Yo sè, que me odias, von JO89 (pero yo sé también, que te qiuero) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Ich will dich nicht verlieren und du weißt zu wenig um mich zu verstehen… Die Welt war in Ordnung, meine Welt. Ich sah dich an und du hattest nur das bezaubernde Lächeln auf deinem Gesicht, das mich immer zum Schmelzen brachte. Wir kannten uns schon so lange. Und ich hatte dir nie gesagt, was du für mich bedeutest. Wir standen uns gegenüber. Es hatte geläutet und unsere Kammeraden waren schon aus dem Raum geeilt, voller Freude. Das Schuljahr war zu Ende und die Zeugnisse in den Händen der Schüler flatterten über deren Köpfen, als sie nachhause eilten. Und wir rührten uns nicht, lächelten nur stumm. Ich schob meine Hände in die Hosentaschen, mein Zeugnis lag noch auf dem Tisch. Deine Hand hattest du bei dem Riemen deiner Schultasche. Dein Lächeln verschwand und etwas grob meintest du: „Dass du das Jahr geschafft hast, grenzt an ein Wunder, du faule Socke!“ Ein Grinsen stahl sich auf mein Gesicht und erwiderte nur trocken: „Und dass du noch immer keinen Freund hast, überrascht mich nicht im Geringsten. Der arme Kerl tut mir jetzt schon Leid, der dich mal abbekommt.“ Ich wusste, es tat dir weh. Da ich frech war, nicht, weil es von mir kam. Denn ich bedeute dir nichts, oh, es ist nicht so, dass ich dir egal wäre. Aber deine freundschaftlichen Gefühle für mich, auch wenn ich diese Beziehung nie aufs Spiel setzten würde, zerreißen mich, denn du empfindest nicht so wie ich. Du liebst mich nicht. Und nur um dir zu zeigen, dass ich dich nicht liebe, bin ich hässlich. Ich will dir nicht unter die Nase reiben, dass ich in deiner Gegenwart unsicher bin. Die Vorstellung, dass du einmal herausfinden könntest, was ich empfinde, macht mich krank. Ja, Aoko, ich habe mich in dich verliebt, und um unsere Freundschaft nicht zu gefährden, ziehe ich diese Show hier ab. Du sollst nicht verunsichert werden, du sollst nicht überlegen müssen, wie du dich mir gegenüber verhältst, denn du wirst nie erfahren, was ich für dich empfinde. Irgendwann komme ich damit klar, dass versprech ich dir, dass du mich nicht liebst. Aber gib mir Zeit. Bitte. Der Schalk in deinen schönen blauen Augen war verschwunden und missbilligend sahst du mich an. Dein Griff um deine Tasche wurde fester und deine Knöchel wurden weiß. Deine Augen begannen zu glänzen und du hattest dir auf die Unterlippe gebissen. Wütend schriest du meinen Namen. Ich war schon bei der Tür draußen, auf dem Weg zum Ausgang. Ich musste hier raus, deine Gegenwart tat nur noch weh. Ich kann dir gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass die Ferien begonnen hatten. Ich konnte fliehen, endlich vor dir fliehen. Da hörte ich deine schöne Stimme wieder: „Kaito Kuroba! Was bildest du dir eigentlich ein?!“ Ich ignorierte dich. Mein Blick war auf den Zettel in meiner Hand gerichtet. Ich hatte ihn mir einfach genommen, als du mich so geschockt angesehene hattest. Ich verletzte nicht gerne Menschen, die mir so viel bedeuteten wie du, aber ich wusste nicht, wie ich noch damit umgehen sollte. Früher ärgerte ich dich einfach gern. Aber seit einiger Zeit hielt ich es nicht mehr neben dir aus. Du sahst mich immer so liebevoll an und wusstest nicht, was du damit anrichtest, weil du mich nur als guten Freund sahst, nie als Mann. „Tut mir Leid Aoko, ich brauche Abstand…“, ging es in mir vor und beschleunigte meinen Schritt, als du auf einmal wieder neben mir hergingst und losgeschrien hattest. Ich wusste, die Ferien würden mir helfen über dich hinwegzukommen, ginge ich dir nur aus dem Weg. „Kaito! Du bist so gemein! Warum beleidigst du mich immer so!?“, brülltest du mir dann atemlos ins Ohr. Wir hatten gerade das Gebäude verlassen. Deine Hand krallte sich in meine Jacke an der Schulter und dann zwangst du mich dir in die Augen zu sehen, in deine geröteten, glasigen, aber noch immer wunderschönen Augen. Die Tränen konntest du schließlich nicht mehr zurückhalten und du hattest keine Ahnung, was ich in dem Moment fühlte. Schuld, mein Magen verkrampfte sich und etwas traurig erwiderte ich deinen Blick. „Ich weiß,…“, begann ich zögernd und blickte kurz zur Schule zurück, „…es macht die Sache nicht wieder wett, aber wenn du magst, lade ich dich als Entschädigung auf ein Eis ein.“ Ich schluckte und fuhr mir durch die Haare. Dich wollte ich unter keinen Umständen noch einmal ansehen. Du bliebst ruhig. Ich hörte deinen gleichmäßigen Atem und dein Griff lockerte sich. Aus den Augenwinkeln bemerkte ich, dass du nicktest. Und wir gingen wieder nebeneinander her. „Hab ich irgendwas falsch gemacht? Du bist heute so seltsam ruhig, so kenn ich dich gar nicht.“ Deine Frage war berechtigt, ich schüttelte den Kopf, denn es lag ja nicht an dir, sondern an mir. Ich sah dich schwach lächelnd an. Du warst genauso schön wie immer, nein eigentlich noch viel schöner. Jedesmal, wenn ich dich sehe, bilde ich mir ein, dass du noch schöner geworden bist, als du ohnehin schon bist. Ich weiß, ich liebe deine aufbrausende Art und ich liebe es, dass ich dich mit meinem Zauber zum Lachen und Staunen bringen kann. Nur weißt du so viel nicht von mir, und ich kann es dir nicht sagen, obwohl wir uns so lange kennen. Es ist eine Qual dich zu lieben und zu wissen, dass es hoffnungslos ist. Und außerdem würde ich dich nur in Gefahr bringen. Aoko, auch wenn du es nicht weißt, ich verspreche dir, wieder so lustig zu werden wie früher, so frech und unbeschwert, weil ich dich vergessen werde. Und weil ich lernen werde, dich einfach als eine gute Freundin zu sehen, auch wenn mir mit diesem Entschluss das Herz bricht. Aber auch wenn ich dich verliere, ganz verlieren will ich dich nicht. Wir traten auf die Straße und ich blieb stehen und sah gen Himmel. Es war ein wunderschöner Sommertag, heiß, aber nicht schwül und auch nicht windig. Dann packte ich mein Zeugnis weg und als ich mich um sah, warst du schon einige Meter weiter. „Aoko!“, rief ich dir leicht lächelnd nach. „Wenn du nicht auf mich wartest, wer zahlt dir dann das Eis?“ Dein Lachen erfüllte den Augenblick. Mit ausgestreckten Armen drehtest du dich zu mir. Dein Rock schwang. „Mal abgesehen davon, dass du sowieso gleich wieder neben mir stehst und mich mit deinen Tricks verblüffst, kommt es mir auf das Eis nicht an!“ Du sahst so glücklich aus. Du freutest dich, dass zwischen uns alles wieder in Ordnung war, scheinbar, denn du ahntest nicht, welche Pläne ich verfolgte. Ja meine Welt war lange ok. Bis ich nicht mehr wusste, wie ich mit dir umgehen sollte, weil ich dich liebte, und es immer noch tat. Du hast keine Ahnung, was du anrichtest, wenn du mir ein Lächeln schenkst. Mit einem Lächeln rettest du meinen Tag, mein ganzes Leben. Ich freu mich jedes Mal, wenn ich dich sehe. Und du hast keine Ahnung, was du mit mir anstellst, wenn du mir vor Freude um den Hals fällst, denn ich möchte für dich so viel mehr sein als bloß ein Freund. Ich möchte dein Freund sein, und in eben solchen Situationen wird mir bewusst, dass du unerreichbar für mich bist. Ich lächelte zaghaft und ging auf dich zu, den Rücken hattest du mir schon wieder zugedreht. „Los Kaito trödel nicht!“, schriest du plötzlich voller Enthusiasmus und warst losgerannt. Ohne zu zögern jagte ich dir nach. Bis wir an einem Eisstand lachend und erschöpft stehen blieben. Du gingst noch einige Meter und ließt dich auf die nächstbeste Bank fallen. Mit einem schüchternen Lächeln blicktest du mich an und rangst nach Luft. Ich holte uns das Eis und erschöpft setzte ich mich neben dich. Keuchend gab ich dir deine Lieblingssorte. Nur dank dir hatte ich eine gute Kondition, aber das war etwas zu viel für mich, für heute. Dankend nahmst du die Tüte entgegen. Und sahst mich glücklich an. Und ich frage mich, was du tust, wie du reagierst, wenn du erfährst, dass ich dich liebe. Ich frage mich, was du sagst. Ob du mir eine scheuerst oder ob du nur wissen willst warum, eigentlich wäre es egal. Ich frage mich, ob du dich freuen würdest, nur ein ganz kleines bisschen? Auch wenn ich weiß, dass das nicht der Fall ist. Vielleicht machst du mir auch Vorwürfe und vielleicht, aber nur vielleicht, lässt du mich einfach stehen, ohne Antwort, ohne einen weiteren Blick zu riskieren, dass ich dich nicht anlüge. Sicher würdest du mir sagen, dass das nicht lustig ist und dass ich solche Scherze mit jedem anderen Mädchen machen kann, aber nicht mit dir. Nur ist es kein Scherz, sondern mein purer Ernst. Ich werde nicht für dich kämpfen, denn ich hätte schon verloren, Gefühle kann man nicht erzwingen. Ich schluckte bitter und deinen fragenden Augen lasteten auf mir. „Ist was?“, wolltest du besorgt wissen. Ich schüttelte nur den Kopf. Du drehtest dich dann ganz zu mir und meintest eingeschnappt: „Jetzt lüg mich nicht an!“ „Mir ist nur etwas Unangenehmes eingefallen! Nichts von Bedeutung…“, erwiderte ich, und hoffte, dass du nicht nachhaken würdest. Du nicktest und ich sah dich an. „Wie würdest du reagieren, wenn du die Wahrheit kennst? Wenn du wüsstest, dass ich ein kleiner, mieser Dieb bin? Dass ich Kaito Kid bin und deinen Vater Nacht für Nacht an der Nase herumführe? Was würdest du tun, wenn du wüstest, dass ich der bin, den du über alles hasst? Weil ich deinen Vater in Verruf bringe, weil er mich nicht schnappt und weil ich noch immer nicht hinter Gittern sitze. Weil ich eine Aufgabe habe. Was würdest du tun, Aoko?“, fragte ich mich und sah dich die ganze Zeit an. In meinen Gedanken versunken seufzte ich und merkte erst jetzt, wie groß deine Augen wurden, wie sehr deine Neugier stieg, weil du nicht wusstest, was in mir vorging. Ich würde es dir niemals anvertrauen, dafür hab ich zu viel Angst davor, dich zu verlieren. Wir blieben noch eine Zeit lang stumm nebeneinander sitzen und irgendwann ging die Sonne langsam unter. Ich genoss die Zeit mit dir, wirklich. Und deswegen hasste ich es auch, mich jetzt von dir verabschieden zu müssen. Du musstest nach Hause, und ich wollte noch etwas für meine Mutter holen. Du standest auf und lächeltest mich wieder an. Etwas zappelig standest du da und dein Lächeln wurde nur noch breiter. Bis ich mich auch aufraffte aufzustehen. „Es tut mir Leid, dich nicht bis vor die Haustür begleiten zu können.“, fing ich an, doch du unterbrachst mich: „Macht doch nichts! Wir sehen uns!“ Und dann fielst du mir um den Hals. Zögernd legte ich meine Arme um dich und musste mit mir kämpfen die Fassung zu bewahren. Du solltest nicht sehen, dass ich wegen dir rot werde, oder die Stimme verliere. Du gingst einen Schritt zurück und mit einem letzten Blick drehtest du dich weg und liefst die Straße runter. Ich schaute dir nur nach. Ich konnte mich nicht rühren, keinen Zentimeter. Den Duft deiner Haare habe ich immer noch in der Nase und deine Umarmung lähmt mich. Für einen kurzen, winzigen Augenblick dachte ich, du wolltest mich küssen, aber ich hatte mich getäuscht. Ja Aoko, ich liebe dich. Und ich will nicht, dass du mich verachtest, deswegen verschweige ich dir wichtige Dinge in meinem Leben, weil sie nicht zu deinem Leben gehören und weil ich dir nur weh tun würde. Und eins weiß ich, du sollst nie wegen mir weinen müssen. Das wäre unerträglich für mich. Denn ich weine schon genug. Und mit etwas Zeit, das weiß ich ganz genau, werden meine Gefühle für dich verschwinden und die Wunden der unerfüllten Liebe heilen. Irgendwann kann ich dir wieder der Freund sein, den du kennst, und den du verdienst. Ja irgendwann tust du mir nicht mehr weh und irgendwann liebe ich dich nicht mehr. Und irgendwann muss ich dir auch wegen Kaito Kid nichts mehr vormachen. Ja irgendwann, ist der Tag gekommen, an dem es einen Neuanfang geben wird, für uns. Ich schaute in den Himmel und seufzte schwer. Das Abendrot zog sich immer stärker über den Horizont. Ich schloss meine Jacke und zog meinen Kragen mehr zu meinem Hals. Ich weiß, dass du mich hasst, aber ich weiß auch, dass ich dich liebe. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)