie sie allesamt gleichzeitig Laserwaffen hoben. Und er war das Ziel. Langsam hob er die linke Hand und zeigte den Blechbüchsen den Mittelfinger, als die Energiegeschosse loszischten.

Und die Schützen die Grenze zwischen dem Diesseits und dem Jenseits überschritten, wobei dies so zügig über die Bühne ging, das ihre Gehirne erst mit Verzögerung registrierten, dass es da gar keinen Körper mehr gab, dem man noch Befehle erteilen konnte.

Alpha hustete leise und räusperte sich, während er sich umblickte. In seinen Augen lag ein zufriedener Ausdruck.

Kira hing in Alphas Sattel. Sie war erschöpft, aber ihr schien es, den Umständen entsprechend, wieder etwas besser zu gehen.

Die Laserkugeln schienen Zeta zu treffen, doch als sich der Rauch durch die kleinen Explosionen gelegt hatte, konnte man das durchsichtige Schild vor Zeta schweben sehen, bevor es sich auflöste. „Resta.“ murmelte er und heilte die Wunde in seinem Bauch, bevor ihn der Blutverlust ausnockte.

„Alles vorbei?“ fragte Selena etwas schüchtern von oben herab. Sie traute dem Frieden noch nicht so wirklich.

„Hier unten ist nur noch ein Cyborg, und der bin ich.“ gab Zeta zurück und ging auf den Energiekäfig zu, in dem immer noch der fette Forscher kauerte.„Du bietest also Mana-Implantate für deine Rettung an?“„Aber ja doch! Das neuste Modell!“ irgendwie schien der Mann sehr nervös zu sein. Freute er sich denn gar nicht, gerettet zu werden? Zeta ging zu dem großen Terminal, das sich inzwischen von Selenas Stromstößen erholt hatte, und deaktivierte den Energiekäfig. Der Forscher atmete hörbar auf und ging dann neben Zeta an das Pult. „Das wird nicht lange dauern. Ich lasse das Terminal drei Manachips durch die Versorgungsleitung herbringen.“ - „Wir brauchen nur zwei. Ich bin schon Magier.“„Oh, das verwundert mich jetzt aber!“ Wieso kam Zeta diese Aussage nur so extrem gespielt vor…?

Müde saß Kira von Alphas Rücken ab. Wieder hustete dieser leise und sie strich ihm beruhigend über den Hals. „Hast dich etwas überanstrengt? Unser letzter Großkampf liegt ja auch schon eine ganze Zeit zurück. „Können wir? Je eher wir weg sind, desto wohler ist mir bei der Sache.“ Kira blickte zum geschmolzenen Eingang zurück. „Hier fliegt irgendetwas rum, das es sogar vermag mit einem Schlag Alphas Schilde zu durchdringen.“ Unbewusst griff sich Kira an die Schulter und stellte überrascht fest, dass die Wunde verheilt war.

Mit treuen, wissenden Augen sah Alpha sie an, bevor er wieder zu Zeta und dem Forscher blickte, während Selena sich langsam aus dem Loch nach unten hangelte.

„Bist du blind? Ich hab doch mit Magie nur so um mich geworfen.“ fragte Zeta und zog die rechte Augenbraue hoch.„Ich… äh… ich hatte viel zu viel Angst, um dem Kampf zuzusehen. Wirklich!“ Der Mann wich einen Schritt von Zeta zurück. Diesem wurde das Verhalten zu bunt und er aktivierte seinen Scanner. Sein Blick verfinsterte sich schlagartig.„Erzähl das dem Teufel.“ Er packte den Mann am Hals und hob ihn scheinbar mühelos mit nur einer Hand hoch.

„Zeta?!“ Kira blickte den Cyborg überrascht an. „Was tust du da?“ - „Dieser Bastard hat die Zylonentechnik erfunden. Er ist Schuld daran, das ich keinerlei Erinnerungen mehr habe!“ sagte Zeta mit vor Zorn bebender Stimme.„Ohne mich… wärst du ein… normaler Cyborg… ohne Chance auf… freien Willen… geworden…“ röchelte der Forscher.

Schnell schritt Kira zu Zeta, verwandelte dabei ihren Arm zurück und nutzte diesen dann um gegen Zetas Griff anzugehen. „Hör auf, es bringt nichts, wenn du ihn erwürgst. Vielleicht kann er uns lebendig nützlicher sein.“

Selena flog näher und zückte eine rote LuSe. „Und wenn er nicht brav ist…“ Sie ließ den Satz unvollendet.

„Damit das klar ist: Wenn du uns keine Manaimplantate besorgst…“ - „Natürlich, sofort.“ Der Forscher drückte einige Tasten auf dem Terminal, und ein kleines Fach öffnete sich. Der Mann griff hinein und zog zwei Gegenstände heraus. Es waren flache, schwarze Plättchen aus einem Metall, das Zeta nicht bestimmen konnte. Sie hatten einen Durchmesser von gut fünf Zentimetern.

„Das hier sind die neusten Mana-Implantate. Sie müssen nicht wie die alten in den Kopf eingepflanzt werden. Man platziert sie auf der Schläfe, und sie verbinden sich mit der Kopfhaut und dem Knochen darunter untrennbar. Sie zu zerstören, ist faktisch unmöglich.“ Der Forscher zeigte ihnen die Rückseite von einem der Plättchen. Hunderte winzige Nadeln und andere spitze Kleinbauteile waren zu erkennen. „Doch es gibt ein Problem. Die Verbindung ist mit enormen Schmerzen verbunden. Normalerweise ist eine Vollnarkose erforderlich…“ - „Dazu haben wir keine Zeit. Zumindest nicht hier. Wir nehmen die Chips mit. In der Lost Soul haben wir genug Platz.“„Dabei gibt es ein weiteres Problem. Nach dem Entnehmen aus der Schutzflüssigkeit geben die Implantate sehr schnell die Funktion auf, wenn sie nicht verbunden werden.“

„Klevere Vorsichtsmaßnahme, um zu verhindern, dass die Teile in falsche Hände geraten.“ Kira verschränkte die Arme vor der Brust.

Zeta sah Kira und Selena mit ernstem Gesicht an.„Diese Entscheidung liegt bei euch. Lasst ihr euch diese Teile einpflanzen?“

Kiras Blick glitt zu Alpha, der näher an sie herantrat und sie wieder sanft mit seinem Schwanz an der Talje umfasste. *Ich passe auf dich auf. Dein Schmerz wird mein Schmerz sein. Wir stehen das durch.* Kaum sichtbar nickte Kira.

„Sollte ich mich vielleicht besser hinlegen? Jedenfalls habe ich keine Lust weiter von diesem verrückten Schiff getriezt zu werden.“ Selena wischte die rote LuSe an ihrer Uniform sauber und setzte sie dann in die Prothese ein. „Mal sehen, was stärker ist. Wird ein interessantes Experiment.“

Während Selena sich auf den Boden legte und Alpha Kira fest umschloss, drückte der Forscher ungesehen noch ein paar Tasten auf dem Terminal. Dann ging er als erstes zu Selena und drückte ihr die Platte gegen die Schläfe. Sofort erwachte diese zum Leben und die Nadeln bohrten sich tief in die Haut der Gryl. Sie schrie vor Schmerzen auf, trotz der roten LuSe. Zeta versuchte so gut er konnte mit Heilmagie die Schmerzen gering zu halten. Hinter ihm schrieen Alpha und Kira gleichzeitig auf, doch er konnte nicht an zwei Stellen gleichzeitig sein. Die beiden hatten einander, doch Selena musste diese Qual alleine durchstehen.

Nach gut fünf Minuten war der Spuk vorbei. Sowohl Selena, als auch Kira und Alpha waren bewusstlos und atmeten ruhig.„Hey Selena, Aufwachen. Selena?“ Zeta rüttelte die Technikerin an den Schultern, doch sie zeigte keine Reaktion. Ein mechanisches Klicken brachte Zeta dazu, aufzusehen. Der Forscher stand vor dem Terminal, eine Pistole in der Hand und ein dreckiges Grinsen auf dem Gesicht. Er ließ seine Tarnung fallen, und zum ersten Mal erkannte Zeta, welch mächtige magische Aura dieser Mann hatte. „Tja, dumm gelaufen. Nur ein Stoß aus reinem Mana kann die Implantate aktivieren. Und solche Manastöße gibt es nur in Akrams Galaxie. Ohne einen solchen Manastoß stirbt der Wirt nach ein paar Minuten.“ der Forscher lachte schrill. „Und dich bringe ich gleich um. Nur durch einen dummen Produktionsfehler hast du ein Mana-Implantat, Z314-Beta. Und ich sollte dafür drauf gehen. Pah! Stirb zusammen mit deinen Freunden!“ der Forscher drückte ab. Die Kugel zischte auf Zetas Brust zu, während dieser die Augen schloss. Der Forscher hatte einen entscheidenden Denkfehler.

Die Kugel durchschlug Zetas Herz und trat hinten wieder aus. Der Cyborg brach zusammen, und im selben Moment strömte eine unsichtbare, unfühlbare Kraftwelle aus ihm in Kira und Selena. „Einer der Fehler der Zylonen. Viel zu leicht zu töten.“ Der Forscher legte die Pistole neben das Eingabefeld an dem Terminal und wandte seine volle Aufmerksamkeit dem Bildschirm zu.

Leicht waren Alphas Augen geöffnet, obwohl er die schlimmsten Schmerzen seit Langem durchlebt hatte, war seine Ohnmacht diesmal nur kurz gewesen. Als er hörte, dass Kira sterben würde, hätte er sich am liebsten auf diesen Kerl gestürzt, aber er war noch zu geschwächt um überhaupt etwas zu tun. Er versuchte selbst mit der Kraft die er besaß Kira zu helfen, aber das blieb ohne Erfolg, doch plötzlich schlug sie ihre Augen auf. Ein seltsames Leuchten, das Alpha von Zeta kannte, stand in ihren Augen. Auch Selena erhob sich langsam. Sie schien regelrecht in Flammen zu stehen. Die Gryl eilte zu dem am Boden liegenden Zeta.

Doch das hatte der Forscher bemerkt. Entsetzt, aber auch fasziniert blickte er zu dem Affenmädchen. „Wie? Was, wie kann das sein? Du müsstest im Sterben liegen.“ Selena beugte sich zu Zeta hinunter, ohne sich weiter um den dicken Kerl zu kümmern, der nun wieder nach seiner Pistole griff. „Die wird reichen. Du magst zwar Mana haben, aber kannst es bestimmt nicht kontrollieren.“ Er feuerte die Waffe solange ab, bis das Magazin leer war. Doch Selena störte sich nicht daran. Sie murmelte „Resta“ und dann „Reverser“ um erst Zetas Körper zu regenerieren und ihn dann wiederzubeleben. Anders herum, wäre es bestimmt alles andere als Angenehm gewesen.

Die Kugeln hingen unmittelbar vor Selena in der Luft und der Forscher machte große Augen, als er sich umdrehte und auch die Frau mit ihrem Drachen auf den Beinen sah. Kira hatte die Hand ausgestreckt, so als Gebote sie jemandem anzuhalten. Langsam drehte sie den Kopf zu dem Forscher und lächelte ihn böse an. „Was war dass denn jetzt für eine linke Nummer?“ Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen, als um sie herum das Mana aufflammte und auch der Drache wurde davon eingehüllt.

„Das… das ist unmöglich! Sterbt!“ Der Forscher hob beide Hände. „Rabarta!“ Eine Woge aus Eiskristallen schlug auf Kira und Selena zu, doch sie verpufften einfach vor ihnen. Die Augen des Mannes weiteten sich vor Angst, als das Mana um die beiden Gestalt annahm. Hinter Selena schwebte ein Abbild von Zeta, und hinter Kira eines von Karin. Der Forscher kannte sie aus den Akten. Doch beide sahen irgendwie anders aus. Und das kam nicht nur davon, das Beide transparent waren.

Zetas Haut war unnatürlich blass. Seine Augen waren von solch einem dunklen Schwarz, das der Weltraum dagegen wie ein Stern zu strahlen schien. Seine Kleidung war vollkommen fremdartig. Und er schien einen Umhang aus Leder zu tragen. Karins Haut dagegen schien einen leichten Stich ins blaue zu haben. Ihre Augen strahlten in einem tiefen, kraftvollen Rot, sie trug eine Art Robe. Auch sie hatte einen ledernen Umhang auf dem Rücken, nur das dieser ebenfalls leicht bläulich schien.

„Asche zu Asche. Staub zu Staub. Mana zu Mana. Im Namen des goldenen Lichts.“ sagten die beiden Geister simultan, wie in Trance.

Dann schnappte Alphas Kiefer zu. Er kaute noch einige Male, bevor er schluckte. *Zu fettig, eindeutig zu viel Fett.* war sein Kommentar, während das Mana um ihn herum langsam verblasste.

Kira stürzte zu Selena die immer noch um Zetas Körper bemüht war. „Was machen wir jetzt?“ Die Gryl sah Kira an, so als habe sie ein Gespenst gesehen. „Ihr müsst zusammenarbeiten. Nur gemeinsam könnt ihr uns an unseren ursprünglichen Ort zurücksenden.“ Die Stimmen von Karin und Zeta erklangen in den Gedanken der Beiden. Selena verzog daraufhin das Gesicht. „Zusammenarbeiten mit einer Terranerin…“sie schnaufte protestierend. „Du willst doch auch, das Zeta lebt, oder? Dann reiß dich gefälligst zusammen,“ fuhr Kira sie an. „Wenigstens für die kurze Zeit jetzt.“

Sie ergriff mit einer Hand die von Selena und mit der anderen eine von Zeta. „Du auch,“ forderte sie Selena auf, die nur widerwillig folgte. „Und was nun, Frau Besserwisserin?“ – „Langsam.“ Kira schloss die Augen und … „Transkara.“

Kira und Selena hatten das Gefühl, als ziehe etwas an ihrem Geist und dann wurden sie ohnmächtig.

Als Kira wieder wach wurde, ruhte sie an Alphas Seite. Er musste sie zu sich gezogen haben, als sie nicht mehr bei Besinnung war. *Wir sollten verschwinden. Das ganze Schiff ist in Unruhe.* Doch nicht nur das Schiff schien in Unruhe. Irgendwo in Alphas Körper rumorte es.

Zeta setzte sich langsam auf. Die Erinnerungen an dieses Erlebnis verschwammen bereits. „Danke. Ihr habt mir das Leben gerettet.“ Er betastete das Loch in seiner Uniform. „Wir… wir müssen von hier verschwinden.“ – „Nichts lieber als das,“ kam es von Selena und Kira synchron. Sie blickten sich kurz an, nur um sich schnell wieder wegzudrehen.

Kira schwang sich auf Alphas Rücken und hielt Zeta die Hand hin. „Los komm rauf. Alpha kann uns beide tragen und Selena kann doch fliegen, oder?“ Die Gryl nickte, blickte aber doch etwas säuerlich drein, denn fit fühlte sie sich noch nicht wirklich.

Zeta ließ sich von Kira beim Aufsteigen helfen, und schon flogen sie los.„Ich hoffe, uns stehen nicht gleich wieder tausende Cyborgs im Weg.“ – „Ich werde Kämpfen,“ kam es von Alpha, er hustete wieder leicht. Sorgenvoll blickte Kira zu ihrem Partner. „Gegen deinen Husten müssen wir unbedingt etwas machen.“ - *Das ist nichts, ich brauche nur etwas zu trinken. Trockener Hals, das kennt ihr doch.*
 

„Sir, sie fliehen in die Richtung, in der ihr Schiff vermutet wird.“„Lasst sie durch. Und koppelt ein Forschungsmodul mit Schutzflüssigkeit und einem der neuen Chips ein mein persönliches Schiff an.“„Sir?“ fragte der Mensch verwirrt. „Befehle ausführen, Wurm! Ich verlasse das Schiff.“ Der Androide drehte sich um und ging zu einem Antigrav-Lift. Er sprang hinein, und die Gravitationswellen trugen ihn hinab in seinen eigenen, privaten Hangar. Roboter koppelten grade ein Forschungsmodul an sein Schiff an. Eine Stimme meldete sich im Com des Androiden.„Sir, die Piraten reiben uns immer mehr auf. Wir bekommen die Autogeschütze nicht mehr in gang. Erbitte Erlaubnis für Notsprung.“„Negativ.“ Der Cyborg schritt zu seinem Schiff und stieg ein.
 

Kurz bevor der Zerstörer explodierte, verließen zwei Schiffe den Gefahrenbereich. Die Lost Soul und ein Kampfjäger Akrams.



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