Lost Souls von Selma ================================================================================ Kapitel 13: Ankunft ------------------- Kira kniff die Augen zusammen, als die Bodenstation von Alpha erfuhr. Ihr wäre es lieber gewesen, das wäre gar nicht so weit gekommen, allerdings schien es unvermeidlich. Sie spürte langsam die Auswirkungen von Schwerkraft. Wo auch immer sie landeten, dieser Planet schien eine, etwas höhere Schwerkraft zu haben, als sie gewöhnt waren. Alpha wurde immer unruhiger. „Ist ja gut wir sind hier sicher gleich raus.“ – „Zeta, wie lange noch?“ Langsam schritt Kira zu Alpha zurück. „Ich denke, ich sollte wenigstens ein wenig mein Aussehen ändern. „Alpha?“ Der Drache nickte und hob seine Vorderklaue, während Kira näher trat und sich dann vor ihm umdrehte. Sie spürte den Luftzug mehr, als das sie ihn sah, und dann fielen die Haare. Alpha hatte sie sauber bis zum Halsansatz abgetrennt. Ein kleines Feuerchen vernichtete die herabgefallenen Haare. Ein stechender Geruch zog durch den Raum. „Uff, damit hättest du vielleicht warten sollen, bis wir gelandet sind.“ Kira verzog die Nase und wedelte mit der Hand vor dem Gesicht hin und her. Zeta antwortete nicht, er musste sich höllisch anstrengen das Schiff zu landen. Das würde niemals wieder abheben, hunderte Warnleuchten blinkten, und es roch nach durchgebrannten Kabeln. Der Hilfscomputer verabschiedete sich in einer Stichflamme, und Zeta versuchte durch die verrußte Scheibe das richtige Landungsdeck zu erkennen. Einer der Landepfosten des Schiffes brach bei der Landung ab, entsprechend holprig war sie. Alpha brüllte so laut, das Kira fürchtete, das ihr die Trommelfelle platzen würden, während sie sich an ihm festklammerte. Sein Schwanz hämmerte auf das Metall der Ladeluke ein. „Ssscht Alpha, bitte. Ich bringe dich gleich hier raus. Aber halte noch ein paar Minuten aus.“ Kira versuchte all ihre Überzeugung in die Worte zu legen. Das letzte, was sie jetzt gebrauchen konnte, war, das Alpha sich verletzte. Sicherlich gab es in diesem Fall hier bestimmt keine Möglichkeit seine Wunden professionell zu versorgen. Nur langsam beruhigte sich Alpha etwas, doch in seinen Augen stand immer noch der Fluchtgedanke mehr als deutlich zu verlesen. „Ich gehe nachschauen, ob die Luft rein ist, dann verdrücken wir uns, versprochen.“ Alpha knurrte und zeigte seine Zähne. Eine einzelne Deckplatte wurde Opfer seiner Klauen. „Aua…“ Zeta rieb sich den Kopf und ging zur Ausstiegsluke. Die Platte fiel mehr zum Boden als das sie fuhr. Eine Frau kam ihm entgegen. „Ihr hattet Glück das ihr nicht in der Atmosphäre verglüht seid.“ sagte sie kopfschüttelnd. „Du hast durchgegeben, das du Informationen verkaufst. Und noch dazu einen Drachen an Bord. Diese Landebucht ist sichtgeschützt, also sprich offen. Welche Art von Informationen hast du?“ - „Militärische Geheimnisse des Akram-Königreiches. Und Truppendaten, die zuletzt am 3.45.4832 intergalaktischer Zeit aktualisiert wurden.“ sagte er wahrheitsgemäß. „Hm… nicht schlecht, wenn es stimmt.“ sie wollte sich umdrehen und gehen, doch Zeta ergriff noch einmal das Wort. „Der Lindwurm an Bord und die Frau müssen auf dem schnellsten Weg aus der Stadt gebracht werden. Wenn er nicht bald wieder fliegen kann, zerlegt er in seiner Wut noch die Stadt. Die Bezahlung erfolgt sobald die Informationen verkauft sind.“ Sie nickte und winkte drei Männer herbei. Diese öffneten die Heckklappe des Raumschiffes und fuhren eine Antigrav-Platte herbei. „Draufsetzen und warten. Wir bringen euch aus der Stadt.“ sagte einer der Arbeiter. Hastig schlüpfte Kira aus dem Raum und eilte zum Ausgang. „Was ist los? Was will die von uns,“ flüsterte Kira Zeta zu. „Ich muss Alpha hier herausbringen, oder wir sollten gleich alle in Deckung gehen.“ Schnell ließ sie sich von Zeta erklären worin die Vereinbarung bestand. Skeptisch betrachtete sie die Frau und die Platte. Aber besser als gar nichts. Sie konnte spüren, wie Alphas Selbstbeherrschung schwand. ‚Gleich mein Großer. Gleich. Man wird uns aus diesem Ort wegbringen, dann kannst du wieder fliegen.’ - *Macht schnell,* grollte Alpha in Kiras Gedanken. Kira verschwand wieder im Inneren des Raumers. Mit einem Krachen büßte das Schiff noch mal ein Stück Metall ein, was gegen eine Verstrebung knallte an der sie herabrutschte und am Boden liegen blieb. Ein wütend dreinblickender Drache verließ den Laderaum, schüttelte sich, faltete die Flügel ein Stück weit auseinander und brüllte seinen Frust heraus. Kira saß in ihrem Sattel und tätschelte beruhigend seinen Hals, bevor sie ihn zur Platte lotste. Nur widerwillig betrat er diese und ließ sich darauf nieder. Die Arbeiter wichen dem fliegenden Metallstück fluchend aus. „Tarnung aktivieren.“ murrte einer und die Platte machte den Drachen samt Reiterin unsichtbar. Zeta schaltete derweil seinen Kommunikator mit dem von Kira gleich. „Ich sage euch bescheid, wenn ich die Informationen verkauft und ein besseres Schiff besorgt habe. Guten Flug.“ gab er an Kira durch, als die Platte auch schon losfuhr, aus dem Sichtschutz der Landebucht, durch die Straßen der Stadt und schließlich durch das Tor. „Viel Erfolg bei den Verhandlungen,“ antwortete Kira und konzentrierte sich darauf Alpha ruhig zu halten. Einfach wäre es ja gewesen, wenn sie sich einfach mit ihm gleichgeschaltet hatte, doch, seitdem sie immer mehr über ihn erfuhr, desto mehr schreckte sie auch nun davor zurück. Irgendwie kam es ihr mit einem Mal falsch vor. ‚Entwickelst du jetzt etwa Skrupel?’ schollt sie sich selbst. Mittlerweile hatten sie die letzten Häuser hinter sich gelassen und steuerten eine große Schlucht an. Kira blickte in den Himmel und war nun froh über ihre selbst regulierende Sonnenbrille. Ein roter Riese brannte vom Himmel herab. Ein blauer Zwerg näherte sich grade den linken Ausläufern des roten Riesens. „Uff, ganz schön warm,“ meinte sie leise. „Das und warm? Wir haben Kälteperiode. In der Warmphase wird es manchmal doppelt so heiß, da ist ohne Schutzanzug gar nichts mehr möglich,“ meldete sich einer der Männer zurück, der die Plattform steuerte und sie nun langsam abbremste. „So, wir dürften jetzt weit genug von der Stadt weg sein, dass keine neugierigen Augen euch verfolgen werden.“ Er schaltete die Tarnung aus, griff in die Tasche und warf Kira ein kleines Kästchen zu. „Einfach zusammendrücken, wenn du abgeholt werden willst. Und jetzt runter mit euch, bevor es verdächtig ist, das ich so lange vom Terminal wegbleibe.“ Das ließ sich Alpha nicht zweimal sagen. Kira hatte das Kästchen noch nicht mal ganz im Overall verstaut, da spreizte er auch schon die Flügel und stieß sich ab, das sogar das Magnetfeld der Plattform Mühe hatte, das Metall vor dem Kontakt mit dem Sandboden zu bewahren. *Endlich!* Alpha brachte sich mit ein paar kräftigen Flügelschlägen einige Meter über den Boden und dann glitt er dahin. *Ich dachte schon ich würde in dieser Blechbüchse eingehen.* Von den warmen Winden getragen bedurfte es kaum Flügelschläge um eine beachtliche Entfernung zurückzulegen. Dabei steigerte Alpha immer mehr das Tempo. Das war seine Art sich abzureagieren. Kira presste sich eng an seinen Hals, um so wenig Luftwiderstand zu bieten, wie möglich. Die erhöhte Schwerkraft schien ihn nicht weiter zu stören und die mächtige Sonne füllte seine Energiereserven auf. Nach einiger Zeit stieß Alpha einen wilden Schrei der Begeisterung aus und legte die Flügel an. Er stieß vom Himmel und schnappte sich etwas, was sich knapp unter der Sandoberfläche fortbewegte. Genüssliches Knacken und das Brechen von Knochen klang an Kiras Ohren. Alpha rülpste. ‚Du weißt doch, dass du nichts Fremdes fressen sollst. Nicht das du dir den Magen verdirbst.’ Alpha ignorierte Kiras Vorwurf und leckte sich genüsslich das Maul. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)