Massacre of Emotions von _Natsumi_Ann_ (A Next Generation Story) ================================================================================ Prolog: Auserwählte Beute. -------------------------- »» Massacre of Emotions «« * * * „Es gibt viele Arten zu töten. Man kann einem ein Messer in den Bauch stechen, einem das Brot entziehen, einen von einer Krankheit nicht heilen, einen in eine schlechte Wohnung stecken, einen durch Arbeit zu Tode schinden, einen zum Suizid treiben, einen in den Krieg führen usw. Nur weniges davon ist in unserem Staat verboten.“ Die Welt da draußen langweilte ihn. Und nicht nur ihn, sein bester Freund neben ihm sah genauso gelangweilt aus wie er, während er an einer Zigarette qualmte und desinteressiert auf den Boden starrte. „Rauchen kann tödlich sein.“ Sagte Scorpius in den Raum hinein und der junge Potter fing just an zu grinsen. „Ich weiß, deshalb tue ich es ja. Es ist der Nervenkitzel, wie lang ich noch brauche, um abzukratzten.“ Erwiderte er irnoisch und schmiss den restlichen Stummel auf den Boden. Er atmete den letzten Rauch hinaus und sah dann auf die große Tür vor ihm. „Es ist mal wieder soweit.“, dabei gähnte er herzlich. „Beute ist da.“, Scorpius lachte kurz auf, es war wie immer, wenn eine Schlacht vorbei gewesen war, alle Mädchen über 17 wurden aufgeteilt an jeden Todesser eine und man konnte sie behalten so lange man wollte. Meist waren ihm die Mädchen schnell langweilig, und nach zwei, drei Tagen schmiss er sie zurück ins Verließ. Warum waren die meisten weiblichen Wesen auch so unkreativ? Sie bewegten sich meist vor Angst noch nicht mal und starrten ihn nur flehend an aufzuhören. Es waren noch nicht alle eingetroffen, sein Bruder fehlte wie auch sein engster Vertrauter, doch dieser bog grad um die Ecke. „Lorcan, ich habe gerade an dich gedacht, was ein Zufall.“ Sagte der junge Malfoy Erbe und sah seinen Freund zunächst etwas verwirrt an. Er trug keine Todesser-Kleidung wie sonst. Der schwarze Umhang, sowie die weiße Maske fehlten. „Du kommst unmaskiert? Willst du den Frauen darin einen Schrecken einjagen?“, der Schwarzhaarige sah kurz auf und grinste dann ein wenig. „Ich verzichte heute, Jungs.“, Albus hob eine Augebraun und sah zu Scorpius. Er wusste genau, warum Lorcan auf seine Beute verzichten wollte. In letzter Zeit tat er das sogar sehr häufig. „Ach so ist das. Du willst es mal wieder bei unserem schwarzhaarigen Todesser Weibchen versuchen.“, der Blonde leckte sich über die Lippen. „Werd nur nicht zu einfühlsam Lorcan, das Weib macht dich angreifbar.“, doch dieser winkte nur ab. „Ach was ich werde sie irgendwann flach legen und dann wars das.“, doch keiner glaubte ihm so wirklich. „Nun gut, dann viel Glück, wirst du brauchen müssen, Lorcan.“ Sagte der junge Potter spöttisch und knöpfte dabei seinen schwarzen Mantel zu. „Wir müssten langsam rei, Scorp.“ , dieser nickte und bedeckte sein Gesicht mit der weißen Maske, die angenehm kühl auf der Haut war. „Auf ins Gefecht.“, dann öffnete sich die große Tür des Verließes. “Menschen sind nicht in der Lage, den Tod abzuschaffen. Aber sie sind ganz gewiss in der Lage, das gegenseitige Töten abzuschaffen.“ Scorpius war der erste, der den Raum betreten durfte. Es war dunkel und rauchig in dem Saal, völlig ungewohnt für einen in höheren Positionen. Doch er hatte diese Prozendur jetzt schon des Öfteren mitgemacht und man gewöhnte sich schließlich an alles. Zu gut, dass die Frauen vorher gewaschen und eingeseift wurden, bevor sie sein Bett getraten. Denn es gab nichts schlimmers als weiblichen Getank und das noch in seinen vier Wänden. Undenkbar. Er hätte ein stinkendes Weib sofort zurück ins Verließ geworfen, ihm stieg ein wenig Eckel empor als er den Matsch unter seinen Füßen musterte. Dann sah er in die riesige Schar von Menschen, die ihn teils ängstlich teils wütend ansahen. Er hasste ihre Gesichter voller Emotionen. Sie brachten ihn manchmal zum Nachdenken, über sein Tun, sein Handeln, doch das durfte er sich nicht erlauben. Ein Todesser zu sein, bedeutete ohne rücksicht auf Verluste schnell und möglichst erfolgreich zu handeln. Erfolg hieß Tod. Wenn ein Feind starb wurde die Macht eines Todessers größer. Das hieß je mehr Opfer, desto größer die Macht. Der Blonde lugte durch seine schmalen Schlitze und entdeckte viele hübsche Gesichter, doch keins gefile ihm. Was war hübsch, wenn es ihn langweilte? Sie strahlten alle nichts aus, rein gar nichts. Jedenfalls für ihn. Eine schöne Hülle würde vielen für eine Nacht reichen, doch er suchte etwas Anpruchsvolles. Etwas was ihn fazinierte. Und das fand er auch. Ganz plötzlich, unverhofft erblickte er sie. Und das nicht zum ersten Mal. Ihr glänzendes rotes Haar stach aus der Menge und selbst ihre giftiggrünen Augen konnte man trotz der Dunkelheit erkennen. Er hatte sie breits schon einmal gesehen, das wusste er. Als er über den Landsitz der Weasleys geflogen war, stand sie dort in mitten eines grünen Feldes und starrte ihn an. Sie meisten während schreiend davon gelaufen, wenns ie nur die Rauchwolke gesehen hätte. Doch sie war standhaft geblieben, ihre langen Fuchshaare wehten im Wind und fielen ihr über die Schulter während sie nach oben blickte, genau zu ihm. Auch wenn er nur als düsterer Rauch wahrzunehmen war, sie hatte ihm direkt in die Augen gesehen, als würde sie sein Gesicht sehen können. Ziemlich leichtsinnig, dennoch fazinierend. Sie musste eine Weasley sein, nicht nur weil sie auf dem Besitz eines Weasleys stand, nein sie hätte auch ein Besucher sein können, aber ihre Haarfarbe verriet sie, dieses Rot gab es nur selten in irgendwelchen Familien. Aber die Weasleys waren dafür bekannt. Man sagte sie trugen Feuer in sich, so wie die Malfoy Eis. Der pure Gegensatz. Sie würde perfekt sein für seine tristen Nächte. Scorpius hob seine Hand und zeigte mit dem Finger genau auf das Weasleymädchen, dass ihn hasserfüllt ansah. „Die will ich haben.“, zwei der Todesser nickten und packten das zarte Geschöpf an beiden Händen und führten es ab. Als sie an ihm vorbei ging sah sie ihm wieder direkt in die Augen. Das Grün in ihren Augen war so kräftig und intensiv, dass er meinen könnte sie sei eine Schlange, die ihn gerade vergiftet hatte. Seine Mundwinkel formten sich zu einem spitzen Lächeln. Er war zufrieden mit seiner Auswahl. Die folgenden Nächte konnten ihn nur erheitern, da war er sich sicher. “ Im Krieg wird kein zweiter Preis vergeben.“ Nur einer würde der Sieger sein. Nämlich ein Malfoy. Kapitel 1: Lektionen in Demut. ------------------------------ »» Massacre of Emotions «« * * * “ Glaubt nicht, ihr hättet Millionen Feinde. Euer einziger Feind heißt - Krieg.“ Lucy stand wie versteinert an dem großen Fenster, das es nur auf dem großen langen Flur gab, welcher sich vom Hauptquatier zu den Schlafgemächern zog. Nur hier fand sie meist etwas Ruhe um Nachzudenken. Sie hatte mal wieder eine Schlacht gewonnen, viele Menschen waren gestorben und meist waren es wenige von den schlechten Zauberern, sondern mehr von den guten, die das Land verteidigten. Die weißen Magier, zu denen sie einst auch gehörte. Wie lange war das her gewesen? Ein, zwei Jahre? Nein vermutlich noch länger. Und es hatte nie ein Ende genommen mit dem Töten. Keine Seite gab auf, und trotzdem waren die Todesser immer in der Überzahl gewesen. Wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie behaupten, dass immer mehr Magier aus Furcht zu der anderen Seite wechselten. Oder weil sie es endlich einsahen, dass man gegen den dunklen Lord nicht gewinnen konnte. Es war einfach unmöglich. Fast unvorstellbar, dass ihn irgendwann jemand einfach so vernichten würde. Nicht mal Onkel Harry hatte es geschafft, obwohl laut Prophezeiung er derjenige sein sollte, der die Heerschaft vom dunklen Lord beendet sollte. Doch er hatte versagt. Schmerzhaft biss sich die Schwarzhaarige auf die Unterlippe und blickte in den dunklen Himmel, der voller Gewitterwolken war. Schon lange hatte diese Festung kein Sonnenlicht mehr gesehen. Die schwarze Magie verpestete die ganze Luft. Auch wenn sie sich aus freien Stücken entschieden hatte die Seiten zu wechseln, vermisste sie das Sonnenlicht manchmal. Die warmen Strahlen auf ihrer blassen Haut verpassten ihr im Sommer wenigstens etwas Bräune. Sie war zwar ein dunkler Typ, aber trotzdem blass wie eine Leiche im Winter. Im Gegensatz zu ihrer Schwester. Sie hatte schönes, dichtes blondes Haar und strahlend blaue Augen, und trotzdem wurde sie in Sommertagen recht braun. Das einzige was sie für einen Nachteil empfunden hatte war immer, dass ihr leichter Rotstich im Sommer immer gut zur Geltung kam. Aber lieber einen Rotstich als ewig wie eine Tote herum zu wandeln, oder? Aber eigentlich dürfte sie gar nicht zuviel darüber nachdenken, über Molly und ihre Familie. Das war Vergangenheit gewesen. Anfangs war sie wegen Molly hier her gezogen, um sie zu beschützen, doch jetzt war es schon quasi ihr Zuhause geworden, auch wenn sie hier nicht die Herzlichkeit und Liebe bekam, die sie von früher gewohnt war. Aber mittlerweile war ihr das egal. „Denkst du schon wieder an sie?“ hörte sie plötzlich nicht nur eine Stimme hinter sich, die einen heißen Luftzug auf ihrem Nacken hinterließ. Auch konnte sie einen muskulösen Oberkörper an ihrem Rücken spüren. Schnell zog der Geruch von einer Zigarette in ihre Nase und sie schielte kurz nach hinten. Er war es, wie üblich. Er hatte sie schon von Anfang an nicht in Ruhe lassen können. Lorcan Scamander, sie kannte ihn aus der Schulzeit, hatte aber nie wirklich viel mit ihm zu tun gehabt, erst nach ihrem Seitenwechsel wurde sie mit seiner ganzen Anwesendheit konfroniert. Und er war mehr als anstrengend, nicht nur, dass sie ihn nicht einschätzen konnte wegen seinen ständigen Stimmungsschwankungen, nein auch seine Art sie anzusehen, verwirrte sie komplett. Manchmal dachte sie, er wollte sie einfach nur ins Bett bekommen, aber anderseits kam es ihr so vor, als wüsste er etwas, das sie verraten könnte. Etwas was ihr zur Last fallen könnte in ihren Aufgaben. Was ihr auch oft einen Schauer über den Rücken jagte, war dass er wusste was sie dachte, wie jetzt gerade. Es war unheimlich und manchmal dachte sie, er könnte Gedanken lesen, was sie aber betont nicht hoffte. Aber es gab Magier die solch ein Talent besaßen, also warum sollten es Todesser nicht können? Meist steckten in ihnen ehemalige Magier, was die Wahrscheinlichkeit einer solchen Fähigkeit noch steigerte. „Nein.“ Log sie und atmete tief ein, sie wusste er würde ihr sowieso nicht glauben, weil er sie immer durchschaute, aber sie wollte einfach nicht darüber reden. Ihre Familie und ihre Gedanken dazu gingen ihn gar nichts an. Also musste sie ablenken. „Warum bist du nicht bei den anderen?“ erwiderte sie knapp und starrte immernoch aus dem Fenster hinaus. Sie spürte wie sich seine Brust hob und senkte. Sein Kopf senkte sich etwas und sie konnte seine Nasenspitzte an ihrer Schulter spüren. Sie hasste es, wenn er ihr so nahe war. Sie wusste nicht was sie fühlen sollte, einerseits Abneigung, und dennoch auf eine gewisse Weise Erregung und Aufregung. Und wenn sie ihre Gefühle nicht im Griff hatte, verfluchte sie sich jedesmal selber. „Diese Sklavinnen sind mir auf Dauer zu niveaulos und dreckig.“, dabei leckte er sich über die Lippen und streifte ihren Halswirbel. „Sie werden für dich gewaschen, Scamander.“, meist kamen nur Männer in das Vegnügen sich Frauen mit aufs Zimmer zunehmen, wobei es den Damen der Todesser auch ab und an angeboten wurde. Sie hatte es auch ein paar Mal versucht, aber nicht aus Lust eher aus Einsamkeit, auch wenn die Sklaven taten was man verlangte, war sie froh manchmal in weichen Armen einzuschlafen, wenn auch ungewollt. „Warum Zauberpack aussuchen, wenn man auch schöne Todesserinnen vor seiner Nase hat.“, er fuhr mit der Oberfläche seiner Hand über ihren linken Arm, was ihr eine Gänsehaut verschaffte. Er war kein Kind von Traurigkeit, dass war klar. Er liebte es Frauen zu verführen und sie sich gehöhrig zu machen. Anderseits hatte er in letzter Zeit oft auf Beute verzichtet, was sie nachdenklich stimmte. Sie lächelte matt und befreite sich aus seinem Besitz. „Warum so bescheiden? Wenn man statt einer aus hunderten wählen kann.“ Sagte sie liebreizend und ging dann in Richtung Schlafsaal. „Du willst mich schon verlassen?“, rief er ihr hinterher, doch sie ignorierte ihn, lächelte nur verschmitzt vor sich hin. Manchmal war er auch einfach belustigend. „Ich komme dann später nach, Babe.“, ja wirklich belustigend, dieser kleine Cassanover. Aber dennoch wusste sie, wie er auch sonst sein konnte. Er war und blieb nun mal ein Todesser, und das seit Beginn her. “ Die Menschheit muss dem Krieg ein Ende setzen, oder der Krieg setzt der Menschheit ein Ende.“ ~*~ “Solange man den Krieg als etwas Böses ansieht, wird er seine Anziehungskraft behalten. Erst wenn man ihn als Niedertracht erkennt, wird er seine Popularität verlieren.“ Völlig in Trance, saß Dominique in einer gläseren Wanne, die bis zum Rand mit Wasser gefüllt war. Die Wassertemperatur war angenehm, und auch der Duft des Jasminöls war verflockend, dennoch fühlte sie sich unwohl. Einige Frauen sahen sie immer ab und zu an, es waren Dienerinnen des dunklen Lords. Sie hasste es beobachtet zu werden, besonders von diesen Leuten, die soviel Böses in sich trugen, dass man es fast spüren konnte. Während ihre Haut in dem Bad immer schrumpliger wurde, machte sich einer der älteren Dienerinnen an ihre Haare. Zunächst zuckte die Blondinne etwas widerwillig zusammen, lies die Ältere aber dann gewehren, da es sowieso nichts bringen würde sich zu wehren. Sie wurde ausgewählt und somit Bett fertig für einen der Todesser gemacht. Sie hatte sein Gesicht nicht erkennen können, da alle diese Masken trugen, er war völlig verhüllt gewesen, auch seine Haube hatte er dichter über den Kopf gezogen, als all die anderen. Merkwürdig. Ihr war ein eiskalter Schauer über den Rücken gelaufen, als er auf sie gezeigt hatte. Eigentlich wollte jemand anders sie auswählen, aber er hatte sich einfach dazwischen gedrängt und gefordert, dass er sie bekam. Warum auch immer. Aber er schien eine höhere Position zu genießen als der andere Todesser, sodass dieser schnell das Weite gesucht hatte, und somit auch eine andere Bettgenossin für die Nacht. Wie ihr ‚Auserwählter‘ aussah interessierte sie auch brennend, sie wusste wie brutal die meisten Todesser ihre Sexpartner behandelten, deshalb war sie auf Schmerzen schon vorbereitet, aber sie hoffte insgeheim das es kein alter Mann mit Narben oder Mundgeruch war, der sie misshandeln würde. Sonst würde sie direkt brechen. Eigentlich waren diese Überlegungen in solch einer Situation völlig fehl am Platz, dass wusste sie auch, schließlich drohte ihr eine Vergewaltigung. Aber wenn, hoffte sie trotzdem wenigstens auf einen Schönling … einigermaßen zumindest. Vielleicht würde es ihr dann leichter fallen nachzugeben, und wenn man nachgab tat es meist nicht so weh. War man gefügig, ließen sie Gnade walten. Jedenfalls hatte sie es so gehört, von den Tuschelden Frauen im Verließ. Doch dann wurden ihre Gedankengänge unterbrochen, als einer der Damen sie aufforderte aus der Wanne zu steigen. Hastig wurde ihr ein Handtuch umgelegt und sie zerrten an ihrem Gesicht. „Halt still!“ befahlen sie ihr, um ihre Haut mit etwas mehr Farbe zu bedecken. „Der Meister liebt es in Goldtönen.“ Bekam sie halbwegs mit und schon kramte eine Dienerin goldenen Liedschatten hervor. Die andere betupfte mit einem Pinsel ihre Augenglieder. Unangenehm hart trug sie das ganze Make-Up auf ihr Gesicht auf, sodass Dominique nicht hoffte rote Flecken davon zu tragen. Sie veränderten sie nach seinen Vorlieben, und sie wussten anscheinend genau was er bevorzugte. Er musste wirklich etwas Besonders sein, weil sie wusste, dass nicht jeder Todesser seine persöhnlichen Diener hatte, die alle Wünsche von den Lippen laßen. Sie rümpfte angestrengt die Nase, als sie sich vor dem Spiegel betrachtete. Sie sah hübsch aus keine Frage, aber ihrer Meinung nach war sie zu dezent geschminkt. „Kann da nicht noch etwas mehr Rouge drauf?!“ erwiderte sie schnippisch, doch die älteren Damen sahen sie scharf an. „Der Meister bevorzugt natürliche Frauen.“, sie rollte mit den Augen. „Wenn das natürlich ist, was ist dann bitterschön aufgetackelt?“ „Wer hat dir erlaubt soviel zu sprechen, Mädchen.“ Wurde sie ermahnt und am Arm gepackt. „Wage es nicht zu sprechen, wenn der Meister dich nicht auffordert.“ Dann schubsten sie sie Richtung Tür. „Du wirst den Flur entlang gehen, und dann die erste Tür öffnen, die du siehst. Verhalte dich ruhig, er mag keine auffallenden lauten Frauen.“, noch mehr Bedinnungen vielleicht? Sie stand missmutig auf und zog den Türgriff hinunter. Dann auf ins Verderben. Der Flur war wirklich lang, sie schaute sich nicht um, sondern lief sturstracks zur ersten Tür, die sie wahrnahm und trat ein. Es war rauchig und dunkel in dem Zimmer, fast etwas unheimlich. Sie schluckte, als sie einen weiteren Schritt hinein tat. Vorsichtig sah sie sich um. Just schreckte sie zusammen als sie die Gestalt am Fenster entdeckte. Es war defintiv der Todesser, für den sie vorbereitet worden war. Er trug wie zuvor sein schwarzes Haupt, die Haube auf seinem Gesicht war tief runter gezogen worden. Er sah aus dem Fenster und schwieg zunächst. Doch irgendwann sprach er zu ihr. „Setz dich aufs Bett.“, sie hob eine Augenbraue. „Hier geht es wohl direkt zur Sache.“ Doch sie machte sich schon auf den Weg und nahm schließlich auf dem großen Bett, das hauptsächlich mit roten Kissen bedeckt war, platz. Zunächst sagte er wieder nichts, was Dome den letzten Nerv nahm. Irgendwann und sie wurde schnell ungeduldig selbst, wenn sie vor einem Todesser stand. „Mach schon, bringen wir es schnell hinter uns.“, doch der verhüllte Mann reagierte nicht. Erst einige Sekunden später drehte er sich zu ihr um und starrte sie an, dann ging er Richtung Tür. Dominique war verwirrt. „Sag mir nicht, dass du mich mitten in der Nacht aus dem Schlaf reißen willst, um mich zu vergewaltigen. Darauf steh ich gar nicht.“, sie war ziemlich vorlaut für ihre jetzigen Verhältnisse und ein jener hätte sie schon umgebracht, doch dieser Todesser lachte nur kurz auf und winkte ab. „Ich werde dich nicht anrühren.“, fast wäre sie vom Bett gefallen, als sie seine Worte vernahm. „Bitte? Wozu dann der ganze Aufwand?“, sie deutete auf ihre Kleidung und ihr Gesicht. Das konnte doch wohl nur ein schlechter Scherz sein. Ein Todesser wollte nicht mit ihr schlafen? Dazu war dieses Ritual der Beute doch da oder passte sie ihm nicht? Er hatte sie aber doch ausgewählt! Und sie trug Veela-Blut in sich, dass war für die meisten Männer unwiderstehlich. Irgendwas stimmte hier nicht. „An deiner Stelle würde ich dieses Zimmer nicht verlassen.“ Dann fasste er zur Türklinke. „Gute Nacht.“ Und verschwand aus dem Zimmer. „Warte!“, doch er ignorierte ihre Laute und schloss die Tür hinter sich. Als einen Meter von der Tür weg war, zog er seinen Umhang und seine Maske aus. Sie sollte noch nicht wissen, wer er war. Albus seufzte, warum musste auch gerade sie sich hierher verirren … “ Friede: die Epoche des Betrügens zwischen zwei Epochen des Kriegführens.“ ~*~ “Auch Krieg ist eine Form von Abrüstung.“ Rose starrte direkt in zwei caramel - braune Augen, die sie intensiv musterten. Sie hatte ihn sofort erkannt, als er seine Maske vom Gesicht genommen hatte. Scorpius Malfoy, auch wenn sie ihn in der Schulzeit kaum zu Gesicht bekommen hatte, weil Snape’s Eherenschüler ja meist Privatunterricht bekamen und sie eine Stufe über ihm war, hatte sie dennoch viel von ihm gehört und ab und an huschte er auch durch den Flur auf dem Weg zu Snape’s Büro. Damals hatte sie noch nicht wirklich gewusst wie bedeutsam er werden würde, aber das er ein böses Kamer hatte, konnte man sich ja von vorneherein denken, schließlich war er der Sohn von Draco Malfoy. Dem Todesser schlecht hin. Dem Anführer des Bösen, nach Lord Voldemort sozusagen. Das einzige seltsame an Scorpius war, dass er in seiner Schulzeit nach Ravenclaw geschickt wurde und nicht wie seine sämtlichen Verwandten nach Slytherin. Ravenclaw stand für Interlligenz und edlen Hochmut, was ein Malfoy eigentlich nicht wirklich besitzen konnte. Dennoch sprachen viele über seine überdurchschnittlichen Begabungen, er sollte ein Genie seines Faches sein. Rose konnte dem jedoch nie wirklich glauben schenken. Und jetzt wo sie direkt in seine Augen sah, erkannte sie dort kein Genie, nur einen hasserfüllten Todesser, der sie gleich misshandeln würde. Als ob er es wüsste, leckte er sich über die Lippen und trat einen Schritt auf sie zu. Als er fast vor ihr stand stoppte er und sah auf sie hinab. Mit seiner linken Hand strich er durch ihr weiches langes Haar und hielt es kurz in zwei Fingerspitzen fest. „Eine Weasley, also.“ Erwiderte er knapp und schien beeindruckt von ihrer feurigen Haarpracht. „Diese Haarfarbe ist wirklich nur in eurer Familie zu finden. Wobei du dich doch etwas von dem typischen Weasleyrot abhebst.“, die Angessprochende war eher wenig beeindruckt und fragte sich, warum er ihr eine Rede über ihr Haar hielt, war es reine Belustigung? Wollte er wissen, wie sehr er sie provozieren konnte? „Was siehst du mich denn so böse an?“, der Blonde legte den Kopf leicht schief und rollte einer ihrer Haarsträhne auf seinem Zeigefinger. „Noch habe ich nichts Schlimmes mit dir angestellt.“, wie lieblich er es klingen ließ, obwohl es eine Schandtat war, eine Frau gegen ihren Willen zu etwas zu zwingen, was sie nicht wollte. Aber der Krieg hatte es zu einer gewöhnlichen Saches gemacht, zumindest für Todesser und sonst dergleichen. „Du wirst es aber noch tun.“ Gab sie emotionlos zurück und wich dann seinem Blick aus. Ihre Augen fixierten den ganzen Raum, es sah merkwürdig freundlich hier drinnen aus, überall Kerzenlichter und Blumen. Blumen belebten den Raum und Kerzenlichter schafften meist eine romantische Atmosphäre. Es war fast widersprüchlich, dass ein Todesser so einen Raum überhaupt nutzte. „Wenn du artig bist, tut es auch weniger weh.“ Hörte sie ihn dann weiter sprechen, worauf sie nur einen genervten Blick hinterließ. Dann zog er leicht an ihrer Haarsträhne. „Wäre besser, wenn du meinen Rat befolgst, Prinzessin.“ Zischte er leicht drohend und zog ein weiteres Mal fester an ihrem Haar. Rose verzog leicht schmerzhaft das Gesicht. Sie wusste er würde ihr noch deutlich mehr Schmerzen zu fügen. Dagegen war ein reines Haareausreißen harmlos. Sie hatte schon viele Geschichten gehört von den üblichen Vergewaltigungen, manche endeten sogar tödlich. Oder die Mädchen waren für ihr Leben entstellt. Er hielt ihre Haare weiterhin fest und beugte sich etwas zu ihr runter. Die Rothaarige verkrampfte sich leicht, nicht nur weil er ihr so nah kam, sondern auch, weil seine Lippen leicht ihren Hals berührten. „Wehr dich nicht dagegen.“ Hauchte er fast nur und biss leicht in ihre Schulter. Aus Reflex riss Rose sich los und holte mit ihrer Hand aus, sie wollte ihm eine Backpfeife verpassen, jedoch reagierte er schneller und fing ihre Hand gekonnt ab. „Na, na, na!“ sagte er lachend und riss dann ihren Kopf gegen die Matraze. Ein Knie lehnte sich auf ihren Rücken. „Du wirst noch lernen gefügig zu sein.“ Dann packte er sie ein weiteres Mal und warf sie auf den Rücken, schnell saß er über ihr und presste ihre Hände hart in die Kissen. Rose verzerrte ihr Gesicht und versuchte ruhig zu bleiben. Sie wusste es würde nichts bringen sich zu wiedersetzen, ihre versuchte Ohrfeige war völlig unüberlegt gewesen, er war sowieso stärker als sie. Und ihre Gegenwehr würde ihn nur noch mehr erzürnen. Sie müsste sich hergeben, einfach aufgeben und los lassen. Es war zwar völlig untypisch für sie einfach das Handtuch zu werfen, aber ihre Mutter hatte ihr früh beigebracht, dass es manchmal Situationen im Leben gab, in denen man sich besser fügen sollte, um nicht noch größeren Schaden davon zu tragen. Sie spürte wie seine Hände grob ihren Rücken erkundeten und weiter zu ihrem Po fuhren, er öffnete den Reisverschluss ihres Kleides und roch an ihrer nach Jasmin duftender Haut. Eine Gänsehaut überkam sie und kurz zuckte sie noch widerspenstig zusammen, doch als er sie noch fester nach unten drückte, sodass sie kaum Luft bekam, versagte ihr Körper völlig und sie schloss die Augen. Die heutige Nacht würde der reinste Alptraum werden, sie konnte nur hoffen wieder lebednig und ohne große Verletzungen davon zu kommen. “ Es schont der Krieg auch nicht das zarte Kindlein in der Wiege.“ ~*~ “ Keiner bescheidet sich gern mit dem Teile, der ihm gebühret. Und so habt ihr den Stoff immer und ewig zum Krieg.“ Fred ballte seine Hände zu Fäusten. Wo war dieses Miststück nur hingelaufen? Hatte sie es doch tatsächlich geschafft aus seinem Zimmer zu entkommen, trotz Wachposten vor den Türen. Sie musste aus dem Fenster geklettert sein. Demnach war diese Frau völlig lebensmüde. Erstens floh man nicht vor einem Todesser und zweitens, besonders nicht aus dem Fenster. Die Festung war nicht gerade flach und wenn man fallen sollte, würde das tödlich enden, jedenfalls wenn man nicht gerade einen Flugzauber parat hatte. Aber er würde sie sowieso kriegen, sie war fiel zu langsam in ihrer menschlichen Gestalt, um einem Todesser wie ihm zu entkommen. Würde er sie einmal gesichtet haben, wäre das ihr Todesurteil. Obwohl er sie zunächst ja ausgewählt hatte, um etwas Spaß zu haben und seinen Spaß würde er auch noch bekommen, das schwor er sich. Als ob er sich von einer Magierin überlisten ließe. Niemals. Er trug nicht umsonst den gefürchteten Namen Malfoy, auch wenn er wusste, dass er früher einmal anders gehießen haben musste. Doch den Namen wusste er nicht mehr und es interssierte ihn auch nicht. Seine Eltern hatte ihn nicht gewollt, man konnte von Glück sagen, dass die Malfoys so gütig gewesen waren, ihn bei sich auf zunehmen. Und so grausam wie man es immer hörte waren sie gar nicht. Sie waren stets gut zu ihm, und Scorpius. Er liebte dieses Leben, er bekam alles was er wollte und noch mehr. Doch jetzt wollte er nur eins. Diese Frau, seine Beute. Rasch formte sein körper sich zu einem schwarzen Nebel und huschte um die Ecken. In dieser Gestalt nahm er die Räume und Menschen viel besser war, als in Menschengestalt, außerdem war er beweglicher und konnte durch jeden noch so kleinen Spalt hinduch. Es vereinfachte vieles, auch im Kampf. Die meisten Magier waren nicht so flink und übersichtlich wie er, was schon vielen den Tod gebracht hatte. Er hatte sich anfangs nicht sonderlich gut angestellt Leute umzubringen, aber mit der Zeit fiel es ihm immer leichter. Besonders als sein Vater ihm erzählt hatte, dass seine Familie auch aus Zauberern bestand und sie ihn trotzdem zurück gelassen hatten. Seit jenem Tag vermehrte sich seine Wut ihn ihm und dadurch bekam er immer mehr Macht. Töten war Macht, denn nur durch Opfer konnte man siegen. Dann vernahm er plötzlich ein Geräusch und horchte auf. Es war ein Klackern, sie hatte hohe Schuhe an, das wusste er noch. Rasch flog er zu dem Geräusch und die Töne ihrer Schuhe wurden immer lauter. Dann konnte er irgendwann ihr schwarzes schulterlanges Haar erkennen, sie war es. Er beschleunigte seine Geschwindigkeit und als er sie fast erreicht hatte, erhaschte er einen Arm von ihr und drehte sie in einem Wirbel um. Sie knallte gegen die eisige Steinwand und sofort presste er ihr Gesicht dagegen. „Hab ich dich endlich gefunden.“ Er hatte ihre Arme auf den Rücken gedreht und stemmte sich mit seinem ganzen Gewicht gegen sie. Die junge Frau knirschte verspannt mit den Zähnen. „Glaub mir, das wagst du kein zweites Mal.“ Sein heißer Atem streifte ihren Nacken, wodurch sich ihre Nackenhärchen aufstellten. Er war sehr wählerisch was Beute anging und wenn er sich schon eine raussuchte, wollte er sie auch haben. Er betrachte die junge Frau vor sich und musterte sie noch einmal wie zuvor im Verließ. Sie hatte gebräunte Haut und schwarzs dichtes Haar. Ihr Gesicht war markant, aber hübsch. Sie war vermutlich um einige Jahre älter als er, da sie ihre Kindlichkeit in ihren Gesichtszügen verloren hatte. Der junge Malfoy presste ihre Wangen noch fester an die Wand. „Hast du mich verstanden?“, sie spürte wie ihre Haut etwas aufgescheuert wurde. „Wäre doch schade, um dieses hübsche Gesicht.“ Fügte er noch hinzu und drehte sich dann mit einem Ruck zu sich, sodass er direkt in ihr Gesicht sehen konnte. Blau traf Braun. Sie hatte Schmerzen, das sah er, aber kein Anzeichen von Furcht. Ihre Augen glänzten mit voller Stärke. Und sie hielt seinem Blick stand, was nur wenige Frauen konnten, meist aus Angst nicht. Ihre Rehaugen fixierten seine Iris und er konnte ihre ganze Abneigung auf seinem Körper spüren. „Bastard.“ Zischte sie und spürte sofort seine große Hand auf ihrem Gesicht. Er drehte es in alle Richtungen und drückte leicht seine Finger hinein. „Deine Beschimpfungen werden dir auch nichts nützten.“ Dann umspielte ein Lächeln seine Lippen. „Du wirst mir gehören.“ – „Niemals.“ „Werden wir ja sehen.“, dann drückte er ihre Wangen leicht zusammen. „Wie ist dein Name?“, doch sie versuchte sich zu wehren. „Geht dich gar nichts an.“, er drückte fester zu und zog sie etwas zu sich hoch. „Dein Name.“ Befahl er barsch während er schon zusah sah, wie das Blut sich in ihren Wangen sammelte und rote Flecken entstanden. „Ro – xanne.“ Antworte die Dunkelhaarige widerspenstig und zuckte leicht zusammen, doch er lies sie nicht los. „Roxanne.“ Wiederholte er und dann leckte er mit der Zunge über ihr Kinn bis hinauf zu ihren Lippen. „Wir werden viel Spaß haben, Roxanne.“ Und just hatte er sich zurück in einen Todesser verwandelt und umhüllte sich mit einem schwarzen Rauch … “Drei Dinge treiben den Mann aus dem Hause, ein Rauch, ein übel Dach und ein böses Weib.“ ~*~ “Rauch vertreibt die Bienen, Sünde die Engel.“ Ihr kupferndes Haar wirbelte in der Luft und sie musste tief Luft holen, als sie plötzlich aus einem schlimmen Alptraum erwachte, der sie schon bald als Realität heraus stellen würde. Ihr Herz hemmerte heftig gegen ihre Brust, verwirrt sah sie sich um und stellte mit Schrecken fest, dass sie nicht Zuhause war, wie erhofft. Ihre Augen konnten gar nicht erfassen, wo sie zuerst hinsehen sollten. Lily sah an sich hinab und starrte auf die weiße Bettdecke aus Seide, in der sie verhüllt war. Vorsichtig lugte sie unter die Decke und erhaschte einen Blick auf ihr fast durchsichtiges Nachthemd, welches sie am Leibe trug. Sie errötete leicht und zuckte willkürlich zusammen, denn sie hörte etwas. „Sie sind erwacht, Ma’am.“ Hörte sie eine weiche Stimme aus der hintersten Ecke. Rasch sah sie sich um und folgte der Stimme, bis sie an einem jungen Mann hängen blieb, der eine Brille trug und gerade ein Buch zu lesen schien. Das musste der Todesser sein, der sie auserwählt hatte, oder war es nur ein Diener? Leider erkannte man ja nie etwas unter den Masken und Mänteln, die diese trugen. „Haben sie mich -- “ ihr Atem zockte fast und sie sah zunächst auf sich hinab, um ihren Satz dann zu versvollständigen. „Vergewaltigt?“, doch sie sah keine Verletzungen oder Blutergüsse auf ihrem Körper. Alles wie beim alten. Der Schwarzhaarige sah kurz zu ihr und nahm seine Brille von der Nase. „Nein Ma’am, mir war nicht nach einer Kohabitation.“, Lily blinzelte erst verwirrt, er meinte wohl Sex. „Wozu bin ich dann hier?“, sie strich durch ihre schulterlangen Haare und versuchte das merkwürdige Gefühl los zu werden, das hier etwas nicht stimmte. Aber er schien so friedlich. Der Schein trügt immer. „Ich glaubte sie etwas in Schutz zunehmen.“, dann las er weiter. Lily war noch verwirrter als zuvor. „Warum?“ brachte sie nur hervor und zuckte nervös mit den Augenbrauen. „ Wegen ihrer Amoenitas.“ , wieder so ein Fremdwort, was die junge Frau nicht verstand. „Bitte was?“ fragte sie nach und setzte sich leicht auf. „Lieblichkeit.“ Antworte er ihr und lächelte kurz vor sich hin. „Sie erwecken in vielen den Reiz eines mannulus, aber ich dachte es gibt genug Pädophile in unseren Reihen.“, bevor die Braunäuige auch nur etwas sagen konnte, erklärte er sich schon. „Mannulus ist umgangssprachlich ein niedliches Wesen, wörtlich auch niedliches Pony, aber ich denke sie wissen, was ich damit meine.“ Im Prinzip wusste sie, was er meinte. Jedenfalls so ungefähr zumindest. „Sie scheinen sehr schlau zu sein. Wegen ihren Redewendungen.“, sie wusste nicht so recht wie sie sich ihm gegenüber verhalten sollte, da er so höflich zu ihr war. „Nur ein wenig Latein - Kentnisse, Ma’am, “ er blätterte die Seite des Buches um und leckte sich über die Finger dabei. „Latein ist eine sehr alte Sprache. Sie sehen nicht sehr alt aus.“, der Angesprochene lachte leicht auf. „Gewiss nicht. Ich beschreite erst mein 21. Lebensjahr.“, er blätterte eine weitere Seite um. „Sie scheinen noch minderjährig zu sein Ma’am.“, Lily biss sich auf die Unterlippe, immer wurde sie jung eingeschätzt, manchmal sogar jünger als sie eigentlich war. Viele ihrer Freundinnen sahen schon aus wie Achtzehn, Neunzehn, wodurch sie es um vieles leichter hatte und das nicht nur beim Thema Jungs. „Wie ist eigentlich ihr Name?“ lenkte sie dann leicht an und zupfte an ihrer Bettdecke. „Scamander, Lysander.“ Lily hatte diesen Namen schon einmal gehört, es war lange her gewesen. „Sie haben einen Zwillingsbruder, nicht wahr?“, der Angesprochene musste lächeln. „Sie scheinen informiert zu sein.“, sie wurde leicht rot als er den Blick zu ihr schwenkte. Er sah gut aus, pechschwarzes Haar fiel über seine Stirn und eine seltene Mischafarbe aus Grün und Braun zeichnete seine Iris. Sein Körper war schlank, dennoch zeichneten sich durch sein weißes Hemd einige Musklen hab. „Ihre Familie scheint unserem Haus im Moment öfters einen Besuch abzustatten.“, Die Braunäugige verstand diesmal sofort, was er meinte. Sie wurde erwischt, viele von ihnen. Eigentlich hätte sie auch niemals mitkommen dürfen, aber sie musste mal wieder beweisen wie mutig sie sein konnte. Dabei war sie doch noch so jung. „Sie sollten noch etwas schlafen, Ma’am.“ Dann erhob er sich und klappte sein Buch zu. „Es wird sie keiner stören.“ Fügte er hinzu und schritt zur Tür. „Kommen sie wieder?“ fragte Lily leicht und sah ihn fast flehend an, denn sie hatte Angst vor den anderen Todessern, die sie an seiner Stelle bestimmt längst vergewaltigt hätten. „Gewiss.“, dann verschwand er aus der Tür. “Frauen: ein liebliches Geheimnis: nur verhüllt, nicht verschlossen.“ Fortsetzung folgt … Kapitel 2: Symphonie der Zerstörung. ------------------------------------ »» Massacre of Emotions «« * * * ”Wer Lust hat zu tauschen, hat Lust zu betrügen.“ „James Potter, wir bieten dir diesen Tausch bestimmt kein zweites Mal an.“ Sprach eine junge Frau mit blonden, leicht gewellten Haaren. Ihre Haut war blass, nur ihre Wangen und Lippen waren in rote Farbe getunkt worden. James kannte sie nur zu gut. Sie gehörte zu den einflussreichsten Familien nach den Malfoys. Bethany Brooke Higgs, mit ihren Dreiundzwanzig, wirkte sie auf Männer wie eine Dreißigjährige verbotene Mutter, die man verführen musste. James wusste, dass dieser Zusammenhang in dieser Situation unpassend war, aber er wusste wie sie diese Gabe bei Männern einsetzte. Manche fielen vor ihr auf die Knie, wechselten die Seiten, nur um ihre Beachtung zu bekommen. Das war schon damals so gewesen, in der Schulzeit. Auch wenn er selbst andere Frauen bevorzugte und nicht auf ihren Charme reinfallen würde, so war sie attraktiv. Das musste er selbst für einen Todesser zugeben. Doch sie war nicht alleine gekommen, dicht hinter ihr stand fast beschützend, ein weiterer Kandidat aus alten Zeiten. Reece Bailey Zabini, der wohl ihr dunkler Schatten war, seit sie miteinander verlobt wurden. In der Schulzeit hatte er sie nie beachtet, eine Seltenheit für einen Mann, aber er war mit anderen Frauen beschäftigt. Eigentlich hatte er eine Schwäche für asiatische Mädchen und vergriff sich am liebsten an den Chang Schwestern, manchmal sogar gleichzeitig. Warum er jetzt wie ein zweiter Schatten war, lag nur daran, dass die Zabini Familie einige Vorteile aus diesen Verbindungen ziehen würden. Sie waren zwar einflussreich, weil Blaise Zabini seit seiner Kindheit Draco Malfoys bester Freund gewesen war, aber dennoch beschmückte sich die Higgs wegen ihres großen Erbens mit mehr Reichtum und konnte somit mehr bewirken. Und das wussten die Malfoys und somit standen sie unter besonderem Schutz. Und Reece würde diesen Vorteil nutzten, auch wenn James glaubte, dass sein Vater die Verlobung auf eine irgendwie absurde Weise geregelt hatte. Wie dem auch sei, ihre Forderung war nicht erfüllbar. Harry Potter gegen den Rest seiner Familie. „Ich weiß aber nicht, wo mein Vater ist.“ Gestand der junge Potter Erbe und ballte seine Hände zu Fäusten. „Aber als ob ihr diesen Deal einhalten würdet. Ihr habt mindestens vier von unseren Mädchen geraubt und die würdet ihr alle nur gegen eine Person eintauschen? Das ich nicht lache!“, doch die junge Frau lächelte amüsiert und ging auf ihn zu. „An deiner Stelle wäre ich auch skeptisch, aber Draco will ihn unbedingt, mehr kann ich auch nicht dazu sagen. Aber du wärst dumm, wenn du nicht drauf eingehen würdest.“, sie umkreiste ihn einige Male. „Wie gesagt, er ist zur Zeit nicht auffindbar.“, es war mehr ein Brummen als etwas anders. Sie blieb vor ihm stehen und zupfte an seinem Hemd. „Dann finde ihn. Wird ja wohl nicht so schwer sein. Du bist ein Magier, da gibt es immer Wege und Mittel.“, er spürte ihre spitzen Fingernägel an seiner Haut und sein Oberkörper verkrampfte sich. „Lass das lieber, bevor dein Verlobter mich umbringt.“, doch Bethany lachte nur leicht auf. „Solange wir nicht vögeln, tut er dir nichts.“ James zog scharf die Luft ein und erfasste ihre Hand. „Sicher?“, dann stieß er sie zur Seite. „Ihr wollt also meinen Vater. Dafür brauche ich Zeit.“, Reece zuckte die Schultern. „Wir geben dir höchstens zwei Wochen, länger wartet Mr. Malfoy nicht. Und das wäre schon gnädig, ich würde ihn an deiner Stelle schneller finden. Sonst sind deine Cousinen, wie deine Schwester tot. Mausetot.“, auch seine Lippen umspielte ein grausames Lächeln. James biss sich auf die Unterlippe und formte seine Augen zu schmalen Schlitzen. „Wage dich sie nur anzurühren, dann bring ich dich eigenhändig um, Zabini!“, doch seine Aussage war fehl am Platz. „Nana Potter, an deiner Stelle würde ich mal den Mund halten, wir sind klar im Vorteil, nur ein Fingerschnips und sie wären alle tot.“ „Wir kommen wieder. Ich hoffe für dich, du hast dann etwas vorzuweisen.“ Dann legte er einen Arm um seine Verlobte. „Komm wir gehen.“ Er zog sie mit sich, während sie dem Potter noch einen letzten Blick zuwarf. Sie war eine Verspielte, deshalb wusste er, dass es ihr noch mehr Vergnügen bereiten würde, ihn weiter zu quälen. Doch für so etwas hatten sie keine Zeit, heute nicht. Einerseits mochte er es auch nicht, wenn sie andauernd an anderen Männern herumspielte. Andererseits war es ihm auch egal, schließlich vögelte er sie noch am meisten durch und sie würde ihn heiraten, und das hieß eine Menge Kohle. Luxusleben. Zwangsverheiratet zu werden hatte er meist immer verabscheut, aber als ihm sein Vater all die Vorteile aufgezählt hatte, die er davon tragen würde, hatte er schlussendlich doch zugestimmt. Sie war nicht gerade sein Typ, viel zu blond und hellhäutig und ihr Charakter war auch gewöhnungsbedürftig. Zwar sprach sie manchmal wie weise Dreißig, aber im Kern war sie noch ein kleines Mädchen, das nur spielen wollte. Und zwar mit allem, auch mit ihm. Es war immer schwierig gewesen sie ins Bett zubekommen, weil sie immer wollte, wenn er nicht wollte und andersrum. Manchmal war sie lästig und durch sie hatte er mehr Narben als jemals zuvor in seinem Leben. Sie war eine Sadistin und lebte das besonders beim Sex aus. Auch wenn sie der Traum vieler Männer war, manchmal war sie für ihn ein Alptraum. Und dennoch hatte sie irgendetwas Reizvolles an sich, was er nicht definieren konnte. Naja, Hauptsache die Hochzeit ging schnell über die Bühne und seine Familie würde bald im Geld schwimmen … „In eine schwierige Beziehung wird nicht mehr investiert. Was ist geblieben von der Liebe die nicht mehr interessiert.“ „Ihr könnt wieder rauskommen.“ Sprach der junge Potter etwas erzürnt und aus der Seitenkammer huschten zwei Magierinnen hervor. Victoire und Molly Weasley traten hervor und klopften sich den Staub von den Klamotten, der sich in der Besenkammer angesammelt hatte. „Wir hätten sie töten sollen!“ gab die blonde Veela von sich. Sie war gereizt, wie so oft, aber man konnte es ihr auch nicht übel nehmen. Denn erst vor einem Jahr hatte sie ihr Baby bei einem Angriff verloren und das Jahr zuvor fiel Ted, ihr damaliger Verlobter. Es musste kurz vor der Hochzeit gewesen sein. Es war eine schwere Zeit für sie gewesen und war es noch immer, außerdem war Ted ein guter Kämpfer gewesen. Er war ihre Hoffnung gewesen, all die Jahre. Hatte Pläne entwickelt, die unfassbar waren, doch ohne ihn hatte keiner gewagt diese um zusetzten. Die meisten sahen in Ihm einen Nachfolger Teds, aber nur weil sie beste Freunde gewesen waren, hieß es nicht, dass er genauso ein strahlender Held war wie er. Eher im Gegenteil. Er wusste genau, dass ihm vieles fehlte, um irgendetwas bewegen zu können. Auch wenn Molly oft der Meinung war, er könnte, wenn er nur wollte. Doch für ihn war das nur Schwachsinn. Er war ein guter Schüler in Hogwarts gewesen, aber halt nicht der Beste, dafür hatte er zu viel Zeit mit Unsinn verbracht. Er war halt kein Musterknabe, obwohl Albus das immer meinte, weil er ja das schwarze Schaf in der Familie war. Aber das war übertrieben. „Dann hätten sie unsere Familie umgebracht!“ donnerte Molly dazwischen und ballte die Fäuste. „Diese miesen Schweine, wie sollen wir Onkel Harry nur finden? Er ist wie vom Erdboden verschluckt. Selbst Ginny weiß nicht wo er gerade ist. Es ist fast so, als hätte er einen Zauber um sich gelegt, damit wir niemals raus finden, wo er ist.“ James hob eine Augenbraue. „Willst du damit sagen, dass sich mein Vater feige versteckt?“, Molly zuckte die Schultern. „Wer weiß, warum ist er sonst nicht auffindbar?“, der Jüngere formte seine Augen zu schmalen Schlitzen. „Er wird schon seine Gründe haben!“ Wie konnte sie es wagen seinem Vater so etwas zu unterstellen! „Hört auf damit, das bringt uns auch nicht weiter!“ schimpfte die Veela dazwischen und fuhr sich durchs Haar. „Wir brauchen dringend eine Idee, wie wir Harry finden können. Wer könnte uns den helfen? Weil alle möglichen Zaubersprüche, die wir ausprobiert haben, sind schief gegangen.“, war wirklich zum Verrückt werden. Selbst Tante Hermine hatte nicht helfen können und sie war eine Meisterin in allen Fächern, bis auf Wahrsagen vielleicht. „James, du musst etwas tun!“ erwiderte Molly wieder und zog scharf die Luft ein. Er war ein geborener Held, doch er sah es einfach nicht ein. „Was denn?!“ zischte dieser zurück. „Ich bin genau so ratlos wie ihr!“ Molly machte ihn mit Worten fertig, aber dem nicht genug, Victoire sah ihn mit Blicken an, die Bände sprachen, dieselben wie Molly. Frauen waren einfach unfair! Was sollte er den schon groß tun? Irgendeinen Zauber erfinden und es versuchen? Das hatten andere auch schon getan und der Erfolg war ausgeblieben. Also zwecklos. „Wisst ihr was, ihr könnt mich mal, alle beide!“ rief er plötzlich und winkte ab. „James.“ Wollte die Veela anfangen, doch er lies sich nicht abhalten. “Versuch es erst gar nicht! Ich bin nicht der, für den ihr mich haltet! Seht das endlich ein.“ Dann verschwand er aus der Tür … “Es ist wie immer nicht bequemer alles was dich bedrängt , auch zu verdrängen und zu vergraben bis du nicht mehr dran denkst.“ ~*~ Sie hatte nicht ein einziges Mal geschrien, nicht ein einziges Mal geweint oder nur gewimmert. Er hatte sie genommen, ohne zu Zögern und sie hatte es einfach über sich ergehen lassen. Fast ohne eine Zucken oder einen Wimpernaufschlag hatte sie dagelegen, bewegte sich keiner Zentimeter, sah starr gegen die Decke und lies sich von ihm berühren, egal wie hart er zugegriffen hatte. Sie war definitiv anders gewesen als die Anderen vor ihr, auch als er fertig gewesen war, hatte sie sich lautlos zur Seite gerollt. Keine Träne floss über ihre Wange. Ob alle Wieselfrauen so waren? So stark und steif? Scorpius betrachtete den fast nackten Körper vor sich, der nur mit einer Decke verhüllt war. Sie schlief tief und fest, zumindest konnte man dies annehmen, er traute ihr auch zu sich zu verstellen und das ziemlich gut. Weiterhin betrachtete er abermals ihre Haare, dieses außergewöhnliche Rot stieß ihm immer wieder ins Auge. Es war selten und alles was selten war, war wertvoll. Das hatte er von seinem Vater gelernt. ‚Behalten und sich zu Nutze machen‘ hatte sein Großvater immer noch hinzu gefügt. Aber was nutzte sie ihm? Gut, sie war eine Weasley, sie hätte bestimmt nützliche Informationen für ihn. Freiwillig würde sie ihm nichts sagen, so gut konnte er sie schon einschätzen. „Mh, was mach ich mit dir.“ Sagte er vor sich hin und erfasste wieder die Spitzen ihrer Haare. Entsorgen wollte er sie auch nicht sofort, schließlich hatte er eine derartige Nacht noch nie erlebt und das grenzte sich von seinem tristen Alltag ab. Also akzeptabel. Erst jetzt bemerkte er wie verschwitzt sie eigentlich war, er strich mit einem Finger über ihre Körperwölbung und roch dann daran. Eigentlich war es ziemlich kühl hier im Raum. Sie glühte förmlich als er die Hand auf ihre Wange legte. Sie würde doch wohl kein Fieber haben? Er brummte etwas, denn das würde Arbeit kosten, zwar könnte er sie einfach im Verließ versauern lassen, aber da er sich gerade zuvor entschieden hatte sie noch etwas zu behalten, musste er wohl oder übel dafür sorgen, dass ein Arzt sie begutachtete. Vielleicht sollte er besser seine Tante, um einen Gefallen bitten als den Hausarzt. Denn nachher würde sein Vater irgendetwas mitbekommen und falsch interpretieren, da war er ein Meister, egal wie gut Scorpius es ihm erklären würde. Daphne war eine Medimagierin und konnte sicherlich Abhilfe schaffen und sie würde seinem Vater nichts erzählen, da war er sich sicher. Er würde ihr eine Eilpost schicken, sie wohnte schließlich nicht weit von ihr. Es war ein Fußmarsch von fünf Minuten von hier, aber dafür hatte er heute keine Zeit. Er würde ihr alles gut genug beschreiben, ohne selbst aufzutauchen. Mühsam zog er ein Blattpapier und ein Stift aus der Schublade. Er sollte das eigentlich nicht tun, das wusste er. Immerhin könnte er sich einfach eine neue Sklavin nehmen und sich Vergnügen. Er musste fast selbst lachen über sich, wie lächerlich das Ganze hier war. Aber er musste vielleicht auch an die Vorteile denken. Die wertvollen Informationen. Opa Lucius würde ihn sicher dafür loben. Also schrieb er so gut es ging, versuchte es etwas verzwickt zu schreiben, dass nicht jeder direkt verstand, was er meinte. Daphne würde merken, dass er dies mit Absicht getan hatte. “ Hast angefangen mit nem andern dein Verlangen zu stillen. Und die Vergangenheit so langsam aber sicher zu killen.“ Rose spürte wie ein stechender Schmerz durch ihre Wehnen glitt, angestrengt verzog sie das Gesicht und blinzelte leicht. Ihr Körper schwitze und ihr kam es so vor als wäre ihr ganzer Körper nass, außer ihren Füßen. Die waren kalt. Sie bewegte leicht ihren großen Zeh und konnte einen Stoff verspüren, Handtücher? Wadenwickel kam es ihr nach kurzer Zeit in den Kopf. War sie etwa krank? Oder war das ein Experiment? Zu zutrauen wäre es diesem Malfoy Jungen, schließlich wirkte er so als würde er alles mit Frauen machen, auch wenn er nicht besonders hart gewesen war. Die Nacht wie sie es von einem Todesser eigentlich erwartet hätte. Natürlich war es eine Vergewaltigung gewesen, aber sie war weder außergewöhnlich brutal noch schmerzhaft gewesen. Was sie wirklich verwundert hatte, hätte sie sich nicht ganz so sehr darauf konzentriert still liegen zu bleiben, hätte sie wohl die ganze Zeit darüber nachdenken müssen. Gerade als sie sich aufsetzten wollte, spürte sie wie eine sanfte Hand sie wieder in die Federn drückte. „Bleib liegen.“ Hörte sie eine weibliche Stimme, die ihr irgendwoher bekannt vor kam. Sie erhaschte blondes schulterlanges Haar und schmale Gelenke, die gerade eine Art Spritze zusammen packten. „Was – ist passiert?“ fragte die Rothaarige verwirrt und sah die Ältere verwirrt an. „Du hattest hohes Fieber.“ Die Weasley versuchte mehr zu erkennen. Vermutlich war diese Frau eine Medimagierin oder sogar eine Heilerin. Sie trug einen weißen Kittel und hantierte ziemlich geschickt mit den einzelnen Werkzeugen aus der Arzttasche, welche auf dem Ende des Bettes stand. „Hast du solche Fieberausbrüche des Öfteren?“ erkundigte sie sich weiter und sah das junge Mädchen musternd an. „Also- “ begann Rose und wusste nicht so recht, ob sie ihr trauen konnte. Aber immerhin war sie eine Frau der Praxis. „Manchmal.“, die Ältere hob eine Augenbraue. „Genauer, wie oft in den letzten drei Monaten?“, Rose musste stark überlegen, denn sie war tatsächlich in letzter Zeit häufig krank gewesen. „Ich weiß es nicht genau.“ – „Schätz es.“ „Vier bis Fünf Mal?“ riet Rose und sah sie unsicher an. „Das ist häufiger als ich vermutet hatte.“, etwas nachdenklich notierte die ältere Blondine etwas in einem Notizbuch. „Sonstige Beschwerden? Hustenanfälle? Gliederschmerzen?“, sie sah kurz auf. „Nein, eher Schweißausbrüche, aber das kommt wegen dem Fieber.“ „Richtig erkannt. Wirklich sonst nichts? Überleg gut.“, Grüne Augen fixierten das blonde Wesen mit seinem Notizbuch. „Mh ab und an Übelkeit.“ Irgendwie machte Blonde ihr etwas Angst. Hatte sie irgendwas oder warum soviele Fragen? Oder war das bloß ein Auftrag von Malfoy sie durchzuchecken? „Was haben sie alles an mir gemacht? Wollte er das?!“ zischte sie leicht und wurde innerlich etwas angespannter. „Ein paar Kleinigkeiten, Blutabnahme und so weiter.“, antworte die Angesprochene ruhig und merkte sofort das dem Mädchen noch etwas auf der Zunge lag. „Und so weiter? Vielleicht eine Kontrolle, ob ich gestern Nacht geblutet habe? Ob er es geschafft hat mein Jungfernhäutchen zu zerreißen?“ „Das du keine Jungfrau mehr warst, wusste er sofort. Er ist erfahren in sowas.“, Rose rollte mit den Augen. „Aber eine Jungfräulichkeit hätte deinen Wert sicher gesteigert.“, „Das hätte er wohl gern, eine 20 Jährige Jungfrau! Sorry, dass ich damit nicht dienen konnte!“ Die Ältere lachte leicht auf. „Eine Jungfrau über 18 zu finden ist auch heutzutage schwer. Aber er wird deinen Verschließ an Männern wissen wollen irgendwann.“, die Rothaarige zuckte leicht ungläubig mit den Augenbraun. „Bitte was?“ Warum sollte einen Todesser so etwas interessieren? Krankheiten konnte er sich schlecht holen, er hatte zuvor einen Verhütungs – und Schutzzauber ausgesprochen. Und ohne einen Zauber würde ein Todesser niemals mit seiner Beute schlafen. Wenn er Nachzeugen zeugen wollte, würde er sich eine reine oder zumindest adlige Frau nehmen, die ebenfalls auf der Seite des Dunklen Lords steht oder wo man Vorteile draus ziehen könnte.“ „Warum sollte er das wissen wollen. Nach ein paar Nächten wird er mich eh zurück ins Gefängnis werfen oder gar töten.“, doch die junge Frau sah zuversichtlich aus. „Eigentlich benutzt er seine Beute nie länger als einen Tag. Außerdem bist du die Erste für die er mich ruft. Was mir schon zu bedenken geben hat.“ „Er hatte sicherlich irgendeinen Hintergedanken.“, schnurrte Rose und atmete schwer. Diese Diskussion stresste sie innerlich, was ihren Körper sehr beanspruchte. Die Spritze war wohl nicht ohne gewesen. „Wer weiß. Mir fällt grad keiner ein.“ Dann erhob sie sich und deutete auf das Glas Wasser an ihrer Nachtkommode. „Trink das und nimm jede dritte Stunde eine Tablette davon.“ “ Und all die falschen Erwartungen und der ganze Mist. Werden zum Panzer der nur schwer zu brechen ist.“ ~*~ “Nur wegen dir sind wir nun in dieser Lage, Hugo!“ „Deine Meckerei hilft uns jetzt auch nicht weiter, Louis!“ „Aber vielleicht hätten wir Lily schon längst gefunden, wenn du nicht immer so auffällig wärst!“ „Natürlich, immer bin ich an allem Schuld!“ „Ja, weil du ein Trottel bist!“ „Dann geh doch demnächst alleine, du Held!“ Cai Evie Nott zuckte genervt mit den Augenbraun, als sie die zwei Weasley Männer streiten hörte. Wie konnte man in solch einer Situation noch so diskutieren? Die Halbasiatin konnte es kaum fassen und war drauf und dran zu explodieren. Immer wieder sah sie von braunem zu blondem Haar und in blaue und grüne Augen, die sie gar nicht zu beachten schienen. Hatte man denn nur Respekt vor einem männlichen Todesser? Anscheinend, aber das würde sie ihnen schon nicht austreiben! Schließlich konnte sie sie genauso schnell töten wie jeden anderen Todesser in dieser Festung! „Schnauze, sonst lass ich euch auf der Stelle enthaupten, alle beide!“, just in diesem Moment zuckte die zwei Weasleys zusammen und sahen in funkelnde dunkelblaue Augen. „Geht doch!“ schnaubte sie und umkreiste sie. „Wisst ihr eigentlich in welcher Lage ihr euch befindet? Oder nehmt ihr mich als Frau einfach nur nicht ernst?“, in ihren Fingerspitzten sprühten goldene Funken und sie kam ihnen immer bedrohlich näher. Louis winkte leicht unschuldig ab. „Verzeihung, wir wollten sie sicherlich nicht verärgern!“, doch Hugo stieß ihn in die Rippen. „Was redest du da! Seit wann so höflich zu einem Todesser!?“ „Hugo!“ erwiderte der Blonde leise und versuchte ihm mit Gesten ruhig zu stimmen. „Was denn? Du willst dich doch nicht etwa diesem Abschaum ergeben!“, Louis verdrehte die Augen, Hugo war wirklich manchmal einfach unpassend und unüberlegt. „Nehmen sie meinen Freund hier einfach nicht ernst. Das ist nur noch der erste Schock, der in seinen Gliedern sitzt!“, Cai formte ihre Augen zu schmalen Schlitzen, es würde immer so weiter gehen mit den Beiden, wenn sie nichts unternahm. Mit einem Mal hob sie ihre Hand und Hugo wie Louis wurden plötzlich in die Luft gehoben. „Lady! Lassen sie uns bitte runter!“, doch Hugo hielt wieder dagegen. „Mach doch du hinterlistiger Todesser!“, mit diesen Worten wurden beide gegen die Wand geschleudert und fielen dann schmerzhaft zu Boden. „Wenn ihr weiter diskutieren wollt, dann hack ich euch nach fünf Minuten den Kopf ab und dann könnt ihr im Jenseits weiter streiten.“, dann ballte sie ihre Hand zu einer Faust und die beiden Weasleys rangen nach Luft. Sie nahm ihnen jeglichen Sauerstoff, sodass sie drohten zu ersticken. „Habt ihr mich verstanden? Alle beide?!“ Beide nickten gequält und wurden dann langsam auf den Boden zurückgesetzt. Dennoch spürten sie eine strake Kraft die ihren Rücken nach hinten drückten. Gegen die kalte Steinwand. Sie würde diese Jünglinge schon noch zähmen, schließlich waren sie ihre Beute. Und Frauen hatten selten gleich davon … ~*~ „Donner ist gut und eindrucksvoll, aber die Arbeit leistet der Blitz.“ Fred wälzte sich hin und her, er war nur noch im Halbschlaf, das laute Getöse von draußen hatte ihn halbwegs aus seinen Träumen gerissen. Leicht unruhig tastete er mit den Händen die andere Betthälfte ab, doch dort stieß er auf keinen Widerstand. Nach einigen Minuten rollte er sich auf die andere Seite und starrte auf eine leere Betthälfte, auch die Decke war verschwunden. Sofort stieg leichte Wut in ihm hoch, hatte sie etwa schon wieder versucht zu fliehen? Der Malfoy-Erbe richtete sich auf und sah sich um. Erst jetzt nahm er das Unwetter von draußen richtig war. Gewitter schwebte über der Festung. Der Donner war sehr laut und grelle Blitze durchzogen den Himmel. Fred rieb sich über seine verschlafenen Augen und suchte den Raum nochmals ab und dann entdeckte er sie. War sie doch nicht abgehauen. Sie stand mit dem Rücken zu ihm am Fenster. Nur ihr nackter Rücken war zu erkennen, der Rest war mit dem weißen Bettlacken verhüllt. Was tat sie da? Es sah so aus, als würde sie einfach nur aus dem Fenster starren. Fred hob eine Augenbraue und kam vor seinem Bettrahmen zum Stehen. Nackt wie Merlin ihn erschaffen hatte, tapste er auf die Ältere zu und blieb einige Zentimeter vor ihr stehen. Er blickte auch nach draußen. Das Gewitter war wirklich heftig, seit langem hatten sie so etwas nicht mehr erlebt, obwohl es oft schlechtes Wetter in der Zauberwelt gab, seit dem Krieg. „Was tust du da.“, raunte er nach einigen Sekunden und blickte auf ihren Nacken. Sie hatte eine leichte Gänsehaut. Doch sein Blick wanderte schnell wieder zu dem Schauspiel von Außerhalb. Er wusste nicht wieso, aber er hatte Gewitter schon immer geliebt. Schon als Kind. Immer wenn Scorpius sich meist schnell ins Haus zurück gezogen hatte, wenn es langsam anfing, hatte er noch lange im Garten oder auf der Terrasse gestanden, um das Schauspiel zu beobachten. Er war fasziniert davon und er fragte sich immer warum die Natur solche Kräfte besaß. Zwar waren Zauberer mächtiger als Muggel, aber die Natur war das Mächtigste auf der Welt. Wenn sie eines Tages gegen die Menschheit agieren sollte, würden sie alle sterben, da war er sich sicher. Manchmal wünschte er sich sogar wie ein Blitz zu sein, so schnell und kraftvoll. Wie frei müsste man sich dann fühlen? Er wäre unbesiegbar, niemand könnte ihn besiegen. Er konnte Feuer entfachen und war gegen alle sonstigen Elemente Immun. Einfach eine unvorstellbare Kraft. Manche Länder in der Muggelwelt glaubten es gäbe Götter, die diese Mächte besäßen und sie je nach Emotion vom Himmel hinab schleuderten. Er musste immer lachen, wenn er das hörte. Menschen waren manchmal herrlich naiv, auch wenn diese Vorstellung eigentlich recht amüsant war. Wenigstens konnte sie an etwas glauben, was er schon lange nicht mehr konnte. An was sollte er in dieser Welt glauben? An Frieden vielleicht? Undenkbar! Dieser Krieg existierte seit er geboren war und keiner hatte es geschafft ihn zu beenden. Auch wenn er ein Todesser war, spürte er Schmerz in sich. Er sehnte sich manchmal nach Hoffnung, obwohl er im Vorteil war, in diesem Krieg. Die Todesser hatten mehr Macht als die üblichen Magier. Und dennoch fragte er sich manchmal; wozu das Ganze? Er hatte auch schon längst vergessen, wer diesen Krieg eigentlich angefangen hatte, sie oder die anderen … “Reiß mein Herz raus, schalt den Schmerz aus .Ein Teufelskreislauf.“ Die junge Frau hatte sich die ganze Zeit nicht bewegt, obwohl sie seine Anwesenheit sicherlich verspürt hatte. Sein heißer Atem streifte ihren Halswirbel. „Ich habe dir eine Frage gestellt.“ Wiederholte er deutlich, und er hasste es sich zu wiederholen. Immer noch sah sie ihn nicht an, sondern verfolgte den Blitz, der wie ein Fegefeuer durch die grauen Wolken hüpfte. Gerade als er erneut etwas sagen wollte, holte sie kurz Luft. „Ich liebe Gewitter, schon seit ich klein bin.“ ~*~ „Genie = Ein Blitz, dessen Donner Jahrhunderte währt.“ Lily zog ihre Beine an den Oberkörper und kauerte sich in die hinterste Ecke des Raumes. Ihr Gesicht vergrub sie in ihren Knien. Sie hatte es wirklich versucht, aber sie konnte einfach nicht schlafen. Sie hatte noch nie bei Gewitter schlafen können, zumindest nicht allein. Und jetzt war sie Mutterseelen allein. Wäre doch James jetzt hier oder ihre Mutter, sie waren immer zu ihr gekommen in solchen Nächten. Und gerade merkte sie, wie sehr sie das brauchte. Es war einfach fürchterlich hier zu sein, in einem Raum, den man erst seit kurzem kannte und keine vertrauten Person, die bei einem war. Leise wimmerte sie vor sich hin und versuchte sich in den Schlaf zu wippen. Doch es gelang ihr einfach nicht. Sie konnte nicht mal in das Bett zurück gehen, solche Angst bereiteten ihr diese lauten Donneraufschläge, die am Himmel krachten. „Ein Quiritatio, Ma’am.“ Hörte sie dann wieder seine Stimme und blickte nur leicht auf. Er hockte vor ihr und betrachtete sie. Wie war er so schnell hergekommen? Sie hatte keine Schritte oder Laute vernommen. Fast als hätte er sich hier her rein teleportiert. Wie aus Geisterhand. Die Jüngere schluckte hart und sah in seine Augen. Zum ersten Mal erkannte sie seine grün-braune Augenfarbe, sie war wirklich außergewöhnlich. Noch nie hatte sie so ein Gemisch zuvor gesehen. Er hatte wieder einen Fachausdruck benutzt, den sie nicht verstand. „Ich verstehe sie nicht, Entschuldigung.“, fiepte sie leicht und etwas peinlich berührt. Sie fühlte sich dumm in seiner Gegenwart. Doch Lysander lächelte nur matt. „Tut mir Leid, das ich immer so reden muss, Ma’am.“ Dann schnaubte er leicht und sah zum Fenster. „Ich habe ihren Angstruf vernommen. Sie fürchten sich vor Gewitter?“, es war ihr zwar schleierhaft, wie er sie hatte hören können, aber sie nickte zaghaft. „Sehr sogar. Leider.“ Der Ältere fixierte ihre kleine zierliche Gestalt und blieb an ihren Händen kleben. „Sie zittern, Ma’am.“, sagte fast tonlos und sah dann wieder in ihre Augen. „Was brauchen sie um schlafen zu können?“, Lily biss sich auf die Unterlippe, sie konnte schlecht sagen, dass sie ihre Mutter oder ihren Bruder brauchte. Wie kindisch für Fünfzehn. Anderseits hätte er ihr auch nicht helfen können, denn James oder Ginny hier herzubringen wäre unverantwortlich. „Mh … Wärme.“ Anders fiel ihr nicht ein. „Einen weiteren Corpus also.“, dieses Wort konnte sie Gott sei Dank ableiten und wusste sofort das es Körper hieß. „Ähm … also … ja.“ Antworte sie fast stotternd und ihre Augen wurden größer. Nicht das er das nun falsch verstand. „Kommen sie Ma’am.“ Er streckte ihr die Hand entgegen. Was hatte er vor? „Sie kriegen ihren Corpus.“, Lily wurde just rot, ergriff aber seine Hand und ließ sich hochziehen. Er wollte doch nicht etwa … mit ihr ins Bett? Denn sonst war hier schließlich niemand so nah gekommen. „Legen sie sich bitte schon einmal hin, Ma’am. Ich komme gleich.“, er führte sie zum Bettrand und Lily krabbelte in die Decken und war etwas verwirrt. Ihr Herz klopfte bis zum Anschlag, wenn er sich jetzt dazu legen würde, könnte sie sicherlich vor Nervosität auch nicht schlafen. Er verschwand kurz aus der Tür und die Blauäugige zog das Lacken bis über ihre Nasenspitze. Hoffentlich kam er schnell wieder, denn das war besser als ganz allein zu sein. Es dauerte einige Minuten bis die Tür sich wieder öffnete und Lysander herein trat. Er hatte irgendetwas in seinen Händen, doch sie konnte es kaum erkennen. Er schritt auf sie zu und setzte dann das Etwas auf dem Bett ab. Lily lugte leicht hervor und konnte einen Blick auf etwas Weißes, Wuscheliges erhaschen. Es tapste auf sie zu. Sie zog die Decke etwas von ihrem Gesicht und starrte auf ein kleines weißes Kätzchen, das vor ihr saß. „Ich hoffe dieser Corpus genügt vorerst, Ma’am.“, Lily nahm das kleine Wesen in ihre Händen und zog es zu sich unter die Decke.“ Mit einer Katze hätte sie bei weitem nicht gerechnet. „Danke. Wie ist ihr Name?“, - „Es ist männlich. Er hört auf den Namen Pax. Das bedeutet Frieden.“ „Das Geheimnis mit allen Menschen in Frieden zu leben, besteht in der Kunst, jeden seiner Individualität nach zu verstehen.“ ~*~ „Ich mache mir immer wieder Vorwürfe, dass meine Malerei nicht wert ist, was sie kostet.“ „Albus!“ Starr sah Dominique in zwei grün-blaue Augen und konnte es immer noch nicht fassen, wen sie da tatsächlich vor sich hatte. Sie hatte ihn bestimmt über zwei Jahre nicht wirklich gesehen und jetzt stand er leibhaftig vor ihr. Sie hatte ihn sofort erkannt, als er die schwarze Haube und die weiße Maske vom Gesicht genommen hatte. Zunächst starrte sie ihn nur an, ihr fehlten doch wahrhaftig die Worte, was selten vorkam. Irgendwann ging sie einen Schritt auf ihn zu. „Warum hast du dich nie gemeldet!“ zischte sie ihm den ersten Satz an den Kopf und ihre Augen musterten ihn von oben bis unten. Er war kräftiger geworden, größer und sein Gesicht war nicht mehr so zierlich und kindlich wie früher. Albus hatte schon immer recht jung ausgesehen, im Gegensatz zu James, aber jetzt sah er aus wie ein richtiger Mann, zumindest in ihren Augen. Er war immer ihr Lieblingscousin gewesen und sein Verlust in an die Todesser zu verlieren war damals für sie sehr schwer gewesen. Immerhin waren sie fast seelenverwandt gewesen. Beide das schwarze Schaf der Familie, standen immer unter dem Druck ihrer älteren Geschwister und dann war er einfach fort gewesen. Sie hatte keinen gehabt mit dem sie über diese Gefühle hätte reden können. Niemanden! Sie kam noch näher auf ihn zu, hatte ihre Hände zu Fäusten geballt und stieß einmal mit ihnen gegen seinen Brustkorb. „Ich habe dich was gefragt oder willst du mich vielleicht die ganze Zeit anschweigen?“, der Angesprochene spürte kaum ihren leichten Schlag und lachte leise auf. „Warum hätte ich mich melden sollen, Dominique? Damit meine Familie mich vernichtet? Mir Vorwürfe macht?“, die Blonde sah ihn fest an. „Sie hätten dich zurück geholt! Sie hätte dich niemals vernichtet! Was redest du da!?“, Wut stieg in ihr hoch, schon längst vorhandene Wut, die sie verdrängt hatte, als er sie verlassen hatte. „Ich bin nun mal kein naiver Träumer wie du, sie hätten mich beseitigt, glaub mir.“, sie schüttelte heftig den Kopf. „So ein Schwachsinn! James hätte dich gerettet und -- “, doch weiter kam sie nicht, denn er schlug ihre Hände beiseite, die auf seiner Brust geruht hatten. „Erwähne diesen Namen in meinen vier Wänden nie wieder!“ raunte er und seine Augen formten sich zu schmalen Schlitzen. „Was denn! Kannst du es nicht ertragen, dass dein Bruder dich hätte retten können. James hätte uns alle retten können, wenn du da gewesen wärst! Nur mit dir ist er stark!“ „Schweig!“ schrie Albus und schubste sie leicht zurück. Dominique taumelte leicht nachhinten und stieß an den Rand seines Bettes. Doch sie lies sich nicht unterkriegen. „Warum willst du die Wahrheit nicht hören! Warum hasst du James so sehr?“, wenn sie ihn noch öfter beim Namen nennen würde, würde er ausflippen, dass wusste er. „Er hasst mich, nicht andersrum Dominique!“, sie schwang ihre Haare nach hinten und wagte es wieder einen Schritt auf ihn zuzugehen. „Warum verdrängst du alles? Du hast uns alle im Stich gelassen! Und weißt du wie es deinem Bruder danach ging? Meinst du es war ihm wirklich egal, was aus dir wird?! Ich und er haben sehr oft an dich gedacht.“, der Todesser verzog das Gesicht. „So viel, dass er dich zum trösten gevögelt hat, nicht wahr?“, Dome zuckte mit den Augenliedern. „Bitte was?“ „Du hast schon richtig gehört. Wenn James schon nicht deine Schwester vögeln kann aus Anstand wegen Ted, dann wenigstens dich. Die optimale Gelegenheit. Und so naiv wie du bist, bist du sicher drauf reingefallen.“, die Veela glaubte nicht, was er gerade behauptete. „Darum geht es hier doch gar nicht!“ – „Also hast du dich von ihm vögeln lassen, wusst ichs doch.“, empört boxte die Blondinne ihn erneut gegen die Brust. Sie ließ sich sowas nicht sagen, bestimmt nicht von einem Grünschnabel wie ihm! „Willst du von deinen Schandtaten ablenken? Ich mein selbst wenn James irgendwas ausgenutzt hat, bist du doch nicht besser. Du vergewaltigst Tag täglich unschuldige Frauen. Findest du das etwa geil, wenn andere vor Schmerzen vor dir wimmern? Sehr erbärmlich Albus Potter! Dann bringt es dein Bruder wirklich zehnmal besser!“, sie hatte es nur aus Wut gesagt, doch dabei hatte sie einen Fehler gemacht. „Halt den Mund!“, hart packte er sie am Gelenk und zog sie zu sich. Er beugte sich zu ihr runter und seine Augen glühten vor Hass. „Wenn du es noch einmal wagst so etwas zusagen, wirst du sehen, wer es dir besser besorgt.“, ihre ozeanblauen Augen hielten seinen stand. „Mach doch, traust dich eh nicht, du Feigling!“, fataler Fehler Nummer Zwei. Just schmiss er sie nach hinten auf den Bettrand, wo sie sich leicht den Kopf stieß, schnell war er über ihr und riss an ihrem Kleid. Er bemühte sich nicht den Reisverschluss zu betätigen. „Albus! Was tust du?“ rief sie panisch, wehrte sich mit Händen und Füßen, doch er war stärker. „Ich hab dich gewarnt!“ raunte er wieder und zerriss den oberen Teil ihres Kleides. Eigentlich hatte er sich das schon lange gewünscht. Das Verlangen nach ihrem Körper war schon da, seit er 15 gewesen war und jetzt war er in der Lage sich einfach das zu nehmen, was er wollte. Er drückte sie tiefer in die Kissen, zog den Samt ihres Kleides höher und entfernte grob ihr Höschen, was auf dem Boden des Raumes verschwand. Er wollte ihr eigentlich nicht weh tun, aber er wusste sie würde niemals Ruhe geben. Sie konnte ihn schon immer gut provozieren, denn sie hielt ihn für einen unerfahrenen Jüngling, doch das war er nicht mehr. Schon lange nicht mehr, und das würde sie nun zu spüren bekommen … “ Der Krieg beginnt mit Sympathie und wandelt sich in Verehrung.Und wird durch Wahn und Manie die Symphonie der Zerstörung.“ Fortsetzung folgt … Kapitel 3: Drohende Offenbarung. -------------------------------- »» Massacre of Emotions «« Huhu ihr Lieben, Erstmal herzlichen Dank für die vielen Kommentare! Habe mich echt gefreut! Doch muss ich mal ein paar Sachen klar stellen. Diese FF ist eine Kriegs-FF und keine Sonnenschein- FF, klar werdet ihr von manchem geschockt sein, wie z.B das Verhalten von Albus, natürlich mag er Dome mehr als andere in seiner Verwandtschaft und für einen Todesser war das Verhalten im ersten Kapitel wirklich sehr milde und vermutlich hätte er ihr auch nichts getan, wenn sie nicht andauernd mit James provoziert hätte. Er hasst seinen Bruder, auf was ich natürlich noch eingehen werde. Aber bedenkt wirklich Al ist und bleibt ein Todesser kein Romantiker. Der einzige Lichtblick ist vll. Lysander, der aber auch seine Laster zu tragen hat. Das andere Thema ist RoxFred, wenn ihr es abartig findet und gar nicht mit umgehen könnt, überließt es einfach. Aber wie gesagt, sie wissen nicht, dass sie Geschwister sind, da Fred entführt wurde mit drei Jahren und Roxanne denkt er ist tot. Klar es ist etwas krank das Paar, aber die Storyline ist einfach dramatisch und faszinierend, jedenfalls für mich. Und zunächst wird erstmal viel zwischen den einzelnen Personen erzählt, um ihre Verhältnisse auf zu bauen, bevor das große Chaos anfängt. Verständlich, oder? Außerdem, wenn James erpresst wird, ist dann nicht schon was im Gange? ^.~ Überlegt mal, hat alles sein Grund xD Danke für euer Verständnis und jetzt viel Spaß beim nächsten Kapitel ^_^ Eure _Natsumi_Ann_ * * * „Der Aufstand steht kurz bevor, Draco.“ Es war nur ein Wispern, was über die Lippen der jungen Malfoy Frau kam, doch ihr Gatte hatte es vernommen. Sie stand mit dem Rücken zu ihm und betrachtete die wechselnde Wetterfront aus dem Fenster. Sie beobachtete gern das Wetter. Oft stand sie mehrmals am Tag vor dem Fenster und starrte einfach nur wortlos hinaus. Sie war schon immer eine schöne Frau gewesen, selbst in diesem Alter hatte sie immer noch schwarzes dichtes Haar, mit kaum einer grauen Strähne, und ihre Haut zeichnete auch nur wenige Falten ab. Dennoch konnte man ihr den Krieg ansehen, ihre Augen waren oftmals müde und sie trug keine Schminke, daher konnte man ein Blick in die dunklen Augenringe unter ihren Lidern erhaschen. Sie war gezeichnet, ertrug es aber für ihren Sohn, ihren Mann, ihre Schwester, die gesamte Familie. Astoria hatte schon immer ein gutes Gespür für alles gehabt, so hatte sie auch voraus gesagt, dass das Volk sich das nicht länger gefallen lassen würde. Jedenfalls ein Teil von Zauberern, vermutlich Bewunderer des einst so berühmten Harry Potters. Und sie hatte recht behalten, schon kurze Zeit später hatte es einer aus dem Weasley Clan verkündet. Das sie sich wehren würden, die Festung stürzten würden, egal ob sie dabei starben; sie würden alles geben, um diese finstere Herrschaft zu beenden. „Keiner weiß genau, wann sie angreifen werden. Das beunruhigt mich.“ Sprach sie weiter und seufzte. Sie konnte seine Schritte hören und spürte schließlich seine kalte Hand auf ihrer Schulter. „Die Festung wird doppelt so viel bewacht wie sonst, hab keine Furcht, meine Liebste. Und außerdem haben wir mehrere Trümpfe in der Hand.“, er sprach von den Gefangenen, darunter waren einige Weasley Kinder, die ihnen in letzter Zeit öfters in die Falle tapsten. Dennoch war die Vierzigjährige skeptisch, sie kannte die Weasleys nur aus ihrer Schulzeit, aber sie wusste wie mutig und fest entschlossen sie sein konnten, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatten. „Ich weiß, wie schwer das für dich ist, aber vertrau mir, nur dieses eine Mal.“, er fasste leicht ihre Schultern und wendete ihren Körper zu sich. Sie sah starr auf den Boden, seine Hand wanderte zu ihrem Kinn, welches er hochdrückte. „Bitte vertrau mir. Dir und unserer Familie wird nichts geschehen.“ Ihre gläsernen Augen sahen in seine Eisblauen, die einen leichten Graustich beinhalteten. „Ich habe solche Angst, dass Scorpius oder Fred etwas passiert.“ „Ich werde sie sicher nicht ganz vorne positionieren, wenn es drauf ankommt.“ Er strich mit dem Daumen über ihre Wange und beugte sich dann leicht vor. Sie spürte seinen heißen Atem. Es gab selten so Momente wie diese, in denen er ihr Zärtlichkeit und Trost spendete. Deshalb waren diese Momente auch so kostbar. Und das nicht nur für sie. Sie wusste, dass Draco oft seinen inneren Dämon besiegen musste, um etwas von seinen Gefühlen preis zugeben. Aber er hatte es nie anders gelernt, deshalb war Astoria über jeden Funken Gefühl dankbar. Dann küsste er ihre Stirn. Sie schloss die Augen und kurz verharrte er so in dieser Position, bis er beide Arme um ihre Schulter legte. Er nahm sie selten in den Arm. Astoria lächelte in sich hinein. Wenigstens etwas Wärme in diesen kalten Zeiten, sodass man mit viel Fantasie manchmal vergessen konnte, dass Draco Malfoy der gefürchtetste Todesser in der Zauberwelt war. Wie gesagt, mit viel Fantasie und vielleicht, wenn man seine Frau war. “ Ohne Begeisterung, welche die Seele mit einer gesunden Wärme erfüllt, wird nie etwas Großes zustande gebracht.“ „Du weißt, dass sie deiner Forderung nicht nachgehen werden?!“, just spürte sie wie seine Umarmung lockerer wurde. Er hörte es nicht gerne, wenn etwas nicht so lief wie er wollte. Und dieses Thema war besonders gefährlich anzusprechen. Es ging um den Deal die Weasleys gegen Harry Potter auszutauschen. Egal wie oft man ihm gesagt hatte, dass das Schwachsinn sei, eine Person gegen Mehrere auszutauschen, hatte er darauf bestanden James Potter diese Botschaft zu überbringen. Er war regelrecht besessen von ihm. Er wollte ihn nicht töten lassen, er wollte ihn selber töten, er wollte ihn demütigen. Und das mit allen Mitteln. „Lass das meine Sorge sein.“ Raunte er leise in ihr Ohr und löste sich nun völlig von ihr. Sie hatte damit gerechnet, seufzend drehte sie sich wieder zum Fenster. „Wie du meinst.“ Fügte sie fast tonlos hinzu und widmete sich wieder dem aufkommenden Gewitter zu. Es gab öfter Gewitter in letzter Zeit. Vielleicht eine stille Warnung. Pansy hatte viele Tote voraus gesehen, auf beiden Seiten … ~*~ „Das größte Lebenshemmnis ist das Warten, das sich an das Morgen klammert und das Heute verliert.“ Reece betrachtete seine rauchende Mutter, die auf einem Sessel saß und alle zwei Minuten einen Hustenanfall bekam. „Mutter, du solltest endlich aufhören diese Giftstoffe zu inhalieren. Du bist schon krank genug.“, in manchen Dingen war sie wirklich unvernünftig, kaum zu glauben, dass der Sohn bei mehr klarem Verstand war als die eigene Mutter. Doch Pansy lächelte nur matt. „Ich weiß wann ich sterben werde, da schaden ein paar Zigaretten auch nicht mehr.“, der Dunkelhaarige rollte mit den Augen. Er hasste es, wenn sie ihre Träume als Ausrede benutzte. Es klang verrückt, und er wollte ihr oft auch keinen Glauben schenken, doch ihre Prophezeiungen hatten meist immer zugetroffen. „Es sind nicht alle deine Vorahnungen wahr geworden, also gibt es noch Hoffnung.“ Dann nahm er ihr die Zigarette aus der Hand und warf sie zu Boden. Mit dem rechten Fuß zertrat er sie. Zunächst schnaubte sie nur, dann hielt sie sich eine Hand vor die Stirn. „Ich brauche Zigaretten, sonst werde ich noch ganz depressiv.“ Sie machte eine kurze Pause bevor sie weiter sprach. „Ich mache mir Sorgen um dich.“ „Das weiß ich Mutter.“ Wie oft hatte sie es ihm jetzt gesagt? Bestimmt mehrere, hunderte Male. „Ich werde auf mich aufpassen. Versprochen.“, doch Pansy verzog leicht zweifelnd das Gesicht. Sie wollte es ja auch nicht wahr haben, aber ihre Versionen zeigten ihr deutliche Bilder und Kennzeichen. Ihr Sohn würde sterben. Definitiv. Noch waren die Bilder schwammig, doch von Traum zu Traum konnte sie mehr erkennen. „Das wird dir nichts nützten, mein Sohn.“, sie strich durch ihr noch fast schwarzes Haar und versuchte weitere Worte zu finden. Aber wie sollte man die finden, wenn man seinem Sohn seinen eigenen Tod beschreiben sollte? Sie sah es fast jeden Tag und hoffte mehr erkennen zu können. Vielleicht konnte sie ihn ja retten. Vielleicht. Doch er tat wenig sich zu schützten. „Du wirst nicht alleine sterben.“ Sie hatte noch jemanden gesehen, dennoch war das Gesicht dieser Person noch verschlüsselt. Schade, denn sonst hätte er sich von genau dieser Person fern halten können. Ein leicht genervtes Seufzten entwich aus Reece’s Mundhöhle. „Und mit wem soll ich sterben? Hast du das endlich herausbekommen?“ Die ehemalige Syltherin schüttelte den Kopf. „Leider nicht, aber es wird die Person sein, die du am meisten liebst.“ Ja, auch wenn sie die Person nicht erkennen konnte, so konnte sie doch die Gefühle in dieser Szene deutlich spüren. Der Schwarzhaarige lachte leicht auf. „Dann musst du dir keine Sorgen mehr machen, denn ich werde niemals jemanden so sehr lieben, dass ich mit ihm sterben würde. Eher verrecke ich alleine.“, Pansy schloss die Augen. „Du bist töricht mein Sohn. Es gibt kein Wesen, das niemals lieben wird. Außerdem habe ich es deutlich gespürt, auch wenn du es erst im letzten Moment erkennen wirst.“ Reece verdrehte die Augen. Das war einfach Schwachsinn was sie da redete, aber er sagte am besten nichts mehr, sonst würde es noch zu einer riesigen zwei stündigen Diskussion kommen. Darauf hatte er wirklich keine Lust. Sein Vater flüchtete auch immer davor. Wenn sie einmal von einem Thema besessen war, hörte sie auch gar nicht mehr auf davon zu sprechen, bis man überzeugt war. Aber er würde niemals davon überzeugt sein. Und insgeheim wusste seine Mutter das auch. „Ich mache dir jetzt einen Tee. Und wehe du greifst wieder zur Packung.“ Er deutete auf die Zigarettenschachtel auf dem Tisch vor ihm. Pansy nickte gehorsam, auch wenn sie sowieso noch eine Ersatzpackung unter ihrer Matratze hatte. Über manche Dinge sollte man einfach nicht diskutieren. „Ich hätte gern den von letztens, den mit Melonen Geschmack.“, Reece nickte stumm und verschwand dann in der Küche. Er war ein guter Sohn, nur leider hatte er zu viel von seinem Vater. Und das würde ihn irgendwann sein Leben kosten. Sie wusste es genau, und dann würde ihr Schmerz noch größer sein als er jetzt schon war. Aber so war der Krieg, er forderte Opfer, wenn auch öfters die Falschen. Aber Leichen würde es immer geben, in jedem Widerstand und Aufstand. Bald würde es soweit sein. Sie spürte die bedrohliche Hitze immer näher kommen … ~*~ „Man sollte doch glauben, dass die Berührung mit der Natur, diesem unmittelbaren Ausdruck der Schönheit und Güte, alles Böse im menschlichen Herzen verschwinden lassen müsse.“ Sie spürte eine zarte Berührung auf ihrer Rückenoberfläche. Leichte Gänsehaut breitete sich auf ihrer Haut aus. Es erinnerte sie an ihre Mutter, die sie als kleines Kind immer in den Schlaf gekrault hatte. Damals waren es noch harmlose Zeiten gewesen. Der Krieg hatte sie noch nicht alle mitgerissen und man konnte noch in seiner scheinheiligen kleinen Welt leben, ohne große Furcht. Doch seit ihrem siebten Geburtstag war alles anders. Der dunkle Lord duldete keinen Widerstand mehr, die Rebellen hatten sich mehr und mehr aufgerüstet und die Anzahl der Toten wurde immer größer. Obwohl sie sich noch im Halbschlaf befand, verzog sich ihr Herz schmerzhaft zusammen. Doch dann zuckte sie plötzlich zusammen. Moment Mal. Wer berührte sie da am Rücken? Just in diesem Moment fiel ihr ein, wo sie eigentlich war und sie riss ihre Augen auf. Mit einem Schwung drehte sie sich um und holte schon mit ihrer Hand aus. Wer immer es war, sie würde sich wehren. Niemand fasste sie ohne Anfrage an. Doch wie einen Tag zuvor, wurde ihre Hand gestoppt. Der feste Griff bereitete ihr einen kurzen stechenden Schmerz durch ihren Handrücken. Dann blickte sie in seine braunen, hämischen Augen. Es waren dieselben Augen. „Malfoy.“ zischte sie und wollte sich schon aufrichten, doch er hielt sie zurück. „Wie ich sehe, freust du dich mich wieder zu sehen.“, er leckte sich über die Lippen und drückte ihre Hände nach unten. „Na sicher, ich denk Tag und Nacht an dich.“ Erwiderte sie darauf ironisch und verdrehte die Augen. „Du Scherzkeks, aber du hast dir meinen nackten Körper sicherlich mal vorgestellt.“, Rose hob die Augenbrauen. „Oh ja Baby, ich kann nicht ohne dich leben, ich brauche dich so sehr.“, dann befreite sie sich aus seinem Griff und rutschte etwas nach hinten. Der Blonde lachte leicht auf. „Du bist eine echte Schreckschraube, weißt du das? Frage mich, welcher Mann es jemals geschafft hat dich rumzukriegen. Aber mindestens einer muss es geschafft haben, sonst hätte ich ja dein Jungfernhäutchen zerrissen. Das war aber leider nicht mehr da.“ „Das geht dich gar nichts an, mit wem oder wie vielen ich geschlafen habe. Aber glaub mir, du täuscht dich vielleicht in deinen Vermutungen.“, sie lies nicht jeden ran, das war klar. Aber selbst sie hatte ab und an ihre Aussetzer gehabt und auch sie hatte nun mal Grundbedürfnisse. Und ab der Pubertät hatte man halt nun mal sexuelle Instinkte. Aber sie würde einen Teufel tun, ihm ihr Sexleben auf die Nase zu binden. „Du wirst es mir früher oder später noch sagen, glaub mir.“ „Ach ja? Wer sagt, dass ich dich nicht einfach anlüge?“ „Wozu gibt es Wahrheitsserum?“ „Als ob ich das freiwillig zu mir nehmen würde.“ „Wirst du. Du kannst immerhin heil froh sein, dass ich dich nicht nach einer Nacht weggeworfen habe. Nur Jungfrauen behalte ich länger als drei Tage bei mir. Und vielleicht bist du ja das übelste Flittchen und ich weiß nichts davon.“ „Uuh stimmt ja, nur reine Körper sind ja gut genug für den kleinen Malfoy Prinz.“ „Korrekt.“ Kurzes Schweigen. Irgendwann erhob er sich und schritt zu dem großen Schrank, der gegenüber dem Bett stand. Er öffnete die großen Holztüren, die in einem fuchston gehalten waren. Der ehemalige Slytherin zog ein weißes Kleid hervor und ging zurück. Dann warf er es neben die Rothaarige. „Zieh das an.“ Befahl er scharf, doch Rose verschränkte die Arme. „Warum sollte ich?“ - „Weil ich mit dir speisen will und zwar nicht mit den Lupen, die du grad an hast.“, er verwirrte sie. Warum wollte er plötzlich mit ihr zusammen essen? Dann sah sie auf das Kleid. „Und wenn mir das Teil nicht passt?“ „Es sind genug im Schrank.“, dann richtete er seinen Blick auf die Kommode. „Und nimm deine Medizin oder ich misch sie dir ins Essen.“ “Das Geheimnis der Medizin besteht darin, den Patienten abzulenken, während die Natur sich selber hilft.“ ~*~ Lysander saß gelassen auf der Veranda und sah vertieft in sein Buch, ab und zu schielte er zu seinem Bruder, der ungewöhnlich nervös umher lief. Er wusste, dass er sauer auf ihn war, jedoch zu Unrecht fand er. „Willst du noch weiter umher stolzieren oder vertraust du mir irgendwann in dieser Angelegenheit?“ sagte er ruhig und schnaubte kurz nach Luft. Doch Lorcan machte keine Pause, seine Gesichtszüge schienen nur noch zorniger zu werden. „Du musst endlich dieses kleine Mädchen loswerden, daran führt kein Weg vorbei!“ „Sie stellt keine Bedrohung da.“ „Ja, aber was nützt sie dir? Du vögelst sie bestimmt nicht, wie ich dich kenne!“ „Sie ist noch ein Kind, Lorcan.“ „Was spielt das für eine Rolle? Das spricht gegen unseren Kodex. Entweder wird sie dein Bettwärmer oder du schmeißt sie weg.“ „Ich verstehe dein Misstrauen nicht.“ „Du verstehst das nicht? Du gewährst quasi dem Feind Unterschlupf! Sie ist die Tochter des berüchtigten Potters! Das kann nur Ärger geben!“ „Dann solltest du dich vielleicht an die eigene Nase packen.“ „Wieso?“ „Ich spreche von deinen Neigungen zu Miss Weasley.“ „Welche Neigungen?!“ „Du weißt genau wovon ich spreche. Der dunkle Lord traut ihr noch nicht Hundertprozentig. Sie könnte ein Spion sein.“ „So ein Bullshit. Sie ist kein Spion!“ „Siehst du, du bist blind.“ „Warum sollte ich blind sein, ich sehe nur was andere auch sehen.“ „Nein tust du nicht. Du bist benebelt von deinen Gefühlen.“ „Was für Gefühle!?“ „Deine Gefühle für Lucy Weasley. Ich bin dein Bruder, ich sehe doch wie du sie ansiehst, egal was du den anderen ihr vormachen magst.“ „So ein Schwachsinn, ich will sie nur als Bettpüppchen haben.“ „Sicherlich.“ „Ja ist so und du solltest dir endlich auch eine suchen oder wenigstens dieses Kind zu deinem machen, bevor es irgendwer erfährt, der dir Ärger machen könnte. Auch wenn der Rest der Todesser vielleicht denkt, dass du einfach ne pädophile Neigung hast, ich weiß es besser. Du bist zu gutmütig! Immer noch!“ Dann verließ er die Veranda und knallte die Tür hinter sich lauthals zu. Lysander seufzte. Auch wenn er sein Bruder war, war er dennoch so seltsam anders als er. Und er war anstrengend. Sehr anstrengend. Er war zu impulsiv, er hatte keine Kontrolle über seine Argessionen und seinen inneren Selbsthass. Und das war eigentlich auch der hauptsächliche Grund gewesen, warum er ihn begleitet hatte. Hier her, um den Weg eines Todessers zu gehen. Aber was hätten sie auch anderes tun können? Ihre Eltern waren im Krieg gefallen, als sie klein gewesen waren. Und man konnte von Glück reden, dass die Todesser ihnen noch die Wahl ließen mit ihnen zu kommen oder zu sterben. Meist schienen sie herzlos und kompromisslos, aber der dunkle Lord hatte wohl Potenzial in ihnen gesehen. Obwohl wenn eher Lorcan das Potenzial hatte, da er einst in Slytherin gewesen war, dagegen war er ein Ravenclaw gewesen. Dann klappte er die Seite seines Buches zu und starrte in den nebligen Himmel. Es war lange her gewesen, seit er das blaue Himmelszelt gesehen hatte. Als Kind hatte er es oft gesehen … aber das war sehr lange her. “Ohne Bruder kann man leben, nicht ohne Freund.“ ~*~ Roxanne starrte auf seinen nackten Oberkörper. Es waren jetzt schon einige Nächte gewesen, die sie hier war. Er sprach nicht viel mit ihr, aber sie ertrug ihn einigermaßen, so brutal und herzlos wie sie sich das ganze vorgestellt hatte, war es doch nicht gewesen. Gott sei Dank. Ihr war bewusst, dass sie eine schlimmere Wahl hätte treffen können. Da sie hier viel Zeit hatte, nachzudenken, dachte sie auch über ihn nach. Sie war sich nun sicher, dass er mindestens drei Jahre jüngere als sie sein müsste, da sein Verhalten irgendwie darauf hinwies. Kleine, kindische Verhaltensweisen … „Warum starrst du mich so an?“, seine dunkle Stimme rauschte in ihren Ohren. Ein kurzer Schauer überkam sie. Sie versuchte leicht zu lächeln. „Du hast viele Tattos.“, lenkte sie ab, wobei ihr das wirklich letzte Nacht schon aufgefallen war. Sein ganzer Körper war fast voll davon. Fred sah an sich hinab. „Ja, gefallen sie dir nicht?“ „Doch, aber ich frage mich, ob sie irgendeine Bedeutung für dich haben?“ „Natürlich haben sie das.“ Kurzes Schweigen. Er merkte wie ihr Blick ihn einnahm und sie jedes Tattoo einzeln analysierte. Er musste leicht auflachen und drückte seine Hand vor ihr Gesicht. Er deutete auf seinen Fingerrücken. „Das ist die Abkürzung für unseren Familiennamen. Ein Buchstabe auf jedem Finger. Abgekürzt nur aus dem schlichten Grund, weil der Name Malfoy nicht ganz auf meine Hände passen würde“, dann erfasste er ihre Hand und legte sie auf seinen Unterarm. „Dieses Netzartige Tattoo mit dem Schwanz eines Drachen, habe ich mir machen lassen, weil ich als Kind immer vor Spinnen Angst hatte, jedoch von Drachen fasziniert war.“ Roxanne war zunächst unsicher, wanderte dann aber von selber seinen Arm empor. „Und diese drei Woodoköpfe?“ „Sie deuten drei Phasen meines Lebens an. Der erste stellt meine Vergangenheit dar, dieser Kopf ist ziemlich emotionslos, da ich mich an vieles nur noch schwach erinnere, der mittlere steht für meine Jugend, er hat einen spitzen Mundwinkel, da ich in der Jugend viel Unsinn mit meinem Bruder angestellt habe. Und der Dritte stellt meine Zukunft dar, ich habe ihn einfach lächeln lassen, in der Hoffnung, dass ich glücklich werde.“, die Dunkelhäutige sah ihn verwundert an. „Bist du denn etwa nicht glücklich?“ „Gegenfrage. Wie kommst du darauf, dass ich glücklich sein sollte?“ „Weil … du in die einflussreichste Familie hinein geboren wurdest oder zumindest aufgenommen wurdest, die es gibt. Du brauchst dich also geringfügig vor Schmerz oder Tod fürchten.“ „Das allein reicht nicht für vollkommenes Glück.“ „Was ist den für dich vollkommenes Glück?“ Fred hob eine Augenbraune und schlug ihre Hand leicht zur Seite. Seine Miene verfinsterte sich etwas. „Ich glaube nicht, dass ich meinen wertlosen Bettwärmer das erzählen muss.“, just wich Roxanne ganz zurück und spürte ein Stechen in ihrer Bauchgegend. Wie schnell er doch seine Stimmung ändern konnte. Nur wegen dieser einen Frage? Es musste wohl etwas mehr dahinter stecken. Schmerz, viel Schmerz, den er versuchte zu verdrängen. Sie beobachte wie er sich von ihr weg drehte und sein Atem etwas schwerer wurde. „Du bist eigentlich schon zu lange hier.“, die Schwarzhaarige zuckte zusammen, wenn er das sagte, bedeutete es nichts Gutes. Denn meist suchten sich Todesser alle paar Tage ein neues Betthäschen und das hieß sie würde entsorgt werden. Vielleicht würde sie zu dem nächsten gereicht werden, vielleicht würde sie aber auch einfach sterben. Sie wusste es nicht. Sie würde ihre Familie nie wieder sehen, nicht mal zum Abschied. Ein schwerer Kloß ruhte in ihrem Hals. „Ich werde dich trotzdem behalten.“ „Glück lässt sich finden, behalten ist Kunst.“ ~*~ Dominique blinzelte, als einzelne Sonnenstrahlen ihr Gesicht kitzelten. Seit zwei Tagen war sie seit Anbeginn des Sonnenaufgangs hellwach. Aber wie sollte es auch anders sein, sie hatte kaum etwas zu tun, somit schlief sie fast den ganzen Tag. Albus hatte auch seit jener Nacht, als er mit ihr geschlafen hatte, kein Wort mehr mit ihr gewechselt. Sie wusste nicht, ob es ihm Leid tat oder ob irgendwas anderes im Gange war. Er war kaum noch hier, schlief nicht mehr hier oder woanders, denn mit ihr teilte er das Bett nicht. Ihr Cousin kam immer für ein, zwei Stunden in sein Zimmer und hatte meist einen Stapel Papier unterm Arm. Meist platzierte er ihn auf dem Tisch nahe dem Fenster und hockte dann stundenlang davor. Sie hatte sich nicht getraut ihn anzusprechen. Sie hatte keine Angst vor ihm, sie wusste selbst nicht warum. Selbst nach dieser Nacht nicht. In ihren Augen war er noch der kleine Junge aus Kindertagen, der immer mit ihr gespielt hatte, dem sie Geschichten zum Einschlafen vorgelesen hatte und der mit seinem Lächeln alle Mädchen in der Nachbarschaft zum Schmelzen gebracht hatte. Mit einem Schwung hatte sie sich aufgerichtet und schritt langsam zum Fenster. Sie war schon ein paar Mal halb aufgewacht, weil irgendetwas draußen vor sich ging. Es waren seltsame Geräusche und Stimmen. Als sie ganz an das Fenster getreten war, lugte sie vorsichtig hervor, ohne das Gitter zu berühren, da es magisch abgesichert war. Merkwürdigerweise standen nicht viele Todesser auf dem Hof und vor den Toren. Ungewöhnlich, denn sonst waren sie meist in Massen davor platziert. Sie sah wie einige Todesser zum Tor gingen, irgendetwas besprachen und dann in einem schwarzen Rauch über die Toren hinweg schwebten. Wohin flogen sie bloß? Irgendetwas Außergewöhnliches war im Gange, so ihre Vermutung zumindest. Vielleicht war das auch der Grund, warum Al kaum Zuhause war. Vielleicht flog er auch immer dort hin, wo all die anderen Todesser waren. Jedoch hatte sie die Malfoy Brüder doch noch letztens durch die Gänge schleichen hören, es schien, als ob die Familienmitglieder etwas verschont von der Aktion blieben. Eigentlich ziemlich unfair. Hätte Scorpius Al nicht berücksichtigen können? Angeblich waren sie ja seit Hogwarts unzertrennlich. So sagt man es. Was war das denn für ein bester Freund der seinen Besten einfach wegschickte? Wohlmöglich noch in Gefahr brachte. Dom wurde schlagartig wütend auf den jungen Malfoy Erben, nicht das seine Familie schon genug angerichtet hätte. Aber anderseits wusste sie auch nicht wirklich, was hier vor sich ging. Doch ihr mulmiges Gefühl im Bauch sagte ihr, dass es nichts Gutes war. Als sie nach oben blickte, konnte sie den dunklen Himmel sehen, der sich in einem enormen Tempo mit dichten schwarzen Nebelwolken zuzog. Das war ein Zeichen, sie hatte es einmal in Kindertagen gelesen. Gleich würde ein greller Blitz im Zeichen eines Skorpions aufleuchten. Leider hatte sie vergessen, was das zu bedeuten hatte. Es handelte sich um Krieg, aber das war unschwer zu erraten in dieser Situation. Es herrschte schließlich Dauerkrieg. Dome schluckte einmal hart und entfernte sich einen Schritt vom Fenster. Eine innere Furcht überkam sie. In Ihrem Kopf tauchten alle Gesichter auf, die noch lebten und die sich nicht verlieren wollte. Ihre Familie, ihre Freunde und auch Albus, ihren Lieblingscousin, obgleich er ein Todesser war. Irgendjemand würde sicherlich sterben in diesem Krieg, wer und wie viele wusste sie nicht, aber das es so kommen würde, das wusste sie. Und gerade in diesem Moment würde sie sich sogar wünschen, selber zu sterben, als den Verlust eines dieser Menschen ertragen zu müssen. Dann hörte sie, wie sich die große Tür des Zimmers öffnete … “Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen.“ Fortsetzung folgt … Kapitel 4: Tödliche Blutspuren. ------------------------------- »» Massacre of Emotions «« * * * „Durch ein Unterlassen kann man genauso schuldig werden wie durch Handeln.“ Hatte er sie endlich gefunden. Er wusste doch, dass sie nicht weit sein könnte. So eine schlechte Mutter war sie einfach nicht. Sie würde immer in ihrer Nähe sein, falls doch etwas schief gehen würde. Theodore Nott strich sich durch seine dunkelbraunen Haare und hüpfte mit einem Schwung ganz durch das große Glasfenster. Er zündete sich eine Zigarette an und schritt durch den weitläufigen Raum. Er hatte sie schon aus dem Fenster gesehen. Sie schlief. Als er an ihrem Bett angekommen war, stoppte er und lächelte knapp. Sie hatte sich nach all den Jahren nicht viel verändert. Aber es war ja weltweit bekannt das Menschen mit asiatischer Abstammung nicht besonders schnell alterten. Der Zigarettenqualm stieß aus seiner Nase und er lies sich auf den Stuhl neben ihrem Bett fallen. Cho bewegte sich leicht hin und her. Er wusste wie aufmerksam sie war, selbst im Schlaf. Sie würde gleich ihre Augen aufschlagen. „Morgen Mrs. Chang.“, hörte sie ein Wispern und blinzelte leicht. Sie kannte diese dumpfe unauffällige Stimme. Wie könnte sie diese Stimme auch je vergessen. Sie hatte sie Jahre verfolgt. Ein leises Seufzen glitt durch ihre Lippen. „Was willst du hier?!“ fragte sie leicht genervt. Eigentlich würde jeder zunächst fragen, wie er sie gefunden hatte, aber diese Frage war überflüssig. Sie kannte ihn. Nott hatte immer schon diese Begabung gehabt das zu finden, wonach er suchte. Und sie hatte das Geheimnis bis jetzt nicht lüften können. Irgendwann hatte sie es aufgegeben. Und sie gab wirklich selten auf. Immerhin war sie eine ehemalige Ravenclaw. Sie drehte sich leicht zur Seite, rieb ihre müden Augen und versuchte einen klaren Kopf zu bekommen. „Du weißt, was ich hier will, Cho.“ „Achja, weiß ich das?“ „Deine Tochter.“ „Es ist auch deine Tochter.“ „Ich weiß. Warum hast du sie zu mir geschickt?“ „Weil sie es bei dir besser hat.“ „Du wolltest das sie ein Todesser wird?!“ „Besser als wenn sie stirbt. Und ich kann realistisch abschätzen wer die stärkere Partei ist und von uns sind deutlich mehr gestorben als von euch.“ „Verstehe.“ „Super, dann kannst du ja jetzt wieder gehen?!“ „Nein.“ „Was ist denn noch?“ „Warum hast du sie in dem Glauben gelassen, dass du tot seist?“ „Sie wäre sonst nie freiwillig zu dir gegangen. Du hast dich schließlich nie um sie gekümmert, dass prägt ein Kind.“ „Wir stehen auf verschiedenen Seiten, ich konnte nicht.“ „Jaja, jetzt hast du ja Gelegenheit es wieder gut zumachen.“ Die Schwarzhaarige erhob sich leicht und versuchte ihre Hare glatt zu streichen. Dann berührten ihre Fußspitzen den Boden. Es war kalt. Die Bodenheizung war ausgefallen. Sie hasste es. Schon seit Jahren war es nicht mehr richtig warm geworden in der Zauberwelt. Das war alles die Schuld von den Todessern. Knurrend sah sie zurück zu ihrem einstigen Geliebten. „Warum starrst du mich so an? Ist es nicht Zeit zu gehen? Oder kommst du, um mich zu töten?“ „Nein, aber du solltest verschwinden. Sie kämpfen bereits an der Front. Es wird immer mehr Blut fließen. Und ich denke, es sind genug von euch gestorben. Wir haben viele von euren mächtigen Zaubern getötet. Ted Lupin, Luna Lovegood, Ralf Scamander, Hannah Abbott, Seamus Finnigan, Neville Longbotton, Demelza Robins, Lee Jordan …” “Hör auf!” “… und euer strahlender Held ist auch von der Bildfläche verschwunden.” „Harry wird zurück kommen!“ „Vielleicht ist er aber auch schon tot, Cho. Ziehe diese Ansicht doch auch einmal in Betracht, sei doch nicht so naiv.“ „Warum willst du mir jegliche Hoffnung nehmen? Macht dir es Spaß mich zu quälen?“ „Nein, aber du wirst sterben, wenn du es nicht endlich einsiehst.“ „Und warum interessiert dich das auf einmal?!“ „…“ Der ehemalige Slytherin erhob sich du zog noch einmal kräftig an seiner Zigarette. Sie war nicht gut gelaunt. Und dieses Gespräch würde zu nichts führen, das wusste er. Das war schon immer so gewesen und er kannte sie schließlich jetzt recht gut. „Ich gehe.“, sagte er matt, sah aus dem Augenwinkel wie Cho sich wutentbrannt erhob und auf ihn zu ging. Doch er stoppte sie schnell, zog sie mit einem Ruck zu sich und presste seine Lippen auf ihre. Der Kuss hielt nur kurz an. Einige Sekunden, dann löste er ihn. „Überleg dir, was ich dir gesagt hab. Mach´s gut.“, dann verschwand er in einem nebligen, schwarzen Rauch … ~*~ Lucy tunkte so vorsichtig es ging, dass Blut von seiner Stirn. Innerlich schmerzte ihre Seele bei seinem Anblick, aber nicht nur weil er verwundet war. Nein, es musste auch gerade ihre Mutter gewesen sein, die ihn verwundet hatte. Und das nicht gerade wenig. Sie hatte ihm einige Verletzungen im Rippenbereich und am Kopf zugefügt. Es war ein grausiges Gefühl, auch wenn sie nicht dabei gewesen war, das gerade ihre Mum Lorcan verletzt hatte. Sie war fast im Zwiespalt. Er hätte sterben können, anderseits hätte ihre Mutter auch drauf gehen können. Zwar hatte sie zu ihrer Familie seit ein paar Jahren keinen besonderen Bezug mehr gehabt, außer ab und an zu ihrer großen Schwester Molly, aber dennoch hoffte sie immer, dass sie überlebten. Alle. Immerhin war sie dort aufgewachsen. Und egal was auch passiert war zwischen ihnen; Familie blieb Familie. Ihre Gedanken flogen zu Lorcan über. Sie erinnerte sich, was Lysander ihr erzählt hatte. Das sie nie eine wirkliche Familie gehabt hatten. Ihre Eltern waren im Krieg früh gefallen und sie wurden von den Angehörigen der Malfoys groß gezogen. Aber so gut wie Adoptivsohn Fred hatten die beiden es nie gehabt. Die Malfoys selbst konnten schließlich nicht jeden aufnehmen. Und es war selten, dass sich reinblütige Familien bereit erklärten fremde Kinder aufzunehmen. Es war überhaupt ein Glück, dass sie in Zeiten wie diesen überlebt hatten. „Aua.“ Hörte sie plötzlich seine dunkle Stimme und er zuckte leicht zusammen. „Sei doch vorsichtiger.“, Lucy wich kurz mit ihrer Hand zurück. „Tut mir Leid.“, entschuldigte sie sich leise und tauchte das blutrote Tuch in klares Wasser. Es färbte sich direkt in rote Farbe. Sie wrang es leicht aus und führte es wieder zu seiner Wunde. Lorcan verzog leicht das Gesicht, versuchte sich aber zu beherrschen. Eine Weile verging, ohne das einer der Beiden ein Wort sagte. Dann musterte er ihr Gesicht. „Sie hat genau so schönes langes, schwarzes Haar wie du.“ „Wer?“ „Deine Mutter.“ Die ehemalige Slytherin hielt kurz inne. Ein leichter Rotschimmer lief über ihre Wangen. Aber er hatte Recht. Während Molly eher ihrem Vater ähnlich sah, hatte sie große Ähnlichkeit mit ihrer Mutter. Das dichte schwarze Haar und die dunklen Rehaugen. „Hat dich das davon abgehalten sie zu töten?“ Wisperte sie leise und versuchte sich auf seine Verletzungen zu konzentrieren. Lorcan lächelte leicht verschmitzt. „Nein. Vielleicht hat es mich aber doch ein wenig abgelenkt, nur kurz, weil sie dir so ähnlich sah.“, wieder fühlte sich Lucy in seiner Nähe so seltsam hilflos und unwohl. Ihr Herz schlug etwas schneller gegen ihre Brust. „Hat es dich so erschreckt?“, darauf lachte er noch lauter. „Nein, das weißt du auch. Sie ist für ihr Alter recht hübsch, genau wie ihre Tochter.“ Unsicher lächelte die Schwarzhaarige und sah ihn nicht an. „Warum sagst du sowas?“ fragte sie leicht gequält. Sie wusste nie, ob er das ernst meinte oder nicht. Er war nicht der Typ Traumprinz von nebenan. Er zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht, ich sage halt was ich denke. Kennst mich doch mittlerweile.“, sie biss ich auf die Unterlippe und eine weitere Frage lag ihr auf der Zunge, eigentlich noch mehrere, wenn sie ehrlich war, aber sie konnte einfach nicht. Es würde sowieso nichts bringen. Er war kein Typ, der über tiefere Gefühle redete, das hatte Lysander auch immer gesagt. Und er musste es schließlich wissen, er war sein Bruder. Diesen Gedanken hatte sie schon oft gehabt. Immer schob sie alles auf seinen Zwillingsbruder. „Glaubst du auch ich sei eine Verräterin? Ein Spion?“ „Mh?“ „Du kennst doch die Gerüchte. Sie ziehen nicht ganz an mir vorbei.“ „Wenn ich wirklich darüber intensiv nachdenken würde, ob du ein Spion bist, müsste ich auch über einige andere nachdenken, was mir deutlich zu viel Arbeit ist.“ „Was für andere?“ „Nehmen wir zum Beispiel Parvati Patil.“ „Wie kommst du auf sie?“ „Auch wenn sie inzwischen mit Adrian Pucey verheiratet ist, ist ihre Schwester Padma immer noch auf der Seite der Magier und ihr Ehemann Anthony Goldstein ist mehr als begabt in Täuschungszauber und Spionage.“ „Vielleicht hat Parvati auch aus Liebe die Seiten gewechselt.“ „Möglich, wenn auch recht naiv für ihren Charakter würde ich sagen.“ „Also glaubst du, dass niemand aus Liebe so etwas tut?“ „Doch, dass beste Beispiel hierfür wäre doch Lavender Brown, die so frustriert war, weil Ronald Weasley diese Granger geheiratet hatte, sodass sie schnell aus Trost in Graham Geoffrey Montague‘s Arme lief. Zwar gut für uns, ein Todesser mehr, aber schon ziemlich erbärmlich eigentlich. Daran merkt man direkt wie labil Brown eigentlich ist. Ohne einen Partner an ihrer Seite, ist sie hilflos.“ „Aber einen Partner zu haben, der dich schätzt, stärkt jeden.“ „Das mag sein, aber man muss auch auf eigenen Beinen stehen können. Besonders im Krieg kann man nicht von jemand abhängig sein, man muss immer stark sein.“ „Liebe macht aber bekanntlich noch stärker.“ „Ich glaube wir haben da ganz verschiedene Ansichten.“ Lucy seuftze und lies das Tuch in den Wasserbehälter zurück gleiten. Dann erhob sie sich, doch Lorcan hielt sie am Handgelenk fest. „Das hieß jetzt nicht, dass du gehen sollst.“, dann zog er sie zurück aufs Bett. „Bleib noch, bitte.“ “Soll der Stern, den ich gesehn Jemals meine Schuld verscherzen, Will ich einsam untergehn Wie mein Herz in deinem Herzen.“ ~*~ Rose saß etwas angespannt an dem riesigen Tisch, der mit lauter Köstlichkeiten gedeckt worden war. Sie fühlte sich schlicht und einfach unwohl. Dieses enge schwarze Kleid, das meist nur Edeldamen trugen und auch den Schmuck, den man ihr angelegt hatte, musste ein Vermögen gekostet haben. Fast schon unsicher sah sie zum anderen Ende des Tisches, wo der junge Malfoy Erbe fein rausgeputzt saß. Was hatte er bloß vor? Es wirkte fast so, als ob sie ein ganz gewöhnliches Ehepaar wären. Und diese Vorstellung war einfach gruselig. Sie bemerkte wie er leicht verschmitzt lächelte. „Weißt du, Rose ist ein schöner Name.“, begann er, als wäre es das normalste auf der Welt hier mit ihr zu sitzen. „Mein Patenonkel, Vincent Crabbe, hat auch eine Frau, die Rose heißt. Rose Zeller, vielleicht hast du mal von ihr gehört?!“, Rose nickte schwach, sie hatte mal von ihr gehört. Als Hannah Abbott noch lebte, hatte sie mal erwähnt, dass Rose wie sie in Hufflepuff gewesen war und einst waren sie wohl Freundinnen gewesen. Doch dann der fatale Seitenwechsel. „Sie ist eine Verräterin, die ihre beste Freundin in den Tod gestürzt hat.“, sie biss sich auf die Unterlippe, denn dieses Gespräch erinnerte sie nur zu gut daran, wie viele weiße Magier schon ums Leben gekommen waren. Scorpius goss sich einen Schluck Wein ins Glas und schwenkte es leicht hin und her. „Aber immerhin hat sie jetzt einen vernünftigen Ehemann, der ihr alles bieten kann, was sie braucht. Crabbe zählt mit meinem anderen Patenonkel Gregory Goyle zu den persönlichen Schutzmännern meines Vaters. Sie haben Einfluss und können deshalb ihren Frauen jeden Wunsch von den Lippen ablesen.“ Rose zuckte nervös mit den Augenbraun. Denn jetzt kam es ihr wieder ins Gedächtnis, nicht nur Rose Zeller hatte die Seiten gewechselt, auch die aus dem gleichstammenden Haus Susan Bones hatte sich an einen der Todesser versprochen. „Goyle kann von Glück sprechen, dass er so eine Frau wie Susan abgekommen hat, auch wenn sie in meinen Augen Schmutz ist seit ihrem Wechsel.“, der Blonde lachte gespielt auf. „Ich denke, dass ist einfach eine Frage des Glaubens und der Erziehung für welche Seite du dich entscheidest. Manchmal auch ein dummer Wechsel der Liebe wegen. Aber egal aus welchem Grund jemand auf einer Seite steht, du solltest ihn nicht verurteilen, bevor du nicht seine Gründe kennst.“ „Warum sollte ich mir die Gründe eines Todessers anhören? Ich finde keiner hat das Recht, ein anderes Lebewesen zu töten, wenn es nur um Macht geht.“ „Dann beantworte mir die Frage, warum sollte man keinen anderen Menschen töten? Immerhin töten wir auch Tiere, zum Überleben, aber auch zum Spaß. Aber ich kann mich nicht erinnern, dass man einen Jäger je so verurteilt hat wie einen Todesser.“ „Das kann man nicht vergleichen!“ „Warum nicht? Bist du so eingebildet, dass du denkst wir Menschen sind mehr wert als irgendein anders Lebewesen?“ „Nein , aber …“ „Dann sag mir, warum man keinen Menschen töten sollte?!“ Rose fühlte sich plötzlich klein und unwissend und eigentlich hatte sie immer etwas zu sagen, besonders zum Thema Todesser und ihre Unsittlichkeiten, aber gerade in diesem Moment fiel ihr nichts ein. Er hatte sich völlig zu Boden argumentiert, vielleicht war es doch gerechtfertigt gewesen, dass er einst in Ravenclaw zu Hause gewesen war. Scorpius legte den Kopf schief. „Du weißt keine Antwort, nicht wahr?!“, Rose wurde unruhig und ballte ihre Hände zu Fäusten unter dem Tisch. „Dann sag du mir doch die Antwort, Mr. Oberschlau!“ zischte sie fast aus Verzweiflung und sah ihn fest an. Der Blonde schien die Ruhe selbst zu sein und lächelte matt in ihre Richtung. Dann trank er einen Schluck aus dem feinen Glas. „Ich denke, die Frage ist nicht einfach zu beantworten, aber ich kann mir vorstellen, dass immer jemand sehr traurig sein würde und weinen würde, wenn man jemanden tötet.“ Rose wäre beinah vom Stuhl gefallen, als sie seine Antwort hörte. Mit dieser Antwort hatte sie absolut nicht gerechnet. Besonders nicht von ihm, einem Malfoy, einem Todesser. Das war schon fast absurd. Sie war verwirrt, ob er das ernst meinte oder er sie nur für irgendetwas manipulieren wollte? Man konnte einem Todesser niemals trauen. Jedenfalls nicht hundertprozentig. Peinlich berührt brummte sie vor sich hin und dachte angestrengt nach, mit welchem Thema sie ablenken könnte. „Woher hast du deine karamellbraunen Augen? Mutter oder Vater?“, wenn sie sich recht erinnerte, hatte Draco Malfoy hellere Augen. „Von keinem von beiden. Ich habe sie von meinem Großvater, mütterlicherseits. Und woher stammen deine dunkelgrünen Smaragdaugen?“ „Ein Mischmasch von Papa’s blauen und Mama’s braunen Augen. Daraus kann schließlich grün entstehen.“ „Das ist mir bekannt. Deine Stimmlage verrät mir, dass du nicht zufrieden damit bist.“ „Ich hätte lieber die blauen Augen meines Vaters und die braunen Haare meiner Mutter.“ „Man will immer das, was man nicht hat. Aber du solltest dir so etwas nicht wünschen.“ „Warum nicht?“ „Der Rotton deiner Haare ist äußerst selten, also etwas besonderes. Und die grünen Augen unterstreichen deine Außergewöhnlichkeit.“ „Vielleicht will ich aber nicht außergewöhnlich sein, sondern einfach nur normal?!“ „Du solltest froh sein, nicht normal zu sein.“ „Wieso?“ „Weil ich auf außergewöhnliche Frauen stehe und du sonst nicht hier sitzen würdest.“ „Wow, ich spring vor Freunde gleich in die Luft!“ Dann erhob er sich plötzlich und kam auf sie zu. „Steh auf.“, sagte er streng, reichte ihr aber die Hand entgegen. Rose nahm sie zögerlich und etwas missmutig an. Schnell zog er sie zu sich hoch und streifte sie zur Mitte des Raumes. Musik fing an zu ertönen. „Lass dich einfach führen.“, befahl er und begann sie zu drehen. Rose war nun noch verwirrter als zuvor. Was für ein Spiel spielte er hier?! Irgendwann hatte er sie an sich gepresst und tanzte in einem ruhigen Rhythmus zur Musik weiter. Er sah sie fest an. „Hast du schon mal so sehr etwas gewollt, es aber nicht bekommen, egal wie sehr du es dir gewünscht hast oder was du getan hast?“, die Rothaarige legte ihre Stirn in kleine Falten. Etwas so sehr gewollt … Ihr Herz wurde leicht schwer, denn gerade diese Frage musste sie an etwas erinnern, was sie längst versucht hatte tief in ihren Kopf zu verdrängen. Doch da gab es mal was, was sie so sehr gewollt hatte, dass sie alles dafür getan hätte. Doch es hatte nie ihr gehört, nicht eine Sekunde lang. James Sirius Potter. Er war kein Kind von Traurigkeit, aber er hatte ihr nichtmals eine Nacht geschenkt, wie einigen anderen Frauen. Wie verletzt sie doch gewesen war, als Dominique ihr von ihrem One Night Stand mit James erzählt hatte. Sie wäre am liebsten gestorben. Auch wenn sie sich schon mit anderen Jungs amüsiert hatte, James konnte sie lange Zeit nicht vergessen. Selbst als sie lange mit Dean Wood zusammen gewesen war, Katie Bell und Oliver Wood hatten sich so gut mit ihren Eltern verstanden. Es wäre einfach perfekt gewesen. Aber vielleicht hatte Scorpius recht, man wollte immer das, was man nicht haben konnte. Was man niemals bekommen würde. Der größte Reiz, ungestillte Sehnsucht. „Ja, habe ich. Warum?“ „Wenn du eine Malfoy wärst, würdest du dieses Gefühl vergessen. Denn du würdest alles bekommen, was du dir nur im Entferntesten wünschst.“ „Es ist aber Naturgesetz, dass das Herz nicht ruht, bis es ans Ziel seiner Wünsche gelangt ist.“ ~*~ Lily saß völlig aufgelöst und hilflos auf dem Bettrand, ihre Augen wurden von mal zu mal größer, je öfter sie auf das blutverschmierte Lacken sah. Sie blickte beängstigend auf den jungen Mann, der gerade zur Tür reingekommen war und sich neben sie aufs Bett geschmissen hatte, mit letzter Kraft wohl. Schwer atmend drückte er seine Wunde mit der rechten Hand fest zu, um den Blutfluss zu stoppen. Die Hufflepuff konnte es kaum mit ansehen, ihn so leiden zu sehen. „Was – ist – passiert?“ fragte sie stockend, ganze Zeit überlegend, wie sie ihm helfen könnte. Der Angesprochene verzog angestrengt das Gesicht. „Nichts Ma’am, es geht gleich schon wieder.“, doch schon bei diesen Worten zuckte sein Körper vor Schmerzen zusammen und er kniff die Augen zusammen. Verdammt nochmal. Nicht das sein Bruder schon getroffen wurde, nein, ihn hatte es auch noch erwischt. Er hatte eigentlich nicht seinen Zauberstab erheben wollen, er hatte reden wollen, doch dieser rothaarige Zauberer war fest entschlossen gewesen. Er hatte soviel Hass und Wut in seinen Augen gesehen, er hätte keine Gnade gezeigt, keinem Todesser gegenüber. Er kannte ihn irgendwoher. Wenn er sich nicht verhört hatte, hatte ihn jemand Bill gerufen. Er hatte eine Narbe auf der rechten Gesichtshälfte. Eine Unheilbare, das hatte er sofort gesehen. Irgendetwas hielt diesen Mann am Leben, am Kämpfen, am weiter Hoffen, obwohl alles schon so hoffungslos war. Jedenfalls für die weißen Magier. Sie waren in der Unterzahl, jedenfalls an talentierten Kämpfern. Die meisten waren tot und er war nicht unschuldig daran. Gerade in diesem Moment, wo er selber verletzt war, überkam ihm wieder sein schlechtes Gewissen. Er hatte viele unschuldige Magier getötet, anfangs hatte er sich zwar noch gesträubt, aber mit der Zeit gewöhnte man sich an das Töten. Jedenfalls wenn man musste und er musste, sonst wäre er selber gestorben. Die Ausbildung zum Todesser war hart und nicht gerade ein angenehmer Zeitvertreib, er musste lernen sich zu vielem zu überwinden. Er hatte Zauberflüche gelernt, die er in der Kindheit nicht einmal gewagt hätte, ansatzweise auszusprechen. Blinzelnd sah Lysander zu dem zitternden Mädchen, welche neben ihm hockte. Wie furchtbar, dass sie das mit erleben musste, aber er hatte keine andere Wahl. Daphne war außer Haus und Schwäche zeigen, war hier auch nicht angebracht. Todesser kümmerten sich selten umeinander. Er war froh gewesen Lorcan halbwegs in sein Zimmer gebracht zu haben und das Lucy netterweise sich angeboten hatte, seine Wunden rein zu waschen. Sie war kein schlechter Mensch und sie hätte sich mit Sicherheit auch um ihn gekümmert, aber er wollte Lorcan einmal einen Gefallen tun und ihn mit ihr alleine lassen, auch wenn er es immer leugnete, er mochte sie, mehr als er zugab. Und wenn er verletzt war, war er etwas weicher und ehrlicher als sonst, das war schon immer so gewesen. Vielleicht ein kleiner Vorteil Lucy zu zeigen, was wirklich in ihm steckte. Doch er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er ein Stück Stoff auf seiner Haut spürte. Überrascht sah er zu dem jungen Mädchen, das ein Stück ihres Nachthemdes zerrissen hatte und es ihm um den Arm band. „Sie müssen das nicht tun, Ma’am.“ „Halten Sie bitte still.“ Das erste Mal, dass sie es wagte, ihm zu widersprechen. Die Braunäugige versuchte so gut es ging den Ersatzverband so fest wie möglich zu umwickeln, damit die Blutung bald stoppte. Sie hatte nicht sonderlich viel Kraft, das wusste sie, aber sie bemühte sich, wodurch ihre Wangen leicht rot anliefen vor Anstrengung. Aber sie wollte ihn auf gar keinen Fall verlieren, sie wusste selbst nicht warum. Aber immerhin war er der Einzige, den sie seit Tagen zu Gesicht bekam. Und auch wenn sie nicht viel miteinander sprachen und sie ihn meist auch nicht so recht verstand, genoss sie die wenige Zeit, die sie miteinander verbrachten. Er war ihr wichtig, auf eine Art und Weise, die sie nicht so recht einordnen konnte. Sie wusste es vielleicht unbewusst, aber sträubte sich noch dagegen, da dies nur Tagträumereien eines kleinen Mädchens waren. Und solche Träume waren in Zeiten wie diesen unangebracht, das wusste selbst sie mit ihren Fünfzehn Jahren. Es dauerte eine Zeit, bis das Stück Stoff aufhörte sich blutrot zu färben. Vorsichtig nahm sie die Hand von seiner Wunde und versicherte sich, dass es wirklich aufgehört hatte. Dann sah sie ihn unsicher an. „Ich hoffe, dass war richtig.“, der junge Mann nickte nur schwach. „Tut mir Leid, dass Sie das mit ansehen mussten, Madam.“, er versuchte sich aufzurichten, doch ein heftiges Husten überkam ihn. Lily drückte ihn zurück ins Bett. „Bleiben Sie liegen, sonst platzt die Wunde nachher wieder auf.“ Lysander gab keine Widerworte und lies sich zurück in die Lacken fallen, dann seufzte er auf und sah sie kurz an. „Ich danke euch, junges Fräulein.“, dann fiel sein Kopf leicht in den Nacken. „Ich werde jetzt ein wenig schlafen, verzeiht mir, dass ich mich nicht um euch kümmern kann.“, dann sah Lily schon wie er die Augen vor Erschöpfung und Müdigkeit schloss. Sie lächelte sanft. „Kein Problem.“ Dann legte sie sich dicht neben ihn. Sie würde über ihn wachen, bis er wieder aufwachen würde. “ Das Gewissen ist die Wunde, die nie heilt und an der keiner stirbt.“ ~*~ Molly stöhnte lustvoll auf, als er erneut hart in sie eindrang. Seine Stöße waren anfangs meist ruhig und langsam, aber schnell wurde er wilder und aufdringlicher. Aber James war noch nie gut darin gewesen, rücksichtsvoll oder geduldig zu sein. Wenn er etwas wollte, nahm er es sich auch. Aber schnell wurde ihm langweilig, ein Wunder, dass er sie noch wollte. Nach alle den Jahren. Er nahm sie immer wieder, und es war jedes Mal ein teuflischer Akt. Sie hatte sich immer vorgenommen damit aufzuhören, aber es gelang ihr einfach nicht. Die Sucht nach ihm war zu groß. Warum war James Potter so anziehend? Es war nicht so, dass nur sie auf ihn abfuhr wie eine Rakete. Nein, einige ihrer Cousinen waren ihm auch verfallen gewesen. Aber immerhin hatten Dominique und Roxanne ihn irgendwann nicht mehr rangelassen. Was auch vernünftig gewesen war, denn sie hatten erkannt wie er war, genau wie sie selbst, aber warum gelang ihr es nicht auch einmal konsequent zu sein? Immerhin hatten die beiden es auch geschafft und sind drüber hinweg gekommen. Als die Blonde weiter nach dachte, musste sie an Rose denken, denn auch sie war dem Potter Erben hoch haus verfallen gewesen, jedoch hatte sie nie was mit ihm gehabt, nicht mal einen Kuss. Und das rührte nicht daher, dass Rose ihn von der Bettkante schubste aus Prinzip, weil er so einen hohen Frauenverschleiß hatte, nein, James interessierte sich schlicht und einfach nicht für Rose. Er beachtete sie schon als Kind kaum, warum wusste keiner. Aber anscheinend hatte sie null Wirkung auf seine Männlichkeit oder seinem Instinkt wenigstens aufzufallen. Ihre Gespräche waren meist knapper als die er mit irgendeinem flüchtigen Bekannten hatte. Molly hasste es ihre Cousine so leiden zu sehen, aber noch schlimmer war, dass sie selbst gut nach empfinden konnte, was sie empfand, auch wenn sie eindeutig mehr von James hatte als Rose. Aber irgendwie erfüllte sie das auch nicht mehr, eigentlich noch nie, aber früher hatte sie immer gedacht, besser so, als gar nicht. James war nicht der Typ, der sich Hals über Kopf verliebte oder einer Frau hinterher rannte. Er schlief mit ihr, führte sie zum Orgasmus ihres Lebens und verschwand dann wieder aus ihrem Leben. Das war schon immer so gewesen, naja fast. Mit einer Ausnahme. Sein unerreichbarer Traum. Und dieses Wissen schmerzte umso mehr. Warum war das Leben so untröstlich? Warum konnte man nicht einfach glücklich sein? War es nicht hart genug, dass Krieg herrschte, seit Anfang ihrer Geburt? Es war einfach ungerecht, warum mussten die Todesser soviel Macht ausüben? Wo war Onkel Harry nur? Warum konnte ihn niemand finden? Warum hat er niemandem etwas gesagt? Warum übernahm James nicht die Rolle seines Vaters? Wer sollte sie sonst übernehmen? Sein Bruder war auf der gegnerischen Seite und alle anderen wiesen nicht gerade das Talent eines Helden auf. Hugo war einfach zu unsicher in seinen Vorgehensweisen und Louis zu selbstsicher und besserwisserisch. Und die Erwachsenen wurden einfach langsam zu alt für solche Kämpfe. Wobei die Todesser die stärkeren, älteren Generationen auf ihrer Seite hatten. Eine schreckliche Erkenntnis. Irgendwann hatte er sich in ihr ergossen und rollte sich auf die rechte Seite des Bettes. Molly lag noch etwas vernebelt neben ihm. James griff nach seiner Jacke und holte eine Packung Zigaretten aus der Seitentasche, dann kramte er noch ein Feuerzeug hervor. Sie war nicht begeistert, wenn er nach dem Sex rauchte. Es verpestete die ganze Atmosphäre. Aber nahm wie immer keine Rücksicht auf andere, auf sie. Er legte dann die Kippe an seinen linken Mundwinkel und zündete sie an. Dann inhalierte er kräftig daran. Ein weiß-grauer Rauch stieg in die Luft. Der Braunhaarige starrte an die Zimmerdecke und schwieg vor sich hin. „Er sieht den Rauch und weiß nicht, wo es brennt.“ „Du siehst nachdenklich aus, was ist los?“ „Ich mache mir Sorgen.“ „Wieso?“ „Um Lily, ich habe ihre Sachen durchsucht, sie hat die falschen Pässe bei sich.“ „Die, wo sie Achtzehn ist?“ „Ja. Und wer weiß, was sie mit ihr machen, wenn sie denken, sie sei volljährig.“ „Du meinst …“ „Ja, vergewaltigen oder schlimmeres.“ „Hoffen wir es das Beste.“ „Warum mussten meine Eltern ihr auch falsche Pässe besorgen? Auch wenn es Vorteile hat, zur Not kann sie jeder Zeit ausreisen in die Muggelwelt, aber trotzdem ... es ist viel zu riskant.“ „Mmh … vielleicht glauben sie ihr auch nicht, sie sieht ziemlich jung aus.“ „So wie ich die Rituale der Todesser kenne, werden die Opfer erst mal schön her gerichtet und du weißt wie Schminke und das ganze Zeug eine Frau aussehen lassen kann. Selbst Lily könnte dann für Achtzehn ausgehen.“ Dann erhob sich der Blauäugige, griff nach seiner Hose und stülpte sie über. „Ich muss noch was erledigen.“, nuschelte er in seinen nicht vorhanden Bart und suchte seine restlichen Klamotten. Molly wusste genau, was er noch erledigen musste. Er wollte zu ihr. Aber das würde er natürlich niemals zugeben, nicht, um sie nicht zu verletzen, sondern wegen seines Stolzes. „Mach das.“ Waren die einzigen Worte, die sie ihm schenkte. Sie konnte eh nichts verändern. Gefühle konnte man schließlich nicht beeinflussen. Leider. ~*~ Sein ganzer Körper schmerzte. Er wusste nicht mehr, wie lang er hier schon lag, aber es musste eine ganze Weile gewesen sein. Er hätte nicht gedacht, dass es so böse für ihn enden würde. Dieser harte Schlag, wie tausend Messerstiche. Er hatte noch genau die Worte der Ärzte in Erinnerung, er war zwar benebelt gewesen, aber er hatte es deutlich gehört. “Er wird verbluten. Sie sind nicht seine leiblichen Eltern, Mrs. Malfoy. Wir haben ihr Blut trotzdem getestet, aber es würde nicht von seinem Körper aufgenommen werden. Wenn wir keinen passenden Spender finden, in kurzer Zeit, wird ihr Sohn sterben.“ Fred wusste, wie sehr sich seine Pflegemutter für ihn einsetzte, in jeder Situation würde sie das tun. Sie hatte ein gutes Herz. Aber fast hatte er geglaubt, er würde es nicht mehr schaffen, zum ersten Mal hatte er Angst gehabt um sein Leben. Aber dann war da diese engelsgleiche Stimme gewesen, wie aus dem Nichts. “Testen sie mich, vielleicht kann ich ihm helfen!“, er hatte nur ihre schwarze Haarpracht erkennen können und wie der Doktor mit ihr anfing zu diskutieren und sich schließlich wieder an seine Mutter wandte. “Mrs. Malfoy, sie ist nur das Bettspielzeug ihres Sohnes, wollen sie wirklich das Blut ihres Sohnes verschmutzen?" Zum ersten Mal bezeichnete er innerlich den Arzt seines Vaters als arroganten Mistkerl. Doch seine Mutter war Gott sei dank auf die Sprüche nicht weiter eingegangen. “Testen sie diese Frau trotzdem, wenn sie meinem Sohn helfen können, auch wenn die Chancen gering stehen, verdreckt sie bestimmt nicht sein Blut.“ Wie gut, dass sie nie jemanden in eine Schublade steckte. Er war dann völlig ins Komma gefallen, zumindest glaubte er das, denn an etwas Weiteres konnte er sich nicht erinnern. Er war irgendwann wieder aufgewacht, befand sich noch in seinem Zimmer, somit konnte das nicht der Himmel oder die Hölle sein. Merlin hatte ihn noch nicht zu sich geholt. Der Malfoy Erbe schaffte es erst nach einigen Anläufen seine Augen zu öffnen. Sein Kopf pochte wie verrückt, er sah sich umständlich um, so gut es ging. Er war an einem Tropf angeschlossen. Jemand hatte ihm Blut gespendet. War sie es gewesen oder hatten sie doch jemand anders gefunden? Leicht drehte er sich zur Seite, die linke Seite seines Bettes war nicht leer. Dort lag sie, jedoch noch völlig angezogen und in normalen Klamotten, wie er sie lange nicht mehr gesehen hatte. Sie war vermutlich unabsichtlich eingeschlafen. Fred musste leicht lächeln, sie hatte ihm vermutlich das Leben gerettet. Der Blauäugige streckte seine Hand nach ihr aus, seine Handinnenfläche berührte sacht ihren Kopf. Kurz strich er ihr durch das seidige Haar. Sie sah süß aus, wenn sie schlief. Dass Frauen süß aussahen, dachte er selten, aber jetzt war es gerade so. Sie sah sogar ziemlich süß aus. Sie war kein kleines Mädchen mehr, bei weitem nicht. Sie war sehr fraulich, und hatte markante Gesichtszüge, aber trotzdem wirkte irgendwas an ihr zerbrechlich. Aber er wusste nicht was. Irgendetwas löste sie ihn ihm aus. Immer deutlicher wurde ihm das bewusst, obwohl er es am liebsten verdrängen würde. Darin war der doch sonst ein Meister. Dann bemerkte er, wie sie sich leicht bewegte. Sie blinzelte nur, war noch völlig im Halbschlaf. „Geht´s dir besser?“ nuschelte sie verschlafen. „Ja. Komm näher.“ Nur schleppend krabbelte sie auf ihn zu. Automatisch legte er seine Hand auf ihren Rücken, spürte wie ihr Kopf sich neben ihn legte, ihre Haare kitzelten seine Bauchaußenseite. Sie hatte die Augen schon wieder geschlossen, zufrieden sah er auf sie hinab, dann schloss er auch die Augen und dankte Merlin innerlich dafür, dass er noch lebte. “ Keinem vernünftigen Menschen wird es einfallen, Tintenflecken mit Tinte, Ölflecken mit Öl wegwaschen zu wollen. Nur Blut soll immer wieder mit Blut abgewaschen werden.“ ~*~ » Willst du keinen Freund? « » Mh, doch, aber erst , wenn ich 18 bin. « » Warum erst, wenn du 18 bist? « » Weil meine Mutter da auch ihren ersten Freund hatte. « » Hmm, wenn du 18 bist, bin ich 15. Da werde ich halt dein Freund! « Und dann küsste der kleine zehnjährige Albus Potter, seine Dreizehnjährige Cousin mutig auf den Mund. Und es hatte sich doch alles ganz anders entwickelt. Die blonde junge Frau hatte die Wunden ihres kleinen Cousins versorgt, als er spielend an ihren Haaren zog und ein Grinsen zierte. Sie wusste schon längst, was er vor hatte. Seine Hände wanderten schnell zu ihren Schultern, die Träger ihres Nachthemdes herunterziehend, spürte sie seinen heißen Atem auf ihren Lippen. „Albus, warum tust du das schon wieder?“ Er zuckte nichtwissend mit den Schultern. „Weil ich es muss. Ich kann nicht widerstehen, deine Veelagene sind zu stark.“ Dominique wendete ihr Gesicht kurz zur Seite. „Kannst du auch sanft sein?“, sie erinnerte sich an das letzte Mal und er verstand. „Wenn du mich nicht wieder provozierst wird das kein Problem sein.“, er fing an ihren Hals zu küssen, seine Hände wanderten weiter unter ihr Kleid, die Blondine keuchte kurz auf, als er ihre Brustwarze spielend umkreiste. Er war wirklich nicht mehr der Albus von früher, der so schüchtern und dennoch etwas Mutiges an sich hatte. Wenn sie sich noch erinnerte wie er als kleines Kind immer gewesen war. Nicht zu vergleichen. Dann spürte sie seine Lippen auf ihren, gierig drängte sich seine Zunge in ihre Mundhöhle und massierten die Ihrige. Seine rechte Hand wanderte zu ihrem Nacken, er hielt mit festem Griff ihren Kopf und drückte sie näher an sich. Jedoch merkte er schnell wie steif sie war. Er stoppte sein Tun und sah sie fragend an. „Was ist los?“ „Warum willst du mit mir schlafen, du bist verletzt, das ist eine zu hohe Anstrengung.“ „Wenn ich demnächst abkratze, sollte ich wenigstens noch einmal meinen Spaß gehabt haben.“ „Das ist das einzige an was du denken kannst?“ „Mir bleibt nicht viel anderes im Leben.“ … Fortsetzung folgt … Kapitel 5: Die letzte Möglichkeit. ---------------------------------- »» Massacre of Emotions «« * * * „Wenn du eine Malfoy wärst, würdest du dieses Gefühl vergessen. Denn du würdest alles bekommen, was du dir nur im Entferntesten wünschst.“ Rose starrte ihn an. Wiederholte in ihrem Kopf seinen Satz mehrfach. Sie verstand noch nicht so ganz. Ihre Augen kreisten um sein Gesicht, doch sie konnte seine Züge kaum erkennen. Er lächelte nur matt und tanzte leichtfüßig mit ihr weiter. „Was soll mir das sagen? Willst du mich neidisch machen oder willst du, dass …“, doch weiter kam sie nicht, seine Tanzeinlage wurde schneller und heftiger. Er drehte sie einmal mit Schwung um die eigene Achse dann zog er sie in seine Arme, stoppte den Tanz abrupt. „ … dass du meine Frau wirst“, führte er den Satz zu Ende und Rose erblasste bei diesen Worten. Was hatte er gerade gesagt? Das sie seine Frau werden sollte? Die Rothaarige hatte fast aufgehört zu atmen, als sich ihre Glieder wieder etwas lockerten und sie nach Luft schnappte. „Bitte was?“ „Du hast mich schon verstanden.“ „Du willst eine gewöhnliche Weasley an deiner Seite?“ „Du gefällst mir und du bist außergewöhnlich.“ „Wir kennen uns kaum.“ „Zeit spielt keine Rolle im Krieg. Außerdem habe ich Zeitdruck.“ „Wieso?“ „Eigentlich sollte ich bis zum meinen Zwanzigsten Geburtstag einen Erben gezeugt haben, denn wenn ich im Krieg falle, stirbt der Name Malfoy komplett aus.“ Just riss Rose sich aus seiner Umarmung und wich ein paar Schritte zurück. Wie hätte sie auch nur eine Sekunden daran denken können, dass er sie auf absurde Weise mochte. War ja klar, dass dies nur Illusion war, ein Malfoy blieb halt ein Malfoy. „Du willst mich als Gebärmaschine missbrauchen!“ „So solltest du es nicht sehen.“ „Wie denn bitte? Soll ich dafür sorgen das eure Schreckensherrschaft später von deinem Sohn weitergeführt wird! Ich weiß ganz genau was du vor hast, du willst mich schwängern und dann willst du mir das Kind entreißen und dann wird es so aufgezogen, dass es genauso wird wie der Rest deiner Sippschaft.“ „Ich würde dich heiraten, dann wärst du für alle Zeit in Sicherheit. Mein Name würde dir Schutz verleihen.“ „Was redest du da! Denkst du, ich bin so egoistisch, dass ich einfach dieses Angebot annehmen würde?“ „Es wäre besser für dich. Denn den Krieg gewinnen wir mit einer Wahrscheinlichkeit von 80%.“ „Du elender Mistkerl!“ „Spricht man so mit seinem zukünftigen Ehemann?“ „Wer sagt, dass ich dich heiraten werde?“ „Weil du sie beschützen willst.“ „Wen?“ „Deine Familie.“ „Was?“ „Du weißt doch wir haben einige von euch hier auf dem Schloss gefangen genommen. Noch dienen sie zum größten Teil als Spielzeug für einige Todesser. Aber wenn die sich ausgetobt haben, werden sie zum Tode verurteilt. Ich könnte das verhindern, aber nur unter der Bedingung, dass du meine Frau wirst und mir einen Nachkömmling gebärst.“ „Du willst mich erpressen!“ „Wenn es nicht anders geht, muss ich das wohl tun.“ „Oh du miese Schlange!“ „Ich war in Ravenclaw.“ „Verhältst dich aber wie ein waschechter Slytherin und noch viel schlimmer!“ „Schrei nicht so. Beruhige dich.“ „Ich soll mich beruhigen? Du drohst mir, dass meine Familie stirbt und ich soll Ruhe bewahren? Du hast sie doch wohl nicht mehr alle!“ Doch Scorpius seufzte nur, ging langsam auf sie zu, streckte die Hand nach ihrer Schulter aus, doch Rose schlug sie sofort bei Seite. „Fass mich nicht an!“, schrie sie noch lauter, und ging wieder einen Schritt zurück. Der Blonde zuckte nervös mit den Augenbrauen. „Hör endlich auf damit. Ich will nicht, dass das ganze Schloss dein Geschreie mitbekommt.“ „Und wenn schon! Mir doch egal! Und komm mir nicht wieder so nah! Verpiss dich!“ Auch wenn Scorpius meist immer ruhig blieb, irgendwann verlor auch mal ein Malfoy den Geduldsfaden. Rasch stand er wieder vor ihr, packte sie an den Oberarmen, schritt mit ihr zurück. Ihr Rücken knallte gegen die Wand und sie verzog scherzhaft das Gesicht. Als sie ihre Augen wieder zu öffnen wagte, blickte sie in zwei zornig funkelnde braune Augen. Just schlug ihr Herz etwas schneller und sie wollte seinem Blick am liebsten ausweichen, doch das ging nicht. „Hör zu, wenn du noch einmal so ausrastest vergessen wir den Deal und ich werde dich zurück ins Verlies werfen. Dann können deine Verwandten zusehen, wie sie überleben.“ Er drückte ihre Arme fester, um seine Worte zu verdeutlichen. „Hast du mich verstanden?“, Rose versuchte sich zunächst zu wehren, doch sie war zu schwach. Würde sie weiter Widerstand leisten, würde er wahrscheinlich ihre ganzen Verwandten umbringen lassen. Das konnte sie nicht zulassen. Schließlich nickte Rose stumm. Sie wollte ihren Kopf leicht nach rechts wenden, als sie spürte wie er sie leicht hochhob, sodass sie überrascht wieder nach vorne sah. Sein heißer Atem streifte ihr Kinn. „Du wirst meine Frau sein“, zischte er zwischen den Zähnen und dann presste er seine Lippen gegen ihre. Fest und hart, lies sie deutlich spüren, dass ihm alles gehören konnte, was er wollte. Denn er war ein Malfoy. Und ein Malfoy bekam alles, was er wollte. ~*~ Albus packte alles zusammen. Bald würde es beginnen. Bald würde er beweisen, dass er ein großer Krieger war. Seine Familie hatte ihn immer unterschätzt. Er war das schwarze Schaf, einfach nur James kleiner Bruder, aber schon bald würde sich alles ändern. Sie würden schon sehen, was sie verpassten. Einen starken Potter auf ihrer Seite zu haben, dass würden sie sich bald wünschen. Aber er würde nicht mehr zu ihnen zurückkehren. Nie wieder. Diese Zeiten waren vorbei. „Was guckst du mich so an?“ Er hatte schon lange bemerkt, dass sie ihn beobachtet hatte. Sie hatte keine Sekunde von ihm gelassen. Und es nervte ihn mittlerweile. „Dominique, du weißt ich mag das nicht. Hör auf damit.“ Die Blondine biss sich auf die Unterlippe und sah zu Boden. Noch nie hatte sie sich so gefühlt.. Sie wusste genau, dass Albus bald in die Schlacht ziehen würde. Er würde sterben oder er würde einen von ihren Verwandten umbringen. Es gab nur zwei Möglichkeiten: Opfer oder Täter sein. „Bitte geh nicht.“ „Du weißt, dass ich gehen muss.“ „Nein musst du nicht. Lass uns einfach von hier verschwinden. Ich weiß du willst nicht zu deiner Familie zurück, aber wir könnten auch zu zweit fortgehen. Nur wir beide.“ „Das geht nicht, Dominique. Ich habe Verpflichtungen. Und ich werde sie einhalten.“ „Warum kannst du sie nicht einmal über Bord werfen? Du könntest sterben.“ „Das könnte ich auch jederzeit an einem anderen Ort.“ „Was passiert mit mir, wenn du nicht mehr da bist?“ „Ich werde schon dafür sorgen, dass dir nichts passieren wird.“ Albus verstand einfach nicht, was sie bezwecken wollte. Unverhofft stand sie plötzlich hinter ihm. Legte ihre Hand auf seinen Rücken. „Oh bitte Al, geh nicht“, der Schwarzhaarige brummte vor sich hin. Ging einen Schritt vor, sodass sie fast das Gleichgewicht verlor. Er sortierte weiter seine Waffen und Zauberstäbe. „Albus! Warum ignorierst du mich jetzt?“ „Du nervst, Dominique.“ Ein stechender Schmerz breitete sich in ihrer Brust aus. Warum war er nur auf einmal wieder so kalt. Sie verstand seine Launen nicht. Diesmal konnte sie nicht wieder aufgeben. Sie trat neben ihn und stoppte sein Tun, indem sie eine Hand auf seine legte. „Hör mir doch wenigstens zu.“ Der junge Potter verzog das Gesicht. „Warum kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen, ich werde meine Entscheidung nicht ändern, egal wie lange du auf mich einredest, das macht alles nur noch schlimmer.“ Dominique zog ihre Hand wieder weg, sah ihn aber fest an. „Ich will nicht, dass du stirbst, Albus. Verstehst du das nicht.“ „Nein, tue ich nicht.“, dann drehte er sich um, lief geradeaus zu Tür. Doch sie folgte ihm. „Ich würde alles mit dir durchstehen, egal ob mich unsere Familie danach verstößt. Aber ich würde an deiner Seite bleiben.“ Albus fasste sich an die Schläfe und drehte sich zu ihr um. „Warum solltest du das tun?“ „Weil …“ , der jungen Frau stockte der Atem, ihr Herz war schwer und dennoch schlug es in dem Moment sichtlich schneller, sie hatte kaum Kraft in ihrer Stimme, aber die Hoffnung alles würde sich ändern, wenn sie es einfach laut aussprechen würde, hatte sie, wenn auch nur minimal. „Weil ich dich liebe.“ Albus Augenbrauen erhoben sich und er sah sie ungläubig an. Zunächst sagte er nichts und sah stumm in ihre blauen, aufgerissenen, hoffenden Augen. Doch dann bewegten sich seine Lippen, wenn auch nur kurz. „Das tut mir Leid.“ Dann drehte er sich wieder um, lies sie einfach dort stehen und verwand aus der Tür. Dominique war fassungslos. Hatte sie ihm gerade gestanden, was er vermutlich als kleiner Junge immer hören wollte und jetzt ließ er sie einfach links liegen. Ihre Gefühle interessierten ihn nicht einmal. Hoffnungslos sackte die Blondine zu Boden und starrte auf die Tür, sie wusste er würde nicht zurückkommen, es bereuen und ihr Recht geben. So war er nicht, nicht mehr. Hatte sie wirklich geglaubt es würde alles so enden? Als sie ihre Gefühle gestanden hatte, hatte sie geglaubt auch so etwas wie Liebe in seinen Augen erkannt zu haben. Wie früher… Doch sie hatte sich getäuscht. Nichts war mehr übrig geblieben von seinen Gefühlen. Ihre Liebe konnte ihn anscheinend nicht retten … ~*~ Ein Geschwistertest ohne genetisches Material der Eltern ist mit den für den Vaterschaftstest erstellten genetischen Profilen nicht möglich. Dies liegt in der Verteilung der Gene bei der Vererbung begründet: Jedes Kind erhält 50% der DNA des Vaters und 50% der DNA der Mutter. Es ist aber nicht festgelegt, welche 50% der DNA vererbt wird. So kann (im ungünstigsten Fall) ein Kind genau die 50% der DNA des Vaters erhalten, die das andere Kind nicht aufweist. Somit können Geschwister an allen Genorten auf den normalen Chromosomen völlig unterschiedliche Merkmale aufweisen. Untersucht man jedoch die Geschlechtschromosomen, kann man die Geschwisterschaft von gleichgeschlechtlichen Personen nachweisen. Das waren die ärztlichen Fortschritte in der Muggelwelt. Doch hier in der Zauberwelt war man viel weiter. Zumindest seit kurzem. Denn vor einiger Zeit hatte ein nicht gerade bekannter, aber hochqualifizierter Nachwuchsheiler mit einem Hauch von Magie und jeder Menge Forschung etwas herausgefunden. Daphne Greengrass hob skeptisch die Augenbrauen und betrachtete zum bestimmt sechsten Mal ihre Unterlagen. Ihre Augen wanderten von einem Blatt zum nächsten, forschend und aufs Genauste die zwei Akten vergleichend. Irgendwas konnte doch hier nicht stimmen. Aber Dr. Iven hatte sich noch nie geirrt oder gar verschrieben. Verzweifelt strich sie durch ihre blondes Haar, als sie einen heißen Atem in ihrem Nacken spürte. Minimal zuckte sie kurz zusammen, hatte dann aber sofort erkannt, wer hinter ihr stand. „Terence, ich arbeite.“ „Du siehst gestresst aus.“ „Bin ich auch.“ „Und was bereitet dir solch Kopfzerbrechen?“ Die Blondine seufzte nochmal und deutete auf die zwei Akten vor sich. Sie drückte sie ihrem Mann die die Hand und sah ihn bestimmend an. „Vergleich bitte mal die Daten der beiden Akten.“ Terence nickte stumm und las. „Mhh. Scheinen fast identisch.“ „Ja, und das kann doch eigentlich gar nicht sein.“ „Wieso nicht? Verwandte haben oftmals dieselben Ergebnisse. Wen hast du denn getestet? Die Zwillinge oder dich und deine Schwester?“ „Nein, dann würde ich mich ja nicht so wundern!“ „Wen dann?“ Daphne hielt sich die Schläfe und nahm ihm die Unterlagen wieder ab. „Dr. Iven wollte, dass ich mit ihm eine der Gefangenen teste, weil sie Blut für Fred gespendet hat. Meine Schwester hat zugestimmt, aber Iven wollte auf Nummer sicher gehen, er glaubt, dass sich die Gefangenen viele Krankheiten eingefangen haben könnten. Somit haben wir alles an ihr getestet. Gene, Blut, Gesundheit, einfach alles.“ „Und mit wem vergleichst du ihre Akten die ganze Zeit?“ „Mit dem Sohn meiner Schwester. Fred.“ „Wie? Wie kann das sein?“ „Gerade das bereitet mir zusätzliche Kopfschmerzen. Ich muss Astoria informieren und Fred eigentlich auch. Es geht hier schließlich um ihn, aber ich habe ein ganz ungutes Gefühl dabei.“ „Was befürchtest du?“ „Einen Skandal. Immerhin ist Fred adoptiert und niemand weiß so genau woher Draco ihn damals eigentlich hatte. Meine Schwester schweigt auch über dieses Thema.“ „Aber das Recht es zu erfahren hätte Fred eigentlich.“ „Ich weiß nicht, wie meine Schwester darüber denkt.“ „Frag sie.“ „Sie ist bis jetzt immer ausgewichen, wenn es um Fred und seine Herkunft ging, egal wie oft ich es versucht habe.“ Sanft strich Terence über ihre Schulter, seine Handflächen ruhten auf ihren Schultern und massierten sie leicht. „Du musst selbst wissen, was deiner Meinung nach das Beste ist. Denk nochmal in Ruhe darüber nach. Und jetzt entspann dich.“ Er massierte sie weiter und küsste ab und an ihre warme Haut. Daphne seufzte und konnte nur schwer abschalten. „ Langsam wird das alles zu viel für mich. Ich bin froh, wenn wir das Ganze hier überstehen. Ich frage mich immer wie du das machst.“ „Was mache ich denn?“ „Du wirkst immer so glücklich, trotz des Krieges und allen Komplikationen.“ „Ich brauche nicht viel um glücklich zu sein.“ „Was ist für dich Glück?“ „Das ich im sechsten Schuljahr das schönste Mädchen sah, das jemals in Hogwarts eingeschult wurde und das sie jetzt meinen Namen trägt.“ ~*~ Bethany war seltsam still, sie lag am Ende des Bettes und starrte an die Decke. Er konnte nur ihren freien Rücken und ihr blondes Haar sichten, dennoch wusste er, dass irgendwas nicht stimmte. Sie war selten so wortkarg, eigentlich nie um ehrlich zu sein, das war immer sein Part gewesen, doch heute hatten sie kaum mehr als zwei Sätze mit einander gewechselt. Irgendwas stimmte nicht mit ihr, und er konnte sich selbst kaum erklären, warum ihm das irgendwie Sorgen bereitete. Nur langsam krabbelte er vom Bettrand zu ihr, legte sich neben sie und seine Hand erfasste einige ihrer Haarsträhnen. Er merkte wie sie kurz zusammenzuckte, dann aber wieder starr dalag. „Was ist los?“ fragte er schließlich. Seine Stimmlage war kühl und emotionslos wie immer, dennoch versuchte er ihr etwas Vertrauen zu schenken, indem er sanft mit den Fingerspitzen von ihrem Haar zu ihrem Rücken streifte. Sie bekam eine Gänsehaut und biss sich leicht auf die Unterlippe. „Ach nichts.“ „Du musst mich nicht anlügen.“ „Seit wann interessiert es dich, ob ich traurig bin?“ „Sonst würde ich nicht fragen. Also?“ Seine Finger wanderten weiter ihre Wirbelsäule hinunter und Reece betrachtete ihre reine und gleichmäßige Haut, die sich bis zu ihrem Hintern erstreckte. Kurz davor stoppte er und seine Hand ließ sich am Ende ihrer Hüfte nieder. „Es ist Krieg.“ „Das wusstest du schon etwas länger, oder?“ „Ja, aber der Aufstand steht bevor. Die meisten von uns werden kämpfen müssen. Wir können nicht mehr nur unsere Diener und Sklaven ins Schlachtfeld ziehen lassen. Und du hast gesehen, wie viele von uns schon verletzt wurden. Lorcan, Lysander... Sogar Albus kam schwer verwundet wieder.“ Zunächst schwieg der Schwarzhaarige und seine Hand bewegte sich wieder leicht nach oben, schon wieder bahnte sich eine Gänsehaut an. Feine Striche zogen sich über ihren schmalen, aber flächigen Rücken. „Hast du Angst, dass du sterben könntest?“, doch just als er diese Frage stellte bewegte sie sich plötzlich. Sie rollte sich auf den Rücken, konnte ihn dann direkt ansehen. Seine Hand hatte sich nur kurz in der Luft gehalten, dann sank sie wieder auf ihren Körper. Sie landete ruhig auf ihrer Bauchregion. Er konnte ihren Blick nicht definieren, ihre Hände wanderten zu seinem Gesicht, sacht strich sie ihm mit der rechten Hand eine Haarsträhne von der Stirn. Ihr Blick war liebevoll und von einem Hauch aus Besorgnis, das war ihm ebenfalls neu. Etwas irritiert sah er sie an und beobachtete ihr Tun. Er spürte wie die Blondine seine Wange streichelte, dann bewegten sich ihre Lippen. „Nein, ich habe keine Angst, dass ich sterben könnte.“, kurz pausierte sie, bis ihre Hände zu seinen Schultern glitten. „Ich habe Angst, dass du stirbst.“ Just verkrampfte sich sein ganzer Körper und er war nicht im Stande irgendetwas dazu zu sagen. Noch nie hatte er ähnliche Worte aus ihrem Mund vernommen, und auch nie hatte sie ihn so angesehen. Hatte sie wirklich Angst, um ihn? War er so wichtig, dass sie nicht ohne ihn leben konnte? Er wusste keine Antwort darauf, sah sie nur nichtssagend an. Doch dann lächelte sie, was ihn noch mehr verwirrte. Filigran hatten sich ihre kleinen Finger um die Knopfleiste seines Hemdes gelegt, knöpften dieses auf, einen Knopf nach dem anderen, bis sie freie Sicht auf seinen Oberkörper hatte. Er spürte ihre langen Fingernägel auf seiner Haut, welche ihm ein Kribbeln verschaffte, obgleich auch einen sanften Schmerz, wenn sie ab und an fester in sein Fleisch stieß. Bethany spreizte leicht ihre Beine und zog ihn mit leichter Gewalt zu sich, er folgte ihrer Forderung und sein Unterkörper stieß sacht an ihren. Geschlafen hatten sie schon oft miteinander, auch schon vor ihrer Verlobung, doch irgendwas kam ihm diesmal anders vor. Auch wenn es nur der Anfang des Aktes war. Sie berührte ihn so sacht, wie er es nicht kannte, aber es gefiel ihm, irgendwie. Er tat es ihr gleich, küsste sacht ihre Schläfe und dann ihre Lippen. Zum ersten Mal tat er es länger als ein paar Sekunden, spürte wie intensiv es sich anfühlte und wie ihre Zunge immer wieder um Einlass in seiner Mundhöhle bat. „Du darfst nicht sterben.“ hauchte sie in den Kuss hinein. Er küsste sie daraufhin ein weiteres Mal so intensiv und zärtlich, wie er nur konnte. Das konnte er ihr nicht versprechen, aber er konnte versuchen diese eine Nacht so zu gestalten, als wäre es die letzte. Zum ersten Mal wollte er ihr mehr als nur Befriedigung schenken, sondern auch etwas Trost und Sicherheit, in seinen Armen. Nur dieses eine Mal … ~*~ “Das ist die letzte Möglichkeit, die wir vielleicht haben.“ Lucy stand wie erstarrt da, ihr Körper war unfähig sich zu bewegen, ihr Herz schlug bis zum Hals und sie wagte es kaum zu atmen. Sie spürte die kalte Haut seines Armes, der ihren deutlich spürbar streifte und seinen heißen Atem, der ihren Halswirbel traf. Sie stand mit dem Rücken zu ihm, sein Oberkörper war dicht an ihren gelehnt und seine linke Hand erfasste die Ihre. Er merkte wie unsicher sie war und das er ihre Hand mit Leichtigkeit packen konnte, ihre Fingernägel verkrampften sich jedoch und klammerten sich in den Saum ihres Kleides. Seine Anziehungskraft war schon immer stark gewesen, doch gerade in diesem Augenblick übertraf sie alles, was sie je erlebt oder gefühlt hatte. Das Blut in ihren Adern fing an zu rauschen, als seine Lippen leicht ihre Schulter berührte, ihr ganzer Körper bebte unter seinen Berührungen, und ihr Verlangen endlich nachzugeben war so groß, denn das war was sie wollte, seit ihrer ersten Begegnung mit ihm. Doch bis jetzt hatte sie jegliche Situation, die zu mehr als nur einem Gespräch führen konnte, vermieden. Warum wusste sie selber nicht, dabei hatte sich dieser Todesser wirklich verbessert, er hatte sich keine Gefangene mehr ins Zimmer geholt, schon seit Ewigkeiten nicht mehr. Aber er hatte Recht, das war vielleicht wirklich die letzte Chance, es zu tun, bevor vielleicht einer von ihnen im Krieg fiel. Der Aufstand stand kurz bevor. Dennoch hatte sie Angst er würde sie nur einmal benutzen und dann wegwerfen, wie all die anderen Frauen vor ihr. Aber würde sie jetzt weiter an dieser Vermutung festhalten, würde sie hinterher vielleicht doch bereuen, es nie getan zu haben. „Ist das jetzt nicht unpassend, Lorcan.“, entwich es ihren hilflosen Lippen und sie wusste er konnte ihre Anspannung spüren, sie schluckte hart als er anfing ihren Hals zu küssen und ihr Kleid mit seiner Hand leicht hochzuschieben begann. Es war nur ein kleines Stück, doch es erregte sie. Dann wanderte er wieder zu ihrem Ohr. “Schlaf mit mir.“ Sie wollte sich losreißen vor Empörung, obgleich sie seine offene Wortwahl kannte, doch er hielt sie in ihrer Position fest und fügte ein einfaches: „Bitte.“ hinzu. Nur zögerlich drehte sie sich zu ihm um, sah in seine blauen Augen und ihre Hände legten sich auf seine Brust. Sekunden verharrte sie noch so, als sie sich dann auf die Zehenspitzen stellte und leicht seine Lippen berührte, er erwiderte den Kuss leicht. Er sah sie wieder an, doch dann küsste sie ihn erneut, intensiver und leidenschaftlicher, just fuhren seine Hände über den Körper, den er schon so lange besitzen wollte. Mit leichter Gewalt hob er sie auf seine Schultern, tastete sich zu seinem Zimmer, schloss die Tür mit einem Fußtritt und legte sie vor sich aufs Bett. Kurz betrachtete er die schwarzhaarige Schönheit und konnte es kaum fassen, dass sie wirklich gleich ihm gehören würde. „Was ist?“ Ihre sanfte Stimme brachte ihn wieder in die Realität zurück, just streifte er sein Hemd über den Kopf und stütze sich links und rechts von ihr mit seinen Händen ab. „Nichts, ich bekomme nur endlich das, wovon ich immer geträumt habe.“ Lucy sah ihn fragend und etwas gespielt lächelnd an. „Wovon hast du denn schon immer geträumt?“ „Ich wollte schon immer, dass du mir gehörst; seit ich dich das erste Mal sah“, gestand er ehrlich, auch wenn sie nicht wusste wie ehrlich das wirklich war. Dann zog er an den Fäden ihres Kleides, öffnete es somit und zog es leicht von ihren Schultern. Er küsste diese und tastete sich weiter an ihrem Körper hinunter. „Du bist so wunderschön.“ keuchte er etwas außer Atem, strich weiter über ihre Arme, zog das Kleid immer weiter runter, liebkoste ihren Bauch, währenddessen er geschickt ihr Höschen von den Beinen streifte. Er würde alles für sie tun, er würde sie so befriedigen wie es noch kein Mann vor ihm getan hatte. Lorcan hätte es bei keiner anderen so gemacht, aber er würde ihre intimste Stelle küssen und so verwöhnen, als wäre sie eine Prinzessin, seine Prinzessin. Nie hätte Lucy gedacht das er gleichzeitig so besitzergreifend und zärtlich sein konnte. Sie genoss jeden Kuss und jede Berührung seiner Hände, lies sich irgendwann ganz fallen und gab sich nur noch dem Gefühl hin, welches er ihr bescherte. Immer wieder entwich ihr ein zufriedenes Stöhnen und das war es auch, was er wollte. Er wollte sie zufrieden machen. Auf der einen Seite erkannte er sich selbst kaum wieder, aber vielleicht hatte Lysander recht gehabt, mit dem was er gesagt hatte. Vielleicht, wollte er es sich einfach die ganze Zeit nur nicht eingestehen, wie sehr er sie wollte. Was das für ein Gefühl war, das ihn fast um den Verstand brachte. Als er wieder aus ihrer unteren Region hervor kam, und ihre Stirn küsste, musste er noch einmal in ihre außergewöhnlich braunen Augen sehen, in denen die Erregung flimmerte. „Ich verspreche dir, diese Nacht wirst du nie vergessen.“ Dann küsste er sie wieder auf die Lippen. - sanft und bestimmend - Doch Lucy unterbrach den Kuss und drücke den jungen Mann leicht von sich. „Du auch nicht.“ Sagte sie schließlich und öffnete die Schnalle seines Gürtels. Wie fix sie seine Hose heruntergezogen hatte und ihre Lippen auf seinen kleinen Freund legte. Der Schwarzhaarige keuchte kurz lustvoll auf, glitt mit der Hand durch ihr weiches Haar und beobachtete ihr Handeln mit Genuss. „Sieh mich dabei an.“, forderte er mit lustvoller Stimme und sie versuchte es, auch wenn es ihr schwer fiel. Er genoss jedes Lippenbekenntnis und zog sie nach einigen Minuten schon wieder zu sich. Er hatte so lange gewartet, dass er es kaum noch aushielt, aber er wollte sie auf keinen Fall enttäuschen. Bei jeder anderen wäre es ihm egal gewesen, er wäre ohne zu zögern einfach gekommen. Doch sie brauchte mehr Zuwendung, noch viel mehr… Sie war etwas Besonderes. Die einzige Frau, die in all den Jahren sein Herz berührte… ~*~ “Das war keine gute Idee, Lily.“ Da stand sie, ihr langes blondes Haar fiel über ihre Schulter und ihre braunen Rehaugen sahen sie demonstrativ, fast mitleidig an. Wie lange hatte sie Gabrielle schon nicht gesehen? Es musste eine Ewigkeit gewesen sein. Sie war die Schwester von Tante Fleur, um einiges jünger, war immer von allen beschützt worden, aber das hatte sie nicht daran gehindert die Seiten zu wechseln. Fleur konnte es bis heute nicht fassen, doch es war passiert und seit jenem Tag hatte sie nichts mehr von ihrer Schwester gehört. Diese hatte ein neues Leben begonnen, alles andere hinter sich gelassen. Ihre Familie, ihre Freunde, einfach alles. Die Vergangenheit existierte für Gabrielle Delacour nicht mehr. Aber Delacour hieß sie schon lange nicht mehr. Sie trug den Namen eines Todessers. Wie der genau lautete, wusste Lily nicht mehr, aber schon die Tatsache, dass er ein Diener des Lords war, machte ihr Bauchschmerzen. Wie konnte sie nur so etwas tun. War er wirklich so liebenswert? So charmant? So wie Lysander Scamander? Die Rothaarige musste sich kurz schütteln, als sie an ihn dachte, war sie nicht drauf und dran, das Gleiche zu tun wie Fleurs Schwester? Denn wie sollte das Ganze schon weitergehen? Er hätte sie nicht ewig in seinem Zimmer halten können, gefangen wie ein kleines Tier. Auch wenn sie sich das in manchen Momenten vielleicht gewünscht hätte. “Es war naiv von dir zu glauben, hier unertappt rauszukommen.“ Lily bis sich auf die Unterlippe, hatte sie es doch tatsächlich gewagt die Räumlichkeiten zu verlassen und Lysander hatte ihr von den Schlüsseln erzählt. Den Schlüsseln, die zu den Gefangenen gehörten, und sie wusste darunter waren ihre Verwandten. Dabei hatte es ihr der Todesser im Vertrauen erzählt. Glaubend, dass sie so einen Versuch niemals unternehmen würde. Doch sie hatte es getan, sie hatte versucht die Kerkerschlüssel zu stehlen. Wie dumm sie doch manchmal war. Was würde Lysander jetzt von ihr denken? Konnte er sie weiterhin vor allem Schlimmen bewahren, was in diesen Gemäuern vor sich ging? Lily glaubte nicht mehr daran. Ihr Herz wurde schwer, einerseits, weil sie erwischt worden war, anderseits, weil sie glaubte Lysander enttäuscht zu haben. Vielleicht würde sie ihn nach diesem Streich nie wiedersehen - Vielleicht wollte er sie jetzt auch nicht mehr sehen. “Was ist los, kleine Lily? Hat es dir die Sprache verschlagen? Du weißt, dass du jetzt bestraft wirst?“ „Lysander wird niemals zulassen, dass …“ „Lysander?“ „Ja?“ „Du glaubst, er würde dich beschützten?“ „Wieso nicht?“ Die Blondine strich ihrer Nichte sanft durchs Haar und lächelte matt. „Du bist wirklich süß. Halt noch ein kleines Kind.“ „Das bin ich nicht!“ „Doch, sonst würdest du nicht glauben, dass ein Todesser dich vor anderen Todessern beschützt. Ich kenne Lysander. Er ist wirklich gutmütig - mehr als viele andere - aber du hast die Regeln verletzt. Und diesen Regeln folgt auch er. Also warum sollte er das jetzt ändern?“ Die Rothaarige schwieg eine ganze Weile. Schmerz breitete sich in ihrer Brust aus. Hatte Gabrielle Recht? Logisch wäre es natürlich, er war ein Todesser und das würde er auch immer bleiben, warum sollte er es für sie ändern? In seinen Augen war sie doch nur ein kleines Mädchen, das sich etwas verknallt hatte, wenn er das überhaupt bemerkt hatte. „Ich denke Mr. Malfoy oder Professor Snape werden entscheiden was mit dir passiert.“ Lily schluckte hart. Außer dem dunklen Lord gab es keine zwei grausameren Männer als Draco Malfoy und Severus Snape. Wenn sie über sie urteilen sollten, wäre sie so gut wie tot. Sie war die Tochter des berüchtigten Harry Potters. Malfoy war der ständige Konkurrent Harrys gewesen und Snape hatte seine Mutter geliebt, also verschnürte sich alles in blindem Hass. „Wachen, führt sie ab.“ Gabrielle seufzte und lies sich auf das große Sofa am Ende des Raumes fallen. Die weichen Kissen waren angenehm. Ihr Rücken schmerzte schon seit Tagen und sie wusste nicht wieso. Doch noch schlimmer als ihre Rückenschmerzen waren ihre seelischen Schmerzen. Ihr Herz tat weh, denn ihr Ehemann kam nur selten nach Hause. Sie vermisste ihn und seine liebevolle Art, doch seit Monaten war er wie ausgewechselt. Das war nicht mehr der Callum, den sie einst kennen gelernt hatte, in den sie sich so verliebt hatte. Natürlich, er war schon immer ein Todesser gewesen, aber er hatte sie von Anfang an wie eine Prinzessin behandelt. Ihr jeden Wunsch von den Augen abgelesen und sie vor jedem verteidigt. Immerhin war sie indirekt mit der Pottersippe verwandt und sie trug nicht gerade die Neigungen eines Todessers in sich. Aber selbst vor dem dunklen Lord hatte er zu ihr gehalten. Er hatte ihn überzeugt, dass sie hier leben durfte, mit ihm, ohne jegliche Kontrolle. Callum war einer der besten Kämpfer, die der dunkle Lord in seiner Armee hatte, und er wollte ihn auf keinen Fall verlieren. Und da sie ihn anscheinend glücklich machte, hatte er sie akzeptiert. Sie war gerade mal neunzehn Jahre alt gewesen, als sie ihn zum ersten Mal gesehen hatte. Sie war durch den Wald gelaufen, und etwas hatte sie verfolgt, es war kein Mensch gewesen, irgendein Tier, sie hatte sich nicht umgedreht, war einfach fortgelaufen. Ihr Herz hatte bis zum Anschlag geschlagen, als sie plötzlich gestolpert war und hilflos am Boden lag. An jenem Tag hatte sie den Tod vor ihren Augen gesehen, doch gerade als sie gedacht hatte es wäre zu Ende, tauchte er plötzlich auf. Mit bloßer Manneskraft hatte er das Wesen gepackt und von ihr geschleudert. Erst Sekunden später hatte sie sich gewagt ihn anzusehen, dort trafen ihre Augen zum ersten Mal auf seine dunklen undurchsichtigen. Sie hatte sofort gewusst, dass er einer von ihnen gewesen war, denn er hatte diesen dunklen Todessermantel getragen, aber er hatte sie gerettet. Eine ganze Weile hatten sie sich nur angestarrt. Er sagte kein Wort, half ihr nicht hoch, sah sie einfach nur an. Gabrielles Herz hatte in diesem Moment aufgehört zu schlagen so sehr hatte er sie seinen Bann gezogen. Doch dann war er einfach fortgegangen und sie wusste genau: Es war nicht das letzte Mal, dass sie ihn gesehen hatte. Und immerhin hatte sie Recht behalten, sonst wäre sie heute nicht mit ihm verheiratet, dennoch vermisste sie jenen Callum, der sie damals im Wald gerettet hatte. ~*~ Fred schmiss seine gesamten Bücher gegen die Wand, trat nach einem Stuhl und schrie aus voller Kehle. Wie konnte das sein? Es war unmöglich. Nein! Wieder und wieder blickte er auf den weißen Zettel, den ihm Daphne zugeschickt hatte. Sollte das ein schlechter Scherz sein? Wollte sie ihn zum Narren halten? Seine eigene Tante? Nein, das würde sie niemals tun. Aber warum das? Diese Akten sprachen Bände, jede einzelne Ziffer stimmte überein. Ihre mit seinen. Es war unmöglich, nein es durfte einfach nicht sein. Der ehemalige Hufflepuff hätte sich die Haare raufen können. Wütend griff er nach den Unterlagen und lief aus dem Raum, den langen Flur entlang weiter zu seinen Schlafgemächern. Er steckte sich derweil die Papiere in die Hosentasche. Sein Zorn war riesig. Dann riss er die Tür auf, knallte sie allerdings gleich wieder hinter sich ins Schloss, lief ohne zu Zögern auf eine junge Frau zu, die ziemlich überrascht dreinschaute. Er packte sie an der Gurgel, drückte sie gegen die flache Wand und sah sie mit hasserfülltem Blick an. „Hast du davon gewusst? SAG ES MIR!“, schrie er sie an und sie zuckte zusammen. Roxanne rang nach Luft, was ihr jedoch schwer fiel, da er sie weiterhin würgte. Was war nur in ihn gefahren? So hatte sie ihn schon lange nicht mehr erlebt. Er war mehr als aufgebracht, das konnte sie in seinen Augen ablesen. „Von was redest du?“, krächzte sie schwach und kniff ihre Augen zusammen, ihre Hände griffen nach seiner. Doch er lockerte den Griff zunächst nicht. Im Gegenteil. Fred sah sie prüfend an. „Wag es nicht mich anzulügen!“ „Ich weiß nicht … wovon du sprichst.“ Diese dunklen Augen … seine waren blau. Diese gebräunte Haut … seine war fast weiß. Und überhaupt er konnte keine Ähnlichkeit mit ihr finden, keine einzige. Sie war so vollkommen anderes als er. Wie konnte das sein? Es musste doch eine Ähnlichkeit geben, zumindest eine einzige. So verschieden konnten… Verwandte nicht sein. Niemals! „Hör auf damit… Bitte“, flehte sie und ihre unschuldigen brauen Rehaugen sahen ihn flehend an. Wie konnten diese Augen ihn nur so sehr verwirren? So weich kochen? Sie waren faszinierend. Er konnte ihnen kaum widerstehen. Fred schüttelte sich, er durfte so etwas nicht einmal denken. Das war abartig, widerlich. Wenn er den Unterlagen wirklich glauben schenken wollte, so musste er das Ganze ganz schnell vergessen, seine Triebe unterdrücken. „Ich kriege … keine Luft mehr“, würgte sie hervor und langsam begriff er. Hätte sie wirklich mit ihm geschlafen, hätte sie es gewusst? Sie hätte etwas gesagt, jeder hätte etwas gesagt. JEDER. Langsam lockerte er seinen Griff und lies sie dann völlig los. Hastig schnappte sie nach Luft und hustete kräftig. Was war nur in ihn gefahren? „Was ist mit dir?“ fragte sie nachdem sie nach einige Sekunden wieder richtig atmen konnte. Fred schnaubte und seine Gesichtsmuskeln verhärteten sich. Das einzige was er tat, war, dass er nach den Unterlagen griff und sie vor sie warf. „Lies, dann verstehst du.“ Er hielt sich die Hand an die Stirn. „Das kann nicht wahr sein.“ Er konnte ihren Anblick nicht länger ertragen. Hastig drehte er sich um und ging zur Tür hinaus. Und hinterließ eine völlig ahnungslose Roxanne… noch Ahnungslose. ~*~ Sie lag völlig kraftlos am Boden. Sie hatten sie seit Tagen gefoltert, doch sie hatte keinen Ton gesagt, keinen Einzigen. Doch nun war sie fast am Ende ihrer Kräfte. Sie hatte Hunger, Durst und wollte einfach nur schlafen. Doch diese Gefängniszelle war eindeutig zu kalt. Der Boden war dreckig. Es stank nach Rattengift und die Luft war so dünn, dass man kaum atmen konnte. Lily hätte ihre Familie niemals verraten, auch nicht im Angesicht des Todes. Das hatte sie sich schon lange geschworen. Auch wenn sie erst Fünfzehn war, hatte sie den Mut ihrer Brüder. Doch dann spürte sie etwas. Es war magisch, und sie hätte es eigentlich nicht bemerken können, aber sie tat es. „Lysander?“ entwich es ihr leise. Keine Antwort. Sie öffnete ihre Augen. Alles schwarz, in der Dunkelheit konnte sie nichts erkennen, aber sie wusste er war hier. „Sie sind hier, nicht wahr?“ „Ja, ja ich bin es, meine Kleine“, hörte sie plötzlich seine gewohnte Stimme und lächelte. „Wusste ich es doch“, ihre Stimme klang beruhigt und zufrieden. Wie sehr Sie ihn doch vermisst hatte. Dennoch bemerkte sie die Veränderung in seiner Stimme. Er war nicht wie sonst. „Sie sind wütend auf mich, nicht wahr?“ „Warum sollte ich das sein?“ „Weil ich nicht auf Sie gehört habe.“ „Es ist verständlich, dass du versucht hast deine Freunde zu befreien, immerhin bist du eine weiße Magierin, wie sie.“ „Aber Sie haben mich davor gewarnt. Es tut mir leid.“ Eine Weile des Schweigens verging. Bis sie auf einmal ein Seufzen vernahm. „Du weißt, kleines Fräulein, dass ich dich hier nicht rausholen kann?“ Lily lächelte sanft, nicht nur weil er sie endlich einmal duzte, sondern auch weil er sich darüber Gedanken machte, reichte ihr schon. „Natürlich weiß ich das, aber ich verstehe Sie. Wie könnten Sie sich gegen ihre eigenen Leute stellen.“ „Das sie dich gefoltert haben war nur der Anfang.“ „Ich weiß, dass ich sterben werde.“ „Warum?“ „Ich habe mich geweigert ihnen Auskunft zu geben und ich bin die Tochter eines Helden. Sie werden froh sein mich endlich beseitigt zu haben. Ich stelle eine potenzielle Gefahr dar.“ „Klingt reifer als Fünfzehn.“ „Woher wissen Sie mein Alter?“ „Die Papiere waren gefälscht.“ „Ich habe vergessen, wie schlau Sie sind. Ich bin froh Ihnen begegnet zu sein.“ Lily lächelte in sich hinein. Lysander schwieg wieder eine ganze Weile. „Du solltest nicht froh darüber sein, immerhin bin ich ein Todesser und du wirst von meinen Leuten getötet.“ „Ich weiß.“ „Du müsstest mich eigentlich hassen.“ Erschrocken riss Lily die Augen auf und starrte gegen die Wand. Wie konnte er nur so etwas denken? „Ich hasse Sie doch nicht! Sie waren so gut zu mir und das obwohl ich Ihr Feind bin und noch dazu eine Potter. Ich hatte so ein Glück auf Sie zu treffen…“ Tränen sammelten sich in ihren Augen. „Und diese Meinung werde ich auch niemals ändern. Denn ob Sie es glauben oder nicht, aber ich liebe Sie." Fortsetzung folgt … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)