Accidentally in Love. von MioAkiyama (I hate you! Do I?) ================================================================================ Kapitel 3: I don't know... -------------------------- Das Bild vor meinen Augen verschwamm etwas, ich schwankte nach hinten, doch gerade als ich dachte, dass ich jetzt fallen würde, legte sich von hinten ein Arm um meine Taille und hielt mich fest. Beeindruckend, wie viele verschiedene Gefühle ich binnen wenigen Sekunden empfinden konnte. Erst war es Erleichterung, dass ich nicht hingefallen war, dann war es Schock, weil ich genau wusste, dass es nur eine Person gewesen sein konnte, die mich gefangen hatte, dann war da noch ein merkwürdiges Wohlbehagen, von dem ich keine Ahnung hatte, woher es kam und auch noch ein wenig Misstrauen, da ich nicht wusste, warum er es getan hatte, gerade weil wir kurz zuvor dieses markante Thema besprochen hatten. "Hoppla, was ist denn mit dir los?“, seine Stimme holte mich aus meinen Gedankenverwirrungen. Hörte ich da etwa sowas wie Sorge in seinem Tonfall? Einen kurzen Augenblick blieb ich noch in dieser Art Umarmung, dann drehte ich mich um und starrte ihn an. „Nichts ist mit mir los! Gar nichts, mir geht es gut!“ Ash zog beide Augenbrauen hoch. „Ich sehe doch, dass dir schwindelig ist. Was ist es? Schwangerschaft? Oder einfach nur die Tatsache, dass dir hier drin zu warm geworden ist und du nichts getrunken hast?“ Eines Tages würde ich ihn mal umbringen, weil er mich mit seinen treffenden Vermutungen um den Verstand brachte... „Schwangerschaft kannste abhaken!“, fauchte ich, wankte aber gleichzeitig erneut einen Schritt zur Seite, sodass er schnell nach meinem Handgelenk griff. „Also doch! Komm mit, ich bringe dich ins Krankenzimmer!“ Schon alleine die Frage, warum die hier ein Krankenzimmer hatten war unglaublich interessant, aber ich hatte keine Zeit sie zu stellen. „Was? Nein, das ist nicht nötig, ich bin völlig...“ „Jetzt rede dich nicht raus! Ich will, dass du fit bist, wenn wir morgen ordentlich zu arbeiten anfangen!“ Nun gut, das war ein Argument... Ohne Widerrede zu dulden zog er mich an der Hand aus seinem Büro, den Gang hinunter und dann, am anderen Ende, schob er mich in die rechte Tür. Dahinter befand sich ein kleiner, abgedunkelter Raum, in dem es viel kühler war als überall sonst, indem sich ein Medizinschränkchen, ein Waschbecken, eine Liege und ein Stuhl befanden. Ash setzte mich auf die Liege und zog sich selber den Stuhl heran, auf dem er sich niederließ – eine Sekunde später war er allerdings schon wieder aufgesprungen und goss mir ein Glas Wasser ein. „Du bist mir ehrlich eine, kippst mir halb um, weil du im Hochsommer in Schwarz rumrennst und nichts trinkst!“, er reichte mir das Wasser, welches ich dankbar annahm und sogleich einen großen Schluck trank. Eins musste ich zugeben: Es war nett von ihm gewesen, mir zu helfen, nachdem ich so gemein gewesen war... „Danke...“, murmelte ich von daher leise. Manieren wollte ich schon zeigen... Er lächelte freundlich. „Gern geschehen. Ich kann dich ja schlecht in meinem Büro liegen lassen, oder?“, ein Lachen entfuhr ihm. „Aber ich verstehe nicht, wieso du nichts trinken wolltest!“ Ich wollte darauf nicht antworten...egal um was es ging, er stand so viel besser da als ich... Woran lag das? Vielleicht merkte er, dass mir das Thema unangenehm war, vielleicht auch nicht, jedenfalls sprach er plötzlich etwas anderes an. „Hast du schon davon gehört, dass die beiden...ehm...das neue Magazin eine Party schmeißen will? Zur Zusammenschließung?“ Nein. „So halbwegs...wobei ich das seltsam finde, da wir nicht mal einen Namen haben...“ Er lächelte. „Genau dasselbe habe ich auch gedacht. Aber was soll's? Das wird bestimmt lustig, meinst du nicht?“ Ich zog die Schultern hoch. „Kann sein. Solange man zu nichts genötigt wird...“ „Wie meinst du denn das jetzt?“ „Naja, ich habe keine Lust, mit irgendwelchen Leuten tanzen zu müssen oder gar gezwungen zu werden, eine Begleitung mitzubringen!“ Er lachte auf, wobei mir auffiel, dass er ein angenehmes Lachen hatte...geradezu schön...! Oh Gott, kennen Sie das, wenn man Dinge denkt, die total peinlich sind?? Furchtbar... „Tanzen macht doch Spaß!“ „Ja, aber nur mit manchen Menschen...“ Sein Gesichtsausdruck wurde irgendwie leicht ehrgeizig. „Würdest du mir denn die Ehre erweisen mit mir zu tanzen?“ Ich riss die Augen auf. Bitte? Er wollte mit mir tanzen? Jetzt verblüffte er mich aber...er wusste doch, dass ich ihn nicht mochte! Und insgeheim war ich immernoch der Meinung, dass er sich ständig über mich lustig machte... Gerade als ich verneinen wollte, fügte er hinzu: „So als Dankeschön dafür, dass ich dich gerade gerettet habe?“ Dieses arrogante Zwinkern dabei! Schon aus Prinzip hätte ich jetzt Nein sagen müssen, aber irgendwie interessierte es mich wahnsinnig, ob er gut tanzen konnte. Außerdem konnte ich ihm so zeigen, dass zumindest ich das drauf hatte... Also seufzte ich und nickte geschlagen. „Von mir aus...“ „Nicht so begeistert, bitte!“, er lachte erneut, was mir einen leichten Schauder über den Rücken laufen ließ. Ich trank den letzten Schluck von dem Wasser und schaute Ash an. „So. Darf ich jetzt gehen, Doktor?“ Sein Grinsen fuhr mir durch Mark und Bein. Arrogant, arrogant...und gleichzeitig charmant... „Wenn du dich besser fühlst...“ „Mir ging es die ganze Zeit nicht so furchtbar schlecht. N bisschen Schwindel..was ist schon dabei?“ „Soll das eine ernst gemeinte Frage sein oder darf ich mir die Antwort sparen?“ Das brachte mich tatsächlich zum Lachen. Oh Gott, was war denn jetzt mit mir los?! „Du kannst sie dir sparen, wenn du willst“ Ich bemerkte seinen durchdringenden Blick...mal wieder... „Was ist?“, fragte ich etwas irritiert. Er zögerte. „Du...siehst wirklich hübsch aus, wenn du lachst...“ Sofort errötete ich. „D-das...“ „Ist heute nicht allzu oft vorgekommen. Wolltest du das sagen?“ „Du bist eben nicht so komisch, wie du denkst!“ Wow, ich hatte meine Schlagfertigkeit wieder...ein schönes Gefühl! Wieder grinste er. „Jetzt hast du mich aber gekränkt...“ „Siehst gar nicht so aus!“ Er schüttelte den Kopf. „Faszinierend, wie anders du plötzlich bist!“ Hmh...ihm war es also auch aufgefallen, dass ich nicht halb so verklemmt war wie am Anfang... „Anders?“ „Lockerer. Liegt das etwa an mir?“, seine Augen blitzten verdächtig auf. Achso, war er jetzt auch noch der Meinung, er würde mir gut tun oder was? Pff, also den Gedanken würde ich ihm aber ordentlich austreiben... „Natürlich nicht! Ich habe mich lediglich damit abgefunden, mit einem Idioten wie dir zusammenarbeiten zu müssen!“ „Ach und jetzt neckst du mich sogar schon! Ich bin beeindruckt!“ Der Kerl ließ sich ja wirklich überhaupt nicht beleidigen! Nicht mal ansatzweise...so ein Fell sollte ich mir eventuell auch mal zulegen... „Ich necke dich nicht, ich sage nur offen meine Meinung!“ „Schön, dass du jetzt so offen mit mir sprichst!“ Meine Wangen wurden schon wieder etwas rot, daher stand ich jetzt auf, um zu gehen. Ich streckte ihm meine Hand hin, die er ergriff und schüttelte. „Ich bin mir nicht sicher, ob wir uns morgen sehen...“ Mein Herz begann schon wieder schneller zu schlagen! Verdammt?! Das, was er gesagt hatte, klang so vertraut... „Ich glaube schon, wir müssen langsam anfangen zu überlegen, welche Mitarbeiter wir für unsere Abteilung behalten wollen. Und die Themen für die erste Ausgabe festlegen und sowas...“ Er winkte ab. „Jaja, das machen wir dann die nächsten Tage...wir sehen uns ja sowieso spätestens am Samstag“ „Samstag? Wieso? Da ist doch frei...?“ „Ja, aber da ist doch diese Party...“ Oh. Mein. Gott. „Diesen Samstag?!“, er nickte. „Aber das ist doch schon in vier Tagen!“ „Richtig...sie wollen morgen die Einladungen rausgeben und da du versprochen hast, mit mir zu tanzen, wirst du kommen müssen...“, er zwinkerte mir schon wieder arrogant zu. „Ich habe gar nichts versprochen...“, als er widersprechen wollte, redete ich schnell weiter. „Aber ich wäre eh gekommen...bei sowas muss man dabei sein, macht einen guten Eindruck“ Ash stöhnte und verdrehte die Augen. „Und es macht Spaß, aber das zählt für dich ja nicht“ Dreist. „Also, guten Tag noch!“ Er lächelte. „Ja, das wünsche ich dir auch. War schön, mal etwas persönlicher mit dir zu plaudern“ „Hm, war ganz okay!“, ich grinste ihn frech an und verließ den Raum. Erst als ich draußen war, fiel mir auf, dass ich mit ihm geflirtet hatte. Und plötzlich wurde mir wieder übel... „Sag das noch mal. Das ist so...süß!“ „Ayaka, bitte! Das ist kein bisschen süß, das ist...arrogant! Er denkt bestimmt, dass ich kein bisschen tanzen kann, aber da werde ich ihm das Gegenteil beweisen!“ Meine beste Freundin und ich hatten uns heute, am Donnerstagabend, getroffen, um Shoppen zu gehen. Schließlich brauchte ich ein schönes Kleid für die Party am Samstag... „Na wenn du meinst...und wieso genau nimmst du dann nicht eins deiner alten Kleider?“ Missbilligend sah ich sie an. „Also wenn schon, denn schon. Alles oder gar nichts!“, ich hängte ein komisches dunkelgrün-gelbliches Kleid zurück auf seinen Bügel und ging weiter. Ayaka folgte mir. „Gib es doch zu, du willst ihm gefallen!“ Grr. Wollte ich gar nicht! „Das stimmt nicht! Ich will nur aller Welt zeigen, dass ich neben meinem neuen Partner keine schlechte Figur abgebe!“ Zwar antwortete sie nicht mehr, aber ihr Grinsen sprach Bände... Ein Seufzen entfuhr mir. „Okay, vielleicht will ich ihm ein bisschen gefallen. Na und? Ich bin eine Frau, das muss so sein!“ „Eigentlich muss das nur so sein, wenn eine Frau einen bestimmten Mann für sich gewinnen will. Aber hey...“, fügte sie hastig hinzu, als sie meinen Gesichtsausdruck sah. „wenn er wirklich so arrogant ist, dann wird das wohl nötig sein, um zu zeigen wo es langgeht...“ Na also, wieso nicht gleich so? „Trotzdem würde ich ihn gerne mal live sehen...“ Auf der einen Seite war dieser Wunsch völlig unverständlich, da es keinen guten Grund dafür gab, Ash Ketchum kennen lernen zu wollen, aber auf der anderen Seite war es dann doch nachvollziehbar, da ich ihr erzählt hatte, dass er gut aussah... Plötzlich kam mir eine Idee. „Hey, wieso kommst du am Samstag nicht einfach mit?!“ „Hä?“ Verdattert sah Ayaka mich an. „Wie jetzt?“ Begeistert klatschte ich in die Hände. „Na klar, das ist doch die Idee! Du begleitest mich einfach und lernst meinen neuen Partner kennen und ich hab gleichzeitig seelische Unterstützung, falls er mal wieder zu eingebildet werden sollte!“ Wenn das nicht ein genialer Plan war...! Allerdings sah Ayaka nicht ganz so überzeugt aus wie ich. „Geht das denn? Ich meine...kannst du einfach so irgendjemanden mitbringen...?“ „Hallo? Ich bin jetzt eine der Chefredakteurinnen einer Rubrik – ich kann tun und lassen was ich will! Und ich bezweifle, dass mein Boss was dagegen haben wird, wenn ich eine Freundin mitbringe...“ Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. „Na wenn das so ist, dann komme ich gerne mit“ „Yes!“, ich strahlte sie an. „Brauchst du dann auch was Neues...?“ „Nein, ich hab genug, denke ich“ Och mann... Langsam, aber sicher arbeiteten wir uns durch das ganze Geschäft, damit auch ja kein Kleid ungesehen blieb. Doch eigentlich wusste ich sofort, als ich dieses eine Kleid sah, dass es genau das richtige war. Es war quasi Liebe auf den ersten Blick – hatten Sie das auch schon mal? Wenn man irgendein Kleidungsstück sieht und schon von vorneherein weiß, dass man es sich am Ende sowieso kaufen wird...? Dieses Kleid war einfach ein Sommertraum. Dunkelblauer, weicher Stoff, bis zu den Knien reichend. Eine weiße Borde zierte das obere Ende und ein dazu passender weißer Gürtel ließ schlanke Taillen besonders gut aussehen. Achja und was komischerweise auch noch eines der wichtigsten Tatsachen war: Es war trägerlos. Keine Ahnung wieso gerade das mich so anzog, aber irgendwie gefiel mir das... Aber nicht nur ich schien dieser Meinung zu sein, auch Ayaka seufzte begeistert auf, als ich aus der Umkleidekabine trat und mich dabei absolut wunderbar fühlte. „Oh Misty, Süße, das musst du nehmen, es steht dir so wahnsinnig gut!“ Ich drehte mich einmal um meine eigene Achse. „Findest du? Mir gefällt es auch!“ „Es ist perfekt! Auf der einen Seite schön luftig, was für eine Sommerparty natürlich Pflicht ist und auf der anderen Seite total sexy, was deinem Ash mit Sicherheit gefallen wird!“ Urghs. Durchdringend sah ich meine Freundin an. „Ayaka? Ich will ihm aber überhaupt nicht gefallen!“ Ich sah sofort, wie sie errötete. „Eh, ich weiß, aber...“, sie fuchtelte mit den Händen. „Aber wenn du so da auftauchst, wirst du da nichts gegen machen können! Es ist...Bombe!“ Etwas verlegen betrachtete ich mich im Spiegel und drehte mich leicht hin und her, damit der Stoff sich bewegte. „Hm, naja...dann ist das wohl so...ich meine, ich wäre doch blöd, wenn ich das nicht kaufen würde, oder?“ „Auf jeden Fall! Wie für dich gemacht, ehrlich!“ Na wenn das so war... Ich meine: Zwar mochte ich Ash Ketchum nicht besonders, aber es wäre mit Sicherheit ein super Gefühl, wenn ich ihm gefallen würde...so schadenfroh irgendwie... „Dann ist das beschlossene Sache!“ Keine Ahnung, woher diese gute Laune plötzlich kam, aber sie beschwingte mich und machte glücklich. Ich bemerkte zwar Ayakas viel sagenden Blick, aber ich beschloss, dass ich ihn ignorieren würde. Manchmal war das eben besser...! „Wann fängt die Party am Samstag denn an?“ Ayaka nippte an ihrem Kaffee. Nach unserem Shoppingausflug hatten wir uns spontan entschieden noch in unserem Lieblingscafé einzukehren. „Um 18.00 Uhr...“ Sie sah mich an. „Hm, dann gehen wir erst um 19.00 Uhr. Das Beste kommt doch immer zum Schluss, oder nicht?“, sie zwinkerte. „Hm? Aber dann verpassen wir doch eine Stunde, wär doch schade...“ „Also eigentlich...“, sie zögerte kurz. „Eigentlich will ich sehen, wie Ash reagiert...“, Unsicherheit lag in ihrem Blick. Zu Recht! „Wieso?“, fragte ich misstrausch. „Naja...nach dem, was du so erzählst, klingt es so, als würde er dich mögen...“ Fast verschluckte ich mich an meinem Kaffee. „Bitte??“ „S-Sorry, ich will dich nicht beleidigen, aber...ich weiß auch nicht...“ Leicht verstimmt stützte ich mein Kinn auf eine Hand. „Das glaube ich nicht. Das wäre zu...weiß nicht. Aber ich bin sicher, dass du dich täuschst, ehrlich!“ Sie zuckte nur mit den Schultern. „Kann sein, das sehen wir ja dann, nicht wahr?“ Ich nickte. „Ja, wahrscheinlich...“ „So, ich werd jetzt aber mal schnell wo hin gehen!“, sie erhob sich, grinste mich an und machte sich dann auf in Richtung Damentoilette. Seufzend rieb ich mir über das Gesicht. Wieso hatte das, was Ayaka gesagt hatte, so ein seltsames Gefühl in mir ausgelöst? Das war doch seltsam...ich mochte ihn nicht. Kennen Sie das, wenn sie im Hinterkopf eine klitzekleine Stimme zu haben scheinen, die zweifelhafte Fragen stellt? Ja? Genauso eine Stimme fragte mich jetzt, ob das denn die Wahrheit war. Oder ob ich vielleicht doch nicht so blöd fand, wie ich immer behauptete. Aber wieso sollte ich mich dagegen so sträuben? Konnte doch jeder mögen wen er wollte...von daher war die Antwort Nein. Er war einfach total arrogant und... „Misty? Hey, das ist ja eine Überraschung, dass ich dich hier treffe!“ Hä? Hatte ich jetzt schon Halluzinationen oder wieso hatte ich soeben Ashs Stimme gehört...? „Hallo?“ Na toll. Das hatte mir gerade noch gefehlt... Ich sah auf, direkt in das Gesicht von meinem mehr oder weniger ungeliebten Partner. „Oh hi. Hab dich gar nicht gesehen...“ „Schon gemerkt. Hätte nicht gedacht, dass ich dich hier treffe! Mit wem bist du hier?“, er deutete auf Ayakas halb geleerte Tasse. „Oh ehm...mit einer Freundin. Meiner besten“ „Cool! Du bist ja doch dazu fähig, dich zu amüsieren!“ „Haha!“, sagte ich trocken. „Sehr witzig. Und was tust du hier?“ „Eigentlich bin ich nur vorbeigegangen, aber dann hab ich dich hier sitzen sehen. Gestern und heute morgen haben wir uns ja nur ganz kurz gesehen, deshalb wollte ich mal hallo sagen!“ Ach, wie nett von ihm. „Ah, na dann...“ „Was ist denn da in der Tüte?“, neugierig betrachtete er meine Einkaufstasche mit meinem Kleid für Samstag. „Nichts...besonderes. Wir waren Shoppen!“, ich lächelte und schon die Tasche etwas weiter unter den Tisch. „Für die Party?“, folgerte er haarscharf. Da hatte er mal wieder den Nagel auf den Kopf getroffen! Ich lachte kurz auf. „Nein, für sowas habe ich wahrlich genug anzuziehen! Ich hatte einfach Lust auf...was Neues! Ganz Normales“ Oh Gott, meine Ausreden waren auch mal besser gewesen... „Schade...verrätst du mir, was du anhaben wirst?“ „Siehst du doch dann“ „Hmmh...“, etwas enttäuscht verzog er den Mund. „Na gut, wie du willst. Ich muss jetzt aber weiter, hab noch einen Termin“ „Ach, doch nicht etwa mit einer Frau?“ Argh, wieso hatte ich das schon wieder gefragt?! Kam doch total blöd rüber... Interessierte mich auch eigentlich überhaupt nicht! Er zwinkerte mir zu. „Klar, mit wem sonst?“, er winkte mir zu und verließ das Café genauso schnell, wie er hereingekommen war. Im ersten Moment wollte ich in aufhalten, damit er Ayaka treffen konnte, im nächsten hätte ich ihm am liebsten ein Messer hinterher geworfen, weil mir klar wurde, was er eben gesagt hatte. Da dachte man mal einen Moment lang, dass man ihn vielleicht doch ein kleines bisschen mögen könnte und dann brachte er so einen Spruch! Typisch! Oh nein, ich hasste ihn immer noch und daran würde sich nie, niemals etwas ändern, so viel stand schon mal fest! „Oh Gott, war er das?“ Ich hatte nicht bemerkt, dass Ayaka wieder zurück war. „Wer?“ „Na der Typ eben! Dieser absolut traumhafte Mann!“ Eh, hallo?? „So traumhaft ist er gar nicht. Und überhaupt hat er natürlich direkt wieder einen Aufreißerspruch gebracht. Sowas von arrogant...“ Sie zuckte mit den Schultern und sah ihm hinterher, obwohl man ihn nicht mehr sehen konnte. „So eine Verschwendung...wieso können die gut ausehenden Kerle nicht mal nett sein?“ Tja. Wenn sie mal wüsste, was für eine gute Frage sie da gestellt hatte... „Keine Ahnung“, antwortete ich ihr. „Aber was solls? Eines Tages merken die Frauen vielleicht, dass sie sich nicht an die halten sollten!“ Ich warf ihr einen skeptischen Blick zu. „Meinst du wirklich?“ Sie lachte los. „Nein, nie im Leben!“ Ich stimmte in ihr Lachen ein. Eigentlich traurig, aber was solls? So war das nunmal... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)