Victoriam Speramus von Bambusbesen (Itachi X Deidara) ================================================================================ Kapitel 7: Fütter mich ---------------------- Der letzte Schultag war vorbei und Akatsuki – ja, ihre Clique war so dämlich, sich auch noch einen Namen zu geben und Deidara wollte gar nicht wissen, auf wessen Mist das gewachsen war – plante fleißig. Sie wollten unbedingt feiern gehen, weil alle versetzt worden waren und das Schuljahr heil überstanden hatten. Zumindest fast alle. Der einzige, der fehlte, war der kleine Rotschopf. Aber Feiern konnte man das auch nicht unbedingt nennen, in einem Café bei Tee und Kaffee zu sitzen und sich ein Stück Torte nach dem nächsten reinzuschieben. Die meisten von ihnen durften eben in der Öffentlichkeit noch keinen Alkohol trinken, also wurde das auf heute Abend bei Hidan verlegt. Dessen Eltern waren gerade auf Geschäftsreise, wie passend. Deidara hatte sich in den letzten Tagen von seinem Schrecken erholt. Die Situation geisterte trotzdem immer wieder durch seinen Kopf und dann bekam er eine Gänsehaut. Wie dämlich konnte man eigentlich sein, sich fast zu ersäufen in einem Gewässer, wo das eigentlich gar nicht ging ohne Fremdeinwirkung? Und er hatte sich immer noch nicht bei Itachi bedankt. Mit einfachen Worten war das eh nicht getan und er wusste nicht, wie er sich angemessen revanchieren konnte. Immerhin bedeutete ein Menschenleben viel. Und seine Eltern wussten nur von einer entschärften Version seines beinahe letzten Tauchganges. Sie mussten sich keine unnötigen Sorgen machen. Er schob sich ein Stück seiner Schokotorte in den Mund und starrte weiter aus dem Fenster. Menschen hasteten an dem kleinen Café vorbei. Manche schauten kurz oberflächlich hinein, andere verweilten und traten sogar durch die altmodische Tür. Unsanft stieß Hidan ihn an. „Hey Blondie. Hat dir das Wasser die Stimme geraubt oder warum kaust du so dämlich auf deiner Gabel herum?“ Irritiert blickte Deidara hinab und nahm die Gabel aus dem Mund. Was für ein Kauderwelsch. „Das Eine hat mit dem Anderen so viel zu tun wie ein Korkenzieher mit einer Tiefkühlpizza, hm“, brummte er. Aber musste Hidan das auch noch ansprechen? Das war noch ein viel größerer Trampel als Sasori. Mit dem Unterschied, dass Hidan zu jedem so war. „Oh, er kann reden.“ Hidan lachte lauthals und unterhielt damit das ganze Café. Wenigstens erntete er von Kakuzu eine Kopfnuss. Das half nur leider nicht, denn nun zettelte der Silberhaarige einen Streit mit diesem an. Deidara schnaufte und ließ ein weiteres Stück Torte hinter seinen Lippen verschwinden. „Er hat aber Recht, du bist so still seit Sasoris Tod“, hakte Konan, das einzige weibliche Mitglied dieser Irren-Clique, nach. „Na soll ich vielleicht Luftsprünge machen und glücklich darüber sein?“, giftete Deidara. Sie hatte genau seinen wunden Punkt getroffen. Es war doch wohl klar, dass er keine Freudentänze aufführte, wenn sein bester Freund – und heimliche Liebe – bei einem Unfall starb. „Ewig Trübsal blasen bringt dich aber auch nicht weiter…“, meinte Pain abwesend und schlürfte seinen Milchshake weiter. Ihr selbsternannter Anführer war fast genauso verdreht wie Tobi und Zetsu. Er hatte sich diesen schrecklichen Spitznamen gegeben, obwohl er eigentlich Nagato hieß. Warum, war aber auch nicht ganz klar. Und Zetsu führte regelmäßig Selbstgespräche… „Mischt euch einfach nicht ein, okay?“, knurrte Deidara. Er wollte nicht darüber reden… warum war er eigentlich noch mal mitgekommen? Ach ja, um den Schein zu wahren, er sei stark, und damit seine Freunde sich keine Gedanken machten. Wer wusste, worauf dieser Haufen Irrer sonst noch so kam. „Aber Deidara-Senpai wollte sich umbringen! Da dürfen wir uns als seine Freunde doch Sorgen machen.“ Tobis Stimme wurde zunehmend hysterisch. Dem Blonden reichte es. Er sprang halb auf und griff über den Tisch, packte Tobi grob am Kragen und zerrte ihn zu sich ran. „Ich wollte mich nicht umbringen. Noch ein falsches Wort und ich nehm dir diese verdammte Augenklappe weg, hm“, zischte er bedrohlich leise. „Nein, nicht die Augenklappe! Tobi ist ein guter Junge“, jammerte dieser und hob abwehrend die Hände. Eine Hand legte sich auf Deidaras Schulter. „Deidara, ist gut“, murmelte Itachi leise und übte leichten Druck auf seine Schulter aus. Er warf Tobi noch einen letzten warnenden Blick zu, dann ließ er von ihm ab und gab Itachis Hand nach. Fast sämtliche Blicke ihrer Clique ruhten perplex auf ihm. Deidara atmete tief durch und wandte sich aufgesetzt ruhig seinem Rest Torte zu. Er sollte sich nicht mehr so gehen lassen. Die anderen verstanden nicht, wie sehr der Tod einer geliebten Person das Leben verändern konnte. Die hatten das alle noch nicht am eigenen Leib erlebt. Außer Pain, aber der starrte ihn als einziger auch nicht so an. „Hidan, du hast dich bekleckert“, sagte Itachi ruhig, um von Deidara abzulenken und die anderen griffen gern nach dem Zaunpfahl, mit dem er gewunken hatte. Den Rest des Nachmittags überließen sie es Itachi, sich mit Deidara zu beschäftigen. Das war wohl das Sicherste. Dieser schien ja mit ihm klarzukommen, auch wenn das seltsam war, dass Deidara auf einmal nichts mehr gegen den Schwarzhaarigen hatte. Und keiner wollte seinen Kopf riskieren. Eigentlich war der Blonde recht ausgeglichen und es dauerte eine Weile, bis er derart aufbrausend reagierte. Tobi hatte es heute mit nur einem Satz geschafft. Da hielten sie sich lieber zurück. Inzwischen machte die Clique es sich im Wohnzimmer von Hidans Elternhaus bequem. Mehrere Flaschen Alkohol sammelten sich in der Mitte des großen Kreises. Je mehr leere Flaschen sich dazugesellten, desto ausgelassener wurde die Stimmung. Deidara lehnte mit dem Rücken an der Couch und beschlagnahmte eine Flasche für sich, an der er sich festhielt. Hidan und Kakuzu kippten allgemein eh nur hartes Zeug. Tobi und Zetsu waren die einzigen, die noch nüchtern waren. Tobi trank nicht und Zetsu würde sofort eingehen wie eine Pflanze, wenn er einen Tropfen zu sich nahm. Bisher hatte Deidara diese Feten immer lustig gefunden und ordentlich mitgemischt, aber heute war ihm nicht danach. Deswegen bewachte er seine Weinflasche und beobachtete die anderen nur mehr oder weniger geistig präsent. Er hatte angenommen, der Abend würde mit steigendem Alkoholpegel vielleicht doch noch ganz amüsant, aber eher das Gegenteil traf ein. Das Gelaber seiner Freunde ging ihm zunehmend mehr auf die Nerven. Die Worte hallten immer öfter in seinem Kopf nach. Hidans laute Stimme und Tobis hysterisches Gequietschte mischen sich unter die vielstimmigen Worte, die scheinbar vom Schädelknochen zurückgeworfen wurden und sich in einem entstellten Tanz umeinander wanden. Deidara hielt es schließlich nicht mehr aus, erhob sich ruckartig und trottete in die Küche. Die Tür schloss er hinter sich und ließ sich seufzend auf einen Stuhl fallen. „Ruheeee“, murmelte der Blonde und legte seinen Kopf auf dem Tisch ab. Wie erholsam. Es kam ihm falsch vor, dass er sich amüsierte und Sasori war tot. Mit ihm war das viel lustiger gewesen. Er vermisste seinen gereizten Gesichtsausdruck, wenn Deidara auf seiner eigenen Meinung beharrte bei dem Thema Kunst. Er vermisste seine Eigenart, das Warten zu hassen. Ach, einfach alles… Die Tür öffnete sich und jemand setzte sich neben ihn an den Tisch. Itachi. Wer sonst sollte es sein? „Fütter mich“, forderte dessen ruhige Stimme. Deidaras Kopf zuckte hoch und er sah Itachi entgeistert an. „Nani[8]?“ Was sollte das denn werden? „Sein Haustier muss man auch füttern“, erwiderte Itachi ruhig und sah Deidara abwartend an. Selbiger besann sich. Es stimmte. Ein richtiges Pet musste man regelmäßig füttern. Aber wie kam Itachi jetzt plötzlich darauf? Ganz einfach. Er wollte Deidara ablenken und ihn vom Grübeln abhalten. Aufmerksam verfolgte er ihn mit Blicken, als er sich erhob und am Kühlschrank zu schaffen machte. Schließlich griff er nach einem Glas Würstchen und stellte es Itachi hin. „Hier, hm“, murmelte der Blonde noch immer etwas aus dem Konzept gebracht und setzte sich wieder zu ihm. Schade, aber er hatte auch nicht erwartet, dass Deidara ihn füttern würde, wie es Menschen miteinander taten. Ein Versuch war es dennoch wert gewesen. Itachi öffnete das Glas und angelte nach einem Würstchen. Hungrig war er ja eh gewesen, weil es bei Hidan wie immer nur Alkohol gab. Genussvoll biss er hinein. Deidara beobachtete den Schwarzhaarigen beim Essen. Er fragte sich, ob Itachi vielleicht noch etwas anderes gemeint haben könnte? Etwas, was über ‚Haustier füttern‘ hinaus ging. Oder bildete er sich einfach zu viel ein? Die Tür flog auf. „Jetzt macht ihr schon mit Würstchen rum, in meiner Küche“, brüllte Hidan lautstark und stemmte die Hände in die Hüfte. „Wer hat euch überhaupt erlaubt, an den Kühlschrank zu gehen, hä?“ „Wer macht rum?“, kam es dumpf aus dem Wohnzimmer. Bevor Itachi und Deidara auch nur ansatzweise reagieren konnten, packte Hidan beide am Kragen und zerrte sie mit zu den anderen. Itachi konnte sich gerade noch das Glas Würstchen schnappen. Immerhin hatte er Hunger. Dort schubste er sie zu ihren Plätzen zurück und schlug zufrieden in die Hände. „Ach die Würstchen… ich dachte, es wird interessant“, murmelte Zetsu enttäuscht. „Daran wäre nichts interessant“, erwiderte dessen unsichtbare Seite, mit der er immer so gern Selbstgespräche führte. Schon wieder genervt schnappte Deidara sich seine Flasche wieder und kippte den Rest auf Ex. Danach fühlte er sich angenehm in Watte gepackt. Sein Blick huschte wieder zu Itachi und er verspürte den Drang, ihn zu sich zu ziehen und zu streicheln. Er erinnerte sich noch sehr gut, dass er schönes weiches Haar hatte. Aber er war so nett und ließ ihn erst aufessen, ehe er ihn dann mit einem Ruck zu sich zog. Itachi gab einen leisen Laut der Überraschung von sich, als sein Kopf in Deidaras Schoß landete wie zur Beerdigung. Die Finger, die über sein Haar glitten, sorgten aber schnell für Entspannung und er schloss die Augen. Das ließ er sich gern von seinem Herrchen gefallen. Es dauerte nicht lange, da fummelten die schlanken Finger den Zopffalter aus dem schwarzen Haar und lockerten die seidigen Strähnen. Das war wirklich schön beruhigend, fand Deidara. „Seid ihr schwul oder so?“, fragte Kakuzu hinter seinem Stapel Spielkarten hervor. „Er ist mein Pet und ich kann ihn streicheln, wann und wo ich will, hm“, brummte Deidara. War denen immer noch nicht bewusst, was ein Haustier war? Hidan grölte belustigt. „Und dem geht gleich einer ab.“ Prüfend beugte Deidara sich vor, um in Itachis Gesicht zu sehen. Dann schnaufte er genervt. „Hidan, sauf nicht so viel. Das bekommt deinem kleinen Gehirn nicht, hm.“ Itachi wirkte sehr entspannt wie ein Pet eben auszusehen hatte, wenn man es streichelte. Also nichts, worüber man sich Gedanken machen müsste. Fluchend sprang der Silberhaarige auf und wurde sogleich von Tobi umgeworfen. „Tu Deidara-Senpai nicht weh. Er hat es nicht so gemeint!“ „Ich tu dir gleich weh!“ Und wenige Sekunden später rannte ein schreiender Tobi aus dem Wohnzimmer, gefolgt von einem sadistisch lachendem Hidan. Deidara schmunzelte belustigt. Jetzt störten ihn seine Freunde nicht mehr. Seltsam. _________________________________________________________________________________ 8 – Was? (ich vermute aber, das weiß jeder. Nur der Vollständigkeit halber) dankeschön für die kommis*verbeug* @ryoko-chan: da bin ich aber froh, dass du nicht beleidigt bist^^... es wär sehr schade, wenn ich nicht mehr deine kommis lesen könnte. dabei mag ich es, wenn zu jedem kapi so deine gedanken kommen^.^ ...aber keine angst, ich werde auch keinen selbstmord reinpacken, das passt einfach nich zu denen^^" @grottesca: dir ist etwas aufgefallen, was ich einfach nur so hingeschrieben habe, weil ich der meinung war, es muss da hinXD ...aba stimmt, es passt, dass dei langsam auffällt, das ita anders/besser is^^ jedenfalls in dem punktXD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)