Victoriam Speramus von Bambusbesen (Itachi X Deidara) ================================================================================ Kapitel 40: Explosive Rache --------------------------- Vor den ersten Prüfungen im Studium zitterte ganz Akatsuki, doch erreichten alle ihr „Bestanden“. Bei dem ein oder anderen musste man noch ein wenig nachhelfen, wie bei Hidan zum Beispiel, aber selbst dieser bestand die Prüfungen beim zweiten Anlauf. So konnten die Jungs beruhigt feiern, bevor sie sich dem zweiten Semester mutig entgegenstürzten. In der Zeit beschäftigte Deidara sich intensiv mit Sprengkörpern. Oft hockte er stundenlang im AG-Labor und bastelte an verschiedenen Zusammensetzungen herum. Orochimaru und dessen Anhängsel ignorierte er dabei völlig. In der Regel war auch ein Tutor oder ein Dozent anwesend, da konnte niemand seinen Kleinkrieg fortführen. Außerdem waren die meisten Chemikalien in den Schränken gefährlich und selbst junge Erwachsene stellten eher Unfug an – ob aus Absicht oder Unwissenheit sei einmal dahingestellt. Und man wollte Unfälle vermeiden. Dennoch ließ ihr Dozent sie an einem Tag für kurze Zeit allein, weil er irgendetwas wahnsinnig Wichtiges zu tun hatte, was er nicht aufschieben konnte. Orochimaru ließ sich die Chance natürlich nicht entgehen, ein kleines Gespräch mit dem Blonden zu führen, der an seinem Labortisch in der Ecke hockte und eifrig bastelte. Eine Tonbombe stand neben ihm, scheinbar harmlos. Der kleine Zünder unter dem Körper war nicht sichtbar, sodass man meinen könnte, Deidara habe immer irgendwelche kleinen Kunstobjekte bei sich. Der Schwarzhaarige trat langsam zu ihm rüber und lehnte sich gegen den Tisch. „Ich bin erstaunt… du scheinst dich ja sehr schnell von deinen Schuldgefühlen befreit zu haben“, erklang dessen rauchige Stimme und er strich sich in einer abwesend wirkenden Geste eine glänzende Strähne über die Schulter. Kabuto beobachtete das Geschehen von seinem Tisch aus, mischte sich aber nicht weiter ein, ebenso richteten sämtliche Anwesende ihre Aufmerksamkeit auf Orochimaru und Deidara. Sie alle gehörten zu Orochimarus Anhängern. Der Blonde reagierte allerdings nicht und murmelte stattdessen versessen etwas von einem bestimmten Mischungsverhältnis vor sich hin. Keine Frage, er hatte die Schlange gehört und die Worte reizten ihn, aber er hatte einen Plan. Da Orochimaru selbst so gerne Versuchsobjekte benutzte, würde Deidara einmal den Spieß umdrehen – er brauchte auch ein Versuchskaninchen und Orochimaru bot sich wunderbar an. Er wollte sich noch an ihm rächen für dessen Erpressernummer. Orochimaru sprang auch auf sein ignorantes Verhalten an. „Blondie, ich weiß ganz genau, dass du mir zuhörst. Du kannst aufhören, so zu tun, als wärest du in deine Arbeit vertieft…“ Ein schmallippiges Lächeln zierte Orochimarus Gesicht. Hätte Deidara aufgesehen, hätte er es als abscheulich befunden. Aber er ignorierte ihn konsequent weiter. Orochimaru langte schließlich nach seiner kleinen Tonstatue und drehte sie gedankenversunken zwischen den Fingern. „Und das schimpfst du Kunst… wie erbärmlich. Früher wurden aufwändige Gemälde oder herrliche Bauwerke als Kunst betitelt. Und heute darf sich schon jeder Student als Künstler bezeichnen…“ Deidara hob nun zum ersten Mal seinen Kopf und grinste Orochimaru hinterhältig an. „Sei lieber vorsichtig. Die Bombe ist noch nicht ausgereift, hm.“ In dem Moment explodierte die kleine Figur in Orochimarus Händen. Ein lauter Knall ließ die anderen Studenten zusammenfahren. Orochimaru prallte zurück und landete unelegant auf seinem Hintern. Schockiert betrachtete er seine Hände, die von der Explosion angegriffen waren. Die Haut hatte sich rot verfärbt, war an manchen Stellen leicht aufgeplatzt und rote Blutstropfen suchten sich ihren Weg über die gereizte Haut. Ein Schmerzenslaut entkam ihm. „Orochimaru-san!“ Kabuto sprang besorgt auf, kniete sich neben ihn. Er besah sich dessen Hände und gab den anderen Anweisungen, den Erste-Hilfe-Kasten zu holen. Ein mörderischer Blick traf Deidara, der nur mit den Schultern zuckte. „Er weiß doch, dass man die unausgereiften Experimente anderer nicht einfach so anfassen sollte… hm.“ Damit beschäftigte Deidara sich wieder mit seiner momentanen Sprengstoffmischung. Das war sein derzeit einziges Problem, dass die Bomben losgingen, wann sie wollten und nicht, wenn er das wollte. Er spürte den tödlichen Blick des Schwarzhaarigen auf sich. Orochimaru würde es ihm irgendwann heimzahlen, da war er sich sicher. Er musste einfach vorsichtig sein. Aber jetzt genoss er das Hochgefühl, welches nur von Orochimarus Worten überschattet wurde. Konnte er die Vergangenheit nicht einfach ruhen lassen? Deidara würde seine Schuld nie abtragen können, das hatte er begriffen. Aber genau das frustrierte ihn. Er konnte Sasori sein Leben nicht zurückgeben… oder Fushichou, die Puppe, die er ihm heimlich aus dem Rucksack genommen hatte, um mehr Aufmerksamkeit von ihm zu bekommen. Die Puppe würde ihn auch nicht wieder in die Welt der Lebenden zurückholen. Er hatte einen nie wieder gutzumachenden Fehler begangen und er musste damit leben. Grimmig vertiefte er sich in seine Notizen, um zu verdrängen. Natürlich hatte dieser Vorfall Konsequenzen. Allerdings hagelte es nicht mehr als ein „Dudu“ für Deidara, da niemand so recht hatte erklären wollen, was genau nun vorgefallen war und Orochimaru besaß ebenfalls seine Aktie dran, weil er sich nicht daran gehalten hatte, die unfertigen Experimente von anderen nicht anzufassen – was Orochimaru nicht hatte wissen können, dass in der vermeintlich harmlosen Figur eine Bombe schlummerte, erwähnte Deidara nicht. Die Uni musste also für den Schaden aufkommen, weil kein Dozent im Raum gewesen war. Itachi reagierte mit gemischten Gefühlen auf diesen Vorfall. Er gönnte es Orochimaru, aber er war auch skeptisch, was Deidaras Experimente betraf. Der Blonde hatte noch nichts in die Luft gejagt außerhalb des Labors. Er kannte die Gefahr, dennoch sah Itachi es nicht gerade gern, wenn sein Freund mit glänzenden Augen von der Schönheit einer Explosion schwärmte. „Ich lass mir ein Tattoo stechen, hm“, erklärte Deidara wenige Tage später und betrachtete Itachi aufmerksam, der sich samt Drehstuhl von seinem Schreibtisch abwandte und den Blonden mit einer hochgezogenen Augenbraue musterte. Selbiger hockte auf dem Boden, um sich herum Zeitungen als Unterlage ausgebreitet und bastelte wieder einmal an seinen Tonfiguren. Das war für Itachi inzwischen nichts Neues mehr. An manchen Tagen konnte man kaum treten, weil der ganze Boden mit Zeitungen und Ton bedeckt waren. Sie bräuchten eigentlich mehr Platz, aber das ging nicht. Größere Zimmer existierten nicht. „Wo?“, fragte er verhalten, ließ noch nicht erkennen, was er davon hielt. Deidara deutete auf seine linke Brust. „Und was?“ Der Blonde erhob sich und stieg über seine Kreationen hinweg zu seinem Schreibtisch, wühlte eine Schublade durch und fischte einen Zettel daraus hervor, den er an Itachi weitergab. Ernst sah er sich die Linien an. Sie erinnerten ihn an eine Erdkugel, die in der Mitte geteilt war. Um diese abstrahierte Erdkugel kringelten sich vier Wirbel, spiegelverkehrt. „Was soll das bedeuten?“ „Die vier Wirbel stehen für die vier Elemente und die Erdkugel ist geteilt, weil es das gibt, was man real erkennen kann, aber dann gibt es noch das zwischen Himmel und Erde, was keiner erklären kann. Wenn du willst, kannst du es Gott nennen. Die eine Hälfte steht für das Sichtbare, die andere Hälfte für das Unsichtbare, hm“, erklärte der Blonde und wirkte sehr zufrieden mit seiner Antwort. In Itachis Ohren klang es so selbstverständlich, als hätte Deidara sich schon Jahre darüber Gedanken gemacht. Er wusste derzeit nicht so recht, was er davon halten sollte. Wenn Deidara wollte, konnte er sich tätowieren lassen. Immerhin war es sein Körper. Und wenn es bei dem einen blieb, hatte Itachi auch kein Problem damit. „Warum auf der Brust?“, fragte er schließlich. „Weil mir das so gefällt, hm“, erklärte Deidara und nahm den Zettel schließlich wieder an sich, um ihn auf seinen Tisch zu legen. „Hast du schon einen Termin beim Tätowierer?“ „Ja, übermorgen, hm.“ Anscheinend war es eh schon klar gewesen, egal, was er dazu gesagt hätte. Deidara hatte ihn also nur vorwarnen wollen. „Dann kann ich dich doch eine Zeit lang dort nicht anfassen, oder?“ Das war wirklich sein einziges Problem… so weit war es mit ihm schon gekommen. Der ganze Stolz der Uchiha dachte nur daran, dass er seinen Freund ein paar Tage an der Brust nicht berühren konnte, wenn er sich tätowieren ließ. Deidara grinste unweigerlich. „Du darfst es mir eincremen, wenn du willst. Aber vorsichtig, hm“, erwiderte er. Damit war Itachi einverstanden. Dann bestand wenigstens noch eine Möglichkeit, die warme Haut unter seinen Fingern zu spüren und die darunter verborgen Muskeln zu ertasten. Aber er konnte ihn ja noch an allen anderen Stellen anfassen. Er sollte da kein Drama draus machen, wenngleich es nur in Gedanken war. Itachi streckte die Hand nach Deidara aus und als dieser sie annahm, zog er ihn mit sanfter Gewalt zu sich heran und auf seinen Schoß runter, sodass er nun breitbeinig auf ihm saß. Mit einem leisen Seufzen schloss er die Arme um seine Hüfte. „Du bist seltsam“, stellte er ungerührt fest. Deidara lachte leise und löste Itachis Haarband. Nachlässig schnippte er es auf den ordentlichen Tisch des Schwarzhaarigen. „Das ist doch nichts Neues für dich, hm.“ Deidaras Stimme hatte einen fast schon rauen Unterton und seine Augen blitzten frech auf. „Allerdings.“ Itachi hob eine Hand und vergrub sie in dem dicken Haar in Deidaras Nacken, zog ihn näher an sich heran und verschmolz ihre Lippen zu einem sinnlichen Kuss. Dann mussten sie in den nächsten beiden Tagen noch viel Zeit miteinander verbringen, wenn er nach dem Tätowieren aufpassen musste, wo er Deidara berührte, damit er ihm nicht weh tat. _________________________________________________________________________________________ ich weiß, ihr musstet lange warten, aber jetzt geht es endlich weiter. ich hoffe, ihr seid mir auch weiterhin treu, auch wenn ich nicht mehr alle zwei Tage ein Kapitel hochladen kann, da ich nebenher, sehr viel mache^^" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)