Liebeslinguistik von Himi_und_Nami (aoianisch*urupäisch + urupäisch*aoianisch) ================================================================================ Kapitel 4: Melodys retardierendes Moment ---------------------------------------- „Ich - äh ... anou Takeru-kun ...” Fast aus dem Sitzen sprang der kleine Sänger empor. Seine Ohren waren rot wie Feuermelder, doch ansonsten lief gerade jegliches Blut aus seinem Gesicht. „Ähm ... nein, so ist das nicht ... Ich ...“ „Doch, das hast du doch gerade geschrieben ...“ „Wer hat hier mit wem geschlafen?“ Gerade als Keiyuu dachte, seine Lage könnte nicht schlimmer werden, kam Chiyu von oben die Treppe herunter. „Keiyuu-san hat Uruha-san und Aoi-san in flagran-“ Mit einem Satz war der Kra-Vocal zu der bunten Tratschtante gelangt und hielt ihm mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, den Mund zu. „Bist du wahnsinnig, halt die Klappe!“, quakte er für ihn ziemlich untypisch. Chiyu hielt inne und überlegte. Was könnte hier denn wohl abgehen? „Takeru-san! Du wirst das Niemandem erzählen, klar?“ So bedrohlich er auch gerade wirken wollte, es gelang dem Kleinen einfach nicht. „Uiiii, a secreto ...“, kicherte der SuG-Bassist. „Habe ich da gerade Aoi-san und Uruha-san in Tateinheit mit dem Sagen der Wortgruppe >in flagranti< in einem Satz vernommen?“ „Nein, du hast dich verhört! Nicht wahr, Takeru-kun?!“ Keiyuus Augen funkelten ihn böse an und ein leichter Schlag in die Magengegend wurde als Druckmittel gleich hinterher geworfen. Takeru zeigte sich sichtlich unbeeindruckt. Er rollte sogar mit den Augen. Dann nickte er heftig. „Uiiiii!“ Eifrig klatschte Chiyu in die Hände, sein Gesicht strahlte. „Also sind die Beiden zusammen?? Du hast sie gesehen?? So richtig, beim Poppen??“ Mit jeder Teilfrage war der Größere näher gekommen, aufdringlicher geworden. Keiyuu zog die Hand vom Mund des anderen Sängers. Er ging ein paar Schritte rückwärts. Aus dieser Situation kam er nicht mehr heraus. Sein Blick huschte aufgeregt zwischen den SuG-Membern hin und her. Scheiße ... Bedroht von diesen wissbegierigen bunten Gestalten sah er nur einen Ausweg: Die Flucht. Und die ergriff er auch. Und zwar prompt. Geschmeidig war er mit seinem Laptop zwischen den Beiden hindurch gehuscht, rannte um sein Leben die Treppe hinauf. Aber es half ja alles nichts mehr. Dass Takeru davon wusste, war der absolute GAU ... ja, wirklich ... der Größte Anzunehmende Unfall. Wortwörtlich. Wie sollte er das Uruha-san erklären?? Und dieser würde sich bestimmt rächen. Gott, es war tatsächlich so einfach, ihm ein Geheimnis zu entlocken, das heißt, das hatte Takeru ja gar nicht, aber Keiyuu hatte schließlich weder lügen noch leugnen können. Sein Gesicht war wirklich ein offenes Buch. Und in diesem Moment war es gezeichnet von Panik, denn aus ertappenden Arbeitskollegen waren soeben Verfolger geworden. „Keiyuu-san ... warte ... wir wollen dir doch nur ein paar Fragen stellen ... Kei-san!“ Nein, nein, nein ... musste hier weg. Rum um die Ecke, rein in den Probenraum von Kra. Chiyu und Takeru rissen die Tür zu eben diesem auf und sahen ... Yasuno. Völlig verdutzt blickte sie der Schlagzeuger an. „Ist was passiert? Warum macht ihr so ne Aufregung?“ „Anou ...“ Beide SuGs stellten sich ordentlich nebeneinander auf und verbeugten sich. Offenbar strahlte der Drummer doch mehr Autorität aus als ihm lieb war. Aber schließlich waren die Beiden ja auch in einen fremden Probenraum eingedrungen und hatten dabei wie kleine Spielkinder auch noch irre viel Krach veranstaltet. „Wir sind auf der Suche nach Keiyuu-san ... Wir müssen ihn dringend etwas fragen.“ „Kei? Der ist nicht hier. Vielleicht ist er in die Cafeteria gegangen. Er wollte sich was zu trinken holen ... war ganz gehetzt, der Kleine.“ „Ano. Danke.“ Die Beiden verbeugten sich nochmals und verschwanden wieder in den Flur. „Puh ...“, hörte man nur ein großes Seufzen von einem kleinen Mann, der plötzlich hinter dem blonden Einsdreiundachtzig-Typen auftauchte. „Du hast mich echt gerettet, danke.“ „Was will denn die Buntkleidersammlungs-Fraktion von dir?“ „Nichts ... nur was tratschen, was sie nicht sollen ...“ „So so, aha und was ist das?“ „Na ja, Aoi-san und Uruha-san haben eine ...“ Entsetzt schlug sich der Sänger die Hand vor den Mund. Er hätte es schon wieder fast verraten ... ~~~ Aoi hatte es akzeptiert. Er hatte einfach akzeptiert, dass Uruha nichts von ihm wollte. Was sollte es auch, es blieb ihm eh nichts anderes übrig. Es tat weh, natürlich tat es das. Aber darum kam er nicht herum. Das gehörte zu einem gebrochenen Herzen dazu. Aber dieses Bild, das sich ihm in sein Gehirn brannte, als er durch das Galleriefenster in Amedas Büro schaute, konnte er nicht vergessen. Noch nicht. Er fühlte sich, als müsse er Uruhas Körper zurückerobern. Ihm beweisen, dass Niemand für ihn mehr Balsam war als er. Denn eines war ihm letztlich geblieben: Seine Affäre mit Uruha. Er durfte ihm nah sein ... Das war schön. Doch wie lange würde sein Herz diesen krassen Widerspruch zwischen Körperlichem und mangelndem Gefühl noch ertragen? Es war ein Teufelkreis. Und er saß darin fest, zwischen den Schatten, die immer länger und länger wurden und seine Sonne verdeckten. Er brauchte Uruha. Und er hatte ihm versprochen, dass er ihn nicht mehr allein lassen würde. Und er wusste genau, welche Art von Alleinsein Uruha gemeint hatte ... Aber tatsächlich war seit diesem Zwischenfall nichts mehr passiert. Sie hatten nicht gewitzelt, nicht mit den Augen geflirtet, wenn die Anderen gerade nicht hinsahen, keine Intimitäten, nichts. Das konnte er auch nicht mehr ertragen und auch Uruha wurde immer unruhiger. Heute Abend hatten sie einen Auftritt in einer Fernsehshow. Aoi hasste diese Playbackauftritte. Als ob er nicht in der Lage gewesen wäre, seine Gitarre richtig zu spielen. Blöd. Einfach nur blöd kam er sich dabei vor. Aber dennoch brachte er den Song gut über die Bühne. Im Backstagebereich sah er Uruha stehen und die Aufnahmen weiter beobachten. Es war auch für ihn noch interessant, eine Liveübertragung von der anderen Seite der Kamera aus wahrzunehmen. Aoi stupste Uruha an. „Hey ...“ „Hey ...“, kicherte der Jüngere und flüsterte: „Melody-san ist echt ein Vollprofi.“ „Hai, das ist sie ...“ Ja, keine geringere als Miyavis Angetraute moderierte heute diese Sendung. Die Menschen vor den Bildschirmen und auch hinter den Bildschirmen mochten sie sehr. Sie strahlte heute übers ganze Gesicht. „Sie hat so was einfach nicht verdient“, spielte Aoi wieder auf Miyavis Affäre mit Kai an, der den ganzen Tag schon darauf bedacht war, sich so weit wie möglich von der Ehefrau seines Lovers fernzuhalten. Die ganze Situation war ihm mehr als nur peinlich, weshalb er sich jetzt auch schon auf dem Weg zum Hotel befand. „Bleib ruhig ... Aoi.“ „Hai ... aber ich könnte Miyavi grün und blau kloppen! Wie kann er einer liebenswürdigen Person wie ihr so etwas antun?? Und sie ahnt noch nicht mal was. Schau dir an, wie glücklich sie ist ...“ „Hai ...“ „Ruha, das ist unfair ...“ Der seit Kurzem wieder Weizenblonde wusste darauf nichts zu antworten. Er kannte Aois Abneigung gegenüber Seitensprüngen ... Und das machte sein Herz nicht nur im Bezug auf Melody unheimlich schwer. Es ist okay ... hatte Aoi gesagt. Aber war es das wirklich? Warum hatte sich der Dunkelhaarige die ganze Zeit nicht angenähert? Warum ließ er ihn immer noch auf dem Trockenen? Wollte er ihn bestrafen? Uruha war ein wenig überrascht, als Aoi sich wieder zum Gehen wendete. „Ich werd mich mal abschminken lassen gehen ...“ „Hai, mach das.“ Mit einem Grinsen drückte Aoi dem Leadgitarristen noch einen kleinen Zettel in die Hand. Dann verschwand er mit sagenhaft leichten Schritten in dem Labyrinth des Studios. Eine geheime Botschaft? Uruha klappte den Zettel sofort auf. »Du. Ich. Heute Abend. Du weißt nicht wo. Und du weißt nicht wann. Du weißt nur, dass ich kommen werde... Und du auch. *gg*« Sofort legte sich ein zartes Rosa auf die Wangen des schlanken Mannes. Er musste verlegen kichern, dann lächelte er erleichtert und froh. Ein Annäherungsversuch. Endlich. ~~~ Laute Musik und coole Laserbeleuchtung. GoGos, die sich an den verchromten Stangen schlängelten. Literweise teures Gesöff. Diese Aftershow-Party hatte es echt in sich! Seit knapp einer Stunde war die Übertragung der Late-Show nun schon vorbei und Staff, VIPs und Sternchen vergnügten sich in einer ultralounchigen Lounchlandschaft bei ultradiscorösen Discodancebeats. Wieder saß Uruha wie auf Kohlen. Ging da heute noch was? Oder hatte Aoi den Inhalt seiner Botschaft abgehakt, weil er vorher nicht an die Party gedacht hatte? Na ja, jedenfalls war er gerade mehr als nur entfernt davon, Uruha zum Kommen zu bewegen ... Er flirtete mit irgendeiner Tussi. Zu viel Schminke, zu quetschig dekolletiert ... Unterste Kiste. Aber dennoch schien sie Charme genug zu besitzen, ihn in ein Gespräch zu verwickeln ... So gottgleich Aoi auch war ... er war auch nur ein Mann ... Und Uruha ... gerade irgendwie ernstlich ein wenig verstimmt ... Was war denn das jetzt ...? War er etwa ... nein. Uruha schüttelte sich, dann drehte er sich auf dem Barhocker um und schlürfte seinen Drink weiter, ohne gesehen zu haben, dass Aoi sein nervöses Funkeln in Richtung seiner Gesprächspartnerin nicht entgangen war. Er seufzte. Vielleicht wollte Aoi sich wirklich ein bisschen rächen, indem er ihn jetzt zappeln ließ. Er schreckte hoch, als eine Hand sich auf seine Schulter legte. „Du glühst ja schon vor Eifersucht ...“, witzelte der Rhythmusgitarrist, der gerade zu ihm zurückgekommen war. „Ha ... ha ...~“ Uruha schmollte wirklich ein bisschen. Aoi dachte, dass Uruha sich wegen dem Zettel einfach vergackeiert fühlte. Er grinste umwerfend aoihaft. „Was ist denn ...? Du schaust so zufrieden aus“, fragte Uruha dann. „Das macht mein Belohnungszentrum ... wegen dem gelungenen Hör-und-synchron-nachklimper-Auftritt, für den ich gerade ein schönes Kompliment bekommen habe.“ „Aha“, trotzte Uruha desinteressiert. „Komm ...“, flüsterte Aoi dem Anderen tief ins Ohr. Ein katzenartiger erstaunter Blick folgte. Dann wurde Uruha auch schon mitgeschleift. Über die Tanzfläche, hin zu einer etwas ruhigen Ecke, in der sich die Chefs der Chefs niederließen und bei einer Zigarre darüber flanierten, die Herrscher der Welt zu sein. Geschmeidig schaute der Kleinere sich um. Keiner, der gerade auf sie achtete. Er hob einen schweren, roten Vorhang zur Seite und zog Uruha mit sich dahinter in eine breitere Nische. Sofort wurde die Musik in den Ohren der Beiden etwas leiser, weil der Stoff den Schall dämmte. Hier hinter war es schummerig, da Kette und Schuss im Gewebe kaum Licht durchließen. „Was hast du denn ... mmm~" Uruha verschlug es einfach die Worte, als Aoi ohne Vorwarnung und ungehemmt an seinem Hals herumknabberte. Sofort spürte er auch schöne, warme Hände, die über den Stoff seines Hemdes glitten, ihn mühelos so wehrlos machten, dass er sich einfach gegen die Wand lehnte. Aois Argumente waren einfach so was von unverschämt überzeugend. Aber Moment ... „Aoi ... wenn uns hier Jemand sieht ...“, registrierte er wieder die Situation. „Die achten nicht auf uns...“, wurde ihm mit Schlafzimmerstimme entgegengeraunt. „Ich will dich ... Jetzt und hier.“ Schon hörte Uruha seinen Gürtel klappern. „Aber ... sie können uns hören ...“, murrte er in die dunklen Haare und erschauerte, als Aoi seinen Reißverschluss entschlossen herunterzog. „Die Musik ist zu laut ... Hier würde uns nicht mal Jemand hören, wenn du richtig loslegst ... meine Stöhnmaus ...“ Nun war Uruha entgültig verpufft. So hatte ihn ja noch nie jemand genannt. Aoi wollte ihn ärgern. „Aber wenn sie uns finden ... hier sind so viele Report ... ha ...“ Sein Kopf lehnte genießend an der Wand. Aber sein Herz schlug wie ein Presslufthammer in seiner Brust, die gerade mehr als sinnlich gekost und beküsst wurde. Ein Biss in seine Brustwarze brachte Uruha zum Zischen und auch zum Glühen. „Das ist doch der Kick ...“ Ein diabolisches Grinsen schnürte dem Größeren einen Moment den Atem ab. „Was hast du denn vor ...?“ „Ich tu was für dein Belohnungszentrum ...“, grinste der Aoi derbe sexy und bewegte sich langsam, mit Uruhas Augen fixierendem Blick, in die Hocke, strich über dessen Lenden. Uruhas Puls war nahe staccato! „Nani?“ „Ich belohne ... dein Zentrum ...“ Französisch? Jetzt?? Ach du Scheiße ...!, konnte Uruha nur denken, während der Andere in aller Ruhe das Objekt seiner Begierde freilegte. Und Aoi würde verdammt leichtes Spiel haben, denn so sehr die Situation Uruha auch in Panik versetzte ... er war erregt. Mächtig erregt. Sie beide ... hinter diesem Vorhang. Vier Millimeter dünner Stoff ... war das Einzige, das sie vor den Blicken der anderen Menschen im Raum schützte. Das hier war nicht mehr nur nahe Abgrund. Das war schon fast die Hölle. Uruha erschauerte, als er Aois Finger an sich spürte. Das hatte noch nie Jemand für ihn getan. Er zitterte ein bisschen. Aber er war auch berauscht von der offensiven Erotik, die Aoi gerade ausstrahlte ... nicht nur ausstrahlte ... sondern gar verkörperte. Er verwöhnte den Anderen einfach nur. Es hatte gar nichts Aufdringliches, Dominantes mehr, Aoi war leidenschaftlich und zärtlich. Mehr als sonst. Mehr als je. Vorsichtig küsste er Uruhas Spitze, ließ diesen in ein Traumland abdriften, ohne, dass er sich hätte dagegen wehren können oder wollen. Wieder einmal war Uruha ihm willenlos ergeben. Ungehemmt krallte er sich an den Klinkersteinen an den Nischeninnenseiten fest. Er brauchte Halt. Das Gefühl, wenn Aois Lippen geschmeidig an ihm auf- und abglitten, war einfach zu intensiv und er zu empfindlich. Und wieder hatte dieser heiße Gitarrist aus Mie es geschafft, ihm den Verstand zu rauben. Wieder hatte er ihn alles um sich herum vergessen lassen. Die Menschen, die Lichter, die über ihre beiden Körper flogen, die Musik. Er nahm sie nur noch als Vibration in der Wand wahr, die ihn noch weiter beflügelte. Erst recht, als der DJ ein basslastigeres Lied auflegte und er bei jedem Beat sein Herz mitspringen spürte. Dieses Vibrieren massierte ihm die gesamte Rückseite und ließ ihn intensiver spüren, dass Aoi immer mutiger wurde, trieb ihn dem Anderen entgegen, bis er nun schon ein wenig mehr hinter seinen Lippen verschwand und wieder auftauchte. Er konnte abschalten. Sich fallen lassen. Nie vorher hatte er das gekonnt. Nie. Bei seinen Freundinnen nicht, nichtmals allein mit sich und seiner Fantasie. Das konnte nur Aoi. Er musste an Ameda denken ... Aoi bearbeitete gerade dieselbe Stelle wie er. Wie war es möglich, dass es sich bei ihm so viel besser anfühlte? Aoi war vorsichtig und liebvoll, ganz anders. Uruha kam auch jener Gedanke wieder in den Sinn, Ameda besäße Aois Klasse ... Mit einem gezielten Griff in seine Pobacken zog der Dunkelhaarige den Anderen so nahe an sich heran, dass Uruha fast vollständig in ihm verschwand. Was folgte, war ein Feuerwerk aus neuen Eindrücken. Diese warme Zunge umschmeichelte ihn und war so geschickt, dass er alle Luft um sich herum auf einmal einsog und plötzlich einfach kam. Er wurde von einer Welle überrannt, die ihm die Knie wegschlug und ihn an der Wand auf den Boden gleiten ließ. Seine Lider flatterten, eine Endorphinexplosion fegte durch seinen gesamten Körper. Er war glücklich ... Die Wahrheit war: NIEMAND ... besaß Aois Klasse! In einer fließenden Bewegung zog Uruha den Anderen, der sich weiße Flüssigkeit von den Mundwinkeln wischte und ihn einfach nur fasziniert beobachtet hatte, zwischen seine Beine in seine Arme. Er drückte ihn fest. „Danke ... ich hab das ... so vermisst ...“, konnte er nur stammeln. „Ich hab das doch noch nie gemacht ...“, lachte Aoi ihm ins Ohr. „Du weißt, was ich meine ...“, murmelte Uruha verlegen und seine Hand wanderte zu Aois Hosenbund. Jetzt wollte er sich revanchieren ... ~~~ Etwas später hatten die Beiden sich zur Raison gebracht und auf dem Herrenklo wieder salonfähig gemacht. Uruha war unglaublich niedlich, wenn man es ihm so besorgte, dass er den ganzen Abend nur wie ein Honigkuchenpferd strahlte. Aoi liebte es, den Anderen so befriedigt und glücklich zu sehen. Sie hatten sich auf eine der Couchen gepflanzt. Irgendwie hatte Uruha das Verlangen, mit dem Anderen zu kuscheln. Ihm war nicht klar, warum man sich bei einem Menschen einfach nur so wohl fühlen konnte. Das hatte er ewig nicht behabt, oder hatte er das überhaupt schon mal erlebt? Er verwarf den Gedanken mit dem Kuscheln gleich wieder. Das war zu offensichtlich und es waren immer noch zu viele Presseleute hier. Dennoch ließ er es sich nicht nehmen, dem Anderen was ins Ohr zu wispern: „Können wir im Hotel später noch ein bisschen kuscheln?“ Er musste das einfach haben, konnte gar nicht anders. Aoi grinste. „Meine Kuschelmaus ...“, sagte er schelmisch. „Alles ist besser als Stöhnmaus ...“, muffierte Uruha. „Ich hol uns noch einen Drink, hai?“ „Klar, aber das ist der Letzte ...“ Uruha fiepte, als Aoi ihm in die Seite piekte, während er aufstand und loszischte. Er schmiss ihm noch einen bedeutsamen Blick nach und hoffte, dass kein Kameraobjektiv ihn deuten konnte. „Hallo, Aoi-san.“ Eine freundliche, weiche Frauenstimme ließ ihn schnell herumfahren. Neben ihm stand Melody-san. Die Haare offen und wunderschön wie immer setzte sie sich elegant in gewissem Abstand neben ihn auf die Couch. „Hallo ... Ich dachte, Sie wären schon zu Hause bei Ihrem Kind ...“ Aoi kam sich mit diesem Satz ein bisschen dusselig vor. „Iie. Sie wird gut von ihrer Oma-san betreut.“ „Hai, hai, hai ... Das ist schön ...“ Etwas nervös nickend beugte Aoi sich vor und setzte sich ordentlicher hin, er wollte ihr zeigen, dass er sie respektierte und ihr Aufmerksamkeit schenkte. Melody strich ebenfalls verlegen die Haare hinters Ohr, weil sie Aois Anspannung bemerkt hatte. Aber sie lächelte tapfer weiter. „Ich wollte Sie zu Ihrem gelungenen Auftritt beglückwünschen, die ganze Band natürlich auch. Uruha-san ist ja auch noch da. Ruki-san und Reita-san sind, glaube ich, unten in der Halle, hai?" „Oh, ähm ... Vielen Dank. Das ist sehr freundlich. Ehrlich gesagt, hab ich gar nicht auf Ruki und Reita geachtet.“ „Wo ist denn Kai-san?“ Aoi dachte er hätte sich eingebildet, dass ihr Tonfall sich gerade verändert hatte. „Er ist gleich nach dem Auftritt ins Hotel zurückgefahren ... Und Miyavi? Er steht auf der Gästeliste, hab ich gesehen.“ „Hai, so desu ne. Aber er ist nicht hier ... bei mir ...“ Es war nur ein winziger Augenblick, der Aoi alle Sehnsucht und Traurigkeit dieser Frau offenbarte. Es war klarer als Wasser: Sie vermisste ihren Ehemann ... unsagbar ... Aber dann fing sie sich auch gleich wieder und ihr Lächeln wurde weiter. „Er ... er ist oben auf dem Sonnendeck des Hauses ... er musste ganz dringend mit Jemand sehr wich ...tigem telefonieren ... und das macht er grade ... seit einer Stunde ...“ Ihre Hand zitterte leicht. Ihr Blick wich kurz aus. Es waren winzige Gesten, aber Aoi hatte sie alle gesehen ... Er konnte sich nun auch nicht mehr verstellen, blickte der zierlichen Frau mit dem schwarzen Cocktailkleid tief in die Augen. Es tat ihm weh, sie so zu sehen. Sein Blick war einen Moment zu lang so eindringlich gewesen ... „Sie wissen es ... hai?“ Damit hatte er nicht gerechnet. Sein Mund ging leicht auf. Meinte sie tatsächlich ... „Sicher wissen Sie es ... Kai-san konnte es sicher auch nicht länger verbergen ...“ „Woher?“ „Vor etwa drei Wochen hat Takamasa mir alles gestanden. Er hat mir von seiner Liebe zu Kai-san erzählt ... Ich weiß jetzt alles. Es war ein Schock für mich, aber ich bin froh ... dass er so aufrichtig zu mir ist ...“ Miyavi ... Miyavi selbst hatte ihr alles gestanden? Wirklich? Vor drei Wochen ... Das musste kurz nach ihrer Begegnung im Stundenhotel gewesen sein. Hatte sich Miyavi seine Worte so zu Herzen genommen? Immer noch war Aoi baff. „Hai ... das ist sicherlich richtig ... Sind ... sind Sie beide denn noch zusammen ...?“ Nun erlebte er, wie Melody den Kopf senkte, ihre Arme lagen angespannt und überdehnt auf den Schenkeln, sie rieb sich unruhig die Fingerkuppen. Aoi bereute seine Frage schon wieder. „Hai ... grade so ... irgendwie ...“ Dann blickten sie sich wieder an und erkannten ineinander, dass sie etwas verband ... Sie saßen im selben Boot. Sie wollten beide etwas, dass zum Greifen nah war und das sie doch nie haben würden. Melody wusste: Er weiß, wie ich mich fühle. Das alles hatte ein Blickwechsel gesagt. „Es tut mir Leid ...“ Aoi brauchte das nicht aus Höflichkeit zu heucheln, denn das tat es wirklich. Sie schüttelte den Kopf, dann hob sie die Hand. Sie zeigte ihm ihren silbernen Ehering, der im Laserlicht wundervoll funkelte. „Den hier ... den kann mir so schnell Keiner nehmen ... und Lovelie-chan wird uns auf ewig verbinden ... Ich habe Takamasa nicht verloren ... aber sein Herz ... besaß ich nie ...“ Sie ballte die Finger zu einer starken Faust. „Ich gebe nicht auf, Aoi-san. Niemals.“ Einen Moment lang konnte der Rhythmusgitarrist gar nichts sagen. Aber er erkannte, dass er sich keine Sorgen mehr um sie zu machen brauchte. Diese Frau war unerschütterlich stark und treu. Offenbar hatte er sich geirrt ... denn nicht Kai war Miyavis Affäre gewesen ... sondern sie ... Wenn sie es schaffte, dass er Kai für einen Augenblick vergessen hatte, dann besaß sie eine nicht unerhebliche Macht. Und Aoi spürte diese gerade mehr als deutlich. „Oh, konbanwa, Melody-san ...“, unterbrach Uruha die Beiden, der gerade mit den Drinks zurückgekommen war. „Hätt ich das gewusst, hätte ich grad noch ein Glas mehr mitgebracht.“ „Oh, konbanwa, Uruha-san.“ Ihr Lächeln war ebenso schnell zurückgekehrt wie es vor ein paar Minuten verschwunden war. „Iie, arigato ... ich muss auch gleich wieder zu meinem Redakteur, noch einmal anstoßen. Er ist so froh, dass die ganze Produktion so reibungslos lief und mega-gespannt auf die Hochrechnungen morgen.“ „Wenn Gazetto im Fernsehen auftreten, gibt das immer gute Quoten!“, meinte Uruha wie ein Fernsehmoderator und zauberte ihr damit ein Lachen aufs Gesicht. Aoi war ihm dankbar dafür. „Hai, hai ... So desu ne“, fügte er an und Melody bestätigte ebenfalls mit einem Nicken. „Also grüßen Sie bitte den Rest des Quintetts von mir und viel Erfolg für Ihre Tour.“ „Hai, danke schön. Grüßen Sie die kleine Lovelie-chan, unbekannterweise ...“ „Oh ... da wird sie Augen machen, wenn ich ihr in ein paar Jahren erzähle, dass der berühmte Uruha-san von the GazettE ihr hat Grüße aussprechen lassen.“ Nochmals lachten alle drei und dann erhob sich Melody. Die beiden Männer gleich mit, um sich höflich mit Verbeugung bei ihr für das Gespräch zu bedanken und sie zu verabschieden. Als sie ein paar Schritte entfernt war, ließ Uruha sich auch schon wieder ins weiche Polster fallen. Aoi blieb noch ein, zwei Sekunden stehen und schaute ihr nach. Dann setzte er sich langsam wieder hin. „Ist alles in Ordnung?“ „Hai ... ich ... ich bin gleich zurück. Nicht böse sein.“ „Ähm ... okay ...“ Dann konnte Uruha seinen Lover nur noch in der Menge verschwinden sehen. Er fragte sich, was die Beiden wohl beredet hatten, machte sich schließlich Sorgen. Aoi kämpfte sich durch bis nach oben auf die Sonnenplattform. Im Dunst der Großstadt konnte er nur ein paar Sterne am Himmel ausmachen. Es war immer noch bitterkalt in Tokio, er zog die Lederjacke enger zusammen, zog auch das Tuch um seinen Hals ein wenig fester. Er drehte eine Runde. Nur die armen Geschöpfe, die unbedingt rauchen mussten, verharrten jetzt hier in der Kälte. Er zündete sich ebenfalls eine Zigarette an. Er brauchte Tarnung. Und dann konnte er Miyavi plötzlich ausfindig machen. Er stand an der Brüstung und klappte gerade sein Handy zusammen. „Du hast mit Kai telefoniert, habe ich Recht?“ Der Größere schaute erschrocken, er hatte den Anderen nicht bemerkt. „Aoi-kun ...“ Einen Augenblick lang Verlegenheitsstille, dann: „Hai, habe ich ... Ich wollte einfach seine Stimme hören ...“ „Ach so ... Ich hab mit deiner Frau gesprochen ...“ Nun sah Aoi den Anderen unruhig werden. „Ich soll dir ausrichten, dass sie dich vermisst ... seit über einer Stunde ...“ Aoi konnte im Gesicht des anderen Überraschung erkennen, offenbar hatte er nicht auf die Zeit geachtet. „Was hast du ihr erzählt ...?“ „Das brauchte ich doch gar nicht ... Sie weiß doch alles schon ... Sie hat das Thema sogar von sich aus angefangen ...“ Der Blick des Kleineren schwand kurz zur Seite und fing den Anblick des Tokio Towers ab, dann wieder zurück in das Gesicht seines Gesprächspartners, dessen Augen genauso funkelten, wie die bunten Lichter der Stadt hinter ihm. „Ich finde es gut, dass du ihr alles gesagt hast ... Sie hat die Sache an sich nicht verdient, aber die Wahrheit. Es war die richtige Entscheidung.“ Aois Atem dampfte in der Kälte. Miyavi nickte atmosphärisch. „Aoi-kun?“ „Hai?“ „Ich liebe Kai ... seit langer Zeit. Und ich schätze Melody sehr. Sie bedeutet mir wirklich unheimlich viel ...“ Am Zittern in seiner Stimme konnte Aoi hören, dass der Solokünstler mit den Tränen rang. „Ich habe einen Fehler gemacht, als ich damals mit ihr schlief und dieses Kind zeugte ... Ich habe Kai betrogen. Die Zeit danach, war unglaublich anstrengend für mich. Ich hab mich so verwoben in mein Geflecht aus ... Moral und Antimoral, Liebe und Pflicht ... dass ich nicht mehr atmen konnte ...“ Ein Schniefen folgte, Miyavi kam ein bisschen näher zum anderen, der aufmerksam und seit langer Zeit zum ersten Mal ohne Wut im Bauch zuhörte. „Ich war bei ihr, als sie schwanger war ... Ich war glücklich, als Lovelie geboren wurde ... Ich liebe dieses Kind mehr als mein Leben ... Ich hab Melody geheiratet ... Ich habe wirklich versucht, Kai zu vergessen. Die PSC ... war von Anfang an meine Familie ... auch sie hab ich verlassen ... damit ich von Kai loskomme ... Ich wollte ganz von vorne anfangen ... Ich habe ... das alles getan ... um Melodys Glück zu beschützen ...“ Eine einzelne Träne stürzte sich von der Wange des Größeren in den Tod. Jetzt erst hatte Aoi Miyavis Entscheidung von damals verstanden. Erst jetzt offenbarte sich ihm das ganze Chaos im Leben eines Mannes, den er immer schon sehr respektiert hatte. „Gomen Nasai ...“, war alles, was er zu Stande brachte. Ihm kamen seine Vorwürfe von vor drei Wochen nun so dumm und haltlos vor. Und auch, dass er solange einfach eingeschnappt gewesen war, weil Miyavi einfach ging. Aber dieser Mann hatte damals einen Ausweg gesucht, gehofft, dass Moral und Pflicht siegen würden - und nicht nur sich selbst damit betrogen ... Er stellte sich nach ein paar bedächtigen Schritten nahe neben Aoi. Sie schauten nun Beide in verschiedene Richtungen, aber auf dieselbe Stadt. „Du brauchst dich nicht entschuldigen ...“ Aoi spürte eine kalte Hand auf seiner Schulter, erkaltet, weil sie sich über eine Stunde lang an einem Handy festgekrallt hatte, aus Sehnsucht und mit schlechtem Gewissen ... „Aber ich möchte, dass du was begreifst: Wenn man ... sein Herz endgültig an Jemanden verliert, dann kann man sich nicht dagegen wehren ... Und du solltest es erst gar nicht versuchen ... Bitte kämpfe um jedes bisschen Glück, das dir das Leben bietet ...Kämpfe um Uruha-kun ... Auch wenn er dir neulich das Herz brach ... Gib nicht auf.“ Mit diesen Worten ging Miyavi. Bedeutsam verließ er die Bühne, auf der er doch gerade weder Rockstar, noch Schauspieler, nich Ore-Sama gewesen war ... sondern schlicht: ein liebender Mann. Ebenso, wie Aoi einer war. Deshalb hatte er vor drei Wochen seine Schwäche gesehen, obwohl nicht einmal Uruha sie bemerkt hatte. Aoi ließ die Zigarette, die in seiner Hand dahingebrannt war, fallen. Die Zeit, die er auf Miyavi wütend gewesen war, war vorbei. Wie die Zeit, in der er still einfach akzeptierte, dass Uruha ihn nicht liebte. Er wollte diesen Mann. Er wollte kämpfen. Er zerdrückte den glühenden Rest seiner Wut und seiner Akzeptanz. Er würde nicht aufgeben. Nach endlosen Minuten kam Aoi dann endlich zurück. Und Uruha dachte nicht mal im Entferntesten daran, dass er mit Miyavi gesprochen hatte, also war er sehr überrascht, als dieser ein Gespräch mit den Worten begann: „Ich habe Miyavi verziehen. Vielleicht sollten wir ihn und Kai einfach ... unseren Segen geben.“ Der jüngere Gitarrist war verwirrt, aber er nickte. „Das erklärst du mir aber, wenn wir im Hotel sind, ja? Ich meine, du kannst doch nicht einfach so deine Meinung geändert haben ...“ „Stimmt. Einfach war es nicht“, gab der Schwarzhaarige zu und legte seinen Arm auf die Rückenlehn hinter Uruha, damit er sich nicht bedrängt vorkam. Sein Vorhaben, Uruhas Liebe für sich zu gewinnen, geriet nicht ins Wanken, jedoch blieb ihm die Luft zum Atmen weg, wenn ihn diese braunen Augen so aufmerksam betrachteten – und gleichzeitig hatte er noch keine Planung begonnen, wie er sein Ziel erreichen könnte. „Hm?“ Der Blondierte blinzelte und seine Haare schwangen ihm über die Schulter, als er sich komplett zu Aoi umdrehte. „Willst du mir nichts sagen oder ist es tatsächlich so explizit?“ „Ich sag es dir schon noch ... nachher ... lass uns noch ein bisschen unseren Abend genießen und dann ... gehen wir.“ Aoi klang bestimmt, wenn auch weich und sanft. Uruha nickte wieder und stieß mit Aoi auf den gelungenen Auftritt an. Danach war es, wie es immer war. Uruha wurde durch den Alkohol schläfrig, sein Kopf kippte auf Aois Schulter, er schnarchte leise. Und Aoi fand ihn süß, er kicherte und zuckte mit der Schulter, um seinen Partner zu wecken. „Hey ... Stöhnmaus ...“ Ein Grummeln. „Wollen wir nicht los? Du bist schon ganz müde und deine Augen -“ Uruhas Augen waren klein und dunkel geworden. Sein müder Schlafzimmerblick, der ihn so zum Fressen süß machte, dass Aoi sich mit diesen Gedanken kaum zurückhalten konnte, nicht über ihn herzufallen und ihn abzuknutschen und zu fühlen und zu lieben, wie er es sich eigentlich wünschte. „Pon, jetzt komm, das Bett wartet auf uns“, sagte er etwas lauter, um sich selbst zu beweisen, dass er sich in der Realität, vor allem in der Öffentlichkeit befand – was ihm auch sogleich bewusst wurde, als ihn ein vermeintlicher Chef zu ihm umdrehte und angewidert auf ihn herabblickte. „Kuscheln“, murmelte Uruha leise und Aoi gluckste. „Ja, ich habe es dir doch versprochen: Wir kuscheln!“ ~~~~~ Im Hotel angekommen half Aoi dem Jüngeren ins Bett. Wie Uruha so auf dem Bett lag, konnte Aoi kaum glauben, dass er noch vor wenigen Stunden vor seinem Schoß gekniet und ihn zum Stöhnen gebracht hatte. Prompt war der jüngere Gitarrist wieder ins Land der Träume entschwunden. Aoi wollte ihn – sozial wie er war – nich in den rauchigen und in Alkohol ertränkten Klamotten stecken lassen. Deswegen beugte er sich über ihn und begann, das glänzende Hemd aufzuknöpfen und es unschuldig von der weißen Haut zu streifen. Das hatte schon mal funktioniert. Er griff nach Uruhas Gürtelschnalle, wie er es schon mal an diesem Tag getan hatte – öffnete diese und zog den Gürtel aus den Schlaufen. Es war immer so amüsant, wenn Uruha morgens noch halb im Schlaf versuchte, das Leder durch die Schlaufen zu ziehen – und sich dann ärgerte, also alles von vorn begann, weil er den Gürtel wieder falsch, folglich wie eine Frau eingefädelt hatte. Aoi grinste. Als Nächstes folgte Uruhas Hose, der Reißverschluss war geöffnet und Aoi brachte den Schlafenden mit seinen streichelnden Bewegungen dazu, sich wie eine Schlange zu winden. So war es ihm ein Leichtes, ihn des Beinkleids zu entledigen. Diese Beine ... er würde sie gerne küssen, zwischen ihnen versinken, ihn foltern, belohnen, bestrafen, liebkosen, bis Uruha es nicht mehr aushalten und nach mehr betteln würde. Er stellte sich dieses Szenario gerne vor, auch wenn es nicht sein größter Traum war. Denn Uruha hatte ihn schon angebettelt – mehr als ein Mal. Doch er hatte immer nur seinen Körper begehrt – nie seine Seele ... Schweren Herzens wendete er sich von Uruhas Körper ab, holte den Pyjama mit Futterstoff hervor, weil Uruha den am liebsten trug. Er drehte und wendete den ruhenden Körper, bis das Schlafgewand ihn umschmiegte. Uruha schmatzte zufrieden und rollte sich wie eine Katze zur Seite. Schnell zog sich der Ältere um, kuschelte sich von hinten an Uruhas Rücken und Po, streichelte ihn sanft über die Seiten und strich ihm durch die Haare. Irgendwann mitten in der Nacht schreckte Uruha hoch und zuckte am ganzen Körper. Doch sobald er über seine Schulter hinweg Aois Gesicht ausmachen konnte, beruhigte er sich und lächelte. Kurz darauf zog sich eine Falte über seine Stirn. „Ich bin ja angezogen“, grummelte er leise und schmollte. „Du wurdest heute doch schon genug getriezt ...“ Uruha überlegte offensichtlich, gähnte und schloss wieder die Augen. „Stimmt“, pflichtete er bei und genoss das Gefühl der rosa Seifenblase um sie herum. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)