Die Vereinigungssage von SakumiKazi ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Am folgenden Tag hatte Ludwigs Vater schon früh Unterricht, also schlich er leise aus dem Haus und ließ seinen Sohn schlafen, der die halbe Nacht damit gekämpft hatte Luwer daran zu hindern den Kinofilm real werden zu lassen. Noch am frühen Vormittag weckte ihn ein Dauerhupen unter seinem Fenster. Müde schreckte er hoch und sah raus, vor der Garage stand der Porsche seines Onkels, vermutlich vollgestopft mit Büchern. Der junge öffnete das Fenster und warf ein Kopfkissen auf die Motorhaube, es rutschte herunter und landete in einer Pfütze. „Pack deine Sachen, ich habe in 30 Minuten eine Vorlesung“, rief sein Onkel hoch. Ludwig verstand nur Bahnhof, stolperte aber aus dem Bett und stopfte einige Kunstsachen in seinen Rucksack. Luwer war auch aufgewacht und gähnte ausgiebig, er hatte im Bett schlafen dürfen. Auf dem Dachboden hatte sein Vater am Vortag noch einen Katzenkorb gefunden, der nun neben dem Bett stand, worin Luwer eigentlich schlafen sollte… „Kuscheltier“, begrüßte Ludwig ihn, Luwer reagierte sofort und verwandelte sich in ein Stofftier. „Sorry, aber du machst heute mal Diät“, entschuldigte er sich bei seinem Waran und schaltete die Wärmelampe noch an, dann schulterte er den Rucksack, band seine Haare zusammen und nahm Luwer auf den Arm. „Das Fenster“, zischte Richard und Ludwig stürzte noch mal zurück, bevor er das Zimmer endgültig verließ. „Niemals werde ich in dieser Stadt studieren!“ begrüßte er seinen Onkel als er einstieg. „Dir auch einen schönen guten morgen, Ludwig. Dein Frühstück steht auf der Armatur. Ludwig nahm es runter, während sein Onkel schon wieder zurück setzte und Richtung Uni losfuhr. Der junge aß unterwegs und warf die papierschachteln in den Mülleimer, als sie vor der Universität parkten. „Ich habe mit deinem Vater gesprochen. Jetzt am Vormittag ist ein praktischer Kurs und Theorie, gegen Mittag habe ich dann Zeit für dich; man hat mir kurzfristig Nachholkurse aufgedrückt.“ „Kein Problem“, gähnte Ludwig und eilte ihm hinterher in das Hauptgebäude. „Ich habe das schon geklärt, du kannst in den Kunstkurs gehen.“ Er nickte nur und trennte sich in der eingangshale von seinem Onkel. Es war ja nicht das erste mal, dass er in einen Unikurs abgeschoben wurde. Schon seit einigen Jahren kam er immer in den Ferien und besuchte verschiedene Kunstkurse, in einigen war er sogar richtig gut, ab und zu ging er auch mal in die Theoriekurse, auch wenn die weniger interessant waren. Kaum war er in den Kunstsaal getreten, stach ihm der Geruch von Terpentin in die Nase. Luwer zuckte mit der Nase, denn er roch das ebenfalls. „Schhht, ruhig bleiben, du bekommst gleich was“, meinte Ludwig leise. „Führt mein kleiner Junge jetzt schon Selbstgespräche?“, fragte jemand amüsiert hinter ihm und Ludwig zuckte leicht zusammen. „Guten Morgen Professor“, lächelte er und drehte sich um, „ich rede mit meinem Drachen.“ Schmunzelnd trat der Mann zu ihm, „ein niedliches Plüschtier.“ „Ja, ich weis“, lächelte er drückte das Tier, „Entschuldigung, es war noch in meinem Rucksack.“ „Ist doch kein Problem, hält die Kreativität jung. Entschuldige mich, ich muss noch ein paar Sachen holen.“ Ludwig nickte und wartete bis der Mann raus war, dann skizzierte er Farbtuben auf ein Blatt und zeigte es Luwer, „bitte dein Frühstück.“ Er warf immer wieder einen Blick über seine Schulter, ob nicht jemand rein kam. Das Plüschtier zuckte und wurde lebendig. Surrend griff er die Tuben aus dem Blatt und saugte sie genüsslich aus. „Okay, so lange wir hier sind musst du ein Plüschtier bleiben. Ich denke, wir arbeiten nicht mit Farbe.“ Ludwig setzte den kleinen auf einen Stuhl und strich ihm über den Kopf. Die Tuben waren schnell leer und Ludwig warf sich noch weg, denn die anderen Studenten kamen schon. Es plopte im Hintergrund und Luwer war wieder vermeintlich aus Stoff, aufmerksam beobachtete er die Studenten. „Kann es sein, dass du dich vielleicht in der Schule geirrt hast? Kuscheltiere gehören in die Grundschule“, meinte einer der Studenten und sah Ludwig höhnisch an. „Vielleicht würde dir das bei deiner schwindenden Kreativität helfen. Markus“, sagte der Kunstprofessor und alle mussten lachen, „einige von euch kennen Ludwig ja bereits, für alle anderen: Er besucht gelegentlich Kunstkurse auf der Uni. Einige seiner Bilder sind auch hier ausgestellt. So, nun aber zu unserem heutigen Inhalt. Abstrakte Kunst heißt unser Motto. Ich gebe kein spezielles Thema vor, aber ich möchte am Ende noch erkennen können, was ihr gezeichnet habt, also irgendeinen Gegenstand oder ein Lebewesen. Alle begaben sich an ihre Leinwände und begannen mit ihren Skizzen. Ludwig musste noch überlegen was er zeichnen sollte, während die anderen schon arbeiteten. Nach einigen Minuten entschied er sich dafür, seine Rüstung ein erstes Mal zu entwerfen. Zwar war Kleidung nicht unbedingt seine Stärke, aber abstrakte Kunst, sein Lieblingsthema. Sie hatten zwei Stunden Zeit, die er auch gut nutzte. Ab und zu blickte er zu Luwer hinter sich, der ihn anzublicken schien, aber auch die anderen aufmerksam beobachtete, wie ein Wachhund. Der Professor ging immer wieder um die kleine Gruppe und sprach mit dem ein oder andere über seine Zeichnung, nur mit Ludwig nicht. Das störte ihn nicht, aber es war das erste mal, dass er nicht mit Ludwig sprach. Große Gedanken machte Ludwig sich nicht darüber und zeichnete munter weiter. „So, die Zeit ist um, dann stellt eure Bilder mal vor“, bat der Professor und trat in die Mitte des Kreises. Alle drehten die Leinwand und begannen zu erklären. Das Szenario war Ludwig bekannt, so er hatte sich schon genau überlegt was er sagen würde. Dann war er auch schon dran. „Um den ganzen Zusammenhang zu erklären, fehlt mir leider die Zeit. Meine Zeichnung stellt eine Ritterrüstung dar. Zwar sieht man den Körper darin, aber sie hat mehrere Schichten, das dichte Liniengerüst hilft, das Waffen nur sehr schwer durchdringen können und es sieht stylisch aus“, sagte er mit einem kleinen Grinsen. Die meisten kicherten leise über den letzten Teil, auch der Professor. „Sehr gute Vorstellung und eine sehr praktikable Idee.“ Dankend nickte er und löste das Blatt, denn er wollte es behalten. „Wo willst du damit hin?“, fragte der Professor, während er die andern Bilder einsammelte. „Ich wollte es mit nehmen, es ist noch Verbesserungswürdig“, meinte er und heftete es mit zwei Büroklammern zusammen. „Da kann ich wohl nichts machen. Wo gehst du jetzt hin?“ „Wenn ich fertig bin bekommen Sie es wieder. Ich schaue jetzt erst mal was noch für Kurse sind.“ „Heute sind nur noch Theoriekurse bis Mittag.“ „Schade“, meinte er nahm Luwer auf den Arm, „dann gehe ich in das Büro meines Onkels und warte dort“, lächelte er und verabschiedete sich bevor er den Raum verließ. „Du bist schwer“, flüsterte er Luwer zu und ging aus dem hauptgeböäude. Er lief querfeldein durch den großen Schlosspark, der zwischen dem Hauptgebäude und der Bibliothek lag. Die Nähe zu einem der berühmtesten Schlössern der Welt hatte auch dazu beigetragen, dass er früh zum zeichnen kam, nicht zu letzt, weil ein bekannter seines Vaters hier als Restaurateur arbeitete und Ludwig somit leicht in die Teile des Schlosses kam, die für Besucher sonst nicht zugänglich waren. Sein Vater meinte auch, dass wenn es mit der Kunst nicht klappen sollte, er dann Restaurateur werden sollte, denn Ludwig hatte eine wirklich sehr ruhige Hand was das anging. Er bekam allgemein viele Vorschläge was er später mal als Beruf machen sollte neben der Kunst, die wollte hm keiner versagen. Ein Kollege seines Onkels war in der Bibliothek und sortierte Bücher ein, eine sehr entspannende Arbeit wie Ludwig fand, der auch am besten abschalten konnte, wenn er seine Bilder sortierte oder das Haus neu dekorierte. Der ältere Herr ließ ihn in das Büro seines Onkels. „Danke“, lächelte Ludwig freundlich und ließ sich auf der Couch nieder. „Kein Problem, ich sag ihm bescheid“, sagte der Mann und schloss die Tür hinter sich. Luwer wurde gleich lebendig und sah sich neugierig um, bevor er gleich schnurgerade auf die Papierrolle zu tapste und rein schaute. „Bitte lass die Rüstung auf dem Papier“, meinte Ludwig und zog Luwer zurück auf seinen Schoss, er kraulte ihm den Bauch. Der Drache surrte leise und schloss die Augen. Ludwig sah sich im Büro um. Er wusste ja, dass sein Onkel ein Chaot war, aber der momentane Zustand des Zimmers ließ ihn als verrückten Professor dastehen. Papiere und Bücher stapelten sich Meter hoch rund um den Schreibtisch und darauf, so dass man das edle holz kaum noch sehen konnte. Aus den sonst üblichen zwei Tafeln, die er für die Vorbereitung der Vorlesungen benötigte, warne fünf geworden. Alle waren bis über den Rand hinweg beschrieben, so dass Blätter an den Seiten klebten, auf denen weiter geschrieben wurden war. Die großen Fenster waren verhangen, damit das Sonnenlicht nicht den Büchern schadete. Es roch auch etwas muffiger als sonst, was natürlich auch an der Masse an Büchern lag. Der junge schloss die Augen und holte noch etwas seinen Schlaf nach. Im Traum, so meinte Ludwig zumindest, war er wieder einmal auf der Lichtung. Seit dem ersten Tag, als er das Buch bekommen hatte, war er nicht wieder dort gewesen. Gras war über die Stelle gewachsen, wo der Drache in Flammen aufgegangen war. Ludwig sah sich um, die schillernde Wand schloss ihn nicht mehr dort ein. Fast schon gelangweilt verließ er die Lichtung. Luwer war für ihn nichts Fremdes oder fantastisches mehr und so auch diese Umgebung nicht mehr. Er ging den Weg entlang, den er bei seinem ersten Besuch gekommen war. Als er den Weg verlassen hatte sah er sich um, es war immer noch grün. In naher ferne lag ein großer See, der silbern glitzerte, in weiter Ferne sah er die Berge. „Wie langweilig“, seufzte er und ging quer über die Wiese, ohne Ziel. Er überlegte wie spät es wohl war? Seinen Blick hatte er auf den Boden vor sich gerichtet, so bemerkte er nicht, dass er gegen etwas lief. „Au…“, murmelte e rund taumele einen Schritt zurück. Er hielt sich die schmerzende Stirn und sah auf. Vor ihm schwebte doch wahrlich eine Uhr. Um ihn herum waren noch mehr, Zeigeruhren und Digitaluhren. „Dali lässt grüßen“, seufzte er und sah auf die riesige Uhr vor sich. „Frage“, meinte er und sah ihn den Himmel, „materialisiert sich alles, woran ich denke?“ Es kam natürlich keine Antwort, aber die Uhren waren wieder verschwunden. Ludwig ließ sich einfach ins Gras nieder und dachte an ein Auto. Einen schönen Porsche ohne Verdeck und mit Chromfelgen. Er glänzte violett und hatte einen Chinesischen Drachen auf der Seite, so stellte er ihn sich vor. Hinter ihm hupte es und Ludwig hechtete aus dem Weg, es war genau der Porsche, den er sich vorgestellt hatte; eilig ließ er ihn wieder verschwinden. „Wow, ich muss aufpassen woran ich denk. Ob das auch in der Realität funktioniert?“ Er erhob sich wieder und lief noch ein wenig über die endlose Wiese, zumindest schien der See nicht näher zu kommen. Aus der Ferne drang ein Klingeln zu ihm durch und im nächsten Moment fand er sich auf der Couch wieder. Der Junge öffnete die Augen und sah runter, Luwer war wieder ein Kuscheltier. In der Tür drehte sich ein Schlüssel, dann ging sie auf und sein Onkel kam in den Raum. „Habe ich dich geweckt?“, fragte sein Onkel lieb und schloss die Tür. „Soll ich dir jetzt wirklich darauf antworten?“, erwiderte er zynisch. Er gähnte kurz und streckte sich dann ausgiebig. „Tut mir echt leid wegen heut morgen. Ist das dein Drache? Darf ich ihn sehen?“, wollte sein Onkel wissen und legte seine unterlagen auf den Schreibtisch, der Papierberg schwankte verdächtig. „Du kannst dich ihm zeigen“, flüsterte Ludwig Luwer zu. Es puffte und Luwer krabbelte auf Ludwig herum. Er hastete auf seine Schulter und versteckte sich hinter ihm, „ja, der verrückte Professor ist schon ein wenig angsteinflößend.“ Schmunzelnd holte Ludwig ihn hinter sich vor. „Der ist ja wirklich niedlich, wie hieß er noch mal?“ „Luwer.“ „Welch eine Namensverwandschaft.“ „Ich habe ihn nicht ausgesucht“, seufzte Ludwig. Er hatte sich erhoben und trat an den Schreibtisch, „was hast du für mich vorbereitet?“ „Ähm, ja, also das Alphabet. Schreibung und erste Worte“, wand sein onkel sich von Luwer ab und eilte zu den Tafeln. Er drehte die erste um, „hier, das Alphabet, schauen wir uns das zu erst an.“ Der Junge nahm sich einen Block und einen Stift. „Wie wir gemerkt haben gibt es zwei Alphabete, ja, du musst schon wieder zwei lernen. Wir widmen uns aber erst mal dem einen, dem denke ich wichtigeren, an dem anderen basteln wir noch. Jedenfalls, die Aussprache dieser Buchstabenreihe ähnelt unserem sehr, aber de Kombination in den Worten ist kompliziert, viele konsonanten stehen zusammen. es gibt insgesamt nur 20 Buchstaben, wobei das ‚j‘ das ‚i‘ und das ‚y‘ unserer Sprache abdeckt“, erklärte sein Onkel und hüpfte vor der Tafel hin und her. Er zeigte auf den einen oder anderen Buchstaben. Aufmerksam verfolgte Ludwig die Erklärung seines Onkels und schrieb die Buchstaben ab. Luwer sah auch interessiert zu ihnen und den Tafeln. „Ajog“, flüsterte eine surrende stimme und beide schreckten zusammen, sie sahen sich um. „Ajog!“ erklang es erneut, etwas lauter. Ihr Blick fiel auf Luwer, der sie mit großen Augen ansah und ihnen erneut dieses Wort an den Kopf warf. „Was heißt das?“, fragte Ludwig und nahm Luwer auf den Arm. Sein Onkel eilte zum Schreibtisch und blätterte durch die Papiere. „Der verrückte Professor“, lächelte Ludwig. „Hier, hab’s gefunden. Laut meiner Übersetzung heißt es… Moment… ‚Freund‘.“ „Und wen meint mein kleiner Liebling damit?“ wand sich Ludwig seinem Drachen zu. „Ajog“, meinte er und streckte sich Ludwigs Onkel entgegen. Er kam zu den beiden und reichte Luwer die Hand, „Ajog.“ Surrend freute er sich und nahm die Hand. Der Mann nahm sie dann zurück und arbeitete mit Ludwig weiter. Gegen Mittag machten sie Pause. „Was frisst er denn?“, fragte sein Onkel interessiert. „Farbe“, erwiderte Ludwig und zeichnete einige Tuben auf ein leeres Blatt, die Luwer sich heraus nahm und aussaugte. „interessant. Ich hole uns war“, meinte er und verließ das Büro. Der Junge setzte sic mit auf die Couch und beobachtete Luwer beim Essen; der genoss seine Farbe heute mal violett und purple. Ludwig strich ihm über den Kopf und seufzte leise, „was erwartet mich noch alles?“ Mit der Tube im Maul sah Luwer zu ihm hoch und surrte fragend. „Alles in Ordnung“, lächelte Ludwig und kraulte ihn weiter. Nach einigen Minuten kam sein Onkel wieder und reichte Ludwig sein Mittagessen. „Danke“; meinte er und nahm es entgegen, „weckst du mich Samstag wieder so unsanft?“, wollte Ludwig wissen. Keine angst, da komm ich dich human abholen gegen neun. Soll ich dir ein paar Lektionen zum Lernen mit geben?“, fragte sein Onkel. „Klar, habe ja nichts besseres zu tun“, lächelte er. Nach dem Mittag lernten sie noch etwas, dann wollte Ludwig wieder nach Hause. Er packte alles zusammen und ließ Luwer in deinen Rucksack verschwinden. Sei gingen zum Auto und fuhren nach Hause. „Also, Samstag um nein Uhr stark klar vor der Haustür“, grinste sein Onkel. „Is klar“, nickt er und sah seinem Onkel nach als dieser wieder weg fuhr. Ludwig ging ins Haus, wo sein Vater in schon erwartete. „Na meine großen, wie war’s?“, begrüßte er Ludwig und sah von der Tageszeitung auf. „Chaotisch, was sonst?“, erwiderte Ludwig lächelnd und öffnete seinen Rucksack. „Wieder was neues in Kunst gelernt?“ „Nicht wirklich, aber Luwer hat sein erstes Wort gesagt.“ Er holte den Drachen aus dem Rucksack. „Wirklich?“, lächelte sein Vater du fing Luwer auf, der zu ihm hüpfte, „und welches hat unser kleiner Liebling gelernt?“ Sanft strich er dem Drachen über den Kopf, welcher leise vor sich hin surrte, dann sah der Kleine hoch und blickte in die leuchtend blauen Augen des Vaters, „Ajog.“ „Es heißt ‚Freund‘, laut meinem Onkel. „Freut mich sehr dein Freund sein zu dürfen“, lächelte der Mann ihn warmherzig an. Luwer wurde rosa und kuschelte sich bei ihm ein. „Ich mache Abendessen, sonst verhungere ich hier noch“, meinte Ludwig und ging in die Küche. Wenige Minuten später kam auch sein Vater mit Luwer, „nicht eifersüchtig werden.“ „auf einen Drachen? Für wie pubertär hältst du mir?“ „Immer mit der Ruhe mein großer“, schmunzelte er und gab ihm Luwer wieder. „Ah, mein kleines Pummelchen“, kicherte Ludwig und hielt Luwer auf dem Arm. Der fiepte auf und sah Ludwig entsetzt an. Vater und Sohn lachten liebevoll. „Das Bäuchlein steht dir aber sehr gut“, meinte Ludwig und knuddelte ihn, Luwer schien allerdings nicht überzeugt davon. Während Ludwig auf den Drachen einsprach, bereitete sein Vater im Hintergrund das Abendessen. Bald war es fertig und sie saßen am Tisch. „Ach da fällt mir ein, ich habe ja noch was für Luwer“, fiel Ludwigs Vater ein und er ging noch mal aus der Küche. „Verwöhne ihn nicht so, sonst wird er noch eitel“, sagte Ludwig und sah seinem Vater nach. Der kam mit einer Tüte wieder und stellte sie Luwer auf den Hochstuhl, in welchen sie ihn verfrachtet hatten. Den hatte sein Vater im Keller gefunden und Luwer war ja so etwas wie ihr Baby, zumindest konnte er sich indirekt Opa nennen, was er aber auch gern tat. Neugierig langte Luwer hinein und holte einen Becher Wassermalfarbe hervor. Er freute sich und öffnete den kleinen Becher. Genüsslich schleckte er ihn aus. Lächelnd beobachteten die Menschen das ganze und aßen dann auch. Nach dem Abendessen setzte sich Ludwig an seine Skizze, während Luwer in einem seiner Skizzenbücher herum blätterte und das ein oder andere lebendig werden ließ. Zum Glück waren es zu meist Gegenstände oder abstrakte Formen. Die Bücher mit den Tieren, Menschen und Fabelwesen gab er ihm lieber noch nicht in die Hand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)