Ewige Liebe? von funnymarie ================================================================================ Kapitel 2: ----------- hi, frohe ostern und tut mir leid, dass es solange gedauert hat^^ vielen dank für den kommentar und hoffe, dir gefällt dieses kapi eine erdegeborene Göttin.“ Man sah deutlich, dass Hitomi verwirrt war. „Und wie soll das möglich sein?“ Die junge Frau war äußerst verwundert. Varie hatte mir dieser Reaktion gerechnet, allerdings musste sich die Erscheinung ein Schmunzeln verkneifen. Sie hatte das Mädchen vom Mond der Illusionen beobachtet und bemerkt, wie vorlaut aber auch direkt die Fünfzehnjährige sein konnte. „Bei deiner Zeugung sind sowohl die Seele des Planeten Gaia, als auch die von der Erde, die wie deine Heimat bei euch genannt wird, in die Körper deiner Eltern gefahren. Das bedeutet, du besitzt eine göttliche Präsenz und kannst auf beiden Himmelskörpern leben.“ Hitomi war sehr erstaunt. „Konnte ich deswegen damals durch diesen seltsamen Lichtstrahl nach Gaia gelangen?“ Vans Mutter lächelte anerkennend. „Ja, du hast richtig kombiniert. Aber es ist schon einmal jemanden aus dieser Linie von Menschen gelungen, auf diesen Planeten zu kommen. Aufgrund dessen wurdest du auch in genau diese Familie hineingeboren“ Wissend schaute die Braunhaarige ihr Gegenüber an. Die Rede war von ihrer Großmutter, der die Seherin wie aus dem Gesicht geschnitten war, bis auf die Augen. Das hatte ihre Eltern sowie auch alle anderen aus ihrer Verwandtschaft sehr verwundert, denn niemand von ihnen hatte solche smaragdgrünen Iriden. Sie hatten vermutet, dass es in all der Zeit, ein rezessives Merkmal war, welches sich nun bei ihrer Tochter zum ersten Mal zeigte. Aber in Wirklichkeit bewies dies ihre göttliche Abstammung. „Aber auch, weil es in dieser Sippe schon immer außergewöhnliche Frauen gab mit ganz besonderen Gaben, wie du sie jetzt besitzt.“, erklärte Varie weiter. „Wer sind wirklichen Eltern nun genau!“ Ihre Stimme klang neugierig, aber man hörte auch ein Zittern heraus. Hitomi war sich nicht sicher, ob sie die ganze Wahrheit wissen wollte, ob sie bereit dafür war. Plötzlich spürte sie eine sanfte Berührung auf ihrer Wange und sie schaute in genau dieselben nussbraunen Augen, die auch ihr Seelengefährte besaß, in denen sie immer wieder aufs Neue versinken könnte. „Du brauchst dich nicht zu fürchten.“ Die ehemalige Königin von Fanelia sprach sanft und zärtlich, wie sie es auch stets bei ihren eigenen Kindern gemacht hatte, als sie noch klein waren und ihres Trostes bedurften. Die Angesprochene nickte und Varie fuhr fort. „Um zu verstehen, wer deinen Eltern sind, muss ich zuerst weiter ausholen.“ Sie blickte das junge Mädchen um ihre Zustimmung bittend an und erhielt diese sofort durch ein Nicken. Daraufhin schmunzelte sie, konnte sie doch quälende Ungeduld bei ihr im Gesicht ablesen und gleichzeitig einen Wissensdurst über ihre eigene Herkunft erkennen. „Jeder Planet im Universum besitzt eine Seele, einen Geist, wie immer du es auch nennen willst“ bei dieser neuen Erkenntnis entgleisten kurzzeitig Hitomis Züge ungläubig, aber ehe sie nachhaken konnte, sprach die Erscheinung weiter, „Diese sind auf gewisse Weise unsterblich und besitzen eine Art göttliche Präsenz. Jedenfalls haben auch diese Wesen Gefühle und sind den Menschen nicht unähnlich, im Gegenteil, jede intelligenteLebensform, die bisher existiert hat, wurde nach ihrem Vorbild geschaffen. Bevor du mich fragst“ setzte die Verfluchte vom Gott des Drachenvolkes an, da sie das Vorhaben der Jüngeren durchschaute, sie nun zu unterbrechen, „Ich weiß selbst nicht, wer sie erschaffen hat oder gar das Leben selbst. Das wird wohl für immer ein Geheimnis bleiben, ein auf ewig ungelöstes Rätsel, das Größte von allen.“ Kurze Zeit herrschte nachdenkliche Stille zwischen den verschiedene Frauen, eine noch lebendig und in der Blüte ihrer Jugend, die andere hingegen Tod und schon von den meisten vergessen, aber dann erzählte Varie weiter. „Durch die Atlanter wurde Gaia und somit auch eine neue Seele für diesen Trabanten geboren. Sie war jung und unschuldig, wie es alle Kinder sind und immer sein werden. Sie sorgte sich um die Wesen, welche auf ihr lebten, denn ständig tobten Kriege, welche Leid und Schmerz nach sich zogen. Sie fragte andere ihrer Art um Hilfe und lernte dann den männlichen Geist von der Erde kennen.“ Vans Mutter hielt inne und beobachtete das Mädchen vom Mond der Illusionen, doch Hitomi bekam von dieser Musterung nichts mit. Wiedermal sah sich durch ihre Gabe die Geschehnisse leibhaftig vor ihren Augen. Planetengeister hatten die Möglichkeit ebenfalls auf einer speziellen Sphäre des Seins miteinander zu kommunizieren. So hatte Gaia auch den Kontakt zu ihren Artgenossen gesucht, um sie um Hilfe für die auf ihr lebenden Bewohner zu bieten oder zumindest für ein paar Ratschläge. Dann sah sie ihn und es traf sie wie ein Blitz. Man konnte sich die Seelen der Trabanten nicht als Menschen mit normalen Körpern vorstellen. Sie waren höhere Wesen und dennoch unterlagen auch sie manchmal ihren Gefühlen. So wie es nun bei Gaia der Fall war. Empfindungen, wie sie sie nicht kannte, durchströmten sie und füllten ihr ganzes Denken aus. Nichts anders erging es ihm, dem blauen Planeten, wie er von seinen Bewohnern liebevoll genannt wurde. Es war Liebe auf den ersten Blick, aber verboten aufgrund ihrer Macht. Ein uraltes Gesetz untersagte es ihnen, ihren Gefühlen füreinander nachzugehen. Zu kraftvoll waren sie. Ihr Wesen war nicht für solche Empfindungen geschaffen und schon gar nicht dafür, diese auch auszuleben. Aber Liebe war nicht logisch und hielt sich weder an Grenzen, noch an Gesetze. Der Blick der Braunhaarigen klärte sich wieder auf. Sie spürte, dass sie mit ihrem Kopf auf dem Schoss von Varie lag. Diese schaute mit einem besorgten Gesichtsausdruck auf die soeben Erwachte hinab. Aber dann zierte ein erleichtertes Lächeln ihre Konturen. „Du hast sie gesehen, nicht wahr?“ „Ja und nein, denn ich könnte sie dir nicht beschreiben. Solche Wesen, wie sie es sind, entziehen sich jeder Vorstellungskraft. Auf jeden Fall jeder menschlichen.“, schränkte Hitomi ihre Antwort ein .Die letzten Bilder aus ihrem Traum spuckten noch immer durch ihre Gedanken, bis ihr aufging, dass sie eine Vision in einer Vision gehabt hatte. Über diese unorthodoxe Situation musste sie kichern. Verdutzt wurde sie dafür von der weiblichen Erscheinung angeguckt. Zweifelnd, über den Gemütszustand der Seherin, wurde sie von der Älteren angestarrt. Doch dies brachte Hitomi nur noch mehr zum Lachen. Nach einer Weile beruhigte sie sich wieder, aber ein gewisser Schalk saß immer noch in ihren Augen. „Erzählst du bitte weiter!“, fragte die Braunhaarige schließlich. Für diese Worte erntete sie von Varie einen gereizten Blick, wenn die Fünfzehnjährige diesen richtig deutete. Aufrichtig fügte sie hinzu: „Es tut mir Leid, dass ich dich in deiner Erzählung unterbrochen habe. Es ist nicht absichtlich geschehen.“ Wahrheitsgemäß und ehrlich richtete sich die melodische Stimme an die Schwarzhaarige. Nachsichtig seufzte diese schwer und versuchte sich ein Lächeln zu verkneifen. Hitomi strahlte sie wie ein kleines Kind an, welches darum bat, dass sie dem Mädchen ihre Gutenachtgeschichte noch zu Ende vorlesen sollte. „Nun Gaia verliebte sich in deinen Vater, was vorher noch nie geschehen war. Niemals zuvor hatten solche Wesenheiten so tiefe Gefühle füreinander gespürt und dies setzte eine Kettenreaktion in Gang. Denn sie konnten sich aufgrund ihrer Andersartigkeit nicht berühren oder zumindest so, wie sie es gerne wollten. Zudem lastete deiner Mutter immer noch das Problem ihren Bewohnern auf ihr. Auch deinem Vater erging es ähnlich, jedoch hatte er in dieser Hinsicht eine vollkommene andere Einstellung, als Gaia. Zulange schon hatte er miterlebt, wie die Menschen und andere dieser ähnlichen Rasse, wie sie ihn ausbeuteten. Qualvoll gruben sie nach Schätzen in der Erde, ihre unermessliche Gier nach Gold und Silber trieb sie immer weiter an und dies bereitete ihm ungeheure Schmerzen, die wir uns nicht einmal ansatzweise vorstellen können. Aber nicht nur das, er war mittlerweile zu der festen Überzeugung gelangt, dass die Erdenbewohner nur zur selbstsüchtigen Handlungen fähig waren. Er verkannte die, welche eine Ausnahme bildeten und sah nur das Schlechte in dem auf ihm lebenden Völkern. Aber deine Mutter konnte ihm durch ihre Liebe und ihre Unschuld vom Gegenteil überzeugen. Wie das geschah, ist jetzt nicht von Belang.“ Doch für die junge Frau vom Mond der Illusionen war es wichtig. Sie wollte alles über ihre wirklichen Eltern erfahren. Jedoch wollte sie nicht respektlos erscheinen und daher unterbrach sie die ehemalige Königin von Fanelia an dieser Stelle nicht. „Jedenfalls wuchs und gedieh ihre Beziehung, aber stets hielten sie ihre Liebe vor den Anderen ihrer Art geheim. Auch suchten sie nach einer Lösung, um sich so nah sein zu können, damit sie auch durch Gesten und Berührungen ihren Gefühlen Ausdruck verleihen konnten. Dann durch Zufall entdecken sie eine Möglichkeit. Ab und an, mischten sich die Seelen der Planeten in das Schicksal ihrer Bewohner ein. Dies taten sie dadurch, dass sie einen Teil ihrer Selbst,die ganze Macht ein solchen Seele war sehr groß, in eine sterbliche Hülle transferierten. So konnten sie unter den Sterblichen wandeln und sie beeinflussen. Dennoch wurde diese Technik nur sehr selten genutzt, da sie ein großes Risiko barg. Starb die Hülle und der Teil von ihnen, welcher noch in ihr verweilte, entschwand dieser ebenfalls ins Jenseits. Dies hatte zur Folge,dass die Seele des Betreffenden nun instabil war und er oder sie einen großen Machtverlust erlitten, welches den Planeten selbst zerstören kann, wenn der Geist zu schwach ist, um ohne diesen verstorbenen Teil weiter zu existieren.“ Varie hielt kurz inne, um neue Kraft zu schöpfen, da es sehr anstrengend für sie war, diese Ereignisse in Worte zu kleiden, die der Seherin begreiflich machen sollten, wie und was ihre Eltern wirklich waren. „Aber ihnen war diese Gefahr recht, konnten sie doch so sich endlich nah sein. Auf diese Weise trafen sie sich mal auf dem blauen Trabanten oder auf dem Planeten, welcher von den Träumen der Atlanter erschaffen wurde. Jahrtausende vergingen auf diese Weise, aber die Probleme, weswegen Gais ja eigentlich diese Sphäre aufgesucht hatte und dabei deinem Vater begegnet war, für diese fanden sich keine Lösungen. Im Gegenteil, die Situation verschärfte sich dramatisch. Mehr und mehr gewannen Hass und Gier die Oberhand in den Herzen der Völker, welche auf die Planeten wohnten und bald erkannten deine Eltern die Ursache für den fortschreitenden Verfall dieser Lebewesen. Je intensiver das Band der Empfindungen zwischen ihnen wurde, welche sie für einander hegten, desto stärker verkamen ihre Bewohner. Als sie dies erkannten, war ihr Schrecken und der Schmerz darüber enorm unermesslich. Zum Wohle ihrer Planeten beendeten sie ihre Liebe, dennoch wollten sie sich noch einziges Mal wiedersehen.“ Hitomi war erstaunt, aber auch erschrocken davon, von was für Wesen sie abstammte. Sie fühlte mit ihren Eltern und empfand Mitleid darüber, dass für sie das Schönste, weswegen sie sogar Gesetzte gebrochen hatte, für andere Leid bedeutete. Es musste ihnen schrecklich ergangen sein, als sie dies herausgefunden hatten. Mehr noch, für die Beiden muss eine Welt zusammen gebrochen sein. Aber die junge Frau, bekam keine weitere Gelegenheit sich darüber Gedanken zu machen, denn die Schwarzhaarige fuhr fort mit dem Erzählen. Ihre Stimme war immer noch klar und weich, aber man hörte ihre Traurigkeit heraus. Auch an ihr ging das Gesagte nicht spurlos vorüber. Sie hegte ähnliche Einfälle in ihrem Geist, wie die Braunhaarige. „Dazu wählten sie eine besondere Familie aus. Deine Familie.“ Bei diesen Worten lächelte die ehemalige Königin Fanelias die Fünfzehnjährige zärtlich an und Hitomi erwiderte es ebenso warm. „Ich nannte dir bereits die Gründe, warum diese Familie ausgewählt wurde, um ihnen als sterbliche Hüllen zu dienen. Diese Sippe besaß große Macht, denn nicht alle Menschen waren in der Lage, einen Teil von ihrer Seele zu beherbergen. Diese Eigenschaft besaßen nur wenige und da es außerdem schon einmal einer Frau aus dieser Familie gelungen war, nach Gaia zu gelangen, waren sie zuversichtlich, dass auch dieses letzte Treffen stattfinden würde. Jedoch geschah etwas, womit beide nicht gerechnet hatten. Bei ihrer körperlichen Vereinigung, die trotz all der Zeit zu ersten Mal erfolgte, entstand Leben, welches ebenfalls eine göttliche Präsenz besaß.“ Nun hüllte sich Varie in Schweigen und beobachtete die junge Frau vor ihr genau. Sie war fast an das Ende ihrer Geschichte angelangt. Im Gesicht des Mädchens konnte man lesen wie in einem offenen Buch. Fazitnation zeichnete sich in ihrem ab genauso wie Erstaunen, aber auch Trauer über die Ungerechtigkeit der Situation,in der sich ihre Erzeuger befunden hatten. Eine einzelne Träne entwich ihren smaragdgrünen Augen und bahnte sich ein Weg über ihre Wangen hinab zu ihrem Kinn, nur um dann wie eine schimmernde Perle ins weiche grüne Gras zu entschwinden. Doch Hitomi war nicht entgangen, dass noch ein Teil der Geschichte fehlte und so richteten sich ihre Iriden wieder auf die Ältere, welche still an ihrer Seite verharrt hatte. „Nie hatten sie damit gerechnet, ein Kind könnte mit ihren Eigenschaften und ihrer Macht aus dieser Verbindung entstehen. Aber es war wohl Schicksal, dass dies geschah, denn es hatte ja ebenso noch nie eine Liebschaft zwischen zwei Planetenseelen gegeben. Doch mit deiner Zeugung“, dabei schaute die Schwarzhaarige nun wieder direkt in diese unglaublich charismatischen Augen ihres Schützlings, denn sie hatte diese nicht nur beobachtet, sondern sie gelegentlich auch zum Positiven beeinflusst, „blieb sehr zum Erschrecken deiner Eltern, der Teil von der Seele deiner Mutter, welcher in die sterbliche Hülle gefahren war, auch in diesem Körper gefangen. Sie konnte ihn nicht mehr verlassen. Ratlosigkeit und Panik drohte sie zuerst zu überwältigen, war sie doch schutzlos allen Einflüssen ausgeliefert in dieser Gestalt. Aber dann bemerkte sie, den Grund, wieso sie nicht in der Lage war, wieder vollständig mit dem Rest ihrer Seele zu verschmelzen.“ Wieder sah Hitomi diese Szene sich genau vor ihren Augen abspielen. Noch immer lagen sich zwei Menschen im Arm und eine Bettdecke hüllte die empfindlichen Körper schützend und wärmend ein. Sie waren glücklich und doch wussten beide, dass dieser Moment schon bald nur noch eine süße Erinnerung sein würde. Niemals wieder dürften sie sich sehen, wenn sie nicht für den Niedergang ihrer Völker verantwortlich sein wollten und dennoch mochten sie sich nicht voneinander verabschieden. Am liebsten wollten Beide die Zeit anhalten, um auf ewig beieinander sein zu können, doch nicht einmal sie hatten die Macht über dieses Element. Seufzend erhob sich schließlich der Mann als erstes und blickte auf die Gefährtin seines Herzens hinab. Tränen sammelten sich bereits in den menschlichen Iriden. Noch eine weitere Eigenschaft, die den Planetenseelen nicht vergönnt war. Auch er hegte den gleichen Schmerz wie sie, aber sie konnten es nun einmal nicht ändern. Ihre Trennung ließ sich nicht mehr länger Aufschieben. Er wollte es ihr nicht unnötig schwer machen und verschwand aus dem Körper, nachdem sie noch ein letzten Kuss austauschten. Auch sie wollte nun diese Hülle verlassen, bemerkte jedoch mit immer größer werdender Panik, dass dies nicht möglich war. Während die Hülle ihres Liebsten schon langsam wieder zu sich kam, da das Bewusstsein desjenigen solange in einen tiefen Schlaf versetzt wurde und sich nicht mehr an die vorangegangenden Stunden erinnern konnte, gelang es ihr einfach nicht die ihre zu verlassen. Verzweifelt versuchte sie es wieder und wieder nur um festzustellen, dass dies unmöglich war. Sogleich rief sie ihn durch die Bande, welche ihre Gefühle geschaffen hatten. Besorgt eilte er wieder an die Seite Gaias und nahm erneut von dem Körper des Mannes Besitz. „Was ist Liebste, ich vernahm den Hilferuf nach mir.“, fragend und besorgt blickte er sie an. „Ich kann nicht aus diesem Körper entschwinden. Es gelingt mir nicht, diese Hülle abzulegen.“ Ihre erhöhte Stimmlage zeigte deutlich, wie nah sie daran war, erneut zu weinen. Sie hatte Angst und verstand diese ganze Situation nicht. Um Gaia zu beruhigen, nahm er sie in seine Arme. Was er aber dann spürte, ließ ihn zur Salzsäule erstarren. Das konnte nicht möglich sein. Das ging einfach nicht., schoss es ihm durch seinen Kopf. Als er mit seinen Händen ihren Körper berührt hatte, waren sie sofort zurück geschreckt, als hätte er sich an ihr verbrannt. Verletzt von dieser Reaktion seinerseits wich auch sie weitere Schritte zurück. Sie verstand seine Handlung von eben nicht. Der Planetengeist der Erde aber bekam diese Bewegungen gar nicht mit. Zu verstört war von dem, was er gerade wahrgenommen hatte. Dann blickte er sie an und bemerkte erst jetzt den großen Abstand, der zwischen ihnen herrschte. Verwirrt versuchte er die Antwort aus ihren Gesicht abzulesen, aber Gaia hatte den Kopf gesengt und ihre Augen waren fest auf den Boden vor ihr gerichtet, als ob es dort etwas gab, was diese Aufmerksamkeit rechtfertigte. „Was hast du?“ Sie reagierte nicht und schwieg, einzig das Beben des zarten fraulichen Körpers ließ darauf schließen, dass sie diese Worte vernommen hatte. Langsam trat er wieder auf sie zu, um den Zwischenraum zu minimieren. Doch ging es zwei Schritte auf sie zu, so wich sie diese beiden zurück, bis sie an der angrenzenden Wand des Zimmers angelangt war. Schnell hatte er die restlichen Meter überwunden und hielt sie nun sanft aber bestimmt an Ort und Stelle, damit sich dieses Katz und Mausspiel nicht wiederholte. Nun hob er zärtlich ihren Gesicht an und sah wie erneut Perlen aus Wasser ihre Wangen benetzten. Er war verwirrt. „Warum weinst du jetzt? Ich bin doch hier, Liebste.“ Bei dem letzten Teil des Satzes hatte sie sich ruckartig aus seinen Armen befreit und starrte ihn dann verletzt an. Noch mehr Tränen entwichen ihren Iriden. Und endlich verstand er den Grund, wieso sie sich eben so seltsam, seiner Meinung nach, verhalten hatte. Seine plötzliches Zurückzogen, ohne den Anlass zu nennen, hatte sie verletzt. Denn sonst konnte er ihr gar nicht nah genug sein und genoss die Berührungen mit den daraus resultierenden Emphindungen. Wieder überwand blitzschnell den Abstand zwichen ihnen, um sie erneut an sich zu ziehen. Sie versuchte sich dessen zu wehren, aber dieser männliche Körper war dem ihren haushoch überlegen an Kraft, wie auch an schierer Masse und Größe. Folgenden Worte ließen sie allerdings schnell inne halten. „Ich war einfach nur so überwäligt und erschreckt, Liebste. Neues Leben ist in dir entstanden und zwingt dich dazu, hier in dieser Hülle zu verweilen. Denn ansonsten würde es wieder zu Grunde zu gehen, noch ehe es die Chance hatte, zu wachsen und zu gedeihen. Sie ist uns so ähnlich, dass diese Sterbliche durch ihre schiere Macht in wenigen Sekunden sterben würde, ohne deine seeliche Präsenz in diesem Körper. Deswegen bist du, bis zum Ende dieser Schwangerschaft an ihn gebunden.“ Langsam sickerte seine Erklärung zu ihr durch. Aber glauben konnte sie sie nicht. „Wie ist das möglich?“ Sie klang rau. „Ich weiß es nicht.“ Genauso wie Gaia war auch er ratlos. Eine Weile schwiegen beide und hingen ihren Gedanken nach. Jedoch hegten wie ähnliche. Noch nie hatte es eine solche Beziehung gegeben, wie sie zwischen ihnen vorherrschte und nun sollte aus dieser Liebe, welche ihren Bewohnern nur Schmerz und Leid gebracht hatte, etwas positives entstanden sein. „Was tun wir jetzt?“, fragte sie ihn verunsichert und auch ein wenig ratlos. Schweigen war alles, was sie erhielt. Jedoch wusste er dies ebenso wenig wie sie. „Dein Vater hat sehr lange darüber nach gedacht. Schließlich wussten sie nicht, wie du dich entwickeln würdest, wie viel Macht in dir vereint sein würde und auch inwiefern der menschliche Teil von dir dich beeinflussen würde. Denn du hast zwar ihre göttliche Präsenz geerbt, aber dennoch erfolgte deine Zeugung mit Hilfe von Sterblichen. Somit ist auch ein gewisser Teil von dir ebenso sterblich wie du auch einen Unsterblichen Teil besitzt. Auch war es unklar, wie sich diese Mischung vertragen würde, ob sie dich letztlich von Innen heraus zerstören würde. Dennoch, als deine Mutter erfuhr, dass du in ihr heran wächst, hatte sie sich unterbewusst schon für dich entschieden. Sie verharrte in diesem Körper und passte sich äußerlich ihrer Umgebung an. Doch es fiel ihr sehr schwer. Aber sie schaffte es und auch dein Vater sorgte für ihre Sicherheit, indem er Wesen aus seiner Seele selbst erschuff, die während dieser Zeit schützend an der Seite deiner Mutter über euch wachten. Schließlich setzten die Wehen ein und sie gebahr dich zu einer Zeit, in der Tag und Nacht vereint waren. Bei einer Sonnenfinsternis.“ Varie hielt kurz inne, um sich zu sammeln. Diese Geschichte verlangte ihr wirklch fiel ab. Aber auch Hitomi fühlte sich irgendwie müde, denn schon wieder hatte sie Ausschnitte aus der Vergangenheit ihrer Eltern gesehen. Ihrer menschlichen, wie auch ihre Unsterblichen. Die Seherin hatte das Schlafzimmer ihrer Eltern gesehen, worin sich die beiden Planetenseelen geliebt und ihre Auseinandersetzung gehabt hatten. Sie schmunelte, als ihr in den Sinn kam, wie hartnäckig sich Gaia, ihre Mutter, gewehrt hatte, als ihr Vater vor einer Berührung mit ihr zurück geschreckt war. Die ehemalig Königin von Fanelia wollte nun weiter sprechen, als ein Ruck durch die ganze Späre, in der sie sich aufhielten, ging. „Was war das?“ Panisch hörte sich die Stimme der Fünfzehnjährigen an. Beruhigend strich Vans Mutter ihr über die Wange. „Du bist schon ziemlich lange hier. Aber um diesen Ort sein zu können, muss deine Seele deine Gestalt verlassen. Ich denke, damit signalisiert dein Körper, dass es Zeit ist, in ihn zurück zu kehren.“ „Aber wir sind noch nicht fertig“, protestierte die Braunhaarige lautstark. Aber ihr Gegenüber lächelte sie nur sanft an. „Wir werden uns bald wiedersehen, doch gib in dieser Zeit bitte gut auf euch acht.“, bat die Schwarzhaarige. Hitomi wollte erneut Wiederspruch einlegen, als sie fort gerissen wurde von der Erscheinung. Im nächsten Moment schlug sie die Augen auf und sah in nussbraune Iriden, welche sie zärtlich musterten. Van hatte sich auf den Bettrand gesetzt und darauf gewartet, dass seine Angebete erwachte. Dies trat auch nach einigen Minuten ein, in denen er mal wieder ihre Schönheit ungeniert bewundert hatte. Während er fort gewesen war, hatte sie sich vollstandig auf den Bauch gerollt und die Decke, welche er zuvor über sie bebreitet hatte, als er das Zimmer verließ, wieder halb von sich gezogen. Nur ihr Gesaß war von dieser bedeckt worden, doch als sie sich erneut im Schlaf die Posltion wechselte, da war sie ganz von ihr gelitten. Verwirrt schaute die Seherin ihren Liebsten an. „Van?“ Fragend und unsicher venahm ihre Stimme, welche noch belegt vom dem tiefen Schlummer war. Verwundert schaute sie sich um, als ob sie dadurch die Wiese, auf der sie sich vor Sekunden noch befunden hatte, so wieder herzaubern könnte. „Ja, hast du jemanden anderes erwartet?“ Er sprach amüsiet, aber innerlich war er auf der Hut. Hatte sie vielleicht von Allen geträumt. Dem Ritter des Himmels. Allein schon bei dieser Vorstellung drohte sein Temperament mit ihm durch zugehen. Doch er fühlte von ihr nur Verwirrung und Unveständnis, keine Lust oder Sehnsucht nach dem blondne Schwertkämpfer. Nun richtete sie sich auf und gab dem Schwarzhaarigen dabei einen unkaschierten Anblick auf die nackte Haut ihres Oberkörpers. Wie ein Stromschlag zeigte dieser Ausblick auf ihre weiblichen Reize sofort Wirkung in seinen unteren Regionen. Doch er versuchte sich und seine Triebe zu beherrschen. Stattdessen schenkte er nun wieder ihrem Gesicht seine Aufmerksamkeit. Immer noch schaute sie sich hektsich um und schien etwas zu suchen. „Was ist mir dir?“ Seine Frage holte Hitomi in die Wirklichkeit zurück. Blitzschnell sahen ihre Smaragde in die seinen, aber eine Antwort konnte sie ihm darauf nicht geben. Einige Minuten vergingen, bevor er schließlich diesen Bann brach, den er jedes Mal verspürte, wenn er in den Tiefen ihrer Augen versank und Zeit für ihn ohne Bedeutung verging. Noch immer hatte sie keinen Ton herausgebracht, davor konnte er jetzt ein wahres Gefühlchaos bei ihr wahrnehmen. Trauer, Wut, Schmerz, teilweise sogar Hass, Liebe, Verwirrung, Angst, Leid. Besorgt fuhr er mit seiner Hand ihre Wange zärtlich entlang und zog sie geschickt zu sich heran. Nun saß sie auf seinen Schoss und ihr Kopf ruhte an seiner nackten starken Brust. Kein Laut entwich ihren Lippen. Er spürte, dass sie gerade dabei war, dieses Durcheinander zu ordnen und der Drachenreiter würde sie dabei nicht stören. Van gab ihr den nötigen Halt, den sie brauchte, um wieder Herrin ihres Innerin zu werden. Er war ihr Ruhepool in diesem Chaos. Aber der andere Teil seiner Seele, wollte wissen, was ihr zu schaffen machte und diese Ursache auf der Stelle vernichten. Jedoch verhinderte Van dies, durch die Einwendung, dass das im Moment auch nicht helfen würde. Vielleicht sogar das Gegenteil bezwecken könnte. Währenddessen kämpfte Hitomi mit dem Erlebten aus ihrer Vision. Trauer emphand sie darüber, dass sie ihre warhen Eltern nicht würde kennenlernen können, da sie nur in den Hüllen von Sterblichen sichtbar waren. Außerdem hatte die Liebe der beiden Planeteseelen anscheinend für viel Leid unter den Völkern der Menschen gebracht sowie auch ihnen selbst. Wut durchfuhr sie, als daran dachte, dass ihre Eltern einfach so in die Hüllen von Menschen gefahren waren, um sie eigennützig für ihre Zwecke zu missbrauchen. Wie Parasiten, die einen Wirt in Besitz nahmen. Schmerzen, die sich tief in ihr Innerstes wühlten dabei alles auf ihren Weg verletzten. Auch Hass gegenüber diesen Wesen, von denen sie abstammte, quälte sie. Aber auch gegen sich selbst richtete sich dieses Gefühl. Sie dürfte eigentlich gar nicht existierten. Was war sie überhaupt und wozu war sie wirklich in der Lage, denn bisher schien sich nur ihr menschliches Erbe bemerkbar gemacht zu haben. Doch genauso wie sein negatives Pendant in ihr loderte, so gab es auch seinen Gegenspieler, die Liebe, welche in ihr aufkam. Liebe zu zwei Wesen, denen sie bewusst bisher nur in ihren Visionen begegnet war. Verwirrung darüber, wie es nun weiter gehen sollte und war sie in Zukunft noch erwarten würde. Aber auch Angst und Leid mischten sich in ihr Bangen, um die Zukunft von ihr und denen, die sie liebte. Was mochte ihr dieses Erbe noch alles bringen und wie würde sich das soeben Erfahrene auf sie auswirken. Und vor allem wie? Sorgen und Zweifel, die sie jetzt zwar akzeptierte und die dennoch ihr Innerstes aus dem Gleichgewicht bringen würden, bis sie sich entweder zerstreut hätten oder sich wirklich zu ernsthaften Problemen entwickeln würden, plagten die junge Frau. Sie hoffte auf ersteres. Letztlich aber sah sie ein, dass sie das Hier und Jetzt genießen, sollte, wenn sie schon eine solche Ungewissheit quälte. Es waren seit ihren Ausbruch Stunden vergangen und die Sonne, welche durch die Fenster auf die beiden Liebenden herab schien, stand nun im Zenit, was bedeutete, dass es nun die heißesten Stunden des Tages waren. Geduldig hatte der König Fanelias ausgeharrt und Hitomi die nötige Zeit gelassen, die sie gebraucht hatte, um sich zu sammeln und zu beruhigen. Noch immer war sie nackt, wie sie geboren wurde und die steigenden Temperaturen hatten für einen leichten Schweizfilm gesorgt, der nicht nur über der weibliche Gestalt von der Seherin vom Mond der Illusionen verlief, sondern auch auf dem entblößten Oberkörper von Van. Er wollte jetzt nichts lieber, als in einen kühlen und nassen Bach zu springen, aber das königliche Badezimmer konnte durchaus in dieser Hinsicht mithalten. Ohne das es die Braunhaarige bemerkte, brachte er sie auf seinen starken Armen, als ob sie leicht wie eine Feder wäre, in diesen Raum. Dieses Zimmer befand sich gleich nebenan und war nur durch einen samtenen Vorhang vom dem Schlafgemach getrennt. Darin befand sich ein großes Becken, ähnlich einen modernem Pool auf der Erde, gefüllt mit dem klaren und reichhaltig an Mineralstoff angereicherten Wasser aus den Bergen und Gebirgen Fanelias. Jeden Morgen sorgten eine handvoll Diener dafür, dass das erfrischende Nass gewechselt und durch neues Wasser ersetzt wird. Diese Tätigkeit nahm Stunden in Anspruch, aber die Personen, welche diese ausführten, machten es gerne für ihren König. Überhaupt wurde der Angehörige vom verfluchten Volk des Drachengottes trotz seiner Herkunft wie noch kein anderer Herrscher vor ihm von der Bevölkerung des hiesigen Landes verehrt. Deshalt taten die seine Einwohner alles, damit ihr König zufrieden und auch glücklich war. Jedoch vermochte es nur die Seelengefährtin des Drachenreiters für diese Umstand zu sorgen. Kein anderes Lebewesen war in der Lage, dies dauerhaft zu gewährleisten. Sanft stellte er sie auf ihre eigenen Füße, was die Fünfzehnjährige verwirrte. Hatte sie doch vorher noch an seinen haltversprechenden Körper gelehnt und die beruhigende Nähe seiner braunen Haut gespürt sowie auch seinen männlichen Geruch eingeatmet. Doch nun stand sie hier und bestaunte einen Raum, der ihr völlig unbekannt war. Überall konnte man blaues Gestein ausmachen, der die gleiche Beschaffenheit wie Marmor aufwies. Doch hatte er verschiedene Nuancen dieser Farbe und war zu wunderschönen Reliefs und Landschaften angeordnet, die einen weismachten konnten, als man persönlich auf dem Meeresgrund spazieren ging. Nun hielt Hitomi Ausschau nach ihrem Liebsten und sah vor einem im Boden eingelassenen Becken stehen. Er war gerade dabei sich seine Hose auszuziehen und das Mädchen errötete, als sie seine nackte Kehrseite präsentiert bekam. Dennoch kam sie nicht umhin, erneut zu bewundern, was für einen prachtvollen Körper er hatte. Auch in diesem Zimmer gab es große Fenster, die viel Leicht einließen und nun wurde Van von genau diesem eingehüllt, was seiner Haut fast einen Bronzeton verlieh und die Schweiztropfen in der Sonne schimmern ließ, welche sie bereits auf seinen gesamten Körper erstreckten, denn auch in diesem Gemach herrschte eine unglaubliche Hitze. Erst jetzt fiel der Braunhaarigen auf, wie warm es eigentlich war. Es war kaum zum Aushalten und so eilte die junge Frau an die Seite ihres Geliebten. Dieser hatte die ganze Zeit nur auf sie gewartet, um dann endlich sich abkühlen zu können. Er blickte auf sie hinab. Währenddessen ließ sich die Schönheit neben ihn nicht lange bitten und sprang graziös mit ihrem Kopf voran in das erfrischende Nass. Elegant tauchte sie in das Wasser ein und schwamm bis zum Rand des Beckens, welcher ca. 10 Meter entfernt war. Wie eine Sirene glitt sie grazil durch die Wellen, die entstanden waren, als sie hineingesprungen war. Schließlich erreichte das Ende des steinernden Baccins und mit einer schwungvollen Bewegung, in der ihre goldbraunen Locken mitgewirbelt wurden, drehte sie sich zu ihrem Liebsten um und blickte ihn mit ihren smaragdgrünen Augen an. Wie einer Meeresgöttin gleich stand sie nun im Wasser, welches es ihr knapp bis zum Schlüssebein reichte und schien nur auf ihn zu warten. Er kam ihrer nicht durch Worte gebetenen Aufforderung nach und stieg ebenfalls die die angenehme Feuchtigkeit. Das kühle Nass reichte ihm, im Gegensatz zu ihr, gerade einmal bis zur Taille. Langsam bewegte er sich auf sie zu und unterbrach nicht einziges Mal den Augenkontakt zwischen ihnen . Er versank in ihren Iriden, bis er plötzlich so nah war, dass er sie berührte. Hitomi fühlte seinen allesdurchdringenen Blick auf ihr ruhen. Sie wurde von ihm gefangen gehalten, allein durch seine nussbraunen wunderschönen warmen Augen. Sein Kopf näherte sich dem ihren und bald darauf lagen seine Lippen ebenso auf den ihren, um sie mit seinem Mund zu einem sanften liebevollen Kuss zu versiegeln. Keinerlei Gier lag in ihm, nur der Wunsch ihr nah zu sein, war die ganze Absicht hinter dieser Geste. Automatisch wanderten ihre Arme zu seinem Hals, um ihn noch näher zu ihr heran zu ziehen, während seine Hände ihr Gesicht zärtlich umfassten. Immer wieder strich er darüber und zeichnete ihre Konturen nach. Die hohen ästhetischen Wangenknochen, ihre perfekt geformten Augenbrauen, die kleine niedliche Stupsnase, gleich der eines Kindes, die sinnlich vollen Lippen. Doch auch sie tat dasselbe wie er. Der Kuss vertiefte sich, wurde leidenschaftlicher, aber an dieser Stelle unterbrach sie ihn. Vergessen war, dass sie gerade eben noch fast einen Zusammenbruch erlitten hätte. Schnell entzog sie sich seiner berauschenden Gegenwart. Sie schalt sich innerlich, denn hatten sie sich doch bereits heute mehr als einmal der körperlichen Liebe hingegeben, aber anscheinend war dies nicht genug gewesen. Doch sie fühlte, dass sie jetzt einfach nicht bereit für solche Dinge war. Dies war ein ungünstiger Zeitpunkt für sie. Noch zu aufgewühlt war sie noch durch die Neuigkeiten und Geständnisse des heutigen Tages. Van indes war irritiert und auch ein bisschen verletzt, dass sie sich ihm so abrupt verwehrt hatte. Der Drachenreiter fühlte in jeder einzelnen Zelle seines Körper die Lust und das Verlangen nach ihr. Sein Glied war mehr als bereit, sofort in die einzudringen und ihr noch nie bekannte Wonnen zu bereiten. Aber er akzeptierte ihren Wunsch, denn sie offensichtlich damit zum Ausdruck gebracht hatte. Sie wollte jetzt nicht. Zögernd kam er wieder auf sie zu und als sie nicht zurückwich, führte er sein Vorhaben zu ende aus. Wieder lagen sie sich in den Armen. Ohne ein Wort zu sagen, begann er erneut sie zu streicheln und fuhr mit seinen Fingern über ihre perlumtartige rosige Haut. Die Seherin konnte das Widerstreben darüber wahrnehmen, dass sie sich verweigert hatte in dieser Hinsicht, aber auch das er ihr diese Tat nicht ankreidetet. Während Van sie verwöhnte und ihr körperlich nah war, fragte sie sich im Stillen, wie wohl andere Männer aus dieser Welt darauf reagiert hätten. Würden sie sich dem Beugen und sie nicht weiter in dieser Hinsicht belästigen oder würden sie ihren Spaß gewaltsam einfordern. Ein eisiger Schauer, trotz des sehr warmen Klimas lief über ihren Rücken. Der König bemerkte sowohl diese Reaktion, aber auch den plötzlichen Stimmungsumschwung in ihren Gefühlen. Eben noch war Hitomi entspannt gewesen und jetzt herrschte angsteinflössende Frucht in ihr vor. Instinktiv umfasste er sie und drückte sie nah an seinen männlichen Körper. Genauso wie die junge Frau sich noch enger an ihn schmiegte. Ihre zarte Gestalt wurde vollständig von der seinen bedeckt. Wäre ein Fremder in das königliche Badezimmer getreten, er hätte nur den breiten Rücken des Angehörigen vom Volk des Drachengottes ausgemacht und die junge Frau überhaupt nicht wahrgenommen. „Was hast du?“ Genaus dieselbe Frage wie vor nicht langer Zeit. Sie zitterte nur noch mehr. Außerdem wusste sie selbst keine Antwort darauf. Eben noch war alles einigermaßen in Ordnung gewesen, wenn man von den Ereignissen in ihrer Vision absah. Doch schon allein bei der Vorstellung, ein anderer Mann als ihr Geliebter könnte ihr so nah kommen wie Van und das fordern, was sie bisher nur ihm gewehrt hatte, wurde ihr Schlecht und Ekel kam in ihr hoch. „Halt mich einfach nur ganz fest und lass mich nie, nie wieder los.“ Ihre Stimme klang verzweifelt und Tränen vermischten sich mit den zurückgebliebenen Tropfen auf ihrer Haut. So hatte sich der König von Fanelia ganz bestimmt nicht seinen ersten freien Tag, seit einem Monat vorgestellt. Die Frau seiner Träume lag nun schon zum zweiten Mal in seinen Armen und weinte, was ihm selbst fast das Herz brach und ihn doch gleichzeitig rasend vor Wut machte, weil er die Gründe nicht kannte. Aber er sagte nichts und leistete ihrer Bitte stumm folge. Noch eine Weile verharrten sie so, aber schließlich versiegten die Perlen aus Wasser. Er schob sie sanft ein Stück von sich weg und hob dann zärtlich mit seiner Hand ihr Gesicht an, welches beschämt von ihren Ausbruch nach unter gerichtet war. Ihr Kopf hob sich nur wiederwillig und er konnte immer noch auf ihrer Haut Spuren des feuchten Diamanten ausmachen. Ihre Augen waren gerötet und ihre langen schwarzen Wimpern verklebt von wässrigen Flüssigkeit, aber nichts desto trotz war sie ihm in diesem Moment noch nie schöner und verletzlicher erschienen als jetzt. Mit seinem Zeigefinger wischte er auch die letzten Tränen fort. Van wartete. „Ich...... Ich....es.....nun.“ Sie stotterte und fand einfach nicht die rechten Worte der Erklärung. Ihr Gegenüber lass aber schon aus diesen Worten und schlussfolgerte aus diese Gesten. Vargas hatte ihm nicht nur den Schwertkampf beigebracht, sondern ihn auch geleert, die Körpersprache seiner Gegner zu verstehen und ihre Absichten daraus zu schlussfolgern. Beispielsweise erkannte er die Anzeichen einer Lüge daran, dass Derjenige nicht in der Lage war, ihm in die Augen zu sehen und seine Pupillen erweitert waren. Zusätzlich konnte man dies auch an einem Zittern in der Stimme, wenn der Beschuldigte sprach, ausmachen. Nun wendete er dieses Wissen an und der Umstand, dass er durch den Bund, der Seelenpartnerschaft mit ihr gefühlsmäßig verbunden war, erleichterte es Van die Hintergründe für ihr Weinen nachzuvollziehen. „Du hast daran gedacht, wie es wäre von einem anderen Mann außer mir berührt zu werden!“, stellte mit sachlicher Stimme fest. Schon bei diesen Gedanken überkam ihn ein Zorn, den er nur sehr schwer bändigen konnte. Doch auch Erleichterung machte sich in ihm breit, zeigte doch die Reaktion von seiner Liebsten eindeutig, was sie davon hielt. Nämlich absolut gar nichts. Erschrocken zog sie die Luft ein, als sein Gefühlsansturm sie erreichte. Schnell umfasste sie seine Finger und presste sie auf ihre Brust, wo ihr Herz wie das Flattern von Flügeln eines Vogels schlug. „Spürst du das Van?“ Er nickte knapp. Die Atmosphäre um sie war zum Zerreißen gespannt, obwohl er wusste, dass sie sich niemals einem anderen freiwillig hingeben würde. Dennoch konnte er diese Emotion nicht unterdrücken und einfach unter den Teppich kehren. „Es gehört nur dir und der einzige Grund, warum es schlägt, bist du.“ Hitomi hauchte diese Worte so sanft zärtlich und auch ehrlich, dass er nicht anders konnte, als sie erneut zu umarmen. Er vergrub sein Gesicht in ihrer Halsbeuge und inhalierte ihren Geruch von frischen Morgentau nach einem Sommergewitter ein. Schließlich flaute dieses Gefühl langsam wieder ab und Van wie auch die Seherin entspannten sich wieder. Ein lauter Knurren von der Braunhaarigen ließ beide für einen Moment inne halten, bevor der König von Fanelia anfing, aus vollen Mund zu lachen und seine Liebste rot wie eine reife Tomate wurde. Er kicherte so lange bis ihm der Bauch weh tat, während die Ursache für seine Amüsiertheit sich ärgerlich von ihm abwand und graziös zum naheliegenden Beckenrand schwamm. Anmutig erhob sie sich aus de Wasser und lief zu einem an der Wand befestigten Halter, an dem ein weiches flauschiges Tuch schon auf seinen Einsatz gewartet hatte. Sie wickelte es um ihren zarten weiblichen Körper und verhüllte ihre reichen Kurven, welche den noch sich im Becken befindlichen Mann vor ihr so entzückten und zum Wahnsinn trieben. Eingeschnappt von seinem Verhalten verließ den Raum und ging zurück ins königliche Schlafgemach. Dort machte ihr feines Näschen den Geruch von leckerem Essen aus. Ausgehungert von letzten Stunden machte sie sich auf den Weg und gab dann ihrem Körper, wonach er schon wiederholt verlangt hatte. Es schmeckte herrlich und sie schlämmte genüsslich vor sich hin. In dieser Zeit beruhigte sich der Drachenreiter wieder und schwamm noch einige Bannen, bevor auch er genug hatte. Von Sehnsucht nach ihrer Nähe getrieben, begab sich Van ebenso wie sie ins das angrenzende Zimmer. Am Eingang blieb er stehen und beobachtete sie. Er lehnte sich im Durchgang der Tür an und verschränkte seine kräftigen Arme vor der Brust. Fasziniert von der Anmutigkeit ihrer Bewegungen, sah er ihr eine Weile beim Essen zu. Doch seine Seelengefährtin bemekte dies nicht und gab sich weiter ihrem Hunger hin. Schnell war das reichlich gefüllte Tablett fast bis zur Gänze leer, aber der Schwarzhaarige störte sich an diesem Umstand nicht. Hatte er doch schon vorher, als er die Nahrung gesorgt hatte, in seiner Schlossküche etwas gegessen. Aber bald wurde er dennoch von ihr wahrgenommen. Missmutig drehte sie sich in seine Richtung und musterte ihn, als ob er ein niederes Insekt wäre. Oh ja, dachte der König eindeutig, sie hatte ihm seinen kleinen Lachanfall bezüglich ihres eigentümlichen Magens noch nicht verziehen. Jedoch hätte man ihm erzählt, dass seine sanftmütige hinreißende Hitomi so nachtragend sein konnte, er hätte diese Person nur ungläubig angeschaut. Aber genau dies war der Fall. Die folgenden Stunden ignorierte sie ihn vollkommen und wandte sich stattdessen ihren mitgebrachten Sachen zu. Denn sie war nicht unvorbereitet zurück nach Gaia gekehrt. Einen riesengroßer Rucksack war ihr Begleiter gewesen, im welchen sie allerlei Dinge transportiert hatte, die ihr wichtig erschienen waren. Beispielsweise einige ihrer Lieblingsromane, die vor Kitsch geradezu überflossen und einen wachsechten Mann wie ihren Liebsten wahrscheinlich nicht die Bohne interessierten. Besagter Liebster wurde wie gesagt für die nächsten Stunden wie Luft behandelt. Denn wenn immer er auch nur den Versuch machte sie anzusprechen, wurde er von Hitomi wie eine Schlange angezsicht. Genauso betrafft es die körperlichen Aspekte. Er dürfte sich ihr ebensowenig nähern. Der Monarch staunte nicht schlecht über ihr Verhalten ihm gegenüber. War er doch ansonsten Respekt und sogar Unterwürfigkeit gewohnt von den Personen in seinem Umfeld, selbst der stolze Ritter des Himmels war noch nie so zu ihm gewesen. Es ärgerte ihn ungemein, aber er ließ es über sich ergehen. Was hatte Van denn auch für eine Wahl! Er konnte sich denken, wenn er sich noch gegen dieses Verhalten aussprach, was sie nun in diesen Stunden an den Tag legte, denn würde er bestimmt noch länger ignoriert. Am Abend denn hatte er die zündende Idee und war es außerdem Leid, sie nur ansehen zu können aus der Ferne. „Hitomi!“ Gelangweilt schaute sie von ihrem Buch auf und erwiderte seinen Blick. „Es tut mir Leid, dass ich über die gelacht habe, als dein Magen geknurrt hat. Immerhin hattest du mehrere Stunden hintereinander nichts gegessen. Bitte verzeihe mir und sei nicht mehr böse auf mich.“ Er blickte sie aus treuherzigen Augen wie die von einem Hund an und hoffte sowie er auch betete, dass sie es tat. Ein amüsiertes Schmunzeln legte sich auf ihren Mund und ihre Augen funkelten schelmisch. „Das war dir hoffentlich eine Lehre! Lache mich niemals wieder aus.“, mit diesen Worten schenkte sie erneut ihrem Buch Aufmerksamkeit. Enttäuscht wollte er schon dem weichen Fell, welches sich auf dem Boden des Schlafgemaches erheben und auf dem er die ganze Zeit verweilt hatte, um ins Badezimmer zu gehen, als sie sagte: „Was ist, kommst du nun her oder muss ich jetzt alleine hier in diesem Bett sein.“ Denn selbstverständlich hatte die junge Frau während sie wütend auf ihren Liebsten war, den bequemsten Platz im Zimmer beschlagnahmt, als zusätzlichen Denkzettel für den werten König. Dieser ließ sich nicht lange bitten und eilte auf sie zu. Hosted by Animexx e.V. 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