Lonley Birthday von cole_el_diabolos ================================================================================ Kapitel 1: ----------- A lonely birthday Schnee lag auf dem Parkplatz des Best Western Yellowstone Crossing Motels in Laurel, Montana, als die Familie Winchester ihn in aller Frühe betrat. Über den Schultern des älteren Sohnes hing ein zerschlissener Seesack und in seinem Gesicht glänzte ein zufriedenes Grinsen. John lief knapp hinter Dean und sprach eindringlich auf ihn ein. „Du meldest dich täglich bei mir… und wenn ich nicht ran gehe, rufst du Sammy an. Verstanden?“ „Ja, Dad.“ Leicht genervt verdrehte der Blonde dabei die Augen und stapfte zum Impala. „Ich schaff das schon. Es ist bloß ein Poltergeist. Okay?!“ Mit gezielten Handgriffen öffnete er den Kofferraum und warf die Tasche hinein. Das Aufschlagen verschiedener Metalle verursachte einen Heidenlärm in der Morgendämmerung des kalten Januarmorgens. Ein missgünstiges Schnauben seines Vaters ließ Dean herum fahren und leicht betreten den Kopf senken. Genau in diesem Moment löste sich ein brauner Wuschelkopf aus dem Schatten seines Vaters. Zwar war er genauso groß wie dieser, doch trotzdem konnte er sich dank seiner noch nicht vollkommen ausgeprägten Schulterbreite hinter ihm verbergen. Langsam ging der 15 Jährige auf seinen Bruder zu und umarmte ihn kurz. „Pass auf dich auf, Dean.“ Ernste braune Augen lagen auf dem Älteren, der ihn nur kurz anlächelte und durch seine Haare wuschelte. „Hey Sammy, ich schaff das schon. Zu meinem Geburtstag bin ich wieder da und dann feiern wir zusammen. Ohio ist nicht so weit und außerdem besteht da nicht die Gefahr festzufrieren…“ Flüchtig gab er dem Jüngeren einen Kuss auf die Stirn. „Jetzt schau, dass du rein kommst. Schließlich hast du heute noch Unterricht.“ Mit einem Nicken verabschiedete sich Dean von seinem Vater, schlug die Klappe des Kofferraums zu und stieg ein. Sam blieb im kalten Schnee stehen, bis die roten Rückleuchten des Impalas endgültig aus seinem Blickfeld verschwunden waren. Die Schulwoche verging ziemlich zügig. Sam besuchte die Laurell Highschool, einige Straßen weiter, doch seine Klasse dümpelte in Stoff, den er bereits in seiner letzten Schule gelernt hatte. Trotzdem war Sam sehr beschäftigt. Er bereitete Deans Geburtstag vor. Das Wichtigste hatte er schon besorgt: Äpfel und eine Backmischung für Apple Pie. Hoffentlich funktionierte das mit dem Backen im Motel. Am Abend würden sie bestimmt in einem Dinner Essen gehen. Alle zusammen, wie eine richtig normale Familie. Mit einem leichten Grinsen öffnete er die Tür zu ihrer Suite und erstarrte. Sein Vater saß am Tisch, ein geöffnetes Bier neben ihm und starrte böse auf sein Handy. „Dein Bruder hat heute schon wieder nicht angerufen.“ Die Aussage ließ Sam zusammen zucken. Schon seit Mittwoch hatte der Ältere nicht angerufen. Heute war Freitag und eigentlich höchste Zeit für eine Meldung. Mit einem Ruck stand John auf, kam auf seinen Jüngsten zu und zerrte ihn in das Innere. „Ich werde das Wochenende weg sein.“ Sam sah ihn mit großen Augen an. „Ein neuer Job?“ John nickte und wand sich dann ab. „Wenn dein Bruder anruft… hoffe ich, dass er eine gute Erklärung hat.“ Mit diesen Worten durchquerte sein Vater den Raum und betrat das Schlafzimmer. „Aber… am Sonntag hat Dean doch Geburtstag.“ rief Sam ihm hinter her, doch als Antwort erntete er nur ein undefinierbares Schnauben. Kurz darauf stapfte John an ihm vorbei und umfasste den Türgriff. „Geld liegt in meiner Nachttischschublade, Waffen unter dem Kopfkissen und im Schrank. Ich melde mich, also bleib zu Hause.“ Ohne auf eine Antwort zu warten, öffnete er die Tür und ließ sie lautstark ins Schloss. In die aufkommende Stille flüsterte Sam nur zwei Worte: „Ja, Sir.“ Es duftete immer noch nach Apple Pie als Sam seine Augen am Sonntagmorgen öffnete. Es war der . Januar, Deans 20. Geburtstag und immer noch war er ganz allein in diesem Motel. Sein Vater hatte ihn gestern kurz angerufen, von Dean keine Meldung. Mit wenig Enthusiasmus schwang sich der 15-Jährige aus dem Bett, sah kurz auf seinen Wecker – 12.35 Uhr – und ging dann ins Bad. Nachdem er sich erleichtert hatte, stellte er sich unter die Dusche. Das Wasser überströmte ihn in einer angenehmen Wärme und langsam wurde er wacher. Warum war Dean immer noch nicht zurück? Er hatte es ihm doch quasi versprochen. Normalerweise hielt sich der Ältere immer an das, was er zu ihm sagte. Schließlich war er sein Bruder und nicht eine dieser kleinen Schlampen die Dean… Warum verglich er sich bitte mit den Tussen die Dean vögelte. Oh man. Anscheinend spielten seine Hormone doch ein wenig verrückt. Sein Dad sagte immer so etwas in der Art, wenn er ihm seine Wünsche ausbreitete. Jeder andere Vater wäre über seine schulischen Leistungen erfreut gewesen, hätte seinen Wunsch, nach dem Abschluss Standfort zu besuchen, stolz befürwortet. Aber nein, er musste ja an einen von Rache und Trauer geprägten Mann geraten, dir nur eins im Kopf hatte. Seine Kinder mussten in seine Fußstapfen treten und ihr Leben dafür weg werfen. Sam seufzte und versuchte den Gedanken abzuschütteln. Entschlossen schaltete er das Wasser ab, stieg aus der Dusche und trocknete sich ab. In der ganzen Suite liefen die Heizungen auf Hochtouren, sodass er nur mit einem Handtuch bekleidet die kurze Strecke zu seinem Zimmer zurücklegen konnte. Hier kramte er frische Kleidung aus seinem Schrank und zog sich an. Ein erneuter Blick auf die Uhr verriet , dass er fast eine ganze Stunde im Bad gewesen war. Von Dean würde er jetzt ein sarkastisches „Mädchen“ zu hören bekommen. Dean… Langsam aber sicher machte er sich echt Sorgen. Sam ging in den Wohnraum und griff zum Telefon. Routiniert wählte er die aktuelle Handynummer seines Bruders und lauschte dem Tuten. „Bin grad beschäftigt, bitte nur wenn’s wichtig ist…“ – Tuuut – „Hey Dean, ich bin’s Sam… Ich wollt nur wissen ob du heut noch kommst… und… Happy Birthday.“ Resigniert legte der Jüngere auf und setzte sich auf das kleine Sofa. Man, so was war er sonst nur von ihrem Vater gewohnt. Vielleicht sollte er den mal anrufen. Dean sollte sich ja in erster Linie bei ihm melden. Mit neuer Hoffnung in den Augen rief Sam bei seinem Vater an, doch auch hier ging nur die Mailbox ran. Wütend warf er das Telefon in die Kissen, stand auf und stapfte in sein Zimmer. Aus seiner Tasche holte er seine Schulbücher und begann mit seinem Aufsatz, den er eigentlich erst nächste Woche hätte schreiben müssen. Er fand es einfach unfair. Als ob er nicht zu dieser Familie gehörte. Dabei wollte er doch nur mit Dean feiern. Vier Stunden später hatte er seine Arbeit beendet und ein zwölfseitiges Werk über die Volkswirtschaft der Vereinigten Staaten lag vor ihm auf dem Schreibtisch. Sam atmete tief durch und stand auf. Seine Laune hatte sich nicht gerade gebessert, aber er hatte beschlossen es noch einmal bei Dean zu versuchen. Wahrscheinlich hatte der den Fall schon lange beendet und nur wieder irgendein Weibsbild gefunden, das ihm seinen… Sam biss sich auf die Zunge. Jetzt reichte es aber mal wieder. Fix stand er auf, ging zurück ins Wohnzimmer und zog das Telefon zwischen den Kissen hervor. Erneut wählte er die Nummer seines Bruders und schloss hoffnungsvoll die Augen. „Jetzt komm schon Dean…“ flüsterte er gegen das andauernde Tuten an. Wenn dem Älteren doch was passiert war? Vielleicht war es kein Poltergeist, sondern etwas Schlimmeres gewesen. Oder er hatte irgendetwas Dummes gemacht und die Cops hatten ihn eingesperrt… Innerlich schüttelte Sam den Kopf. Da hätte Dean sich schon lange gemeldet. Gerade in diesem Moment machte es klack und er hörte die bekannte Ansage der Mailbox. Er legte auf und versuchte es noch einige Male, bevor die Frustration siegte. Das gab’s doch nicht. Sam stellte das Telefon wieder auf die Ladestation und zog die Stirn kraus. Sein Vater hatte ihm verboten, das Motelzimmer zu verlassen, daran würde er sich wohl oder übel halten. Schließlich wusste er nicht wann dieser anrufen würde. Auf Fernsehschauen hatte er auch keine Lust und Schule hatte er ja morgen wieder zur Genüge. Tja, da sah man mal wieder, wie wichtig man war. Da hatte er für Dean extra gebacken und der ließ ihn hier in diesem Kühlschrank verrotten. Schmollend ging Sam in die Küche und betrachtete den Apfelkuchen, der auf der Ablage stand. Na gut, als Meisterstück konnte man diesen wohl wirklich nicht bewerten, aber ganz schwarz war er doch nicht. Eigentlich hatte Dean den gar nicht verdient. Mit einem Ruck öffnete Sam die Kühlschranktür und begutachtete den Inhalt. Bis auf etwas vergammelte Wurst, die Pizza vom Vorabend und ein Sixpack Bier hatte er alles aufgegessen. Kurz überlegte der 15 Jährige, ehe er das Bier aus dem Kühlschrank nahm. Dad konnte ihn mal, er war schließlich nicht da und Dean… Dean poppte sich irgendwo die Seele aus dem Leib und hatte sicher auch schon das ein oder andere Glas geleert. Warum sollte er also nicht auch. Außerdem wollte er jetzt nicht weiter nachdenken und bei seinem Vater schien dieses Gesöff ja auch Wunder zu wirken. Sam stellte die Flaschen auf den Tisch und riss den Karton auf. Eigentlich sollte er das nicht tun. Trotzdem nahm er die erste Flasche heraus und öffnete sie mit einem Flaschenöffner. Kurz roch der Braunhaarige am Flaschenhals und schüttelte sich. Na so besonders konnte das ja nicht schmecken, vielleicht sollte er es doch lassen… In diesem Moment drehte er sich um und sah den Apfelkuchen. Für Dean… Dean war nicht da. Mit diesem Gedanken nahm Sam den ersten Schluck. Das Bier rann kalt die Speiseröhre des Jungen hinab. An den bitteren Nachgeschmack hatte er sich schnell gewöhnt und langsam fand er direkt Gefallen daran. Sein Körper glühte, ihm war warm und mit den Flaschen fühlte er sich gar nicht mehr so einsam wie zuvor. „Vielleicht sollte ich noch ein paar Freunde dazu holen, oder?“ fragte er und sah die vier leeren Flaschen vor sich fragend an. „Ja, das mein ich auch.“ Ruckartig stand er auf und stieß dabei den Stuhl um, der krachend zu Boden viel. „Ups…“ Kicherte Sam und stellte den Stuhl wieder auf. Dafür brauchte er zwar zwei Versuche, aber das machte ja nicht. Die Flaschen würden ihn schon nicht verraten. Vor allem, wenn er ihnen schon neue Kumpels mitbrachte. Mit unsicheren Schritten überwand er die kurze Strecke zur Minibar und holte alles heraus, was er tragen konnte. Whisky, Liköre und vieles andere. Sein Vater war wie immer ziemlich gut ausgestattet. Dämlich grinsend kam er zurück zum Tisch und reihte die Flaschen auf. Immer eine Kleine und eine Große nebeneinander. „So… dasch ihr nischt so alleine seid… wie isch… Aber wenn der Bruder lieber mit Mädschen zusammen ischt oder sonst was treibt… hat man keine Wahl.“ Belehrend hob er den Zeigefinger. „Also ihr pascht gut aufeinander auf… Dasch keiner Weg kommt…“ Er griff nach einem fast leeren Wiskey und nahm einen tiefen Schluck. Der Alkohol brannte von seinem Hals bis hinunter in den Magen. Hustend stellte er die Flasche auf den Tisch und grinste sie an. „Du bischt mir aber einer… hehe…. du bist fast wie Dean… siehst gut aus, mascht mich heiß.. hihihi… und wenn man zuviel von dir will, bischte weg.“ Ein weiterer Zug und die Flasche war leer. „Sag isch doch…“ Unbeholfen stellte Sam die Flasche zurück auf den Tisch und griff dabei nach der Nächsten. Das Erste was Sam fühlte war Schmerz. Sein Schädel pochte und schien jeden Moment bersten zu wollen. In seinem Magen rebellierten die verschiedenen Alkoholika gegen einander und weckten den ersten Würgereiz. Gott, was zum Teufel fand Dean nur an diesem Zeug. Langsam stütze sich der 15 Jährige mit den Händen auf und brachte seinen Oberkörper so etwas weiter nach oben. Irgendwas stimmte nicht. Alles war so dunkel. Ach ja, Augen auf. Erst als im dieser Gedanken gekommen war, konnte er langsam seine Lider öffnen. Verschwommen betrachtete er seine Umgebung und wurde schlagartig wach. „Wo zum Teufel…“ Sam verschlug es die Sprache als ihm gewahr wurde wo er sich befand. Das Bett hinter der Fahrerkabine war groß genug für einen ausgewachsenen Mann, ein Fernseher war in der rechten hinteren Ecke angebracht und neben dem Bett brummte ein kleiner Kühlschrank. „Als ob man den bei den Temperaturen brauchen würde.“ flüsterte er leise und trat die Decke weg, mit der er zugedeckt war. Im selben Moment zog er sie heftig wieder an sich. Nackt. Panisch krabbelte Sam in eine der Ecken und verzog darauf schmerzhaft das Gesicht. Zu schnelle Bewegungen waren einfach nichts für seinen Zustand. Was war gestern Nacht passiert? Unter der Decke tastete er seinen Körper ab und schluckte. Sein Po brannte. Ihm war als wäre sämtlicher Alkohol aus ihm gewichen. Vergewaltigt… Irgend so ein Trucker hatte ihn gefickt. Aber… Wie war er eigentlich aus dem Motel gekommen und… Dean… wenn der ihn so sehen würde… Er musste hier raus und zwar schnell. Seine zittrigen Finger fuhren durch die Lacken. Irgendwo musste seine Hose doch sein. Das würde ihm schon reichen. Zumindest etwas um seine Blöse zu verdecken. Ach da… Am Boden vor dem Bett lag seine zerknautschte Jeans. Langsam beugte sich Sam nach unten, griff nach der Hose und schlug die Bettdecke zurück. In diesem Moment öffnete sich die Beifahrertür des Trucks und Sam erstarrte. Ein älterer Mann stand in der Tür und musterte ihn unverhohlen. Panisch zog Sam die Hose über seine Beine. Der Typ… Wenn schon, dann hätte es doch ein Junger sein können. So wie Dean… Kurz schüttelte er den Kopf. „Hey Kleiner, ich rede mit dir.“ Die Worte des Mannes, er war sicherlich Mitte 50, ergrautes Haar und faltig, drangen nur langsam an sein Ohr. Wie ein Huhn, wenn’s donnert, sah er ihn schweigend an. „Ich will wissen, ob du weißt wo Vince ist. Der Typ, mit dem du heute Nacht fast den ganzen Parkplatz zusammen geschrieen hast.“ Ein ekelhaft schleimiges Grinsen erschien auf den schmalen Lippen des Mannes. „Hätte ja gern zu geschaut, aber Vince hat da immer was gegen…“ Der Braunhaarige atmete innerlich auf. Wenigstens war es, nicht der Kerl gewesen. „Ich … Ich hab keine Ahnung wo…“ Wie war der Name von dem Typ noch mal… In diesem Moment schlug etwas dumpf gegen die Schnauze des Trucks. „Chuck, was zum Teufel machst du an meinem Baby.“ Der ältere Mann grinste Sam noch einmal lasziv an, drehte sich dann aber doch um und sprang von der Stufe des Wagens. „Vince… Ich wollte nur schauen, ob bei euch beiden alles klar ist…“ „Ja, klar. Verzieh dich einfach. Der Kleine ist nichts für dich.” Nach diesen Worten hörte Sam knirschende Schritte, die sich vom Fahrzeug entfernten. Kurz darauf knarrte es wieder an der Beifahrertür und ein junger Mann kam in sein Blickfeld. Na ja, Durchschnitt. An Dean kam der Typ wirklich nicht ran, aber seine fast schulterlangen Haare, die mit einigen blonden Strähnen aufgehellt waren, standen ihm. Er schätzte ihn auf knapp 20, vielleicht ein paar Jahre jünger oder älter. „Na, endlich wach.“ Die Frage riss ihn aus seinen Gedanken. „eh…“ „Naja, also gestern Abend warst du gesprächiger.“ Mit diesem Satz schloss der Mann die Beifahrertür. Erst jetzt spürte Sam die Kälte im Raum und bemerkte zu seinem Unglück, dass seine Nippel steif wurden. Vince Blick sprach Bände doch kein blöder Kommentar folgte. Mit einem Ruck wurde der Beifahrersitz herum gedreht und der Blonde setzte sich Sam gegen über. „Willst du’ nen Kaffee oder ne Aspirin? Du siehst nicht sonderlich gut aus.“ „Aspirin.“ mehr brachte der erstaunte Junge nicht heraus. Wie konnte ihn dieser Typ ganz normal behandeln? So als ob letzte Nacht nichts zwischen ihnen gewesen wäre, was definitiv nicht der Fall war. Sam spürte die Nachwirkungen, obwohl er es sich irgendwie schlimmer vorgestellt hatte. „Hier bitte.“ Ein Glas mit Wasser und eine Tablettenschachtel schwebten vor seinen Augen und er griff zu. „Danke…“ murmelte er dann, öffnete die Packung und schluckte eine Pille. „Sag mal…“ Vince lehnte sich in seinem Sitz wieder zurück und sah ihn ernst an. „…dieser Dean… Ich finde er hat dich gar nicht verdient. So jemanden wie dich sollte man nicht einfach alleine lassen.“ Sam riss die Augen auf. Was hatte er gestern bloß erzählt? „Keine Panik. Ich behalt das alles für mich, aber du musst ihn ja echt lieben. Wenn du sogar in meinen, wohl gemerkt meinen, Armen nach ihm schreist…“ Schlagartig färbte sich das Gesicht des jüngsten Winchesters rot und er wand sich beschämt ab. Gerade in dem Moment da fiel sein Blick auf sein Shirt und er zog es sich eilig über den Kopf. „Du willst echt nicht mehr mit mir reden oder?“ Vince lächelte ihn verständnisvoll an. „Hey, dein Typ erfährt von dem Ganzen keinen Ton. Wir haben uns nie in unserem Leben gesehen, außer du überlegst es dir mal anders…“ Er kramte nach Papier und Stift und kritzelte ein paar Zahlen darauf. „Autotelefon. Wie ich heiße weißt du ja, Sam.“ Mit zitternden Fingern nahm der Braunhaarige den Zettel entgegen und nickte. Was sollte er auch anderes tun? Vince und er hatten… na ja sie hatten es eben getan und dem machte es nichts aus. Dazu meinte er das er mit Dean zusammen war. Am besten er verzog sich hier und zwar schnell. Langsam stand er auf. Seine Kopfschmerzen hatten sich schon sehr gebessert, doch etwas anderes schmerzte dafür beim Stehen. „Ich … geh jetzt besser.“ Kurz sah er den Blonden an, der ihm zu nickte. Seine Schuhe standen vor dem Bett, sodass er einfach in sie hineinschlüpfen konnte. Sam drehte sich noch mal zu Vince um. Was sollte er sagen? Bye? Gerade als er sich das überlegte, stand der andere auf und zog ihn an sich. Raue Lippen trafen seine. Es fühlte sich nicht schlecht an, aber irgendwie… Da löste sich der Blonde auch schon wieder von ihm. „Komm gut heim.“ Sam nickte und verließ den Truck. Draußen empfing ihn die unerbittliche Kälte der Morgendämmerung. Er stand auf dem Parkplatz des Best Western Yellowstone Crossing Motels. Zumindest etwas. Leicht zitternd betrat Sam die Empfangshalle des Motels. Selbst die paar Meter ohne Jacke raubten einem sämtliche Wärme aus dem Körper. Hinter der Rezeption stand eine junge rothaarige Frau, die ihn fragend anlächelte. „Sam Winchester?“ Er nickte und blieb stehen. „Ja?“ „Dein Vater hat vorhin angerufen. Ich soll dir ausrichten, dass er im Laufe des Vormittags wieder zurückkommt.“ Die Nachricht traf ihn wie ein Schlag. Das durfte doch nicht war sein, lief den jetzt alles schief? Ohne ein weiteres Wort rannte Sam zu ihrer Suite und riss die Tür auf. „Oh mein Gott…“ flüsterte er nur leise und betrachtete das Chaos, das er gestern hinter lassen hatte. Es stank nach Alkohol, überall lagen Flaschen herum, die Minibar stand offen und war leer. Wie sollte er das einem John Winchester erklären? Der drehte durch und dann war er auch noch alleine mit ihm. Dean war ja immer noch unterwegs. Bei dem Gedanke an seinen Bruder stieg ihm wieder das Blut in den Kopf. Er hatte wirklich mit einem Mann geschlafen und dabei auch noch nach seinem Bruder geschrieen. Irgendwie hatte er sich sein erstes Mal anders vorgestellt. Vor allem hätte er sich gern daran erinnert. Doch warum lag Deans Name auf seinen Lippen und nicht der von irgendeinem Mädchen. War er etwa… Diesen Gedanken führte er nicht zu Ende. Über dieses Thema würde er sich Gedanken machen, wenn er hier fertig war. Sollte sein Dad irgendwas von diesem… Ausrutscher erfahren, hätte er ganz andere Probleme. Von dieser Erkenntnis beseelt, riss er als erstes die Fenster auf und fing dann an die leeren Flaschen einzusammeln. Nach einer halben Stunde zog er die erste Bilanz. Den Sixpack hatte er komplett vernichtet und dazu kam fast die halbe Minibar. Gut, das mit dem Bier fiel John vielleicht gar nicht auf, aber spätestens am Tag ihrer Abreise würden die fehlenden Alkoholika bemerkt werden. Sam kaute an seiner Unterlippe, während er fieberhaft über eine Lösung nachdachte. Eigentlich gab es da nur eine einzige Sache, die er machen konnte. Nervös fuhr er sich durch die Haare ehe er sich noch einmal um sah. Keiner da, dann mal los. Sam zog zwei kleine metallene Werkzeuge aus seiner Tasche und kniete sich vor die Tür. Das Zimmer müsste unbewohnt sein. Zuerst hatte er geklopft, dann fast gehämmert. Auch jemand mit einem tiefen Schlaf wäre davon wach geworden. Mit Langschläfern hatte der 15jährige ja Erfahrung. Geschickt stocherte er mit den Dietrichen im Schloss herum und lauschte. Er hörte, wie er die Widerhacken fand und sie zur Seite drückte. Dann machte es nochmals klick und die Tür schwang nach innen auf. Ging doch. Schnell huschte er in das Innere und ließ seinen Rucksack vor der Minibar auf den Boden gleiten, was zu einer Reihe dumpfer Aufschläge führte. „Fuck“ Panisch sah Sam auf und hielt den Atem an. Hatte das jemand gehört? Die nächsten Sekunden schlichen nur so dahin, doch es passierte nichts. Langsam stieß der Braunhaarige die Luft aus und fasste seine Arbeit wieder auf. Vorsichtig öffnete er den Reisverschluss und stellte die leeren Flaschen auf den Boden. Dass er das alles getrunken hatte, erstaunte ihn selbst, doch dafür war jetzt keine Zeit. Er öffnete die Minibar und tauschte die Flaschen aus. Danach rannte er zurück in ihr Zimmer. Als die Tür wieder ins Schloss viel atmete er erst einmal tief durch ehe er die Alkoholika wieder im Kühlschrank verstaute. Endlich stand auch der letzte Bourbone wieder auf seinem Platz. „Sammy, was machst du hier.“ Sam sprang auf und schloss während des Aufstehens die Tür der Minibar. „Dad, du bist schon da…“ stellte er fest und grinste etwas dümmlich. Toll, das war jetzt wirklich Sinnfrei. Kurz betrachtete er seinen Vater, der nun die Tür schloss und seine Taschen auf dem Tisch absetzte. „Sam? Warum bist du nicht in der Schule?“ Schule… Das hatte er jetzt total vergessen. Es war ja Montag. „Mir… gings heute früh nicht gut...“ Die Ausrede war schneller seinem Mund entwichen als er denken konnte. Als ob sein Vater ihm das Abkaufen würde, obwohl besonders gut sah er bestimmt nicht aus. „Mmmhh…“ brummelte John leicht verstimmt und trat näher an ihn heran. „Du siehst wirklich nicht besonders gut aus. Ich ruf in der Schule an… Hat sich Dean bei dir gemeldet?“ Sam senkte automatisch den Kopf. „Nein Sir.“ Wortlos drehte sich der Ältere um, ging zum Kühlschrank und öffnete diesen. „Kein Bier mehr da…“ flüsterte er leise, doch Sam vernahm jedes Wort. Schweiß stand auf seiner Stirn, würde er es merken. Wie in Zeitlupe drehte sich John wieder zu ihm um und der 15jährige sah ihm ängstlich in die Augen. „Ich bin noch mal weg und du…. schaust das du ins Bett kommst, du bist ja kreidebleich.“ Schnell nickte Sam, ging in sein Zimmer und schickte ein Stoßgebet zum Himmel. Es war bereits über 30 Minuten her, dass John gegangen war. Wahrscheinlich kam er auch nicht so schnell wieder. Sam wusste ja das sein Vater nicht besonders gut mit Situationen dieser Art umgehen konnte, doch irgendwie war es doch wirklich nicht zuviel verlangt, sich um seinen kranken Sohn zu kümmern. Gut krank war er nicht, aber total durch den Wind. Immer wieder warf er sich von einer zur anderen Seite. Warum hatte er das getan? Na gut, das Trinken konnte man ja noch als Frustbewältigung ab tun, obwohl… eigentlich war Dean, oder besser gesagt seine Abwesenheit der erste Impuls gewesen. Hin oder Her, das konnte er irgendwie vor sich selbst rechtfertigen, aber die Sache mit dem Trucker… Wie hieß er gleich noch… Vince, genau. Warum war er bei dem gelandet, hatte mit ihm geschlafen… Sam kannte seinen Körper und wusste dass er es freiwillig getan haben musste. Zwar spürte er noch ein leichtes Ziehen in seinem Hintern, aber verletzt war er nicht und auch so wies nichts auf einen Kampf hin. Außerdem hätte der Blonde dann wohl kaum so normal mit ihm gesprochen. Doch das Schlimmste war nicht, dass er vielleicht Schwul war, oder sein erstes Mal im Suff erlebt hatte. Schlimm war einzig und allein die Tatsache, dass es Deans Name war, der ihm nicht mehr aus dem Kopf ging. Wie krank war es eigentlich nach seinem Bruder zu schreien. Seinen Namen zu stöhnen, während man richtig ran genommen wird. Bei dem Gedanken wurde Sam rot, doch auch etwas anderes regte sich in ihm. Dean war schon etwas Besonderes. Eigentlich war er immer für ihn da, ließ sogar Verabredungen für ihn saußen und sein Körper war einfach… unglaublich. Vor seinem Inneren Auge tauchte sein Bruder auf, nur in einer seiner zerfetzten Jeans. Auf seiner Brust glänzte der Anhänger den er ihm vor einigen Jahren geschenkt hatte. Auf seinen Lippen liegt ein leichtes Lächeln während er langsam näher kommt und die Hose von seinen Hüften streift. Sam weiß wie sein Bruder aussieht, er hatte ihn oft genug nackt unter der Dusche gesehen, sodass er jedes Detail wahrheitsgetreu vor sich sieht. Ohne es zu bemerken machten sich seine Hände selbständig und öffneten fahrig die Jeans. Seine Finger umschließen entschlossen sein Glied, während er weiter Deans Körper mustert. Vollkommenheit, stimmte nicht. Die vielen kleinen Narben störten das Bild zwar nicht, aber man wusste genau was der Ältere schon alles hatte erdulden müssen. Dean… Sein Finger nahm den ersten Lusttropen auf und verteilten ihn auf seiner harten Erregung. Sam wollte das Dean jetzt wirklich da war, nicht nur in seiner Fantasie. Niemals wollte er von seinem Bruder getrennt sein. Warum war ihm eigentlich nie aufgefallen, dass er viel zu fixiert auf ihn war. Dass er sich nie für ein Mädchen interessierte, sondern immer um die Aufmerksamkeit seines Bruders buhlte. Dean… Seine weichen Lippen auf seinen… Hände auf seinem Hintern und dann… „ahh… Dean…“ Der heisere Laut verhalte ungehört im Motelzimmer und Sam sank zurück in die Laken, mit einer neuen Erkenntnis und einem neuen Problem. Am Dienstag ging Sam wieder zu Schule. Keiner fragte ob es ihm wieder gut ginge, nur ein, zwei blöde Kommentare, dass er blau gemacht hätte. Stimmte zwar, aber eine Antwort bekamen die Typen nicht von ihm. Insgesamt war die Klasse total unsympatisch. Während der Braunhaarige nun den Worten des Lehrers lauschte, wanderten seine Gedanken immer wieder zu Sonntagabend. Hätte sich Dean an sein Versprechen gehalten, wäre wahrscheinlich gar nichts passiert und er müsste sich jetzt nicht mit seinen Gefühlen auseinander setzten. Klar, ihm war schon bewusst, dass so oder so das Verlangen nach dem Älteren da gewesen wäre, aber vielleicht länger im Verborgenen. Seufzend stützt er seinen Kopf auf die Hände. „Vielleicht sollte er Dean von all dem erzählen. Könnte ja sein, dass es nur eine pubertäre Verwirrung ist und sein Bruder so was auch mal gehabt hatte. Fast hätte er aufgelacht. Klar, Dean und Männer…. Das passte zusammen wie Leben und Zombies. Man das war doch alles Scheiße. Frustriert ließ er den Kopf auf die Tischplatte sinken. Was wenn Dean etwas passiert war und er nicht wieder kam? Dann brauchte er sich diese Gedanken nie mehr machen. Sam unterdrückte den Klos im Hals. So was sollte er nicht mal denken. „Sam… Wenn ich dich so langweile, kannst du auch gehen.“ Die Stimme des Lehrers riss ihn aus seiner Liturgie. „Entschuldigung…“ murmelte er leise und versuchte sich wieder auf den Unterricht zu konzentrieren. Nach der Schule musste er sich unbedingt eingehend mit dem Thema „Ich bin schwul und liebe meinen Bruder“ beschäftigen. In der Bibliothek gab es keine wirklich hilfreichen Bücher. Klar es wäre in einer Kleinstadt wie Laurell wohl auch schnell publik geworden, wenn sich irgendeiner ein Buch wie „Er liebt ihn“ ausgeliehen hätte. Doch dank des Internets wusste Sam jetzt doch mehr als vorher. Seit fünf Tagen war er täglich gesurft und hatte Sachen gesehen, die er nie hätte sehen wollten. Dabei war ihm klar geworden, dass er nicht wirklich schwul war. Der richtige Ausdruck war Bi. Mädchen fand er nämlich auch nicht schlecht, doch wenn in seinen Gedanken Deans Gesicht auftauchte war es einfach um ihn geschehen. Seufzend betrat er das Motelzimmer und warf seinen Rucksack auf das Sofa. Sein Dad war schon wieder unterwegs und Dean war immer noch nicht da. Langsam wurde das Alleinsein echt zum Dauerzustand. Am besten er machte seine Hausaufgaben, dann konnte er am Wochenende irgendwas anderes machen. Vielleicht war Vince ja wieder da… Leichte Röte überzog Sams Gesicht und dann schüttelte er entschlossen den Kopf. Nein, das mit Vince war einmalig. Sollte er jemals wieder mit einem Mann schlafen, dann sollte es sein Bruder sein. Aber dass würde wohl nie passieren. Sam ließ sich in die Kissen des Sofas fallen. Warum konnte es nicht irgendjemand anderes sein als… In diesem Moment knackte die Tür hinter ihm und eine ihm bekannte Stimme verkündete: „Ich bin wieder da.“ Sam drehte sich um und starrte Dean an. Die Haare seines Bruders waren länger als bei seiner Abreise und er sah ziemlich fertig aus. Augenringe glänzten dunkel in seinem Gesicht und wenn sich der Jüngere nicht täuschte sah er da ein paar neue Kratzer. Doch die grünen Augen seines Bruders glänzten ihn wie immer liebevoll an. „Hey Sammy. Ist Dad gar nicht da?“ Stumm verneinte der Gefragte. Sein Herz schlug schneller und es kribbelte ganz komisch in seinem Bauch. Früher war das noch nie so gewesen, aber das war auch egal. Dean war wieder da. Mit einem Ruck stand er auf und umarmte seinen Bruder. Dieser versteifte sich ganz kurz unter der plötzlichen Berührung, doch dann klopfte er ihm auch leicht auf die Schulter. „Ist ja schon gut. An mir ist noch alles dran.“ Dean ließ die Tasche auf den Boden fallen und zog die Jacke aus. Sam beobachtete ihn dabei ganz genau. Jede Bewegung. Hatte der Ältere schon immer diese laszive Art an sich gehabt oder bildete er sich das in seiner blinden Liebe alles bloß ein? „Sam, hab ich irgendwas im Gesicht oder warum starrst du mich die ganze Zeit so an?“ „Äh.. nein, nein… Alles noch dran, hast du doch grad selber gesagt. Ähm… Willst du was essen oder trinken.“ Etwas verdutzt sah der Ältere seinen Bruder an und zuckte mit den Schultern. „Also ein Bier… Was ist los?“ Mitten in der Bewegung stoppte der Jüngere. „Was soll den los sein?“ Dean zog die Augenbraue hoch und musterte ihn gründlich. „Dad ist stinksauer oder?“ Innerlich atmete Sam auf. Sollte Dean nur sein ganzes Verhalten ihrem Vater in die Schuhe schieben. Er konnte ja schlecht sagen: Nein, ich hab nur herausgefunden, dass ich in dich verknallt bin. „Na ja er ist nicht sonderlich…“ In diesem Moment fiel Sam erst auf, dass er nicht mal wusste warum Dean sich nicht gemeldet hatte. Vor lauter - oh Gott, ist der toll – hatte er das Ganze total vergessen. „Wo warst du eigentlich?“ „Das würde mich auch interessieren.“ Die beiden Brüder zuckten zusammen und drehten sich zu ihrem Vater um der gerade im Raum erschienen war. „Also Dean… Wo warst du?“ fragte John scharf und schloss kraftvoll die Tür. „Ich höre.“ „Dad…“ Die Stimme des Älteren hatte einen leicht panischen Unterton den Sam noch nicht oft gehört hatte. Mit ausladenden Schritten kam John auf Dean zu und blieb knapp einen Schritt vor ihm stehen. Der Braunhaarige konnte sehen wie die Augen seines Vaters Dean fast erdolchten. „Erklär dich.“ Der Blonde senkte seinen Blick und leckte sich über die Lippen. „Ich hab den Poltergeist vernichtet, aber dabei… Na ja, im Haus war Sandy und sie hat beim Kampf was abbekommen und ihre Eltern haben mich dann angezeigt…“ Die Faust die das Gesicht des Älteren traf verursachte ein dumpfes Geräusch. Fassungslos beobachtete Sam wie sich sein Bruder die Wange hielt. „Dich kann man doch wirklich nichts alleine machen lassen. Saßt du etwa die letzten Tage im Knast?“ Leicht nickte der Blonde und John schüttelte nur den Kopf. „Warum hab ich dich nur alleine gehen lassen.“ „Aber Dad, es war doch keine Ab…“ versuchte sich der Ältere zu recht fertigen, doch John stieß ihn brutal gegen die Wand. „Was hast du gemacht um ohne Geld da raus zu kommen?“ Dean sah kurz in die Augen seines Vaters ehe er den Blick senkte. Ein resigniertes Schnauben des Familienoberhaupts folgte und er ließ von seinem Sohn ab. „Ihr beide bleibt hier, während ich auf der Jagd bin. Für die nächste Zeit gehen wir wieder gemeinsam jagen.“ Langsam ging John zu Tür und öffnete sie ehe er sich noch mal umdrehte. „Und Dean… Pass auf Sam auf.“ Dean nickte und antwortete mit einem trockenen „Yes, Sir.“ Danach schloss sich die Tür und die Brüder waren wieder allein. Sam hatte die ganze Situation fassungslos beobachtet. Das war alles viel zu schnell gegangen. John war schon lange nicht mehr so ausgerastet und wenn Sam ehrlich war wusste er auch nie was er in so einer Situation tun sollte. „Geht’s?“ fragte er leise und ging auf seinen Bruder zu der immer noch apathisch an der Wand stand. „Yeah… Mach dir keine Gedanken Sammy…“ antwortete dieser wenig überzeugend. Aus seinem Mundwinkel lief ein dünner Faden Blut, den Sam kurzer Hand wegwischte, auch wenn die Berührung einen warmen Schauer durch seinen Körper jagte. Jetzt war erst mal wichtig dass Dean sich wieder sammelte. Entschlossen zerrte er ihn zum Sofa und machte den Fernseher an. „Du entspannst dich jetzt erst mal. Soll ich dir was bringen?“ Fragend sah er Dean an der ihn kurz angrinste und ihn dann in seine Arme zog. „Du bist besser als jede Freundin. Bringst du mir ein Bier?“ Sam lag halb auf Dean und es fühlte sich verdammt gut an. Eigentlich viel zu Schade um aufzusehen, aber wenn der Herr ein Bier wollte. „Klar, wenn du mich los lässt.“ Langsam, fast widerwillig löste sich der Ältere von ihm. Hatte er sich das nur eingebildet? Egal, jetzt musste er erst mal dafür sorgen dass es Dean wieder gut ging. Der Ausraster ihres Vaters ging dem Älteren ziemlich nahe, das wusste Sam. Dean wollte immer alles richtig machen. Er ging in die Küche und holte ein Bier aus dem Kühlschrank. Den restlichen Abends verbrachten sie vor dem Fernseher. Keiner sprach über das was passiert war. Irgendwann schliefen sie zusammen auf der Couch ein. Drei Wochen später saßen die Brüder wieder alleine in einer Suite in einem Best Western Inn, doch diesmal in Sonora Texas. John hatte sie vor knapp drei Stunden hier abgesetzt und war nach einem kurzen Gespräch mit Dean wieder abgezogen. Anscheinend würde es diesmal etwas länger dauern. Sam hatte das Gespräch beobachtet und war froh als ihr Vater ohne weitere Zwischenfälle das Zimmer verließ. Seit der Rückkehr seines Bruders konnte er an nichts anderes mehr denken, als an ihn. Immer wenn sie alleine waren, musste er sich fast dazu zwingen, ihn nicht anzustarren und während der Autofahrten, sehnte er sich nach der Anwesenheit des Älteren, auch wenn er nur wenige Meter entfernt im Impala saß. „Sam?“ Deans Frage holte ihn in die Wirklichkeit zurück und er schrak leicht zusammen, als er aufsah und der andere direkt vor ihm stand. Er spürte den warmen Atem leicht gegen sein Gesicht schlagen und schluckte. Schon wieder kribbelte es in seinem Bauch und am liebsten hätte er einfach einen Arm um Dean geschlungen und einen Kuss auf seinen Lippen gepresst. „Hast du irgendwas?“ Sam seufzte gespielt genervt. „Warum fragst du mich das andauernd.“ „Sorry, aber du stehst immer rum und schaust in der Gegendrum, als würde deine Traumfrau hier rum laufen. Oder bin ich vielleicht dein Traumtyp… Sammylein?“ Dean zog fragend die Augenbraue hoch und grinste. Dem Jüngeren wurde ganz anders, dass meinte er doch jetzt nicht ernst. „Ach komm schon Sam, du musst nicht gleich alle Farbe verlieren.“ Dean wuschelte ihm durch die Haare und lachte. „Ich mach nur Spaß. Komm lass uns was essen gehen. Ich sterbe nämlich gleich vor Hunger.“ Am liebsten wäre der Braunhaarige im Boden versunken, doch da hatte Dean schon eine Hand um seine Schultern gelegt und ihn mit nach draußen gezogen. Der Essensaal war nichts Besonderes. Kreuz und quer standen runde Tische mit jeweils vier Stühlen im Raum, am anderen Ende eine Tafel mit kaltem Buffet. Links führte eine Tür zur hauseigenen Bar. Dean starrte sie sehnsüchtig an, doch das große Schild daneben „Eintritt erst ab 21 Jahren.“ zerstörte seine Hoffnungen. John hatte sämtliche Ausweise mitgenommen, eine weitere Bestrafung wegen der versauten Jagd. Zum Glück war nicht besonders viel los, sodass die Brüder ohne Probleme einen Tisch bekamen. Eine junge blonde Bedienung tänzelte auf sie zu und fragte nach den Getränkewünschen. Dean grinste sie keck an, bestellte sich ein Bier und Sam Cola. „Klar, bring ich dir gleich.“ antwortete die Blonde und Sam seufzte. Das ging ja schon wieder gut los. „Hübsches Gestell. Findest du nicht auch?“ Abwesend nickte der Jüngere. Ja ja, immer wieder irgendwelche dürren blöden Weiber. Denen hatte er einfach nichts entgegen zu setzen. Er war weder blond, noch dürr, geschweige denn eine Frau. Dean leckte sich kurz über die Lippen. „Sammy, du entschuldigst mich doch heute Abend, od…“ In diesem Moment legte sich ein Schatten über den Tisch und die Winchester sahen auf. Ein junger Mann stand vor ihnen, den Sam nach zwei kurzen Wimperschlägen wieder erkannte. Vince. „Du bist Dean, oder?“ fragte dieser kalt. Der Ältere nickte und sah fragend zu dem Blonden. „Yeah, kennen wir uns?“ Vince schüttelte den Kopf und gab einen entrüsteten Laut von sich. „Wir uns nicht… Aber ich kenne deinen Freund…“ Mit beiden Armen stützte sich der Blonde auf dem Tisch aber, ehe er weiter sprach. „Ich hab da einen kleinen Tipp für dich: Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich mir mal Gedanken darüber machen wie ich mit meinem Partner umgehe. Er ist keine Sache, die man sich holen kann, wenn man will und wegwerfen wenn was anderes“ – Er deutete auf die Bedienung – „ interessanter ist.“ Danach wand er sich kurz Sam zu. „Tut mir leid, Hübscher. Konnte ich mir nicht mit anhören.“ Vince stieß sich vom Tisch ab, schenkte Dean noch einen bösen Blick ehe er Richtung Bar verschwand. Sam schloss die Augen. Das war alles nur ein Albtraum. Er würde jetzt gleich in seinem Bett aufwachen und alles war wie vorher. Vince war nicht hier gewesen und er hatte auch nicht mit Dean gesprochen. „Sam, hast du mir irgendwas zu sagen?“ Deans Stimme klang irgendwie fremd und weit weg. Was sollte er darauf sagen. Sollte er alles erklären? Dann hörte er seinen Bruder tief einatmen. „Nach dem Essen, auf dem Zimmer, will ich alles wissen. Was mit dir los ist, warum der Kerl mich so anmacht und warum er mich als deinen “Freund“ bezeichnet.“ Die letzten Worte halten in Sams Kopf nach. Jetzt würde alles raus kommen und Dean würde wahrscheinlich nie mehr mit ihm reden. Das war der schlimmste Tag seines Lebens. Deans Teller war knall voll und er vertilgte eine Menge, während Sam da saß und in einem einfachen grünen Salat stocherte. Er kam sich vor wie bei seinem Henkersmahl. Gleich ging die Tür auf und er würde vor die schreiende, grölende Menge treten, die ihn mit ihren Rufen auf das Schafott begleiten würden. Irgendwie war diese Vorstellung berauschender als mit Dean in ein und dem selben Raum zu sein und ihm zu gestehen, was passiert war. In diesem Moment rutschte eben dieser seinen Stuhl zurück und stand auf. „Komm.“ wies er ihn an und der geknickte 15jährige folgte ihm. Die Tür fiel hinter Sam ins Schloss und er sah unsicher zu seinem Bruder der auf dem Sessel, gegen über der Couch platz genommen hatte. Der Blick des Älteren sagte alles. Langsam ging Sam auf das Sofa zu und setzte sich dann Dean gegenüber. „Ich höre.“ „Ich kenn den Typ nicht… Der muss mich verwechselt…“ Ruckartig stand der Blonde und nagelte Sam an der Rückenlehne fest. Seine Hände umfassten die Schultern seines Bruders und er sah ihm direkt in die Augen. „Sag mir jetzt die Wahrheit. Ich bin doch nicht blind. Mit dir stimmt schon die ganze Zeit was nicht. Vertraust du mir etwa nicht mehr?“ In den Augen des Älteren konnte Sam erkennen, wie schmerzhaft so eine Wahrheit für ihn währe. Also hatte er wohl keine andere Wahl. „Ich… er…“ setzte er an und Dean drückte ihn noch fester in den Sessel. „Was hat er getan, verdammt?“ „Mit mir geschlafen.“ Die Worte hatten kaum Sams Mund verlassen, als sich der Ältere auch schon von ihm gelöst hatte und zur Tür stürmte. Im ersten Moment wusste Sam gar nicht was los war, bis er realisierte, wie sich das für seinen Bruder hatte anhören müssen. „Dean, warte…“ Doch sein Rufen kam zu spät, der Blonde hatte bereits das Zimmer verlassen. Sam zog scharf die Luft ein ehe er aufsprang und hinterher rannte. Vereinzelte Schneeflocken fielen vom Himmel als Sam den Parkplatz betrat. Die Trucks standen einige Meter vom Hauptgebäude entfernt doch die frischen Fußspuren zweier Männerschuhe wiesen Sam den Weg. Er rannte los und erreichte den Truck von Vince gerade rechzeitig um zu sehen wie sein Bruder den Dunkelblonden gegen die Fahrertür presste. Seine Hand lag um den Hals des Truckers und schien diesem die Luft zum Atmen zu rauben„Was hast du mit Sam gemacht.“ Deans Stimme herrschte wuterfüllt durch die dunkle Nacht und jagte dem jüngeren Winchester einen Kälteschauer über den Rücken. „Dean, hör auf.“ Rief er und sah wie sich der Ältere verblüfft umdrehte. „Sammy… Geh sofort wieder rein. Der Typ wird dir nie wieder…“ Der Braunhaarige schüttelte mit dem Kopf. „Er hat mir nichts getan, Dean.“ Verwirrt ließ der Blonde den Mann vor ihm los, der hustend auf die Knie sank. „Aber du hast doch gesagt er hat…“ Sam sah betreten zu Boden und schluckte. „Ich habe nicht gesagt, dass es nicht freiwillig war.“ Auf diese Aussage herrsche Stille, die nur durch das leise knirschen von Schnee unterbrochen wurde. Sanft legten sich zwei Hände auf seine Schultern. „Er hat dir also nichts getan, Sam?“ Deans Stimme hörte sich zu Sams Überraschung nur besorgt an. Keine Spur von Eckel oder gar Abscheu. Langsam hob er den Kopf und sah in Deans grüne Augen. In seinem Hals entstand ein Klos und er konnte einfach nicht mehr anders er umarmte seinen Bruder ruckartig und vergrub sein Gesicht an dessen Schulter. Dean streichelte ihm kurz durch das Haar. „Warte kurz. Ich muss mich bei …“ „Vince“ Half Sam ihm auf die Sprunge. „Genau, Vince entschuldigen.“ Der Blonde lehnte an seinem Truck und betrachtete den Winchester abschätzig. „Muss ich mich auf einen erneuten Angriff vorbereiten?“ Der Grünäugige schüttelte den Kopf. „Mann, es tut mir leid. Ich hatte gedacht du hättest meinem Kleinen was getan.“ Anerkennend nickte Vince ihm zu. „Dann muss ich mir ja keine Gedanken machen, dass er in schlechten Händen ist. Wenn du ihn wegen der Sache jetzt angegangen währst hättest du was erleben können.“ Dean zog eine Augenbraue hoch und Sam konnte sich ein kurzes Auflachen nicht verkneifen. Als ob Vince eine Chance gehabt hätte. „Komm Sam, lass uns rein gehen.“ Meinte Dean dann laut zu ihm, wand sich von dem Truck ab und bugsierte ihn zurück zum Motel. „Ich glaube wir haben das ein oder andere zu besprechen, nicht wahr kleiner Bruder.“ Dicht gefolgt von Dean betrat Sam das Zimmer und hörte kurz darauf das leise Klicken des Türschlosses. Dann ein leises Seufzen seines Bruders. „Sam, was hat das alles zu bedeuten?“ Die Frage klang nicht aggressiv oder gereizt, eher hilflos. Der Jüngere ging bis zum Sofa und stütze sich auf die Lehne. „Ich…“ Wie sollte er es nur sagen. Seine Hände krallten sich in den Bezug und er schloss die Augen. „Ich…“ setzte er erneut an und stockte dann abrupt als Deans Hände sich auf seine Schultern legten. Die Geste vermittelte ihm eine Wärme und Geborgenheit, die er schon seit Wochen vermisst hatte. Ohne darüber nach zu denken lehnte er sich zurück, entließ die Couch aus seinem Griff und ließ die Arme einfach Hängen. „Ich hab mich in dich verliebt.“ Die Worte schienen in den Weiten des Raums zu verhallen und Sam erwartete schon fast, dass der Ältere ihn von sich weg stoßen würde, doch stattdessen verstärkte dieser seinen Griff. „Sam, das hat nichts mit Liebe zu tun. Ich… ich war immer bei dir und… Wahrscheinlich verarbeitest du so, dass wir sonst niemanden haben dem wir vertrauen können. Du steckst mitten in der Pubertät. Da macht man so was auf die ein oder andere Art und Weiße immer durch, okay.“ Sam schluckte. Immer noch fühlte er die Finger seines Bruders mit einem bestimmten Druck auf seinem Schlüsselbein ruhen. Er bildete sich das nicht ein und er hatte auch keinen Bruderkomplex… Oder? „Hast du verstanden, Sam?“ Die Frage von Dean kämpfte sich nur gedämpft an sein Ohr. Ja, verstanden schon, aber glauben? Glauben konnte er es nicht. „Und was ist, wenn… wenn es daran nicht liegt?“ flüsterte er dann mit erstickter Stimme. Ohne sein Zutun drehte der Blonde ihn zu sich um und grinste ihn an. „Dann finden wir schon eine Lösung. Wir sind Winchesters.“ Ein paar Tage später kam John Winchester wieder zurück. Sein Ton war autoritär und ließ keinerlei Widerworte zu, als er sie aufforderte ihre Sachen zu packen. Sie zogen wieder um. Sam war nicht traurig darüber. Die Schule war diesmal eh nicht so sein Ding gewesen, vielleicht würde es diesmal besser werden. Dean hatte zwei Seesacke geschultert und lief ihm voraus. Sams Augenmerk lag auf dem strammen Hintern des anderen und als ob dieser seinen Blick gespürt hatte, wand er sich um und zog eine Augenbraue hoch. „Samantha, lass den Scheiß.“ Flüsterte er dann und der Braunhaarige wand geknickt den Kopf ab. Natürlich hatte der Älter recht, aber wenn er auch so verboten gut aussah… Sie packten den Impala fertig und Sam stieg hinten ein, während Dean neben ihrem Vater platz nahm. Die Fahrt würde einige Stunden dauern. John hatte nicht gesagt wohin die Reise führte und den jüngsten Winchester interessierte es auch gar nicht. Er machte es sich auf der Rückbank bequem und beobachtete Dean aus dem Augenwinkel. Die Augenfarbe war wirklich besonders, soweit er das beurteilen konnte und das markante Kinn gepaart mit den schmalen aber sinnlichen Lippen… Mit einem leisen Seufzen schloss Sam die Augen. Wenn er ihn schon nicht im realen Leben haben konnte, dann wenigstens in seinen Träumen. Als Sam die Augen wieder öffnete lag er, nur in Shorts, auf einem Doppelbett in einem Motelzimmer. Wo auch sonst? Er sah sich kurz um und erblickte seine und Deans Tasche vor der Tür liegen. Im Zimmer gab es kein weiteres Bett, nur einen kleinen Tisch mit zwei Stühlen und einem kleinen Radio. Links von ihm führte eine Tür in das angrenzende Bad, in dem wohl die Dusche rauschte. Anscheinend hatte Dean auch endlich eingesehen, dass waschen mal wieder eine Notwendigkeit war. Ihr Vater war nirgends zu sehen, hatte sich wohl ein Zimmer nebenan genommen. Na ja, konnte der in Ruhe seinen Fall bearbeiten und sie konnten mal schlafen. In dem Moment verklang das Rauschen der Dusche und Sam schluckte. Dean würde jetzt gleich da raus kommen. Nackt, erhitzt und vor Nässe tropfend. Er konnte nicht verhindern, dass sich bei diesem Gedanken ein Druck in seinem Unterleib aufbaute. Gott bloß nicht jetzt. Mit einem Ruck zog er die Decke über seinen Kopf und zählte bis zehn, dann knarrte die Tür des Bads und er konnte nicht anders. Der braune Wuschelkopf reckte sich aus dem Deckenberg und fasste einen Entschluss. Das halblange Haar von Dean, er war schon länger nicht mehr beim Frisör, hing ihm nass und strähnig ins Gesicht. Von den Haarspitzen tropfte Wasser auf die muskulöse Brust des Blonden, während er nur mit einem Handtuch um die Hüften im Türrahmen des Badezimmers stand und erstaunt Sam ansah, der sich vor ihm aufgebaut hatte. „Is was?“ Etwas verwirrt schloss Dean die Tür hinter sich und Sam nutzte einfach die Chance. Er musste sich nicht strecken, sein Bruder und er waren trotz der vier Jahre Altersunterschied gleich groß. Seine Lippen fanden wie von selbst die des Älteren und verschlossen sie. Wie von selbst schloss er die Augen und hatte auch nicht vor sie wieder zu öffnen. Keine Reaktion. Dean schien wie erstarrt ihm gegenüber zu stehen. Das war ja echt eine tolle Idee, schallt sich der Braunhaarige selbst und wollte sich wieder von seinem Bruder lösen als sich die Lippen des anderen plötzlich anfingen zu bewegen. Eine Hand legte sich in seinen Nacken und zog näher an den Blonden heran. Der Kuss war intensiv und seine Lippen kribbelten, brannten fast vor Verlangen, als die warme Zunge seines Gegenübers über seine Unterlippe leckte. Dean wurde aktiv. Ein ungekanntes Glücksgefühl breitete sich in seinem Innersten aus und er öffnete ohne Widerstand seinen Mund, ließ zu, dass die fremde Zunge, die schon so viele Mädchen verwöhnt hatte, seinen räuberte. Alles in Sam schrie nach Dean. Er vergrub seine Hand in den weichen Haaren und plötzlich spürte er die Bettkante hinter sich. Jetzt war es auch egal. Sam legte seine andere Hand um Deans Hüfte und ließ sich nach hinten fallen. Der Ältere lag auf ihm. Nackt. Durch seine Boxershort konnte er den Schwanz seines Bruders fühlen, der sich leicht gegen seinen Oberschenkel drückte. Das schien wohl jemanden zu gefallen. In dem Moment löste der Ältere den Kuss. „Sam…“ Dem Jüngeren wurde plötzlich eiskalt. Er würde jetzt einen Rückzieher machen. Wie hatte er auch denken können, dass sie hier zusammen. Verlegen wand er den Kopf ab und hörte dann ein leises lachen. Er wand den Kopf und starrte Dean böse an, was zum Geier war daran lustig. Ein sanftes Lächeln lag auf den Zügen des Älteren, der jetzt auf seinen Knien sitzend, zu ihm herab sah. „Ich hol bloß kurz was und du rührst dich nicht vom Fleck. “ Dean stand auf und verließ mit einem Schritt die Matratze. Dabei nuschelte er irgendwas vor sich hin, dass Sam kaum verstand. Nur “verrückt sein“ verstand er ganz genau und musste dann auch grinsen. Was auch immer das hier bringen würde, verrückter als der Rest ihres Lebens konnte es eh nicht sein. Dean ging zum Fenster, zog die Vorhänge zu und überprüfte die Tür, ehe er zu seiner Tasche ging und eine kleine Flasche hervor zog. Im ersten Moment erkannt Sam nicht was das sein sollte, doch als sein Bruder näher kam zog er die Augenbrauen hoch. „Massageöl?“ Dean nickte nur und sah ihm dann in die Augen. „Egal was ich tue, Sammy… Ich pass immer auf, dass dir nichts passiert.“ Mit diesen Worten legte er das Fläschchen auf das Lacken und hackte dann seine Finger in den Stoff von Sams Unterwäsche. „Gleiches Recht, für alle.“ Mit diesen Worten löste sich die letzte Barriere zwischen den Brüdern auf. Ihm war so warm. Das Massage-Öl hatte seine Muskeln gelockert, am Rücken und auch an anderen Stellen. Sam saß auf Dean und konnte ihn tief in sich fühlen. In einem stetigen Rhythmus bewegte sich der Jüngere auf und ab, während Hände seine hart aufgerichtete Erektion verwöhnten. Dean lag halb aufgerichtet, gegen das Kopfende des Bettes gelehnt und ließ seine kundigen Finger über den Körper des Jüngeren spielen. Sam konnte nicht mehr denken, doch als sich Dean in ihn geschoben hatte, war ihm klar geworden, dass es für den Älteren nicht das erste Mal sein konnte. Viel zu genau wusste er was er tun musste um ihn in den Wahnsinn zu treiben. Ein leises Keuchen kam über die Lippen des Braunhaarigen. Sein Schwanz schmerzte, immer mehr Druck baute sich in ihm auf. Wie lang konnte er das noch aushalten? Dean beobachtete ihn aus seinen grünen Augen und griff dann plötzlich an seine Seiten und hielt ihn fest. Verwundert zog Sam die Stirn kraus, doch ehe er eine Frage formulieren konnte, hob sich Deans Becken in nie gekannter Schnelle an. Lust! Kribbeln. Die Wogen überschütteten den Jüngeren mit nie gekannten Gefühlen. Sein Stöhnen wurde unkontrolliert. Laut. Sein Körper zitterte leicht. Was machte Dean nur mit ihm. Eine Hand löste sich wieder von seiner Seite und begann seinen Penis zu pumpen und dann verschlossen die Lippen des Älteren die seinen und dämpften die lauter werdenden Schreie. In dem Moment löste sich die fundamentale Spannung in Sams Körper. Er krallte sich in Deans Rücken, drückte sich ihm entgegen und kam, doch das hinderte den Älteren nicht daran weiter in ihn zu stoßen. Fast willenlos kam er ihm weiter entgegen und das spürte er wie er sich in ihm entlud. Kraftlos ließ sich Sam gegen seinen Bruder sinken der einen Arm um ihn legte. Irgendwo sagte dem Jüngeren eine kleine Stimme, dass überall auf der Brust von Dean sein Sperma kleben müsste und aus ihm langsam das seines Bruders sickern würde wenn sie nicht duschen gingen. Doch er war zu fertig. Er konnte sich nicht mehr bewegen. Dean und er hatten miteinander geschlafen und es war schön. Zwar wusste er immer noch nicht woran er jetzt war, doch solang er hier bei ihm sein durfte war alles okay. „Kein Wort zu Dad.“ Das waren die letzten Worte von Dean, die Sam hörte bevor er einschlief. Am nächsten Morgen wachte Sam in den Armen seines Bruders auf. Es fühlte sich wunderbar an. Er versuchte sich so wenig wie möglich zu bewegen, doch kurz nachdem er die Augen geöffnet hatte wurde auch der andere langsam wach. „Morgen.“ Nuschelte Sam etwas verlegen und wagte es nicht seinen Blick zu heben. „mmhh…“ grummelte der Ältere, beugte sich zu Sam hinüber und gab ihm einen Kuss. Leicht verdattert ließ dieser das geschehen. Was sollte das bedeuten? „Dean…“ setzte er an, doch der andere hob die Hand. „Kein Wort und jetzt komm duschen.“ Der Ältere schälte sich aus den Lacken und tatsächlich konnte man noch die ein oder andere Spur ihres gestrigen Abenteuers erahnen. Sam schüttelte nur ungläubig den Kopf. Nie hatte er gedacht, dass er mit ihm schlafen würde und das hier… Wie auch immer man das definieren konnte, war auch jenseits seiner kühnsten Träume. Man könnte das schon fast als den Anfang einer Liaison betiteln. Ein schelmisches Grinsen stahl sich auf sein Gesicht und er folgte seinem Bruder ins Bad. Hoffe ihr hattet Spaß würd mich über Kommis freuen. cole Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)