Victoriam Speramus von Bambusbesen (Itachi X Deidara) ================================================================================ Kapitel 11: Kurzer Anruf ------------------------ Deidara schlief fast den ganzen Tag durch, sodass Itachi schließlich beschloss, dessen Eltern einfach anzurufen, dass er über Nacht hierbleiben würde. Natürlich fragte dessen Mutter, weshalb. „Wir haben ein wenig gefeiert und jetzt ist er eingeschlafen“, log der Schwarzhaarige gekonnt. Seine Mutter klang zwar nicht sonderlich begeistert, aber sie bedankte sich dennoch, dass Itachi ihr Bescheid gesagt hatte und mahnte noch, dass er Deidara den Alkohol wegnehmen sollte. „Versprochen.“ Dann legte er auf. Der Alkohol war eh weggeschlossen. Da kamen nur die Erwachsenen der Uchiha ran. Itachi legte sein Handy weg und betrachtete wieder den Blonden. Das war auch schon seine Beschäftigung in den letzten Stunden gewesen. Deidara hatte sich nur manchmal leicht bewegt, ansonsten lag er regungslos da, die Hände ruhten dicht vor dem blassen Gesicht und die Nase war halb im Kissen vergraben. Dank der dunklen Bettwäsche war es egal, ob Deidaras Schminke sich daran abschmierte. Man würde es eh nicht sehen. Langsam glitt sein Blick über das honigfarbene Haar, welches die Konturen seines Unterkiefers, des Halses und der Schulter nachzeichnete. Am liebsten hätte er mal angefasst, ob es so weich war, wie es aussah, aber er wusste nicht, wie tief Deidara schlief und wecken wollte er ihn nicht. Also begnügte er sich damit, sich jeden Zentimeter des anderen einzuprägen. Sein Gesichtsausdruck wirkte so friedlich, ganz anders als er es kannte. Deidaras Mimik war immer sehr ausdrucksstark. Dagegen konnte man diesen Anblick nun als beinahe unbestimmt bezeichnen. Plötzlich trommelten Fäuste von außen gegen seine Zimmertür. Deidara gab einen brummelnden Laut von sich. Seine Lider flatterten. Jetzt hatte dieser Idiot auf dem Flur ihn geweckt. „Itachi-san, Tobi will seinem Senpai Hallo sagen.“ Dumpf drang Madaras bewusst verstellte Stimme durch das Holz. Er musste Deidaras Schuhe am Eingang gesehen haben. Innerlich genervt stemmte Itachi sich aus seinem Sessel und schloss die Tür auf. Durch einen Spalt warf er Madara einen warnenden Blick zu. „Verschwinde. Geh mit Sasuke trainieren“, sagte er leise. Seine ganze Haltung versprach, dass Madara es bereuen würde, wenn er sich nicht anderweitig beschäftigen ging. „Aber…“, quietschte Tobi und setzte dabei einen herzerweichenden Dackelblick auf. Doch Itachi schlug ihm die Tür vor der Nase zu, drehte den Schlüssel im Schloss rum und wandte sich zum Bett um. Deidara saß da und schaute ihn aus kleinen Augen an. Erleichtert atmete der Blonde auf. Tobi war ausgesperrt. Der Kerl wäre jetzt äußerst nervtötend geworden und er hätte sich vermutlich nicht lange im Zaum halten können. Sonst regte Tobi ihn nicht so schnell auf. „Geht’s dir besser?“, fragte Itachi ruhig und kam zu ihm rüber, ließ sich auf die Bettkante sinken. Deidara deutete nur ein Nicken an. Der Schwarzhaarige griff nach der Tasse und drückte sie ihm in die Hand. „Leider schon kalt“, fügte er hinzu. Erneut nickte er und schloss seine Finger um die kalte Tasse. Abwesend trank er einen Schluck und starrte dann entrückt anmutend auf die Flüssigkeit. Zum ersten Mal seit Wochen hatte er wirklich das Gefühl, gut geschlafen zu haben. Lag es vielleicht daran, dass er nicht in seinem eigenen Zimmer geschlafen hatte, wo ihm immer wieder Bilder von Situationen mit Sasori vor den Augen flimmerten? Er führte die Tasse zum Mund und nahm einen weiteren Schluck. Der kühle Tee tat gut und benetzte seine trockene Kehle angenehm. Seine Bauchschmerzen hatten sich auch aus einem ihm nicht bekannten Grund zurückgezogen und lauerten nun im Hintergrund. Eine Erleichterung war es schon. Sein Blick ging eher zufällig aus dem Fenster. Erschrocken weiteten sich seine Augen. Wo war eine Uhr? Es musste schon nach neun sein, wenn es bereits dunkel war. „Ich habe deine Eltern angerufen. Du kannst über Nacht hierbleiben“, sagte Itachi leise. Der hektische Blick auf das leuchtende Ziffernblatt sagte alles. Es war kurz nach zehn. „Woher hast du meine Nummer, hm?“ Misstrauen schwang in Deidaras Stimme mit. „Von Kisame“, erwiderte Itachi ruhig. „Diese alte Tratschbase“, grummelte er vor sich hin, aber eigentlich störte es ihn überraschenderweise gar nicht. Er mochte nur nicht, wenn Kisame einfach seine Nummer rumgab. Itachi hätte ihn selbst fragen sollen. „Wissen deine Eltern davon, hm?“, hakte Deidara nach. Itachi öffnete gerade den Mund, um zu antworten, als es an der Tür klopfte. Itachi seufzte und erhob sich. Er linste erst wieder durch den Türspalt, aber kein Madara. Dafür stand seine Mutter vor der Tür und sah ihn fragend an. Er öffnete die Tür ganz. Seine Mutter schaute an ihm vorbei zu Deidara. „Dann hat Madara die Wahrheit gesagt…“, murmelte sie. „Er kann doch über Nacht bleiben?“, fragte Itachi. „Was habt ihr denn die ganze Zeit gemacht?“ Interessiert wurden die beiden gemustert. „Gelernt, und dann hat Deidara sich kurz hingelegt.“ Lügen konnte der Schwarzhaarige. Das lernte man in einem großen Haushalt. Man konnte zwar alles essen, aber man musste nicht alles wissen. Seine Mutter schluckte den Köder zwar, sah Deidara aber zweifelnd an. Der Blonde wollte nicht wissen, wie er aussah. „Na dann will ich euch mal glauben.“ Ihre Worte sagten deutlich, dass sie ihnen das nicht einfach so abnahm. „Du kannst heute Nacht hierbleiben. Möchtet ihr noch etwas essen?“ Itachi nickte. Seine Mutter lächelte kurz und verschwand. „Warum tust du das, hm?“, fragte der Blonde leise. „Was?“ „Warum bist du ständig um mich rum und rennst mir nach… und jetzt lässt du mich sogar bei dir schlafen, hm“, murmelte er und nippte an seinem kalten Tee. „Schon vergessen? Ich bin den Pet. Als Haustier ist man für das Wohlbefinden seines Besitzers zuständig.“ Ein kaum merkliches Lächeln huschte über seine Lippen. Zu schnell verschwand es wieder, als dass Deidara es bemerken konnte. Selbiger seufzte leise und kippte den Rest der Flüssigkeit hinter. Irgendwie… breitete sich ein wohliges Gefühl in ihm aus. Itachi war einfach da, ohne irgendwelche Erklärungen zu verlangen oder Vorträge zu halten. Er hätte nie gedacht, dass der Schwarzhaarige so eine angenehme Gesellschaft sein konnte. Ein paar Minuten herrschte Schweigen und jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Deidara hielt sich weiter an seiner leeren Tasse fest, bis es erneut klopfte und Itachis Mutter mit einem Tablett reinkam. Ein paar kleine Teller waren mit verschiedenen Leckereien bestückt. Onigiri[14] und Obststückchen waren nur zwei davon. „Guten Appetit“, sagte sie lächelnd und stellte das Tablett auf dem Schreibtisch ab, verließ das Zimmer wieder. Itachi holte es auf das Bett rüber und platzierte es zwischen ihnen. Der Schwarzhaarige nahm sich eines der Reisbällchen und biss hinein. Das konnte seine Mutter besonders gut. Deidara tat es ihm nach. Jetzt, wo er das Essen vor sich sah, hatte er sogar etwas Hunger und Reis war leicht verträglich, ebenso Früchte. Seinem Körper würde das sicher gefallen, mal wieder etwas mehr Nahrung zu bekommen. Er hatte in den letzten Tagen und Wochen vermutlich meist nur von irgendwelchen Energiereserven gelebt. Auf Dauer konnte das natürlich nicht gut gehen. Itachi war zuerst fertig, da der Blonde ohne Hast an seinem Teil des verspäteten Abendessens herum knabberte. Also erhob er sich und kramte aus seinem Schrank ein Shirt heraus und eine kurze Hose. Beides legte er neben Deidara auf das Bett. „Das müsste dir passen“, sagte er. Der Blonde sah sich die Klamotten an und nickte. Er schob sich das letzte Stück Frucht in den Mund und erhob sich dann. „Wo ist das Bad, hm?“, fragte er leise. „Die Tür ganz am Ende des Flures.“ Es dauerte nicht lange, da stand Deidara komplett ungeschminkt und mit offenen Haaren nur in dem zu großen Shirt und der kurzen Hose wieder im Raum. So hatte er den Blonden noch nie gesehen. Natürlich ließ er es sich nicht nehmen, ihn ausgiebig zu betrachten – wenn auch unauffällig –, so schnell würde er sicher nicht wieder in den Genuss kommen. „Wo kann ich schlafen, hm?“ Deidaras tiefe Stimme riss ihn aus seinen abschweifenden Gedanken. „Mit in meinem Bett, das ist groß genug.“ Das war pure Berechnung. Natürlich gab es ein Gästezimmer und auch Futons, aber das würde er dem Blonden sicher nicht sagen. Er würde ja nichts machen, auch wenn er ihn gern mal anfassen würde, aber er wartete die rechte Zeit ab. Das würde sich alles noch ergeben. „Bin eben im Bad.“ Deidara blieb allein im Zimmer und ließ sich auf das Bett sinken. Er verwettete seinen Eyeliner, dass die Uchiha ein Gästezimmer hatten… nicht, dass es ihn groß störte, mit Itachi in einem Bett zu schlafen. Er war sein Pet und fertig. Und er hatte gut in dessen Bett geschlafen. Langsam schlüpfte er unter die Decke und wartete dort im Schneidersitz auf Itachi. Er sollte sich gefälligst beeilen. Ohne ihn hatte er keine Ablenkung. Auf dem Flur wurden Stimmen laut. Eine davon gehörte eindeutig Tobi. Itachi versuchte ihm wohl klar zu machen, dass er nichts in seinem Zimmer verloren hatte. War auch besser so. Auf Tobi konnte er derzeit sehr gut verzichten. Itachi schloss die Tür hinter sich ab. „Ich will nicht, dass Tobi rein stürmt“, erklärte er kurz und gesellte sich dann zu Deidara. Er hatte selbst nicht viel mehr an als der Blonde, nur mit dem Unterschied, dass bei ihm sein Shirt logischerweise enger anlag und nicht locker um den Körper schlabberte. Er krabbelte wie selbstverständlich zu Deidara unter die Decke und streckte sich aus, schloss dabei die Augen. Itachi war ziemlich zufrieden. Dass Deidara nicht nach Hause gestürmt war, hieß, dass er ihn wohl inzwischen soweit leiden konnte, um sich nicht daran zu stören, ein Bett mit ihm zu teilen. Das war doch ein guter Fortschritt. Leise raschelte die Decke, als der Blonde sich neben ihn legte. Bildete er sich das ein oder streiften ihn dessen Haare? Es hatte sich wie die zarte Berührung feinster Seide angefühlt. Er würde wirklich gern mal das honigfarbene Haar anfassen. Am Strand hatte er leider keine Zeit gehabt, sich für das Gefühl von Deidaras Haar zwischen seinen Fingern zu interessieren, immerhin war es da um Deidaras Leben gegangen. Kühle Finger schlichen sich suchend über seine Schulter, seinen Hals entlang und griffen schließlich bestimmt in seinen Nacken. Mit einem leichten Ruck zog Deidara ihn näher zu sich heran und begann mit seinen Haaren zu spielen. Itachi entspannte sich und atmete tief Deidaras Geruch ein. Als Pet hatte man es doch gut, wenn das Herrchen halbwegs nett zu einem war. So gern er seine Hände auch zu diesem wandern lassen würde, er hielt sich in Zaum. Noch war es zu früh. Deidara brauchte das jetzt einfach. Da er kein echtes Haustier hatte, musste Itachi nun herhalten, wenn er etwas zum Streicheln haben wollte und dieser ließ das ja bereitwillig mit sich machen. Zum ersten Mal nahm er auch bewusst dessen Geruch wahr. Wohltuend kribbelte er in der Nase, wie er feststellen musste. Abwesend spielten seine Finger weiter mit den langen Strähnen. Diese stete Bewegung und das Liegen machten müde, sodass er immer öfter inne hielt und seine Hand irgendwann nur noch locker auf dessen Rücken lag, knapp unter seinem Nacken. Ein kaum hörbares „Danke“, kam dem Blonden im Halbschlaf noch über die Lippen. _______________________________________________________________________________________ 14 – Reisbällchen @darkangel_scarlett: wenn er sich nich um ihn kümmern würde, würde diese ff ja nie ein ende habenXD @ryoko-chan: ich bezweifle mal stark, dass dei überhaupt seine regel bekommen kannXDDD du kannst dir selbst aussuchen, wo die bauchschmerzen nun herkamen^.^ ....und nich nur du bist gespannt, ich auch, ich sammle nämlich immer nur ideen fürs nächste kapitelXD @izanagi: nein, ausnahmsweise bleibt es mal harmlos, aba sicher lass ich ihn noch öfter leiden*muhaha* und küssen... geht jetz noch gar nich, dann würde meine ff in die klischee-kitsch-kawaii-schmalz-ecke abdriften;_; Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)