Pirates Of The Carribean von Hamsteru (An Another Story Of The Worlds End) ================================================================================ Kapitel 9: Kapitel 9 [Film 1] ~ Saufen ist nicht gleich saufen! --------------------------------------------------------------- "Seht ihr? Land!" Stolz schwill seine Brust an und ein begeistertes Grinsen legte sich auf seine wilden Gesichtszüge. Dann würde er endlich wieder richtig laufen, richtig essen, richtig schwimmen und richtig und ohne Geschaukel schlafen können! Auch wenn er wahrscheinlich eh die meiste Zeit auf der Mary verbringen würde. An wem das wohl nur lag? Sam für seinen Teil starrte die Landspitze an, die in das Wasser ragte und versuchte zu erahnen, auf welche Insel sie da anlegen würden, als ein heftiger Wind aufbrauste, hohe Wellen gegen das Boot klatschen ließ und es einen leichten Satz nach vorn machte, während das Schiff immer noch wackelte und wankte. "Tortuga~..", hauchte Toby begeistert, klammerte sich an die Holzreling, holte Schwung und hockte auf dem Geländer, als könne er es gar nicht erwarten, als erster die Piraten-Insel betreten zu können. ~ Das Land kam immer näher, während Luana, die Augenbrauen dicht zusammen gezogen, sich zu Sam drehte und auf die Küste deutete. "Was ist denn bitteschön Tortuga?" Sam bemerkte sie im ersten Augenblick nicht und brauchte auch eine Weile, um ihre Frage zu verstehen, ehe es ihm einleuchtete und es in seinem Kopf klick machte. "Tortuga", eröffnete Sam ihr mit einem Grinsen, das nicht unbedingt etwas Gutes verheißen konnte, "ist die Stadt, in der Piraten und noch mehr Piraten sind." Und noch ehe Sam diesen Satz ausgesprochen hatte, ließ Toby sich vornüber ins Wasser fallen, das Schiff verharrte abrupt in der Bewegung und ein kräftiges Wanken ging durch das Holz des Schiffes. Fast so, als wäre es empört. "Toby!", entfuhr es der Schwarzhaarigen, die sich vorn über die Reling beugte und sich die Haare aus dem Gesicht hielt. Doch als das Kind ihr zugrinste - im Gegensatz zu ihr konnte Toby prächtig schwimmen, beruhigte sich die Jugendliche ein wenig. "Bist du wahnsinnig?", fuhr sie auch schon fort, bemerkte nicht, dass das Schiff wie automatisch anzulegen schien und wandte sich dann wütend an Sam. "Ist er wahnsinnig?", fragte sie wieder. "Du wirst nur wieder schmuztig, du Frechdachs!" "Meint Ihr etwa, ich warte auf Euch?", kicherte der Brünette während dessen, ehe er zu einem Seil schwamm, sich daran festhielt und sich anschließend hochzog - all das, während die Mary zum stehen kam und anlegte. Von allein. Aber um Samira zu trösten, Sam fiel es ebenso wenig auf. Das einzig in seinen Augen merkwürdige war die Tatsache, dass Tortuga binnen weniger Sekunden näher gekommen war, als es eigentlich hätte sein dürfen, aber auch diese Zweifel verflogen, als Toby sich mit einem begeisterten Klimmzug auf das Deck zog, erneut zur Reling rannte, mehr Anlauf als vorher nahm und mit einem enthusiastschen Jauchzen das zweite Mal ins Wasser sprang - und diesmal drin blieb. "Dreckig werd ich sowieso wieder!", rief er zu Samira hoch, streckte ihr die Zunge raus und paddelte rückwärts, drehte sich im Schwimmen um und erreichte schneller, als Sam und Luana gucken konnten, die Küste Tortugas, die noch erstaunlich sauber war. Aber gut, immerhin war es hellichter Tag und welcher waschechte Pirat war denn tagsüber in der prallen Sonne unterwegs, wo er doch wesentlich besseres zu tun hatte? Seinen Rausch auszuschlafen, zum Beispiel, oder den Alkohol auszukotzen? Trotzdem huschten Sams Augen argwöhnisch über die Küste. Toby schien das nicht im Geringsten zu interessieren, der tobte nämlich ausgelassen im Sand herum und machte sich schmutzig. Ein eingeschnapptes Seufzen entfuhr dem Mädchen, ehe es sich zu Sam drehte und diesen ansah. Niemals würde er sie auf einer Pirateninsel zurücklassen - oder? "Wollt Ihr an Land gehen, Sam?", fragte die Dunkelhaarige, wieder ganz sie selbst, strich sich die Haare zurück und legte den Kopf leicht schief. Toby nahm ihm die Antwort ja beinahe schon ab - konnte man denn ein Kind auf solch einer Insel herumlaufen lassen? Mal abgesehen davon, dass ihr Brandmal sie ebenfalls an diese Insel kettete - Luana fand es schon schwierig genug, zu wissen, dass sie nicht mehr zur oberen Liga gehörte. Als Pirat unterwegs zu sein, daran hatte sie noch überhaupt nicht gedacht - schließlich hatte sie nur frei sein wollen. Sams eindeutig gestrafften Schultern, das erwartungsvolle Grinsen und der leicht vorgeneigte Oberkörper musste pure Bänder sprechen, während Luana ihn ansah und wahrscheinlich musste er daher nicht mehr antworten, denn er selbst befand eine Antwort für mehr als überflüssig. "Natürlich.", rang er sich dann doch noch ab, wollte schließlich nicht so ohne ein Wort ebenfalls Bekanntschaft mit dem Wasser machen. Ein Beiboot war nirgends zu sehen und - wenn er ehrlich war, hatte er rein gar nichts gegen ein zweites Bad in diesem warmen, noch sehr freundlich aussehenden Wasser. Und Hep - war auch Sam in die Fluten gesprungen. Ob Luana es bringen durfte, einfach an Deck zu bleiben? Aber was war denn, sollte etwas passieren? Sie wüsste gar nicht mehr, was zu tun war. Vorsichtig setzte sie sich auf die Reling, überlegte sich einen weiteren Moment, ob sie tatsächlich in dieses widerliche Wasser springen sollte. "Na komm schon, du bist doch bestimmt nicht feige!", rief Toby ihr aufmunternd grinsend zu ehe er beinahe schon fanatisch "SamSamSam"-rufend auf diesen zulief. Naja, zumindest durch das Wasser wankte. Feige? Sie? Was hatte schmutziges Nass mit Feige sein zu tun? Noch ehe Luana weiter nachdenken konnte, kam eine übergroße Welle auf die Mary zu, hob diese leicht an und ließ sie das Gleichgewicht verlieren. Was für ein Zufall. "Igitt!", grummelte das Mädchen, während sie sich an Land rettete - ziemlich schnell, dafür, dass sie sonst eher langsam war. Angesichts der grandiosen Vorstellung, die Samira den beiden Jungs am Strand lieferte, klatschte Sam auch nur allzu gerne Beifall, meinte dies aber natürlich alles andere als böse. Er hatte nur einen gewöhnungsbedürftigen Humor, das dürften die meisten auch schon mitbekommen haben. "Nun denn. Auf in neue Gefilde.", grinste Sam. Der Blondschopf wartete noch, bis Luana sich vollständig aus dem Wasser geangelt hatte und drehte sich danach in Richtung Insel-Mitte. Toby war verschwunden, aber so wie der aussah, kannte er sich hier wahrscheinlich besser aus, als jeder andere Pirat - und das konnte Sam ohne jeglichen Scham und Spott denken, das war sein voller Ernst. Erstaunlich, wie leise es gerade war. Oder? Zumindest stellte Luana das fest, während sie gemeinsam mit dem Blondhaarigen durch eine Gasse lief und bemerkte, dass es hier für eine Piratenstadt ziemlich ordentlich zuging. Ob das an der Uhrzeit lag? Bestimmt, aber das merkte die Langhaarige nicht. Für sie war es auch - trotz Ruhe - höchst eigenartig, durch eine Insel zu laufen, die auf keiner Karte verzeichnet war. "Sam?", setzte Luana also an. Gelassen neben ihm herlaufend drehte sie ihr Gesicht zu dem Jungen und hatte das Bedürfnis dazu, gar nicht mehr wegzusehen. "Wisst Ihr, wo wir hinlaufen?" Immerhin brachte sie einen vernünftigen Satz heraus. Und ignorierte dabei völlig das Kind, dass die Richtung angab. Und mit einem patzigen Gesichtsausdruck in die nächste Seitengasse verschwand. Tja. Und nun? Waren sie allein. Mal wieder. Mit einem skeptischen Blick und mit Händen, die er in die Hüfte stemmte, sah er dem Knirps nach, der die zwei alleine stehen ließ. Zwar nicht im Regen, sondern in der Sonne, aber er ließ sie stehen. Frechheit! "Natürlich nicht, Miss. Oder sehe ich etwa so aus, als hätte ich Tortuga schonmal einen Besuch abgestattet?", fragte Sam in die Richtung der Schwarzhaarigen, drehte sich aber nicht vollständig um. Dass diese Frage sich eigentlich so gut wie von selbst erledigte, so wie der Blondie aussah und so wie er sich benahm, wie er sich aufführte, wie er war und einfach seine ganze Einstellung! Aber das war ihm wohl weniger bewusst. "Ich würde sagen, wir gucken mal, ob wir eventuell jemanden finden, den wir fragen können, wo man Lebensmittel herbekommt. Oder der uns verraten kann, wo ein nicht ganz so schmutziger Fleck auf dieser versoffenen Insel ist.", fügte er seufzend hinzu, schüttelte den Kopf und legte eine Hand an seinen Hinterkopf. "Aber erstmal.. finden wir ein Lokal.", beschloss er, allein weil er Durst hatte und sich die Gegend ansehen wollte. Abwartend blickte er zu Samira und wartete auf ihre Meinung. Alleine wollte er sie dann doch nicht stehen lassen. Pech nur, dass diese sich mit ihrer Antwort ausnahmsweise mehr Zeit ließ, als gewöhnlich. Und weshalb? Ganz einfach. Die Langhaarige, deren Blick wie gebannt auf eine Hütte gerichtet war, lauschte aufmerksam den unbekannten Tönen, die aus eben dieser heruntergekommen, stinkenden Bude kamen. Tanzmusik? Hier? Luana hob eine Augenbraue. Sie hörte sich auch noch so erfreulich und vergnügt an! Hatte sie sowas schon gehört? Nein. Wohl eher nicht - doch war das kein Grund, das Häuschen so anzustarren. Erst als zwei Personen torkelnd heraustraten, von denen sich eine als gut bebaute Frau und der andere als nicht ganz so sauberer Mann entpuppten, wandte das junge Mädchen den Blick ab und sah zurück zu ihrem Gefährten. "Ich glaube das ist ... sowas wie ein Lokal", antwortete die Schwarzhaarige leicht verunsichert, doch konnte man ihrem Blick entnehmen, dass ihre Neugier geweckt worden war. "Wollen wir, Sam?", grinste Luana also auch schon, als die nächsten Besucher die Kneipe betraten und Einblick in die Hütte gaben. So heruntergekommen war sie von innen dann doch nicht. Nicht ganz. Doch bevor Luana überhaupt einen richtigen Blick in den stinkenden Gasthof werfen konnte, packten sie zwei Hände an der Schulter und zogen sind geradewegs wieder heraus. Schwungvoll wurde sie umgedreht und ein Sam mit mehr als skeptischen Blick sah sie an. "Ihr hattet ernsthaft vor, einfach so in ein Lokal zu torkeln, in dem es vor besoffenen, stinkenden, sabbernden, rauchenden, siffenden Kerlen und einparfümierten, geldgierigen, besserwisserischen Nutten und Huren nur so wimmelt?" Sams Augenbraue wanderte bedenklich in die Höhe und trotz dessen, dass er sonst eine doch recht gehobene Aussprache und Artikulation hatte, fühlte er sich keineswegs schuldig, diese Wörter direkt in Samiras Gesicht zu schleudern. "Wie ungeschickt von Euch." Der Blonde hob seinen Zeigefinger und deutete auf das wankende, nur noch an einer Schraube hängende Schild einer großbrüstigen Dame, deren Lächeln falscher wirkte, als eine Ratte, und um dessen Brustkorb sich das geschnörkelte Wort "Freudenhaus" wand. Mit einem leisen Räuspern nahm Sam grinsend Samiras Hand, drehte sich mit ihr einmal um, ließ sie wieder los und steuerte das Lokal auf der anderen Gassenseite an. "Da hat der Koch gerade Essensreste in den Straßengraben geworfen, ich denke, das ist für unseren ersten Tag auf Tortuga doch angenehmer, Miss.", witzelte der Blondschopf, stieß die Tür auf und hielt sie für seine schwarzhaarige Begleitung auf. Grinsend, versteht sich. "Aber-.." Noch bevor Luana noch einen weiteren Widerspruch loslassen konnte, blickte sie bereits in den Eingang des Lokals, den ihr Freund - ja konnte man Sam mittlerweile so bezeichnen? Eigentlich nicht, eigentlich traf Begleiter oder Aufsichtsperson besser zu. - ihr zeigte. Kein allzu großer Unterschied zu der Kneipe eben. Nur roch es hier nicht ganz so streng nach Schweiß. "Es ist ja nicht so, als ob ich in den vergangenen Tagen nicht öfter mit stinkenden, besoffenen, unmenschlichen, verrückten und gefährlichen Menschen, wenn es denn welche waren, zu tun hatte. Ein bisschen Spaß dürfte euch wirklich gut tun." .. Was genau hatte die Schwarzhaarige denn nun ausgesprochen? Während sie das Lokal betrat, nicht ohne den Blondschopf vorher noch mal unschuldig anzulächeln, überlegte sich die Langhaarige nämlich, was für eine Art von Spaß sie gemeint hatte. Ob sie - .. Ihr Blick glitt noch einmal zurück. Ja, wahrscheinlich hatte sie sogar die Huren gemeint. Sam war schließlich hübsch genug, kannte den weiblichen Körper bereits und was ganz wichtig war: Er hatte sich als Freibeuter entpuppt. Anstand und Jungfräulichkeit? Nicht hier. Nicht bei ihm. Wie deprimierend, dass ausgerechnet sie - "Huuh!", entfuhr es dem Mädchen, als ein großer, breiter Mann sich vor sie hinstellte und ihr den Weg versperrte. Nicht, dass der Glatzkopf mit der ausgesprochen auffälligen Körperbemalung ihr irgendwie auch nur den Hauch von Beachtung schenkte - wie um alles in der Welt sollte sie jetzt an diesem vorbei in die Halle der Kneipe, des Lokals oder als was auch immer sich das Häuschen entpuppen sollte? Naja. "Entschuldigt bitte", war definitiv der falsche Ton, dem Mann nebenbei an die viel zu hoch gelegene Schulter zu tippen war nicht weniger ungeschickt. Eins stand fest: Luana musste sich schnell an den Umgangston gewöhnen! Überrascht darüber, dass Luana sich traute, diesen Kerl anzusprechen, der sich ihnen unfreundlicher Weise in den Weg gestellt hatte, verschränkte er die Arme vor der Brust und ging einen Schritt zurück. Sollte er sich jetzt schon einmischen oder sie lieber noch ein Bisschen reden lassen? Immerhin sah der Mann nicht unbedingt nett aus. Und gut riechen tat er auch nicht! "Miss, Ihr solltet-..", fing Sam schon an, doch die Glatze vor ihrer Nase drehte sich bereits taumelnd und torkelnd um und verströmte sein allseits beliebtes und bekanntes Parfüm "Tortouga Rumpissé", während sein halb offen stehender Mund eine Reihe hübscher gelber Zähne entblößte. Damit wanderte auch Sams Augenbraue in die Höhe und er verstummte. Grinsend. Wäre schön, wenn er seinen Duft bei sich behalten hätte. Zumindest war die Langhaarige dieser Meinung, als der Herr vor ihr sie zuerst mal in seinem Blickfeld suchen musste - sprach dafür, dass er total nüchtern war, was? "Könntet Ihr bitte aus dem Weg gehen?", fragte Luana, bemüht, höflich und freundlich zu bleiben. Alles musste man nun auch nicht vermasseln - und dieser Zeitgenosse war bestimmt nicht viel angenehmer als Davy Jones. Nur mit einem Unterschied - Davy Jones selbst machte sich nicht die Finger - ähh, Tentakel schmutzig. Oder Scheren? Naja, wie auch immer. Ihre Bekannten wären auch empört gewesen, wenn sie nicht höflich zu diesem Herrn gewesen wäre. "Ob - ... wa'?", fragte der Glatzkopf kurz torkelnd, ehe er den Krug in seiner Hand hin und herschwenkte. Sein Oberkörper schien die selbe Bewegung machen zu wollen. "Wir kommen ansonsten nicht hinein", fuhr das Mädchen fort, deutete auf die versperrte Tür und wäre wohl zurückgegangen, wenn Sam nicht direkt hinter ihr gestanden hätte. Die Flüssigkeit im Glas, was definitiv nicht mehr sauber war, würde nämlich jeden Moment - um genau zu sein jetzt - über den Rand schwappen. Hups. Ein schriller, kurzer und dennoch lauter Schrei entwich der Dunkelhaarigen, während sie nun doch zurücksprang und betrachtete, was der Herr veranstaltet hatte. Kurzum: Das weiße, saubere Hemd klebte ihr nass am Oberkörper und die darüber angezogene Weste würde gewiss ewig lange stinken. "Ihr undisziplinierter, mieser - ...", stieß sie aus und bemerkte, dass ihr bereits jetzt schon irgendwie die Worte fehlten, die ihre Wut ausdrückten. Also was sagen? Wie hatte der Blondschopf vorhin die Leute beschrieben? Ach, richtig. "...besoffener, stinkender, mieser.. ... Ratten..Fischkerl!", stieß Luana mit so schnellem Tempo hervor, dass der Größere das meiste gar nicht wahrgenommen haben dürfte. "Seht nur an, was Ihr angerichtet habt!" Und bevor sie irgendwer beruhigen konnte, schob die Jugendliche weitere Wörter hinterher, die sie mal von ihrer Mutter vernommen hatte, als diese sich mit ihren Freundinnen zur Teestunde getroffen hatte. Zugegeben, nicht so kreativ wie das verzweifelte "Rattenfischkerl", dass sie sehr erwachsen wirken ließ - aber immerhin deutlich genug, ihren Ärger auszudrücken. Und vorallem ausreichend genug, um den glatzköpfigen Herrn ziemlich zu verwirren. Allzu oft schien er nicht von halben Portion angefahren zu werden. "Jetzt seid wenigstens Manns genug und bezahlt uns etwas zu trinken!", beendete die selbsternannte Samira ihren Redefluss und verschränkte beleidigt die Arme. Auch noch Forderungen stellen? Vielleicht sollten die verschränkten Arme einfach nur ihren Oberkörper bestens in Position bringen. Sowas lernte man also in feinen, britischen Familienhäusern! Alle Achtung. "Sam? Der Herr hat sich dazu bereit erklärt uns einzuladen", wandte sie sich nun an den Blondschopf, ohne ihn direkt anzusehen. Ihre Seelenspiegel ruhten auf dem Glatzkopf, der sich nun fragte, ob er das getan hatte - aber sich im selben Moment zur Theke drehte und mit seinen Händen auf die zwei Jugendlichen deutete. Eine Gestik, die die Wirtin verstand. Sofort wurden zwei weitere Krüge auf das Holz geknallt und sie konnten endlich in den Raum treten. "Hat er?" Zweifelnd blickte Sam von dem besoffenen Glatzkopf zu Samira. Eigentlich hatte er noch vor gehabt, sich weiter dazu zu äußern, aber als der bullige Kerl vor ihnen auch noch vorwärts zur Theke marschierte, beließ Sam es bei einem kurzen Kopfschütteln, folgte der Glatze aber. Samira neben sich. "Seit wann trinkt Ihr eigentlich wieder freiwillig?" Belustigt ließ Sam sich auf einem der Barhocker nieder, der noch halbwegs nicht-angekotzt aussah und nahm den Krug. Bier? Rum? Schnaps? Wein? .. Was zum Teufel war da drin? Rotwein mit einem Schuss Limette gewiss nicht. "Natürlich hat er das", grummelte die Langhaarige, während sie sich - im Gegensatz zu dem Blondschopf der sich wenigstens einen sauberen Hocker aussuchen wollte - einfach hinsetzte und den nassen Stoff vom Körper zog. Ob es auffiel, dass ihre Brüste bei jedem Schritt aufwippten? Jetzt gewiss, aber gut. Sowas fiel bei den Ausschnitten, die sie sonst trug, auch auf. "Dabei war diese Kleidung so gemütlich!", nörgelte Luana? Allerdings. Und allzu gespielt schien es nicht zu sein, wenn man bedachte, dass sie sich den Krug schnappte und ihren Begleiter musterte. "Zum Wohl, mhm?" Das waren ja plötzlich ganz andere Töne von dem Mädchen! Man notiere sich: Mach Luana niemals schmutzig! Das Gesöff, ohne es genau definieren zu wollen, trinkend, seufzte sie, stellte das Glas wieder ab und schenkte dem Glatzkopf, der nun wenig abseits mit dem Kneipeninhaber sprach, einen totbringenden Blick. Dann lächelte sie Sam an. "Oder wie hattet Ihr vor, das zu bezahlen?" Damit hätte sie nämlich das nächste Problem angesprochen. Alle Achtung - ganz so verdummt war sie scheinbar doch nicht. "Wir haben kein Geld dabei." Und das war das erste Mal, dass sie feststellte, wie sehr sich ihr Leben binnen weniger Tage verändert hatte. Geldnot war sie nicht gewohnt. "Das Zeug ist widerlich", stellte Luana alias Samira fest, als sie das schmutzige Glas nocheinmal an die Lippen legte und weitere Schlucke trank. Widerlich - aber wahrscheinlich war es das beste Getränk, was man inmitten von vor sich hinwesenden Personen erwarten konnte. Deprimierend, wenn man was ganz anderes gewohnt war - aber all zu schlimm war die Situation, ihrer Meinung nach, auch nicht. Besser als Tod zu sein. Oder allein zu sein. Und mit diesem Blick sah sie Sam wieder an, nachdenklich und still - ein ganz seltener Moment also. Egal was da drin warm Samira ließ es sich augenscheinlich sehr gut schmecken, wie ihm schien und da er sich nicht lumpen lassen wollte, hob der Blonde ebenfalls den Bierkrug an und nahm ein paar kräftige Züge aus diesem. Und was auch immer es für ein gemischtes Gift war, es schmeckte. Irgendewie. Nicht wirklich gut, aber es war trinkbar. Mehr oder weniger nebenbei bemerkte Sam allerdings ebenfalls, dass Samira etwas bedrückt dreinschaute, wenn nicht sogar bald deprimiert. "Ist alles in Ordnung mit Euch, Miss?" Ein Grinsen schlich sich auf seine Gesichtszüge, bevor er sich zu ihr rüberlehnte und ihr freundschaftlich einen Arm umd die Schulter legte. "Bedrückt Euch irgendetwas, was Euch in einem solchen Moment eigentlich gar nicht bedrücken dürfte?" Das Grinsen nahm etwas zu und wurde auch nicht weniger, als Sam selbst nochmals etwas von dem Gesöff nahm. Den Geschmack das Zeugs war dabei kaum noch herauszuschmecken, aber wen wunderte das? Um zu erkennen, dass die Jugendliche dabei prompt errötete, musste man kein Hellseher sein. Man musste irgendwie noch nicht mal sehen können - es reichte schon, dass sie das Glas fast fallen ließ und den Blick senkte. Typisch. "Mich? Mich bedrückt nichts!", antwortete sie schnell, machte eine beschwichtende Gestik mit ihren Händen und blickte dann auf. Keine allzu gute Idee - immerhin brauchte sie dafür Freiraum und lief Gefahr, dass ihr Sitznachbar den Arm zurück nahm. "Naja - also,...", fuhr Luana fort, versuchte zu retten, was zu retten war und ließ sich ihre ohnehin nicht vorhandene Hektik nicht anmerken. "Ich - ..." Ja? Was ich? Ach ja. Geldsorgen - fast hätte sie das bereits wieder vergessen. "Wisst ihr - ich bin es nicht gewohnt, festzustellen, dass ich kein Geld bei mir habe. .. Das war plötzlich - .. so.." Wie wars denn? Ungewohnt. Aber im Prinzip war alles ungewohnt. Was war eigentlich mit Sam? Er sah gepflegt aus - aber war er irgendwie von Adel? .. Die Haut dafür hatte er jedenfalls. Sie wirkte selbst im gelben, fleckigen Kneipfenlicht sauber. "so.. anders", schob das Mädchen seufzend hinterher, blickte auf ihre Nägel und hatte das Bedürfnis, auf ihnen herumzukauen. Wenn ihre Mutter das nur sehen würde! Aber sie würde es nicht mehr sehen. Und solangsam sollte sie sich endlich an diesen Gedanken gewöhnen. Belustigt hob Sam eine Augenbraue in die Höhe und entfernte den Arm etwas von Samira. "Was denn, was denn? Ihr kommt mit Eurer eigenen Entscheidung nicht mehr klar, die ihr selbst getroffen und für richtig befunden habt?" EIn leises Lachen kam aus seiner Kehle, während er den Arm von ihrer Schulter nahm und die Ellebogen auf dem Tresen abstellte, der Wirtin winkte und erneut etwas zu trinken bestellte - diesmal eine recht klare Flüssigkeit, die auf Whisky schließen ließ. Immerhin zahlte ihr dummer, glatzköpfiger und stinkender Freund, wieso sollte man das nicht auch ausnutzen? "Wisst Ihr was, Miss?" Erneut grinste Sam, sein Blick wanderte seitlich zu Samira, die immer noch etwas bedröppelt auf dem Barhocker saß und ihr Glas mit dem.. was auch immer es war anstarrte. "Wir feiern heute. Auf meine Kosten." Wurde das Grinsen etwa tatsächlich noch breiter? "Immerhin haben wir auch allen Grund dazu." Zufrieden mit sich selbst hob Sam das recht saubere und kleine Glas mit der Flüssigkeit an und trank es in einem Schluck leer, das Grinsen blieb präsent. Und genau damit hatte er das getan, was er nicht hatte tun sollen. Er hatte seinen Arm wieder zurückgezogen und hatte sie zurück in diese stinkende, dunkle, vor sich hinschimmelnde Kneipe geworfen. Aber gut. Immerhin konnte sie über seine Worte nachdenken und abrupt den Kopfschütteln. War das keine Antwort? "Ich sagte bereits, mich bedrückt nichts, Sam.", stellte das Mädchen nun klar, richtete den Blick wieder auf das morsche Holz und seufzte. Was ihr viel mehr Sorgen machte, war die Tatsache, dass er sie auf seine Kosten einladen wollte. Kosten? Mit welchem Geld wollten sie das denn bezahlen? In diesem Moment wusste Luana nicht, wie es weitergehen sollte. Wohin wollten sie denn segeln? Nun waren sie in Tortuga angekommen und lebten noch. Etwas, dass sie vor wenigen Stunden noch in Frage gestellt hätte. Aber gut - .. wenn Sam Spaß haben wollte, führte sie das nur wieder zum Grundgedanken. Frauen, die sich an Männer verkauften. Spaß. Geldmangel. Ob sie für ihn Geld verdienen musste? Ewwww. Ganz schlechte Idee! Das konnte sie doch nicht! Ob er das von ihr verlangen würde? "Aber-", setzte die Langhaarige an, verkrampfte sich sofort bei dem Gedanken und wanderte mit ihren dunklen Augen zu ihrem Gefährten. "Ich hab noch nie mit - ..", jetzt reagier doch nicht jedesmal so über, Luana! Ehrlich. Wie wahrscheinlich war es, dass dieser Gentleman etwas derart widerliches von ihr verlangen würde? "... dann lasst uns eben feiern", nuschelte sie hinterher, versuchte sich zu entspannen. Vielleicht tat es ihr mal ganz gut, alles auf sich zukommen zu lassen. Denn alles, was sie bislang geplant hatte, war schief gegangen. Was war schon noch von ihren Zukunftsplänen übrig geblieben? Nichts. Hey, warte mal. Kein geregeltes Eheleben? Kein herumkommandieren von Angestellten? Stattdessen Freiheiten? Ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Gesichtszüge, ehe sie den Krug anhob und doch leerte. Egal, wie widerlich dieses Gesöff schmeckte - es war, ironischerweise, ein Beweis dafür, dass sie nun frei war. Auch wenn es schade um das geregelte Eheleben war - dafür hatte sie ja Sam. Und allein bei dem Gedanken errötete das Mädchen wieder, ließ den Krug auf das Holz knallen und blickte ihn an. "Wie gedenkt ihr zu feiern, Sam?", grinste sie also. Und ja, sie grinste. Ändern konnte sie an der Situation ja eh nichts - und wenn, wusste sie nicht, ob sie's getan hätte. Sam entschloss sich, vollkommen entgegen seiner Natur, einfach die vorher gehenden Sätze Samiras zu ignorieren und sich stattdessen die Frage, wie sie denn nun feiern wollten durch den Kopf gehen zu lassen. Seine Lippen verzogen sich zu einem sparodischen Grinsen, dass seine Zähne aufblitzen ließ. Ganz anders als Samira hob er das Glas mit der Flüssigkeit an, zog es auf Ex leer und verschwendete keine weiteren Gedanken an die Zukunft oder die Vergangenheit. Was zählte, war der Moment und das würde er diesem prüden Weib auch endlich deutlich machen! "Wartet hier einen Moment auf mich, Miss.", hauchte er ihr also zu, vollkommen ignorierend, dass er mittlerweile wohl eine ziemliche Fahne hatte. Trotzdem stand der Blonde auf, koordinierte Seine Schritte in irgendeine richtig dunkle Ecke des Spelunke und hielt sich dort für ein paar Minuten auf. Zufrieden vor sich hinpfeifend tauchte er urplötzlich nach abgelaufener Zeit hinter der Lady auf und warf ein kleines Säckchen gefüllt mit Geldstücken in die Höhe, fing es wieder auf und warf es erneut hoch. "Ich zeige Euch jetzt endlich mal, wie man sich gut zu amüsieren zu zu entspannen hat!" Siegessicher schenkte Sam der Schwarzhaarigen ein weiteres seiner Grinser, zog sie vom Barhocker, verabschiedete sich mit gezogenem Hut von ihrem besoffenen Freund und verließ die Bar. Samira wieder einmal hinter sich herziehend und schon wieder nicht auf ihre Proteste achtend. Wie immer also. "Wie man sich... zu amüsieren hat?", fragte das Mädchen im ersten Moment mit leichter Irritation nach, während ihre Augen das Beutelchen voller Geld sorgvoll betrachtete. Richtig hypnotisiert. Dass sie sich überhaupt fragte, wo der Jugendliche das her hatte, war doch eine völlig natürliche Reaktion, oder? Unsicher wandten sich ihre dunklen, blauen Seelenspiegel von den Händen weg und musterten das Gesicht Sams und schon spürte sie, wie eine gewisse Freude von ihm auf sie übersprang. Er schien ja nahezu perfekt gelaunt! Trotz der miesen Laune gestern Abend? Das konnte nur etwas Gutes bedeuten. Luana, alias Samira, schob, als sie spürte wie sie mitgezogen wurde, die Gedanken an den Ursprung des Säckchens nach ganz hinten und lächelte den Blondschopf (wortwörtlich, denn sein Gesicht konnte sie ja nicht sehen!) dann mutig geworden an und nickte zudem auch noch enthusiastisch. Wovon er leider nichts mitbekam. Vorerst konnte die Dame ja schließlich auch lächeln - dass sie wahrscheinlich wieder die erste war, die irgendwo würgend über ner Rehling hing, das wollte ihr noch nicht so recht bewusst werden. "Dann zeigt mir das mal, Sam", kam es der Langhaarigen über die rosigen Lippen und mit einem erfreuten Aufatmen sah sie, wieviele Leute sich nachts auf diesen Straßen herumtrieben. Zuhause hätte es das nie gegeben! Ihr Blick bemerkte dabei mehrere Frauen - man konnte sie schon bei Namen nennen - Huren, welche scheinbar irgendwas suchten. Freier? Mussten die überhaupt nach sowas suchen? Luana fiel augenblicklich ein Stern vom Herzen, als ihr Gehirn diesen Gedanken weiter verarbeitete und sie feststellte, dass Sam soetwas nicht von ihr verlangen brauchte! Zaghaft, sogar ziemlich schüchtern, schloss sie ihre Finger um die Hand des Älteren. Er würde doch auf sie aufpassen, oder? Mit Hintergrundmusik, weiß der Seeteufel welche Instrumente für sie sorgte und vorallem wo gespielt wurde, tapste sie mit ihren Absatzstiefeln an der Hand des Größeren hinterher und grinste erfreut vor sich hin. Oh - hatte da jemand die frische Luft etwas zu schnell heruntergeholt? Ach was. Das wäre sogar für Luana zu schnell! "Sam?", hörte man es nach wenigen Metern fragen, doch blieb der Blondschopf in diesem Moment vor einer neuen Straße, die doch um einiges gepflegter aussah, stehen. Gut, dass sie damit beschäftigt gewesen war, auf seine Schritte zu achten! Jetzt jedoch blickte sie überrascht auf. Auch hier standen einige Häuser, die meisten recht heruntergekommen, doch keines war so überfüllt wie die Kneipe eben. Zumindest sah es nicht so aus. Auf jeden Fall schienen auch hier die Kunden und Besucher eindeutiger Natur zu sein. "Wo sind wir hier?", brachte es die Schwarzhaarige zuende, obwohl sie zunächst hatte fragen wollen, wohin sie liefen. Konnte man hier feiern? Spaß haben? Wenn ja, warum sah sie niemanden heraus kommen? Soviele Fragen - hatte Luana nicht eigentlich vorgehabt, nicht mehr nachzudenken? Dafür brauchte es wohl einiges an widerlichem Gesöff. Oder eventuell die ein oder andere Gestik...? Ihr naiver Ausdruck lud jedenfalls dazu ein! So. Ein belustigtes Lachen kam von dem Blonden, als er sich bei Samira unterhackte und sie weiter in die Straße hinein führte, die schon einen leicht zwielichtigen Touch hatte und definitiv nicht einladend wirkte, aber mit solchen Straßen, Dörfern, Schiffen und Menschen schien Sam sowieso keine Probleme zu haben. "Wir sind hier im wirklichen Vergnügungsviertel von Tortuga.", antwortete er freimütig, fuhr sich mit der Hand einmal durch die unteren Nackenhaare und schnupperte schließlich an der Hand, stellte fest, dass er halbwegs trocken war und ganz annehmbar für einen stinkenden, muffigen, gejagten Piraten roch und zog die Lady weiter in die Gasse. Irgendwann wollte er schließlich auch mal ankommen und seinen Spaß haben! "Allerdings ist es hier etwas teurer und spendable Kerle findet man nur dann, wenn es darum geht, doppeldeutige Geschäfte von sich gehen zu lassen - oder anzukurbeln." Das Grinsen im Gesicht des Jungen wurde etwas breiter, als er nun von sich aus ein Freudenhaus ansteuerte, aus dem ein fast schon ekelerregend süßlicher Geruch nach draußen drang, leise Musik nach draußen klang und Geräusche, die man nicht sofort einordnen konnte, vernehmbar waren. "Das hier, Miss, nennt sich dörflich ausgesprochen 'Puff', anders genannt auch 'Freudenhaus' und erfüllt jeden Traum, den ein junges Männerherz haben kann. Und natürlich auch Mädchenwünsche. Wenn Ihr versteht, was ich meine?" Eindeutig grinsend zwinkerte der Blonde der Lady zu, schob die Tür auf und marschierte mit festem Schritt in die Spelunke. Mal wieder ohne darauf zu achten, was Samira tat, sagte oder überhaupt nur vor hatte.Dass die Dunkelhaarige schon wieder fast verdutzt stehen blieb, entging ihm demnach auch. Doch das Mädchen wäre nicht mehr wiedererkennbar, wenn sie nicht schon in dem Moment, in dem die schwere Tür aus Holz zu zufallen drohte und einen unschönen Schatten auf ihr Gesicht warf, einen Schalter umlegte und aus Reflex schon hinter dem Schönling herstolpern würde. 'Puff? Puff?! Puff', jagte es durch die Gedanken Luanas und mit fast schon hysterischem Gesichtsausdruck blickte sie auf die lasziven Blicke der Damen. Was wollte Sam hier nur? Das konnte er doch nicht machen! Sie wollten doch feiern gehen! "... Oh" Feiern... Jetzt erst begriff die Langhaarige, wie sich 'feiern' wohl definierte. Um Himmels Willen! Dafür war sie noch nicht ansatzweise betrunken genug! Das - ... !! "Sa-", setzte Luana also an, wollte sich gerade am Stoff des Hemdes ihres Vorläufers festklammern, da bekamen die zwei Neulinge auch schon einen herzhaften Empfang bereitet. "Na~?", vernahm man von der Seite und das erste, was der Jugendlichen ins Auge stach waren zwei wohlgeformte, selbst für sie überdurchschnittliche Brüste. Und der schmutzige Fummel, in dem die Arbeitskraft steckte, formte diesen Oberkörper auch noch prächtig! ... Entwickelte die Dunkelhaarige ein Flat-Chest-Komplex? Konnte ja sein. Das war harte Konkurrenz mit schlagenden Argumenten - verdammt! "Nein, können sie nicht", fauchte Luana instinktiv leicht eifersüchtig geworden, ergriff die Hand ihres 'Partners' und wollte nur eins: Ihn schleunigst weg aus der Gefahrenzone ziehen. Wozu waren sie dann erst hergekommen..? "Sam", setzte sie an, hatte sie doch endlich ein stilleres Gängchen gefunden und blickte dem Blonden in die Augen. "Ich weiß nicht, ob - .. ihr das.. naja, nötig habt!" Aber selbst schon? "....", manchmal am besten nichts mehr sagen und das Weite suchen. Und zumindest ihre Seelenspiegel wanderten ganz schuldbewusst zu Boden - was erlaubte sich Luana eigentlich? Lachend ließ Sam sich auf den gewiss schon moosbewachsenen, muffigen Boden der zum Freudenhaus umfungierten Kneipe sinken und zog seine Mitstreiterin, dreist, wie er nunmal war, zu sich hinunter, um sie neben sich auf den morschen und fauligen, aber dennoch nicht klebenden Untergrund zu ziehen. "Miss, Miss, Miss..", tadelte er sie und hob den gepflegte+n Zeigefinger. Mit einem ernst gemeinten Blick, den man jedoch keinesfalls als solchen interpretieren sollte, geschweige denn konnte, zog der Blonde die Augenbraue zusammen, lehnte sich etwas vor und deutete auf den reichlich besuchten Schankraum, in dem alles, was man sich vorstellen konnte, herum lief um sich die Zeit zu vertreiben. Die eine Gestalt auf die Weise, die andere auf eine andere. "Nötig habt wohl weder Ihr noch ich dieses Dilemma, doch hier gibt es den besten Rum, die leckersten Mischgetränke, die hübschesten Weiber und die am leichtesten auszuraubenden männlichen Wesen in ganz Tortuga. Nicht, dass ich mich hier großartig auskennen würde, aber hier, in der Slippy Pussy, findet man nunmal alles - das Beste vom Besten und das Schlechteste vom Schlechtesten." Grinsend warf Sam sich eine Haarsträhne zurück und schob sie sich mehr oder weniger sorgfältig zurück hinter seine Ohren. Den Versuch, die widerspenstige Strähne unter sein Kopftuch zu verbannen, verwarf er sogleich wieder. In diesem Zustand würde das nur in einem unangebrachten Haarchaos enden, in dem weder er, noch seine Haare glücklich mit der Endsituation sein würden. Aus dem Affekt heraus landete Sams Finger, der zuvor noch tadelnd und leicht wankend in der Luft verharrt hatte, unter Samiras Kinn um dieses hochzudrücken und ihr in die Augen zu sehen. "Ihr seid doch nicht etwa eifersüchtig und wollt mich ganz für Euch alleine beanspruchen.. Miss..?", raunte der noch Möchtegern-Pirat mit seiner samtenen Honigstimme, während seine Augen die ihren fixierten. Das Grinsen auf seinen Lippen verblasste und bildete sich zu einem seiner unbewusst verführenden Lächeln, welches er öfters dann zu Tage legte, wenn der Blondhaarige schon nicht mehr ganz bei Sinnen war, oder aber etwas bestimmtes wollte. Laut folgender Reaktion wollte er nur etwas, denn wenige Sekunden später, noch bevor Samira die Chance hatte, darauf irgendetwas zu erwidern, was in der Situation angemessen erschien, lachte der Schönling auf, verströmte dabei einen unangenehmen Geruch von dem Zeug, was er vorher alles in sich hinein gekippt hatte und neigte sich weiter zu der jungen Lady ihm gegenüber vor, um sie erneut neckend anzugrinsen und ihre Schulter tröstlich zu halten. "Keine Sorge, Miss", fing der angehende Pirat an, "es ist genug Sam für alle da." Genug Sam für alle? Genug Sam für alle? Oh, tief in ihr drin wusste Luana bereits - oder der Rum ließ sie wissen - dass sie nicht darauf erpicht war, ihren Sam mit überhaupt irgendwem zu teilen! ... Ups? Ein ziemlich verdächtiger Rotschimmer legte sich auf die ertappt wegblickenden Gesichtszüge der Langhaarigen, während sie gekonnt ignorierte, wie unangenehm es sich im Puff sitzen ließ. Sie konzentrierte sich sogar so sehr auf den Boden, auf dem sie saß, dass sie schwören konnte, sie spürte wie die Pilze auf dem Holz unter ihrer Hose zu wandern begannen! "Nicht doch nicht doch!", jammerte die Dunkelhaarige, wandte sich wieder zurück und fasste sich ein Herz. Sie wusste, was sie wollte. Warum sie's wollte, wusste sie nicht - doch war das relevant? "Das Beste vom Besten ist nicht gut genug!", fuhr sie fort und ihre tadelnden Seelenspiegel ließen den Blonden nicht in Ruhe. Hübscheste Weiber. Phah! Das hätte er wohl gerne! Unter ihren Brüsten waren dass doch allesamt Mannsweiber! Ganz und gar nicht feminin! "Das hat absolut nichts mit Eifersucht zu tun, Sam..", versuchte Luana aka Samira sich zu retten, beugte sich - warum auch immer, zu dem Hellhaarigen hinüber und schien sich mittlerweile sosehr an den Gestank gewöhnt zu haben, dass sie unter ihm wage Sams eigenen Körpergeruch wahrnehmen konnte. Für einen Mann wirklich sehr angenehm. "Ich möchte euch nur schützen!", wahrscheinlich so, wie sie ihn die ganzen letzten Tage über hatte schützen wollen. "Ich - ..", ja, sie? Sie verstummte. Es brachte ja doch nichts. Nicht genug? Keine Eifersucht? Schutz? Wirklich belustigt lachte Sam auf und legte seinen Kopf etwas in den Nacken und grinste die Decke über ihnen an. "Ich weiß ja nicht, wie Ihr das tatsächlich seht, Miss, aber eine Steigerung vom Besten kann es nicht geben. Schutz benötige ich wohl am allerwenigsten und Eifersucht.." Sam stoppte, legte sich einen Zeigefinger an die Lippen und lächelte Samira an. "Eifersucht ist völlig unangebracht an diesem Platz, my Lady.." Damit rutschte der Blondhaarige bedenklich nah an seine Begleiterin heran und hockte sich vor sie in die Knie, strich ihr den Pony aus dem hübschen, aber dreckigen und verschwitzten Gesicht und neigte sich etwas zu ihr vor, suchte mit den honigfarbenen Augen jeden Zentimeter ihres Gesichtes ab und ging mit den Lippen schließlich dicht an Ohr und Nacken, atmete tief den Duft der für ihn immer noch anziehend riechenden Lady und horchte ihrem Herzklopfen, das man laut und deutlich durch das Korsett vernehmen konnte. "Es gibt für Euch keinen Grund, um eifersüchtig auf Prostituierte zu sein.." Samtig hauchte Sam die Worte gegen Luanas Hals, strich mit den Fingerkuppen über ihre Wangen und drehte ihr erstarrtes Gesicht schließlich dem seinen entgegen, grinste sie frech und völlig unangebracht an, ehe er ihre Wange mit einem bestimmten, aber sanften Griff an Ort und Stelle festhielt, und seine leicht rissigen und vom Salz angegriffenen Lippen auf die ihren drückte. Ganz sacht, nicht drängend. Aber dennoch dominant. Und ja, dominant war in diesem Moment tatsächlich das treffend beschreibende Wort für diesen Vorgang. Nein, das war kein Kuss im trunkenen Zustand, wie er es auf dem Frachtschiff gewesen war. Dies war kein Kuss der Sorte "Schnell mal machen und dann weiter". Und dies war auch kein Kuss, der gänzlich trocken und ohne Gefühle von statten ging. In der Tat, man konnte fast behaupten der junge Mann in schmutziger Kluft wolle diese Lady mit der schönsten und höchsten Kunst verführen. Auch wenn Luana es besser wissen sollte. Besser wissen müsste. Doch das kümmerte Sam kein Stück. So egoistisch war er in diesem Augenblick, auch wenn ihm die Folgen nicht bewusst waren. Und selbst wenn sie es wären, auch das würde ihn nicht im geringsten interessieren. Vermutlich auch nicht in Samiras Interesse. Drängend, aber nicht aufdringlich, drückte Sam seine Zunge gegen Luanas Lippen, schob sie mit spielender Gewalt auseinander und hielt es diesmal nicht, auf die Zustimmung seiner Miss zu warten. Dafür war er gerade viel zu impulsiv und zu ignorant, wenngleich das eher nebensächlich war. Los ließ der angehende Pirat die Miss jedoch nicht, im Gegenteil. Seine Fingerspitzen zeichneten bereits einen minimalen Umriss auf ihrem Kinn ab. Und was Luana dazu sagte? Gar nichts. Wie auch, ihr Mund wurde gerade für andere Zwecke missbraucht, dachte Sam sich, als ihm vage in den Sinn kam, dass Samira vielleicht widersprechen wollen würde. Wahrscheinlich war den Meisten sowieso schon längst bewusst, dass die Dunkelhaarige nicht widersprechen konnte und auch nicht würde, selbst wenn sie könnte. Selbst wenn sie nachdenken würde. Doch bei dem Herzschlag, den der Blondschopf in ihr auslöste, konnte sie sich kaum auf banale Dinge wie 'Stoß ihn weg' oder 'Omg, das ist Sam!!' konzentrieren. Badom, Badom, Badom. Sosehr, dass Luana es sogar in ihrer Nasenspitze spürte. Sosehr, dass ihre Wangen begannen zu glühen und sie langsam, aber sicher, verstand, was geschah. Langsam aber sicher legte sich der erste Schock. Oh. Dass der Schock sich legte und das wirre Gedankenchaos in ihrem Kopf sich etwas lichtete, machte ihr Herzklopfen nur leider nicht besser, sondern vielmehr verschlimmerte es den Zustand der Langhaarigen. Sie.. ja, Sam küsste sie! Richtig! Was tun? Was tun? Was tun tun tun? Schon witzig, dass sie eben noch auf soetwas hinausgewollt hatte, tief in sich drin hatte sie das gewiss gewollt!, und nun nicht wusste, was sie mit der Situation anfangen solle. Dafür war die Jugendliche doch viel zu schüchtern! ... Als ob. Was sollte das hier überhaupt werden? Forderte der Blondschopf sie heraus? Nicht, dass das Mädchen betrunken war, aber das Gesöff von eben hatte sie doch tatsächlich etwas geöffnet. Soweit, dass sie - wenn auch ziemlich schüchtern, etwas näher zu ihrem Begleiter rutschte und den Kuss annahm. Mit Herzklopfen. Wie es sich für eine jugendliche Dame auch gehörte. "Seht seht!", vernahm man in der Ferne. "Das Weib hat ihn nicht mal zügeln können, bis sie in einem Zimmer verschwunden sind...", Gelächter. "Angelique?" "Ja." Und während Luana alias Samira sich von Sam löste und ihn leicht benebelt und verdattert ansah, war eine ebenfalls blonde, gutbeschenkte jüngere Frau zu ihnen getreten und wies sie auf eine unscheinbare, dunkle Tür am Ende des Ganges. "Begebt euch doch dorthin. Dort is' frei." Zwinkerte sie der jungen Piratin zu? Was dachte 'Angelique' denn? Dass Luana zu ihnen gehörte? Selbst wenn, wars der in diesem Moment egal. Sie blickte Sam weiterhin total benebelt in die Augen. Ja. Der Kuss eines Piraten war wohl auch hochprozentig... Angelique dachte sich gewiss einiges dabei, denn das Grinsen der Prostituierten im schmutzigen Edelfummel schien eindeutig zu sein. Eindeutig zweideutig. Wankend richtete der Pirat sich auf, zog 'seine' Miss mit in die Höhe und dicht an sich ran, drehte sie allerdings so, dass sie mit dem Rücken zu ihm stand und er seine Hände auf ihren Bauch legen konnte, um das Gesicht an ihren Hals zu drücken. "Wenn du mir noch eine Flasche Rum und etwas Sekt ins Zimmer bringst, belagern wir es gerne, Angelique~." Dass der Junge nicht gerade sonderlich laut sprach, schien die Dame keineswegs zu stören. Sie stemmte nur die Arme in die Hüfte und lehnte sich an der Holzwand an. "Ach. Und wie sieht's mit der Bezahlung aus, eh? Das Zimmer kostet. Sekt und Rum extra - grade der Sekt, mein Hübscher." Sam fackelte nicht lange, sondern griff an seinen Gürtel und löste das kleine Beutelchen, dass er zuvor noch einem anderem Kerl in der Bar zuvor abgenommen hatte, und warf es der Brünetten hinüber. Geschickt, wie eine Hure es auch nur dann sein konnte, wenn es um Geld ging, fing diese das Säckchen auf, zog die Schnüre auseinander und betrachtete für einen Augenblick den Inhalt. "Chloé? Bringst du unseren zwei Täubchen bitte den feinen Sekt von hinten auf ihr Zimmer? Jeanette? Eine Flasche Rum ins selbe Zimmer!" Sie schien wohl sowas wie die Edelnutte unter ihren Angestellten zu sein, denn die eifrigen Mädchen, die bis hierher ihre männliche Kundschaft bedient hatten, beendeten ihre Beschäftigung und taten einerseits kichernd, andererseits darauf bedacht, nicht zu aufdringlich zu wirken das, was sie nunmal tun sollten, während Angelique sich Samira und Sam widmete. Trotz der Tatsache, dass dieses Weibsbild augenscheinlich das Sagen zu haben schien, erkannte sie nicht, dass die hübsche, etwas pummelige Schwarzhaarige nicht zu ihrem Sortiment gehörte. Oder sie wusste es und störte sich einfach nicht daran, da sie das Geld doch sowieso schon in der Tasche hatte-.. oder wohl besser gesagt zwischen schlagenden Argumenten im Korsett. "Der Rest ist Trinkgeld.", beeilte Sam sich zu sagen, denn das stark pochende Heez, dass der Blondhaarige selbst unter der Bauchdecke Samiras spürte, signalisierte ihm, sie sehr er sich zu beeilen hatte, wenn er von dem Moment noch ein wenig mehr kosten wollte. "Danke, Monsieur~", zwitscherte die Vollbusige daraufhin nur, wendete den beiden den Rücken zu und stöckelte davon, um sich höchstpersönlich um einen Stammgast zu kümmern. Sam indes hatte sich gemerkt, welches Zimmer für wenige Stunden ihnen gehörte und öffnete es. Spartanisch eingerichtet. Bloß ein Bett. Eine Schminkkommode, eine Waschschüssel mit Wasser, das gewiss schon kontaminiert war, zwei Stühle. Ein Fenster, mehr nicht. Aber das reichte alle Male für den Zweck, den das Zimmer erfüllen sollte. Es hätte ja auch einfach Stroh sein können. Gut, dass die Männer heutzutage keine Masken mehr trugen.. Der Pirat jedoch hielt sich gar nicht erst mit der Räumlichkeit auf, sondern schob Samira ins Zimmer, wandte sich mit einer noch recht eleganten Umdrehung für einen halbtrunkenen Piraten zur Tür, nahm mit einer höflichen Verbeugung und seinem typischen Sam-Grinsen die beiden schon geöffneten Flaschen ab, schenkte den Ladys einzeln nochmal eines seiner unwiderstehlichen Lächeln und stieß die Tür mit dem Fuß zu, ehe er sich der wichtigsten Sache im Raum widmete. Der immer noch verdattert im Raum stehenden Samira. Und wenn der Jugendliche schon mal dabei war, konnte er der Miss auch ruhig ins Gesicht gucken und feststellen, dass diese langsam aber sicher wieder realisierte, dass das gerade Realität war. Es war doch Realität, oder? Es war erstaunlich, wie Luana plötzlich ignorieren konnte, dass es auch andere Frauen auf der Welt gab, die Sam schöne Augen machten. Schließlich waren gerade keine anderen Personen hier im Raum. Nur er und sie. Er und Sie. Er und sie. Wahrscheinlich war es auch ihrem Halbrausch zu verdanken, dass die Langhaarige mit der Situation besser klar kam, als sie es wohl selbst für möglich gehalten hätte. Es war ja nicht so, dass sie eine von den abgebrühten Bräuten, wie die, die sich hinter der schweren Tür befanden, war. Gut, vielleicht war sie auch nicht so ganz unerfahren in Sachen Männern, wie man annehmen konnte. Wer wusste das schon? Oder viel mehr - wen interessierte das schon? Doch ziemlich erstaunlich war es, dass das Mädchen nach einem kurzen Moment des Schweigens, nämlich die Sekunde in der die Tür zufiel, selbst die Initiative ergriff und, auch wenn sie ihre Gedanken dabei vermutlich ausschaltete, auf den Blondhaarigen zuging. Sam wollte hier sein und es war doch irgendwie - ja, fast schon sicher, was der Pirat von ihr wollte. Nicht, dass sie das nicht wollte. Himmel, sie hätte nie geglaubt, dass sie sich mal in dieser Lage befinden würde! Von sich aus auf einen Mann zugehend. In einem Puff, irgendwo fern von jenem Ort, an dem sie groß geworden war. Denn ihre Heimat war dieser Ort nicht mehr. Luana hatte ein neues Zuhause bekommen, sie beschloss langsam mit der Situation klarzukommen, dass dies nun ihr Leben war. Und es gefiel der jungen Dame, wenn es auch sehr gewöhnungsbedürftig war. "Sam?", kam es dem Mädchen hauchend über die Lippen und komischerweise strauchelte sie nicht, schmiss keine Flasche um, lenkte nicht die Aufmerksamkeit von irgendwelchen Fischmenschen auf sich und uhui~ sie startete auch nicht die Apokalypse! Nein, vielmehr nahm sie dem Blonden - wie Luana es nur dann konnte, wenn sie kurz vor einer solchen Szene stand! - elegant die Flaschen aus der Hand, stellte diese auf dem Schminktisch ab und stellte sich dann, wieder zurück zum Piraten gewandt, auf die Zehenspitzen um ihn schüchtern und dennoch willig zugleich auf den Mund zu küssen. Sie wurde ja so schnell erwachsen! Ob das nun am Erwachsenwerden oder an der Trunkenheit des Mädchens lag, sollte nun frei dahingestellt sein, Sam jedoch begrüßte den offenkundigen Eifer der Miss und grinste süffisant in den Kuss hinein, legte seine Hände auf ihre Schultern und drückte sie sacht zurück auf den Boden. Nicht auf den Boden der Tatsachen, aber auf den Boden. "Nicht so stürmisch, Miss, immerhin sollte man solch besondere Augenblicke der trauten Zweisamkeit doch vollstens auskosten, nicht wahr?" Plante der Möchtgern-Pirat gerade etwas? Seine Augen funkelten im schmutzigen Licht der flackernden Kerze auf, während seine Hand fast schon automatisch nach dem Rum griff, die Flasche an seinen Mund führte und ein paar Tropfen in die Kehle fallen ließ. Mit den Händen unentwegt über Samiras Schultern, Arme und Seite streichelnd schob er sie unterbewusst näher zum - hoffentlich nicht verflohten und verwanzten - Bett herüber und drückte sie ohne Widerwillen zuzulassen auf die Kante, um sich vor sie zu knien und den Rum, der noch im Mund des Blonden war, auf ihren Hals tröpfeln zu lassen, um ihn letzten Endes doch noch abzulecken. Wenn Samira doch nur noch einen klaren Gedanken in sich fassen konnte, würde sie wohl bemerken, dass er eindeutig etwas im Schilde führte, auch wenn es gewiss nichts böses war. Denn was war immerhin schon dabei, eine jungfräuliche Dame nach allen Mitteln und Wegen zu Verführen um ihr das vollste Vergnügen zu bereiten? Still in sich hinein grinsend und sich auf die nächsten Stunden freuend wartete Sam auf eine Reaktion von Samira, die ungewöhnlich still war dafür, dass sie vorhin doch noch so vor Eifer strotzte. Hoffentlich hatte er nicht jetzt schon ihren Verstand geraubt, das war nämlich erst für spätere Taten geplant. Nein, es lag weder an ihrem Verstand - auch wenn dieser sich bereits verabschieden wollte, noch lag es an der Verlegenheit der Jugendlichen, dass ihre sonst so rosigen Wangen sich rot färbten und sie das Gesicht vom Schönling abwand, um ihm Platz bei seinem Vorhaben zu gewähren. Dass Luanas Blick dabei auf die Flasche fiel und sie missmutig wieder zu denken begann konnte Sam wahrscheinlich nicht auf Anhieb erkennen. Wie denn auch? Warum sollte der Blondschopf auf die Idee kommen, dass es die Langhaarige grämte? Und warum war das ihr einziger Gedanke, den sie sich jetzt machte? Das Gesicht zu einer Schnute verziehend schloss das Mädchen ihre Seelenspiegel, griff mit ihrer Hand zur Wange des Älteren und strich mit ihren Fingern über die warme, weiche Haut, die nach wie vor keine Unreinheiten oder Unebenheiten aufwies. Hatte Sam das wirklich nötig? Musste er sich wirklich antrinken, bevor er sie berührte? Nicht, dass es ungewöhlich war für Jugendliche, in betrunkenem Zustand merkwürdige Dinge zu tun. Aber eigentlich hatte sich die gut bebaute Dunkelhaarige sich das anders vorgestellt. Sie zumindest würde nichts trinken, auch wenn er es ihr anbot. Sie würde ihn genießen. Ein Seufzen entwich dem Mädchen, dass sich noch immer nicht mit richtigem Namen vorgestellt hatte. Dreimal verfluchter Rattenmist aber auch! Warum musste sie ausgerechnet jetzt wieder nüchtern denken? Warum konnte sie nicht einfach in ne Art Trance verfallen? Hatte der Rum an ihrem Hals sie wirklich so abgelenkt? Irgendwie sollte sie weder an Rum, noch an ihren Namen denken. Verflucht noch mal, Sam küsste sie! Naja, nicht ganz... Etwas zu flüssig für ihre Verhältnisse fuhr sie durch das blonde Haar, zog das Gesicht ihres Gegenübers zu sich und versiegelte ihre Lippen mit seinem Kuss. Und noch nicht einmal der Geschmack des Gesöffs konnte sie davon abhalten. Luana wollte Spaß. Sie wollte Glück und Zufrieden sein. Und wenn ihr jemand dabei helfen konnte, dann war es wohl eindeutig er... Oder? Siegessicher lehnte Sam sich nur zu gern in den für seine Verhältnisse immer noch sehr schüchternen Kuss hinein. Er hatte geahnt, dass es eventuell so weit kommen würde, aber er hätte nicht gedacht, dass es in der Tat so einfach werden würde. Die funkelnden Augen ignorierten Samiras Wünsche und Begierden offensichtlich, denn nach wie vor hatte der Blonde es eher vor, die Jugendliche zu necken und zu ärgern. Also löste Sam sich amüsiert lächelnd von der Miss, strich ihr mit einer Hand über die Wange und grinste süffisant. "Seid Ihr Euch Eurer Taten bewusst, Miss? Was Euch erwartet, wenn Ihr Euch auf mich einlasst? Ich könnte.. Dinge mit Euch anstellen.." Säuselnd legte Sam sein Kinn auf Samiras Wange ab und leckte ihr über Nacken, Hals und Ohrmuschel. "Dinge, die Ihr Euch nichtmal in Euren kühnsten Träumen zu denken vermögt.." Sein Hauchen berührte ihr Ohr nur leicht, es konnte kaum mehr als ein Windflüstern sein, und doch hatte Sam es geschafft, es mit genügend Nachdruck von sich zu geben. "Noch könnt Ihr entscheiden, was Ihr wollt und was nicht. Ihr habt die Wahl, ich zwinge Euch zu nichts.." Sams Lippen suchten wieder die von der Schwarzhaarigen auf, seine Augen hielten Blickkontakt mit den ihren und mit einem gegen Samiras Lippen gehauchtes "Miss~" legte er seine eigenen auch gleich wieder auf die ihrigen. Forschend diesmal, ganz und gar nicht zurückhaltend, gab der Blonde der ehemaligen Adelstochter eine kleine Kostprobe seines Könnens, schloss sogar die Augen und küsste sie mit einem Feuer, das man auch in Worten und Kämpfen manchmal in ihm erahnen konnte. Nein, Sam konnte es nicht abstreiten: Er war wirklich mehr als zufrieden mit dieser Situation. Wir haben es vollbracht! Nach fast einem Jahr kommt her nun endlich das neunte Kapitel unsrer Fluch der Karibik-Story und ich kann sagen, dass wir uns mit schnellen Schritten dem Ende des ersten Filmes widmen. ♥ Und eventuell auch s und meinem Ende, denn hier spricht grad die . xD Das nächste Chapter wird ein Aduld-Kapitel, also alle, die unter 18 sind haben da nicht viel bei verpasst. Alles storyrelevante wird auch im 11. Kapitel auftauchen, macht euch also keine Sorgen. Alles, was ihr verpasst, sind unsre schmutzigen, kleinen Fantasien, thähähä.. Also, freut euch, oder freut euch nicht, eine Resonanz ist wie immer wunderbar und-.. nehmt euch alle mal ein Beispiel an Lu und geht euch duschen! .. Oder sowas.. Liebselige Grüße, die Hina und das Hamsterle. PS: Es ist fast ungebetat. Mittlerweile hab ich dazu keine Lust mehr. D: Irgendwann wird alles überarbeitet und DANN gibt es auch rechtschreibfehlerfreie Kapitel. xD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)