Zum Inhalt der Seite

Lost Souls

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Terraner

Selena blickte von ihrer Konsole auf, als ein seltsamer Laut, von weiter vorne, an ihre Ohren drang. Zeta hing in seinem Sessel, den Kopf zur Seite gedreht und die Augen geschlossen. Er schnarchte leise. Überrascht sah Selena ihn an. Seit wann schaffte einen, ein Raumschiff zu steuern, so sehr? Nun ja, sie wusste nicht, wie lange er nun schon wach gewesen war, bevor er zu ihr gekommen war. Vielleicht lag es an Übermüdung.

Nachdem sie sicher gegangen war, dass sie ihre Konsole für die nächsten Minuten mal kurz alleine lassen konnte, ohne dass sie in ein schwarzes Loch fielen, stand auch Selena auf. Sie musste etwas laufen, um das Adrenalin, das während des Angriffs in ihren Körper gelangt war, abzubauen. Fliegen war vielleicht nicht ganz die beste Idee, denn der einzige, große Raum, wurde von einem Drachen bewohnt und es gefiel ihm sicherlich nicht, wenn Andere ihm einen Vorfliegen konnten, während er auf dem Boden bleiben musste.

Sie entriegelte das Schot und trat hindurch. Ein seltsamer Unterton erfüllte die Luft. Hastig trat Selena hindurch und schloss das Schot wieder, so das Zeta nicht geweckt werden würde. Ihre Augen suchten nach dem Grund des Misstones, und entdeckten es relativ schnell. Alpha lag vor Kiras Raum, der nun verschlossen war, und wimmerte leise. Von der Frau fehlte jegliche Spur. Doch allein schon, wie der Drache vor der Tür lag, machte klar, das sie sich dort drin befand.

Leise seufzend schritt Selena zur Tür und klopfte dagegen. „Kira? Darf ich reinkommen?“ Erst blieb alles ruhig. „Hau ab, verschwindet alle. Lasst mich alleine.“ Alpha wimmerte etwas lauter. „ICH SAGTE DU SOLLST RUHIG SEIN, VERDAMMT!“ schrie Kira diesmal aus dem Raum und etwas flog gegen die Tür.

Hastig wich Selena zurück. Entsetzen zeigte sich in ihrem Gesicht. Ihr Blick streifte Alpha. Obwohl sie ihn nicht verstand, konnte sie in seinen Augen Trauer, Unverständnis aber auch etwas Einsamkeit erkennen.

Selena kniff die Augen Zusammen. „Kira! Was soll das?“ fauchte sie nun Richtung Tür. „Was tust du da? Dein Partner vergeht hier draußen vor Leid.“ – „Mir doch egal,“ kam postwendend die Antwort. „Was soll das denn heißen?“ – „Genau, das was es heißt. Mir ist es egal, was mit ihm ist.“

Selena stampfte mit dem Fuß auf dem Boden. „Jetzt hört sich aber alles auf. Aber das ist mal wieder typisch Terraner. Das ist das einzige Volk, das ich kenne, das so egoistisch ist.“ Selenas Augen funkelten wütend. „Wenn du Probleme haben willst, lach dir einen terranischen Freund an,“ schrie sie Richtung Kira. „Dein Drache kann einem echt nur Leid tun, so einen Partner zu haben,“ wütend stampfte Selena zurück Richtung Cockpit. Sie warf einem mitleidigen Blick zu Alpha, der sich zusammengerollt hatte und immer noch leise wimmerte.

„Ich bin kein Terraner, ich bin…“ Kiras Stimme erstarb, sie wusste überhaupt nicht wer oder was sie war, egal wie sehr sie sich auch ihr Gehirn zermarterte. Sie vergrub sich unter der Bettdecke.
 

Zeta murmelte etwas im Schlaf. Die Luft vor ihm begann zu flimmern, und langsam wurden Konturen sichtbar. Ein Mädchen mit langen, blauen Haaren stand vor ihm. Zeta wachte auf und öffnete die Augen. „Bringst du den Frieden?“ fragte Karin leise. Zeta schüttelte den Kopf.

„So lange es leben gibt, gibt es Konflikt. Frieden ist eine Illusion, es wird immer Kriege und Kämpfe geben.“ - „Ich wusste, dass du das sagst, und hoffte doch, deine Antwort wäre eine andere…“ - „Wie ist es möglich, dass du hier bist?“ Doch noch ehe die Erscheinung antworten konnte, wurde die Tür zum Cockpit geöffnet. Und von der Tür aus konnte man Karins Gestalt perfekt erkennen…
 

Selena blieb wie angewurzelt stehen. „Was ist das denn?" Sie sprang hinter ihre Konsole und begann Scanns durchlaufen zu lassen.

Die Scans zeigten erschreckendes an. Sie nahmen Karin gar nicht war… bis auf den letzten.

M-Wert: Extrem hoch. Geistererscheinung bestätigt.

„Es ist noch nicht… vorbei… Bruder…“ flüsterte Karin und löste sich auf. Zeta starrte auf den Punkt, an dem sie verschwunden war, als könnte er die Luft dazu zwingen sich erneut zu ihr zu formen.

„Karin… meine kleine Schwester…“ murmelte er tonlos als eine Antwort auf Selena. „Ein Geist ist deine Schwester?“ Also irgendwie schienen die hier auf dem Schiff alle ein Problem zu haben. „Eine Reiterin die ihren Drachen verstößt, ein Kapitän mit einer Geisterschwester… wo bin ich da hingeraten.“ Selena verzog das Gesicht, während ihre Finger bereits begannen an etwas Neuem zu arbeiten.

„Und eine Drogendealende Technikerin.“ ergänzte Zeta. „Ich werde das Gefühl nicht los, es liegt an diesem Schiff… kannst du den Bordcomputer durchchecken? Nicht nur das er auf Mana reagiert… irgendetwas anderes ist da.“ – „Moment, ich habe da grade noch etwas Anderes laufen, aber danach kümmere ich mich darum.“

Sie verschwand kurz aus dem Cockpit um in ihrem Zimmer weiter zu basteln. Noch immer hörte sie Alpha jammern und versuchte es zu ignorieren indem sie die Tür schloss und Musik aufdrehte.

Zeta erhob sich ebenfalls. Er war zwar immer noch müde, und vor allem ziemlich am Grübeln wegen der Erscheinung, aber Alphas Wimmern ließ ihn aufhorchen. Er verließ das Cockpit und ging zu Kiras Kabine.

„Kira?“ - „Was ist?“ fauchte sie. „Könnt ihr mich nicht in Ruhe lassen?“ Kira hatte die Beine eng an den Körper gezogen, langsam schaukelte sie hin und her. ‚Wer war sie? Wo kam sie her? Was war ihr Sinn? Warum war sie? Warum waren alle gegen sie? Warum durfte sie nicht das tun, was sie gelernt hatte?’

„Ich wollte dich nur daran erinnern, dass du nicht allein bist. Du bist nicht die einzige Person auf diesem Schiff, die Antworten sucht. Aber solltest du Alpha so leiden lassen?“ er drehte sich um und ging in seine Kabine.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück